1. Beilage des Vorwärts
Mittwoch, 20. Februar il 929
Versagen des Kohlenhandels. Die kommunale Brennstoffgesetlschast beliefert die Ltnierstützungsempsänger.
Wte au» den Zcachrichten dei letzten Tag« crsichMch. hat sich in der Alisere der SohlcnkacppheU die Verliaer Vrennslossgesellschaft sehr gut behauptet. Sie Halle sich nämlich vorsorglich so weit m i t Sohlen eingedeckt, dotz sie nicht nur ihre bisherigen Zlb- nehmcr voll beliefern konnte, sondern darüber hinan» private Ve- trieb« der Wohlfahrt und de» Gesundheitswesen» vod auch private Kleiuabnehmer. die sonst bei anderen Händlern zu kaufen gewohnt waren. In langen Schlangen stehen die Käufer, die der Brioathandel nicht zu versorgen oermochte, aus den Kohlenplätzen der städtischen Gesellschaft. Die Berliner Brenn- stosfgesellschast hat auch in den letzten Tagen ohne Rücksicht auf die entstehenden Mehrkosten alle für sie eingehenden Kohlcnsendimgen regelmäßig von den Bahnhöfen abgeholt, während der privat« Kohlenhandel hier gerade in den letzten kritischen Togen außerardenckich versagt hat. Wie wir bereits meldeten, hat sich die Zahl der nach nicht entladenen Kohlenwagen aus über 200» gesteigert. Die städtische Gesellschaft hat weiterhin die SVOOll Zentner Preßkohlen aus KÜnigswusterhausen für Berlin ver- f ü g b a r gemacht und hierbei so schnell gearbeitet, daß schon heut« mit den ersten Preßkohlenliefcrungen von dort au» begonnen werden konnte. Es muß also offen gesagt werden, daß der städtische Betrieb der einzige gewesen ist, der die öffentlichen Interessen ohne Rücksicht aus die Verdienstintcrcsscn in den Tagen besonderer Kohlen- not vertreten Hot. Das Versagen de» privaten Kohlenhandels sowohl bei der vorsorglichen Eindeckung wie bei der jetzt etwas ver. teuerten Absuhr der eingetroffenen Kohlenmrnge« von den Bahn- Höfen legt daher den Gedanken nahe, die städtische Brenn- ftoffges ellschaft nunmehr weiter auszugestalten. Ursprünglich war dl« Brenaftoffgesellschast nur für die Belteferung d« städtischen Dienstgebäude, geschaffen worden. Sie hat dann au» wirtschaftlichen Gründen, um den Leerlauf im Sommer nach Möglichkeit zu vermeiden, daneben m einein sehr beschränkten Um- fange mit Zustimmung der städtischen Körperschaften auch Kohlen- lieferungen an andere Behörden und Private ausgegeben. Runmehr dürft« es an der Zeit sein, die Zahl der Ausgabestellen zu ver- mehren und die Belieferung an Privat« weiter auszubauen. Die, fenige» Kreis«, die die städtisch« Gesellschaft immer al» Konkurrentin
