Alljährlich lieft man, so oft der Winter einmal einen Anlauf zu i?rövelec Strenge nimmt, von berüchtigten Mntern in früherer vkit. Manches, was da an bemerkenswerten Erscheinungen zu- sammengetragen ist. klingt unseren kritischeren Ohren etwas phan- tastisch! anderes wieder ist nicht ungewöhnlicher, als es auch Borgänge aus unseren Tagen sind; vor ollem aber fehlt allen derartigen alten Auszeichnungen aus einer Zeit, in der nur einige wenig« Menschen lesen und schreiben konnten, das dokumentarische Gewicht. Denn wir wissen ja nicht, inwieweit jene mittelalterlichen Chronisten und Stadtschreiber nüchterne Naturbeobochter oder aber leichtgläubige Phantasten waren, die sich angesichts der damals so gut wie völlig fehlenden Vertehrsverbindungen von Reisenden, die allerhand seit- fame Mären zu berichten wußten, Bären ausbinden liehen. Des» halb haben nur diejenigen allen Berichte Wert, deren Ursprung genau festgestellt und deren mehr oder weniger begrenzte Zuver- läsiigkeit so weit, wie ee heute überhaupt noch möglich ist, nachge- prüft worden ist. Das gilt vor allem auch für Wetteraufzeichnun- gen aus weit zurückliegenden Zeiten: vereinzelte Berichte, die nicht anderweitig bestätigt sind, haben nur wenig Beweiskraft, und nur aus übereinstimmenden, verschiedenartigen Quellen, die einander bestätigen, lassen sich wirklich zuverlässige Schlüsse auf besondere, ungewöhnliche Naturvorgänge ziehen. Eine derartige Sammlung, Lergleichung und Nachprüfung von Wetterberichten aus den Zeiten. in denen es eine Meteorologie überhaupt noch nicht gab, hat in e ner höchst sorgfältigen Untersuchung über„Die Winter im westlichen Europa " Dr. E. E a st o n. Mitglied des Nieder- kindischen Meteorologischen Instituts und Präsident der Meteorolo- gischen und Astronomischen Gesellschaft der Niederlande , unternom- men und im Verlag von E. I. Brill-Leyden veröffentlicht. Das wertvolle Buch enthält neben einer genauen Charakterisierung der neuzeitlichen Winter bis 191K auf Grund exakter Temperaturberech- nungen von 12 wichtigen meteorologischen Stationen de» westlichen Europa «Ine sehr groß« Zusammenstellung alter Aufzeichnungen über den Winter Im Originaltext verschiedener Sprachen, und es er- geben sich daraus unzweideutig die hervorstechenden Eigenschaften der einzelnen Winter, wodurch es möglich ist, sie je nach ihrem Ler- lauf genau zu beurteilen, ohne auf Grund von Zufälligkeiten zu Fehlschlüssen zu gelangen. Obwohl sich Easton bei seinen Untersuchungen auf Westeuropa beschränkt hat und die Linie Bremen — Straßburg etwa die Ost- grenze de» von ihm untersuchten Klimagebietes darstellt lim Süden und Westen ist es durch die Pyrenäen und die französische Küste begrenzt), so haben die Ergebnisse doch auch für ganz Mitteleuropa Gültigkeit, weil man weiß und auch jetzt'wieder fiehr. daß gerade die allerstrenasten Winter stets zugleich Mittel- und Westeuropa heimsuchen. Es ergibt sich daraus weiter, daß die allerft'-engsten Winter, auch„Große" Winter genannt, Naturereignisse von säkularer Seltenheit sind, und daß es im letzten Jahrtausend deren nicht mehr al« höchstens zehn gegeben hat. Begreiflicherweise nimmt die Zuverlälsigteit der Aufzeichnungen ab. je weiter sie Ins früh« Mittekalter zurücklühren: ober vom Beginn des!Z. Jahrhundert» an darf man sich nach Eastons Meinung auf die allen Quellen einioermaßen verlassen. Wenn man trotzdem den Berichten über zwei ausnehmend strenge Winter, die das IS. Jahrhundert gebracht hat, noch nicht allzu großes Gewicht beilegen will<«» handelt sich um die Winter von 1496 und 1432), so bleiben als die allergrimmig-
