Zu einem der michtigsten Teile der Justizverwaltung
fich allmählich das Arbeitsgericht. 70 000 bis 80 000 Klagen wurden im ersten Jahre des Bestehens allein in Berlin verhandelt. Wachtmeister und Richter, Bureaukräfte und sonstiges Personal mußten rasch herangezogen, Verhandlungszimmer und Bureauräume in furzer Zeit beschafft werden. Einen Teil stellte die Justizverwaltung selbst, einen Teil übernahm man vom Magistrat. So entstand in aller Eile eine Institution, an deren Eristenz die gesamte Arbeit nehmerschaft das größte Interesse hat.
Schon seit Bestehen des Arbeitsgerichts Berlin erwägt man seine ordnungsgemäße Unterbringung. Bis jetzt ist man noch nicht darüber hinausgekommen. Die Raumverhältnisse auf dem Berliner Arbeitsgericht wachsen sich dabei nachgerade zur Katastrophe aus.
Das Publikum muß heute noch teilweise auf zugigen Korri ⚫doren warten, bis es als Partei oder als Zeuge aufgerufen wird. Es gibt heute noch Verhandlungszimmer ohne anschließendes Beratungszimmer, so daß das Publikum, Zeugen, Parteien, Sachoer: ständige und Bresse den Gerichtssaal verlassen müssen, menn das Gericht beraten will. Die Zuhörerräume und Pläge sind viel zu flein. Trotz sehr schlechter Akustik gibt es keine besonderen Breffe plätze. Ein Pressezimmer existiert nicht, ebenso wenig Kleiderablagen. Dadurch, daß das Gericht in drei verschiedenen Ge= bäuden untergebracht ist, wird das an sich schon arg überlastete Bersonal ganz übermäßig beansprucht. Selbst in eiligen Fällen- wenn z. B. der Schuldner vor dem Konkurs steht ist es fast unmöglich, sofort einen Schildtitel zu bekommen, falls das erkennende Gericht in der Prinz- recht- Straße untergebracht ist. Die zu= ständige Kanzlei für die fertigung der Schuldtitel ist zum Teil in der Zimmerstraße, und ein 16jähriger Bote steht nur in den seltensten Fällen zur Verfügung; an zwei Tagen, wenn der Bote zur Pflichtfortbildungsschule, ist der Pendelverkehr überhaupt lahm
gelegt.
Durch den Mangel an Wachtmeistern, Kanzlei- und Zustellungsbeamten kommt das Gericht tagtäglich den Rechtsuchenden gegenüber in Berlegenheit und es entsteht viel unnötige Verärgerung. Den Richtern stehen nicht einmal Erfahräume zur Verfügung. Wenn ein Richter z. B. einen Prozeß außerhalb seiner Sizungstage fördern will, so muß er sich ein Verhandlungszimmer leihen und so warten mitunter Richter und Parteien auf ein leerwerdendes Berhandlungszimmer. Abgesehen von der Raumnot und den innerdienstlichen Mängeln bestehen auch noch andere Mängel in der Arbeitsgerichts. barkeit.
Im Arbeitsgerichtsgesetz heißt es, daß der Kläger resp. der Obsiegende in der Zwangsvollstreckung feine Gebührenvor: schüsse zu leisten hat. Nichtjuristen folgern daraus, daß sie unent
Schieber Börse.
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„ Nu, wie is heut die Tendenz?" „ Kohle freigend- Thermometer fallend."
Zwei Künstler von äußerster Berschiedenheit der Ziele und Mittel sind in der Galerie Flechtheim vereinigt. Aber sie vertragen sich ausgezeichnet. Der Grund dafür liegt wohl in der Gemeinsamkeit einer ebenso vollkommenen Aufrichtigkeit ihrer Ziele
wie einer diesen ebenso vollkommen entsprechenden Ehrlichkeit in den Mitteln.
Das können freilich versteht sich bei beiden von selbst. Willy Baumeisters Weg ging von der strengen Abstraktion des Mauerbildes" zu figürlicher Darstellung, die allerdings immer noch genug des Abstrakten an sich hat; mustergültig für die Einordnung von Körperbewegung( in Gestalt sportlicher Betätigung) in die absolute Form des Bildes, in seine polaren Spannungen und Geseze der Konstruktion. Auch der naive Betrachter wird vor diesen sehr reinlichen und von allem Zufälligen menschlicher Erscheinung befreiten Bewegungsformeln begreifen, daß diese Art von Darstellung höher steht als Abbilder der Wirklichkeit. Hier ist eine Gleichung gefunden zwischen höchſter Sportleistung und dem konstruktiven Geist
unserer Maschinen, unserer Autos und modernen Architektur.
