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Lohnbewegungen.

Schiedsspruch für das Bergische Land .

Barmen, 11. Februar.

Unter dem Borsiz des Beigeordneten Dr. Bragard- Barmen fällte der staatliche Schlichtungsausschuß für das Bergische Land für die Metallindustrie im oberen Kreise Solingen einen Schieds­spruch, madurch der Manteltarif bis zum 1. November 1930 unter Abänderung der lleberstunden und Urlaubsrege Lung nerlängert wird. Die Erklärungsfrist läuft bis zum 16. Februar.

Chriftliche Textilarbeiter streitbereit.

Elberfeld , 11. Februar. In zwei Bersammlungen des Zentralverbandes der christ lichen Tertiarbeiter wurde am Sonntag eine Entschließung an­genommen, in der es heißt:

,, Die Mitglieder des Zentralverbandes christlicher Textilarbeiter Deutschlands teilen voll und ganz den Standpunkt der Fünfzehner tommission, sowie der Betriebsräte und der Mitarbeiterfonferenz. Bon einer Lohnfentung auch der Barmer Artikel fann feine Rede sein. Ron der Arbeiterschaft aller Betriebe, in denen eine Lohnfentung angefindigt ist, mird am Dienstag, wo die Lohn fentung in Kraft tritt, die Arbeit niedergelegt. In letzter Stunde richtet die Bersammlung an den Arbeitgebernerband die bringende Mahnung, sich in einer freien Bereinbarung über eine Lohnsenkung mit den Gemertschaften zu verständ igen. Sollte diese Mahnung kein Behör finden, so tann die gesamte Arbeiter ichaft des Rechtsrheines mit Ruhe dem Kampfe entgegensehen." Bergarbeiterkampf in Polnisch - Oberschlesien .

Kattomih. 11. februar.

Am Sonntag fand in Kattomiz eine Tagung der Betriebs räte der Sohlengruben statt, der über den Beginn des Straites am 11. Februar entscheiden sollte. Trok zahlreicher Stimmen für den Streik murde mit Stimmenmehrheit beschlossen, das Ergebnis der von der Regierung eingeleiteten Ber hand. lungen abzuwarten und den Streif bis dahin zu vertagen. Unter dem Drud der Gewerkschaften sah sich die Regierung trotz der offiziellen Erklärung des Ministerrates neranlaßt, eine Ber. mittlungsaktion einzuleiten und den Gewerkschaften die meitestgehenden Zusicherungen in der Lohnfrage zu machen. Die Zu ficherungen beziehen sich außerdem auf die höhere Entlohnung der Facharbeiter, die Baufenregelung, die Garantie für den Tariflohn, Kohle für die Invaliden und größere Beachtung des Betriebsräte gelezes. Die Bersammlung verwahrte sich gegen die Einmischung des Aufständischenperbandes in rein wirtschaftliche Fragen und erhob gegen die Stellungnahme der Regierungspresse und der pon der Regierung neu gebildeten Arbeitergemertschaften Stellung, die immer noch bemüht sind, die Lohnbewegung als eine politische darzustellen. Auch die in einem Aufruf des Aufständischen nerbandes aufgestellten Behauptungen, daß sich seit der Amistätig teit bes Bojemoden die Arbeitslosengiffer um 50 000 permindert habe, murde dahingehend richtiggestellt, daß die Berminderung fein Berdienst des Wojempoden fel, sondern daß ein großer Teil der Arbeitslosen in Deutsch - Oberschlesien Arbeit gefunden habe, ein meiterer Teil nach Frankreich und sogar nach Marotto aus­gemandert fei

Einigung in der offböhmischen Textilindustrie.

Prag , 11. Februar.

In den Berhandlungen der Bertreter der Arbeiterschaft der ost böhmischen Zegtilindustrie mit den Bertretern der Arbeitgeber murde auf Grund erhöhter Teuerungszulagen ein 2 b tommen erzielt; durch diese Abmachungen tritt der neue Kollet tinnertrag in Kraft, der nur für Mitglieder der Ber tragsorganisation verbindlich ist. Durch das erzielte Ablommen wurde der Ausbruch eines Lohnkampfes in der Tertil induftrie des ostböhmischen Reviers verhindert.

Arbeitskämpfe in Australien .

