gleiches Ansehen wie in seinem früheren engeren Wirkungsfreise Bayern erwarb.
Auch als Gesellschafter, nach ernster Arbeit, eroberte er sich aller Sympathien. Wer ihn einmal wig- und geistessprühend im Kreise seiner Parteifreunde sah, dem wird es faum faßbar erscheinen, daß der kaum Achtundvierzigjährige die hellen, strahlenden Augen nun für immer geschlossen haben soll.
Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern trauert die deutsche Sozialdemokratie um den Tod eines Mannes, der noch Großes zu geben imftande gewesen wäre. O. W.
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Der Parteivorstand richtete an Frau Saenger, München , folgendes Telegramm: Zu unserem gemeinsamen schweren Berlust fagt das herzlichste Beileid Der Parteivorstand. D. Wels.
Die sozialdemokratische Reichstagsfrattion hat an die Witwe Almin Saengers folgendes Beileidstelegramm gesandt:
Lieferschüttert durch die Nachricht vom Tode Ihres Gatten spricht Ihnen die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ihr herzlichstes Beileid aus. Der Verlust Alwin Saengers bedeutet auch für uns einen schweren Schlag. Wir werden sein Andenken stets in Ehren Im Auftrag: Breitscheid .
halten.
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München , 18. Februar.( Eigenbericht.) Alwin Saenger starb heute morgen an den Folgen einer Grippe. Die bösartige Krankheit befiel ihn vor etwa drei Wochen, sein Zustand verschlimmerte sich rasch. Er mußte in eine Klinik über geführt werden, da sich eine Blasenentzündung eingestellt hatte. Am legten Donnerstag wurde er einer Operation unterzogen, bei der zwischen Blase und Darm ein großer eitriger Herd festgestellt murde, der zum Teil entfernt werden konnte. Der operative Eingriff, der 2% Stunden erforderte, fonnte aber das Leben des Kranken nicht mehr retten. Die allgemeine Schwäche nahm dauernd zu, fo daß sein Zustand schon seit Sonnabend hoffnungslos schien.
Das mörderische Gas.
( Fortsetzung von der 1. Seite.)
der Kälte einen solchen Umfang angenommen, daß die Baupolizei sich ernsthaft mit ihnen beschäftigen sollte. Es wäre vor allem zu überlegen, ob derart gefährliche Gasanlagen noch länger in der Nähe bewohnter Häuser geduldet werden können. Jedes Gasreservoir, jeber Gasometer, ja jede Gasleitung, birgt nach den letzten Erfahrungen eine Fülle äußerster Gefahren für Leben und Gesundheit der Bewohner in sich. Energisch muß jezt gefordert werden, das mörderische Gas mit allen seinen Schäden gänzlich aus jedem Wohnbereich zu entfernen, menn es nicht gelingen sollte, Sicherungsmaßnahmen zu treffen, die jede, aber auch jede Gefahr für Personen ausschließt.
Im Laufe des gestrigen Nachmittags erschien u. a. auch der Minister des Innern Grzesinsti, um gemeinsam mit den Direttoren der Gasanstalt, Sachverständigen, darunter Professoren der Technischen Hochschule, Stadtbaurat Adler und Vertreter der Feuerwehr die Unglücksstelle eingehend zu besichtigen. Obertommissar Reimann und seine Beamten haben weiter verschiedene Zeugen aus der Nachbarschaft pernommen. Bemerkenswert sind Aussagen dahin, daß die Leute zunächst ein Sausen und 3ischen vernahmen und daß dem erst eine Entzündung folgte. Hiernach wäre anzunehmen, daß durch die andauernde Kälte Spannungen und Risse in den Versteifungen entstanden sind, aus denen Gas entwichen wäre. Aus dem Leuchtgas hätte sich dann Wasserstoff abgesondert und mit dem Sauerstoff der Luft verbunden. Knallgas, das so entstand, kann sich dann entzündet haben. Das ist möglich, auch ohne große Temperaturschwankungen. Die Familie des Werkzeugfabrikanten Mager, dessen Wohnung zum größten Teil zerstört murde, hat schon seit acht Tagen ein unterirdisches Klopfen mit Stößen wahrgenommen. Sie dachte dabei an geheimnisvolle Arbeit von Einbrechern, glaubt aber jeßt, die Erscheinung mit der Gaserplosion in Verbindung bringen zu müssen. Es ließ sich bisher nicht feststellen, woher dieses Klopfen kam und wo fein Ursprung lag.
