Der Schimpftatalog.

Ein bescheidener Borschlag.

Wir haben in letzter Zeit eine Anzahl Gerichtsverhandlungen megen Beschimpfung der Republit und der Reichsfarben gehabt. Richter, Schäffen, Staatsanwälte, Zeugen, Rechtsanwälte wurden aufgeboten. Ein höchft toftspieliger und überflüffiger Aufwand, da, mie porauszusehen, die Berhandlungen mit Freispruch der An­geklagten endeten und der Staat die Kosten zu tragen hatte.

Ist denn unsere Justizverwaltung von allen guten Geistern verlassen? Bozu find eigentlich amtliche Rechtsbera tungsstellen vorhanden? Bei richtiger Würdigung des Sach­verhalts fönnten diese den ganzen überflüssigen Gerichtszauber er­sparen. Hier unser Vorschlag:

Man hat mit Recht das Strafgesetzbuch die„ Magna Charta  " ( die Berfassungsurkunde) des Verbrechers genannt. Jeder Ber­brecher weiß: nur die Handlung, die im Gefeß mit Strafe bedroht ist, wird bestraft. Alle anderen Taten fönnen straffrei begangen werden.

Dant unserer hochentwidelten juristischen Auslegungsfunft hat sich auch das Republitschubgeset zur Magna Charta   aller unmanierlichen Lümmel und schimpffreudigen Flegel entwidelt, die gegen die Republit Unrat schleudern. Scharffinnig haben unsere Gerichte festgestellt, daß es mit der bloßen Absicht, die Republit und ihre Farben zu beschimpfen, nicht getan ist. Biele besondere Begleitumstände sind noch vonnöten, um den Schimpf zu einem strafbaren Tatbestand ausarten zu lassen.

her Schimpfworte und Unftätigteiten entwickelt, die Daraus hat sich für die Pragis bereits negativ ein Katalog ohne Gefahr einer Bestrafung angewandt werden fönnen. Dieser Katalog ift in allen feinen Nummern durch rich terliche, ja, durch höchstrichterliche Entscheidungen beglaubigt. Was liegt nun näher- und dahin geht unser be­fcheidener Vorschlag- als von Amts wegen diesen Kata log der juristisch zugelassenen Republifbeschimp fungen zufammenzustellen, zu bruden und den amtlichen Rechtsberatungsstellen in ausreichen den Exemplaren zu übermitteln, so daß diese in der Lage find, rechtsuchenden Interessenten zu ihrer Belehrung gleich ein Exemplar auszuhändigen!

ณ

Schwararot­mostrich

Schwarzrot­hühnereigelb

JUDENREPUBLIK

SAUREPUBLIK

REPUBLIK gegründet auf Meineid und Hochverrat

Erinnerung an den Katechismus.

Bon Hans Bauer.

Rechten Gottes, des allmächtigen Baters.

Es fällt in diese Tage, in denen das Andenken Leffings, biefes| erstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel, fißend zur fühnen und freien Geistesmenschen, gefeiert wurde, noch ein anderes Jubiläum. Es find 400. Jahre nergangen, daß Martin Luther  seinen Kleinen Katechismus erscheinen ließ und die evangelische Geistlichkeit hat es sich nicht nehmen laffen, vielerorten diefes Jährungsdatums feierlich und dankbar zu gebenken.

Ein nectisches Zusammentreffen! Leffing: Inbegriff aller Auto­ritätsablehnung: der Katechismus: Inbegriff aller Dogmatit, bas dogmatische Erzdokument Es hat Ratechismen vor Luther   gegeben und es gab welche nach ihm, aber die anderen tamen und vergingen, Luthers   Katechismus blieb. Er wurde der Katechismus schlechthin und die Mehrzahl aller erwachsenen Deutschen   erinnert sich feiner aus den Schuljahren. Aber freilich: Die Erinnerung ist feine freudige, und bis hinein in firchliche Kreise lehnt man heute Luthers Ratechismus als Erziehungsmittel ab.

Ja, mir glaubten das, meil der Teufel uns frifaffiert hätte, wenn wir uns unter­fangen hätten, es nicht glauben zu wollen, womit aber nicht gejagt sein soll, daß wir tatsächlich des Zweifels voll gewesen wären. Nein, auch so lag es nicht.

