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Nr. 45- 46. Iahrgattg 3. Sonnkag, 27. Januar 1929 Republik , Sozialdemokratie und Bauern Zur Eröffnung der Grünen Woche.

Die Dechandlimgen des Preußischen Lendtags über den Haus k>alt der landwirtschaftlichen Verwaltung sind viel ruhiger ver- laufen, als die Heerschauveranstaltungen des Reichslandbundes draußen im Lande zur Lorbereitung der Grünen Woche. Die Reden, die dort gehalten wurden, die in der nächsten Woche wieder in Berlin gehalten werden, finb seit Iahren dieselben. Einerlei. ob wir im Reich oder in Preußen ein« Regierung der Rechten oder der Linken oder der großen Koalition haben einerlei, ob in der Reichsregierung wie bis vor kurzem ausgesprochene Ver­trauensleute des Landdundes sitzen wie Herr Schiele: immer ist die rote Regierung in Berlin an der schlechten Lage der Landwirtschaft schuld! Und immer werden JöIIe, Stoatssubventionen und Steuernachlöjs« gefordert. Die deutsche Sozialdemokratie hat immer anerkannt, daß die Lage der Landwirtschaft heute schwierig ist, und daß die Lasten des verlorenen Krieges und der Reparation«», die ollge- in ein die deutsche Wirtschaft bedrängen, sich bei der Laich Wirtschaft besonders verhängnisvoll auswirken vor allem durch die Kapital- knappheit und die hohen Zinssätze für Real- und Personal- kredite. Auch muß die Landwirtschast einen Teil ihrer Produk- tionsmittel zu Preisen kaufen, die verhältnismäßig viel teurer find als die Preise für Agrorprodukte. Vor ollem aber ist j«S>e Kalkulation unmöglich geworden, da die Preise für die wichtig- sten agrarischen Erzeugnisse seit 1924 außerordentlich stark ye- schwankt haben. Das gilt nicht nur für Roggen, Weizen, Schweine und Rinder, deren Preise bei uns wesentlich durch die Weltmarkt- preise beeinflußt werden. Auch die Kartoffel, deren Preis sich wesentlich im Inland« bildet, hat infolge großer Ernteschwonkungen außerordentlich wechselnd« Preise gehabt. Aus allen diesen Grün- den ist die Verschuldung der Landwirtschaft von 1924 bis 1929 stark gestiegen und viele Betriebe stehen vor dem Ruin. Trotzdem ist es unrichtig, daß die gesamte Land- Wirtschaft, wie man es in Agitationsverfammlungen immer wieder behauptet, unrentabel ist und weder Zinsen, noch Steuern zahlen kann. Die kürzlich veröffentlichte«ingehende Untersuchung der Preußenkass« hat freilich gezeigt, daß ein Teil der Groß. betriebe im Osten schwer gefährdet ist, und daß ohne eine Gejamtligurdierung, bei der es ohne mannigfachen Besigwechsel und ahne erhebliche Verluste nicht abgehen wird, die lrmd wirtschaftliche Produktion in diesen Kreisen nicht aufrechterhalten weiden kann. lieber die Lage der bäuerlichen Betrieb« gibt es leider kein ähnlich umfasiendes Material, und es wird auch schwer sein, solches zu beschaffen. Sicher leiden auch heute viel bäuerliche Be­triebe Rot. Doch dars man jagen, daß es heut« noch in allen Teilen Deutschlands eine große Reihe von Großbetrieben Und bäuerlichen Betrieben gibt, die kerngesund sind. Die Redner der SoztaDemokratie im Preußischen Landtag, vor allem der Ge- nasse Heilmann, haben bei den Landtagsverhandlungen gezeigt, daß die sozialdemokratische parte» Ourchgreifendes für die Landwirtschast tun wiU. Und das mit Recht! Einmal nimmt die Partei lebhaften An» teil an dem Schicksal der 2.6 Millionen landwirtschast. licher Arbeiter und der zwei Millionen Bauern, die alle mit Frauen und Kindern in harter