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Bater, Mutter und Sohn tot!

Die furchtbaren Folgen eines Gasrohrbruchs.

Frankfurt a. M., 11. Februar.( Eigenbericht.) In dem hessichsen Städtchen Neu- Isenburg ereignete sich in der Nacht ein Gasrohrbruch. Das ausströmende Gas drang in zwei Häuser. Die Familie Spät, Bater, Mutter und ein 12jähriges Kind, lag heute früh tot in den Betten. Der neunjährige Sohn der in dem anderen Hause wohnenden Familie Möller wurde eben falls getötet. Neun weitere Personen mußten in das Offenbacher Krankenhaus eingeliefert werden. Ihr Zustand gibt teilweise zu Bedenken Anlaß.

Das furchtbare Unglück ist auf das Plagen eines Haupt­gasrohres, das unter den Marktplatz der Stadt liegt, zurück­zuführen. Die entweichenden Gase strömten die Rohrleitungen ent­lang in die umliegenden Keller und Häuser. Eine Frou aus dem Hause Marktplay 3, die ihre Milch vom Fensterstein hereinholen mollte, erlitt durch das Einatmen der Gase einen Ohnmachts= anfall. Als ein herbeigeholter Arzt die Vergiftungsurfache fest: stellte, schickte man sich an, die Bewohner des Erdgeschosses des Hauses auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Da auf alles Bochen feine Antwort erfolgte, wurde die Tür gewaltsam geöffnet. Die Familie Möller lag bewußtlos teils auf dem Boden, teils in den Betten. Der neunjährige Sohn war bereits er stid t. Die Mitglieder einer Familie Würz, ebenfalls Vater, Mutter und Sohn, Lagen bewußtlos in ihren Betten. Ein offenstehendes Fenster im Nebenzimmer hatte sie vor dem raschen Tod gerettet. Sechs der in das Krankenhaus in Offenbach Eingelieferten dürften faum mit dem Leben davonkommen, darunter die gesamte Familie Würz. Das schwere Ausmaß der Katastrophe hat seine Ursache mit in den außer ordentlich engen und beschränkten Wohnverhält nissen der Betroffenen, die sämtlich Arbeiter und teilweise mit glieder der Sozialdemokratischen Partei find.

Als Betrüger durch Deutschland .

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Ein feltsamer Heiliger auf der Anklagebant. Der Heilige Crispimes stahl Leder, um den Armen Stiefel zu liefern; der Kaufmann Reinhard Liebscher suchte in ganz Deutschland in etwa 40 Städten Aerzte, Rechtsanwälte, Kauf­leute usw. heim, entlockte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen den Hausangestellten Geldsummen in Höhe von 5 bis 360 M., im Laufe von 1% Jahren im ganzen 20 000 bis 25 000 m. und perteilte das Geld unter die Aermften der Armen. Das behauptete er wenigstens gestern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte.

haben."

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Liebscher, der dreizehnmal vorbestrafte 3ut häusler, hat ein weiches Herz; als er, selbst ein gehetztes Wild, aus Furcht vor der Polizei auf den Bahnhöfen nächtigte, gab er reibungenden und frierenden Mitmenschen sein Beßtes hin. Haben Sie denn gar nicht daran gedacht, fragte der Borsigende, daß die Haus angestellten, denen Sie ihre Ersparnisse fort nahmen, auch zu den Armen gehören?"" Nein, Herr Borsigender, die haben es doch tausendmal besser als die Unglücklichen; und dann wird die Herrschaft den Mädchen bestimmt das Geld wiedergegeben Der Zuchthäuster Reinhard Liebscher hat sich in diesem Buntie geirrt. Unter den 240 Geschädigten über ein halbes Tausend nennt der Angeflagte selbst ist in der Anklageschrift nicht allzuoft ist in der Anklageschrift nicht allzuoft die Herrschaft genannt; als leidender Teil sind hier die aus angestellten, die Stüße, die Köchin, die Jungfer, die Wirt fchafterin, der Hausmeister, bezeichnet. Jene dachten gar nicht baran, für den Reinfall ihrer Angestellten aufzutommen. Liebscher perstand es aber vorzüglich, die Leute einzumidein. Er bringe, fagte er, ein Patet im Auftrage des Bestellers und müsse sofort Das Gelb haben. Hegten die Hausangestellten Mißtrauen, so läutete er den Besteller an, natürlich fiktiv. Und er erhielt die ge­forderte Summe aus den Ersparnissen oder vom Wirtschaftsgeld. Unter Umständen begnügte er sich mit einem Teil und hinterließ das Batet. Es enthielt Salz, Mehl, alte Kataloge, Butterbrotpapier und dergleichen mehr. In München besuchte er u. a. einen Staatsminister und einen Bankdirektor, in Köln den Oberlandes­gerichtspräsidenten und so fort. Mehr als 50 Aerzte und Juristen hatten sich in Berlin seines Befuches zu erfreuen.