Berschiedentlich sind, zu statistischen 3meden, an Schulen Um fragen darüber veranstaltet worden, welche Stunden bei den Schülern beliebt und welche unbeliebt find. Die Ratechismusstunde hat immer besonders schlecht abgeschnitten und was mich selbst an belangt, so dente ich mit Schaudern an sie zurüd. Welche Qual war es doch, die Artikel und Sprüche auswendig lernen zu müssen! Gesangbuchverse lernen: das mochte noch gehen. Gebundene Sprache diese Brosa! Wir hatten keine Hilfsmittel. Nach einer bestimm: prägt sich nicht allzu schwer ein. Aber Prosa lernen! Und dazu ten Anzahl von Worten machten mir jeweilig einen leinen Strich, der einer Atempause entsprach, die hier einzusehen hatte. Dadurch fam jo etwas wie Rhythmus in die Sache, allerdings auf Kosten fam so etwas wie Rhythmus in die Sache, allerdings auf Kosten des Sinnes. Aber um den Sinn fümmerten wir uns so wie so einen Teufel. Wir lernten mechanisch und plapperten das Gelernte einen Teufel. Wir lernten mechanisch und plapperten das Gelernte bann herunter. Es waren Morte, Worte, die mir auffagten, in haltlose, leere, ausgefeierte Worte, bar jeber persönlichen Note, jeder Koloratur. Ich glaube an Jesum Chriftum, feinen einge­borenen Sohn, unsern Herrn," sagten wir her( ungefähr wenigstens, denn für den Wortlaut tann ich heute nicht mehr einstehen und den Katechismus besitze ich nicht mehr),„ der empfangen ist pom heiligen Geift, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontio Pilato, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auf

Mit diesem Verfahren wird ein allgemeiner Zustand der Rechts ficherheit und Rechtsberuhigung eintreten. Die überflüssigen und unergiebigen Prozesse merben megfallen. Der Oberst Düfterblick oder der Lehrer Stinkteufel, die am Abend auf einer Stahlhelm fundgebung zu reden beabsichtigen, gehen morgens zur amtlichen Rechtsberatungsstelle, erhalten bort hen Ratalog ber zugelaffenen Schimpfmorie, aus dem sie in voller Muße ihre staatanwaltfichere Rebe garnieren. Der Rechtsfrieden ist da!

Für den Schimpftatalog haben wir das folgende Muster ent­worfen: A. Beschimpfung der Reichsfarben.

Der„ Schacht des Todes" von Ur.

handelte sich um eine Schulaufgabe, die wir zu erledigen hatten. Wir standen der Angelegenheit völlig neutral gegenüber. Es Säge, die ihrem ganzen Wesen nach nur das Resultat innerlichsten Erlebnisses sein können, trichterben wir wie die Jahreszahlen ägnp tischer Königsgeschlechter in uns hinein. Wir erlebten nicht, mir pauften Religion. Bater, Sohn und Heiliger Geist wurden zu hohlen Deflamationen, die wir mitsamt etwaiger Drudfehler um der Osterzensur willen herunterhaspelten, und wenn ich mich recht Müller, beginne mit dem ersten Artikel!" Müller: Ich glaube, erinnere, ging dieser Prozeß zumeilen o ponstatten: Der Lehrer: daß mich Gott geschaffen hat..." nächste!" Der nächste: Der Lehrer: Seßen! Der famt allen Kreaturen mit Leib und Seele... Der Lehrer:„ Seßen! Der nächste!" Der Nächste: mit Augen und Ohren.

Die neuesten Ausgrabungen in Ur, dem biblischen., lr der Chaldäer", aus dem Abraham auszog, um nach Ranaan zu mandern, haben zu neuer Entdeckung geführt, die eine noch größere Sensation bedeutet als die wichtigen archäologischen Funde, die die gemeinsame Expedition des Britischen Museums und der Universität Bennsyl­panien an dieser ältesten Stätte babylonischer Kultur gemacht hatte. Es handelt sich dabei um die Freilegung einer tiefen Grube, die zu einer überraschenden Entdeckung führte. Der etwa adyt Quadrat meter große Schacht enthält, mie der Expeditionsleiter Leonard Woolley   in einer großen Londoner   Zeitschrift berichtet, die Reste von nicht weniger als 74 Personen, zumeist weiblichen Geschlechts. Sie bilden das Massenopfer, das bei der Leichenfeier des Königs vor 5000 Jahren den Manen des Toten dargebracht murde.