Die rätselhaften Ursachen.
Am heutigen Montagvormittag fand an der Unfallstelle in der Sellerstraße ein Lotaltermin statt, an dem Vertreter der Gaswerke, der Polizei und der Feuerwehr teilnahmen. Man fonnte jedoch über die Ursachen noch immer nichts Genaues feststellen, da nach Ansicht aller sachverständigen Kreise zuerst die Schuttund Schlammassen beseitigt werden müssen, die jekt noch auf dem Fundament lagern, auf der sogenannten Taffe, in der sich die teleskopartig ineinandergeschobenen Teile des eisernen Behälters befinden. Diese Arbeit wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen, und erst dann wird man Untersuchungen vor nehmen fönnen, aus denen sich vielleicht nähere Anhaltspunkte für die vorläufig noch ganz rätselhafte Explosion gewinnen lassen. Die Sachverständigen erflären heute übereinstimmend, daß der Borfall, der in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag den Gasbehälter zerstört hat, weder in Europanoch in Amerita irgend einen Borläufer befize. Alle Aussagen stimmen dahin überein, daß unmittelbar vor der Explosion ein st a rtes Saufen startes und Brausen vernehmbar gewesen sei. Hier ist man in fach männischen Kreisen der Ansicht. daß dieses Geräusch durch das aus dem Gasometer frei ausströmende Gas hervorgerufen morden ist. An irgendeiner Stelle muß sich ein ziemlich erhebliches Loch gebildet haben, so daß die im Innern befindlichen Gasmengen unter starkem Druck gegen die umgebende Mauer strömten und dadurch das beobachtete Geräusch hervorriefen. Ungeflärt bleibt jedoch die Entzündung des Leuchtgajes. Offenes Feuer oder Licht, brennende Gaslampen und dergleichen sind in weitem Umkreis um die Gasometer nicht vorhanden. Seit Jahren schon hat man den früher in der Nähe des Gasometers befindlichen Gasscheinwerfer, der die Kontrolluhren beleuchtet, durch elektrische Lampen ersetzt, die noch dazu durch besondere Maßnahmen gegen Kurzschluß oder Funten bildung gesichert waren, und deren Installation in furzen Zwischen räumen immer wieder geprüft wurde.
Dem Tode entgangen.
Eine Augenzeugin berichtet: Einige 20 Meter von den Gasbehälter liegt unser Grundstüd, auf dem mein Mann eine Werkzeugfabrik für Tiefbau betreibt. Unsere Wohnung liegt in dem angrenzenden, ebenerdigen Badfteinbau. Bir lagen im besten Schlummer, als eine ungeheure Detonation uns pon den Betten gegen
Amerikanischer Reparationsplan.
Aber wieder nur Zwischenlösung.
Paris , 18. Februar.( Eigenbericht.) Die französische Presse gibt am Sonntag der Erwar tung Ausdruck, daß die deutsche Delegation am Montag mit positiven Vorschlägen über die Endlösung der Reparationsfrage aufwarten werde.
Diese Erwartung entspricht in keiner Weise den Absichten der deutschen Sachverständigen. Sie vertreten nach wie vor die Auffassung, daß die Konferenz einberufen wie vor die Auffassung, daß die Konferenz einberufen worden ist, um gemeinschaftlich eine allen Teilen gerecht werdende Lösung zu suchen und Teilen gerecht werdende Lösung zu suchen und nicht mit Forderungen und Gegenforderungen Kuhhandel zu treiben." Immerhin scheint es, als ob man in den anderen Delegationen darüber wesentlich anders denkt. Insbesondere bei den Amerikanern machen sich bereits gewisse Anzeichen der Ungeduld bemerkbar, und wir glauben zu wissen, daß die amerikanische Delegation, bie mit einem, wenn auch noch nicht in allen Einzelheiten ausgearbeiteten, so doch in seinen Grundzügen fest. ausgearbeiteten, so doch in seinen Grundzügen fest. stehenden Plan nach Europa gekommen ist, damit noch in dieser Woche herausrücken wird. Für die Kon ferenz wird dies der kritische Augenblick sein, in dem sich entscheiden muß, ob man zu einer Verständigung gelangen fann oder nicht. In Konferenzkreisen ist man in dieser Sinsicht nicht ganz ohne Pessimismus und die Auffassung ist heute keineswegs mehr vereinzelt, daß, man sich in ist heute keineswegs mehr vereinzelt, daß, man sich in Grwartung eines günstigeren Zeitpunktes einstweilen mit einer neuen Zwischenlösung wird begnügen müssen. Erwartung eines günstigeren Zeitpunktes einstweilen mit
Das Ergebnis der ersten Woche.
