IßeitageDonnerstag, 31. Januar 1929LprNmijSfiJUaulQa&e j&I I�/utorAWollte Bismarck Souverän werden?IDer Sachsenwald als Trostpreis für die entgangene HerzogswürdeAm 16. Februar 1871 stand in der in Berlin dreimal wöchent-lich erscheinenden„Deutschen LandwirtschaftlichenZeitung an eii«r wenig beachteten Stelle eine kurze Zuschriftr. Aus Mecklenburg, 11. Februar 1871", in der vorgeschlagenwurde,den ersten Reichskanzler Grasen Bismarck zum Reichsfürflenund Souverän in Lauenburg zu machen.„Die Kleinstaaten— so hieß es in dem kurzen Artikel— werdendadurch nicht vermehrt werden, denn Lauenburg ist noch ein eigenerKleinstaat. Nur ein Reichsfürst würde mehr werden, glaubte manaber schon deren genug zu besitzen, so sollte sich wenigstens derName der sürstlichen Würde und die sürstliche Dotation an dieseerste Ruhmeserwerbung(nämllch das Herzogtum Lauenburg, wel-ches am 14. August 186Z in preußischen Besitz übergegangen war)knüpfen.�Dieser kleine Artikel, der völlig unbeachtet blieb, würde in denweitesten Kreisen das größte Aussehen erregt haben, wenn mangewußt hätte, aus welchen Kreisen er stammt. Verfasser warder früher« Kultusminister und Landtagsabgcordnete Karl Rod-b e r t u s, der aus seinem Rittergute Iagetzow bei Demmin inPommern lebte und von dort aus gerade zu jener Zeit mit seinemFreunde und Gesinnungsgenossen Lothar Bucher, damals imStabe Bismarcks in Versailles, in Korrespondenz stand. Da indiesem Artikel auch die Verdienste des Kaisers hervorgehoben waren,ist anzunehmen, daß der Artikel von verschiedenen Seiten dem Kai-fer vorgelegt wurde. Außer diesem Artikel hat Rodbertus nichts indieser Richtung veröffentlicht. Aber bemüht hat er sich genug, wieaus dem folgenden Briese des Dr. Rodbertus-Iagetzow an Dr.Rudolph Meyer in Beriin vom S. März 1871 zu ersehen ist:„3hre offene Frage, verehrter Herr, erfordert eine offene Ant-pert.Diskretion werden wir beide gegeneinander bewahren.Der Abfastung und Veröffentlichung des Artikels(in der„DeutschenLandwirtschaftlichen Zeitung" vom 16. Februar) bin ich nicht fremd.Sein Inhalt wurde in einer Privatgesellschaft angeregt, in der dieausgesprochenen Ideen lebhaften Anklang fanden. Er sollte als Pre.mier(Leitartikel) zuerst in der„Rostocker Zeitung" und dann im„Hamburger Korrespondent" erscheinen. Beide Blätter lehnten ihn,der geforderten Stelle und ihrer anderweitigen Anschauungenwegen, ab. Ob B. die Sache angenehm sein würde, davon habe ichkeine Ahnung. Ich denke mir aber, daß ein Ländchen wie Lauen-buvg, mit wunderschönen Domänen, Forsten(d e r S a ch s e n w a l d),Sauparks usw.— und über die Sau parts hätte ich fastdie Souveräniiätsrechte vergessen— keinem Menschen unangenehm sein würde; dachte mir auch daßnur im Aehnlichen eine würdige Nationalbelohnungläge, daß die Anregung dazu um so mehr aus dem Volke kommenmüsie, als si« von B.s Kollegen gewiß nicht kommenwird; genug, daß irgendwie und wo die Sache ausgesprochenund womöglich dann eine kleine Pression geübt werden müsse. Zuletzterem Zweck meinte ich so: Es müßten sich in ganz Deutschlandein bis zwei Dutzend Männer aus den verschiedensten Lebens-urtd ParteistellunMr(wenn dies letztere anginge), auch Zeitungs-redaktlonen, im stillen zu einer demnächst zu veröffentlichenden Auf-sorderung zu einer Petition an den Reichstag vereinigen, welchletztere folgenden ungefähren Inhalts fein müßte:..Der Reichstag wolle den Kaiser bitten: 1. dem Grasen V.Lauenburg als Thronlehen zu verleihen. 