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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 9.

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Sonnabend, den 11. Januar 1896.

Ein Stimmungsbild aus dem Baarrevier

13. Jahrg.

Eins freilich ist besonders lehrreich. Bisher zogen berartige

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abs

seit Fuchsmühl   sich immer mehr der Sozialdemokratie zuneigt, Aus dem bayerischen Landtage. wird das Wort Brillenberger's beffer wirken, wie alle Entrüftung Gerüchte die finchlichen Behörden niemals in ibr Spiel. Wenn ( Eigener Bericht.) ,, befferer Spießbürger": Wenn Sie derartige unerhörte Uebergriffe nun ein böses Mißtrauen auch vor der ehrwürdigen Gestalt München  , 9. Januar." für alle Zukunft verhüten wollen, so bleibt Ihnen nichts unseres Superintendenten nicht mehr Halt macht, so sehen wir Bei überfüllten Tribünen wurde heute die Intervellation übrig, als fich unserem Kampfe gegen den Militarismus anzus hier etwas von dem Widerhall", den der Erlaß des Oberkirchen­bez. des Vorfalles im Pschorrbräu in der Abgeordnetenkammer schließen, so aber haben Sie allen Grund, sich an die Brust zu raths im Lande findet, und der bier als ein anderer erscheint, verhandelt. Ueber die Debatte felbst wurde bereits telegraphisch schlagen und auszurufen: mea culpa, mea maxima culpa!" als der Oberkirchenrath so zuverlässig gehofft au haben scheint. berichtet, es erübrigt noch, einige das allgemeine Intereffe berührende Seitens eines Abgeordneten des Bauernbundes wurde ein Antrag Gin giftiges Mißtrauen gegen alle amtlichen Momente turz hervorzuheben. Die Entrüftung, welche wie jede auf Beseitigung der militärischen Ehrenbezeugungen in öffentlichen Vertreter der Kirche, als wären sie nur Ge. spießbürgerliche Rundgebung sehr bald verschwinden wird. zeigt Lokalen angekündigt. Diesem Antrag ist wohl die Zustimmung bilfen der Reichen, insbesondere der Stumm und seiner immerhin, daß auch dem befferen Publikum" nach und nach aller Parteien, mit Ausnahme des pfälzischen Nationalliberalismus Gesinnungsgenossen, wird aus dem beflagenswerthen Erlasse neue die Augen aufgehen über den militärischen Wechselbalg, den es sicher. Die Reichsraths Rammer wird indessen dafür sorgen, daß Nahrung ziehen, und den Boden, den die Kirche im Volke hat, in bürgerlichem Reservelieutenants Enthusiasmus großgepäppelt er nicht Gesetzestraft erlangt. ruhelos gernagen und zerstören. Das erfährt unser verchrter hat. Und wir verstehen, wenn auch mit berechtigter Schaden- Während im Sigungsfaale die Verhandlung stattfand und Generalsuperintendent nun schon am eigenen Leibe. freude, den Schmerz des Kriegsministers über die be allerlei Betheuerungen vom guten Einvernehmen zwischen Da ich gerade an dem Erlaß des Ober- Kirchenrathes bin, denkliche antimilitärische Strömung", die sich in Wirths Militär und Zivil dahin flossen, hatten wir Gelegenheit im so will ich auch ein anderes Gerücht noch verzeichnen. Jene haus- Plakaten wie: Bier werden teine Honneurs ge- Rorridor oben vor dem Eingang zu den Tribünen eine fleine Stelle des Erlasses, welche von der Erfolg. macht" oder: Unteroffizieren ist der Eintritt verboten" 2c. Szene anzusehen, die gewisse militärische Ansichten sehr hübsch losigkeit des Auftretens der Geistlichen in von tompro dokumentirt. Herr Professor Quidde  , der Möchtegerndemokrat illustrirt. Ein bayerischer Kavallerie Offizier mit der Müße auf Versammlungen spricht und nud Hans Dampf in allen politischen Gaffen, welcher mit der dem Kopfe, wollte in die refervirte Loge eintreten. Ein Landtags- mittiren" redet, wird hier gleichfalls indirekt Jirigkeit des smarten Geschäftsmannes das Spießbürger- bote machte den Herrn darauf aufmerksam, daß er auf Stumm zurückgeführt. So erstaunlich, wie ste enifeßen über bedrohtes Ordnungsbürgerleben und Ent- auf der Tribüne, die doch einen Bestandtheil des Sigungssaales auf den ersten Blick erscheint, ist diese Rombination weihung geheiligter ,, befferer" Biertempel parteipolitisch bilde, die Müze abzunehmen habe. So? die Müze abnehmen? freilich nicht. Es ist nämlich, wenn ich nicht irre, vor ausschlachtete, hat fich aber allmälig doch so viel Nein, die nehme ich nicht ab. Doch, Herr Lieutenant, da drinnen der lehten Reichstagswahl Liebinecht im Saargebiete eine und hat Menschenkenntniß erworben, um zu wissen, daß die be- dürfen Sie die Müße nicht aufbehalten. So, nicht? Nun, gewesen und große Versammlung dort sagte Entrüftung feines geliebten Publikums nicht lange dann gehe ich. Sprach's und schwebte stolz ab mit der Müße auf gehalten. Der einzige, der den