Unterhaltung unö �Vtssen
Mgier war bis vor hundert Iahren ein Piratennest, welches d-az ganz« MiUelmeer beunruhigte. Der Dey von Algier hatte hier il'ine Residenz und— versteht sich— seinen Harem. Viele Staaten Europas zahlten jährliche Abstandssummen an den Dey inü) erlausten sich damit die sreie Durchfahrt durch das Mittelmeer . Ter Tcy war einer der reichsten Leute der Welt, und seine Taschenuhr im Werte von 30 Millionen Mari liegt heute im Museum zu Paris . Die Piratenherrlichkeit nahm ein Ende, als die Franzosen h» Juni 1S30 Algier besetzten. Heute noch ist das Andenken an den Sidi Ferrudji lebendig, der den laichenden Franzosen seine geweihten Pantoffeln entgegenschleuderte, die die Eindringlinge zerschmettern lallten. Doch es half nichts. Die Franzosen landeten und, nachdem sie Algier belagert und eingenommen hatten, begonnen sie ihr '-lolonisationswerk. Die Schwierigkeiten waren groß; doch wurden sie überwunden. Heut« ist Algier eine blühende Provinz mit reichen ertragbringenden Handelsbeziehungen. Die Stadt Algier selbst ist eine Großstadt von 300 MO Einwohnern mit Straßenbahn, Hafenanlagen, Kaufhäusern uich allem ianstigen Drum und Dran. Nur dos alte, winklige und schmutzige Arabervtertek, die Casbah, erinnert an die alte Herrlichkeit. Auch rn die alt« Korfarenherrlichkeit? Ja. auch an die. Gewiß, die Zeiten haben sich geändert, und man kann jetzt nicht mehr Seepiraterei treiben wie früher. Wohl aber Landpiraterei. nd das mit allen Schikonen. Die Opfer sind natürlich immer die Fremden, die hier in großer Zahl sich aufhalten. Ter Piraten - streich sieht in neunzig von hundert Fällen etwa so aus. Der Fremde ist schon bei seinem Eintreffen in Algier von den �orsaren des 20. Jahrhunderts bemerkt worden. Sorgsültiq wird «r abgeschätzt. Dann wird der Coup auf einen Abend festgesetzt. nser guter Fremder hat nichts gemerkt. Er sitzt nach einem guten '"bendesien auf der Terrasie des Cafes. Raucht eine Zigarette und ' ißt das bunte Leben an sich vorüberziehen. Die kleinen Araber- - ngen umschwärmen ihn mit ihren Schuhputzkästen. Stolze Araber 1 1 faltigen weißen Burnussen gehen vorüber. Dazwischen französische Oifizier« und Soldaten, europäische Mädchen und Frauen und— verschleiert« Araberinnen. Reizend sehen sie aus mit ihren weiten Öe wändern. Die Bein« mit«uropäifchen Seidenstrümpfen bekleidet,
an den Füßen ebenfalls europäisches Schuhwerk. Aber dicht über dem Wadenansatz beginnt der Orient mit weiten Pluderhosen. Ein weißer Mantel hüllt die ganze Gestalt ein, und nur aus der Grazie der Bewegungen schließt der Fremd« auf die Schönheit des Körpers. Die Köpfe der Derschleierten wenden sich nwnchmal zu dem „Fremdling aus dem hohen Norden"(so denkt er selbst!) und er sieht die Augen. Tiefschwarz, mit einem unbekannten Glanz. Der Fremde macht sich eigene, seltsame Gedanken. Seine Sinne sind nicht mehr rein und klar. Er zahlt und geht. Da streift ihn etwas Weißes. Eine weiche Stimme flüstert ihm zu:„Komm mit mir!" Bor ihm geht sie nun. Leicht und wiegend ist ihr Gang. Der Fremde schaut sich um. Es folgt ihm niemand. Er überlegt nicht lange, sondern geht der verschleierten Frau nach. Seine Gedanken sind auf ein Abenteuer gerichtet. Er will eine Frau