Die blizende Boulfommenheit, die uns an solchen Maschinen und Bauwerken entzückt, ist bei Baumeister in seine Bildform eingegangen. Präzision der menschlichen Bewegung zu geben in diesem Sinne, ist nur möglich bei einer weitergehenden Bereinfachung und Verallgemeinerung der Körperformen und größter Beschränkung alles fachlichen Beiwerks. Man spürt die nahe Berwandtschaft mit den flaren, hellen und nüchternen Räumen unserer Architekten, und man möchte diesen Einsicht wünschen in die Möglichkeit, mit solchen Bildern, beffer noch mit auf die Bände gemalten Fresten, einen vollkommenen Schmuck ihrer Räume zu gewinnen. Es ist die Malerei, die dem Verlangen unserer Zeit nach technischer Klarheit
Darum
Ralph besitzt eine Fabrit, Rudolf außer der Fabrik noch zwei Rittergüter und die Tennismeisterschaft für Europa entdeckt Rita, daß ihr die innere Musik in der Ehe mit Ralph mangelt. Sie wechselt zu Rudolf hinüber. Nachdem fie einige Wochen Rudolfs Seft genippt hat, entdeckt sie wiederum, daß ihre innere Musik verstummt. Ritas Unglüd wäre unausdentbar, wenn nid Ralph den glücklichen Gedanken hätte, einen Chauffeurpelz anzuziehen. Dieses nach dem Theaterzettel von Hermann Hoffmann bezogene Kleidungsstüd bringt Ritas Erlösung. Denn unter dem warmen Futter schlägt Ralphs noch wärmeres Herz, das eben doch allein dem mufifbedürftigen Herzen Ritas entspricht. Die zwei Herren des Lustspiels sind sehr nobel. Die junge Dame ist sehr schlank und verwöhnt. Das Milieu ist Grunewaldvilla ohne Hypothet und mit Ehrenstandpunkten, die durchaus des Mercedesmagens und des Baronstitels von Rudolf würdig sind.
Kurt Gö hätte sich dieses Lustspiel auch selber schreiben fönnen. Es wäre dann allerdings etwas graziöjer geworden. Denn Herr Lenz findet die Pointen nicht immer mühelos, und wo sein Originalwig versagt, nimmt er bei älterem Geist eine Anleihe auf. Herr Göz und seine entzückend launenhafte Gattin, die als Bühnen fünftlerin Ballerie von Martens heißt, verschaffen dem etwas blinden Brillanten der Komödie oft sprühenden Glanz. Auch Herr Paul Otto forgt dafür, daß die Funken leuchtender fallen, als sie aus dem Kopf des Dichters blizten. M. H.
Das brennende Herz.
Univerfum.- Mozartsaal.
Hans Müller , Berfasser der„ Könige", der„ Flamme" und anderer liebreizender Theaterstücke, schreibt eine Filmromanze„ Das brennende Herz", und beweist damit schlagend, daß er feine Ahnung nom Film hat und daß er imftande ist, den Sacharingehalt, die billige Sentimentalität, die schiefe Problemstellung seiner Bühnendramen noch im Filmmanuskript bei weitem zu übertreffen.
geltlich Gerichtsvollzieher beauftragen können. Das stimmt nicht. Der Gerichtsvollzieher ist berechtigt, Auslagen vorschüsse vor Erledigung des Auftrages zu erheben. Es wird nun vielfach geklagt, daß diese Auslagenvorschüsse in feinem rechten Berhältnis zu dem einzutreibenden Objekt stehen. Und außerdem fennen Nichtjuristen die Berpflichtung zur Zahlung dieser Gebühren überschütternder Komit. Ueberhaupt in jeder Szene Häufung von Un haupt nicht und sträuben sich nun in der Regel, irgend etwas zu bezahlen.
Ein Bergleich vor dem Arbeitsgericht ist kostenfrei! Der Staat verzichtet aljo in diesem Falle auf mitunter recht erhebliche Gebühren. Sie betragen z. B. bei einem Objekt von 1000 Mart im Streitverfahren schon 30 Mart. Sind aber Zeugen geladen und ver zichten diese auf eventuelle Gebühren, so verlangt der Staat auch im Vergleichsfalle, in dem er auf die gerichtlichen Gebühren verzichtet, die Ladungsgebühren für den Zeugen. Sie betragen genau 0,46 m., nämlich 0,38 m. 3uftellung und 0,08 m. Porto. Was foftet den Staat wohl die Ausstellung dieser Gebührenrechnung und wieviel Arbeit könnte durch Uebernahme auch dieser gering fügigen Untoften gespart werden?