Alex.v.Saciier lUanoch:&-Q£Q, trsählung aus den Slarpalhen (Schluß.) Traian verstummte, denn als wir um die nächste Biegung kamen, lag da» Dorf vor uns. In allen Hütten brannte Licht, und dunkle' Gestallen standen in Gruppen uncher. Wir ritten die Dorf- straß« entlang, schweigend, und unsere Fackeln warfen aus die Mauern der Hüllen phantastisch« Schatten. I« näher wir(Sofias .Hau, kamen, um so dichter standen die Dörfler. Sie wichen jedoch ehrerbietig vor unseren Uniformen zurück, denn diese Grenzer sind alle geboren» Soldaten. Sostas Haus stand etwas abseits vom Dorf platz. Wir hielten vor dem Tor inmitten einer schreienden gesrituliorenden Menge aber bei unserem Erscheinen verstimmten all«. Ich gewahrt« vornehmlich Weiber, und ihre haßperzerrten Gesichten, vom Schein« der Fackeln beleuchtet, hotten wenig Menschliches an sich, Costa, ein junger stämmiger Bauer erwartete u»» vor dem Tore. Ich kann dir den Eindruck nicht schildern, den sein Gesicht auf mich machte. E? war das Gesicht eines Manne«, der soeben mit dem leibhastigen Saian gerungen hatte, ohne zu unterliegen. Ich winkt, stumm, daß wir eintreten wollten. Wein Unteroffizier sprang au» dein Sattal und näherte sich dem Tor. Er näherte sich dem Tor. oder im gleichen Augenblick fuhr er erschrocken zurück. In der dunklen Toröflnung stand ein Hund. Ein riesiger Pergwols, wie ihn die Hitten in jenen Gegenden züchten. Sein eisgraue» Fell leuchtet« im Finster«. Er stand da mit rückwärts gestemmten Läusen, zum Sprunge goduckt. lautlos. Ich sage dir, mein Junge, es lies mir lall über den Rücken, als ich die Bestie gewahrte. Ich zog meinen Revolver. Aber ich kam nicht zum Schuß. Denn Costa stieß im gleichen Moment einen wütenden Schrei aus»griff»iv« schwere Latte und schlenderte sie aus das Tier. Wir börte» ein leises Wimmern, und es flüchtet« über de» hinteren T-ll de» Hofes. In der niederen Stube brannte ein Toglicht. Do« Weib lag mit weitoffenen Augen da. ihr bleiche» Gesicht war von einer Flut blausibwarzer Haar«. umrahmt. Aber obgleich sie die Augen offen dielt schien sie nicht bei klarem Bewußtsein zu fem. Sie mußt« noch sehr'jung lein und war von wunderbarer Schönhell. Costa, der bis fetz, kein Wort gesprochen hatte, fragte mll eintöniger ttefer Stimm« zum Doktpr: „Bist du der Arzt, Herr?" Wir" ständen' uweTdem' votspring«nden Dach de» Houses. als der Doktor nach«in«r W«il« zu uns kam. Gr war bleich, und sein« Sttrwne hatte«inen ungewohnt«« Klang:
„Dieses Weib hat heute nacht gebor«n," sagte er,„ich oersteh« nur nicht," und er wandte sich an Eosta,.wo habt ihr..." „Folge mir, Dornnu Doktor, und auch du, Herr," sagt« Costas eintönige Stimm«. Wir folgten ihm in den dunklen Garten. Der Sturm hatt« nachgelösten, und im tanzenden Licht der Fackeln schien all«», was nun geschah, unwirklich zu sein wie ein häßlicher Traum. Costa hatte einen Spaten ergriffen und begann in einer Ecke der Gartenmauer zu groben. Aber taum glitt sein Spaten knirschend in da« lockere Erdreich ein. da geschah etwas, das nicht geeignet war. unsere durch diese Nacht bereits überreizten Nerven zu beruhigen. Ein grauer Schatten taucht« In unserem Rücken aus. und wir sahen, daß der große Wolsehund uns mit gesträubtem Fell umkreiste. Ich schwöre dir, mein Jung«, daß sein« grünen Lichter nach Mord dürsteten. Er beschrieb immer schnellere Kreis« um un» und heull« und wimmerte dabei in Tönen, daß un« das Blut in den Adern er- starrte. Und wir waren keine Feiglinge. Wir vom Grenzregiment. Eosta hob den Kops und hiell mit dem Graben inn «. Er zog einen allen Trommelreoolver au» der Tasche. Er legte aus di« Bestie an, zielte sorgsätrig und drückte ab. Der Hund tat einen Lustsprung und fiel wi« ein«Sock zu Boden, ohne einen Laut von sich zu geben. Aber vom.Hause her erscholl- im gleichen Augenblick ein markerschütternder, furchtbarer'Schrei. Er kam au» dem Zimmer, in welchem bi« junge Zig/unerin lag. Dann war Schweigen. S» schien mir, als fei Costas eifern«» Gesicht grau geworden wie Asche. Dann