Melbourne , 11. Februar. Der Rat der australischen Gemertschaften bat befchloffen, alle Berbände aufzufordern, den Bundesschiedsgerichtshof & u bontottieren. Dieser Beschluß betrifft annähernd 600 000 australische Arbeiter.

Reichsfeinde in Ditpreußen. lieber unsere Mitteilung über die polenfreundliche Stimmung oftpreußischer Großgrundbefiger schweigt die Rechtspreffe äußerst betreten. Nur die Kreuz- 3eitung" widmet ihr einige Zeilen, in denen sie sie als bemagogische Berleumdung" zurüdmeist, biezu schmutzig fei, um sie auch nur mehr als mit den äußersten Fingeripigen auzufaffen". Was mir aber mirtlich mit­geteilt haben, davon dürfen auch ihre Leser nichts erfahren!

HHH

30 Grad Kälte.

la

sw.

Musik und Film.

,, Die Büchse der Pandora ."

Gloria Palaft.

PA

Wedekind hat über zwanzig Jahre damit gerungen, das Lulu­Motiv zu gestalten. Ihm schwebte eine grandiose Bertörperung des Segualiriebes nor in seiner verindenden Schönheit wie in seiner zerstörenden Allgemalt, eine schöne Bestie, ganz findhaft, jenseits von gut und böse. Der Zusammenstoß eines solchen Triebwesens mit einer angefaulten, nerderbten Gesellschaft das mar ihm das Broblem des Erdgeistes" und seiner Fortsetzung der Büchse der Bandora". Nachdem er die fünstlerische Farm gefunden, begann dann der Kampf mit der Zensur, die bis zu ihrer Aufhebung die öffentliche Aufführung der Lulu- Tragödie verbot. Diesen Stoff zu verfilmen, hat seine großen Schwierigkeiten, ja Gefahren. Bebefind ist ein Problematiter, einer, der um Einsichten, Zusammenhänge ringt, und ein eminenter Künstler des Bortes. Was wird von seinem Geiste in den Film hinüberzuretten sein?

Am Erdgeist" hat sich bereits Jeßner mit einer höchst inter­efsanten Verfilmung( mit der Nielsen) versucht. Das ganze Zulu drama umjannt G. B. Pabst( im Anschluß an Bajdas Drehbuch). Zunächst Refpeft nor der Regie, Respett nor der Kameraarbeit non Günther rampf! In allem Technischen und Artistischen ist der Fim eine Höchstleistung. Diese Bilderfolge sind ein Entzüden fürs Auge. Die breit ausgesponnenen Episoden, die das Zuständliche malen etma den Hintergrund einer Bühne mit ihrem Durch­einander oder eine sensationelle Gerichtsverhandlung zeigen den Regisseur als großen könner. Das Milieu ist überall glänzend gefennzeichnet: das düsterste London mit seinem Rebel ist ganz ge­pensterisch und bereitet die Schlußtatastrophe vor. Wedekind mar mit jeder halbwegs begabten und hübschen Schauspielerin als Zulu zufrieden. Aber im Film, im wortlosen Film, ist die Wahl der Lulu- Darstellerin entscheidend. Man hatte sich Louise Broots aus Amerika verschrieben. Sie bringt glänzende Gaben mit: einen prachtvollen Körper, ein schönes Gesicht, ausdrucksvolles Spiel und vor allem das Kind- oder Tierhafte, das Wedekind voraussetzte. Sie wirft in einigen Szenen faszinierend, aber das lezzie, das die Figur zum Symbol steigern fönnte, die Dämonie geht ihr ab. Troßdem eine fesseinde Leistung. Frizz Kortner als Dr. Schön ift in Zusammenspiel der überlegene Bartner: er nerförpert die

Tragödie des von seinem Sinnentaumel Bersklanten, der Schön beitstult mit brutalem Bnnismus nereinigt. Das seltsame Geschöpf des Schigolch umgibt Karl Goes mit dem Schimmer des Unmirt­lichen. Franz Lederer , als Dr. Schön, Gustas Dies als Jad( vermenschlicht zum Opfer eines blinden Triebes ), Alice Rn= berte als Gräfin Geschwitz alles gute Leistungen. Aber auch hier fehlt letzte Besessenheit.

3m ganzen: ein interessanter, spannender Film, aber Bede­finds Problem ist nicht ausgeschöpft.

,, Eugen Onegin ."