Arbeit bei Wind und Detter um ihr tägliches Brot ringen. Andererseits sind aber auch die Industriearbeiter in hohem Maße daran interessiert, daß Bauern wie Landarbeiter von ihrer Arbeit auskömmlich leben können. Denn diese Bevölkerungskreise kaufen industrielle Massen- artikel, die der Industriearbeiter herstellt. Sinkt bei schlechter Lage der Landwirtschaft ihre Kauskraft, so muß sich das durch einen Rückgang der industriellen Beschäftigung bemerkbar machen, und den Industriearbeiter trifft mit voller Wucht die damit verbundene Arbeitslosigkeit. Soll der Landwirtschaft geHolsen iverden und ihr muß g e- Holsen werden, so ist eine große Reihe von Maßnahmen not- wendig, die an dieser Stelle nicht im einzelnen erörtert werden können. Zwei große Aufgaben sind aber jedenfalls b«- sonders wichtig und dringlich. Einmal muß gegenüber den zahlreichen Zusammenbrüchen, die sich in Ostpreußen und Pommern ankündigen, dafür gesorgt werden, daß die hoffnungslos überschuldeten Be» triebe nicht auch zahlreiche gesunde Betriebe mit- reißen, was infolge der engen BerflechNing in den Landschaften und Genosienschosten bestimmt zu erwarten, ist. Andererseits aber mutz, um die Landwirtschast von dem Albdruck der Preisschwankungen zu befreien, alles daran gesetzt werden, um st abilere Preise zu er reichen. Natürlich kann man Preisschwankungen nicht völlig ausschalten. Aber es müßte möglich sein, sie abzuschwächen jedenfalls be­stimmte Mindestpreise zu sichern. Ein« Belastung der Konsumenten wäre dadurch nicht zu besürchten. Im Gegenteil würde eine solche Stabilisierung die Preisspanne zwischen Erzeuger- und klein- Handelspreisen verringern. So könnten dem Landwirt höhere«ad dem Soasumenlen geringere preise gesichert«erden. Dt« Arbeiter und die kovsumeuleu in den Städten haben als» dasselbe Interesse wie die Lauern und Landarbeiter. Bei den Verhandlung« im Praußischen Landtag wüßt« die deutschnationalen Landbönbltzr. ln« immer allein die landwirtschast- lichen Interessen zu oertreten vorgeben, zu dies« Hauptproblemen n'chts Rechtes zu sagen. Das zeigte sich einmal bei der Erörterung der Krise im Osten. Der Präsident der Preußenkass« hat vor kurzem in Anlehnung an«ine Aeußerung der preußischen Staats» regierung vom Februar 1928 und an Vorschläge des Cnqueteaus- schusses, den« auch führende Landdund Mitglieder zugestimmt haben eine besondere Aufnahmeorganisation empfohlen. Sie soll die Aufgab« Hab«, die zusammenbrechmden Güter aus dem Markt zu nehm« und sie entweder der Siedlung zuzuführen oder eventuell noch eigener, möglichst kurzer Zwischen- bcwirtschostung au andere Landwirte weiterzugeben. Der Land- bund und seine Vertreter im Parlament wissen demgeg«üb«r nur

über drohend« Staatssozialismus zu zetern und eine sehr nebel- Haft-.Besitzerhaltungsaktion' zu fordern, die offenbar wahllos allen guten und schlechten Landwirten zu» gute kommen soll. Und bei dem Kampf geg« diese Ausnahmeorganisation kommt es sogar dazu, daß d«r Präsident der Pommerschen Landwirtschaftekammer be st reitet, daß in Pommern der Großgrundbesitz vorherrscht und daß es dem Großgrundbesitz in Pommern wirtschaftlich besonders schlecht geht. Man wird gut tun, sich diese Feststellung« von beruf«« Seite zu merken. Me bei dieser Haltung der Landbundführer der Güter- markt schließlich gestützt werden soll, weiß noch niemand. Biel - leicht behäll der Genosse Hellmann recht, der dm Deutschnationalen