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Jugenderziehung der Wilden"

Sn einer Bersammlung der Anthropologischen Gefeffchaft in Grant, fita R. Sprach D. Befer über bie Jugenberziehung bei ben eimöllern". Interessante Ausführungen, die in folgenbem mieder gegeben find.

Die Erziehung der Kinder ist bei fämtlichen Naturvölkern, fowelt fie fich im Streife der Familie abspielt, außerordentlich mild. Die Eltern find in die kleinen geradezu vernartt. Jeder Bunsch mird ihnen erfüllt. Alle Unarten find erlaubt, und fie mezhen nicht zur Arbeit gezwungen. Das Kind barf tun, was es mill, und wird nie gestraft. Dem primitiven Menschen ist es under­ständig, daß erwachsene Europäer ihre Kinder züchtigen, und es ift vorgekommen, daß Miffionare ermordet wurden, weil sie Rinder geschlagen hatten. So merden die Kleinen zu Herren, ja au grannen ber Eltern. Die Naturvölker vertreten die Meinung: Sinber benehmen sich unvernünftig, dafür sind sie Rinder. Die Ber. nunft gehört zu den Erscheinungen des Alters.

Man verwirft aber auch die Züchtigungen aus Gründen, die im Biologischen wurzeln, und glaubt, durch Schläge die Lebenschancen ber Kinder zu verringern. Weiter spielt der Seelenglaube eine große Rolle. Durch förperliche Büchtigungen stirbt nach Ansicht der Brimitiven die Seele im Kinde, die im Kindesalter noch nicht jeft mit dem Körper verwachsen ist. Ein Kind, bas man schlägt, wird verschüchtert und niemals ein tapferer, mutiger Mensch. Die norbischen Bolter glauben auch, daß in den Kindern die Seelen vers ftorbener Berwandten wohnen. Erst im Alter von fünfzehn Jahren bekommt das sind eine eigene Seele. Man rühmt den Kindern ber Naturvölfer nach, daß sie vom sechsten Lebensjahre an außer gewöhnlich folgsam und zärtlich sind. Diese milde Art der Erziehung fcheint die Charaktere nicht nachteilig zu beeinflussen, denn bei den primitiven Böltern gibt es weniger soziale Außenseiter als bei uns. Anders find die Erziehungsgebräuche in der Zone, die sich vom Sudan   durch Asien   und Indien   nach Südamerifa zieht. Hier ist die Wiege der babylonischen, chinesischen und indischen Kultur. Man bezeichnet biefe Bölfer als hochkulturvölker", denn ihnen sind drei Errungenschaften eigen: die Schrift, der Steinbau und der Pflug. Rindliche Unarten finden bei ihnen strenge Bestrafung. Acht­jährige fticht man mit Dornen, 3ehnjährige werden mit Stöcken ge­prügelt, Elfjährige läßt man giftige Dämpfe einatmen, und die alteren merben gefesselt. Die Züchtigungen find sehr hart. Man fchlägt, bis Blut fließt, und ftreut feffer in die Bunden. Uns Europäern erscheint folche Erziehung grausam, obwohl im Mittelalter in ben Klosterschulen systematisch geprügelt wurde Die Schüler befamen, auch wenn fie feine Unarten begangen hatten, von Zeit zu

Zeit ihre Prügel. Es fet baran erinnert, daß man auch heute noch

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bei uns Ansichten vertritt, die sich von der Dentweise der Wilden" gar nicht so start unterscheiden. Im Prozeß Rolomat wurde bei der Strafbemeffung der angeflagten Mutter als mildernder Umstand zugute gerechnet, daß sie ihre Tochter öfter prügelte.

Für die Kinder der Naturvölfer gibt es bestimmte Speise. narschriften. Das Fleisch von Känguruhschwänzen, von Adlern und Fallen dürfen sie nicht effen. Es ist sehr schmadhaft und bleibt ben Ermadenen vorbehalten. Tabafgenuß ist ihnen nicht verboten. Man findet als allgemeine Sitte verbreitet, daß die Mutter dem Sind, bas fie eben noch stillte, menn es schreit, anstatt des bei uns gebräuchlichen Butschers die Zigarre in den Mund ftedt In geschlechtlichen Dingen tennen bie Naturvölter teine Heim­fichfeiten. Die Kinder wissen über den geschlechtlichen Unterschied Bescheib Aus dem Spieltrieb heraus ahmen sie schon sehr früh ben Beischlaf nach Die Eltern geben ihnen Anleitungen, denn auch für ben feguellen Berfehr gibt es fefte Normen unb ffrenge Sitten, an bie man fich halten muß.

Eine Lerntätigkeit nach europäischer Babogogit ift blefen Bölkern fremd. Die Kinder wachsen aus dem Spiel unmerflich in die Arbeitstätigkeit hinein. Werkzeuge und Arbeitsgeräte werden ihnen in fleinem Format gegeben. Sie üben damit Arbeitsfunktio nen aus. Nach und nach werben biefe Epielzeuge dem Alter der Kinder entsprechend vergrößert und zuletzt zum Arbeitsgerät dar Erwachsenen.

nachhinten, amb es ist zurzeit taum möglich, Einsteins Gesamtheorie der breiten Maffe, zu der in diesem Falle auch der allergrößte Teil der Akademiker zählt, anders als in groben Umriffen und Bet gleichen näher zu bringen Dan tann u. a. sagen, daß es Einstein gelungen ist, die gesamte unbelebte Natur auf einen Generalnenper zu bringen.