1. Schwarzrat mostrich." Eine der üblichsten und darum straffreien Beschimpfungen. Der Täter hat lediglich vor Gericht zu behaupten, daß er nicht die Reichsfarben, sondern die Farben des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold gemeint habe, s 2. Most rich"( schlechthin) darf gebraucht werden wie zu 1, namentlich auch auf öffentlichen Bläßen, auf denen Wurstzelte, Burstbuden oder Burstmagen vorhanden sind. Der Täter hat als. dann zu behaupten, daß er eine halbe Stunde vor dem Ruf Bürstchen gegessen und daher noch ein Bedürfnis nach Mostrich gehabt habe.

3. Schwararothühnereigelb." Darf gebraucht mer­den, jedoch nur unter Borsichtsmaßregeln. Hühnereigelb an fich ist unanstößig, solange dazu teine verächtlichen Gesten mit den Händen gemacht werden,( Entscheidung des ersten Strafrenats des Reichsgerichts.) Es empfiehlt sich daher, bei diesem Ausdruc die Hände in die Taschen zu stecken.

4.

Judenfahne."( siehe unter B 3iffer 2).

B. Beschimpfung der Republic,

Die Dogmen find der punde Buntt der Religionen. Sie unauswechselbarer Borte gezwängt werden, dann verliert sich alle machen sie starr, unbeweglich, laffen sie verfallen. Aber menn nun obendrein gar noch die Dogmen in das Dogma ganz bestimmter, Weite des Horizontes, dann tommt ödester Berbalismus heraus, der der Todfeind allen Geistes ift.

Die evangelische Kirche fann auf die Erfolge nicht stolz sein, die sie mit ihrem 400jährigen Katechismus erzielt hat. Er hat sich nicht bewährt. Solche Tugendfataloge ertöten die Innerlichkeit und nerführen zu Schematismus, der nirgendipo am Blaze ist als dort, wo die Seele ihre Sehnsucht stillen möchte,„ Die Binnen der ewigen Stadt", die nach Gerhart Hauptmanns   schönem Wort, im Grund aller Augen blizen", macht fein vorgefäutes Ich glaube... Ich glaube. Ich glaube. gegenständlich: sie wollen er=" rungen sein und man bedarf, um vom Katechismus nunmehr vollends zu schweigen, nicht einmal unbedingt der Religion dazu.

Nur wenige diefer unglüdlichen Opfer," schreibt Woolley ,,, ent behrten des Goldschmudes, der sich zumeist als ein hochwertiges Er­zeugnis damaliger Goldschmiedefunft zu erkennen gab. Der Boden des Schachtes mar bedeckt mit goldenen Reifen, Golbblättern aus den Trauerträngen, Stüden von Gold, Lapislazuli und Karneol, fomie mit eingelegten Blumen hoher Haartämme. Außer diesem persön­lichen Sierrat und fleinen Gefäßen aus Ton und Kupfer, die zu= meist neben den Händen ber Stelette lagen, fanden wir indeffen noch eine Menge anderer Gegenstände. So lagen an einer Stelle pier Harfen übereinander, von denen eine ein wahres Brachtstück darstellt. Der aufrechtstehende Resonanzboden war reich ausgelegt, die Pfosten mit Mosait und Gold pruntvoll geziert, die Spiße des Baltens war aus Silber gearbeitet und wurde von dem prächtigen goldenen Kopf eines bärtigen Bullen getrönt. Unter diesem Bullen baupt befanden sich Kränze von Muschein, in die mythologische Szenen eingraviert und mit roter und schwarzer Farbe ausgetuscht waren. Zwei andere Harfen waren vollständig aus Silber gefertigt. Eine ist mit dem Stopf einer Ruh aus massivem Silber geschmüdt. Die andere Harfe fdmüdi als Kopfftüd die filberne Figur eines Hirsches, der auf einer Art Fähre steht. Die pierte Harfe endlich, bie wahrscheinlich aus Holz gearbeitet war, ist leider pollständig zer­fallen. Es ist pon ihr nur die Kupferfigur eines Hirsches übrig­geblieben, der ihr als Schmud biente. Die Harfen sind aber nicht nur herrliche Muster sumerischer Kunst, sondern auch deshalb hoch intereffant, weil sie uns intereffant, meil sie uns über den Stand des sumerischen Instrumentenbaues im vierten porchriftlichen Jahrtausend unter­

1. Saurepublit." Straffreier Ausdrud. Dari jedoch nur von Bayern   unter Berufung auf ihre urmüchfige Mundart, von diesen aber auch gefahrlos gebraucht werden,( Entscheidung der Straflammer Frankfurt a. d. D.)

