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polnische Freiheit. Kaufe pusvdskt-MedatU« oder verhungere! vaazlg. AI Januar. Zu«nar Maldung derMariendurger Ztg.", wonach Danziger Elsenbahnbeamte. die den Kauf der Pilsudski-Medaill« abgelehnt hatten und darauf nach Galizien versetzt wurden bzw. auf ihre Weigerung, dieser Versetzung Folge zu leisten, kurzerhand aus dem polnischen Cisendahndienft entl äffen wurden, wird hier, mitgeteilt, daß es sich in diesem Falle wohl um Beamte des Oanziger Direktionsdezirkes handelt, der auch Pommerellen umfaßt, nicht oder um Eifenbahndeamte Danziger Staatsangehörigkeit. Di« Maßnahme der polnischen Eifenbahndehörd« richtet« sich vor allem gegen Eisendahnbeamt« in D i r s ch a u, die bei der letzten Sejm » w a h l für den deutschen Kandidaten gestimmt hatten. Einig« Beamte sind mit ihren Familien nach Marienburg gezogen, wo sie Wohlsahrtsfürsorg« erhalten. Protest gegen die Halbdiktatur. Warschau . 31. Januar.(Eigenbericht.) Im Sejm wandte sich im Namen der deutschen Vereinigung der Abg. Dr. Spitz« gegen die Minderheitenpolitik der Regierung, die eine Unterdrückungspolitit ist. Der Deutsche Club werde daher für alle Streichungen, die die Kommissionen bei dem Etat des Innenministeriums vorgesehen haben, stimmen und im übrigen das Budget ablehnen. Für die radikale Bauernoereinigung erklärte Abg. Domsti, daß Polen halbdiktatorisch regiert werde: aus dem Regie- rungsblock höre man von einem Tag zum anderen Anregungen zu einem Staatsstreich.Drohr uns nicht.' so rief Domski.mit dem Militär. Das Militär ist unser Stolz und wehe dem Soldaten, der sich für parteipolitische Ziel« hergibt. Maubt nicht, daß die breiten Mosten wehrlos sind. Der- nichtet nicht die Demokratie, die das Volk als die einzig richtige Staatsform anerkannt hat. Die Link« in Polen ist auf cinen Staatsstreich des Regierungsblocks vorbereitet und wird ihn mit allen Mitteln und um jeden Preis bekämpfen.' Aufstandsfeier in Ostoberfchlesien. KailowIH. 31. Januar. Die polnisch« Presse berichtet, daß man den 10. Jahrestag des ersten Aufstandes in Oberschlesien besonders feierlich begehen will. Diese Zeiern sollen nicht weniger als h r e i T a g e in Anspruch nehmen, nämlich den 16. bis 18. August. Am 18. August soll vor dem neuen Woiwodschaftsgebäude in Kattowitz ein Pantheon der Aufständischen eingeweiht werden. Generäle als Äankdirektoren. Warschau , 31. Januar. Der Jntendanturchef der polnischen Amte«. General Dr. Maciszewski«st vom DerwaWmgsrat der halbamtlichen staot- lichen Landeswirtschaftsdant zum stellvertretenden Diret- lar gewählt worden. Direktor ist General Gorecki. Christliche bei den Faschisten. .,5relheifsbttad' gegm Schvhbpud. ,, Wien . 31. Januar.