Muth fand, ihm ente genug vorhält, um acht Tage nach dem Begebniß eine gutbesuchte dem edlen Haupte, das unbemüht zu sehen tem Zivilhausen der gegenzutreten, war Pfarrer Eybisch von Neunkirchen. Versammlung im Münchener   Kindlfeller zu stande zu bringen. Volksvertreter nicht gegönnt wurde. Der direkte Erfolg feines Auftretens war gering, er wurde Und der Caligula  - Mann äußerte diese seine Meinung in der von einfach niedergeschrieen und später im Vorwärts" mit Hohn ihm arrangirten Reklameversammlung auch öffentlich und un­behandelt. Trogdem hatte sein Auftreten ohne Frage einen verhohlen. Daß der bürgerliche Entrüstungsspiritus wirklich moralischen Erfolg, wie jedes ehrliche und muthige Auf bereits start zum Teufel gegangen, bewiesen auch die Reden der treten nie ohne einen solchen ist. Welch einen Eindruc liberalen" Münchener Interpellanten Schwarz, Seyboth hätte es gemacht, wenn niemand ich sage niemand und des in seinen alten Tagen zum erbaulichen Giertänzer um entwirft im christlich sozialen Volt" ein Rorrespondent des im ganzen Königreich Stumm es gewagt hätte, Liebknecht Wir geben die für unfere entgegenzutreten. Und nicht von gewandelten Abg. v. Stauffenberg. Allgemeine Redens- Blattes aus der dortigen Gegend. Liebknecht überwunden, von bestellten Radaubrüdern nicber. arten über das nothwendige Einvernehmen zwischen dem herr- Leser wesentlichen Theile desselben wieder, bitten aber, die Quelle, sondern lichen Kriegsheer und dem braven Zivilpublifum, teine Kritik der wir den Bericht entnehmen, vor Augen zu halten. Er lautet: geschrieen wurde der tapfere Geistliche. Gerade das hat bei des Systems, ein Haften an Aeußerlichkeiten, ein: Wasch Piarrer Lenke hat in seiner berühmt gewordenen Unter- vielen Arbeitern die Auffassung hervorgerufen, daß man den mir den Pelz, aber mach ihn nicht naß. Da war redung mit dem Freiherrn v. Stumm von einem Eystem der Eindruck einer Rede des beliebten Geistlichen gefürchtet habe und der Zentrumsredner Dr. Daller viel glücklicher, er fand Gewalt, des Denunzirens und Spionirens zu reden den Muth darum nicht gewagt habe, ihn zu Wort kommen zu lassen. Aber wenigstens ein paar Worte für die Bedrückung der Völker durch gehabt, was über seiner späteren fleinmüthigen und devoten felbft angenommen, das Auftreten des Pfarrers Eybisch häite die Militärlaften und wußte fich auch, allerdings mit der Haltung doch nicht vergeffen werden sollte. Wohin dieses teinen Erfolg gehabt, so ist man umfomehr berechtigt, an Taner führt, läßt ID D führt, läßt sich im Saars fragen, waren benn üblichen bayerisch patriotischen Maivität, die antimilitärische System auf die die Könige und Strömung" daraus zu erklären: daß der Militarismus die gebiete, das ja feit lange unter dem System der festen Fürsten des Saargebietes, die sich immer Sonne ist, um den die bürgerlichen Organisationen wie fleine Hand", wie es der Freiherr wohllautend bezeichnet, steht, in rühmen, daß fie ibre Arbeiter vor der Sternlein freifen müssen" und daß solche Vorfälle symptomatisch einer für Psychologen interessanten Weise beobachten. So find Sozialdemokratie bewahrt hätten? Bo war für die Entwickelung sind und nicht aufällig fommen wie ein für die Begriffe von politischer Freiheit, welche der Normal vor allem der Löwe des Saargebietes, als Sternschneuzen". Die Interpellation lautete: bürger des Soarthales hegt, und für seine politische Unreife die Liebknecht in seine Höhle tam? Warum konnte I. Ist die fönigl. Staatsregierung in der Lage, den Sad Gerüchte äußerst bezeichnend, welche fortwährend hier auftauchen Liebknecht aus der Höhle des Löwen hervor. verhalt betreffs der während der Sylvesternacht in der Gaft- und geglaubt werden. Sobald irgend eine sozialgeben wie ein siegreicher Held? Die Arbeiter wirthschaft zum Pschorr" in München   stattgehabten Vorfälle politische Auffaffung oder gar Bestrebung, erzählten später, es feien einige Subalternbeamte der Grube bekannt zu geben? 