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Reichsarbeitsgericht als Lehrer

Eine unmögliche Urteils, begründung".

Zu dem auffälligen Entscheid des Reichsarbeitsgerichts über den Schiedsspruch im Eisenkonflikt wird uns von besonderer Seite geschrieben:

Es ist eine der Grundregeln des Prozeßrechts, daß der Richter mur über die Streitfragen zu entscheiden hat, die ihm von den Parteien vorgelegt sind, und daß in den Urteils. gründen nur das zu erörtern ist, was pom Standpunkt des Gerichts das Urteil beeinflußt. Jeder Referendar, der ins Assessor egamen steigen will, muß das wissen, deshalb brachten früher die Beisungen der Justizprüfungskommission den ausdrücklichen Hin­weis: Die Entscheidungsgründe sollen nur ent halten, was zur Rechtfertigung der gefundenen Entscheidung notwendig ist."

Dieser Satz ist in der gegenwärtigen Fassung der Weisungen fortgeblieben aber nicht etwa, weil er gegenstandslos geworden ist, sondern, wie die Lehrbücher betonen, im Gegenteil deshalb. weil er sich aus dem Wesen der Entscheidungsgründe so ohne mei teres ergibt, daß einè ausdrückliche Hervorhebung nicht mehr notwendig erschien. Man setzt die Kenntnis dieses fundamen= talen Rechtsgrundfages mit Recht bei jedem Referendar voraus, der die Prüfung zu bestehen hoffen fann. Das, was also allen Refe rendaren in Fleisch und Blut übergegangen sein soll, das scheint, nach dem Urteil im Eifenkonflikt zu schließen, den Richtern des Reichsarbeitsgerichts ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

Bekanntlich hatte das Arbeitsgericht in Duisburg   aus zwei Gründen den Schiedsfpruch des Schlichters Joetten für nichtig ge: halten: Einmal, weil der Spruch in laufende Tarife eingegriffen habe, zum andern aber, weil er mit der Stimme des Schlichters allein gefällt fei.

Das Reichsarbeitsgericht in Leipzig   hat nun in seiner Urteilsbegründung in bezug auf diesen letzteren Richtigkeitsgrund ausgeführt, daß nach den Feststellungen des Be­

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Ein Stand, der auf der Grünen Woche" fehlt!

rufungsgerichts der Schiedsspruch in vorschrifis: mäßiger Weise als Spruch der Kammer verfündet worden sei. Er müsse daher in feinem formellen Be stande anerkannt werden. Es lehnt also ab, den Schieds. spruch aus dem Grunde für nichtig zu erflären, weil er mit der Stimme des Vorfizenden allein gefällt ist. Es handele sich hierbei um einen Vorgang der inneren Willensbildung der Schlichtungs­Tammer, der vom Gericht nicht nachzuprüfen sei.

Gleichwohl aber, und das ist das juristisch so unper ständliche, stellt das Gericht lange Erörterungen über die Frage an, die es selbst als für sein Urteil unerheblich und seiner Nachprüfung entzogen bezeichnet, ob nämlich der Vor­sigende der Schlichterkammer nach den jetzt bestehenden gefeßlichen Borschriften allein einen Spruch fällen dürfe. Das wird vom Reichsarbeitsgericht verneint jedoch mit dem Bemerken, daß das Gericht rechtliche Konsequenzen aus dieser Feststellung zu ziehen sich nicht in der Lage sähe.

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Hier liegt das Unlogische: Feststellungen, die nur atade: mische Bedeutung haben, die für die Entscheidung gänzlich belanglos find, gehören nun einmal nicht in eine Urteilsbegründung; der Richter soll entscheiden, wer von zwei strei­tenden Parteien im Recht ist; nicht aber soll er akademische Pro­bleme lösen oder Belehrungen erteilen.

Das Reichsarbeitsgericht aber tut beides. Es maßt sich gar an, dem Gefeggeber gute Lehren zu geben, wenn es empfiehlt, die Schlichtungsvorschriften im Sinne seiner Ausführungen zu ändern. Es ist gut, daß die juristischen Mitglieder des Gerichts nicht nochmal ins Examen müssen: sie könnten nach dieser Urteilsbegründung wohl faum por den gestrengen Mitgliedern der Prüfungskommiffion be. ſtehen!

Sie haben eine Wohnung!

