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Berliner   Konfektionselend.

Die Zwischenmeister wehren sich.

In dieser Industrie ist es gerade so wie beim alten preußischen Kommiß, wo der Kompagniechef nach einer schlechten Nacht seinen Unmut am Feldwebel und den Unteroffizieren ausließ, die wiede­rum wie ein Blizableiter den Zorn des ,, Alten" auf die Mannschaften weiterleiteten. Der Fabrikant bietet dem zwischenmeister für irgendeine Sorte Kleider oder Blusen einen Preis, der nicht etwa faltuliert, sondern einfach oberflächlich geschätzt ist. Der 3 wischenmeister weiß von vornherein, daß er mit diesem Preis nicht auskommen fann, wenn er feinen Näherinnen den tariflichen ohn zahlen will. Aber was soll er tun? Wenn er die Arbeit zu dem vom Fabrikanten diftierten Preis nicht annimmt, reißt sich ein anderer, nein, zehn andere zwischenmeister darum. Und dann tritt er nach Der neue Reichsgerichtspräsident.

Jubiläum des Berliner   Volfschors

Festkonzert in der Philharmonie.

Die Berliner   Blusen und Kleiderfonfettion ist von jeher eine der Branchen der Konfektion, die ihre Arbeiter und Ar­beiterinnen am schlechtesten bezahlt und in dieser Beziehung kon­furrenzlos im ganzen Deutschen Reich darstehen dürfte. In feiner Es war ein ernſtes, beinahe strenges Fest, das der Berliner  | dem wir uns ein wenig hüten wollen; die mufizierende Arbeiter Industrie Berlins   ist aber auch die Heimarbeit und das Volkschor sich und seinen Freunden gestern abend in der schaft hat nicht nötig, die Erscheinungsformen, gar die Werbungs­3wischenmeisterwesen so verbreitet wie gerade hier. Fabri Philharmonie gab, ein großes Feftfonzert zur Feier seines methoden des bürgerlichen Musiklebens zu topieren. Für den, der Pant, Zwischenmeister, Näherin, das ist ein Dreigestirn von ganz mun 25jährigen Bestehens. Ein Bierteljahrhundert Bolfschor pon ein Musikstück hört, ist es im Grunde gleichgültig, ob andere es eigenartiger Zusammensetzung, wie eine vom Zentralverband| dem mühseligen Weg, den es zurückzulegen galt, um dahin zu ge- schon vor ihm gehört haben. Aber mit Befriedigung dürfen wir der Lohngemerbetreibenden der Bekleidungsindustrie langen, wo wir heute stehen, erzählt die von der Gena- Guttmann- vermerken, daß die Bemühungen des Deutschen Arbeitersänger­nach dem" Deutschen Hof" einberufene öffentliche Brote ft Stiftung überreichte Festschrift. In dem umfangreichen Heft, dessen bundes, seine Mitglieder mit wahrhaft lohnenden Aufgaben und fundgebung wieder emmal zeigte. Bildbeilagen uns unter anderem auch die Führerköpfe des Vereins zugleich mit mustergültigem Aufführungsmaterial zu versorgen, zur zeigen Ernst 3ander, Paul Göhre  , Leo Kestenberg  , Alfred Gutt- Neuentdeckung von zwei großen, bedeutenden Chorwerfen geführt mann finden wir eine historische Darstellung des bisher Ge- haben, um die nun die zeitgenössische Musikwelt sich in der Tat leisteten, auf dessen Summe, eine wahrhaft imposante Summe bereichert sieht. künstlerischer und organisatorischer Arbeit, er heute mit Genugtuung und gesteigertem Zukunftsvertrauen zurückblicken darf. Der Berliner  Volfschor hat, wie es ihm wohl zukommt, hervorragenden Anteil an der deutschen   Bolfschorbewegung, deren fünstlerisches Ziel und deren jozial- fulturelle Aufgabe ist: die Meisterwerfe der Chormelt literatur, von Bach bis in unsere Tage, für die deutsche Arbeiter­schaft zu erobern. Im zweifache Eroberung handelt es sich, Arbeiter döre und Arbeiter hörer sollen zum Oratorium, zur Kantate erzogen, für sie soll das große Kunstgut der Gegenwart und Ber gangenheit gewonnen werden. Es handelt sich dabei um Werke für gemischten Chor, um solche, deren Pflege im vorigen Jahrhundert allein den großen bürgerlichen Chorvereinigungen anvertraut war, und die darum heute noch manchem als Zeugnisse bürgerlicher" Mufitübung gelten. Aber das Bürgertum hat ja mur verwaltet, was zum größten Teil nicht von ihm hervorgebracht worden ist; sein privilegierter" Anspruch auf die Musikproduktion der vorbürger­lichen Epoche, des Bach- Händel- 3eitalters etwa, wird mit der un­abweisbaren Logit aller geschichtlichen Entwicklung abgelöst durch den legitimeren Anspruch, mit dem heute die Arbeiterschaft, die breite Masse des Voltes, seine Gesamtheit, von den Werten einer über­zeitlich, übergesellschaftlich gewordenen Kunst Besiz ergreifen darf. Zwei Werke jenes vorbürgerlichen Zeitalters standen auf dem gestrigen Programm: Die Tageszeiten" von Telemann   und Froh sinn und Schwermut" von Händel  , in neuer Bearbeitung von Ernst Zander. Für Berlin   waren es zwei Erstaufführungen" das Wort hat heute oft einen Unterton von Sensation und Ereignis, vor