Genau so unerheblich sind natürlich auch die 0,08 Mt. Gebühren, die das Gericht für die Zustellung des Vergleichs erhebt. Beim früheren Gewerbe- und Kaufmannsgericht war der Vergleich und seine Zustellung völlig fostenfrei. Das Arbeitsgericht fällt aber unter das deutsche Gerichtstoftengeſetz.
Zum Schluß noch eine Bitte an das Justizministerium. Von Alters her lautet das Rubrum der Aften: In der Sache der Margarete Schulze gegen den Gottlieb Müller, vertreten durch den Hans Krause . Könnte die Justiz nicht etwas höflicher werden. Im Geschäftsleben pflegt man feit einigen Jahren die Titulatur: Herr, Frau und Fräulein anzuwenden!
Neuwahl bei der Liga für Menschenrechte. Am Sonntag fand in Leipzig die Jahresmitgliederversammlung der Liga für. Menschen rechte statt. Die Neuwahl des Borstandes ergab folgendes Resultat: Dr. Ostar Cohn, Arthur Holitscher , Dr. Robert Kuczynski, Otto Lehmann Rußbulb, Dr. Walter Leminthal, Dr. E. J. Gumbel Dr. Siegfried Rawerau, Brofeffor Anna Siemsen , Dr. Kurt Lucholſti, Graf Emil Wedel Die ersten fünf Genannten gehören bem engeren Borstande an.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienffftelle Berlin und Um. gebung.( Nachdruck verb.) Zeitweise etwas aufheiternd, ohne erhebliche Niederschläge, tältere Nacht, Tagestemperatur wenig verändert. Für Deutschland . Teils heiter, teils wolkig, nirgends nennenswerte Niederschläge, Temperaturen im ganzen wenig ver ändert,
Schon das Thema! Ein junger Komponist und eine hoffnungs. volle Sängerin, die zuerst in einem Tingeltangel auftritt, lieben sich und heiraten auch nach allerlei Schwierigkeiten. Ein Thema, sp alt wie der Film! Noch bejahrter das Milieu der Animierfabaretts und die Typen. die dort herumwanfen. Wie sich die beiden Liebenden zum ersten Male treffen, ist wegen der Unwahrscheinlichkeit von erwahrscheinlichem. Alles geschieht zufällig, in der blödesten Art, ohne die Spur von logischer Verknüpfung. Außerdem ist ein Filmmanuftript teine Novelle, sondern muß optisch erlebt, mit den Augen erschaut werden. Hans Müller scheint aber feine Augen zu be sigen, alles, was er bietet, ist völlig unfilmisch. Das Filmmanuskript hat aber mit diesem Opus, verfaßt von einem Mann, der so etwas wie einen Namen hat, seinen absoluten Nullpunkt erreicht.
An diesem Kitsch scheitert auch der hochbegabte Regisseur Dr. Ludwig Berger . Selbst seine Interieuraufnahmen, seine Straßenbilder, malerisch empfungen, haben nicht den Reiz der Straßenbilder, malerisch empfungen, haben nicht den Reiz der Originalität, sie wirken wie aus zweiter Hand. Es bleibt seine Arbeit mit den Darstellern, und hier steht Berger auf der alten Höhe feines Könnens. Erstaunlich, wie er die Schablone der Christians löst, wie natürlich dieje Beltdame plötzlich ein junges Christians löst, wie natürlich diese Weltdame plöglich ein junges Mädchen spielt, allerdings schon zu start auf Unschuld stilisiert. Wie immer sind die Chargen bei Berger ausgezeichnet, bis ins feinste Detail ausgefeilt. An erster Stelle Frida Richard , die eine Säuferin fast phantastische Züge gibt.
Atlantikfahrt des Meteor."
Ein populärwissenschaftlicher Film.