Durch Veröffentlichung eines jener zahlreichen Fälle der Wohnungsnot, die uns täglich aus den Reihen unserer Leser zugehen, ist es uns gelungen, der Arbeiterfamilie L., deren trauriges Schicksal wir im Abend" vom 24. d. M. unter dem Titel Das alte Lied" schilderten, für billiges Geld eine gute Unterkunft zu ver­Schaffen. Ein Parteigenoffe hatte sich erboten, die Leute bei fi aufzunehmen. Uns freut es, feststellen zu können, daß es gerade in den Reihen unserer Kämpfer Menschen gibt, die sich trotz der Not der Zeit fo warmherzig ihrer Massengenossen annehmen.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um­gegend.( Machbr. verb.) Fortbestand des heiteren Wetters, nachts sehr falt, am Tage leichter Frost, schwache südliche Winde. Für Deutschland  : Ueberall Fortdauer des herrschenden Witterungs­charafters, nur im äußersten Nordwesten Temperaturen zeitweise über Null

Tanz und Film.

,, Die fünf Wünsche".

Staatsoper Unter den Linden.

Das Ballett ,, Die fünf Wünsche von Max Lerpis und Rolf Arco( Mufit von Ralph Benatty), das die Staatsoper Unter den Linden als erste(!) Tanzpremiere dieser Saison gestern herausbrachte, ist eine Gelegenheitsarbeit. Beranlassung: eine Ber­anstaltung der Modeindustrie. Die choreographische Leistung darj daher nicht mit dem höchsten Maßstab gemessen werden. Vorführung Don geschenkten Kostümen gab die Grundlage.

Eine mit Rücksicht auf die Bühnenwirksamkeit geschickt fom­ponierte Märchenhandlung gestaltet und verbindet die einzelnen Bilder der Kostümschau. Dem Wirt und den Gästen einer armseligen Hafenkneipe wird durch einen geheimnisvollen Fremden Erfüllung ihrer höchsten Wünsche gewährt. Die Erfüllung der Wünsche aber bringt den Beglückten Verderben und Untergang.

Die Handlung ist nicht besonders sinnreich, aber fie gibt Gelegen­heit zur Entfaltung reichbewegter Szenen, denen Emil Birch an s dekorative Kunst originelle und geschmackvolle Rahmen schuf. Choreographisch ist das Ganze eine rhythmische Pantomime mit Tanzeinlagen. Also durchaus vom Geifte des alten Balletts, ohne daß( abgesehen vom dritten Bild, wo sie hingehören) eigentliche Ballettänze geboten werden. Amüsierkunst, wie der an sich kunste fremde Zweck der llebung fie erheischte. Aber immerhin eine fremde Zweck der llebung sie erheischte. Aber immerhin eine Amüfierfunft von Berve und Esprit, die feinen Augenblic Lange­meile aufkommen ließ. Sauber gearbeitete Gruppen- und Reihen tänze, rhythmisch streng und streng durchgeführte Szenen eine und Anzahl ausgezeichneter Soli Duos. Bor allem interessierte Jens Keith  , die wertvollste Neuerwerbung unseres interessierte Jens Keith  , die wertvollste Neuerwerbung unseres aber er hatte im Tango der Hoffnungslosen", den er mit der staatlichen Tanzensembles. Seine Stärte ist das humoristische Genre, Nikolaiem na tanzte, Gelegenheit, auch die seriöse Seite seines außerordentlichen Talents zu zeigen. Neben ihm trat besonders Dorothea Albu hervor, die als mondäne Diva im vierten Bilde ein prachtvoll schmiffiges Duo mit Reith und ein glänzendes grotestes Solo brachte, Daisy Spies   als temperamentvolle Kreolin, Edith Moser als Apachin und Walter Jung als Kohlenschipper waren technisch vollendet und stilistisch einwandfrei, während Rolf Ar co mit seinem, Tanz des Selbstmörders" im Pantomimischen stecken blieb. Alles in allem: ein sehr unterhaltender Abend, der nur be­dauern ließ, daß dem Leiter und den tänzerischen Kräften dieses ausgezeichneten Ensembles nicht endlich einmal Gelegenheit geboten wird, sich an höheren Aufgaben zu betätigen.

Aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben. Bielleicht finden sich noch in dieser Saison ein paar zahlungsfähige Mäzene, die unserer Staatsoper die Kostüme zur Aufführung eines ernsthaften modernen Tanzdramas schenken. Denn aus eigenen Mitteln scheint man sich dergleichen nicht leisten zu wollen. Oder wird die vor­gesetzte Behörde endlich ein Machtwort sprechen und die musikalische Leitung der Staatsoper daran erinnern, daß ihr neben dem Opern­betrieb auch die Pflege des modernen Bühnentanzes obliegt, der größten und wertvollsten Schöpfung, die die deutsche Kunst unserer Tage hervorgebracht hat? John Schikowski  .

Rintintin und die Goldgräber."

Zitania- Palaft.

Rintintin ist wohl der bekannteste deutsche Schäferhund in der ganzen Welt. In allen filmbegeisterten Ländern hat man seine ungetrübte Freude an dem Hund und an der Tendenz der Filme, die berechtigterweise stets ein Loblied auf die herrliche Ehrlichkeit des Tiercharakters und die Treue des Hundes im besonderen ist.

Der neue Film, der nach althergebrachtem Rezept mit Drama­fit und Spannung Rintintin, den zu Unrecht Berdächtigten, als mehrfachen Helden preist, wird dem Können des Hundes in hohem Maße gerecht. Wir bewundern bei Rintintin   wieder die typische deutsche Schäferhunddressur, die in der ganzen Welt bekannt wurde und Erfolge erzielte. Sie wird hier vervollkommnet durch ein klein wenig artistisches Können. Als Hauptfaktor gesellt sich dann die fabelhafte schauspielerische Begabung dieses Hundes hinzu. Das Manuskript freilich versucht unvernünftigerweise den Hund zu ver menschlichen.

Der Regiffeur Ray Enricht hat jeden günstigen Moment treffsicher abgepaßt, und so tommt es, daß sein Star immer wir tungsvoll ist. Diesmal spielte ein Kind als Partner, das alle durch feine natürliche Anmut und Drollerie bezaubert. Sieht man diese beiden, so fann man unwillkürlich nicht anders, als jedem Menschen find für die Tage seiner Kindheit irgendein Tier als Freund wünschen.

Botschina repräsentieren ein paar interessante Typen. Leider ist Alfred Abel   nur dazu verwendet, ein paar bedeutsame Mienen auf­zusehen.

Akrobatische Tänze von 3 oiga und Rachel, die neben den 3 mei Roberts( mit ihrer etwas gesuchten Afrobatik im Frack) das Beiprogramm ausmachten, elektrisierten die Zuschauer.

Heinrich Lersch  .

Vortragsabend im ehemaligen Herrenhaus.

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Am Rednerpult steht Heinrich Lersch  . Eine zierliche, hagere Gestalt mit einem Kopf, zu hart, um einem Schwärmer zu gehören, zu sanft, um der eines Fanatikers zu sein. Lersch klagt seine Worte zu den Zuhörern herab, hämmert sie, schrillt sie.. Ist immer ganz hingegeben an das Wort, ganz aufgelöst darin. Man muß Lersch seine Werte selber vortragen hören, um ihn ganz zu ver­stehen

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um ihm ganz gerecht zu werden. Lersch wird der Arbeiterdichter" genannt. Benn Arbeiter­dichter" bedeutet, Teil zu sein der großen, namenlosen Masse, Schrei für alle und Gestalt in allen: so ist Lersch fein Arbeiterdichter. Denn er ist immer der Einzelne, der die Not des Proleten mit­fühlt, mitträgt wohl, der diese Not zu feiner eigenen macht, aber nie wird er massenteil, immer bleibt er er, Heinrich Lersch  . Das zeigt sich in seiner erschütternden Anklage Ein Kind stirbt", zeigt fich in feinen selbstbiographischen Bekenntnissen, zeigt sich in seinem Ringen um die Erkenntnis von Bolt und Religion, in dem er weniger die Lösung des Problems, als seine Lösung sucht.

Aber Heinrich Lersch   ist ein Dichter. Das Leid der Welt erlebt er mit, das Leid des Einzelnen, des Gestrigen wie des arbeit, der Arbeit hinter dem Pflug, das Glück des besonnen heutigen. Und das Glück der bildenden Arbeit, der Handwerks. Schaffenden. Er ist der Scholle fest verbunden, Feind der Mecha­nisierung, Feind des Tempos, das sie bem Menschen rauben will, um Riesenfabriken darauf zu errichten. Start und bildhaft paden feine Worte, feine Gedanken, reißen selbst da mit, wo man mit ruhigem Herzen und fühlem Kopf eine andere Meinung vertreten

würde.