Ministerialdirektor Dr. Erwin Bumke  .

wurde vom Reichsjustizminister für die Nachfolge des am 1. April zurücktretenden Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons in Vorschlag gebracht. Die Ernennung Dr. Bumkes, der 55 Jahre alt und seit 22 Jahren Referent bzw. Direktor im Reichsjustizministerium ist, dürfte der Reichs präsident demnächst vollziehen.

unten weiter, bietet seinen Näherinnen einen Lohn, der oft meit unter dem Tariflohn liegt und findet auch genügend Arbeitsträfte, die für ein Spottgeld arbeiten.

Warum läßt sich der Zwischenmeister vom Fabrikanten und die Wertstubennäherin oder Heimarbeiterin wiederum vom 3wischen meister auspressen wie eine Zitrone? Weil sie beide, sowohl der Zwischenmeister als auch die Näherin, von der Hand in den Mund leben und von der Gnade ihres Auftraggebers abhängig sind. Ab­gefehen von einigen Ausnahmen sind die Zwischenmeister einfach nicht in der Lage, ihren Näherinnen den toriflichen Lohn zu zahlen, menn fie felber noch etwas verdienen wollen.

Der Referent zeigte ein elegantes Kleid, das zehn Stunden Arbeit erfordert und für das dem 3 wischen meister ganze fünf Mart gezahlt werden. Er führte eine ganze Anzahl Firmen namentlich auf, die Kleider zum Nähen geben, für die an den Zwischenmeister Preise gezahlt werden, die fe Arbeitsstunde 25 f. ausmachen. Was mag solch ein Zwischenmeister wohl seiner Näherin zahlen, die 60 bis 65 Pf. Tariflohn zu beanspruchen hat, wenn ihm selbst nur 25 Pf. pro Stunde garantiert sind und er auch noch etwas verdienen will. Benn man in der Berliner   Kleider- und Blusenton. fettion solche schamlose Lohnpolitik treibt, ist es fein Kunststück, sich erfolgreich gegenüber der Konkurrenz im Reiche zu behaupten und einen Warenpalast nach dem anderen aus dem Boden zu stampfen. Die Zwichenmeister sind jedoch nicht ganz fchuldlos daran, daß sie allmählich so in die Ecke gedrängt wurden, daß thnen der Atem auszugehen droht. Biele von ihnen haben sich trotz aller Abhängigkeit von den Fabrikanten und ihrer selbstän digen" Scheineristenz immer noch als Unternehmer gefühlt, die zur Sicherung ihrer Eristenz nicht mit den gleichen Mitteln fämpfen dürften wie die Arbeiterschaft. Daß sie jetzt endlich ihre Klassen­lage erkannt haben, ist nur zu begrüßen.

Ein Zuiderfee- Film.

Borführung im Herrenhaus.