(Eigenbericht.) Jlt einer Reh« teilt« der Obmann der Ehristlichsozialen. der ?1bg. Kunschak mit. daß die christlichjozialen Zlrbeiter einen Selbst- schutzverband gegründet haben, den»gsreiheitabund der christ- i chen Arbeiter'. Di« Red« wurde von der bürgerlichen Preff« als eine Ahfag« der ElprisLichsozialen an die cheimw ehren auf- gefaßt. Jetzt teilt der Obmann der cheimwehren mit. daß der '.Freiheitsbund der christlichen Arbeiter' schon lange besteht und der .'heimwehr a n g« g l i« d e r t ist: der Führer des.Freiheitsbunde»'. der christlichsoziale Bundesrat Dr. che mala, gehör« sogar seit l-Ngem der Leitung der cheimwehren an. so daß von einer christlich- sozialen Gründung gegen die cheimwehren kein« Rede sein lönne. Biel wird diese Verstärkung der cheimwehren bei der geringen Zahl christlichsozialer Arbeiter nicht bedeuten. Oer Aasstand in Spanien . Minifierpräflvent a. O. Snnra v-rhastet. Di« Artilleneofsizi�rs-Derschmörung in Spanien scheint doch tiefer« Zusammenhange zu haben, als die Diktatur zugeben will. Di« Tatsach«, daß der früher« konservative Ministerpräsident Sanch«, G u« r ra(mit seinem Sohn) p« r h a f s« t worden ist, zeugt für die Beteiligung sehr«rnstzunehmender und keineswegs mit unzufriedenen Offizieren in einen Topf zu weriendcr Manner an der Verschwörung. Sanchez Guerro, der von Pari» aus di« Vor- ber«itung«n für eine Aktion geleitet hat, wäre nicht nach Spanien zurückgekehrt, wenn er nicht den Stand der Dorberettung und den Zsiipunit zu einem Losschlagen für günstig gehalten hätte. Osteridar isk s«ne Reise der Regierung vorzeitig verraten worden, so daß sie sich seiner bemächtigen konnte,«he«r ihr wirk« sim schaden konnte. Die rasche Verurteilung dreier Offizier« zum Tod« zeigt die Absicht des Diktators, durch Abschreckung t'e Opposition zu lähnuni Nach neuerer Meldung hat sich Sanchez Guerra nach dem Miß- lingen des Ausstand«» der Polizei gestellt und erklärt, er jei allein verantwortlich._ Japan und das neue China . Tlaiionalregitrung anerkannt. Tokio . 31. Januar. Die japanische Regierung hat beschlosieb. die Nonking-Regierung <le jure(rechtlich) und öe(scto(tatsächlich) anzuerkennen. De: Ministerpräsident empfing darauf den chinesischen Geschäftsträger und erklärte ihm, daß der japanisch« Geschäftsträger in Peking dem- nächst Tschiangtaischek fein Beglaubigungsschreiben als Gesandter überreichen werde. Das Außenministerium teilt mit, daß die Handel»- oertrogsverhanplungen mit Ehina demnächst in ToNo aufgenommen werden sollen. Oer Boykott gegen Japan wird nicht abgestellt. Tokio . 31. Januar.(Ag. Jndopocssiqu«) Der chinesisch« Außenminister sogt in seiner Antwort wss den lapanüchen Protest gegen den antisapanilchen Voiztott ch Hantau. baß«S ihm u n m o g l i ch sei. die Zwiichenfäll« abzustellen, da Japan wegen semer Expedition ch das Schantvnggebiet di« Vera nt- wortung für deej« Luntzheeseve toagk