vorausgesagt hat, sie würden ine Regierung noch kniefällig um die Aufnohmeorganisation bitten. Wie steht e» aber mit dem Problem der Preisbildung? Auch darüber war von dm Landbundleut« nicht» zu hören. was der Bedeutung der Frage gerecht geword« wäre. Man fordert Zölle und nochmals Zölle obwohl der Genosse Heilmann im Landtag an der Hand der Landbundkorrespondenz(!) nachmessen konnte, daß die Zölle auf Brotgetreide im Wirts chasts- jähr 1927/28 in manch« Monaten überhaupt nicht, in anderen Mo» naten nur zu 10 bis 15 Proz. wirksam geworden sind. Im übrigen aber wußte man gegenüber den Vorschlägen zur Festigung der Preise, die der Genosse Dr. Baad« mehrfach gemacht hat und die von den Rednern der Sozialdemokratischen Partei vertreten wurden, nur die Erfahrung« der Zwangswirtschaft zu beschwören. um die Landwirte gruselig zu machen, obwohl diese Vorschläge mit der Kriegszwangswirtschaft ungefähr so viel Aehnlichkeit haben wie e in Affe mit einer Kuh. . Ein einziger unter d« anerkannten Führe« der Land- wirte, der Präsident der Preußssch« Hauptlandwirsschoftskammer, Herr Brandes, hat in der letzt« Zeit dm Mut gehabt, das Problem grundsätzlich anzupacken und hat den Gedanken eines Ein-

25 Milliarden Außenhandel. Sinkende Einfuhrüberschüsse. Sinkender Außenhandel über die Grenzen überhaupt. Eine zuverlässige Beobachtung des Außenhandels in den letzteb Monaten 1928 wäre aus Gründen der. richtig« Konjunkturbeurtei. lung sehr wichtig gewesen. Das.Statistisch« R-ichsomt hat. leider gerade in diesen' M'oitat« ünbräuchbärb Ziffern geliefert, so daß die grundsätzlich vielleicht begrüßenswert« Umstellung der Außenhandels- «rhcbungen hier zeitlich sehr ungelegen kam. Die Ziffern von Oktober und November waren gar nicht vergleichbar, die jetzt ver- öffentlichten'Ziffern für Dezember sind es wahrscheinlich auch sehr bedingt. Die reine Wareneinsuhr wird vom Statistischen Reichs- amt für Dezember auf rund 1101 Millionen beziffert, die reine Warenausfuhr(ohne Reparationssachliese«ngen) auf 978 Millionen. Es ergibt sich danach sür Dezember«in Einfuhrüberschuß von rund 123 Millionen Mark. In seiner Veröffentlichung über den Dczemberaußenhanbel hat das Statistische Reichsamt die durch die Umstellung der Erhebung seit Oktober veranlaß'« Fehler auch sür Oktober und November zu berichtigen versucht. Es ergibt sich danach für die letzte Quartalsentwicklung 1928 folgmdes Bild: 1928 Okt. Nov. Dez Einfuhr........... 131 4 1173 1101 Mill M. Ausfuhr(ohne Sachleistungen für Rep.) 1125 1010 978. Einfuhrüberschuß........ 189 163 123 Mill. M. Gesamtvolumen........ 2439 2181 2079 Mill. M Der Monat September hatte bekanntlich ein« so geringen Einfuhrüberschuß gebrocht, daß unter Berücksichtigung der damals noch zu hoch bemessen« Einsuhr und zu gering bemessen« Aus- fuhr die Außenhandelsbilanz als aktiv anzusehm war. Dem- gegmüber ist die Entwicklung im letzten Bierteljahr unter Berück- sichtigung der Tatsache, daß das letzte Werteljahr gewöhnlich einen saisonmäßigen Anstieg des Außenhandels bringt, für die Konjunk- turbeurteilung sehr interessant. Es ergibt sich nämlich, daß der Gesamtumsang des dmssch« Handels über hie Grmzen im Oktober zwar noch sehr groß war. bis Dezember aber sehr schnell»m 360 Mill. auf 2079 Mill. zurückgegangen ist, und zwar so stark zurückgegangen ist, daß nur in d« beid« Monaten Mai und Juni 1928 ein geringerer Umfang des Außenhandels zu verzeichnen