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~ Sportund Spiel~

Reichstag   und Hochschule.

Dr. Lewald sucht Anschluß!

In der Sigung des Reichstagsausschusses zur Förderung der Leibesübungen, die dieser Tage stattfand, hielt der erste Borsitzende des Deutschen Reichsausschusses, Dr. Lemald, einen Vortrag über die künftige Gestaltung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, für die im Grunewald das Sportforum errichtet wurde. Der Bau, die Ausgestaltung und Unterhaltung der Schule fostet Geld, das der Deutsche   Reichsausschuß nur mit Hufe staatlicher und tommunaler Mittel und durch sonstige Förderbeiträge aufbringen fann,

Die Schule soll ein Lehr- und Forschungsinstitut sein, das auf dem Gebiete der Physiologie, Psychologie und Psychotechnif Unmen. dung finden soll, vor allem aber soll der fünftige Sportlehrer heran: gebildet und alles, mas mit der Sportwissenschaft zusammenhängt, gründlich bearbeitet merden. Ganz besonders tommt es dem Deut­schen Reichsausschuß auf die staatliche Anerkennung der Zeugnisse der Hochschule an. Deshalb soll dem Reich und Breußen ein sehr starter Einfluß auf die fünftige Gestaltung der Schule ein­geräumt werden, Ein Kuratorium müsse gebildet werden, in dem das Reich, die Länder, der Städtetag, Städtebund und andere ver= treten sind. Dr. Lewald zeigte die Schwierigkeiten auf, jedoch glaubte er, auf dem Berhandlungsweg mit den staatlichen Stellen eine be­friedigende Lösung zu finden.

Aus der anschließenden Diskussion sind die Ausführungen des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Löwenstein   be­sonders hervorzuheben: Nach dem Umfang, den die Schule ange­nommen hat, fann das Reich nicht mehr Mittel zahlen ohne ent scheidenden Einfluß auf die Schule zu haben. Soll ein Forschungs­und Lehrinstitut geschaffen werden, dann muß der Staat Einfluß auf die Berwaltung und Gestaltung der Hochschule haben und eine Rontrolle über Lehrstoff und Prüfungen besitzen. Die verwaltungsrechtlichen Unterlagen müssen hierfür geschaffen merden. Auch dürfe der Eintritt in die Schule nicht vom Abiturium obhängig gemacht werden, da die Voraussetzung ist, daß für den Sport eine auf breitester Grundlage ruhende Ausbildungsstätte ge­schafft wird. Unmöglich ist, daßin Preußen zwei Hoch­ichulen bestehen können. Bom Reichsministerium des Innern gab Regierungsrat Becker über die bisher geführten Berhand lungen Auskunft, Ministerialrat Dr. Richter vom Preußischen Wohl: fahrtsministerium betonte das starte Interesse seines Ministeriums für die Neugestaltung der Schule. Von einer Beschlußfassung wurde. Abstand genommen, die Verhandlungen sollen mit den Regierungs­stellen weitergeführt werden.

Schwimmfest in Magdeburg  .

Berliner   Vercine siegreich!

Der Freie Wassersportverein Groß- Magde burg. Abteilung Altstadt, hatte am Sonntag zu einem bundes­offenen Schwimmfest eingeladen, zu dem 22 Vereine, unter ihnen nom 1. Kreis Charlottenburg  , Mariendorf   und Weißensee  , mit zirka 400 Startenden, erschienen waren. Bei fast fämtlichen Konkurrenzen waren die Berliner   den Vertretern aus dem Reiche überlegen.

Mit einer 6X 50 Meter Freistilstafette wurde das Fest er­öffnet. Mariendorf   ging mit der Führung ab, murde aber von Fermersleben verdrängt; jedoch fonnte der Schlußmann von Mariendorf   mit Handschlag in 3: 18,5 Min. vor Fermersleben in 3: 18,6 Min. fiegen. Im Männer- Seiteschwimmen der A- Klaffe wurde Miethe- Weißensee in 1: 22,8 fnapper 3weiter. Eine 4X 100 Meier Bruststafette fah Leipzig in 6: 07,1 Min. vor Beißensee in 6:12 Min. und Charlottenburg   siegreich. Bei der Männer- Bagenstafette wie bei der Schwellstafette war Mariendorf  allen Bereinen überlegen und siegte in 5: 24,5 resp. 6: 14,9 min., bei der letzten Stafette fogar mit einem Vorsprung von 50 Metern. In der Jugendflaffe fonnte Stutschtou- Charlottenburg das 100- meter Rüdenschwimmen in 1:22 unangefochten beenden. In sehr guten Seiten fiegten die Berliner   noch im 100- Meter- Brustschwimmen und im 100- meter- Freistilschwimmen der A- Staffe. Die Zeiten hierbei waren( Brustschwimmen) 1. Gruhn- Charlottenburg   1: 25,4; 2. Bölfe- Beißensee 1: 25,6; 3. Strauch  - Mariendorf   1: 26,2 Min. Freistil: 1. Dietschfe Mariendorf 1:09; 2. Gruhn- Charlottenburg  1: 10,3; 3. Home- Mariendorf 1: 10,4 Min. Bei den Waffer­ballspielen siegten bei der Jugend Charlottenburg   über Han nover 4: 1; bei den Männern Leipzig   über Weißensee   8: 5. E. S.