Das ist aber das eigentümliche bei diesem Mann: Man fann ihm nicht richtig böse sein! Wenn er so intelligent mit seinen Tugen Augen dafißt, hat er etwas Einnehmendes. Für ihn spricht auch sein Schidial. Sein Bater hatte ein Berlagsgeschäft in Dresden . Er war Trinter und sorgte, schlecht für die Familie. Der Junge, Kaufmannslehrling, griff in die Portofaffe, weil die Mutter zu Hause nichts zu essen hatte; er griff ein zweites Mal für sich selbst, tam als Sechzehnjähriger vor Gericht und erhielt eine Woche Gefängnis mit Bewährungsfrist. Seiner Stellung ging er verlustig und wurde Fabritarbeiter. ganzen Wochenlohn gab er der Mutter. Um einmal am Bogel­fchießen teilnehmen zu können, nahm er vom Bater ein Buch, brachte es zum Lehrer der Fortbildungsschule und ließ sich von

Der Hausangestellten eine Mart geben. Das war sein erster

Betrug dieser Art. Seitdem tam er nicht mehr davon los.

Das Gericht hatte den Unftaltsarzt vom Zuchthaus als Sach: verständigen geladen. Weshalb sollte Liebscher geistesfrant sein? Er ist nur Psychopath, sagte der Arzt, und ein äußerst raffinier fer Mensch. Im Zuchthaus macht er den Beamten die größten Schwierigkeiten. Charakteristisch für sein Wefen jeien u. a. die Glückwünsche gewesen, die er zu Neujahr den Beamten gefandt habe. Einem jeden war ein Bibelspruch zugedacht, und der Pfarrer hatte die Aufgabe, den Text zu finden. So lautete z. B. der Bibelspruch für den Wirtschaftsinfpettor: Deine Speise ist eitler Fraß und ich speie fie aus" für den Direktor: ,, Du Heuchler, du siehst den Splitter im Auge deines Nächsten und den Balken nicht in deinem eigenen Auge" usw. Diese Bibelkennt niffe brachten Liebscher 14 Tage Arrest ein.

Das Gericht verurteilte diesen seltsamen Heiligen zu 5 Jahren 1 Monat 3uchthaus und zu 5 Jahren Ehrverlust. Ein Jahr restlicher Zuchthausstrafe und 3% Jahre Gefangnis hat er außer dem noch zu verbüßen. Vielleicht doch etwas zu piel!

Ein Beitrag zur Strafrechtsreform.

Der Gittlichkeitsverbrecher von Lichterfelde . Gestern behandelte das Amtsgericht Berlin - Lichter felde gegen einen Menschen, der zu Anfang dieses Jahres in jener felde gegen einen Menschen, der zu Anfang dieses Jahres in jener Gegend sein Unmejen trieb.

Sein legtes Verbrechen, das ihm zum Verhängnis wurde, heging er in der Nacht vom 2 zum 3. Januar. Die Frau eines Bolizeioffiziers murde am Kranoloplag von einem jüngeren Mann beläftigt, achtete aber feiner nicht. Der Mann verfolgte fie jedoch und griff fie an der Ede der Sies- und Lorenzftraße erneut an Er schlug sie nieder und schleppte sie ein Stüd weiter bis zu einer einsamen Kirchhoffsmaner. Es tam zu einem heftigen Stampfe und schließlich ergriff der Mann die Flucht und entfam.