,, Gott   hat das Meer, der Friese das Land geschaffen." Die Holländer sind dabei, dieses stolze Wort wieder einmal zur Wahr­heit werden zu lassen. Durch einen 30 Kilometer langen Damm schließen sie den Zuidersee, der erst im Jahre 1287 aus einem Binnensee zu einem Meeresarm geworden war, vom Meere ab und werden so in absehbarer Zeit 200 000 Settar fruchtbaren Bodens dem Meere abgewinnen. Die neue Provinz soll eine Korn- und Obst­tammer Hollands werden. Diese Umwandlung hat freilich starte Beränderungen in der Berufstätigkeit und dem altgewohnten Leben der Anwohner im Gefolge. Aus Fischern müssen Landleute werden, und die alten Sitten und Gebräuche, die sich gerade in der armen Fischerbevölkerung auf den kleinen Inseln im Zuiderfee und in den fleinen Städten ringsherum erhalten haben, werden unter dem Ein­fluß des moderneren Lebens verschwinden.

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Es war ein guter Gedanke des holländischen Volkstumforschers pan der Ven, diese Altertümer in einem Film festzuhalten. Auf Veranlassung der staatlichen Stelle für Naturdenkmäler ist der Film im Herrenhaus einem deutschen   Publikum vorgeführt worden in der pädagogischen Absicht, für die Bewahrung der alten deutschen   Boltssitten und Trachten deutschen   Bollsfitten und Trachten wenigstens im Film- bei uns Propaganda zu machen. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn nicht die Absicht dahinter steht, nicht mehr Haltbares fünstlich zu konservieren und als Theatermaskerade für die Fremden zu in­szénieren. Der Kapitalismus löscht ja nun einmal alles Bunte und Farbige, alles Besondere aus, ohne zunächst Gleichwertiges an die Stellen zu setzen. In den zurüdgebliebenen Teilen Hollands  , die der Film schildert die Insel Marken, die Heringsstadt Enkhuizen  , haben sich mit den ur­Volendam, die Inseln Tegel   und Urk wüchsigen Verhältnissen auch die alten Trachten und Boltsfeste bisher erhalten können. Sie sind malerisch und interessant genug. freilich diese Trachten, die oft aus dicen Stoffen und vielfach über­einandergelegten Schichten bestehen, immer sehr hygienisch. sind, ist eine andere Frage. Für das Auge sind sie jedenfalls viel erfreu licher als die monotone, moderne Kleidung. Die Heringsfischerei, die das ganze Leben dieser Menschen erfüllt, die Fischerei unter dem Eis, die seltenen, aber dafür um so ausgiebigeren Feste( vor allem der Nikolaustag und die Pfingstfeier), die winterlichen Bergnügungen auf dem Eis wurden uns im Bilde gezeigt und die dabei gebräuch­lichen holländischen alten Weisen als Begleitmufit vorgeführt. Au dies Bunte und Fröhliche wird schon bald vergangen sein, und es D. ist gut, daß es wenigstens im Bilde lebendig bleibt.

Bildhauerwettbewerb.

Ob

Auf Anregung des Algemeinen Deutschen   Bildhauerbundes hat die Handwerkskammer zu Berlin   unter dem 1. Dezember 1928 einen Wettbewerb für Bildhauerarbeiten unter den in Preußen ansässigen

erstrebt dreierlei:

a) Ideen für die Betätigung von Holz- und Steinbildhauern; b) Entwürfe für auszuführende Holz- und Steinbildhauer­arbeiten, gezeichnet oder plastisch;

Sie haben in dieser Kundgebung, die ein einziger Not- Künstlern und Kunsthandwerkern ausgeschrieben. Der Wettbewerb schrei war, beschlossen, gegen die Firmen die Liefer= Sperre zu verhängen, die es ablehnen, eine menschenwür­dige Bezahlung einzuführen. Dieser Beschluß soll in 14 Tagen in Kraft treten, wenn die Berhandlungen über die Preis­und Lohngestaltung mit dem Fabritantenver= band, die sofort eingeleitet werden sollen, zu feinem Ergebnis führen sollten. Wird dieser Beschluß streng durchgeführt, dann wird er feine Wirkung nicht verfehlen.

c) ausgeführte Holz- und Steinbildhauerarbeiten oder Modelle dazu in Originalgröße.

Für Preise und Anfäufe wurden von Behörden und Gewerbe insgesamt 8000 M. zur Verfügung gestellt.

Bergarbeiterstreit in Ost- Oberschlesien. den Aufgaben ein Preis zu 800 M., ein Preis zu 400 M. und zwei

Kattowitz  , 6. Februar.

