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Die Kälte dauert an.

Berlin   20 Grad unter Null.

Nach den neuesten Wettermeldungen besteht für die nächsten Tage noch immer teine Aussicht auf ein Nachlassen der starten kälte lleber Südfrankreich   hat sich zwar ein ziemlich verbreitetes Tief herausgebildet, das aber ganz ohne Einfluß auf den Witterungscharakter Mitteleuropas   sein wird, da dieses Tief nach dem Mittelmeergebiet abzieht. Die Depression hat ein Niederschlagsgebiet geschaffen, das von der Rhone   aufwärts bis zur Bretagne   reicht. In der Bretagne   fällt bei minus 3 Grad reichlich Schnee. Tours meldet bei minus 11 Grad gleichfalls starten Schneefall. In Paris   herrschten heute früh minus 12 Grad. Wie der Amtliche Wetterdienst mitteilt, werden die Kaltluftmassen auf der Rüdseite des Tiefs noch weiter nach Süden vorstoßen. Nach allen diesen Anzeichen ist mit einer Aenderung des Wetters und einer wesentlichen Milderung zunächst gar nicht zu rechnen. Am tältesten war es in der vergangenen Nacht in München  , wo minus 31 Grad gemeffen wurden. In Ostdeutschland   schwankten die Tempe­raturen zwischen minus 27 und 28 Grad. Berlin   hatte in der vergangenen Nacht minus 23, morgens 8 Uhr noch immer minus 21 Grad. Mittags 12 Uhr betrug die Temperatur minus 18 Grad.

Westdeutsche Flüsse zugefroren.

Das Ereibeis der Mosel  , das 6-8 Zentimeter start ge­morden ist, hatte sich im Laufe der letzten Nacht von der alten Moselbrüde in Trier   bis nach Calzen an der Obermosel festgelegt, bald darauf auch an der Saar  . Unter großen Schwierigkeiten gelang es im Laufe des Bormittags, die Brückenpfeiler bei Trier  wieder freizubekommen und das Eis in Bewegung zu bringen, doch hat das Eis im Laufe des Tages eine stärkere Dede erhalten. Es besteht die Gefahr, daß es sich in der kommenden Nacht endgültig festsetzt und die Mosel   dann zufriert. Die Kälte hat hier 18 Grad erreicht. In der Eifel   wurden 26 Grad gemessen.

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Im rheinisch westfälischen Industriegebiet herrscht seit Sonnabend grimmige Kälte. Wie amtlich festgestellt murde, war die Nacht auf Montag die tälteste seit langer Zeit. Zwischen Blankenstein   und Hattingen   ist die Ruhr in ihrer ganzen Breite zugefroren, was seit 35 Jahren nicht mehr der Fall mar.

Infolge der Einstellung der Schiffahrt hat das Rheinisch Westfälische Kohlensyndikat wegen Auf­zehrung feiner Kohlenvorräte die Kohlenausfuhr über Rotterdam  einstellen müssen. Die Rotterdamer Vertretung des Syndikats sieht fich sogar gezwungen, englische Kohlen einzuführen, um ihren laufenden kontrattlichen Verpflichtungen nachkommen zu

Tönnen.

Kartoffelvorräte vor dem Erfrieren?

Man schreibt uns:

Der anhaltende starte Frost hat neben Verkehrsstörungen schon mancherlei andere Schäden verursacht. Es ist leider zu befürchten, daß aus dieser Kälteperinde auch ein großer Schaden für die Bolfsernährung erwächst. Auf dem Lande mußte schon jetzt verschiedentlich festgestellt merden, daß die Kartoffeln felbft in den Mieten in denen sie zum Ueberwintern aufbewahrt werden- erfroren sind. Die starke Erd- und Schneedede bietet gegen den in diesem Jahre sehr tief eindringenden Frost nicht an allen Stellen genügenden Schuß. Mit wachsender Sorge fieht man darum der tommenden Zeit entgegen. Erst der Eintritt wärmerer Witterung und die Möglichkeit, die Kartoffelmieten zu öffnen, wird Gewißheit barüber bringen, wie groß der durch Erfrieren von Kartoffeln ver: ursachte Schaden ist. Die Bernichtung eines Teiles der Kartoffel­ernte würde die arbeitende Bevölkerung am empfindlichsten treffen.