Paris , 18. Februar. Ueber den gegenwärtigen Stand der Reparationsverhandlungen ist von bestunterrichteter Seite folgendes zu erfahren:
Von der deutschen Leistungs- oder Zahlungsfähigkeit ist im Laufe dieser ganz allgemein gehaltenen Erörterungen direkt nicht gesprochen worden. Es leuchtet aber ein, daß diese Frage indirett eine nicht zu unterschäzende Rolle gespielt haben muß, als es sich darum handelte, die mit dem Dames- Plan in den letzten vier Jahren gemachten Erfahrungen und die jeßige internationale Wirtschaftslage fich zu vergegenwärtigen. Die deutsche Delegation hat der in Deutsch land geleisteten Arbeit des Generalagenten ihre höchste Anerkennung nicht versagt. Sie hat die von Parker Gilbert veröffentlichten Ziffern niemals in Zweifel gezogen, sondern die Bedeutung des Gilbertschen Tatsachenmaterials als Informationsquelle zur Erforschung der deutschen Wirtschaftslage voll gewürdigt. Die Beziehungen zwischen den Mitgliedern der deutschen Delegation und Barker Gilbert sind daher nach wie vor ausgezeichnet. Das hindert auf der anderen Seite nicht, daß die Regierungen über die aus dem Tatsachenmaterial auf die deutsche Wirtschaftslage zu ziehenden
die
Folgerungen auseinandergehen und daß vor allem deutschen Experten in den Verhandlungen auf gewisse Punkte aufmertfam gemacht haben, die in den letzten Berichten des Reparationsagenten nicht behandelt worden sind, wie z. B. die Transferfrage. Ganz allgemein fann gesagt werden, daß die Stimmung innerhalb des Sachverständigenausschusses in der abgelaufenen Woche durch keinerlei Gegenfählichkeiten getrübt worden ist, vielmehr ist die ganze Atmosphäre auf der Konferenz nach wie vor äußerst herzlich. Insbesondere sind alle Gelegen heiten, bei denen die Beratung von finanziell- geschäftlichen auf das politische Gebiet hätten verschoben werden fönnen, von sämtlichen Beteiligten auf das sorgfältigste vermieden worden. Auch das Bewußtsein, daß bei einem eventuellen Scheitern der Verhandlungen alles beim alten bleiben würde, bis man mit dem Dawes- Plan weitere Erfahrungen gemacht hat, trägt natürlich dazu bei, die Atmosphäre auf einem durchaus ruhigen Niveau zu halten. Einen angenehmen Eindruck mache es bei den Teilnehmern der Sachverständigenkonferenz, daß entgegen den Ankündigungen franzöfifcher Blätter niemand mit großem statistischem Material oder Aktenstößen aufmarschiert, daß vielmehr die grundlegenden Fragen an Hand turzer Notizen behandelt würden. Der französische Standpunkt, daß Deutschland der Bittsteller auf der Konferenz sei, wird von den Experten nicht geteilt. Der Ausschuß ist im Gegenteil der Meinung, daß alle Regierungen, die die Einberufung der Konabgeschlossen in dem Gedanken, daß man am Montag versuchen wird, ferenz veranlaßt haben, das gleiche Interesse an einem Erfolg der Verhandlungen befizen. Die erste Verhandlungswoche wurde gestern die Probleme etwas schärfer zu umreißen und zu fonkretisieren. Man hofft, in verhältnismäßig turzer Frist wenigstens zu der Feststellung zu gelangen,
ob eine gemeinsame Lösung oder ein gemeinsamer Borschlag überhaupt denkbar ist,
d. h. zu der Entscheidung darüber, ob man unverrichteter Dinge auseinandergehen soll oder ob es 3wed hat, weiter zu tagen. Je länger die Konferenz dauert, um so wahrscheinlicher wird es, daß eine solche Lösung gefunden werden kann. Nach welcher Richtung diese Lösung gehen wird, darüber läßt sich zur Stunde selbstverständlich nicht das geringste sagen. Bei der deutschen Delegation besteht die Ueberzeugung, daß bindende Berpflichtungen für die fünftigen Reparationszahlungen nur dann übernommen werden können, wenn die deutschen Wirtschaftsgrundlagen in Eigenpro duktion und Export so gesichert werden, daß man zuverläffig mit einem gewissen ökonomischen Gewinn rechnen fann, aus dem die Annuitäten bezahlt werden könnten. Es liegt nahe, daß die Entwicklung dieses Gedankens auf der Konferenz zu einer Kritik an der 3011 politit der verschiedenen Länder geführt hat, bei der sich die übrigen Verhandlungsteilnehmer verständlicherweise ziemlich zurückhaltend zeigten.