F. S.
Die 2½jährigen Fahrten und Forschungen, die das deutsche Kanonenboot Meteor 1925 bis 1927 in der Atlantif unternahm, sind zum Gegenstand eines Ruthurfilms gemacht worden. Ein einleiten der Vortrag im Phoebuspalast legte die 3mede des Unternehmens dar( systematisch die Bewegung der Wassermassen im At. lantischen Ozean, die Gestaltung des Meeresbodens, die Eigenschaf ten des Mereswaffers, fein Organismenleben sowie das Luftmeer zu erforschen). Rühmend wurde des Urhebers bes ganzen Blanes, des Prof. Alfred Merz , gedacht, der schon auf der Ausfahrt seinen Tod fand. Der Film selbst fann natürlich nicht die ganzen wissenTod fand. Der Film selbst fann natürlich nicht die ganzen wissenschaftlichen Fragen erörtern, die mit dem Thema zusammenhängen. Immerhin gibt er eine gute Anschauung davon, wie die Arbeiten vor sich gingen. Die Größe und die Schwierigkeiten der Aufgabe merden flar; mußten doch der Ozean 14mal durchquert und über
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am stärksten entgegenkommt, und darum wünschte man sich nichts Erfreulicheres, als ihre Vertretung auch in unseren fortgeschrittenen Museen, vor allem in der Nationalgalerie. Edgard Tytgat ; ganz weit fort von modernen Konstruktionen.
In eine Märchenwelt führt das Werk des flämischen Malers
Er ist schon 50 Jahre alt und bei uns zum ersten Male gezeigt. Aber dieser Brüsseler wird unsere Herzen im Sturm erobern. Eigentlich müßte man ein Dugend Bilder von ihm mit ihren wunderbaren Titeln nennen und genau beschreiben, um eine flare Borstellung von dem Sonderling zu geben. Es ist immer eine beimliche Liebe dabei und ebenso Süßigkeit und lyrisches Gefühl wie tiefe Einsicht in die Grausamkeit des Lebens, und die über allem schwebende und alles verklärende Ironie des Wissenden. Ein Beiser, der sich das Empfinden eines Kindes bewahrt hat; ein Märchenträumer, dem nichts Menschliches fremd ist, und der das Banalste des heutigen Daseins mit einer unbeschreiblichen Süße von finnlicher Hingebung und zartem Spott umkleidet. Eifersucht erotischer Despoten, die ihre Nebenbuhler verstümmeln lassen oder aber mitten im Weibermorden innehalten, gerührt von jungfräulicher Anmut; Liebhaber, die ein nacktes Mädchen im Kahn bei Mondschein entführen und die Gitarre flimpern; auf eine unerhört fede und ziervolle Weise betrogene Ehemänner; schreckhaft liebliche Erscheinungen von Feen auf Wolkensophas und chirurgische Tragödien, mitten in die zartesten Amouren grausam einschneidend- und alles in einem fanften Flötenton vorgetragen, der ebenso weit entfernt ist von brutaler Naturalistik wie non Sentimentalität. Denn das ist das Wunder bei diesem Flamen, taß seine Boefie ganz und gar bildhaft ist und reine Malerei, daß auch der strengste Formalist diese Bilder untadelig finden muß und der naive Betrachter, der sich um die Form den Teufel schert, zur Anbetung hingerissen wird.
Dr. Paul F. Schmidt.
9000 Messungen, zum Teil bei Berankerung mitten im Ozean, vorgenommen werden. Auch die Ergebnisse der Untersuchungen werden uns im Bilde vorgeführt: das Relief des Meeresgrundes zwischen Afrika und Südamerika wurde festgestellt und in Ueberhöhung gezeigt und anderes mehr.
Neben den rein wissenschaftlichen Zielen sollte die Fahrt auch den deutschen Interessen dienen. In den vielen Häfen, die angelaufen wurden, suchte man Fühlung mit den dort ansässigen Deutschen.( In Swakopmund sieht man aber nur schwarzweißrote Fahnen.) Der Film berichtet davon. Vor allem aber gibt es Bilder von Land und Leuten und vermittelt fesselnde Einblicke in mancherlei Tierleben: Pinguine, Walfische, See- Elefanten und der majestätisch schwebende Albatros erfreuen uns. Die Pracht der Feuerlandgletscher und der schwimmenden Eisberge gewährt starken ästhetischen Genuß.
T.
Eine Zeitschrift zum Verständnis der Engländer.