Wie sich die Wiener   helfen.

Infolge der strengen Kälte wird das Bundesheer nach einer zwischen den Ministerien für soziale Berwaltung und für Heerwefen mit der Polizei der Gemeinde Wien   ge­führten Besprechungen in den Wiener Straßen Teeküchen errichten, die unentgeltlich Tee verabreichen. Wir haben für Berlin   darauf hingewiesen, daß es unbedingt notwendig ist, daß dem Personal der Straßenbahn und der Autobusie Die an den Endhaltestellen warme Getränke verabreicht werden. Betriebsleitung der Straßenbahn und der Aboag tönnte von den Wienern lernen. Oder sollen die Betriebe durch Massenertranfungen des Bersonals erst zum Erliegen tommen? Den Schaden hätte das Publikum. Durch Ertrantun gen, Ertältungen oder Erfrierungen find in Prag  ein Biertel der Eisenbahnbeamten und mehr dienstuntaug lich. Eine weitere Folge des strengen Frostes ist die Verspätung der Züge, die zur allgemeinen Erscheinung geworden ist.

Ein treuer Wächter seines toten Herrn. Duisburg  , 12. Februar.

Heute früh wurde in der Nähe der Aderfähre ein etwa 50jähriger Mannerfroren aufgefunden. Nach den polizei lichen Feststellungen handelt es sich um einen Kriegsblinden. Sein Führerhund hielt bei der Leiche wa che und der­fuchte jeben anzufallen, der sich der Leiche nähern wollte. Erst nach Alarmierung der Schnellhilfe gelang es, den Hund, der seinem Herrn die Treue bis zum Tode hielt, zu entfernen. Dann erst fonnte man die Leiche zur Friedhofshalle bringen.

Schienenbrüche durch Frost.

Die europäische Kältefatastrophe.

Warum ist gerade dieser Winter so streng?