Dem Dichter Heinrich Lersch   dankte man mit reichem Beifall. Tes.

Kunst und Technik.

Der Verein Berliner Künstler   eröffnete im Rünstler­haus eine Ausstellung ,, Kunst und Technik". Vor kurzem hat der als Bortämpfer der Jugend befannte Kunsthändler Kurt Nieren­dorf die Leitung des BBK. übernommen, und damit ist dieser aus seiner träumerischen Versunkenheit endlich wieder zur Aktivität erwacht. Die erste Ausstellung, die Nierendorf veranstaltet hat, zeugt von dem frischen und modernen Geist, der in das verschlafene Heim an der Bellevuestraße eingezogen ist: Künstler aus allen Lagern, Dom BBK. bis zur Novembergruppe, haben Beiträge zum Thema ,, Technit" geliefert. Man sieht, wie sehr die modernen Fabrikanlagen, Eisenbauten, Bagger, Zeppelinhäfen, Balzwerte, Bahnhöfe, Berg­merte über Lag und der mächtige Rhythmus der Arbeit die Maler aller Richtungen interessieren und kann die vielerlei Ausdrucks­meisen vergleichen, in denen sie zu schildern möglich ist. Künstlerisch am höchsten stehen dabei, wie nicht verwunderlich ist, die Jüngsten, die ohne technische Dogmatik an das Neue herangehen; Gemälde von F. X. Fuhr, Radziwill, Nußbaum, Radierungen von Raus wirten neben Beteranen der Arbeitsdarstellung, wie Ba luschet und Sandrod, am stärksten. Merkwürdig bleibt aber, daß sie alle in der materiellen Wirkung von fünstlerischen Photo= graphen übertroffen werden; die wunderbaren Aufnahmen A. Renger Baatschs und der Frau Sascha Stone   find schließlich doch wohl das Ueberzeugendste, das uns Schönheit und Geist der Maschinen nahebringt.

Ludwig Dettmann  , der eine Reihe von Bildern der

Zeppelinfahrt nach Amerika   beigesteuert hatte, hielt am Abend in den gleichen Räumen einen interessanten Vortrag über seine Erleb­misse auf dieser abenteuerlichen Fahrt, wobei die Bunder von Himmel und Ozean" in Wort und vor allem in ausgezeichneten, meist farbigen Lichtbildern nach seinen eigenen Skizzen den größten Eindrud machten. Das Erstaunlichste der atmosphärischen Dramatit, 500 Meter über der endlosen Wasserwüste, die unsäglichen leber raschungen von Wolfen, Licht und Sturm tamen besser, als es auch dem Film möglich ist, in der Interpretation durch den Künstler P. F. Sch. heraus.

Hochflut der Doktorarbeiten.

Auf der Bühne sieht man Robert Pauls Hunde- Revue, in der deutsche Doggen als mastierte Ponnys auftreten. Es ist eine Tierdreffur, wie man sie sich ergöglicher nicht denten tann. Nur große Tierliebe und allerfeinstes Berstehen der Gewohnheiten und der Empfindungswelt der Tiere ermöglichen folche Spißenleistung. 53046 Die vier Ellerts zeigen ihr sehr beachtliches Können in der Kunst des Jonglierens in geschmadvoller und- was für das Bublifum von heute ja von Bedeutung iſt in völlig neu an­mutender Aufmachung. e. b.

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Mein Herz ist eine Jazzband."

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Univerfum.