des Orients in seinen Armen haben. Boccaccic und Tausend und eine Nacht verfilzen sich in seinem Kopf zu einem unentwirr- baren 5knäuel. Und er folgt der Frau. Die Straßen werden enger unt� dunkler. Der Fremde sieht nur die Frau. Es geht ins Araberviertcl. Der Fremde denkt nicht mehr an die Gefahr. Er weiß nicht den Namen der Straße und die Nummer des Hauses, das er' betreten hat. Sie gleichen sich alle. Die Nacht geht vorüber. Am anderen Morgen steht der Fremde auf dem Polizeiburea» und meldet den Verlust seiner Brieftasche und seiner Uhr. „Wir kennen das!" sagt der Beamte,„Sie sind heute schon der fünste. Die Korsaren haben gut gearbeitet diese Nacht!" Die Polizei ist machtlos gegen dos Unwesen. Sie kann nicht jede Nacht das Eingeborcnenviertel umstellen. Wohl wird hier und da einer der Banditen erwischt, der gar zu unvorsichtig war. Aber im großen und ganzen sind sie nicht zu fassen. Auch die ver- schleierten Frauen nicht. Hoffen wir, daß der Schleier bald fällt. Der„Zauber des Orients" ist ja ganz out und schön, wenn aber eine Brieftasche dabei verloren geht, ist er ungemütlich. Und sollt« einmal einer nach Hause kommen und von Liebesnächien in der Casbah erzählen, von Fatimah oder Suleikah, lacht ihn aus. Er lügt einfach! Bernhard Krüg«?.
Xeonid Andreiew: dDlf? S-fUlo&C SitlC ShtmCV&lserSB&hllliig/ A"* dem Xutinchen Obmrlregen von ftana Xuoff
(Schluß.) Entschieden, es war die originellst« Maske. Ganze Scharen gingen mir nach, stießen mich, kniffen mich— und wenn ich dann schließlich ermattet« und voller Zorn mein Gesicht den Verfolgern zuwandte, so bemächtigte sich ihrer ein unbändiges Gelächter. Eine >Äte donnernden Gelächters umgab mich fortwährend unterwegs, lchtele auf nnr und bewegte sich mit mir fort, ich konnte diesem .st reis toller Lustigkeit nicht entfliehen. Für Augenblicke bemächtigte sie sich auch meiner: dann schrie ich, sang, tanzt«, und die ganze Welt kreiste trunken in meinen Augen. Und wie fern ste mir war, diese Weltl Und wie einsam ich mich unter der Maske sühltel Schließlich wurde ich in Ruhe gelassen. Doller Zorn und Angst, voller Groll und Zärtlichkeit blickt« ich sie an und sagte: „Ich bin es!" Die dichten Wimpern hoben sich langsam med erstaunt,«n« ganze Garbe schwarzer Strahlen sprühte mir entgegen— und ein Lachen, ein schallendes, heiter und hell wie die Frühlingssonne, antwortet« mir. „Ja, ich bin es? Ich bin es!" wiederholt« ich und lächelt«. „Warum waren Sie heut« nicht gekommen?" Aber sie lacht«. Sie lachte vergnügt. „Ich habe solche Qualen ausgestanden. Das Herz ist mir vor Kummer vergangen," bat ich flehend um Antwort. Aber ste lacht«. Der schwarze Glanz ihrer Augen verlöscht«, und das Lachen loderte immer heller. Das war Sonn«, aber sengende. erbarmungslose, grausame Sonne. „Was haben Sie nur?" „Sie sind es?" sagte sie, sich mit Müh« beherrschend.