Obwohl wir stets geneigt find, Witterungserscheinungen etwas zu übertreiben und beispielsweise schon von sibirischer Kälte sprechen, wenn das Quecksilber einmal 15 bis 20 Grad unter Null anzeigt, so darf man doch angesichts der wirklich völlig abnormen Strenge des Frostes während der letzten acht Tage von einer Kata­strophe für Mitteleuropa  , ja selbst für einen Teil der Mittelmeer­länder sprechen. Denn Temperaturen von 25 bis 30 und 35, ja selbst bis nahe an 40 Grad unter Null, wie sie dieser Februar gebracht hat, stellen eine ganz außerordentliche meteorologische Erscheinung dar und sind vielfach völlig beispiellos in der mitteleuropäischen Witte­rungsgeschichte. Ist es doch in weiten Teilen Nord- und Ostdeutsch­lands, auch in der Tschechoslowakei   nic zuvor, seit es Temperatur aufzeichnungen gibt, so furchtbar tatt gewesen wie jetzt. Wo Fröste von gleicher Strenge schon früher einmal vorgekommen sind, da handelte es sich doch um die äußersten Ertreme der Winterfälte, wie fie die jetzt lebende Generation noch nie mitgemacht hat. So ist es zum Beispiel in Berlin   im Stadtinnern seit 74 Jahren nicht mehr so falt gewesen wie am 10. und 11. Februar, und die am 11. in einigen Berliner   Außenbezirten festgestellten 27 bis 29 Grab unter Null hat man in der preußischen Hauptstadt sogar seit dem Jahre 1788 nicht mehr erlebt. Dabei gehen die Berliner   Temperaturauf. zeichnungen lückenlos bis zum Jahre 1719 zurüd; sie gehören zu den ältesten der Welt, und nur Paris   hat noch mesentlich weiter zurüdreichende Beobachtungen. Man übertreibt also nicht mit der Feststellung, daß es seit hundert bis zweihundert Jahren in unserem klimagebiet nicht mehr so talt gewesen ist wie gegenwärtig. Wenn man aber berücksichtigt, wie sehr sich das Leben im zwan­zigsten Jahrhundert von dem so weit zurückliegender Zeiten unter­scheidet, welche Rolle in unseren Tagen namentlich der Berkehr, der Handel und der Güteraustausch spielen, jo läßt sich nicht leugnen, daß die Folgen einer solchen Kälte vielfach tatastrophal sein müssen. Denn unsere höchst komplizierten verkehrstechnischen Einrichtungen vertragen einfach solche Kälteextreme nicht, zumindest nicht lange. Dort, wo so tiefe Temperaturen allwinterlich vorkommen, in Nord­und Ostrußland und namentlich in Sibirien  , herrschen bis heute weit primitivere Lebensverhältnisse; der russische   und der sibirische Bauer verstopft zu Beginn des Winters jede Tür und Fensterrige did mit Stroh, legt sich auf seinen riesigen Ofen und wartet in träger Lethargie, einer Art menschlichen Winterschlafs ab, bis die Micht des Winters gebrochen ist, eine Gepflogenheit, bei der der Mitteleuropäer verhungern würde. Zum Glüd braucht man nicht zu befürchten, daß sich Kälte- Paroxysmen, wie wir sie zurzeit zu ertragen haben, häufiger wiederholen, selbst wenn wir, wie es den Anschein hat und nicht unwahrscheinlich ist, am Anfang einer Klimaperiode mit vor­wiegend strengen Wintern stehen. Da schon seit Jahrhunderten diese abnorm niedrigen Temperaturen immer große Seltenheiten waren, so werden sie sicherlich auch in Zukunft ganz vereinzelte abnorme Ausnahmen bleiben.

Aber gewiß fragt sich heute jeder, marum nun gerade in diesem Winter die Kälte so streng und so anhaltend ist. Zur Beantwortung der Frage können allgemeine klimatische Erwägungen außer Betracht bleiben, denn auch ausgesprochen strenge Winter steigern sich feines­megs immer bis zu derartigen erorbitanten Kältegraden. Diese bilden vielmehr Ausnahmen von geradezu jätularer Seltenheit. Eben deshalb muß man aber annehmen, daß nur ganz besondere Umstände in unseren Breiten das Quecksilber jo ungewöhnlich tief sinten lassen, Umstände, deren Häufung vermutlich sehr erheblich Zufallserscheinungen darstellen.

So ist einer der wichtigsten Fattoren für die Ausbildung ftrenger Kälte eine starke, weite Gebiete einhüllende Schneedecke. Denn der Schnee begünstigt ungemein die Ausstrahlung bei Hochdruckwetter,

" Der Adjutant des Zaren."

Universum.

Iwan Mosjukin  , dieser intelligente Darsteller, ist ein ganzer Mensch unter all ben vielen Modepuppen von Filmschauspielern und schauspielerinnen. Die Gestalten, die er verförpert, haften in der Erinnerung.

ohne das schärferer Frost in Mitteleuropa   nicht zustande fomnii. Eine geschlossene, an die winterlichen Schneefelder Osteuropas   sich anschließende Schneedede liegt aber seit den letzten Dezembertagen über fast ganz Mitteleuropa  , und auch diejenigen Gebiete im Bereich der Nordseeküste, die anfangs noch schneefrei waren, verschneiten in der ersten Januarhälfte oder erneuerten in der letzten Monatswoche ihre weiße Decke, als tagelang über ganz Mitteleuropa   unaufhörlich die weißen Floden niederrieselten, wobei besonders Süd-, Mittel­und Ostdeutschland, die Tschechoslowakei   und die gesamten Dstalpen von gewaltigen Schneemassen überschüttet wurden.