Ungefähr eine Woche fpäter wurde er in der Person des 26 Jahre alten früheren Kutschers und jetzigen Schuhmachers Erich Grönte ermittelt und festgenommen. Er bestritt zunächst alles. Sein Alibi aber fiel zusammen. Einige Tage später legte der Ver­haftete ein Geständnis ab und gab noch zwei weitere Not zuchtsversuche an jungen Mädchen zu Grönfe, der megen Rotzuchtsversuches schon vorbestraft ist, erhielt für die drei Fälle eine Gesamtstrafe von Jahren 3uchthaus.

Lampel und sein Wert.

Was beide wert sind.

Das Lampefiche Buch Jungen in Not" hatte die kommu-| Wochen später diente er der rechtsstehenden Breffe als Kronzeuge nistische Fraktion der Stadtverordnetenversammlung für die Berdächtigungen republikanischer Politi zu der Anfrage veranlaßt, was der Magistrat zu tun gedente, die Strupeshof zu beseitigen. In der Begründung zu dieser An­in dem Buch geschilderten Mißstände in der städtischen Anstalt frage rückte die Sprecherin der kommunistischen Fraktion von dem Menschen Lampel ab. Aber der Mann und sein Wert sind ein­ander gleich. Beide sind mit Vorsicht zu betrachten.

Herr Lampel hat selbst seinem Buch das Urteil ge= sprochen, als er in einer öffentlichen Versammlung der Bolfs bühnenjugend( nach einer Notiz der Bossischen Zeitung" in Nr. 31 vom 18. Januar 1929) erflärte, Struveshof sei eine der besten Anstalten, die es gibt. Es liegt im Interesse des schwierigen Problems, an das sich Lampel heranwagte, und des Publikums, das diesem Problem mit Recht starfes Intereffe ent­gegenbringt, die in seinem Buche angewandte Methode näher zu beleuchten. Sie ist für den Leser, der Sachlichkeit und ernsthafte Behandlung der schwierigen Frage erwartet, unerträglich. eus In seiner Kritik an dem Erziehungspersonal in Struveshof ergeht sich Lampel in fleinlichster Erwähnung persön licher Eigenarten. Er läßt den Direktor der Anstalt als Dirigenten des Gesangschors sich streden, winden, seltsame Figuren beschreiben und wibben. Die Mitglieder des Chores find Marionetten, die feft am Draht des direktorialen Spielers hängen. Spöttelnd be schreibt Lampel ihre Gefichtsverzerrungen beim Singen, obwohl ihm bekannt ist, daß verschiedene Sänger im Kriege erlittene Riefer- und Schädelverlegungen haben. Die Jungen von Struves­hof waren für jede ihnen durch den Chor gebotene Abwechslung dantbar und fangen die Lieder in ihren Gruppen nach. In einem Bericht über eine Erzieherfonferenz fällt die gleiche übertriebene Beschreibung des Berhaltens der Teilnehmer auf. Der Gegenstand der Konferenz, die Vorkommnisse in der aufgelösten Anstalt Raften burg , war den Teilnehmern bekannt. Die zwischen Schmerz und Born hin und herpendelnde Gemütsbewegung des Direktors über­trägt sich nach Lampels Schilderung natürlich auf die Erzieher, die wie die Marionetten auf den fleinsten Wink reagieren. Bei einem fällt ihm ein annisches" Lächeln, das einer harmlofen Zufälligkeit entsprang, das nach 2. aber den Ausführungen des Direktors galt, auf. Die Sucht Lampels, Unzulänglichkeiten zu entdecken, tritt bei jeder Gelegenheit hervor. Lampel verfällt auf dieselben Methoden, die er einst als politischer Demunziant anwendete.