hieb«r den Spaten ein und grub weller. Roch einer Weile kam eine kleine Pappschachtel zum Lorschein. Er reicht« sie dem Arzt. Der hob den Deckel ab. In der Schachtel lag das Embryo eines Hunde». Nur war der Körper völlig unbehaart. Spitze Wolfsohren, Schnauze, Gebiß. „War es tot?" fragt« der Arzt. „Es war tot." jagt« Costa mll farbloser Stimme. Und setzt bohrten sich sein« Blick« mll saugender Gewall in di« Augen de» Doktor». Nun. er war ja ein junge« Kerl che«, dieser Doktor und «in großer Menschenfreund dazu. Und er sigte nur so viel: „C» ist unmöglich. Costa. Cs ist unmöglich." Aber seine Stimem zittert« dabei. Und ich glaub« noch heut«, daß dieses Zittern feiner jungen Stimm« da» Todesurteil dieser Frau war. Denn, als wir nach einem, schweigsamen Ritt im neuerwachten Morgen di« Hälfte des Heimweges zurückgelegt hatten, berührte Traian , der un» da» Geleit« gab, meine Schulter. Und er fuhr sich mit feiner großen Hand über bi« Augen, als verfcheuchte er ein« Fliege.■,? „Sich dich um. Domnule." Ein schmales Flammenbündel stieg aus jener Gegend hoch, und well der Wind immer stärker weht«, schwankt« es wie ein« rote Fahne hin m�> her. Ein« Stunde später meidet« mir einer der
Beilage des Vorwärts SSSSBSSSSBBBBSSS Leute, di« ich zur Bewachung zurückgelassen hatte, dos Geschehene. Costa hatte dl« Hütt« angezündet und war entkommen. E» ist zuviel Stroh und trockenes Holz in diesen Hütten, Herr Oberleutnaill, da war nicht« zu machen.
Freitag 6. Februar �929
Unterhaltung unö ÄVissen
3)ie fünf strengsten Winter berüchtigte Vorgänger dieses Winters im leisten Jahrtausend
sten fünf Winter übrig, die in die Zeit zwischen 156S und 1830 fallen.- Gleich der erste, eben der von 1564/65, wird als hart in ganz Europa , besonders aber im Westen geschildert Er dauerte in Paris nach einem Bericht Aragos vom 20. Dezember 1564 bis zum 24. März 1565 und war ungeheuer schneereich. Die Scheid« und alle anderen Flüste waren zugefroren, und in Antwerpen feierte man aus dem Eise des Stromes Fest«. Noch schlimmer war der Winter von 1608, der nach allen Quellen wohl der fürchterlichste des ganzen Jahrtausends gewesen sein muß. Der Frost dauerte überall von Mitte Dezember bis Mitte März und erstreckte sich über all« Länder von Skandinavien bis nach Frankreich und Italien . All« großen Flüsse waren wie„versteinert": auf dem Eis der Themse konnte man Feuer anzünden: Znyder-See und Oere-Sund könnt« man gefahrlos überkreuzen: in Nord-Holland platzten in der Kälte tne Bäume, und in den bis zum Grund gefrorenen Flüsten gingen alle Fische zugrunde. Auch aus Berlin , Esten und anderen deutschen Städten gibt e» Bericht« über die jurchibar« Kälte dieses Winters, der erst nach hundert Jahren, 1709,«inen ähnlich schlimmen Nachfolger fand. Wieder waren alle Flüste und Seen gefroren, selbst der Ebro in Spanien . In Holland froren die Arme des Rhein » noch im März zum zweitenmal zu, auch in England fror es drei Monate lang, und die strenge Kalt« beherrschte ganz Europa von Riga und Stockholm bis nach Neapel und Cadix . In Preußen, Holland und England lag tiefer Schnee: die Erde gefror über drei Ellen tief: Wild, Vögel und Menscken erfroren in Mengen. Allein im Pariser Bistum kamen an die 2000 Menfchen ums Leben. Auch der Winter von 1740 war furchtbar: er dauerte in Frankreich vom Oktober 1739 bis in den März, in Deutschland sogar bis in den April, der in Berlin nicht wärmer war al» ein milder Januar- monat. In den preußischen Staaten wurden durch den entsetzlichen Frost die Saaten, die Obstbäum« und di« Weinberg« zerstört: Bäum« und Sträucher grünten erst im Juni: es herrschte in ganz Preußen Hungersnot, und die Armen litten unter den durch den harten Winter begünstigten epidemischen Krankheiten entsetzlich. Der letzte unter diesen schrecklichen Wintern war