2. sich selbst bereiterNSren, dem Kaiser die 2% Millionen(Dänische, wenn ich nichtirre) Taler zu erstatten, die für die Abtretung Lauenburgs anOesterreich gezahlt worden.Eine solche Petition würde in gewissen Kreisen mecklenburgischerGutsbesitzer, aus denen die Verösfentlichung des Artikels erfolgte,vielen Anttang finden und würden auch bekannte Namen zur Unter-fchrift der Aufforderung nicht fehlen. Indessen muß doch dieSache mit Diskretion in Angriff genommen w�rtden, aüch des zu Ehrenden wegen. Ich sann also, wersich wohl als enthusiastischer Verehrer B.s erzeigt: Demnach schriebich zuerst an H. H. Meyer in Bremen; die Antwort war wieGummielastikum:„Ich möchte wohl, aber ich mag nicht, aber ichwünsche aus vollem Herzen Erfolg." Nun habe ich noch an dreifrühere Bekannte respektive Freunde geschrieben: Max Simonin Breslau, Franz von Löher in München, Geheimrat von Nie-meyer in Tübingen-Stuttgart(Leibarzt des Königs), aber vonallen dreien noch keine Antwort erhalten, was seitens der letzterenbeiden auch noch nicht möglich ist. In allen Briefen habe ich dieSache dargestellt, wie sie ist, als eine Privatidee von mir, die miraber des öffentlichen Beifalls würdig zu sein scheine. Dielleichtwissen Sie die Sache in besseren Fluß zu bringen. Wünschens-wert wäre es— immer vorausgesetzt, daß die Idee an der maß-gebenden Stelle Billigung finde, woran aber wohl nie-mand zweifelt. Nur darf man nach meiner Meinung nicht vor-gehen, wenn man nicht des Erfolges sicher ist.Aufrichtig der Ihrige. Rodbertus."Bereits am 7. März 1871 schreibt Rodbertus' in der Angelegen-hett erneut an Rudolph Meyer, indem er ihm einen Brief einesHerrn A. S. beilegt, der voller Bedenken ist, und Rodbertus sprichtdie Befürchtung aus,daß die Bedenken von M. p. und ähnliche die Minister abhaltenwürden, einer Aufforderung zur Petition nachzukommenund kläglich dürfte doch diese nicht ausfallen.Am 16. März 1371 schreibt Rodbertus aus Iagetzow an Ru-bolph Meyer:„Hierbei Ihr« Einlage wieder zurück, sehr geehrterHerr. Ich habe infolgedessen auch in München und Stutt-gart wieder abgeschrieben. Das„Unwillkommen" würdefür mich kein Grund dazu gewesen sein, da ein« sanfte Pressionvielleicht gerade nötig gewesen wäre. Allein Moltke wird immermit B. zusammen genannt, wie zwei Dio-kuren. und ich habemich überzeugt, daß e» der Agitation schaden würde, für einen dieserJtater-die-Götter-Bersetzlen allein vorzugehen.f Hochachtungsvoll uud ergebe nst der Ihrige. Ziodbertzs."Bfc.Rodbertus ist nie wieder auf diese seine Bestrebungen in seinemBriefwechsel zurückgekommen. Wahrscheinlich wird Rodbertus Nunmehr seinen Freund Lothar B u ch e r, der am 9. März wie Bis-marck aus Versailles wieder in Berlin eingetroffen war, verständigthoben, daß seine Bemühungen zur Entfachung einer Volksbewe-gung in der Richtung der Ehrung des Fürsten Bismarck durch Ver-leihung der Souveränitätsrechte über das Herzogtum Lauenburgvergeblich gewesen sind.Aus Grund de» gesamten Materials, welche» heute vorliegt,kann mit Sicherheit behauptet werden, daß Karl Rodbertus dieAnregung zu seinem vorgehen von Lothar Bücher erhalte« hat.auch wenn die gewechselten Schriftstücke von beiden vernichtetworden sind.Niemand anders als Geheimrat Lothar Bucher, der feit der Erwer-bung Lauenburgs durch Preußen im Gasteiner Vertrag vom14. August 1865 von Bismarck das Referat für Lcmenburg über-tragen erhalten hatte, konnte wissen, welche Kriegsdotation sich Bis-marck wünschte und wie sie in allen Einzelheiten beschaffen seinmußte. Bismarck selbst hat viele Jahre später