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Praktische Arbeit im Sport!

Alegisbad, im herrlichen Selfe­fal gelegen, mit der Harzquerbahn Gernrode Stiege- Nordhausen zu erreichen, als Kurort bekannt und zur Stadt Harzgerode gehörend, mird nunmehr Wanderstütz punft der Arbeitersport 1er Mitteldeutschlands werden. Die Kreisleitung des 2. Kreises ( Anhalt , Provinz Sachsen , Braun­ schweig ) im Arbeiter- Turn- und Sportbund beschloß, ein herrlich im Walde gelegenes Hotel zu er­werben und zu einem Ferienheim und Wanderstützpunkt herzurichten. Das Gelände umfaßt vier Morgen. Das Hauptgebäude hat über 40 3immer, einen Saal, der zur Turnhalle umgewandelt wird, die notwendigen Wohn-, Küchen- und Aufenthaltsräume. 3wei Reben­gebäude bilden die Jugend­herberge. Auf einem herrlichen Waldweg ist in etwa 25 Minuten das Schwimmbad und der Sport­platz der Stadt Harzgerode zu er= reichen. Alles was der Sportler braucht, ist also in der Nähe. Die Stadt Harzgerode , die über eine fozialdemokratische

Vom Ski- Springen.

Der Schneereiche Winter hat das Interesse am Stilauf allgemein belebt. Alle Zeitungen und Zeitschriften bringen Bilder von St fpringern, in den meisten Fällen mit untiaren Erläuterungen, und ebenso unklar sind die Vorstellungen, die man sich vom Springen macht. Zwei Sprungarten müssen scharf auseinander gehalten wer den, erstens die Sprünge als Fahrthilfen und zweitens das Springen von der Schanze. Daraus geht einmal schon der grundverschiedene Anwendungsbereich hervor, dann sind sie aber auch technisch unter schiedlich geartet.

Sprünge als Fahrthilfen

sind der Umsprung, der Quersprung und der Gefändesprung. Sie bienen dazu, die Fahrtrichtung zu ändern( Umfprung), die Fahrt plötzlich abzuftoppen( Quersprung) oder zur Ueberwindung eines Hindernisses( Geländesprung). In ihrer Ausführung ist reine be­sonders hergerichtete Bahn nötig, im Gegenteil soll ein guter Ge­ländeläufer in jeder Situation springen fönnen. Dabei werden die Stöcke benutzt. Kurz vor dem Absprung hockt sich der Fahrer auf die Bretter, jetzt beim Geländesprung beide Stöcke neben die Spitzen der gleitenden Hölzer ein und richtet sich bei der Weiterfahrt an den Stöcken auf. Gleichzeitig erfolgt der Absprung mit beiden Beinen, und im nächsten Moment werden die Knie hochgerissen, wobei die Bretter horizontal und nebeneinander gehalten werden müssen. Der Fahrer steht also einen kurzen Augenblick mit den Armen auf den Stöcken über dem Schnee in der Luft. Und nun drückt er sich mit voller Kraft von den Stöcken ab, den Körper vorwerfend und so den Geländesprung verlängernd. Ein harter Aufprall wird durch Nieder­Inien in Ausfallstellung beim Aufsprung abgefangen.

Aus dem Geländesprung entwickeln sich Quersprung und Umiprung. Sie können mit beiden oder einem Stock ausgeführt werden. In dem Augenblick, wo der Fahrer mit den Armen auf den Stöcken steht, drückt er sich nicht nach vorn ab, sondern reißt den

Mehrheit verfügt und durch den Bau eines Boltshauses, dessen| brachte, bringt der Schaffung eines Ferienheims der Sportler die Körper in der Luft nach der gewünschten Seite und in dem beabsich­Einweihung diesen Sommer stattfand, sich besonders in Erinnerung größte Unterstützung entgegen.

Der weiße Sport

beim Reichsbanner.

Den Aufmarsch der Reichsbannere Wintersportler in Braunlage haben die Harzer Kameradschaften als Auftakt für eine umfassende Agitation benugt. Der Harz hat die Reichsbanner abteilungen ausgezeichnet aufgenommen. Für das Reichsbanner wird das Bundessportfest Berantaffung sein, die Wintersportabtei­fungen weiter auszubauen und in den Gauen, wo sie noch nicht heftehen, solche zu gründen. Im nächsten Jahr foll auch ein Sport feft die Stiläufer aller Reichsbannergaue vereinigen.