war. Gleichzeitig Ist der Einsuhrüberschuß beträchtlich zurück. gegangen. Da gleichzeitig im deutsch « Inland in dieser Zeit die Beschäftigung sicher nicht gestiegen ist. ist die Vermutung g e- rechtfertigt, daß die rückgängige Entwicklung des Außen- Handels die Depressionsentwicklung in der Wirt- fcha ft bestätigt. Das Statistische Reichsamt gibt auch, nachdem es für die Monate Januar bis September die noch erforderlichen Berichti. gung« durchgeführt hat. die Ziffern der Jahresbilanz für den Außenhandel bekannt. Es betrug danach 1928 1027 1926 1925 die Einfuhr.,. 13643.7 13801,3 9 701 6 11744,0 Mill M. die Ausfuhr. 1178'.? 10375.7 9929,9$030,5,, Einfuhr- bzw. Aus-' fuhr-lleberschuh1858.0-3425,6 ft. 228.42813,5 Mill. M Gesamtvolumen (O. Rep.)... 25429,4 24177,0 19631,4 20674,5 Mill M. Der Gesamtumfang des deutsch « Grenzhandels ohne Goch- leistung« für Reparationen betrug demnach für 1928 2 5, 43 Milliarden, was seit 1926 eine auhervrdentlich starke Ent- Wicklung bedeutet. Der Einfuhrüberschuß beträgt 1,86 Milliarden. gegenüber dem Konjunkturjahre 192? etwas mehr als die Hälft«. Eine Gesamtwürdigung des deutschen Außenhandels im Jahre 1928 werden wir in den nächsten Tagen versuchen. Leider wird gerade für 1928, wo man exakter zu arbeiten hoffte, die Arbeit des

fuhnnonopols für Brotgetreide, Schweine und Rindvieh in die De- hatte geworfen. Aber diese Ossenherzigkeit ist ihm offenbar schlecht bekommen. Denn bald nachher brachten die Blätter eine Notiz, die nur als ein Rückzug vor der durch feine Darlegungen beun- ruhigt« Landbundprcss« gedeutet werden konnte! So steht der Landbund den wirklich großen Stuf- gaben hilflos gegenüber. Besitzerhaltssonds und Zölle! Mit diesen alten Rezepten will er der heutigen Rot begegnen. Kein Wunder, daß die bäuer» lichen Organisationen, die, wi« die deutsche Bauernschaft, sich ihrer Verantwortung bewußt sind, davon nichts wissen wollen, und daß z. B. in Schleswig-Holstein die Bauern dem Landbund den Rücken kehren. Gegenüber den verkalkten Landbundmethoden kann die Sozial- demokratische Partei jedenfalls darauf hinweisen, daß das Kieler Agrarprogramm vom Mai 1927 einen neuen Weg vorzeichnet, der Erfolg verheißt. wir müssen zu einer planmäßig« Organisation de« Absähe« und zur Ausschaltung der schlimmsten Preisschwankungen für die wichtigsten Agrarprodukle. wie Brotgetreide. Milch und Molkerei- erzengnisse. Schweine, Rindvieh und kartofsetn, kommen. Dazu ist erforderlich, neue konstruktive Wege zu wandeln. Die Sozialdemo­ kratische Partei ist bereit, diese Wege zu gehen. Ob sie zum Wohl der Landwirtschast gegang« werden tonnen, hängt davon ab. ob die Landwirte selbst den Mut ausbringen, nnbe- kümmert um die hetzred« der Landbundsöldlinge, die nichts gelernt und nicht, vergessen haben, dies« weg ebenfall» zu geh«. M i t Brandreden gegen die rote Republik ist der Landmirtschast nicht zu helfen, sondern nur durch ver- skändnisvolles Zusammenarbeit« der ländlich« produz« len, der Bauern und Landarbeiter, mit den Konsum«!«, der« wichtigste Schicht die sozialdemokratisch« Arbeiter, Angestellt« und Beamten mit den ihnen nahe stehend« Gewerkschaft« und Genoss«schafi« darstellen.

Statistischen Reichsainies als besonders unexakt zu beurteil« sein, Die Ausfuhr ist auch im Dezember noch nicht richtig er- faßt ward« und in der Aufarbeitung des statistisch« Materials lieg« Unzulänglichkeiten vor, die niemand« erfr««. kömi«.