der Privatbetriebe beschimpft haben, werden setzt schweigen mllffcn, wenn es feststeht, daß der privat« Kohlenhandel In einer besonders kritischen Zeit oersagt hat, und. wie zu befürchten ist. bei der not- wendigen schnellen Abfuhr der Kohle von den Bahnhöfen weiter versagen wird. Die Tatsache läßt sich nicht leugnen, daß ein Teil des Privat- l>andels seine bisheriA« Kundschaft nicht mehr zu beliefern in der Lage ist. Ganz besonders trifft das, wie gestern mitgeteilt, die Unterstützungsempfänger, die mit Sohlengut? scheinen von den W oh! fahr! säintern versehen wurden. Der größte Tell dieser Gutfcheinbcsitzer sucht seine letzte Zuflucht bei der Berliner Brennstosigefellschaft. Visher Hot dieses städtische Unternehmen es auch ermöglicht, neben ihrem bisherigen Anteil von rund 10 Proz. der Gefamtbelieferung an Wohlfohrtsunterftützte die neu hinzugekommenen Gutschein b es itzer mitzubeliejern. Es ist also auch hier die Tatsache zu verzeichnen, daß die Berliner Brcnnftoff-Gesellschast sich nach Knüsten bemüht, diese neuen Kunden mit Brennstoff zu beliefern und daß das Schild„nuznerkouft" sich nur auf die Privatkohlenhändler beziehen kann. Berlins Kohlen liegen auf den Bahnhöfen. Durch die Zusammenarbeit der Zechen und der Reichsbahn. Verwaltung fft es gelungen, die Kohlenanfuhr nach Berlin erheblich zu steigern. Am Dienstag waren auf den Berliner Bahnhöfer, ÜOZ Wogons Steinkohle, 757 Waggons mit Koks und 602 Waggons mit Briketts an die Laderampen gebracht worden. Im Lause des Tages trafen dann noch über 1000 Waggoi«, von denen über ZOO mit Briketts beladen waren, ein. Trotz alledem war es im Kohlenhandel nicht möglich, auch nur«inen Tell dieser Kohlen- mengen abzufahren, so daß jetzt bereit» 971 Waggon» standgetbpflichkig aus dm Gleisen stehen, und die Rangierarbeiteu für die tn dm 1 locht- stuudm z« erwartenden Züge erheblich behindern. Falls die Entlodimgsarbellen nicht bald energischer durchgeführt werden, dürfte die Reichsbahn besonder« Maßnahmen zur Behebung dieser Uebelstände ergreisen. Durch dk« Standgeldmieten. die sich von Tag zu Tag beträchtlich erhöhen, wird außerdem der Konsument in übermäßiger Weise belastet.
Die Wärmestuben. Sin Schurkenstreich im Bezirk Lichtenberg . Wegen d» anhaltenden kalten Witterung Hot da» Bezirk»- am t Witt« auf dem städtischen Grundstücke. A ck e r st r. S.— ehe. maliger Stroßenbahnhaf—, eine neu« Wärmehalle eingerichtet. Die Besuchszeit ist täglich, auch Sonntags, von 7— 17 Uhr. Di« Wärmesluben für die minderbemittelten, alten Personen Lichtenbergs sind ab 15. Februar von 10—20 Uhr geöffnet Zutritt fft nur mit Ausweis gestattet. In der Nacht vom Sonntag zum Montag haben unlautere EU- menre einen Einbruch in das Tagesheim sür alte Leute, B ö t t g« r st r. 18, verübt, da» erst vor einem Vierteljahr eingerichtet worden ist und allen Leuten tagsüber einen warmen Aus- enthallsraum bietet, und wo die ollen Leute einige wanne Speisen »nd Getränke erhallen. Zur Unterhaltung der allen, armen, elenden Leute fft «in» Radiostation zur Verfügung gestellt worden. Diese Radiostation hat man neben 5 Tischtüchern entwendet.