Wintersport war bisher für den einfachen Arbeitersportler und für den Reichsbannermann zu teuer. Erst als die Wintersportabtei Lungen gegründet wurden, die dafür sorgten, daß auch die Minder­bemittelten zum Wintersport fahren tonnten, hat der Sport neue Anhänger bekommen. Die Berliner Wintersportabtei Iung wurde im Dezember 1926 gegründet, und schon in den Weih nachtstagen machte sie mit zwölf Mann ihre erste Fahrt nach Tanne im Harz. Dort wurde sie von den Republikanern aufs beste auf genommen. Einige Trodenturfe und eine Fahrt in das Riefen gebirge folgten bald. Durch den Zusammenschluß fonnten nicht nur Fahrpreisverbilligungen erzielt werden, auch die Unterbringung der Kameraden konnte zu günstigeren Preisen erfolgen. Im gleichen Jahre wurde dann noch eine Fahrt nach Tirol unternommen. Wer nicht soviel Geld hatte und vor allem nicht so lange Urlaub be fam, tonnte eine fürzere Fahrt nach Tanne mitmachen. Ostern 1928 wurde wieder eine Fahrt in das Riefengebirge und Weihnachten nach Tirol durchgeführt. Die Weihnachtsfahrt hatte schon 70 Teil­nehmer. Die Fahrt führte in das Gebiet der Blauen Gilvretta. Für 130 M. wurden die Kameraden neun Tage verpflegt, und auch die Fahrkosten wurden von dieser Summe bestritten. Die Fahrt mar eine ausgezeichnete Agitation, der schwarzrotgoldene Wimpel wurde auch einmal in die Kurorte Tirols getragen.

Die Wintersportabteilungen des Arbeiter- Turn- und Sportbundes und des Reichsbanners, die am Sonntag gemeine jam angetreten sind, werden sin wichtiges Glied im Sportsleben werben. Je größer der Kreis der Wintersportfreunde wird, um so

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Der Staat ruft!

Die Jugend am Verfassungstag.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Minister für Volkswohlfahrt durch Runderlaß vom 3. Januar die Regierungspräsidenten und den Oberpräsidenten in Charlottenburg ersucht, bis zum 1. April 1929 Bericht über die in den einzelnen Bezirken geplanten Veranstaltungen an läßlich der diesjährigen Verfassungsfeier zu er­ſtatten.

Am 11. August 1929 jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem das deutsche Volf sich seine Verfassung gegeben hat. Dieser Gedenktag von überragender Bedeutung soll durch würdige Feiern festlich ausgestaltet werden. Es wird dabei vor allem darauf an­tommen, weiteste Kreise der Bevölkerung für die Beteiligung an den Feiern und damit zu wirkungsvollen Kundgebungen für den neuen Staat anzuregen. Als besonders geeignet zur Ausgestaltung der Verfassungsfeiern haben sich turnerische und sport­liche Bezirts- und Kreisjugendwettkämpfe somie Jugendtreffen erwiesen, wie fie in einzelnen Regierungs­bezirken in den letzten Jahren mit wachsendem Erfolge veranstaltet worden sind.

Der Minister für Volkswohlfahrt hat in dem erwähnten Erlaß zum Ausdruck gebracht, daß er die Abhaltung solcher Bezirks- und Kreisjugendfeste ganz allgemein im Rahmen der sonstigen Feiern am 11. August 1929 lebhaft begrüßen würde.

500 000 Dollar für Jack Dempsey !

Fugazy, ein bekannter amerikanischer Manager, hat dem Er­meister Dempseŋ ein verlockendes Angebot gemacht, das ihn vielleicht schneller, als erwartet, bewegen wird, die Handschuhe wieder anzuziehen. Es sind immerhin 500 000 Dollar! Diese Börse wird dem immer noch zugkräftigsten Jankeeborer für ein Matsch mit dem riesigen Regerboger Godfrey, der Risko jämmerlich verprügelte und Pierre Charles( Belgien ) f. o. schlug, angeboten. Ist dies Angebot tatsächlich erfolgt, dann wird Jack gewiß boren.

Die Mucker und der Sport!