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Diener- Gipsy Daniels perfekt.

Die Verhandlungen des Berliner   Borveranstalters Paul Damsti mit dem englischen Halbschwergewichtsmeister Gipsy Daniels find jetzt abgeschlossen worden. Der Engländer hat am Montag in London   den Bertrag für einen Kampf mit Franz Diener   am 8. März im Berliner Sportpalast   unterzeichnet. Gipsp Daniels iſt in veutschland fein Unbekannter, fonnte er doch am 25. Februar v. 3. in Frankfurt   a. M. den damals frischgebadenen Europameister Mag Schmeling in der ersten Runde entscheidend besiegen. Der italienische Borriese Primo Carnera   war türlich von feinem Berband mit Startverbot auf die Dauer eines halben Jahres belegt worden, weil er einmal einen nicht dem Berband angehören­den Interessenvertreter hat, zum anderen ohne offizielle Genehmi gung im Ausland fämpfte. Dieje Bestrafung ist jeßt nach Erlegung ciner Geldbuße von 1000 Lire aufgehoben worden.

Im Kleinflugzeug nach Singapore  . Der deutsche Sportflieger Freiherrn König- Bart. haufen hat mit seinem Flug nach Indien   den Beweis erbracht, daß sich auch ein Kleinflugzeug zur Ueberwindung großer Streden verwenden fäßt. Sein Flug pon Berlin   nach Kallutta über eine Entfernung von 10 400 Kilometer wurde mit einem nur 20 PS. starten Klemm- Daimler- Flugzeug in 82 Flugftunden bewältigt. Bar einigen Tagen hat der Bilat im Beisein des deutschen   und des ameri tanischen Konfuls Don Ralfutta aus feinen Weiterflug nach Banglat angetreten. Der Flug nach Bangfat führte in zwei Etappen 3- nächst nach hangerun und verlief trag der Entfernung non mehr als 1000 Kilometern ohne 3mischenfälle. Dabei waren bei einer Tem peratur von 40 Grad Celsius Urwälder und Gebirge zu überqueren. s Ziel feines Fluges hat Frhr. D. König- Barthausen   Singapore in Aussicht genommen

Die   Moskauer Filiale!

Ein kommunistischer Sportverband.

Die ausgeschlossenen, bundesfeindlichen Vereine des Arbeiter: Turn- und Sportbundes in   Berlin und alle scheinen sich jetzt doch, trog ihres anfänglichen Ableugnens, mit der Gründung eines tommunistischen Sportverbandes zu befassen. Dafür fprechen nicht nur die jüngst bekanntgewordenen Tatsachen und Reisen des Herrn Tennis- Friedmann, dafür spricht auch ein Vorfall, der sich dieser Tage in Halle abgespielt hat. Dort hat sich eine interessengemeinschaft gebildet, der die   kommunistischen Vereine beitreten sollen. Um diesen verschleierten Verband zu finanzieren, soll jeder beitretende Verein einen Beitrag zum Grundfonds leisten. Außerdem", so heißt es in dem Beschluß weiter, find alle Vereine verpflichtet, für jedes Mitglied( auch Jugendliche) und Quartal 23 Pfennig als ständigen Beitrag zu entrichten."

Die Leute sind schließlich nur tonfequent: Nachdem ihnen die Tore des Arbeiter- Turn- und Sportbundes endgültig versperrt find, müffen fie irgendwie organisiert sein, wollen sie nicht von jedem auf­gefärben Arbeiter als wild" bezeichnet werden. Es fragt sich nur, ob man diesen fommunistischen Sportverband nicht auch in die Reihe der arbeiter schädigenden Organisationen einreihen muß.

Kartell für Arbeitersport und Körperpflege   Lichtenberg. Diens: tag, 12 Februar, 20 Uhr, bei Wegner, Frankfurter Allee 236, Vor­standstigung. Alle Borstandsmitglieder und Bertreter von Vereinen, die einen Sportplag benötigen, müssen erscheinen.