760 Millionen Siemens-Llmsatz. Auch im»aufenden Lahre guter Auftragsbestand. Der Druck der Konkurrenz hat doch sehr oft ihr Gutes. Sa hötle die Siemens-Verwoltung freiwillig ihr sorgsam gehütetes Umfotz-Geheimnis der deutschen Oeffentlichkcit nie preisge- geben, wenn sie sich nicht durch das Vorgehen ihres großen Kon­kurrenten, des AEG.-Kon, Zerns, dazu gezwungen gesehen hätte. Jttuf' der gestrigen Generalversaminlung sah sich daher Herr v. Siemens veranlaßt, die U m s ä tz e für das Betriebsfahr 1927/28 bekanntzugeben. Sie belaufen sich bei Siemens-Schuckert auf reichlich 500 Millionen Mark und bei Siemens u. Halske auf etwa 250 Millionen Mark, jedoch sind hierin nur die Stammwerke und die Tochlergefcllschaften beteiligt, die zu 100 Proz. in den Händen von Siemens sind. Die anderen großen Beteiligungen, wie die österreichischen Siemcns-Wcrke, die Ver. Signalbau Zl.>G. und die Siemens-Planiowerkc sind nicht mit einbegriffen. Das Gesamtkapital der beiden Siemens-Konzcrne Halske und Schuckert konnte m dem letzt« Betriebsjahr also etwa drei- einhalbmal umgeschlagen werden, wobei, wie gesagt, ein nennenswerter Teil der Umsätze von Beteiligungen nicht erfaßt ist. Auch der zurzeit vorhandene Auftragsbestand wird noch als reichlich bezeichnet bei der AEG. wurden sie mit 385 Millionen Mark angegeben, fo daß Siemens hofft, auch im lausenden Jahre ohne größere Produktionseinschränkung« auszukommen. Nach dem Betriebsstand bei den beiden deutschen Elektroriesen zu urteilen, ist ein größerer Rückgang der Elcktrokonjunktur in Deutschland auch für 1929 nicht zu erwarten.

Die Reichsbank Hai immer weniger zu tun. In der Woche zum, 23. Januar sind die Wechselbestände der Rcichsbank weiter um 108,7 auf 1548,4 Millionen, die Lombarddarlehen sind um 15,0 auf 40,7 Millionen gesunken. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres sind das 530 Millionen Wechselbestände weniger und gegenüber Ja- nuar 1927, wo der Diskont auf 5 Proz. ermäßigt wurde gegenüber tzZ-S Proz. von heute, nur 168 Millionen mehr. Gleichzeitig sind der Rcichsbank in der dritten Januarwoche wieder 173,3 Millionen fremde Gelder zugeflossen, die keine Zinsen verlangen. Die Reichs- baut hat also herzlich wenig zu tun, obwohl sie erst vor vierzehn Tagen den Anreiz zu ihrer Inanspruchnahme durch die Kreditver- billigung verstärken mußte. Der Notenumlauf hat mit 3809,3 Millionen die Viermilliardengrenze wieder unterschritten. Die Goldbestände allein decken mit 2729.2 Millionen die um­laufenden Noten mit dem ungeheuren Prozentsatz von 71.6 Proz. Unter Hinzunahme der 163,5 Millionen deckung»- sähigen Levis« sind die Noten sogar mit 75L Proz. gedeckt. Der Januar bringt für die Reichsbant gewöhnlich ein schwächeres Geschält. Die Beschäftigung der R/uchslxm* ist aber so gering, daß sie wohl ball», um nicht ganz aus dem Geschäft zu kommen, ihre Kredite weiter verbilligen, d. h. den Diskontsatz weiter senken. muß. Neuori«üeruvg der polnisch« Schweioeausfuhr. Am t Mär, wird eine polnische Verordnung in Kraft treten, die neue Aus» fuhr z ö l le für Schweine vorsieht und zwar nach den offi­ziösen Warschauer Nachrichten in Höhe von 30 Zloty für da» Schwein, �lebend oder geschlachtet, und 50 Zloty für 100 Kilogramm frisches Schweineschmalz. Verarbeitetes Schweinefleisch ist zollfrei. Bekanntlich hat Polen nicht nur mft Deutschland , sondern auch mit Oesterreich und der Tschechoslowakei ««sthaste Kontroversen über die polnisch« Schweineausfuhr. Di« Schweineausfuhr lag bisher» den Händen der Exporteure, die. mangels eines Zusammenarb eitans, sich verschiedentlich auf den Auslandsmärkten unterboten. Das soll nun durch das neuerrichtete Export syndikat, welches für seine gesamte Aussuhr Zollfreiheit genießt, geändert werd«. Der , Ausfuhrzoll soll offenbar Exporteure unter den Hut des Syndikat» zwingen.