Es ist notwendig, eine Barallele zwischen seiner früheren Ent­hüllungstätigkeit und der jetzigen zu ziehen. Lampel hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Bom März bis August 1919 war er Kommandant eines Straßenpanzerwagens im Korps 2üttwiz. Im Jahre 1920, einige Zeit nach dem Kapp- Butsch, und bewarb sich um leby Fabifalen Revolutionär aus die Mitarbeit an einem sozialdemokratischen Barteiblatt in Sachsen . Daraus wurde nichts, aber im Februar 1921 erschien Sampel auf der Redaktion der Leipziger Boltszeit­ung" und erzählte freudeftrahlend von seiner Anstellung in der thüringischen Landespolizei. Lampel wurde dann ein eifriger Bekämpfer der Orgesch und ein fühner Entdecker ihrer Als solcher entwickelte er diefelben Fähigkeiten, die Waffenlager. Als solcher entwidelte er diefelben Fähigkeiten, die er jetzt bei seinen Ermittlungen in den Fürsorgeerziehungsanstalten an den Tag legte. Er verdächtigte eine Reihe von Personen ohne jede tatsächliche Grundlage. Seine vorgesezte Behörde tonnte mit seinen Angaben nichts anfangen. Behn Tage nach seinen Ber­dächtigungen wurde Lampel dann aber der Held des Tones für die weimarer Drgesch Spigelzentrale". Ganze vier

Selbstverständlich muß das Publikum vor Menschen vom Schlage Gröntes unter allen Umständen geschützt wer ben. Es erhebt sich aber die Frage, ob dieser Schutz durch eine noch so lange Zuchthausstrafe tatsächlich gewährleistet wird. Kehrt der Gefeßesbrecher, durch den Aufenthalt im Zuchthaus be­ftimmt nicht geläutert, ins Leben zurüd, wird er sich mit großer Wahrscheinlichkeit neue Verbrechen zuschulden tommen laffen. Gerade bei rudfälligen Sittlichkeitsverbrechern ist genaueste Untersuchung auf den Geisteszustand des Rechtsbrechers notwendig, deren Ergebnis vielleicht die dauernde Internierung wegen gemeingefährlicher Geistes­trantheit zur Folge hätte. Derartige Erwägungen werden sicher auch bei den Beratungen über das neue Strafrecht eine große Rolle spielen.

Jugendarbeit.

Eine Ausstellung in Tempelhof .

Im Berwaltungsbezirt Tempelhof veranstaltet das Bezirtsjugendamt zusammen mit dem Drts ausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege eine Jugendausstellung. Durch sie sollen die Jugendlichen und die Eltern darauf hingewiesen merden, wie die Organisationen für die Jugend ihre Arbeit. be­treiben und was auf diesem Gebiet das Jugendamt tut. An der Ausstellung haben sich Organisationen der verschie densten Richtungen beteiligt. Bertreten sind neben anderen auch die Sozialistische Arbeiterjugend, die Freie Gewerkschaftsjugend, die Freidenferjugend, die Freie Turnerschaft, die Reichsbannerjugend, die Kinderfreunde, die Jugendpflege der Kleingärtner. Gegenüber den beteiligten Organisationen ist volle Neutralität gewahrt worden. Man erhält willkommene Gelegenheit zu einem Einblick in das Leben und Treiben der Verbände, so daß die Entscheidung erleichtert wird, wie ein Jugendlicher sich zu den einzelnen Verbänden fiellen soll. Das Bezirksjugendamt ist vertreten mit lehrreichen Darstellungen der Arbeit in Jugendfürsorge , Berufsberatung, Wander- und Herbergs­mesen, Spiel- und Sportpflege usw.

ter und Beamter. Er beschuldigte den Chef der thüringischen Verschwörung gegen das Reich. Das Reich sah sich ver­Landespolizei Müller. Brandenburg der Vorbereitung einer anlaßt, gegen Thüringen eine Untersuchung wegen Hochverrats einzuleiten. Als es aber darauf anfam, unter Eid auszusagen, war Lampel verschwunden!