Doppelte Moral.

Arbeit? Bedaure. mein Betrieb liest so gut wie still.Almosen? Dedaure, arbeiten Gic! Wer arbeiten will, Wenden Sie sich an die Wohlfahrtspflege!" der findet auch Arbeit!" poincares Dauerrede über Elsaß . Stundenlange Auszählung der gewährten Vorteile. Jahre 191g gezwungen gesehen, die im Elsaß bestehenden Ge- brauche zu berücksichtigen. Er sei dem Elsaß gegenüber die

Paris , 31. Januar. (Eigenbericht.) Die Fortsetzung der Elsaß -Rede des Min�sterprä- sidenten Poincare am Donnerstag bewegte sich in den gleichen Bahnen nüchterner Ausführlichkeit, mit denen er bereits am Dienstag«ine Stunde lang an dem«lsässischen Pro- lstem vorbeigeredet hatte. Diesmal begann der Ministerpräsident mit einer Aufzählung der materiellen Vorteil«, die den einzelnen Berufsschichten durch Frankreich zugesichert worden seien. Wenn man ständig von Fehlern der Verwaltung spreche, so müsse auch bedacht werden, wie schwierig«» gewesen sei. di« nötig« Anzahl von Verwaltungsbeamten zu stellen, di« gleichzeitig deutsch und französisch sprechen. So seien viel« Ernennungen einfach im« p r o v i s i e r t worden. Daraus seien dann Schwierigkeiteu ent» standen, di« jetzt noch nicht behoben wären. Di« eljäsflsche Ve» amtenjchaft habe«in Beförderungsstatut gefordert. Ein. solche» könnte jedoch evft im' Jahre 1ÄA1 der Kammgr oorgeltgt werden. Di« Regierung bemüht? sich heut«, ein kür alle gerechtes System bei den Ernennungen in Anwendung zu bringen. Di« Eisen» bahnarbeit er m Elsaß-Lothringen ständen sich wesentlich besser als ihr« Sallegen im Ausland, nicht minder wie all« im Staatsbetrieb beschäftigten Arbeiter, denen die Regierung eine de- sonder« Vergütung für ihr« Zweisprachigkeit zahle. Di« Regierung Hab« sich serner stets bemüht, die Zivil- und Äilttärpensionen an Elsässer in möglichst großer Höh« aus- zuzahlen. Der Versailler Vertrag verpflichte Frankreich keineswegs zu Pensionszahlungen an frühere deutsche Beamte, aber seit dem Jahre lSS2 habe Frankreich bereite die in Wahrheit von Deutschland geschuldeten Pensionszahlungen auf sich genommen. Ja. es würden sogar an Elsässer und Lothringer Pensionen gezalt. die außerhalb Elsaß -Lothringens in deutscheu Dienste» gestanden hätten. Auch für die Kriege«, validcn sei gesorgt worden. Poineare kam da»n auf den gegen die Regierung erhobenen Vorwurf zu sprechen, sie holt« di« höheren verwallungsposten für Elsässer «erschlossen. Solche Vorwürfe seien bereits Deutschland gegenüber erhoben worden. Demgegenüber müsse festgestellt werden, daß die Zahl der einheimischen PerTnaltungebeamten seit l914 sich verdoppelt Hab«. Di« in dieser Einsicht erhobenen Vorwürfe seien ungerecht- fertigt. Hierauf kam es zu einigen Zwischenfällen, als Poinrar� sich wegen der der Regierung oorgeworsenen Verweigerung des Kriegekreuzes an«inen Lehrer des Mofel-Departemtni» rechifertioen wollte. Dieser habe während der deutschen Herrschaft«in« Reihe von Werken veröffentlicht, die nicht gerade von übertriebener Zärt- lichkeit für Frankreich zeugten. Als«in Abgeordneter rief, solch« Dinge sollten lieber verschwiegen werden, erwiderte der Mini- sterpräsidenti'wenn sie oerschwiegen werden sollten, dann werde er von der Tribüne steigen. Ein anderer Abgeordneter rief dazwischen, die elsässische Frage sei keine Dekorierungsfrog«. Poincare fuhr unermüdlich fort und suchte weiter zu beweisen, daß di« Staatksteuern im Elsaß nicht so hoch seien wie im übrigen Frankreich . Für die hohen Kommunalsteuern seien di« Gemeinden selbst verantwortlich. Die Regierung prüf« zurzeit einen umfassen- den Entwurf«in«r Reform der Komwunalsteuer. Di« Sitzung wurde hierauf um 5 Uhr unterbrochen. Im weiteren Verlaus seiner Ausführungen erklärt« Poincar« u. a.: Als wir im Jahre>918 Elsaß und Lothringen wiederge- wonnen haben, wußten mir, daß«in« fremd« Verwaltung sich bemüht hatte, wenn nicht die Herzen, so doch mindestens die Geister zu entfremden und daß andererseits«in« groß« Mehrheit der Bevölkerung geläufig das Deutsche oder den Dialekt sprach Am Vorabend des Krieges von 187» war das Fxan- zösijche im«lsässischen Volt mit die beherrscheich« Sprache gewarben. Nach der Besetzung versuchten die Deutsche » überall da» Französisch « zu vertreiben. Die elsässischen Abgeordneten haben unaufhörlich im Reichstag gegen den Ausschluß des französischen Unterrichtes Ein- spruch erhoben und haben Deutschland nur allmählich einig« Zuge- ständniss« abringen können. Nach dem Krieg« bemühten wir un», der Bevölkerung, die nur da» Deutsch « konnte, nicht allzu große Schwierigkeiten der Anpassung aufzuzwingen. In der Verwaltung, in den Gerichten und besonders in den Schulen wurde gleichzeitig d»« Verwendung der beiden Sprachen angeordnet. Di« jungen Elsässer müsse» nach Verlasien der Volksschule französisch und deussch können, wobei der Hauptplatz dem Französischen eingeräumt bleibt. Auf den konfessionellen Charakter der«lsässischen Schul««ingehend, jagt« Poincare weiterhin, Frankreich habe sich im