Eine Konferenz aller in der Arbeitsgemeinschaft vereinigten Ar­beitergewertschaften hat endgültig beschlossen, den Generalstreif im oftoberschlesischen Bergbau in jämtlichen Kohlen repieren am 11. Februar zu beginnen. Die endgültige Ent scheidung dürfte formell erst auf dem Betriebsrätegesez am Sonn­tag in Rattomiz fallen. Doch ist kaum noch mit einer wesentlichen Aenderung zu rechnen, vorausgesetzt, daß die Arbeitgeber nicht im Tegten Moment die Forderungen der Bergarbeiterschaft anerkennen Jollten. Die Betriebsräte murden beauftragt, für Sonntag nach­mittag in sämtlichen Gruben Bersammlungen einzuberufen und die Streitparole betannizugeben.

Ausgeworfen sind in dem Ausschreiben für jede der ersten bei Preise zu 150 M., für die dritte Aufgabe ein Preis zu 1000 M., drei Preise zu 500 m. und vier Preise zu 250 M. Für den Ankauf tönnen weitere 1500 m. verwendet werden.

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7. und 8. März 1929., Einlieferungsort ist das Rathaus Ber Einlieferungstermine für die Wettbewerbsarbeiten sind der 6., iln Schöneberg, Rudolf Wilde Plaz. Bildhauerbund, Berlin   GD. 36, Adalbertstraße 5. Jede weitere Auskunft erteilt der Allgemeine Deutsche  Telephon Morikplatz 9373.

Eine Jacob Burchard Gein mtausgabe, in 12 Bänden die auch unper öffentlichte Arbeiten umfaßt und sich auf den gesamten Nachlag stüßt, beginnt bei der Deutschen   Verlags- Anstalt in Stuttgart   zu erscheinen.

Händels Kantate, wir zweifeln nicht daran, wird sich jetzt auch die bürgerlichen Konzertjäle erobern; wie bei jedem neuen" Wert des Meisters ist man beim ersten Hören verblüfft durch diese Ueber­fülle echter, großer, edler Musik. Aber Telemanns ,, Tageszeiten", die Alfred Guttmann mit Recht als Borläufer der Jahreszeiten" von Haydn   fennzeichnet, eignen sich in ihrem flaren Aufbau, der Einfachheit und Durchsichtigkeit des musikalischen Sazes, dem Reich tum an naiv- naturhaftem Gefühl, das in der funstlosen Melodit durchaus überzeugenden Ausdrud findet sie eignen sich wohl ganz besonders für die Aufführung in Boltskonzerten, und werden hier als Borstufe zu den Hauptwerken von Bach und Händel  , deren Zeitgenosse, Altersgenosse fast aufs Jahr genau der Philipp Tele­ mann   gewesen ist, auch eine wichtige erzieherische Aufgabe zu er­füllen vermögen; erzieherisch wiederum im Hinblick auf Ausführende und Empfangende. Gestern abend stellte die Aufführung beider Berfe( pon zusammen fast dreistündiger Dauer) freilich an alle Be­teiligten, an ihre physischen und geistigen Kräfte, ungewöhnliche An­fprüche; soviel Aufnahmewilligkeit bringt ein Publitum wohl nur an einem Festabend auf. Ein Festabend war es in der Tat, durch­aus auch im Verlauf, den er unter Ernst 3anders Leitung nahm. Das Philharmonische Orchester, die mitwirkenden Gesangs foliften Bally   Kirfamer, Baula Lindberg, Antonie Rohmann, Johannes Villy, Gertrud Markus am Flügel, Karl Lütge an der Orgel, alle gaben ihr Bestes; und der Berliner   Bolfschor hat sich der Stunde und seiner Mission gleich würdig gezeigt. Klaus Pringsheim  .

Die Primadonna im Rauchkonzert.

Die bekannte deutsche Sopranistin Elisabeth Schumann  hat bei einem Konzert zu Burnley   in England, in dem sie mit­wirkte, ihre Darbietungen plötzlich unterbrochen. Sie jang nur die erste der drei Gruppen von Liedern, die auf dem Programm standen, und war dann nicht mehr zum Wiederauftreten zu be­wegen. Ihr Begleiter berichtet, daß sie schon nach dem ersten Lied das Podium verlassen wollte und nur auf seine dringenden Bitten wenigstens die erste Gruppe sang. Was sie so sehr em­pörte, war der Umstand, daß während des Konzerts geraucht wurde. Die englische Bresse versichert zwar, daß bei den Konzerten im Ba­lasttheater zu Burnley, bei denen schon viele hervorragende Kräfte mitgewirkt haben, immer geraucht wurde, aber man fann es einer deutschen   Sängerin gewiß nicht verübeln, wenn sie sich derartigen Bräuchen, die ihre Stimme schädigen, und einer ernster. Musilauf­führung nicht würdig sind, nicht fügen wollte.