In diesem letzten großen Schneefall darf man den unmittelbaren Anlaß der seither herrschenden strengen Kälte suchen. Er wurde durch nordwärts über die Alpen fließende warme Mittelmeerluft ausgelöst, die beim Auftreffen auf die mitteleuropäische Kaltluft in dieser Form ihren großen Dampfgehalt ausschied, und wäre jener große, dreitägige Schneefall der letzten Januarmoche nicht erfolgt, so hätte uns das darf mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ange­nommen werden. der Februarbeginn mildes Taumetter und damit vermutlich den Anfang eines grundlegenden Witterungsumschmungs gebracht. So aber steigerte die Ausstrahlung der Schneebecke die Rälte bei uns so sehr, daß sich über ganz Mitteleuropa   ein schwerer, träger Kaltluftblod bildete, dessen Aufloderung und Beseitigung der am Monatsschluß gegen die westeuropäischen Küsten vordringenden atlantischen Warmluft unmöglich war. lleber die linke Rheinseite und die Nordseeküste hinaus gelangte sie nicht; nach mehrtägigem vergeblichem Ansturm war ihr Wärmevorrat erschöpft, und was von ihr übrig blieb, floß längs des Golfstroms über die britischen Inseln hinmeg über das Nordmeer bis in die Gewässer um Spizbergen, mo infolgedessen das Thermometer bis über Null stieg, während gleich­zeitig auf dem Kontinent strengste Kälte herrschte. Ein Teil der atlantischen Subtropifluft floß fogar wiederholt sentrecht zur Richtung des Golfstroms nach Nordwesten und erwärmte die Westküste Mittel­grönlands bis zu 10 Grad über Null.

Gerade die für die gegenwärtige Jahreszeit ungewöhnliche Bahn der ozeanischen Warmluft führt aber seit dem Februarbeginn zu der außerordentlichen Verschärfung der Kälte in Mitteleuropa  . Denn fie gab der russisch- sibirischen Kaltluft nur den Weg zu uns frei; fie drängte diese ungemein tiefe temperierten Luftmassen geradezu in der Richtung zu uns ab, während sie, wenn die warme Westfuft über Nord- und Ostsee nach Finnland   fließt, durch diesen breiten Barmluftstrom von unserem Gebiet abgeriegelt wird. Hinzu kommt die Beharrungstendenz der großen Luftströmungen, die mit Vor­liebe immer wieder einer einmal eingeschlagenen Bahn folgen. Sv ist es zu erklären, daß seit dem Februarbeginn schon dreimal die russisch- fibirische Kaltluft südwestwärts nach Mitteleuropa   abgefloffen ist, ebenso wie die ozeanische Warmluft dauernd westlich der nor­wegischen Küste nach Spizbergen fließt, auf einer Bahn, die sie sonst nur im Herbst einschlägt.

Man sieht, wie aus meteorologischen Zufälligkeiten abnorme Er­scheinungen von weitester Auswirkung entstehen. Die für die egireme Kälte nun einmal gegebenen Vorbedingungen bestehen auch jetzt noch fort: nach wie vor fließt die atlantische Warmluft nach Spizbergen, und infolgedessen ist Mitteleuropa   ungeschützt jedem einzelnen Bor­stoß der Kaltluft aus der russisch- sibirischen Winter- Antizykione aus­gefeßt. Daß jeder dieser Kälteeinbrüche die Temperaturen bei uns weiter erniedrigt, liegt auf der Hand; sollte gar wieder ein Zufluß Don Mittelmeerluft neue Schneefälle bei uns auslösen, so würde vor­übergehender Linderung des Frostes vermutlich eine Wiederholung der Witterungsvorgänge folgen, die wir seit Ende Januar gehabt Moritz Loeb. haben.

,, Karneval des Lebens."

Mozartsaal.