der von 1830, der auch schon domole al» einer der strengsten In der Geschichte galt. Der Frost breitete sich von Deutschland aus Westeuropa bt» nach Spanien und Portugal au», wo er unerhört streng war, und er glich dem gegenwärtigen Winter darin, daß e» gleichzeitig im hohen Norden mild war. Auch die erreichten niedrigsten Temperaturen— vor hundert Jahren gab es ja schon exakte, meteorologische Auszeich- nungen-j.' hatten ung«fähr..da« gleicht Ausmaß wie di« jetzt wieder vorgekommenen /Kältegrade:, sie stimmen zum Tell ganz auffällig mit unseren gegenwärtigen Februartemperaturen überein. In Berlin , wo außerordentlich viel Schnee lag, wurden Ende Dezember all« Wagen in Schlitten verwandelt/ in Spanien hatte jeder Verkehr aus- gehört, und im«armen Andalusien gingen nicht weniger als 14000 Stück Di«h vor Kälte ein. Ebenso wie setzt brachen ganze Wolfsrudel bis in di« bewohnten Dörfer ein, und zahlreiche Personen wurden von den vor Hunger wütenden Bestien zerrissen. Hinter diesen katastrophalen Wintern wird der von 1929, das kann man schon heut« sagen, nicht zurückstehen, und wir wollen nur hassen, daß die heute lebend« Generation nicht noch einen zweiten Winter von dieser Strenge zu erdulden hat. ArnoldKöllner.
Als der alte General an dies« Stelle gelangt war. sah ich. daß sein Schnurrbart traurig niederbaumelte. Dann hob er den Kops und sah Mich stechend an: „Nun, mein Jung«, wie hat es dir gefallen?" „Hm," sagte ich.„es ist wirklich ein« packend« Geschichte" „Du glaubst doch an ihre Wahrheit, wie?" „Seldstverständlich," beeilte- ich Mich zu sogen. Da lächelte er so freundlich, wie oben nur mein alter General lächeln kann.___ Wenn Wlaterie verdampft... Der englische Forscher Eddingion, gleich ausgezeichnet al» Far- scher wie al» phantosievoller populärer Darsteller, meint darüber folgendes: als höchst« Temperatur, die in unserer Welt möglich ist, kommen etwa 40 Millionen Grad in Frage. Bei dieser Temperatur beginnt die Materie sich in Strahlung vollständig auszulösen,, ge- wissermaßen zu verdampfen. Die Materie verschwindet also, an ihrer Stell« tritt eine entsprechende Menge Lichtenergi« aus. Dieses Licht zerstreut sich im Weltenraum nach ollen Seiten hin und wird sozusagen von der Unendlichkeit verschluckt. Nimmt man aber das Universum als endlich nü, so wird sich dies« Strahlung nach den Gesetzen des Zufalls irgendwo im Kosmos treffen und durch Verdichtung wieder Stoss bilden,„Energiepakte", wie die modern« Physik sagt. Diese Vorstellung von der verdampfen- den Materie und der sich wieder neu ausbauenden bildet die Grund- läge für moderne Weltschöpstingslehreii. lötibei wird nicht mehr wie zur Zeit Kante das Planetensystem in» Aug« gefaßt, sondern gleich das ganze Universum. 3)as tragischste Mapilel der Polar geschichte Als da» tragischste Kapitel der Polargeschichte bezeichnete der Teilnehmer an der unglücklichen Nobile-Expedition Franz Behounek in seinem soeben bei S. 21. Brvckhous erscheinende» Wert„Sieben Wochen auf der Eisscholle" den Marsch de« Schweden Malmgren uiw der beiden Italiener Marians und Zappi, den dies« zur Rettung der verunglückten Nobile-Expedition antraten. Dies« Episode der ganzen Polartragödi«, bei der Malm- gren den Tod fand, ist am meisten besprochen worden, und die Dar- stellung Behounek«, die auf intimster Kenntnis beruht, verdient daher besondere Beachtung. Nobile hatt« eingewilligt, daß dt» drei Männer von der Eisscholl«, auf der die Geretteten dahintrieben, an Land gingen, um Hilfe zu holen. Malmgren, der über«Ine größere Erfahrung im Polargebiet verfügte, war an der Hand verwundet und herzkrank, chofst« aber, dte Anstrengungen zu überwinden.. V llebtirdie Dorpäiigeaus diesem.rocesmaxsch" schreibt Beyaua-r: „Nach vierzehn Tagen' kann Malmgren iricht weiter. Sinti.im Schnee zusammen