gelegentlichgesagt, wenn von dieser Rodbertusschen Anregung die Rede war,der erfolgreiche Ausgang derselben wäre ihm sehr angenehmgewesen, denn die Stellung als Souverän auch des kleinsten beut-schen Staates mit Sitz und Stimme im Bundesrat würde ihm wieden früheren Erzkanzlern im Römischen Reiche deutscher Nationeine festere Stellung gegeben haben.Nur der Reichstag aber konnte dem Herzogtum Lauenburg Sitzund Stimme im Bundesrat verleihen, denn Lauenburg hatte wederim alten Deutschen Bund noch im Norddeutschen Bund oder imDeutschen Reiche Sitz und Stimme: Also schon die ganze Auf-machung der Petition als eine Bitte des Reichstags an den Kaiserwar notwendig und staatsrechllich erforderlich, was der Ritterguts-besitzer Rodbertus schwerlich wohl selbst erkannt haben würde. Di«Verleihung als Thronlehen war auf das Gemütsleben des KönigsWilhelm I. zugeschnitten. Den finanziellen Teil der in Aussichtgenommenen Petition konnte aber nur der mit der ganzen Materievertraute Lothar Bucher entwerfen, niemals Rodbertu» auf seinemRittergute. Nur, Lothar Bucher konnte mit dem Wunsch« desGrasen Bismarck vertraut sein, daß er zunächst Monarch und Herzogvon Lauenburg werden wollte und nur im Fall« des Scheiternsdieser Ambitionsich an die Staatsdomänen Lauenburgs und insonderheit anden Sachsenwold halten werde, aber in bisiden Fällen nur unterder Bedingung, daß die ihm. sei es als Monarch, sei e» alsPrivatmann, zufallenden Staatsdomänen Lauenburgs schuldenfrei gemacht würden.- Als Oesterreich im Gasteiner Vertrage vom 14. August 1865seine Rechte an Lauenburg der preußische» Regierung abtrat, ver-pflichtete sich diese, der österreichischen Regierung Innerhalb 4 Wochennach Ratifizierung des Vertrags eine Abfindungsfu.mme van2)4 Millionen Taler Dänisch auszuzahlen. Da Bismarck mitdem Preußischen Landtag in vollem Konflikte log, konnte er dasGeld in Preußen nicht gut auftreiben. Er borgte sich als Ministervon Lauenburg diese gewaltige Summe von 11?� Millionen Markheutigen Geldes von König Wilhelm I. von Preußen, der sich dosganze Leben durch seine Sparsamkeit ausgezeichnet hat und dasGeld dem von Friedrich Wilhelm III. errichteten und von Wil-Helm I. vermehrten Krontresor entnahm. Da aber König Wilhelmtrotz allen Vertrauens zu seinem Ministerpräsidenten in Preußenwie in Lauenburg Grafen von Bismarck diese 11% Millionen Markeinmal wieder erholten wollte, so blieb Bismarck nichts anderesübrig, als auf die La u e n b u r g s ch e n Staatsdomänen, dieallerdings einen Umfang von 4)4 Quadratmeilen hatten, auf Grundeines Louenburgischen Gesetzes vom 8. Dezember 1866 eine A n-leihe von 1 700 606 Talern Preußisch auszunehmen, da das bar«Geld in den gutgefüllten Louenburgischen Kassen zur Zahlung diesesRiesenbetrages nicht zulangte. So kam der Staat Lauenburg zu derEhre, statt des Staates Preußen plötzlich Schuldner für die Auf-bringung einer so gewaltigen Summe zu sein, bloß auf Grundder Tatfache, daß ein neuer Herrscher und dessen Minister zugleichder Herrscher und Ministerpräsident in Preußen war. Am 19. Juni1871 schloß in Vertretung des Ministers von Lauenburg Fürstenvon Bismarck der Geheime Regierungsrat und Vortragende Ratim Ministerium für Lauenburg Freiherr von Landsberg mitdem Erblandmorschall F. von Vülow aus Gudow und den anderenVertretern der Ritter- und Landschaft des Herzogtums Lauenburgeinen Vertrag ab, der von den 3)4 Ouadratmeilen der Lauenburgi-schen Staatsdomänen ein Gebiet von 1)4 Ouadratmeilen gleich30 600 Morgen des allerbesten