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Der Karneval muß für alles mögliche herhalten: alle Touheiten und Berrücktheiten sind in ihm erlaubt. Dieser italienische Film macht von diesem Mastenrecht, auf das ihm sein Titel Anspruch zu geben scheint, reichlichen Gebrauch. Sein Manuskript ist durchaus Doch kann selbst dieser große Russe nicht einen ganzen Film farnevalistisch. Ein amerikanischer Weltreisender, der mit seiner retten, wenn das Manuskript gar zu schlecht ist. Wir wissen, das Jugend und feinen Millionen nichts anzufangen weiß, fauft so ganz Gemaltregiment des 3aren zwang alle politisch Interessierten zu nebenher einem verarmten venezianischen Fürsten seinen Balast illegaler Tätigkeit, und die Revolutionäre, die sich der unterirdi­zum doppelten Tagmerte zurüd. Dann fegt er sich in den Kopf, eine Frau wiederzufinden, die welch Wunder seine Geldhilfe schen Arbeit hingaben, hatten oft mehr Talent zum Märinrer als zum Sieger. Im Filmmanuskript serviert man uns aber ein bißchen annehmen wollte. Sie ist inzwischen ohne daß er's weiß­zu trasse Tatsachenbestände, um einen politisch angehauchten Spiel- jeine Sekretärin geworden und reicht ihm nach allerlei Zwischen­film ohne Tendenz zu schaffen. Eine Revolutionärin pirscht fich fällen mit einem obligaten schlechten Mann zum Schluß die Hand in dem gleichen Palast. Denn sie ist die verwitwete Schwieger­an den Adjutanten des Baren. Er gewinnt sie lieb und heiratet fie. Num drängen ihre Freunde auf einen politischen Mord, aber tochter des Fürsten  . sie liebt ihren Mann und kann nicht mehr gegen seine Klasse handeln. Nach vielem Hin und Her opfert er sich, indem er ihr zur Flucht verhilft. Dabei ist dieser von Edelmut triefende Offizier so gewollt energisch, daß er bald etwas komisch wirkt. doch, nachdem er einen Kopfschuß erhalten hat, eine Troika im vollen Galopp und betätigt sich obendrein noch als Kunstschüße.

Lenkt er

Der Regiffeur Wladimir Strichewsti, der zugleich der Manuftriptschreiber ist, sorgt auf jeden Fall für Abwechselung. Er unterbricht lebhafte Massenszenen durch eine ganz innig gespielte Joylle, er stellt Bilder falter höfischer Bracht neben folche trauter Häuslichkeit. Gut schilbert er, prächtig unterstüßt durch Eugen Burg  , Georg Serom und Frig Alberti, die höfischen Ge­stalten, während er bei der Schilderung der Revolutionäre verjagt. Bet ihm sind sie alle geistig trante Menschen. Carmen Boni ge­das ihres Partners heran.

Ani Montag nachmittag wurde festgestellt, daß die pier Straßenbahnschienen auf der Fahrbahn vor dem Hause Invalidenstraße 6 infolge des starken Frostes durchgefällt als liebende Frau ungemein, doch reicht ihr Können nicht an brochen sind. Die Bruchstelle ist etwa 2,5 3entimeter breit. Der Berkehr geht vorläufig weiter.

Wie die Reichsbahndirektion Stuttgart   mitteilt, find am 11. Fe­bruar früh bei einer Kälte von minus 25 Grad auf der Strede Bieringen- Enach Schienenbrüche aufgetreten, die rechtzeitig entdeckt wurden. Die 3üge mußten während der Dauer des Einsetzens der Erfahschienen von 7 Uhr früh bis 4 Uhr nach mittags bie Strede langsam befahren; fie erlitten hierbei Beripä­tungen bis zu 20 Minuten.

Theaterbrand in Quedlinburg  .