11. Welche Maßnahmen gedenkt die Kriegs wenn auch in der allerbescheidensten Form, und einige Werfsbeamte aus Neunkirchen   zu der Versammlung verwaltung zu treffen, um derartige unerhörte Uebergriffe für fich bemerkbar macht, welche von der durch den tommandirt gewesen, um die anwesenden Arbeiter aus. alle Zukunft() zu verhüten? Begründung: Die Ans Freiherrn gebilligten abweicht, so tauchen aufpioniren und zu denunzieren". Aber von den fragen erklären sich durch den Hinweis auf das Vorkommniß, fofort Gerüchte auf, daß die Vertreter der streitbaren Herren war niemand zu sehen, und der welches in der Nacht vom 31. Dezember vorigen Jahres in demselben Maßregelungen ihrer vorgefegten Bearbeiter fagt sich: Sie batten nicht die Kurage". erwähnten Gasthause sich ereignet, und welches, herbeigeführt durch hörde zu gewärtigen hätten. Augenblicklich spricht Sie ließen den muthigen Pfarrer allein und gaben dann in der das Verhalten eines Sergeanten und das Einschreiten einer man wieder sehr lebhaft davon, daß einige Herren, welche als Stumm'schen Saar- und Blies Zeitung" ihr überlegenes Urtheil Militärpatrouille, eine tiefe Erregung in allen Bevölkerungs- Echwarmgeifter" gelten, demnächst ihre Versetzung nach Pose- dahin ab, daß sie im Jutereffe der Würde des Geistlichen( oder treisen hervorgerufen hat. Unterzeichnet hatten die liberalen" mucfel, Inowrazlaw oder einem anderen lieblichen Eilande eine ähnliche gönnerhafte Wendung) gewünscht hätten, das Abgeordneten von München I: Altinger, Hänle, Maison, bilben, ein föniglicher Landratb fönne fich dazu bergeben, bruckte das mit Behagen ab. Der Es giebt Leute, die sich ein- Hervortreten desselben wäre unterblieben. Borwärts" C3 ist aber eine jämmer Schwarz und Seyboth. werden. Von der Antwort des Kriegsministers muß gesagt werden, zum Vermittler Stumm'scher Wünsche zu Ja liche Weise, erst den muthigen Mann im Stich zu daß sie das Bestreben zeigte, einem noch mehr. Der an das" Eystem der festen Hond" gewöhnte laffen und ihm dann hinterher mit so viel es eben dem Beifall des einseitig erzogenen Militär möglich, nach allen Seiten gerecht zu Caarbürger glaubt es auch, wenn ihm erzählt wird, daß Stumm vornehmen" Fußtritt unter Einen Professor, der wahrscheinlich nie fein. Er gab sowohl den Helden 3ech, wie den wachhabenden bei Gelegenheit einer Jagd in Fechingen   vor mehreren Wochen wärts" zu geben. Lieutenant Schäffer unter Ausdrücken harter Kritik über den Regierungspräsidenten von Tier scharf ge eine Pistole geführt und sehr kurzsichtig ist, unter Verlegung deren Benchmen, preis, wie er sich auch ehrlich über das macht" babe, gegen einige Beemte vorzugehen. Ganz neuerdings chriftlicher Grundsäge vor die Pistole fordern, ist freilich leichter, Publikum entrüstete, das es wagte, den Unteroffizier 3e ch aus. endlich raunen sich die Leute ins Ohr, der Freiherr   werde dem als Liebknecht Rede stehen. Und seine Arbeiter durch das von aulachen. Uud wenn ea auch ftart ans Komische nächst bei dem Oberpräsidenten in Koblenz   zu Tisch sein Herrn Lenze gekennzeichnete Syftem vor der Sozialdemokratie grenzte, als Herr von Asch auf die trefflichen Aus- und bei dieser Gelegenheit auch den General Super- bewahren, ist freilich öffentlich weniger fompromittirend, als in führungen Grillenberger's bin erflärte, die ach, so intendenten der Diheinproving treffen. Daß der Freiherr einer Bollsversammlung, in der nicht die Anhänger die Majorität schußlofen Militärs! wollten sich nicht soweit herunterdrücken beabsichtigt, auch diese auf seinen Schleifstein zu legen und sind, gegen Liebknecht fechten. laffen, blos geduldet zu sein, blieb auch hier wieder das Auf- scarf zu mache u", ist für unser Publifum selbstverständlich. Toch um auf den Erlaß des Ober Rirchenrathes zurüc treten des bayerischen Kriegsministers das eines anständigen Weil dergleichen leere Gerüchte thatsächlich geglaubt werden, zukommen, so denkt man hier, daß der Beispiele, wo Geistliche Mannes, der weiß, daß er der Volksvertretung Rechenschaft zittert alles vor Stumm's Macht, und die Furcht in fozialdemokratischen Versammlungen fich kompromittirt" schuldig ist. Das wirkliche Verständniß der Situation ift aber, der vor ihm ist noch größer als feine Macht. Es liegt haben, faft teine bekannt geworden sind, und meint, der heutige Tag bewies es wieder, zu den Sozialdemokraten geflohen. wie ein magischer Bann auf dem ganzen Saargebiet, der es schmählich im Stich gelaffene Pfarrer Eybisch habe Modell Was Genosse Grillenberger in einstündigen Auseinandersetzungen ermöglicht, daß ein Privatmann eine geradezu unerfigen müssen für den Erlaß des Ober- Kirchenrathes. Bezeichnend fagte, wie er an den Symptomen das System schonungslos börte Gewalt ausübt. Tarum glaubt man natürlich für unser Publikum ist dabei besonders, daß man Stumm tritifirte, das dürfte an der Hand des Sylvestererempels im Pschorr auch, daß Landräthe, Regierungs- und Oberpräsidenten und dann hinter allem sucht und ihm sogar den Einflu bräu doch manchem Zweifler jezt als das einzig richtige erscheinen. erst recht Generalsuperintendenten sich diesem Bonne nicht ent- auschreibt, einen, vielleicht den wichtigsten Passus des obertirchenräthlichen Erlasses Und bei der Stimmung, die in weiten bayerischen   Voltskreisen ziehen könnten.