Reneinftudierung in der Städtischen Oper.

D.

Albert Steinrück gestorben.

In feiner Wohnung in Zehlendorf ist in der Recht auf Montag her große Rünftler an den Folgen eines Blutftuzzes gestorben. Nun ist der stärkste Mann unter den deutschen Charakterschau­fpielern geftarben. Legtens sahen wir ihn noch im Staatstheater, als er den Bater eines verlumpten und verlorenen Sohnes dar­stellte. Der Riese, dessen Muskeln die Nähte des bürgerlichen Kleides sprengte, hätte einen winzigen, verbummelten Sprößling mit einem Handschlag züchtigen fönnen. Er tat es nicht. Er unterdrückte all seine Kraft. Nur das Lächeln der Güte murde auf seinem Gesicht bemerkbar. Er bezmang sich, um allein die Quellen der Zortheit strömen zu lassen.

Diese Art des Spieles gehörte zu den merkwürdigsten Eigen­fchaften des großen und mächtig disziplinierten Menschendarstellers Steinrüd. Er war von Natur ungeschickt und wie ein Stier ge­schaffen. Alles an ihm schien gewölbter Fleischwulst und auf: geschmollene Mustulatur, aber Steinrüd gab den Muskeln Seele. In dieser Kunst zeichnete er sich vor allem aus. Steinrüds Stimme flang von Natur wie ein Knurren und Gurgeln. Es schien, als tönnte der Mann nur hart und gewöhnlich reden. Aber wenn er etma in einem holzschnittartigen Drama von Barlach einen blut­rünftigen Urmenschen mit Zierinstinkten darstellte, dann vollzog sich in ihm das große Rätsel der Komödiantenvermandlung. Stimme fonnte erschütternd meich flingen, fie fonnte Schüchternheit und Verzweiflung, sogar Zärtlichkeit zum Leben meden.

Seine

Als noch ruhigere Theaterzeiten waren, fonnte Steinrüd die großen Schufte oder Schweine oder Märtyrer der klassischen Dra­matit spielen, den Mephisto, den Falstaff, den König Lear. Da mar er auf dem besten Weg, ein Virtuos für die Masse zu werden. Dann tam er von München nach Berlin , und man gab ihm die fnurrenden Bäter zu spielen, die Lömen mit dem Lammherzén, die geknickten Helden, die zergrübelten Denfer. Man erinnerte sich, wie er einen Rollandfchen Legitimisten spielte, einen Mann, der mit dem revolutionären Zeitgeist nicht mehr mitgehen tann und sich nun an die Bergangenheit mit tragischer Energie flammert. In solchen Rollen wirfte Steinrüd wie ein Fossil aus längst verschütteten Sohr­tausenden. Er stand groß und urmeltlich und feindlich gegen alles, was Gegenwart und Zukunft ist, auf der Bühne.

Dieser Schauspieler, der ein Maler hatte werden wollen, und der mit allen Gedanken zu den modernsten Künstlern und Kunst­

suchern gehörte, verförperte eben am vollkommensten die tragischen Gestalten der Gegenwartnerneiner. Und so war er auf der Bühne meist die Berfärperung des Gedankens, daß die Menschheit unsäglich langsam und schmerzlich nur pormärts schreitet, wenn sie sich be­reichern will an neuen Ideen und an neuem Glüd.

Konzert des Volfschors Harmonie.

Hochschule.