2. Judenrepublit." Straffreier Ausbryd mit der Be gründung, es habe nur damit ausgedrüdi merden sollen, daß die Juden Staatsbürger feien, die besonders die Republit verehrten. Ebenjo Judenfahne".( Entscheidung des Schöffengerichts Aurich.) 3. Republit. gegründet auf meineid und hoch perrat Musprud tarf gebraucht werden, weil er fich nicht auf hie Republit als Zustand, landern nur auf ihre Entstebungs gefchichte bezieht( Entscheidung des Amtsgerichts und Landgerichts Brenzlau)

Anmerkung: Hiernach müßte es eigentlich auch ftraffrei sein. einen Mitmenschen als Sohn einer Hündin zu bezeichnen, ba hiermit auch nur seine Entstehung, nicht er felbft getroffen wird. Doch wollen wir niemand anraten, diesen Bersuch eima on einem preußischen Richter zu machen.

Der Ratalog wird nach dem Stande der neuesten Judikatur Jändig ergänzt und vervollkommnet. Jonathan

richten.

Das Geheimnis der Zwillinge.

Eins der seltsamsten Ereignisse, die wohl je vorgekommen find, ist der Selbstmord der beiden Krebsforscher Dr. Arthur B. und Dr. Sydney M. Smith, der Zwillinge, die im Leben wie im Tade, in ihrem Denten und Wirken so unzertrennlich gewesen sind. Sie haben ein letztes Vermächtnis hinterlassen, das sich„ An die Nation" richtete, und in dem sie um die Unterstützung ihrer Mutter bitten. ., Wir gehen aus dieser Welt," so schließt das Schriftftüd. ,, nachdem ein Erwachen der Nation in der Bekämpfung des Krebles durch Rabium erreicht ist unser Lebensziel ist vollendet. Armut, die nichts durch eigene Bedürfnisse, sondern durch den Dienst für die Allgemeinheit hervorgerufen wurde, hat uns getötet. Mißverstehen hat dabei auch eine fleine Rolle gespielt."

Die beiden Brüder waren einander so ähnlich, daß man sie taum voneinander unterscheiden tonnte, und nicht nur ihr Aeußeres, jondern auch ihr Inneres hatte die denkbar größte Aehnlichkeit. Gemeinsam haben sie sich der Betämpfung des Krebses gewidmet und in der Berwendung des Radiums ein midytiges Mittel erkannt. Die englische Breffe, die sich mit diesem, das größte Aufsehen erregen­den Fall eingehend beschäftigt, bringt die erstaunlichsten Mitteilungen von Freunden über die Gleichheit ihres Charafters und ihrer Dent­meife. Es tam häufig por, daß einer von ihnen einen Sah begann, der sich auf die sie ausschließlich beschäftigenden wissenschaftlichen Fragen bezog, und der andere fiel ihm ins Wort und vollendete den Sab mit benselben Worten, mit denen ihn der erste zu Ende ge­bracht hätte.

In einer anderen Ede der Grube fanden mir zwei Figuren von Middern, pielleicht der bemerkenswerteste Fund, den wir bei unserer Arbeit in Ur zutage förderten. Die Widder find aus Gold  , Lapis lazuli und weißen Muscheln auf hölzernem Gehäuse gearbeitet. Dieses Gehäuse ist freilich zerstört, und die Bast der Erdmaffen hat überdies die Widderkörper so deformiert, daß es einer eingehenden Behandlung im Laboratorium des Museums bebat, um uns über ihren ursprünglichen Zustand aufzuklären. In jedem Fall stand die eine Figur auf den Hinterbeinen, während die Borderbeine in einem Pflanzengewirr perborgen waren, dessen goldene Stengel und Blumen an jeder Seite des Kopfes des Dieres emporragten. Augen, Hörner und Schulterblätter des Bidders bestehen aus blauem Lapis, der Kopf und die Beine aus Gold, das ließ aus Muscheln, die so fein ge­arbeitet find, daß jede Haarlode einzeln und naturgetrey heraus tommt. Der Banft besteht aus Silber. Bisher ist uns noch fein Stid in die Hände gefallen, das für den Stand des fumerischen Kunstgewerbes ein so monumentales Zeugnis ablegt, wie diese Figuren."

Ein Roman Napoleons I.

Die Brüder Smith waren ein überaus bezeichnendes Beispiel für das Wesen der eineiigen" Zwillinge, jener besonderen Art, die durch die Teilung einer einzigen Belle entsteht. Diese Zwillinge haben immer dasselbe Geschlecht und häufig eine vollkommen gleiche Form der Begabung und Weltanschauung. So fam es, daß die Brüder Smith in sich den gleichen Beruf fühlten, ihr Leben dem Kampf gegen die furchtbare Menschheitsgeißel zu widmen, und daß sie gemeinsam für diese hohe Aufgabe gelebt haben und gestorben sind.