In der schlesischen Zeitung Ratholit" steht unter Rubrik ,, Beuthen " eine Aeußerung eines katholischen Schulfachmannes über die familien zerstörende" ,,, ethitvernichtende" Wirkung des Sports, der das Seelenheil" der Ausübenden nur unnötig in Gefahr bringe(!). Auch den Lernwillen sieht diefer Sportgegner gefährlich bedroht. Hören wir ihn:

Aber wenn

.... In der warmen Jahreszeit gehen die Schüler und Schülerinnen auf die Spielplätze und spielen stundenlang Fußball, Handball oder Abschlagen; die Mädchen spielen Tamburin und gehen unerhörterweise sogar zu Sportwetttämpfen. Jezt im Winter gehen sie auf die Eisbahn. Die, die teine Schlittschuhe haben, gehen auch hin, zerreißen ihre Sohlen, und der arme Bater weiß oft nicht, woher er das Geld zum Neubesohlen nehmen soll. man( mit erhobener Stimme zu lesen!) einen zwölf- oder breizehne jährigen Schüler beauftragen wollte, die preußischen Provinzen nach ihrer Größe aufzuzählen oder die Zuflüsse der Oder zu nennen, jo erhielte man keine Antwort. Da weiß er nichts. Und den Katechis mus oder die biblische Geschichte, Kirchengeschichte, das sind ihm un­erreichbare Sachen. Ein Schüler, der die Bolksschule verläßt, weiß was ,, pal" oder ,, tnod- out" ist; aber für die lieben Verwandten einen Brief verfassen, fann er nicht oder nicht fehlerlos." Amen!

Arbeiterschach in Eichwalde !

Die Schachabteilung des Arbeiter- Turn- und Sportvereins Eichwalde hält ihre nächste Bersammlung am Donnerstag, 7. Fe­bruar, 20 Uhr, im Ratsteller, Bahnhofstraße Ede Grünauer Straße, Die Schachabteilung foll in einen selbständigen Berein um­gewandelt werden, nachdem sich der Turnverein dem kommunistischen Kartell angeschlossen und außerhalb des Bundes gestellt hat. Partei. genossen und mit uns Sympathifierende, die auf dem Boden der.

Reichsbanner- Wintersportfest: Am Start zum Langlauf. Beschlüsse des Arbeiter- Turn- und Sportbundes sowie des Deutschen

stärker müssen diese Abteilungen gerüstet sein. Es gilt, zu ver hüten, daß der Arbeiter und Republikaner in die neutralen" Bereine geht, die sich heute leider noch einer Unterstügung ber Behörden erfreuen fönnen, obwohl sie fast ausschließlich rechts gerichtet sind. Die neutralen" Bereine haben am Sonntag wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt: Sie haben nicht nur die Ber­anstaltung des Reichsbanners verunglimpfen wollen, sie haben auch für thre Mannschaften Startnerbote erlaffen. Dem Reichsbanner but bas feinen Abbruch!

216.

Arbeiter Schach- Bundes stehen, sind herzlich eingeladen.

Die Abteilung Prenzlauer Berg der Freien Arbeiter­Schachvereinigung Groß- Berlin tagt von jest an im Sofal von Mag Klug, Danziger Straße 71. Schachspieler, auch solche, die es lernen mollen, jederzeit herzlich willkommen. Spielabend jeden Donners­tag ab 20 Uhr. Heute, Mittwoch, 20 Uhr, Spielfeitersigung bei Krüger, Grimmstraße 1. Jede Abteilung muß vertreten sein. Am Sonntag, 10. Februar, 14 Uhr, findet ein Werbefampf in Grünau, Gemeinschaftshaus, Gutshof Faltenberg, statt. Alle Ab­telfungen sind verpflichtet, sich daran zu beteiligen. Spielmaterial mitbringen. Treffpuntt 14 Uhr Bahnhof Grünau.

tigten Ausmaß herum. Beim Niedersprung hat er dann schon die. Wendung ausgeführt, und geht ebenfalls in die Knie. Wichtig ist. beide Bretter genügend hangeinwärts zu fanten, um ein Abrutschen beim Aufsprung am geneigten Hang zu vermeiden. Auch der Körper wird hangeinwärts gelegt, um das Hinausfliegen über den Bogen zu verhindern.