und fordert sein« Kameraden auf, ihn zu verlassen und sich selbst zu retten. Glaubte er. daß sie un« retten könnten. glaubten die beiden Offiziere noch alten Erfahrungen, daß sie noch zum Ziel gelangen könnten? Das sind Fragen, auf die ich nicht antworten kann und auf die auch si« die Antwort schuldig bleiben. Waren dies« Menschen in dem Augenblick noch normal, als zwei den dritten lebend verließen, indem sie im Schnee ein Grab für fhn ausgruben und einen Teil seiner warmen Kleidung und den Rest seiner Borrät« mitnahmen? Noch nie ist in der Geschichte der Polar- tragödien jemand unter Umständen wie Malmgren von seinen Kameraden verlassen worden. Der Norfall ist so schrecklich und so erschütternd, daß- er dafür zeugt, daß di« beiden Italiener in dem Augenblick den Verstand verloren hatten." Malmgrens Heldennalur log es gewiß nah«, den anderen das Opfer seines Leben« zu bringen, aber es ist unverständlich, wie die beiden Italiener dos Opfer annehmen konnten und dies läßt sich nur aus einer„Polar- p l y ch v s e" erklären, der sie verfallen waren. Durch da« Zurück- lassen Malmgrens wurde sa ihre Lope nicht wesentlich gobeiiert. Der schneeblinde Marians mußte von Zappi geführt werden. Fünf Tage, nachdem sie den Gefährten im Schneegrab zurückoelosien haben, steht Zavpi die ersten Flugzeuae über sich, aber die mächtipen Metollvögel fliegen fünfmal über ihre» Häuptern hinweg, ohne sie zu bemerken. Die Kanal« ringe um die beiden werden größer: di««igen« Eisscholle, aus der si« sich befinden, wird an der Ober- fläche von der Sonn« und von unten her vom warmen Walser beiwat: die Lebensmittel gehen zur Neige, Zapp, hol schon«knige Tage. Mariano noch viel länger nickt» geoesfen. Sie hatten bereits je de Hoffnung aufgeaaben, als Tsckuchnowski sie auf seinem Junkers- slugzeug entdeckte. Der russische Flieger, gibt die Nackricht an den Eisbrecher„Krassin" weiter, und obwohl er unterdessen selbst hat notlanden müssen, bittet er telegraphisch, zuerst die Schisfbrüchigen zu retten, und wartet selbst geduldig eine volle Woche auf eirwr Eisscholle. Nach mehr als 24stündlgem Kampf findet der„Krassin " die beiden Schisfbrüchigen aus einer kleinen Eisscholle:„Mariono. ganz entkräfiet, kann nur den Kopf heben. Zappi steht und winkt»er. zweifelt mit beiden Händen, aus Furcht, daß dar„Krassin " ihre» kleinen Sisblock überrennt. Der Eisbrecher halt neben dem Eisblpck. und ein» Lausbrücke wird herabgelassen—«in Stahlkoloß neben einer kleinen Eisscholle, auf der«in Menschenleben schon beinal,« auszulöichen droht. Während eine Tragbahr« für Mariano geholt wirb, desien einzige L»beneäußerung ein oelegentliche« Heden des Kopfe, mit dem iverklärt. kindlichen Läckeln eines tadgeweihten Menschen ist, findet Zappi im Fieber der Erregung genügend Kraft. die Brücke zum„Kralstn" allein hinaufzuNettern. Und irgendwo nah« im Meer, vielleicht nur einige Kilometer entfernt, treibt eine klein« Eisscholl« mit dem armseligen, gemarterten Körper Malmgren»..."____ Der vakterlen Svrlngbrunnen. Die eigentümlich« Erscheinung. die man mit dem Namen„Batterien-Springbrunnen" bezeichne«. kann man an Schweselbakterien beobachten, die man in einem Tropfen schwefelwasserstofshalttgen Wasser« unter dem Mikroskop beobachtet. Da diese Bakterien zu ihrem Leben sowohl Schwefel- Wasserstoff, als aucy Sauerstoff brauchen, so bewegen sie sich un- ablässig von der schweselwasserstoskhattigen Mitte de» Wasserttapsens geaen den sauerstoffhaltigen Rand zu und umgekehrt wieder nach der Mitte, und zwar, wie der Forscher Pia beobachtet hat. in so reget- mäßiger Bahn, daß die hin- und rückwandernden Bakterien an den Anblick eiiie» sich aleichmäßig bewegenden Springbrunnens«rinnern Den Weg vom Grund bis zur Spitz» de». Brunnen, legen die Bakterien im Lblattf von je fünf Minuten zurück.