Die Diebe schreckten also nicht davor zurück, dm Aermsten der Lrmm da» zu nehmen, wo» ihnen noch ein wenig Freude in ihrem heutigen harten Dasein bietet. Berliner Wohnkultur 5 Wohnung oder Lauchegrube? Man hat wohl schon viele allersschwach« oder sonstwie 1 reparaturbedürstige Wohnstätten gesehen, und man weiß genau.> daß die Hauswirte es mit den Ausbesierungsarbeiten nicht allzu eilig haben. Das ober die Hoswohnungen des Hauses Linien- st r a ß e 130 für ein Bild der Verwüstung und fürchterlicher Per- schmutztheit bieten, da» spottet einfach jeder Beschreibung. Seit drei Wochen ist die Abslußleitung verstopft, fest drei Wochen steht der Kot in den Klosetts, ja noch mehr: als die De- wnhner zu Ansang immer noch die Toiletten bewitzten. lief der Inhalt über,«goß sich über den ganzen Klosettraum. das Treppenhaus hinunter, und der ganze Dreck, total vereist, bedeckt
heute noch die Klosetts und das Treppenhaus. Bei einer Haue- parte! lief die Jauche sogar den Wohnungsslur enilang, so daß die Leute Bretter legen mußten. In der Portierwohnung mußt« ein Zimmer geräumt werden. In den Wohnungen herrscht«in so furch! barer Gestcink. daß es einem beim Eiittrilt den Atem verschläg!. Seit drei Wochen müssen die Hausbewohner für Geld außer Hause die Toiletten benutzen und die Bewohner des dritten Hofes werfen — einfaches Verfahren— den Kot einfach zum Fenster hinaus: ein lieblich duftender Kompoftfyjusen schmückt hier die Szenerie. Seit drei Wochen ist außerdem die Wasserleitung im ganzen Haufe gesperrt und die Leute müssen sich ihr Wasser vorne nom Schlächter oder vom Straßenbrunnen holen. Und wie ver- halten sich die zuständigen Stellen? Der Verwalter verweist die Parteien an den Klempner, und dieser, der für die Hausreparattiren Pauschale erhält, weigert sich, diese Arbeit zu leisten. Die Bau pollzei verweist die Mieter auf den Beschwerdeweg und das Gesundheitsamt rät zur gerichtlichen Klage. So vergeht Tag um Tag, unzählige Schreibereien, Laufereien, Tele- phonate werden oersucht, mn Abschaffung dieses geradezu unmenschlichen Zustandes zu erwirken: alles umsonst. Was geschieht hier? In einem ähnlichen Falle soll die Baupolizei Prenzlauer Berg , ol» der Verwalter auf ihre Aufforderung hin den Schaden nicht bc hoben bette, die Angelegenheit auf kurzem Wege selbst erledigt haben. Warum kann hier nicht ebenso vorgegangen werden? Es ist ein skandalöser Zustand und all«, di« hier ihre Gesundheit z» Markte trogen, haben schließlich das Recht, menschenwürdige Wohn- oerhÄtnisse zu beanspruchen. Sind es die Bankräuber? Eine Phaniasiemelduog. Ein Spälabendblall brachte gestern in sensationeller Avs- mochung die Nachricht von der Aufklärung de» verwegene» Bankraubes am kvillenbergplatz. Wie uns hierzu von denk Leiter der Berliner krimiualpollzei, Oberregie- ri ngsrat Scholz mitgeteilt wird, handelt es sich hierbei am eine Phantasie Meldung, die aus unzutreffenden Kombinationen beruht. In der vorerwähnten Meldung heißt es n. a., daß in der Wohnung her unter dem Verdacht, an dem Bankraub beteiligt zu sein, verhafteten dm Brüder Saß Mauerattroppen gefunden wurdeiu die der Wand des Heizkellers in der Kleiststroße täuschend ähnlich seien. Hieran ist kern wahres Wort. Bisher konnte den Berhafteten, die allerlei auf dem Kerbholz haben müssen, nicht» Positives nachgewiesen werden. Allerdings ist in der Wohnung der Lerhafieten ein anderer Fund gemacht worSev. Bei einer Haus- suchung stießen die Polezeibeamten auf SpezialWerkzeuge. wie sie zur Herstellung von Attrappen Verwendung finden, lieber dw Herkunft und den Zweck dieser Werkzeuge machen die drei Brüder sehr widersprechende Angaben.?ln den Werkzeugen wurden noch Gipsipuren entdeckt. Durch einen Chemiker soll nun festgestellt wer»«,, ob die Gipsmasse von derselben Zusammensetzung ist, wie der Gipsausstrich an den Attrappen, die seinerzeit im Keller der Kleiststroß« gesunden und beschlagnahmt wurden. Einer der wichtigsten Stützpunkte für di- Untersuchung der Kriminalpolizei ist nach wie vor das Inserat„Suche Unter- st ellraum sür einen dessen Zweck auch heute noch nicht aufgeklärt ist. Es haben sich zwar schon verschiedene Personen g« meldet, doch handelt es sich bei ihren Räumen lediglich um harmlov Vermietungen. Es ergeht darum nochmals die Bitte an all«, die zur Aufklärung irgendwie beitragen können, sich sobald als möglich liel den Kommissaren Zapie-Ouoß im Zimmer 89 des PolizeiprSstt diurns zu melden. Verschiedene Punkte sind von Bedeutung: Wer hat das Motorrad I. A. 36 934 in den Abend- und Nachtstunden gesehen und wo? Wer hat mit zwei jungen Leuten wegen eine- Unterftellraumes oerhandott?