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Clotilde.

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erwarten haben.

Nicht? Sehen Sie doch dort, wie das arme Mädchen ( Nachdruck verboten.) heult. Ich lasse meine Braut nicht verhaften." In diesem Augenblick wurde Friedrich von den beiden Dienern angefaßt.

Roman aus der Gegenwart von

H. M. M. von Walthausen.

Dr. Langenberg beantragte, die Leiche des Majors müffe ausgegraben werden, um festzustellen, ob dieses Gift in dem Körper sich vorfinde.

Hanne wurde nochmals verhört. Unter Schluchzen ge­stand sie ein, etwas von dem Wohlriechenden aus der großen Flasche genommen zu haben, aber schon vor längerer Zeit. Ich fand das kleine Fläschen leer damals beim Ausfegen am Boden liegen," erzählte Hanne weinend, machte es rein und goß etwas von dem Gutriechenden hinein.

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Ach lieber Herr!" stieß Hanne weinend hervor und sant in die Knie vor dem Assessor: Lassen Sie Friedrich nicht anfassen und fortschleppen, lassen Sie uns hier!"

Friedrich sah mit stechenden Augen kaum, wie Hanre fuiete, fühlte taum die Hände der beiden Männer, als ihn eine wilde Wuth überfiel. Mit furchtbarer Kraft stieß er beide Fäuste empor und traf jeden der Angreifer so ge­waltig im Gesicht, daß das Blut aus Mund und Nase rann. Dann stürzte er auf Hanne zu und bemühte sich, sie mit den kreischenden Worten emporzureißen:" Nicht knien vor solchen Menschen!"

Gönnermiene

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einen Vore

Hanne bot einen Anblick zum Erbarmen. Die hellen Thränen rannen ihr aber die Wangen, als sie an Sie hatte noch so viel zu der Kirche vorüberschritt. ihun bis morgen, und jetzt dieser Aufenthalt. Daß man sie für länger einsperren könnte, das war ja nicht möglich. Friedrich sagte sich freilich, daß er seine Widerseßlich teit wohl mit ein paar Wochen Arrest würde büßen müssen.