Der Männerchor Harmonie" mit seinem angegliederten Frauen und Kinderchor martete Sonntag mit ausschließlich moder­nen Chören in der Hochschule auf, die in ihrer Gesamtheit auf einem mürbigen, feineswegs liedertaflerischen Niveau standen. Biele Einwände sind gegen Lichaitopsins Eugen Onegin " Einige unbefanntere feien turz besprochen. Das Spinnlied der möglich Seine Stärfe: daß er trozdem besteht; noch besteht nach Mädchen aus dem Fliegenden Holländer" ist von Franz Bothe fünfzig Jahren und in einer fünstlerischen und gesellschaftlichen Ge- sehr funstvoll bearbeitet. Aber er überschreitet die ihm gesteckte samtfituation unferes Operntheaters, die ihm so ungünstig wie mög Grenze doch ziemlich start. Die Einfachheit des Bolksliedes leidet lich ist. Lyrische Szenen" nennt sich die Oper, die mit herfömm barunter. Die Bearbeitung des Wie ist doch die Erde" non lichen Opernzutaten doch im herkömmlichen Sinn feine ist. Someit Karl Thießen ist dagegen sehr natürlich). Biel Originalität, sich da zwischen zwei Menschen, Onegin und Tatjana, etwas wie eine famose Bemeglichkeit in der poetischen Anschauung, bringt Handlung begibt: nur durch die unüberwindliche Paffivität ihrer 2i11i 3urn in der Sehnsucht nach Stille". Rohrbachs Träger wird sie vorwärts getrieben, in einen Konflikt endlich, der Heldenheimfahrt" hält nicht ganz was der heroische Anfang ver­nicht ausgetragen, sondern schicksalhaft stabilisiert wird. Tragit der spricht, ist aber ein tapferer Chor mit einigen schönen, intimen Wendungen. emigen Entschlußlosigkeit, Resignation als beinahe einziges brama­Arthur Stubbes Erntelied" ist vortrefflich tisches Motives wird uns wirklich nicht ganz leicht, uns zufrieden durchkomponiert, mur das Mahle, Mühle, mahle" hält sich nicht zu geben. Und von den gesellschaftlichen Begriffen, Bindungen, auf der Höhe. Felig malbens Arbeitsmann", das in Han­Hemmungen, die wirksam werden, nicht nur von diesem dummen, nover von den Sängern des 6. Bezirks gesungen wurde, fonnte lächerlich überflüffigen Duell, bei dem einer totgeschossen wird. mich gestern so menig begeistern, wie damals in der Borprobe.in trennt uns eine Welt und ein Jahrhundert. Und all dies ist bei der Brauerei Friedrichshain. Trotz des großen Beifalls. Die Kon­Buschlin so novellistisch, daß fich's nicht auf die Bühne und jo zentriertheit und dramatische Schlagfraft des Dehmelschen Tertes so russisch, daß es sich nicht ins Westeuropäische überfeßen läßt. Aber ist allzusehr in Beitschweifigkeit und phantastische Modulatorit aus­in feinem Bert ist Tschaikowsky , deffen zivilisiertes Europäertum ihn geartet, dazu von einer unglaublichen Schwierigkeit, so daß der heute der europäischen Mufifmelt ein bißchen verdächtigt, ja veracht Aufwand in den Mitteln in feinem Berhältnis zu der Wirkung steht. Wie ganz anders wirkt sein Sei start". Hier konnte man lich macht die einseitige Ueberschägung des spät zu Ehren ge­mit vollem Herzen der Schöpfung des unvergeßlichen Toten seinen langten Mussorgsen ist daran nicht ohne Schuld, in feinem Wert ist er vielleicht so echt, naturhaft, überzeugend urruffisch wie in Beifall zollen. Eine Goldgrube aber waren die drei Lieder von Baul Kurz. Hier strömt ein Singen und Klingen, eine Lust diesem. und Liebe aus allem heraus, daß man danach brennt, von diesem begnadeten Komponisten recht bald mehr zu hören!

Dies Ruffentum der musikalischen und dichterischen Atmosphäre in der ganzen Tiefe seiner leidenschaftlichen Melancholie nerwirt licht zu haben, so mie es wohl noch nie auf einer deutschen Opernnahme einiger Eingangsstellen, die unter der infamen Kälte litten, bühne gelingen fonnte, ist das Besondere der neuen Aufführung in der Städtischen Oper, ist die persönlichste Leistung Bruno Walters. Außerordentliche Hilfe findet er in der einfühlsamen Gestaltung des Bildes durch Leo Bafetti. Doch vor allem: Maria 3pogün, die allzu lange ihrem Beruf und unserer Bühne ferngehalten war, ist eine Tatjana, völlig losgelöst von aller guten und schlechten Opernfonvention, eine Figur, in der Buschtin und Tschaikowsky bis ins Innerste lebendig geworden; erschütternd, durchaus ohne den Borsaß, es zu sein. Sie macht den Abend zu feltenem Erlebnis. Hans Reinmar als Onegin, und neben ihm José Riavez und Ludwig Hofmann in größeren Rollen sollen darum nicht ver geffen werden. K. P.