Forstes in das Eigentum des Königsvon Preußen überführte, um es auf diesem Wege in das Eigentumdes Fürsten Bismarck zu bringen.Schon in diesem Bertrage wurde bestimmt, daß zur Verzinsungund Amortisierung der nach dem Gesetz vom S. Dezember 1566aufgenommenen Domanlalanleihe von 1 700 000 Talern derKönig und Herzog nichts beizutragen hat. sondern daß dieselbelediglich der Landeskasse zur Last fällt.So hatten die Lauenburger das Glück, nachdem siefast die Hälfte ihrer Domänen an den König vonPreußen verschenkt hatten, nun noch für die aufdem verschenkten Teil haftenden Schulden undZinsen aufzukommen. König Wilhelm besaß dieseVA Ouadratmeilen Lauenburgijcher Domänen im Amte Schwarzen.deck nur drei Tage, vom 21. bis 24. Juni 1871, und übertrug siedurch allerhöchste Order vom 24. Juni 1871 an den Minister vonLauenburg und Kanzler des Deutschen Reiches Fürsten von Bis-marck in Anerkennung seiner Verdienste als eine Dotation zumfreien und unbeschränkten Eigentum. Fürst Bismarck hatte kein«Abneigung gegen die schenkungsweise Annahme von Rittergüternund Forsten, aber sie muhten schuldenfrei sein. DerLauenburgische Kommunalverband hat die Hypothek von 1700 000Talern Preußisch mit dem durch die Schenkung verkleinerten Do-mänenbesitz bis zum Jahre 1909 samt Zinsen getilgt. Bismarckwar nicht Souverän von Lauenburg geworden, aber er hatte alsTrostpreis30 000 Morgen mit bestem alten Buchen- und Eichen-wald neben reichlichem Nadelholz.Als Rodbertus die oben dargelegte Petition am 5. März 1871entwarf, konnte er nicht wissen, daß schon am 21. März 1871 GrafBismarck Fürst und am 21. Juni 1871 Besitzer des Eachsenwaldessamt seinem Saupark war. Aber Lothar B u ch e r, der in denletzten 8. Monaten des Krieges fast jede Mahlzett mit Bismarck zu-lammen nahm und sein intimster Vertrauensmann war, wußte es.Insonderheit konnte aber nur Lothar Bucher wissen, daß FürstBismarck unentwegt aus Gründen der Billigkeit und Gerechtigkeitan dem Grundsatz festhielt, daß Preußen dem Lartde Lauenburg2)4 Millionen Taler Dänisch zu erstatten habe, die auf seine Ver.anlassung Lauenburg an die Privatschatulle des Königs Wilhelm I.zurückgezahlt hatte. Noch im Jahre 1876, kurz vor der Einverlei-bung Lauenburgs in Preußen, hat nach den Akten(Anlagen zu demStenographischen Bericht des Hauses der Abgeordneten 1876, II. Bd.,S. 757) Fürst Bismarck nicht nur au diesem Grundsatz sestgehalten,sondern sonderbarerweise ihn mit genau denselben Worten ver-fochten, die sich in der von Rodbertus entworfenen, bis 1576nirgendwo veröffentlichten Petition finden.Der Rittergutsbesitzer Rodbertus in Iagetzow hätte sicher nicht darangedacht, daß Lauenburg, wenn Bismarck sein Monarch wird, dieErstattung dieser 2)4 Millionen Taler Dänisch nicht von Preußen,sondern nunmehr nur vom Reiche bekommen kann. Sie mußtenaber erstattet werden, weil Fürst Bismarck nun einmal die Eigen-tümlichkeit hatte, daß er woder als Landesherr noch als Privatmannsich Domänen schenken lieh, die mit Hypotheken belastet waren. Unddies« seine Eigentümlichkeit, die sich erst in den Verkaufsverhandlun-gen am 19. Juni 1871 mit den Lai�cnburgischen Ständen offenbarte,konnte Rodbertus nicht schon am 5. März 1871 ahnen, wenn sie ihmnicht von Lothar Bucher mitgeteilt war.Rodbertu» stellte also seine am 11. Februar 1871 begonneneTätigkeit für die Ernennung Bismarcks zum Souverän in Lauen-bürg am 10. März 1871 ein, weil maßgebende Personen, an die ersich direkt und indirekt gewandt hatte, Bedenken hatten und er selbstsich