Zahlreiche Zusammenstöße, die sich während der letzten Jahre zwischen Einheimischen und englischen Mitgliedern der Kolonialverwaltung bzw. Farmern und Händlern auf den Südseeinseln, insbesondere auf dem Bismarckarchipel ereigneten, haben einige modern erzogene Eingeborene veranlaßt, eine Zeitschrift herauszugeben, die das Denken und Handeln der Kolonialherren dem Verständnis der Eingeborenen zu erschließen sucht. Die Zeitschrift, die nach dem Geleitwort ihrer ersten Nummer auf diese Art die Eingeborenen sowohl vor den üblen Folgen von Zusammenstößen als auch dor jeglicher Uebervorteilung zu bewahren sucht, erscheint gleichzeitig in fünf verschiedenen Sprachen der Südsee. Sie behandelt mit größter Genauigkeit alle in Betracht kommenden Arten europäischer Verfehrsformen. Troß ihrer ziemlich modernen Einstellung fann sie fich nicht verjagen, genau die Zeremonien anzugeben, die jeder Eingeborene zu Hause erledigen muß, um auch nur mit der geringsten Aussicht auf Erfolg vor einem Gericht der Kolonialverwaltung auftreten zu können. So wird insbesondere empfohlen, 1½ Tage vor jedem gerichtlichen Termin zu fasten. jedem gerichtlichen Termin zu faften.
Eine Schule für Schriftsteller. Unter dem Namen„ ABC" iſt in Paris eine Lehranstalt ins Leben gerufen worden, die sich die Aufgabe stellt, allen, die den Schriftstellerberuf ergreifen wollen, eine umfassende Ausbildung zuteil werden zu laffen. Der Unterricht foll nach einer besonderen Methode erteilt werden, und für die Ernsthaftigkeit des Unternehmens spricht die Tatsache, daß eine Anzahl ber bekanntesten französischen Schriftsteller das Protektorat über die Schule übernommen haben.
Plato und die Jnzucht. Dbgleich Plato sehr wohl den Begriff der Inzucht sowie die damals schon herrschende Furcht davor fannte, hat er in seinem Jdealstaat gleichwohl diese der Fremdzucht" völlig gleichgestellt. Plato schreibt den Männern vor, gemeinsam zu wohnen, zu essen, ohne Privateigentum und in Frauengemeinschaft zu leben. Da dann die Kinder ihre Väter nicht kennen, ergibt sich Inzucht, um so mehr als Plato ausdrücklich weiter sagt, daß fid) alle Knaben und Mädchen eines Alters als Brüder und Schwestern zu betrachten haben, die von der Mannbarkeit ab sich gegenseitig als Gatten und Gattinnen wählen sollen.
Was du nicht willst, das man dir tu... Ein Mann aus einam Grenzort im Böhmerwald entdeckte im Walde in einem Fuchsbau ein von einem Jäger aufgestelltes Tellereifen. Um den Jäger einen Streich zu spielen, ließ die Wigbold etwas" auf das Eisen fallen, was nicht näher beschrieben werden kann. Die Falle aber klappte zu und„ verbiß" sich in einen gewissen Körperteil derart, daß es dem Mann nicht mehr gelang, sich davon zu befreien. Es blieb ihm nichts übrig, als mit dem Anhängsel nach Hause zu lustwandeln", wo man es ihm abnahm. Seitdem liegt der gute Mann im Krankenhaus aber auf dem Bauch.
3m zweiten Borfrag der Bolfsbühne, ihm Rahmen des Cyflus„ Die Oper unserer Zeit" ber am 19., 20 Uhr, im großen Saale des Zentralinftituts für Grgiebung und Unterricht Botsdamer Straße 120 ftattfindet, wid Dr. Hans Curiel, Dramaturg der Oper am Plaß der Republik , über Igor Stravinsfy mit besonderer Berüdsichtigung von Petruschta, der Geschichte vom Soldaten und Dedipus Reg sprechen. Mitw. Gusta Hammer, Alfred Bartolitius, Dr. Joll, Bürger.
Der Kampf um den Tanz. Rudolf von Laban ipird am 19. Februar 20 Uhr, im Badiaal, Rübomitcare 76, in feinem Vortrag Der Stampf um ben Tang" einen lieberblick über die aktuellen Brobleme der Tangfunft gebeit. Tänzerische Vorführungen des Choreographischen Institutes Laban, ple Lichtbild und Filmvorführungen werden den Bortrag prattisch erläutern und ergänzen.
Heber Aufgaben der Kunst im Zeitalter der Technif" spricht auf Einlabung bes Bereins Berliner Rünftler im Künstlerhaus, Bellevueftr. 3, am 21., 20 br. Reichstunftmart Dr. Rebslob. Die Ausstellung unt und Technit" bleibt am Bortragsabend zur Besichtigung offen; der Eintritt zum Vortrag und zur Ausstellung ist frei
Körperbildung. Am 20. bätt im Vortragssaal des Sturm, t fürstendamm 33, Dito Bolemann im Auftrage der Jutta lain: meinschaft E. B., einen vergleichenben Lichtbilder Vortrag über Tuine, Sport, Gymnastik und Zam