Die republikanische Presse jener Zeit stellte Lampel einstimmig das schlechteste Zeugnis aus. Auch die Rote Fahne" nahm wieder­holt gegen ihn Stellung. Die Tätigkeit Lampels beschäftigte auch den Thüringischen Landtag . Ueber die Beantwortung einer von der Linken des Thüringischen Landtags an die Staatsregierung gerichteten Anfrage über Lampel erstattete die Rote Fahne" oom 11. Juli 1921 Bericht. Sie gab die Antwort des Regierungs­vertreters so wieder: Es sei der thüringischen Regierung nicht möglich, gegen Lampel vorzugehen, den auch sie für den Verfasser der Artikel( über die hochverräterischen Umtriebe in Thüringen im " Miesbacher Anzeiger" und der Deutschen Zeitung". Die Red.) halte, da Lampel unter dem Schutz des§ 51 stände. Er befindet sich in einer die freie Willensbestimmung ausschließenden geistigen Umnachtung. Als Beweis dafür verlas Ministerialdirektor Jahn ein längeres ärztliches Gutachten über Herrn Lampel. Ein bewege tes und zertlüftetes Leben tat sich auf. Bom Kaufmann zum Theo­logiestudenten, Filmftatiften, Lüttwiß- Freischarler, Arbeiter in einer Holzleistenfabrit, Redakteur in einem Jagdblatte usm Der Krieg zerstörte den Geistes zustand des Herrn, so daß er hocharadia feruell annormal, ausgesprochen seruell pervers fei. Die Rote Fahne" fügte dem als ihre eigene Schlußfolgerung hinzu: Jetzt schweigt das reaktionäre Gesindel, denn derartige Feststellungen bereiten Berlegenheit. Eine solche Aufklärung war zu erwarten denn es scheut die Reaktion sich nicht, vor der Benugung der übelsten Kloa­ten, wenn sie nur dazu dienen, Stoff zu liefern zur Distred dierung des Kampfes der Arbeiterklasse." So beurteilte die Rote Fahne" damals den Mann, der heute ihr Gewährsmann für die Beurtei lung einer Anstalt ist, die einer von einer Sozialdemokratin geleite ten Verwaltung untersteht.

Ein Mann wie Lampel ist nicht in der Lage, Aufschluß über Qualitäten von Erziehern zu geben. Ebensowenig ist er befähigt, das zu erreichen, was er als 3weck der Wiedergabe des Jungenberichts angibt, nämlich unser Wissen zu bereichern über die Frage: Wie malt sich ihre Umwelt in den Köpfen dieser Jungen? Was geht in ihren Herzen vor und wo stedt ihre Not?" Einer solchen Zielsetzung fönnen nur freiwillige Niederschriften dienen, nicht solche, bei denen die Schreiber eine Tendenz voraussetzen, um so mehr, da sie gegen Veraütung in Form von Zigaretten oder in Barbeträgen bis zu einer Mart bestellt werden. Eine völlige Auf­flärung über die seelische Verfassung Jugendlicher werden aber auch freiwillige Berichte nicht bringen. Es bedarf schon einer längeren Uebuna als einer fiebenwöchigen Brattikantenzeit, um der Mitmelt den erforderlichen sachlichen Blick für die Probleme zu geben. Lampel würde sicherlich aus den Wolken fallen. wenn ein oder der andere Junge jetzt auf den Gedanken fäme. Einzelheiten aus mit Lampel unter vier Augen geführten Gesprächen zu erzählen und wir dafür dieselbe Glaubwürd'oteit verlangten, die er von uns erwartet. Wer Anspruch darauf erhebt, zu den schwierigen Fragen der Fürsorgeerziehung gehört zu werden, muß den Beweis der Zuständigkeit durch sich selbst erbringen. Lampel tonnte ihn nicht erbringen, weil ihm dafür die Bor­aussehungen fehlen.

außergewöhnlichen Frost besonders starten Dampfentwicklung eines Zuges, der auf dem etwas tiefer gelegenen Nachbargleise fuhr, das Herannahen des Triebwagens nicht gesehen und durch die Ohren­schützer auch nicht hören fönnen.

Wieder ein Kaufhausbrand.

Zwei Personen verletzt..

Die

Rottbus, 11. Februar. Im Kaufhaus Bodansti brach heute nachmittag gegen beim Auftauen einer gefrorenen Leitung infolge Explosion der 2 Uhr in der Abteilung Puppen und Emailemaren" Feuer aus. dazu benugten Spirituslampe Flammen fanden in den Materialien und ihren Strohverpackungen reiche Nahrung, so daß innerhalb weniger Minuten die ganze Etage in Flammen, stand. Die Bekämpfung des Brandes war wegen der starten Rauchentwicklung und wegen der herrschenden Kälte fehr schwierig, ein Uebergreifen des Brandes auf die Nachbar­grundstücke wurde aber verhindert. Ein im 3. Stock wohnender

Mieter, auf dessen Wohnung die Flammen bereits übergegriffen

hatten, trug schwere Brandwunden davon. Er wollte sich

durch einen Sprung in das Sprungtuch retten, wurde aber durch Aufschlagen auf einen Balfon schwer verletzt. Seine Frau fonnte über die Rettungsleiter geborgen werden, erlitt jedoch gleichfalls Berlegungen. Beide mußten dem städtischen Krankenhaus zu­geführt werden.