Kohulh einet JZevoluiion. Von CerJt&cl HeccntAHM Sie legte beide Hände fest um sein Gesicht.„Und was wird der Kanzler tun?" Er sah sie an. Trunkenheit begann wieder seine Augen zu trüben.„Er wird vor den üandtaz treten und erklären, daß die ohne sein Einverständnis erfolgte Abreise des Herzogs ihm eine zu große Derantwonung auferlegt, die er nicht glaubt allein tragen zu können. Daß er also dem Landtag vorschlagen müsie. einen Regenten zu bestimmen. Und er wird den Klatschweibern da beweisen, daß mir einer in Frage kommt." „Wer?" Sie wußte die Antwort. Aber sie wollte sie hören. „Ihre Durchlaucht die Herzogin Friederike." Sie atmete tief, stöhnend auf. Mit weiter, wortloser Gebärde wies ihre Rechte über das Land zu ihren Füßen. Sie nahm Besijz. Dann küßte sie ihn mit langem, wildem, zitterndem Kuß.„Das gehört mm uns." flüsterte sie und blickte wieder in dm Vorfrühling draußen. �, Sein ganzer Körper war ern heißes, schlagendes Fluten. Es überwältigte ihn. Er riß sie derb an sich. Sie machte sich u>«. nestelte einen Schlüssel von der Brust. „Nicht hier— durch den Schwibbogen..." Legte Besinnung vermochte seineu Lippen gestammelte Worte zu entreißen.„Nicht jetzt der Landtag Ihr« Hand glitt sein- Brust hinauf und hmab.„Regiert der Kanzler— oder der Landtag— Er schwieg. Die Kälte des Schlüssels brannte in ferner Hand. Sie ging rasch zu? Tür, wandte sich um. breitete die Arme, besohl, jubelte:„Setzt!" Seme Hände waren blasse Fäuste. Er ließ den Kopf auf die Brust fallen. Auch seine Lippen wollten jubeln. Es wurde«in geatmetes Stöhnen: -5«!'
10. He ck e r° E a l m. Dem alten Beamten, der bei allen Bauern im anhalti- schen Harz, von der Hochfläche um Lindenberg und Sipten- felde bis hinunter nach Suderode und Rieder. für die herzog- liche Kammer die Steuern«inzutreiben hatte, wurde sein« Arbeit in diesem kalten und merkwürdig stürmischen Spät- winter nicht leicht. Nicht, daß ihm das Reiten schon be- schwerlich gefallen wäre, oder daß der Sturm ihm den berg- gewohnten Atem genommen hätte, oder daß der hohe Schnee ihn allzu langsam' hätte fortkommen lassen— all das kannte er seit Jahrzehnten. Aber d>e Bauern, die Bauern! Sie hatten nie gern Steuern gezahlt. Er war es gewöhnt, daß sie mürrisch waren, wenn er in die Höfe kam. daß erst nach längerem Berweklen ihre schwerfällige Herzlichkeit sich müh- sam Bahn brach. Das war Jahr für Jahr so gewesen. Aber heuer— heuer gaben sie ihm nie. was er veranschlagte, sie gaben ihm eine Winzigkeit, zuweilen gaben sie gar nichts, und wenn er mit Strafen drohte, so fruchtete es nichts. Es war ihm klar, daß sie aufgehetzt wurden. Das lag so in de? Zeit. Aber er wußte nicht, durch wep. Zum Hof de» alten Maikath in Molmerschwende ritt er heut«— etwas leichteren Herzens. Maikath war ein weicher und williger Mensch. Heute nachmittag noch hatte er ihn auf der Landstraße getroffen, und der Alte hatte ihm vorgeschlagen, am Abend die Abrechnung vorzunehmen. Eine warme Vesper würde ihn erwarten, das wußte er. Auf der kleinen Anhöhe vor dem Dorfe hielt er erstaun: inne— im Dämmern sah er. wie ein Wogen Maikatbs Hof verstoß. Zwei Gestalten