„Sie sehen aber... spaßig aus!" � Ich ließ Kopf und Schultern hängen, und in meiner Haltung log soviel Verzweiflung. Und während sie. mit dem oerlöschenden Widerschein«ine» Lächeln» aus dem Gesicht, auf die an uns vor» überwirbelnden jugendlich vergnügten Paare blickte, sprach ich: „Sie sollten sich schämen, zu lachen. Ahnen Sie denn nicht hinter meiner komischen Maske den lebendigen, leidenden Menschen? Doch mir um Sie zu sshen, habe ich sie angelegt. Warum waren Sic nicht gekommen?" Mit einer Erwiderung auf den lieben, lächelnden Lippen, wandte sie sich rasch mir zu— aber wieder bemüchllgte sich ihrer ein grausame» Lachen. Nach Atem ringend, dem Weinen nahe und da» Gesicht mit einem duftigen Spitzentuch dedeckend, brachte sie mit Mühe die Wort» hervor: „Sehen Sie... sich doch an. Hinten im Spiegel... Oh, wie Sie auesehenl.. Mit gerunzelten Brauen, vor Schmerz aufeinander gepreßten Zähnen und erkaltetem blutlosen Gesteht blickte ich in den Spiegel, eine idiotisch ruhige, unerschütterlich gleichgültige, unmenschlich regungslos« Fratze sah mir daraus entgegen. Auch ich— brach in ein Gelächter au». Und mit einem noch nicht verloschenen Lachen, aber doch auch schon mit dem Zittern aufsteigenden Zornes in der Stimme, sagte ich in wahnsinniger Lerzweiflung. ja schrie es fast heraus: „Sie dürfen nicht lachen!" Und als ihr Lachen verklungen war, sprach ich flüsternd weiter, o. n meiner Lieb«. Niemals hatte ich fo gut gesprochen, denn ncch rnsmals hatte ich so stark geliebt. Ben der Qual des Wartens, von den giftigen Tränen wahnsinniger Ciserfucht und Schwermut, von meiner Seele, in der alles Lieb« war, sprach ich Da sah ich, wie die Wimpern sich senkten und einen dichten Schatten cmi die bleich gewordenen Wangen marken. Ich sah. wie aufloderndes Feuer rme» Webers che in durch ihr matte» Weiß wars und wie ihr ganzer
schmiegsamer Leib sich willenlos zu mir neigi«. Sie war als Königin der Nacht maskiert, und— geheimnisvoll ganz in das Dunkel schwarzer Spitzen gehüllt, strahlend von funkelnden Sternen— war sie schön wie«in vergessener Traum ferner Kindheit. Ich sprach, und meine Augen füllten sich mit Tränen, und mein Herz pochte vor Freude. Und da sah ich, da sah ich endlich, wie sich ihr Mund zu einem lieben, traurigen Lächeln össnet« und die Wimpern er- bebten und sich hoben. Langsam, ängstlich, mit unendlichem Der- trauen wandte ste mir das Köpfchen zu, und... So ein Lachen habe ich noch nie zu hören bekommen! „Nein, nein, ich kann nicht mehr.. stöhnte sie fast, wars den Kopf zurück und brach in Kaskaden schallenden Lachens aus. Oh, wenn man mir doch auch für einen Augenblick«in mensch- liches Antlitz gegeben hätte! Ich zerbiß mir die Lippen, Tränen rannen an meinem erhitzten Gesicht heraib: sie aber, dies« idiotisch« Fratze, aus der alles so regelmäßig war— Nase, Augen und Lippen — blickte mit einer grauenhaft unerschütterlichen Gleichgültigkeit vor sich hin. Und als ich auf meinen bunten Füßen hinkend-ort- ging, klang mir noch lange das schallende Gelächter nach: Es war, als wenn ein feiner silbriger Wasserstrahl von ungeheurer Höh« herabfiel und sich mit fröhlichem Plätschern an einem harten Felsen zerschlug. * Als wir dann, durch die schlafend« Straße schwärmend und die nächtlich« Still« mit unseren wachen, erregten Stimmen aus dem Schlaf aufstörend, nach Haufe gingen, sagte zu mir mein Kamerad: „Du hast kolossalen Erfolg gehabt. Ich Hab« Menschen noch nie so lachen gesehen... Halt doch, was tust du? Warum zerreißt du die Maske? Kinder, er hat den Verstand verloren! Seht doch, er zerreißt sein Kostüm! Er weint!"