Ein Jugendroman Napolaons Elision und Eugenie wird dem. nächst in Barschau erscheinen, wo die Handschrift par fünf Jahren in einer Brinalbibliothef entbedt wurbe. Der Roman   Besigt meniger hurd feinen dichterifchen Wert als burch feine autobiographischen Befenntniffe Bedeutung Er läßt uns einen Einblid tun in bas Seelenleben bes jungen Rapoleon in den Tagen, nachdem bie Bamilie Bonaparte   zuerst Rorfita verlassen hatte Napoleons   Bruder Joseph batte in Marseille   Julie Clary  , die Tochter eines reichen Raufmanns geheiratet, und in ihre Schwester Desirée perliebte sich Napoleon   und unterhielt mit ihr während der Monate, die er in Baris auf eine militärische Verwendung martete, einen lebhaften Briefwechsel, mährend er zugleich Joseph bestürmte, für ihn bei der jungen Dame zu merben. Der Roman( piegelt diese Erlebnisse des fpäteren Raijers,

100 mal ,, Die Verbrecher".

100 mal hat das Anflageftüd des unbekannten Mutors, der sich hinter dem Namen Ferdinand Brudner verbirgt, das Bartett des Deutschen Theaters erschüttert und unterhalten. Dem Schrei nach dem Zeitdrama, der die brennenden Probleme des Augenblids fordert, ist hier Erfüllung geworden. Die Bühne hat sich in ein Tribunal permandelt und der Gerechtigkeitsbetrieb wird in fraffen Beispielen perurteilt. Hohn und Spott sind bis an die Grenze pes dramatisch noch Möglichen getrieben. Die intereffante Aufmachung ( ein Querschnitt durch ein ganzes Haus mit gelegentlichem Simultan spiel mehrerer Handlungen), die Heinz Hilpert   zu danten ist, ble hervorragende Rollenbelegung( vor allem die fraftvoll- derbgefunde öflich als Köchin, die aus Eifersucht mordet und in einem ge­missen Abstande Hans Ibers als der Liebhaber von fünf Bräuten) sichern dem spannenden Stüd auch noch weitere Erfolge. Ob aber diese Zuschauer hier die Aenderung der Justiz abwarten werden?

Brofeffor Hans Bruh. früher langjähriger Drbinarius der Geschichte an der Univerfitat Sonigsberg, ift geitern in Stuttgart   im ilter non 85 Jahren häftigt. Sein Hauptvert it bie in ben Jahren 1899 bis 1902 erichienene geftorben. Mit der mittelalterlichen Geschichte batte er fich borzüglich be nierbänbige preußische Geschichte, worin er an der breuk. patristischen Legende Stritit übte. Hans Brus war ein Sohn bes pormärzlichen Robert Bruu.

Der Regiffeur auf Reifen. Die feit längerer Zeit geführten Berband fungen amilchen der Burgtheaterverwaltung und dem Regisseur bes Berliner  Deutschen   Theaters, Seins Gilbert, baben einen Abschluß gefunden. Der Künstler wird weiter in Berlin   tätig sein, aber jährlich mehrere Enfcenierungen in Bien vornehmen.

bei bem Konzert der Breußischen labemie ber fünfte. Die Staatsbreife Die Berleihung der Staatspreise für bildende Kunft erfolgte am Montag für 1928 erhielten ber Bilbbauer Marling und her armitet udri, beibe in Berlin   tätig. Die Mebaillen der Blabemie für bervorragenbe Caltungen preußischer Kunftbochschüler erhielten: bie Malerin Fräulein Beintale, eine Scilerin bon rojefior Orlit, und der Bildbauer Julius Berger, ber in atelier   por Profeffer Selimi en ben Bereinigten Staats qulen für freie und angewandte Runft feine Ausbildung erhalten hat

Bersteigerung bez Bibliothel Stern, bie loftbare Planulfripte und Critaus Sieben Millionen M. für Bücher und Manuftriple. Die Rem Porter gaben hon haderas und Bilt Whitman enthielt, hat 1 739 462 Dollars. allo über fieben Millionen Reichsmart ergeben. Das ift en Ergebnis, des übertroffen worden ist. Dort war aber ble Bahl der zum Berlau bis jest nur bet ber Bersteigerung ber Soe- Sammlung im Jahre 1911 gelangenben Summern etwa zehnmal jo hoh