Der Sprung von der Schanze

erfordert eine gut vorbereitete Bahn. Er wird ohne Stöcke aus­geführt. Die Sprungbahn besteht aus Anlauf, Schanze, Aufsprung und Auslauf. Höhe und Neigung des Anlaufs sind bestimmend für die Geschwindigkeit, mit welcher der Springer über die Schanzenfante geht. Die Schanze ist eine 12 bis 15 Meter lange, horizontale oder

Eine kleine Karambolage.

schwach geneigte Strecke, die die gleichmäßige Neigung des Anlaufs unterbricht. Sie stellt also das mit scharfer Kante abbrechende Ende der Anlaufbahn dar. Die Höhe der Schanze selbst, die 2 bis 3 Meter beträgt, hat nur untergeordnete Bedeutung für die Weite des Sprun­ges. Wichtiger ist dafür der Neigungswinkel der unter der Schange beginnenden Aufsprungbahn. Er soll 33 bis 35 Grab betragen, bei Schanzen, die 60- Meter- Sprünge zulaffen, muß er bis 41 Grad gehen. Die Neigung muß möglichst der Flugbahn angepaßt sein, einmal um hartes Landen zu verhindern, dann um die Flugbahn so lang als möglich auszunuzent. Bezüglich der Sprungweite ist der Springer also start vom Bau der Schanze abhängig.

Ruhig, alle Neroen auf den Absprung konzentriert, gleitet er den Anlauf hinunter. 10 bis 15 Meter vor der Schanze geht er tief in die Knie und beginnt sich beim Einlauf auf die Schanze allmählich aufzurichten. In dem Augenblick, wo die Brettspigen über die Schanzentante gleiten, ist er völlig gestreckt. Wenn die Fußspijen an der Kante sind, feßt er mit mächtigem Absprung in die Lust hinaus. Bei der älteren Technit freifte er während des Fluges die Arme, um das Gleichgewicht zu halten. Bei der neuen, fog. ,, äro dynamischen" Tech nit springt er schräg in die Luft hinaus und liegt ruhig, weit vorgelegt. Die Luft sett so bem fallenden Körper größeren Widerstand entgegen, fie trägt ihn länger, der Fall wird verlangsamt und dadurch die Flugbahn länger, der Sprung toeiter. Der Aufsprung erfolgt auf der fteilgeneigten Bahn, wodurch der Drud start vermindert wird, denn die Bretter gleiten sofort weiter. Immerhin ist der Druck noch groß genug, beträgt doch bei einem 60- Meter- Sprung die

direkte Fallhöhe 28 bis 30 Meter.

Um ihn zu mindern geht der Springer fofort wieder in Ausfall­stellung, und gleitet dann aufrecht in den Auslauf hinein, wo er abschwingend die Fahrt beendet.

Gewiß, es gibt noch sehr viele Feinheiten, die hier nicht erörtert werden konnten. Immerhin fann aber auch der Laie leicht unter­scheiden, ob ein Bild ein Sprung von der Schanze oder einen Quersprung darstellt. Wer aber schon über Bretter verfügt, der versuche jegt einmal feinen ersten Geländesprung. Dr. Biese.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Turnerschaft Groß- Berlin. Franenwerbefeft. Zu dem am Sonntag, 10. februar, 17 Uhr, ftattfindenden Frauen- Werbe- Turn- und Sportfest baben sich die Sungmädchen und freuen sämtlicher Abteilungen der FGB. an die Informationen ber Generalprobe zu halten. Die Leiterinnen, Bor­turner und die Bezirksfunktionäre find bafite verantwortlich, daß alle Self­nehmerinnen unterrichtet werben. Fahnen und Flaggen müffen zur Aus­

folidung rechtzeitig zur Stelle fetit. Die Mitglieder zum Transport des Detorationsmaterials find fofort dementsprechend anzuweisen. Frauenausschuß.

Freier Körperkulturkreis Kreuzberg. Donnerstag, 7. Februar, 19% Uhr, ,, Bunter Abend in Jugendheim Wassertorstr. 9. Satiren, Schmurrent, Lieder sur Laute mit Genoffen Safemann. Gäfte wiltommen. Freie Kanu- Union Groß- Berlin, Abteilung Tegel . Donnerstag, 7. Fe­benat, 20 Uhr, Generalversammlung bei Grunwald, Kameruner Str. 19.