Latein- Amerika und Prof. Soldschmidt.
Eine kommunistische Institutsgründung.
Aus Merito City wird uns unter dieser Ueberschrift in| delegationen fabriziert. Die Delegationen, die nach Meriko zurüd
spanischer Sprache geschrieben:
tehrte, bedauerten die Reise nach Brüssel , sie erklärten, daß der Kongreß ein ausgesprochen von Rußland organisierter Rongreß gewesen sei. Lateinamerika war nur der Form nach behandelt worden. Ismael Martinez, Arbeiterbelegierter des Staates
RUNDFUNK
AM ABEND
Dienstag, 5. Februar.
16.00 K. Pinthus liest aus Romanen von jungen Menschen. 16.30 Unterhaltungsmusik( Ferdy Kauffmann).
Soeben kommen Breffetelegramme aus Deutschland , die davon berichten, daß in Köln ein antiimperialistischer Ausschuß getagt berichten, daß in Köln ein antiimperialistischer Ausschuß getagt hat, bei dem Professor Alfons Goldschmidt als Beschützer Lateinamerikas gegen den nordamerikanischen Imperialismus aufgetreten ist. Welches Land Lateinamerikas hat ihn dazu beauftragt? Wir fennen diesen Universitätsprofessor schon seit sechs Jahren. Er fam damals von Moskau nach Merito. Hier hielt er sozialökonomische Vorträge von solch verschwommenem Inhalt und in solch brüllendem Ton, daß diejenigen, die ihn einmal angehört hatten, sich hüteten, ihm ein zweites Mal zu begegnen. Seine wissenschaftliche Weisheit beschränkte sich auf einen immer wiederkehrenden Hymnus auf Sowjetrußland. Man braucht nur seine Bücher ,, Moskau 1920" und" Merifo" zu lesen, um zu verstehen, wohin dieser Professor tendiert. Er hat nur nie den Mut aufgebracht, in der Deffentlichkeit zu erklären, daß er Kommunist ist und als ,, agent voyageur".des Bolschemismus unsere Länder besuchte. Wir Merikaner waren nie im Unflaren über die wahre Rolle dieses Mannes. Im Gegenteil: diese Rolle gefiel sogar eine Zeitlang unserer Regierung, als wir im offenen Konflikt mit dem Weißen Haus standen. Wir brauchten damals solche Professoren, 20.00 Sende- Spiele.„ Die Nacht vor dem Beil". Drama von Alfred Wolfendie, in Merito instruiert, nach ihrer Rückkehr nach Europa Partei für uns ergriffen. Aber nach kurzer Zeit mußte Präsident Calles einschen, daß dieses Spiel gefährlich werden könne, weil der Kommunismus dies schreckliche Leiden unserer Indios" zur bolschewistischen Spefulation machen wollte. Aber Professor Goldschmidt versuchte allerdings, uns durch die in Berlin gegründete Liga gegen die koloniale Unterdrückung" und die Inszenierung des Brüffeler Kongresses( Februar 1927) als einer unparteiischen internationalen Manifestation der Empörung gegen den Danteeimperialismus zu täuschen. Zu diesem Zwecke wurde ein Telegramm vom Präsidenten Calles und die Absendung einiger Arbeiter
Theater, Lichtspiele usw.
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Dienstag, d. 5. 2. Städt. Oper
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Tamaulipas , gab in diesem Sinne nach feiner Rüctehr feinen Ber richt ab. Sogar der fleine, bedeutungslose Kreis unserer Kommu nisten äußerte sich pessimistisch darüber. Professor Goldschmidt schrieb damals zur Beruhigung an seine Freunde in Merito, daß er sie zir besuchen gedenfe, um dann mit ihrem Einvernehmen einen besseren Rongreß" zu veranstalten. Nun hat er leider feire Versprechen gehalten und uns vor einem halben Jahr wieder be= sucht. Er hat hier Beziehungen zu gelehrten Kreisen unterhalten,
von denen er wertvolle Bücher erbeutet hat mit der Begründung, dann in Berlin ein„ Instituto Económico Latino Americano"
"
gründen zu wollen. Am intimſten hat er mit den Kommunistent verkehrt, die nach seiner Abreise vertrauensvoll erklärten, daß Professor Goldschmidt, ein großer Gelehrter Deutschlands , jetzt eine Reise durch ganz Lateinamerika unternimmt, um angesehene Persönlichkeiten als Delegierte für einen Welttongreß gegen den nordameritanischen Imperialismus zu werben". Diese Kommunisten machten kein Hehl daraus, daß der große Gelehrte diese Reise im Auftrage Moskaus mache. Er hat auch manche Länder Mittel- und Südamerikas besucht, wo er systematisch Universitätsvorträge vorschüßte, um seine wirkliche Mission besser versteden zu fönnen. Dieses Spiel muß einmal aufgebedt werden. Lateinamerika wird gerne auf solche Wohltäter und Weltverbesserer verzichten. Unser Kampf gegen die antiimperialistischen Gefahren soll fein Geschäft für stellenlose Professoren werden. Es liegt, glaube ich, im gegenseitigen Interesse, solche Professoren zu demastieren und sie an den Pranger zu stellen.
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Nachschrift ber Rebattion. Der angebliche Univer sitätsprofessor" es ist nur unbekannt, wer ihm diesen Titel zugelegt hat hat fürzlich in einem großen demokratischen Berliner Blatt den Plan eines solchen lateinamerikanischen Wirtschaftsinstituts entwickelt. Dem Preußischen Landtag liegt jedoch bereits das Ersuchen des preußischen Minifteriums für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung um Genehmigung des auf der Bibliothek von
16.00 Schulrat Anton Senner: Naturwissenschaft, Schule und praktisches Leben. Professor Quesada aufgebauten lateinamerikanischen Institutes vor. 16.30 Uebertragung des Nachmittagskonzertes Leipzig .
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Eine amtliche Unterstützung der Pläne Goldschmidts tommt schon aus diesem Grunde unter feinen Umständen in Frage.
Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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