Slanswolf tKayser: .Wollen die Herren bitte eintreten!" Die Tonzmeisterin machte eine einladende Bewegung nach dem Tonzsaal hin, wo an der einen Seit« Stuhl neben Stuhl oll die hübschen Mädchen sahen, mit denen wir das Tanzen lernen sollten. Doch den.Hemn" fehlte durchaus der Mut, einzutreten und vor diesen oielen mustern- den Mädchenaugen eine korrekte Verbeugung zu machen. Sie hatten sich bis jetzt im Vorraum ausgeholten, sich schüchtern vorgestellt, und auch ich hatte wohl ein paarmal undeutlich meinen Namen genarnu. Denn als Oberfekundauer eines humanistischen Gymna- siums hatte ich zwar griechische und lateinische Redensarten in Menge gelernt, aber in diesem Falle wollten mir die einfachsten deutschen Redensarten nicht über die Zunge. Ebenso ging es den anderen.Herren", und so bildeten wir eher ein« Trauergemeinde, wie wir olle in dunklen Anzügen schweigend dastanden, als daß man hätte glaub«: können, wir wollten die Freude des Tanzes zum erstenmal genießen. Und wenn ob und zu helles Gekicher aus der offenen Tür zu uns drang, so drehte sich wohl der eine oder andere erschrocken um in der Meinung, dort drinnen lach« man über ihn.— Die TanziiTeisterin stand noch immer mit der einladenden Ge- bärde an der Türe, ein wenig lächelitf». sie kannte diese Unbcholsen- heit schon. Endlich fand sich ein Mutiger, eine Führcrnotur, der wir alle klopfenden Herzens folgten. Dann saßen wir den hübschen Mädchen genau gegenüber, Stuhl neben Stuhl. Die Stunde begann mit einem kleinen Vortrag der Tanz- meisterin über Ansdands regeln. Zuerst hörte jeder aufmerksam zu.'
Dann aber sah ich, wie«nige ihr« Augen verstohlen über die lang« Mädchenreih« gleiten liehen. Ich tat es auch. Dort saßen Töchter von Bekannten meine? Eltern. Dies« und jene hatte ich morgens beim Schulweg schon gesehen. Ich ließ meine Augen immer weiter wandern«on einer zur anderen. Bald hatten sie das Ends der Reihe erreicht. Da wurden sie plötzlich magisch angezogen. Wie festgebannt blieben sie auf der holden Erscheinung hiixiv Und ich muß gestehen, hier lernte ich zum erstemnal die Wahrhec! des Wortes.Liebe auf den ersten Blick" kennen. Ich wußte nicht, wer sie war, und hatte ste noch nie gesehen, und doch war ich beim ersten Blick für sie eingenommen. Sie war eine schlanke Erscheinung, Ihre Stirn n>ar halb ver- deckt durch eine Welle ihres wcißbloickten Hiarcs, welches hinten in einen zierlichen Knoten geschürzt-war, ein paar widerspenstige Haarbüschel fielen anmutig auf den blender-d weißen Hals. Tie Augen. Nase und die Stellung des Mundes m-dem schmalen Ge- sichtchen ließen ein wenig Melancholie und Berschlosielcheit ahnen. Es war ganz selbstverständlich, daß ich meine ersten Tanzschritte mit ihr machte. Ein sonderbarer, wonniger Schauer durchriefelie mich, als ick) den Arm um ihre Taille legte und sie mir ihre Hand reichte. Als die Tanzstunde geendet, brachte ich sie nach Haus« und von der Zeit nach jeder Tanzstunde und allmählich lernt«: wir uns näher kennen. Sie:var die Tochter eines beliebten, populären Arztes, das einzige Kind, und besuchte das Lyzemn. Und eines Tages sie! auch das steife„Sie". Wie selbstlos ist doch Jugendliebe! Wie viele Umweg« habe ich nicht gemacht, nur un: sie zu sehen. Wem: ich mittags eine Stund« eher frei hatte als sie, habe ich gewartet, nur um ihre Hand ein paar Sekunde.:: in der meinen halten zu können. Ja, selbst morgens verspätete ich mich in der Schule, weil ich sie begleitet hatte. Aber andererseits spürte ich auch einen ungeheuren Drang in mir zu arbeiten, für sie zu arbeiten. Auch gedichtet habe ich. Aber gesagt habe ich ihr das niemals. Ter Wiicksr nahte, wir gingen zusammen zum Schlittschuhlaufen. Unser beider Eltern erfuhren es, hielten es für gute Kameradschaft. Und