Mastierte Räuber gehen um.
Raubüberfall auf ein Garagenbureau in Charlottenburg .
Ein Bandenraubüberfall, der an die unruhigen Zeiten| rend die Eingeschüchterten der Aufforderung folgen mußten, schloß 1924/25 und an die Untaten der damals arbeitenden GörischBande erinnert, wurde in der Nacht zu Sonntag in Char lottenburg verübt.
Auf dem Grundstück Gutenbergstraße 5/6, einer Industriegegend, dicht am Salzufer, befinden sich ausgedehnte Garagen und Reparaturwerkstätten der Kandelhardt. A.-G. Hier sind ungefähr 250 Droschtenautos untergebracht, die in verschiedenen Schichten Tag und Nacht aus- und einfahren. Wenn man den Hof betritt, so liegen zur linken Hand erst das größere Verwaltungsgebäude und daran anschließend kleinere Bureaus, in denen auch nachts die Chauffeure mit den Angestellten abrechnen. In der Nacht zu Sonntag taten dort zwei Angestellte Bellmann und Hüb. ner Dienst. Die Bureauräume find nach dem Hof nicht besonders gesichert und untereinander durch Türen mit Schiebefenstern verbunden. Um 3.35 Uhr ging plöglich in den Nebenräumen und auf dem Flur das Licht aus. Bellmann und Hübner glaubten an einen schlechten Scherz von Chauffeuren und traten hinaus. Im felben Augenblick wurde die Tür aufgerissen und drei schwarz mastierte Männer traten ihnen mit erhobenen Revol Dern entgegen. Beim Erlöschen des Lichts war nur eine Schreibtischlampe brennen geblieben. Bellmann nahm einen Schreibtisch stuhl und wollte damit auf die Räuber einschlagen. Auch Hübner fah sich nach einer geeigneten Waffe um. Sofort fnallte ein Schuß, der die beiden Angestellten belehrte, daß die Räuber ihre Pistolen nicht zum Scherz trugen. In ruhigem Tone forderten die Räuber die Angestellten auf, sich ganz still zu verhalten, die Hände hochzuheben und sich mit dem Geficht an die Band zu stellen. Wäh
die Decke schleuderte. Durch die durch den Luftdruck geöffnete Tür sahen wir das Wohnzimmer, dessen große Fenster der GasTür sahen wir das Wohnzimmer, dessen große Fenster der Gasanstalt gegenüberliegen, von blendender Helligkeit erfüllt. Gleich darauf erfolgte ein 3 weiter, furchtbarer Krach; das emporGleich darauf erfolgte ein 3 meiter, furchtbarer Krach; das emporgeschleuderte Dach des Gasbehälters war auf den Unterbau zurüd gestürzt. Wir verloren vollends den Kopf und frochen in den Nachthemden durch die rückwärts gelegenen Fenster in den Hof. Unserer Tochter Berta, die nebenan in einem Altoven schlief, fiel gleich bei der ersten Explosion ein Teil der Dede auf das Bett. Das Mädchen trug einen Nervenschock davon. Feuerwehrleute leisteten uns erste Hilfe. Trotzdem können wir von Glüd reden. Ein etwa 20 Meter langer, eiferner Träger durchschlug im Fallen die beiden Fenster des Wohnzimmers, das mit Steinen und Explosionsstaub übersät ist, ohne aber die Standuhr, die gleich neben dem Fenster steht, die Hängelampe oder unser Glasgeschirr am Büfett entzwei zu schlagen. Wäre der Träger nur 1 meter länger gewesen, so hätte er sicherlich unfere ganze Wohnung in Trümmer gelegt.