Quedlinburg  . 12. februar. Im Shillingtheater, dem größten Rino Quedlinburgs, in dem audy bie B or itellungen bes städtischen Theaters statfinden, brach heute früh ein Großfeuer aus, burch bas bas Rino vollständig zerstört murde. Die benachbarte tatho­lische Kirche mußte dauernd durch zwei Schlauchleitungen geschützt merben

Den Iwan Mofjutin aber, der durch sein wunderbares Spiel der großen Menge etwas ist, entfleide man endlich des zaristischen Mummenschanzes. Als im Film ein Hoffeft gezeigt wurde und der Bar höchst persönlich erschien, entstand im Publikum der Versuch einer zarenfreundlichen Demonstration, der im Augen blid die Gegenfundgebung folgte.

c b.

Eine neue englische   Sonnenfinfternis- Expedition. Eine neue Er­pedition zur Nachprüfung der Einsteinfchen Relativitätstheorie ist jezt von England abgegangen, um die totale Sonnenfinsternis am 9. Mai auf der Malaiischen Halbinsel zu beobachten. Vier hervor ragende englische   Astronomen find die Leiter des Unternehmens, das in mehr als 100 großen Stiften bie modernsten Apparate mit fich führt. Die totale Sonnenfinfternis dauert in diesem Jahr nicht ganz fünf Minuten.

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Mario Almironte fucht uns als Regisseur durch schöne Bilder aus dem venezianischen Karneval( Nachtbeleuchtung und Wasserfeste mit Feuerwerk) somie aus dem mondänen Leben im Lurusbade zu entschädigen. Für die Unterhaltung hat auch der abenteuernde Sekretär des etwas triften Amerikaners zu sorgen. Maria Jacobint schreitet mit hoheitsvoller Schönheit, die nur im Alltagsleben manchmal starr und scharfzügig wird, durch den Film. In den Szenen großer Spiele ist sie prächtig. Um so finite­rer schaut der junge Amerikaner drein, der doch im Grunde ein so braver Junge ist, was man Malcolm Todd ohne weiteres

glaubt.

So ist nun einmal das Leben im Film und im Karneval. Aber leider folgt für beide der Aschermittwoch.

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Ein Gesamtkatalog der preußischen Bibliotheken. Der Staats: haushalt für 1929 fegt zum ersten Male einen Betrag für den Druck des 1. Bandes des Gesamtkataloges der preußischen Bibliotheken ein und zwar 10 000 Mart. Damit erscheint dieser von der ganzen wissenschaftlichen Welt lange lebhaft gewünschte Drud endgültig ge= sichert. Und in spätestens einer Generation werden die preußischen

leider fann man nicht sagen: die deutschen   Bibliotheken ein Hilfsmittel befizen, das die großartigen, vielbewunderten gedruckten Kataloge des Britischen   Museums und der Nationalbibliothek in Baris nicht mur erreicht, sondern noch übertrifft, indem es den Be­fig von 11 großen Bibliothetn vereinigt.

Piscator L. d. Komischen Doer. Die Berträge zur Bachtung der Komischen Oper burch Erwin Biscator für die nächste Saison find jest unterzeichnet worden. Die geschäftliche Leitung der neuen Biscator- Bühne liegt in den Balaftes. Die Biscator Bühne foul beabsichtigen, mit dem Theater am Schiff­Sanden von Ludwig Klopfer, dem bisherigen Leiter des Berliner   Zauentzien bauerdamm eine Interessengemeinschaft einzugehen.

Leo Blech   dirigiert das Berliner   Bolibarmonische Konzert nicht wie irrtümlich

angegeben am 12., sondern am 18. Februar in ber Berliner   Bhilharmonie,

Eine Ausstellung altruffischer Malerel veranstaltet die Deutsche   Gesel Spielplandndernung. Infolge des plöglichen Todes von Albert Steinrüd fchaft zum Studium Diteuropas vom 18. Februar bis 10. März im Lichtbof muß die Premiere von Cam Belts reusab nabme" in der Bolts- des ehemaligen Stunstgewerbemuseums Prin Albrecht- Straße. Die us bühne verschoben werden. Der neue Termin wird noch näher bekannt gestellung enthält eine Sammlung von 130 russischen Zlonen aus der Zeit geben, die Karten behalten Gültigkeit. bom 12. bis 18. Jahrhundert.