Unsere Arbeiterfamariter.

Die unermüdlichen Helfer vom Arbeiter Samariter. Bund, Kolonne Berlin , haben am Sonntag ihren Bezirkstag im Gewerkschaftshaus abgehalten. Die Kolonne Berlin hat nach der Säuberung von bundessähädlichen Mitgliedern einen großen Auf­schwung genommen. Die Arbeitsfreudigkeit der Mitglieder hat es der Kolonne ermöglicht, zu allen Veranstaltungen der Partei und Gewerkschaften zahlreiche Helfer zu stellen, und mit Aufopferung Zur Eröffnung der Ausstellung, die am Sonntag ihre haben die Helfer ihren Dienst versehen. Der Geschäftsbericht, den Pforten öffnete, waren erschienen Mitglieder des Bezirksamtes und die Genossen Machnigti und Zieger gestern gaben, zeigte die der Bezirksversammlung, Vertreter des Jugendamtes anderer Be- gesunde Entwicklung der Bewegung. Die Partei hat bei 2273 Ber­zirke, Bertreter der Jugendorganisationen und auch der Lehrerschaft. anstaltungen Helfer angefordert, bie 18 184 Dienftfhmden geleistet Stadtrat Ewald; der Leiter des Bezirksjugendamtes und des baben. Auch die Gewerkschaften, die Behörden und Sportorganisa tionen haben sich Helfer von der Kolonne angefordert. 3n 40 000 Ortsausschusses, wies auf die Aufgaben des Jugendamtes hin. Nicht Dienststunden haben die Samariter an den Wasserstraßen in der als Behörde will es angesehen werden, sondern als Helfer der Umgebung non Berlin zur Hilfeleistung bereitgestanden. Die Finanz­Jugend, dem sie Bertrauen entgegenbringen darf. Diese Auslage ist gut. In diesem Jahr soll noch ein weiteres Rettung. ftellung, die ein Bild von der Arbeit der Verbände und des Jugend boot angeschafft werden, bei Saatwinkel soll ein Bootshaus er­amtes gibt, ist für Tempelhof ein erster Bersuch. Sie bietet reiche stehen. Die Salonne rechnet damit, daß auch die Behörden zu diesem Anregung und verdient baher, rege besucht zu werden. Untergebracht Bay bie Mittel zur Verfügung stellen werden. In 26 Gomariter furfen find im Berichtsjahr 300 Bundesmitglieder ausgebilbet Cire ist sie im Tempelhofer Realgymnasium, Kaiserin Augusta- Str. 19/20, Statistil zeigt die großen Erfolge. Durch das schnelle und energische Der Zutritt ist to stenlos. Die Ausstellung bleibt geöffnet bis Cingreifen der Samariter und Rettungsschwimmer tounten piele einschließlich 17. februar( Sonntag) täglich 17-21 Uhr. Menschen dem Tode entrissen werben. Allein die Rettungsschwimmer haben 65 Eririnfende gerettet, bei denen die Wieder­belebungsverfuche erfolgreich waren.

Vier Streckenarbeiter getötet.

Am Montag nachmittag ereignete fich in der Nähe des Bahnhofs Breslau Nitolaitor ein fometer Eisenbahn­unfall, dem nier Eisenbahnarbeiter zum Opfer fielen. Ein Trieb­wagenzug fuhr in eine aus sechs Mann bestehende Kolonne non Eisenbahnunterhaltungsarbeitern, von denen vier sofort ge­tötet wurden. Die Kolonne hatte offenbar infolge der burch den

Nach einer eingehenden Diskussion über den Geschäftsbericht und Anträge munde der gesamte Borstand einmütig wiedergewählt.

Jun Borderhaus Hermannstraße 124 in Neukölln geriet gestern nachmittag der Dachstuhl aus unbefannter Ursache in Brand. Branddirektor Pozbziech rückte mit drei Löschzugen an. Nach per­hältnismäßig furzer Zeit gelang es, das Feuer au lofalifieren,