Als beide im Gefängnißhof anfamen, wollten sie mit einander sprechen, es wurde ihnen untersagt. In getrennten Bellen wurden sie untergebracht und in diesen öden, dumpfen Stäumen fanden sie reichlich Zeit, über ihre unglückliche Lage nachzudenken.

Die Leiche des Majors war ausgegraben worden. Bei der nochmaligen Sektion erklärten die versammelten Aerzte deu mit anwesenden Gerichtspersonen: Vergiftung durch Arsenit.

Und die anderen Kästchen und Büchschen?" fragte der Richter. Tiefe Worte beleidigten den Assessor Händrich so sehr, Die hatte der englische   Major früher schon zurück- daß er racheschnaubend bei sich schwur: Ter muß verurtheilt Man betrachtete nun das Brambach'sche Dienstmädchen gelaffen. Ich habe sie, anstatt wegzuwerfen, aufgehoben, werden, eher ruhe ich nicht! Er rief noch zwei Gerichts- Hanne als die Verbrecherin, trotz seines Leugnens. weil so hübsche Bildchen darauf waren. diener herbei. Wie tommen Sie denn zu dem Perlmutter- Borte- Friedrich wehrte eben die sich wieder ermannten monnaie und den Goldstücken?" fragte der Beamte weiter. Diener von sich, da murde er schon zu Boden geworfen, Dies hat mir der englische   Major in die Hand gedrückt, die zwei anderen Gerichtsdiener stürzten sich auf ihn und als ich ihm ein Glas warmes Wasser brachte." den vier starken Männern gelang es erst, den Tollwüthigen zu binden.

Daber sollen Sie sich ja sehr lange verweilt haben und in demselben Glase hat man von dem Jhalte des Arsenitfläschchens vorgefunden. Haben Sie das Fläschchen ausgegossen um Parfüm hineinzuthun?

Hanne sagte ganz verwirrt: ich weiß von nichts, ich bin unschuldig." Das wird sich erst ergeben," erwiderte der Assessor. Die Verdachtsgründe sind so schwerwiegender Art, daß ich Sie beide fofort verhaften muß."

Hanne that einen lauten Schrei. " Verhaften?" schrie Friedrich, warum benn?" " Eben weil Sie das Warum fennen und nichts wissen wollen."

Das geht aber nicht, wir heirathen morgen." " Danach fragen wir nicht," sagte der Assessor, indem er zwei Gerichtsdienern winkte.

Daß Friedrich ihr bei dem Morde geholfen und den Raub begangen haben mußte, war außer Zweifel; nur wollte er noch immer nicht gestehen, wohin er das Geld aus der Kassette versteckt.

Es wurde daher eine hohe Belohnung dem zugesichert, der das Geld fände oder zur Wiedererlangung helfe, bes ziehungsweise über den Verbleib desselben Andeutungen bringe.

Tem Assessor war dieses Auflehnen gegen die öffents liche Gewalt noch ein Beweis mehr, daß er recht habe. " Führt sie fort," befahl er den Gerichtsdienern, wir wollen Allen Bankiers und Polizeibehörden wurde das Ver­ihn zahm machen und sie bekennen lehren. Ich habe mich zeichniß der gestohlenen Werthpapiere und Geldsorten zu nicht geirrt. Wir haben den Raubmörder und seine Ges gestellt. Die Untersuchungen und Verhandlungen über hilfin, die Giftmischerin." dieses Doppelverbrechen waren von umfänglicher, Langwieriger Art. Aber sie hatten doch wenigstens allen Verdacht von der Brambach'schen Familie abgewendet.

Hanne und Friedrich mußten geführt werden. Hanne war halb ohnmächtig aus Angst und Jammer. Friedrich tounte vor Schmerz kaum gehen. Man hatte ihm die Arme so fest noch hinten gebunden und verschnürt, daß er oft laut aufschrie.

Es war ein trauriger Aufzug, der sich im frühesten Morgengrauen durch die Straßen bewegte.

Am Tage vor ihrer Hochzeit gingen Hanne und Friedrich au der Kirche vorbei ins Gefängniß.

Georgine war froh, in Ernestine ein nettes, brauchbares Dienstmädchen gefunden zu haben. Sie war still und be­scheiden, und was die Hauptsache, von auswärts, tannte also die sich fürzlich im Hause abgespielten Begebenheiten nicht.

Brambach bebauptete zwar, daß die blonde Lands pommeranze Chriftl", wie er das neue Mädchen nannte, als perfette Köchin noch viel zu wünschen übrig lasse.