Das geleienfte Buch der Weif.

Muß man nicht einen Autor beneiden, dessen Buch in elf Mil­lionen Exemplaren gedruckt wird? Und was für ein interessantes Buch muß das sein! In der Tat handelt es sich um ein Buch, das von weiten Kreisen der ländlichen Bevölkerung Amerikas   an langen Winterabenden ebenso eifrig und gern gelesen wird, wie bei uns die alten Bauerntalender; es ist der Warenkatalog eines großen Post­versandhauses in Chikago. Es gibt faum einen Artikel, den dieses Haus nicht führt, und die morgens einlaufenden Aufträge werden noch am selben Tage erledigt und in langen Eisenbahnzügen weg­geschickt. Der Ratalog beschreibt auf faft 1200 Seiten mehr als 35 000 verschiedene Waren. Zur Herstellung wurden 62 000 000 Bfund Bapier, 90 000 Zonnen Druckerschwärze und Millionen Pfund Druckfarben gebraucht. Die Bände würden, nebeneinander­gestellt, 120 Meilen Länge ergeben. Im Drud murden alle möglichen Bervielfältigungsverfahren verwendet und viele Seiten auf buntem Papier gedruckt. Der Druck und die Berteilung geht von Chikago aus vor sich und dauert mehrere Monate.

Nun hat die Firma allmählich auch ein Netz von Einzelverkaufs­läden über die Bereinigten Staaten ausgebreitet. Sie baut in Houston   ein achtstödiges Gebäude für eine Million Dollar und hat im Jahr 1928 340 bis 350 Millionen Dollar umgesetzt gegen 293 im Jahre vorher. Das Unternehmen war so begründet worden, daß der Besizer, ein fleiner Eisenbahnbeamter in einer Provinzstadt, eine Uhrensendung, die der Adressat nicht annehmen wollte, selbst über­nahm und die Uhren rasch unter seinen Bekannten vertaufte. So fam es, daß der erste Katalog der Firma im Umfang von 24 Seiten hauptsächlich Uhren und Juwelen beschrieb.

Eine Steuer auf Orden. Das italienische Finanzministerium fündigt eine Steuer auf Orden an, die von der italienischen Regie­Jahren verliehen worden sind. Ausgenommen ist lediglich der rung für besondere Verdienste kultureller Art in den letzten zehn " Arbeitsorden", der von den faschistischen Gewerkschaften verliehen

wird.

Berichtigung. Das Wert von Siegfried Ochs  ( vgl. die gestrige Abend" Nummer) heißt nicht Der deutsche Musikverein", sondern ,, Der deutsche Gesangverein".

Staatliche Kunstbibliothek. Stadtbaurat a. D. Mar Berg, der Erbauer der Bieslauer Jahrhunderthalle, bält am 11., 20 br, im Horjaal Bring Albrecht- Str. 7a einen Lichtbilder vortrag über Die Berliner City", in dem er grundlegende Vorschläne für die Neuordnung des gesamten Berliner   städtischen Bauwesens zur Sprache bringen wird.

.Durch Nacht zum Licht", der neue Bergarbeiter film, der vom Inpro Film in Berlin   Dahlem   hergestellt wurde, ist von der Reichsgenser auch für Jugendliche freigegeben und vom Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht als Lehfilm" anerkannt, so bag er überall, auch in den Kino­theatern, gebührenfrei gezeigt werdan tann

Das Theater am Schiffbauerdamm bat mit der Gruppe junger Schauspieler eine Bereinbarung getroffen, wonach alle weiteren Neu­einstudierungen bieler( Bruppe im Theater am Schiffbauerdamm stattfinden. als erste Beranstaltung fommt im März Lampels Giftgas über Berlin  " sur Uraufführung.

Oberschlesien   erhält eine Boltsffernwarte. In Ratib in Oberschlesien  soll eine Bolisiternwarte errichtet werden, und zwar wind die Oberschleiche Crdwissenschaftliche Landeswarte zu diesem Swede ausgebaut. Die Ferreir der Sternwarte werden der Allgemeinheit für Himmelsbeobachtungen: Berfügung stehen.