saßen in der Schohkelle. m der einen glaubte er eine Frau zu erkennen. Der Wagen fuhr nach der anderen Richtung davon: im Näherreffsn" sah der Beamte, daß der alt» Maikath und sein Sohn im Tor stehen geblieben waren und dem Gefährt nachsahen. E» konnte sich nur um einen Gerber handeln, der Felle gekauft hatte, und Felle waren knapp in diesem Jahr und wurden hoch be- zahlt: um so angenehmer würde heute die Verrechnung sein. Aber als er nahe heran war. sab er. daß die groben Ge- sichter nicht befriedigt grinsten, sondern verbissen und wütend waren. Sie beachteten ihn erst, als er sie anrief, und gingen schweigend mit ihm in die Stube. Man räumte gerade den Tisch ab. An der Art des Zinngelchirrs sah er. daß für einen Gast gedeckt gewesen war. Niemand bot ihm etwas an. Die alte Frau Maitach faß bereits wieder wie sis es fest Jahren tat, mn Herd« und las in der Bibel, die beiden Mädchen und die Frau des Sohnes spamreu, keiner bekümmerte sich um ihn nach dem
kurzen Gruß: er ließ sich auf den Stuhl fallen, den lhm der Alte hingeschoben hatte, und zog seine Papiere hervor. Wer während er noch mit der Feder suchend über die Spalten fuhr, lag plötzlich des Alten wie ein Acker gefurchte. wie ein Acker braune Hand neben den Papieren auf dem Tisch.„Mir jö.wen nischt," sagte Maikaths brüchige Stimme laut. Der Beamte sah lächelnd auf.„Nun. Herr Maikath, wir werden schon einig werden." Er lud den Alten durch eine Handbewegung ein, sich neben ihn zu setzen. „Ich kann noch stehn. Harr Jnspekter. Soweit is es noch niche, wenn wer sich oo bale zu Tode schuften muß for Eure Steiern.— De Aecker han nich jetran in dän Sommer.' «Mir han nämlich drei Jahre lang nich jesät," sagte jetzt höhnisch der junge Bauer. Der Beamte lächelte noch immer.„Weshalb denn nicht?" Der Spott klirrt« in der jungen Stimme.„Mir wolln oo ma prodiern, wie das is, wenn mer Jahre lang bloß immer erntet un nie nich sät." Die Mädchen lachten auf Der Beamte hielt es für geraten einzustimmen. „Also," sagte er dann sachlich.„Sie haben zwanzig I Hufen Land—* „De Hälfte davon is Weideland." knürrte der Alte. i„weil mer doch uff de harzochlichen Wiesen nich mehr dürfen weiden, von wäjen de Fichtenkultur. Der Harr von Äloß hats eich jo neilich oorjerechnet in'n Landtag.— Mir kenn'n i nischt jäwe. Söhn Se sich doch ane, wie wir lätven missen � dahier, mit nischt!" Er zeigte durch die ärmliche Stube. „Soso! Und da laden Sic mich selbst ein, zur Wrech mmz zu kommen?" „Awwer ich hcuvwe mich das«u inzwischen annersck rwWerlägt." „So. S i e haben sich das anders überlegt?" „Ratierlich. War sonst?" sagte der Junge an Stelle de» s Alten.„Mir han jar keen Jeld nich im Haufe. Kann uns der Harzog nich was pumpen?" „Där arme Harzog! Dar hat doch oo nischt, sonst mißten mir'n doch nich ernährn!" höhnte eine der Mägde. „Sie haben doch eben Felle verkauft?" Die beiden Bauern sahen sich an.„Nee. Mir kenn'n nischt bezahln," wiederholte der Alte stereotyp. „iin mir wolln ooch niche," fuhr ihm der Sohn ins Wort. Der Beamte pfiff leise durch die Zähne.„Wer war denn der Gerber, he? Meyer aus Ballenstedt . was? Sortfetzung folgt.)