dam: wurde e» Weihnachten. Tiefes Weihnochtzfest werde ich nie vergesien. Ich glaubt«, ihr ein kleines Geschenk machen zu müssen. Wochenlang vorher ging ich an allen Läden vorbei, un: etmas Passende» zu finden. Ich fand nichts. Da, am letzten Tage vor Weihnachten, sah ich in einem Kunst- yeschäft einen kleinen Affen stehen. Hübsch war er gerade nicht. Er schielte ganz furchtbar noch einer Fliege, die auf seine? Nase saß. „Mit dem Assen könntest du dir einen kleinen Scherz erlauben. wenn du ihn ihr schenktest," dachte ich bei mir. nicht ohne die stille Hoffnung, daß mein« Freundin die Figur in ihrem Zimmer auf- stellen und bei ihren: Anblick an mich denken würde. Gedacht, getan. Ich erstaird ihn und um zu zeigen, daß es sich bei diesem Ge- schenk nur um«inen Scherz handele, band ich dem Assen«in Zettel- chen im:, daraus stund: ..Er schielt nach ihr."— *** Zwei Tag« noch Weihnachten erhielt ich ihn zurück mit folgendem Brief: Lieber Hansmolf! Ich dank« dir vielmals für dein Geschenk: ich muß«s jedoch zurückschicken, da mein Eltern nicht wünschen, daß ich Geschenke an- nehm«. Donnerstag fahre ich nach R. und kann deshalb nicht in die Tanzsturrde kernmen. Wir werden uns also erst in der nächsten Tanzstunde wiedersehen. Mit herzlichen Grüßen bin ich deaie... Ich war aus allen Himmeln gestürzt. Meine Mutter, der ich in meiner Herzensangst den Vorfall mitgeteilt hatte, hielt es für das richtigste, wenn ich kein Wort mehr mit ihr spräche. Gebrochen sagte ich zu allem ja. Nicht, daß ich den Affen zurückbekommen hatte— der Scherz war mir schon lange unpassend erschienen—, hellte mich geknickt, sondern der Brief, der Geschäftsstil dieses Briefes. Hatten ihre Eltern ihr verboten, Geschenk« anzunehmen, s« konnte sie doch wenigstens ein bedauerndes liebes Wort schreiben. Ich hatte an Gegenlieb« geglaubt. Hier hielt ich die Quittung in Händen. Und doch tonnte ich diesen(Stauben nicht au» meinem Herzen reißen, ohne es selbst zu zerreißen. Di« Zeit bis zur übernächst«, Tanzstunde war wohl die qual. vollste, die ich je erlebt habe. Ich mußt« Gewißheit habe::, um jaden Preis. Endlich war der Tag gekommen. Ich ging hin. Mein« Mutter jagte mir noch m selbstverständlichem Tone:„Natürlich bringst du sie nicht nach Hause!" Ich nickt« und bejahte es. obwohl ich genau wußte, daß ich l»g. Ich habe ste nach Hause gebracht.— Ihre Mutter hatte den Brief diktiert. Mir wurde wieder so frei ums Herz. Sie hatte Tränen dabei gewsint. Sie hat mich doch geliebt. jubelte es in mir.— Und dam:— ihre Eltern hatten ihr meinen Umgang verboten.— Als wir an ihrem Haufe angelangt tvaren, haben wir Abschied genommen.— Nicht Abschied wte sonst.— Wie lang« ich ihre Hand zum letzten Mate gehalten habe. w«iß ich nicht. Auch nicht, wie lange wir un» liebertd tn die Augen geschaut haben. Es war der Abschied. Aber er sie! mir nicht so schwer wte sonst, wo ich doch wußte, daß ich ste morgen wiedersehen würde. Denn jetzt sehe ich sie immer und sie ist nicht wie frühe? meinen Blicken entzogen, wenn sich die Tür hinter ihr geschlossen hat. In dem Tempel meines Herzens wohnt ste und wird wohnen unk» selbst im Alter wird der Priester dieses Tempels freudig die Knie vor seiner Götttn beugen, die ihm in seiner Jugend für ei« paar Augenblick« die Seeligkeit kosten ließ.
Wieviel Tiere gibt es Im Zoologischeu Garken? Wenn man diese Frage an jemand richtet, der eben einen zoologischen Garten besucht hat, so würde er vermutlich m der größten Verlegenheit sein, die Zahl der vorhandenen Tiere auch irnr annähernd zu schätzen. Deshalb wird es gewiß manchen interessieren zu erfahre«, daß der Zoologische Garten in Berlin «inen Tierbestand von etwa 5000 Stück und-500 Arten zählt. Damit gehört er allerdings M de« größteu der Welt.