davon überzeugte, daß eine derartige Bevorzugung Bismarcksvor Moltke nicht den Beifall der öffentlichen Meinung finden würde.Wer die veröffentlichte und noch nicht veröffentlichte Korrespon-denz zwischen Lothar Bucher und Rodbertus kennt, wird die Ueber-Zeugung haben, daß Rodbertus bei Abfassung seines Briefes vom5. März 1871 und schon bei dem Entwurf seines Artikels vom11. Februar 1871 die Anregung und das Material von Lothar Bucheraus Versailles empfangen hatte, der ihm von 1865— 1875 j ovi e l intime Briefe, nicht selten auch mit Mittel-lungen über Lauenburg, geschrieben hat. Die fürdiese Frage wicht ig st en Briefe Buchers, welch« in die Zeitvon Mitte Januar bis 11. Februar 1871 fallen dürsten, sind vonRodbertus ohne Zweifel vernichtet worden. LotharBucher, der noch vorsichtiger als Rodbertus war, hat seinerseits-selbstverständlich den abschließenden Bericht von Rodbertus auchvernichtet. Die meisten Briese von Lothar Bucher an Rod-bertus, auch aus dem Jahre 1870, sind ohne Angabe des Datums,ahne Angabe des Ortes und ohne Unterschrift. Er unterschreibthäufig nur:„Immer der Ihrige."In der Zeit vom 11. Februar bis 10. März 1871 wünschteBismarck, daß Lothar Bucher durch ganz zuverlässige und in-time Freunde in der Presse Propaganda machte für die Idee, daßder Kaiser ihn zum Souverän und Herzog von Lauenburg machenmed daß der Reichstag die auf den Domänen ruhenden Schuldenauf das Reich übernehmen sollte. Für den Fall des Scheiternsdieser Bestrebungen sollte gleichzeitig von vornherein die Verleihungdes Fürstentitels und des schuldenfrei gemachten Sachsenwaldes anihn gefordert werden. Wie sehr ihn diese Angelegenheit damalsbeschäftigte, geht am besten daraus hervor, daß bei seiner An-k u n f t mit seinem Gefolge, in dem sich auch Lothar Bücher befand,am 9. März 1871 früh 7 Uhr 30 Minuten auf dem Anhalter Bahn-Hof aus seinen Wunsch ihn nach achtmonatiger Abwesenheit imKriege nur erwarteten: seine Frau, seine Tochter, der preußischeMinister des Innern Fritz von Eulenburg und der Geheime Re-gierungsrot und Vortragende Rat im Ministerium für LauenburgFreiher von Landsberg, der schließlich nach langen VerHand-lungen mit der Louenburgischen Ritterschaft und Landschaft am19. Juni 1871 den Vergleich zwischen dem Herzog von Lauenburgund dem Lande über Abtretung des Sachsenwaldes an den Herzogund König von Preußen abschloß.Bucher und Rodbertus waren als Demokraten und als Sozia-listen überzeugte Vorkämpfer des deutschen Einheitsstaates undwünschten sehnlichst, daß auch das Herzogtum Lauenburg in Preußenaufgehen möchte. Keiner von beiden wäre jemals auf die Idee ge-kommen, das Herzogtum Lauenburg als selbständigen Staat beizu-behalten und der Familie Bismarck zu schenken, wenn dieseIdee nicht von Bismarck selbst ausgegangen wäre.Ruckolk �lortin.Wer weiß das?Die Familie Bach hat von 1550—1800 zweiundzwanzig hervor-ragende Mufikkünftter hervorgebracht.*Zu Luthers Zesten wies Deutschland 2 645 000 Mönche und200000 Nonnen auf.*Di« Redensart„das Tischtuch zwischen uns ist zerschnitten" rührtvon einer symbolischen Handlung her, die im Mittelalter üblich war.Hatte ein Rstter die Standesehre verletzt, so wurde durch einenHerold bei der Tafel an seinem Platze das Tischtuch durchgeschnittensowie sein Teller und dos Brot umgekehrt.*Es gibt in Deutschland über 7000 Arten wildwachsender Blumen.*Blasebälge waren schon den alten Skythen um 569 v. Chr.bekannt. Sie sollen von einein Angehörigen dieses Nomadcn-vottsstanm*, erfundes worden(ein,__ u___