Männerftolz vor Doktortiteln. Bei der Unipersität von Dublin ist ber Antrag gestellt worden, George Bernard Shaw wegen seiner. Berdienste um die dramatische Literatur eine befondere Ehrung und Auszeichnung zuteil werden zu lassen". Shaw sieht dieser Erteilung eines Universitätsgrades mit feiner bekannten Stepfis entgegen. Ich fann nichts Besonderes darin finden," sagte er. Schon mehr mals find mir folche Auszeichnungen angetragen worden, aber ich habe noch feine angenommen. Ich denke nicht, daß so etwas zu mir paßt. Natürlich würde ich einen Grad der theologischen oder medi. zinischen Fakultät verdienen, denn diese Gebiete haben mir manches zu danten. Ich weiß nicht, ob ich der llniversität viel perbante, aber wenn man eine Dantesschulb der Universitäten an mich abtragen mill, fo mogen fie bos ruhig tun. Stommt es fomeit, dann werde ich meine Entscheidung treffen."

Theaterchronit. Am Theater bes Bestens spielt ab 13. Scaruar allabend. lich Grild von bellmann die Rolle der Friederile in bem Singspiel bon Franz Lehat.

Der Don Roufetea- Chór gibt heute sein einziges populares Ronzert. In ber StabBichen Oper mizo Leo Gleza! einige. Gaftralen geben. Is erite am Sonnabend den Eleazar in der Sübin

Mufifchronif. Lee Bleds einziges biesjähriges Ronzert mit dem Bhilharmonijchen Orchester findet am 12. Februar in der Philharmonie statt. H- Mall Salift des beads it Gearg Berkam

Die Ausführung dieser und aller übrigen Chöre war mit Aus­hervorragend. Unter Mar Schaarschmidts subtiler, seiner Leitung erlebten die Sehnsucht, der Arbeitsmann"( mit einigen baum und Wenn ich ein Böglein wär"," Die Heldenheim­fehr erklärlichen Tübungen), die Heinz Thießenschen Linden­fahrt", das Erntelied", das herrliche Wach auf" aus den Meister­fingern, und das Sei start" eine prachtvolle Auferstehung. Der tüchtige Leiter des Jugend- und Frauenchors, Rudolf Pesch, übernimmt sich etwas in den schwierigen Liedern, wie im Spinn­lied" oder Schneewittchen" von A. Stubbe, erklimmt aber aus­gezeichnete Natürlichkeit und Singfreudigkeit in dem Kahseschen " Bied vom Dackelhund" mit seinem Schubert- Antlang und vor allem in dem Glanzpunkt des Abends, den drei Kurzschen Chören. H. Mr.

Muffolini als Zeitungsreformer. Auf einer Pressekonferenz, zu der 70 Leiter italienischer Tageszeitungen einberufen waren, wandte fich Muffolini gegen die Bragis der Tagespreise, groke Ueberschrift­geilen mit mehreren Untertiteln zu veröffentlichen. Die italienischen Beitungen hätten nicht nötig, in dieser Weise das Publikum anzu reizen. Was in der übrigen Welt jetzt üblich geworden sei, darauf fönne Italien verzichten.

Das 6. Sinfoniekonzert der Staatspper unter Leitung non Erich seteiber finbet ausnahmsweise am Mittwoch ftatt. Das Programm enthält auf Dusertüre von R. Bagner, Gouberts 5. Sinfonie und die romantische Sinfonie von Brudner.

Ja der Modernen Galerie Wertheim( 3ugang Boßftr. 24, Smijehfted) miro Dienstag eine Ausstellung Berliner Humor" mit Berten von Erter, Simmel und Sille eröffnet.

Rudolf G. Bindig und Wilhelm Schäfer lesen auf Einladung des Ber. bandes Deutiger Ergabler am Donnerstag, 18 Uhr, im Serrenhause aus ihren Berten.

Die Studentenschaft der Hochschule für Must veranstaltet ihr Tes jähriges Moftumfest wieder unter ber Denise Bohemeball am Sonnabend im Rheingold.

Eine Sonntagshochschule ift in Leningrad eröffnet werden, in welcher werben mich. es ist die erste Godfate bieler at in her Sowjetunion .

Dförtner Petrus hat die Zentralheizung einfrieren lassen! fübung gelangen Sanbn: Orford- Sinfonie; Borodin : Sinfonie die Arbeiterschaft über Fragen der Stunft und Kunstgeschichte unterrichtet