feierliche Verpflichtung eingegangen, eine Assimilierung zu bekämpfen, die nicht von der ganzen Bevöl« terung verlangt wurde. Der klare Wille von Elsaß und tolhringeu sei die veibehaltoug de» �tstus guo. Ein Gewaltstreich wäre Frank» reich unwürdig und würde einen unverzeihlichen Fehler bedeuten. E» wäre untunlich, gegen gelegentlich« Fehler der«lsässischen Geistlichen Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Der Bischof von Stroßburg, der seine doppelt« Pili cht als Priester und Soldat(?) erfüll«. Hab« gewiß Geistliche bestraft, die da» Gesetz nicht beachtet«],. Nach wetteren Ausführungen über dos im Elsaß bestehend« Konkordat erklärte Poincare , daß er in der Freitag- Sitzung über die autonomrstischen Umtriebe sprechen »erbe. Zum Schluß der Sitzung beantwortet« Außenminist« B r i a n d «in» Anfrag« über den KübaltünnÄ. wöbet er hervorhob, daß dos englisch « Volk sich gegenwärtig mit der Frage beschäftige und di« SUgierung di« Angelegenheit einer gründlichen Untersuchung unter- warfen habe. Di« Pflicht de» französischen Ministeriums sei. das Ergebnis dieser Prüfung abzuwarten.

Litauische Putschisten verhastet. plechavizios auch dabei. Riga . 31. Januar.(Eigenbericht.) Aus Veranlassung des Ministerpräsidenten W o l d e m a r o s ist der vor«inigen Togen von seinem Amt zurückgetretene General» st a b s ch« f d«r lttauischen Arme«. Oberst Plechavizius ver­haftet worden. Außerdem wurden IS andere höhere Offizier« unter dem Verdacht der Vorbereitung«ine» Pussches festgenommen. Plechavizius war es, der seinerzeit durch Mißbrauch der auf die Republik und ihr« Verfassung vereidigten, aber zum Gehorsam gegen Dienstbefehle verpflichteten Armee, hie versossungamoßig« Regierung Dr. G r i n i u s' gestürzt, die Diktatur Smetona-Woldemorae aus- gerichtet und seicher aufrechrerhalten hat. Woldemaros kennt natürlich seine Pappenheimer und ist einem neuen Pvssch zuvor- gekommen. Ob mit Erfolg, wird sich bald zeigen.

Die Aachbarn Afghanistans . Unruhe in Tkordweflindien. Delhi . 31. Januar. Der Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten. B r a?. erklärt« im Parlament im Nomen der Regierung, di« militärisch« Lage an der nordwesttichen Grenz« sei während der ganzen Zeit der Wirren in Afghanistan stets normal geblieben. Dos täglich« Leben in den Grcnzgarnisonen habe in keiner Weis««ine Störung«r» fahren. Vi« einzig« Abwechslung seiderAbsluaderhritischen Flugzeug« nach Kabul gewesen, um die Frauen und Kinder von dort abzuholen. Die polttisch« Lage diesseits der indischen Grenz« sei außerordentlich ruhig. Jedoch hätten die Stämme ein groß«? Interesse für den Bürgerkrieg in Afghanistan ge- zeigt, und die Anhänger der drei Regierungen in Kabul . Dschelala- bod und Kandahar hätten um ihr« Unter st ützung geworben. Die britischen Offizier« der Grenzgarnisonen hätten große Mühe gehaltt, die Stämme daran zu verhindern, unüberlegt zu handeln und d>e Politik der strikten Neutralität zu verlassen. Das sett zwei Tagen vermißt« britische Truppentransport- flugzevg ist am Donnerstag in Kabul gelandet. Der Grund für die Verzögerung ist nicht bekannt.

Einschränkung sranzäsischer Manöver. Die ZeitschristFrance Militaire' kündigt für 1929 eingeschränkte Manöver an, da an der Umorganisierung de» Heeres gearbeitet werd«. Es iollon statt» finden: acht- hl? zehntägig« Manöver mit Scharfschießen auf dam Truppenübungsplatz Mailli(eine Inianteriedwision. Tont». Dro» ganer und Artillerie), serner Marschübungen von mindestens einer Woche Dauer m den Vogesen und Marschübungen im Gebirge(in de» Pyrenäen )»an zwölf Tage».