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Wenn ein Film bloß nach der Lebensmöglichkeit oder auch nur Wahrscheinlichkeit seiner Handlung zu beurteilen wäre, dann müßte dieser Zelnid Film in Bausch und Bogen abgelehnt werden. Dieses Durcheinander von Verbrechertum und Artistenwelt, dieses Unifum von Artistenhotel in London  , dieser Revuestar, der im Neben­beruf das Hotelchen leiten hilft, vor allem aber die ganze Menagerie bändigt und den netten Jerry von der Bahn des Berbrechertums zum Artistenberuf zurückführt das alles ist märchenhaft. Picca­dilly und Whitechapel sehen anders aus, und die edlen Verbrecher, die sich von der anmutigen und ach so flugen Lya Mara  Die ist natürlich der Star so hübsch hereinlegen lassen und ihr zuliebe verschwinden, sind auch nicht von dieser Welt. Aber der Film hat trotzdem seine Reize. Eine Flucht aus dem Zuchthaus, die große Revuenummer, nach der der Film benannt ist eine Maschinerie im englischen Geschmac der Bluff zur Wiedererlangung ges stohlener Sachen mit Hilfe von Tanzgirls und manches andere ist filmisch gut gemacht. 2ya Mara als Bindeglied zwischen all den einander fremden Elementen hat durch ihren Charme, ihre Laune, ihre Tanzkünfte das Ganze zu beleben und in den Jazzrhythmus zu bringen. Sehr gute Darsteller, die nicht immer voll ausgenügt sind, stehen ihr zur Seite. J. Kowal Samborsti ist auf sehr sympathische Art der nette junge Mann, dem sie wieder Halt und schließlich ihre Hand gibt. Karl Göz und Karl Huszer sowie die

Eine interessante Statistit über die Doktorarbeiten in Deutsch­ land   von 1885 bis 1926 findet sich in der Festschrift für den Direktor der preußischen Staatsbibliothet Kuhnert. Insgesamt wurden in dieser Zeit 155 570 Doktorarbeiten verzeichnet, davon 62 314 medi­zinische, 53 046 philosophische, 34 799 juristische, 1220 theologische und an den seit 1913 berücksichtigten Technischen Hochschulen 3556. Die Zahl der Differtationen ist ständig gestiegen und hat sich in der Nachkriegszeit zu einer wahren Hochflut entwickelt. Im 19. Jahr. hundert wird die Jahresanzahl von 1500 Doktorarbeiten, die 1885 verzeichnet wurden, mur langsam und allmählich überschritten. Während des Krieges trat ein Rüdgang ein, aber nach dem Kriege schwoll die Zahl der Dissertationen an und stieg 1923 bis zu der Rekordziffer von 11 441 Doftorarbeiten in einem Jahr. Dabei ist für die Posten eines städtischen Nacht oder ländlichen Flurwächters der Befiz eines Doftortitels noch nicht einmal vorgeschrieben.

Kapellmeister Wolfgang Zeller   von der Voltsbühne legt Wert darauf festzustellen, daß er mit dem anläßlich der Doorner Ge­burtstagsfeier genannten Kapellmeister Wolfgang 3eller night identisch ist. Es handelt fich offenbar um eine Berwechslung des Bornamens.

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Für das Deutsche Theater in Brünn  ! In den historischen Wohnräumen des Berliner   Schlosses veranstaltet die Gesellschaft der Freunde des Deutschen Theaters   in Brünn  , Siz Berlin" am 31. Januar, abends 8, Uhr, einen Gesellschaftsabend mit Konzert. Für die Wiedererrichtung und Erhaltung des Deutschen Theaters in Brünn   sollen dabei Freunde geworben werden. Teilnehmerfarten zu 3 M. durch die Geschäftsstelle, Bleibtreuftr. 45, 4. Stod.

Der entfeffellte Jazz", ein Ballett von Frida Holst und Karl Bergeeft, Mufil von Alexander Goldbergh, tommt in das Tanzmatinee der Boltsbübne am Sonntag 3.februar, 11 Uhr borm. im Theater am Bülowpla zur Ur. aufführung. Das Brogramm enthält außerbem noch eine kleine moralische Revue. Sprichwörter" von Frida Holft und Star! Bergeeft sowie eine Reihe Heiner Solo- u. Gruppentänze. Rostarten für Mitglieber ber Bollbühne 1,30 M. Blastarten 4, 3 und 2 M. bei Tiek und Wertheim   sowie an der Theaterkaſſe.

Mufitchronit. Bu bent am Donnerstag, 8 Ubr, im Bach- Saal stattfin benden, vom Berliner   Sinfonie- Drejefter unter Leitung von Arnold Ebel  unter Mitwirkung pon Maurits van den Berg( Violine) ausgeführten Konzert find Karten zum ermäßigten Preis( 1 und 2 M.) bei Horsch im Gemert­schaftshaus erhältlich.