Orden für den ADAC.! Der König der Serben,   Kroaten und Slovenen hat das Präsidium des ADAC., im einzelnen Dipl.­Ing. Friz, Dr. Krüger und Kroth in Anerkennung der Verdienste des   ADAC, und die   automobil- touristische Erschließung   Jugoslawiens und die Fürsorge des   ADAC. beim Besuch jugoslawischer Automobi­listen in   Bayern durch Verleihung des Sava Ordens ausgezeichnet.

Der Republikanische Motor- Yacht- Club von Deutschland, der in diesem Monat fein einjähriges Bestehen feiert, setzt die Reihe seiner Bortragsabende fort. Donnerstag, 14. d. M., spricht im Saal des Pschorr Hauses am Botsdamer Plag um 20% 11hr Gerhard Kamiz über Märkische Wanderziele im Wassersport". Anschließend Frage­beantwortung und Austausch von Erfahrungen. Gäste herzlich will­tommen. Eintritt frei.( Geschäftsstelle: W. 35, Potsdamer Str. 116, Fernsprecher:   Lützow 4017.)

Bundesreue Vereine teilen mit:

Arbeiter- Schach. Abteilung Sumbelbthain spielt jeden Dienstag, 30 Uhr, bei Karl Döhling, Brunnenstr. 79. Barteigenossen, Arbeiterschachspieler, un solche die es werden wollen, find willkommen. In der letzten Spielfeiter. fizung wurde hans Groß, Charlottenburg I, Rosinenftr. 6, zum Spielleiter gewählt. In allen Spielangelegenheilen werden die Abteilungen gebeten, th an ihn zu wenden. Arbeiterschachspieler von Reutöku. Sn allen Bereins­angelegenheiten an G. Berwinfti,   Berlin E. 59, Planujer 91.   De in der Interessenten sich an obengenannte breffe zu wenden. nächsten Woche in Neukölln eine Abteilung gegründet wird, so bitte ich alle

Touristenverein Die Naturfreunde, Zentrale Bien, t, Storken: Diens tag, 12. Februar, 20 Uhr, Sonnenburger Str. 20: Soziales Bandern"( Leu). Abt. Webbing: Dienstag, 12. Februar, 20 Uhr,   Turiner, Ede Eeestraße: Ge schäftliches. Jugendgruppe: Dienstag, 12. Februar, 181 Uhr, ebenda Tanz abend. Abt.   Treptow: Dienstag, 12. Februar, 20 Uhr, Elsenstr. 3: Gefangs abend. Abt.   Pankow: Dienstag, 12. Februar, 20 Uhr, Görschstr. 14, Sight­bildervortrag: Die Sächsische   Schweiz"( Sauppa). Abt. Brenzlauer Berg: Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr, Danziger Str. 62, Altersheim, Barade 11: Liederabend. Abt.   Gesundbrunnen: Donnerstag, 14. Februmt, 20 Uhr, Bank-, Ede Wiesenstraße: Eine Ameritafahrt"( Lieferenz). Jugendgruppe: Dienstag, 12. Februar, 20 Uhr, Ledigenheim Schönstedtftr. 1: Gewerkschaftliche Fragen. Abt. Tiergarten: Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr, Lehrter Str. 18-19: Leje­abend. Abt.   Lichtenberg: Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr, Genter Str. 44: ,, Rörperkultur Sport". Abt. Südwest: Donnerstag, 14. Februar, 20 hr, Yorditr, 11: Die Kunst im Gitarrefpiel"( Genoffe Tucholiti). Rainzwiffen fchaftliche Abt.: Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr, Johannisftr. 15: Aus Seng, Bergs Tierbüchern. Abt.   Friedrichshain: Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr,

Brommute. 1: Die Kartellfrage"( Barthelmann).

Arbeiter- Schüßenbund   Deutschlands, e. B., Ortsgruppe   Berlin, Geschäfts. stelle:   Berlin N. 24, Kleine Hamburger Str. 24-25 1, Schäfer. Begiet Mitte: Jeden Dienstag, 20 Uhr, Sport- und Nebungsabend im Lofal Kurztod, Sions­

firplas 5. Bezirk   Schöneberg: Jeden Dienstag, 20 Uhr, Sport. and Ürbungs­

abend im Lokal Jürgens, Barbarossaftr. 5a.

,, Segler" Lange als Lebensretter!

Was er erzählt und was wahr ist.