Die Kälte läßt nach.
In größeren Teilen des Reiches ist am Montag eine weitere Milderung des Frostes festzustellen, besonders in Nordwest-, Mittel- und Südostdeutschland. Recht falt ift es noch in Bayern . Mittel- und Südostdeutschland. Recht falt ist es noch in Bayern . München hafte am Montag früh 22 Grad Kälte. Bom Rhein werden München hafte am Montag früh 22 Grad Kälte. Bom Rhein werden gleichfalls noch Temperaturen bis zu 16 Grad unter null gemeldet.
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einer mit den auf dem Tisch liegenden Schlüsseln den Geldschrank auf und nahm eine darin stehende Kassette unter den Arm. Ein anderer durchwühlte inzwischen die Schubladen und nahm auch hieraus Geld an sich. Es sind ihnen ungefähr 1000 bis 2000 Mart in die Hände gefallen. Hierauf folgte der Befehl, sich noch 10 Minuten ganz ruhig zu verhalten und keine Verfolgung zu unternehmen. Als die Räuber sich anschickten, den Raum zu verlassen, kam gerade der Pförtner hinzu. Er wurde gepackt und in die Mitte des Zimmers gestoßen und ebenfalls gezwungen, sich mit dem Gesicht an die Wand zu stellen. Dann verließen zunächst zwei der Räuber das Zimmer. Der dritte blieb noch zurück und hielt die Waffe auf die Angestellten gerichtet. Blöglich war auch er lautlos verschwunden. Die Bureauangestellten stürzten ihnen nach auf den Hof. Gerade kam eine Droschte hereingefahren, in der die drei die Verfolgung aufnahmen. Obwohl sie die ganze Gegend am Salzufer und in der Englischen Straße absuchten, war von den Räubern keine Spur mehr zu finden.
Als die sofort benachrichtigte Kriminalpolizei erschien, fand man im 3immer die Rugel, die beweist, daß die Räuber über eine Mauserpistole Kaliber 7,65 verfügten. Fußspuren, die man auf dem Hofe im Schnee entdeckte, führen zu einem benachbarten Fabrikgrundstück, über einen zwei Meter hohen Zaun hinweg und nach dem Salzufer zu. Hier haben die Räuber ohne Zweifel einen bereitgestellten Bagen bestiegen, der ihnen schnelle Flucht ermög lichte. Ein Ehepaar, das in der Nachbarschaft wohnt und spät nach Hause kam, hat zwei verdächtige Leute gesehen, die aus einer Droschte ausstiegen und das Fabrikgrundstück betraten.
Die Schneefälle haben allgemein nachgelaffen. In Berlin zeigt das Thermometer am Montag vormittag 4 Grad unter Null. Da für die nächsten Tage Aufheiterung zu erwarten ist, dürften die Temperaturen besonders in den Nachtstunden infolge stärkerer Ausstrahlung wieder etwas zurüdgehen. Nach den Angaben der Berliner Wetterdienststelle werden die Tagestemperaturen wenig verändert fein. Infolge zeitweiser Aufheilerung dürfte schon die nächste Nacht etwas fälter werden. Erhebliche Niederschläge sind nicht zu erwarten.
Das Verfahren gegen Frieders. Der Angeklagte nicht erschienen.
Weimar , 18. Februar. Vor der Dienst straftammer in Weimar begann heute vormittag die Hauptverhandlung gegen den Oberstants anwalt Dr. Friebers. Bor Eintritt in die Berhandlung gab der Berteidiger Justizrat Dr. Loewenstein- Berlin eine längere Erflärung ab, in der er das nichterscheinen des Angeflagten begründete und betonte, baß ein Urteil ohne Anhörung des Angeklagten ein wertlojes Stüd Bapter darstellen würde. Der Berteidiger stellte einen Bertagungsantrag und erklärte, daß er bei Ablehnung die Berteidigung niederlegen würde. Die Staatsanwaltschaft und auch der Beamtenvertreter widersprachen der Vertagung. Um 12 Uhr 30g fich das Gericht zur Beratung des Antrages zurüd,