In unserem Bericht über den Verbandstag des Freien| Seglerverbandes führte. Einige seiner Sporigenoijen, die uns auch Seglerverbandes" mußten wir uns auch mit dem kommu= namentlich bekannt sind, veranlaßten Herrn Lange sofort, wieder zur Lange- Neu­nistischen Stadtverordneten Frig Lange Neu- Unfallstelle zu fahren und sie als Rettungsmannschaft mitzunehmen. fölln beschäftigen. Wir machten ihm zum Vorwurf, daß er auf ! ölln beschäftigen. Wir machten ihm zum Vorwurf, daß er auf An der Unfallstelle angekommen, manöverierte er so ungeschickt, daß dem Verbandstag als Wortführer der ,, Opposition" aufgetreten wäre, dem Verbandstag als Wortführer der ,, Opposition" aufgetreten wäre, sich die Schraube seines Motorbootes in dem Großsegel der ge­obwohl er erst recht furze Zeit dem Freien Seglerverband angehört fenterten Jolle verfing, und es ist nur als ein Glüd zu bezeichnen, und von der edlen Wasserfahrkunst recht wenig Ahnung hat. Herr daß der ,, Lebensretter" Lange nicht noch Materialschaden angerichtet Lange hat daraufhin in der   Berliner Stadtverordnetenversammlung, hat. Jedenfalls war er ratlos, und nur der umsichtigen Arbeit seiner in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln und auch in der Sportgenossen, die ins Wasser gingen, ist es zu danken, daß die ge­Belt am Abend" seine sportliche Befähigung dadurch nachzuweisen fenterte Jolle ohne Schaden zum Vereinsgrundstück gebracht werden versucht, daß er allerlei Märchen von einer Rettung eines fonnte. Uns wird sogar mitgeteilt, daß das Boot eines bürgerlichen  SPD. Rebatteurs erzählte. Wir sind in der Lage, Langes Rudervereins die Jolle abschleppte. Der Gefenterte wurde auf dem Erzählungen etwas zu ergänzen. Seine Rettungsaftion, ausgeführt Bereinsgrundstück mit trockenen Kleidern versehen. in der Roten Frontkämpfer- Bluse( wie er selbst angibt), hat so aus­gefehen:

Ein Mitglied des Freien Seglerverbandes, der Angestellter beim  ADGB. ist, aber noch nie Redakteur war, fuhr im vergangenen Jahre mit seiner 20- Quadrameter- Jolle bei 8 Sefundenmeter Wind an der  Rahnsdorfer Mündung des Müggelfees feinen Besuch spazieren. Bei dem Versuch, den ins Wasser gefallenen Hut eines Mitfahrers aufzu­fischen, fenterte die Jolle, obwohl der Besizer der Jolle seine Gäste mehrfach ordnungsgemäß zum Stillfizen ermahnt hatte. Das Wasser mar nur 1,50 Meter tief, Lebensgefahr bestand nicht. Herr Lange fam mit seinem laffenbewußten Motorboot von der Müggel her und fuhr nach seinem Bereinsgrundstück,

ohne sich um die Gefenterten zu kümmern,

wie es Menschenpflicht gemesen märe. Auf dem Vereinsgrundstüd angekommen, par Herr Lange menigstens so menschenfreundlich, seine Bahrnehmungen von dem Bootsunfall mitzuteilen, wobei er sogar berichtete, daß das gefenterte Segelboot den Stander des Freien

Erst nach 1% Stunden hatte Herr Lange sein Motoboot wieder fo weit klar,

daß er zurückkehren konnte. Unsere Gewährsmänner bezefenen ble so großmäulig in die Welt pojaunte Rettungsaktion des Herrn Lange als glatten Schwindel; jedenfalls hat er sich einer außer gewöhnlichen Fahrlässigteit allein schon dadurch schuldig ge­macht, daß er zuerst, ohne Hilfe zu leisten, an einem gefenterten Book vorüberjuhr. Wenn jemand ein Verdienst an der   Rettungs- resp. Bergungsaktion hat, so seine Sportgenossen.

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Die haben sich aber deffen nie gerühmt, sondern haben es als die erste Menschenpflicht noch dazu unter Sportgenossen eines Ber­bandes! betrachtet, zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Allerdings ge­hören sie nicht der Kommunistischen Partei und dem Roten Front­fämpferbund an, sind dafür aber Wassersportler, die etwas vom Fach verstehen. In der Opposition sind sie aber auch nicht!

Hat Herr Lange sonst noch Berdienste um den freien Segelsport? Bir könnten noch mehr erzählen!

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MANOLI

ARETTEN

GIBSON

GIRL