Diefer Generalnenner der Natur umfaßt alfo nicht alle Er Es bleibt ein Rest. Und diefer Rest, fcheinungen des Weltalls von dem wir ficheres Wissen nur auf unserer Kleinen Erde haben, ist für uns dennoch bas wichtigste von allem: das Leben. Ohne diesen Rest würden wir weber von ber Gravitation, noch vom Licht und der Elettrizität etwas missen. Der Newton des Grashalms". beffen Erscheinen Kant als unmöglich erflärte und als den man Das Rindlein betrachten bie Naturvälter als pathologischen 3u. Doreiligerweise Darwin gefeiert hatte, ist noch immer nicht erschienen. stand. Es muß im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren burch Bohl liegen auch den Erscheinungen des Lebens Schwerkraft, Sicht, Elettrizität ufm. zugrunde, aber es überschreiter weit die Grenzen Bundenschlagen aus dem Körper getrieben werden. Die Kinder dieser formelmäßig erfaßbaren Dinge und es spottet jeder mathema müssen zwei bis drei Monate in Buschschulen sich Brüfungentischen Behandlung. Das macht Einsteins   überwältigende Leistung unterwerfen, die große Schmerzen verursachen. Man jagt ihnen nicht geringer, es zeigt nur um so schärfer die Grenze zwifchen toter Angft ein, läßt sie faften und gibt ihnen berauschende Trante. Mit und belebter Materie, eine Grenze, die Naturforscher und Steinwertzeugen werden ihnen ein oder zwei Schneidezähne aus. Philofophen bisher vergeblich niederzulegen fich bemühten. 2. Loeste. geschlagen und Muster in die Zähne eingefeilt. Außerdem müffen fie fich Narben tätowieren laffen und der Beschneidung unterwerfen. Die Prüfungen enden in Reifefeiern. die furchtbare Grau famkeiten darstellen. Man schlägt die Jugendlichen mit giftigen Neffeln, bis sie in Ohnmacht fallen. Dann wirft man sie auf Ameisenhaufen und läßt die Körper zerstechen. Bei einem india mischen Stamme ist es Brauch, den jungen Menschen Löcher durch das Fleisch zu stoßen, Stride durchzuziehen und sie dann an der Dede aufzuhängen. Nach all diesen Martern werden die Prüf­linge" um ein heiliges Feuer geführt. Halb tot fallen viele den Eltern in die Arme und werden nun gepflegt. In ben alten Rub turen lannte man diese Beinigungen nicht; fie wurden erst in späteren Epochen eingeführt. Während im allgemeinen bei den Naturvölfern eine sehr strenge Moral herrscht, erlebt man die Reife feiern in einer ferualgeschmängerten Atmosphäre. Den Abschluß ber Feiern bilden feruelle Orgien, bei denen man homoferuellen und fadistischen Gelüften frönen darf.

Biele Völker üben heute nur widerwillig diese Gebräuche aus Aber es ist Sitte, übernommener Brauch. Bie überall in der Welt setzen sich moderne Erziehungsmethoden gegenüber ben vet Welt setzen sich moderne Erziehungsmethoden gegenüber ben vet: alteten Traditionen mur langfam burch.

R. E.

Alle Juden verbrannt

Heber 300 Jahre sind heute vergangen, feitdem Cornelius Drebbel   in Holland   das zusammengesetzte Mikroskop erfand.. Damit war die Borauslegung geschaffen, den Erregern der Seuchen auf die Spur zu kommen. Allerdings hatte man schon lange vor her etwas von Bazillen vorausgeahnt. So schreibt im ersten Jahr­hundert vor Chriftus ein römischer Schriftsteller Barro in feinent Buch Ueber die Bandwirtschaft: An feuchten Orten wachsen gans Meine Tierchen, die man nicht mit den Augen wahrnehmen tann, die mit der Luft durch Mund und Nase in den Körper gelangen und schwere Krankheiten hervorrufen und schwere Krankheiten hervorrufen" Aber diese Ansdaung brauchte noch beinahe zwei Jahrtausende, um sich durchzuringen.

Daß die Infektionsteime im Wasser vorhanden seien, ist eine Ueberzeugung, die zwar auch dem Mittelalter geläufig war, mir daß man glaubte, dieses Baffer set fünftlich vergiftet worden. Na­türlich fudhte man nach den Urhebern dieses vermeintlichen Ber brechens und verfiel dabel auf die Juden, die man für ein bequemes Ableitungsobjekt des Volkszornes hielt, um so mehr, als ihre Ver­folgung ohne Gefahr war. Charakteristisch für die Denkweise der damaligen Zeit ist ein Brief, den während der Best von 1493 Landgraf Friedrich der Strenge von Thüringen  , Mart. Ins Hochdeutsche übertragen lautet der Brief fo:

Der Generalnenner der Natur graf von Meißen  , an den Rat der Stadt Nordhausen   schichte.

Der berühmte Physiker Kirchhoff, der mit seinem Rollegen Bunsen   zusammen die Spektralanalyse entdeckte, war ein Klassiter ber eraften und knappen Beschreibung. Jede neue Entdeckung müsse schreiben lassen. Aber als die Mitteilung von der neuen Ergänzung fich, so verlangte er, auf einer Quartseite tlar und vollständig bes feiner Relativitätstheorie, die Einstein   der Akademie der Wiffen schaften eingereicht hat, durch die Bresse ging, fand sich dabei die Bemerkung, daß er nur" fünf Seiten für die Darlegung feiner Ent deckung gebraucht habe. Obwohl auch Einstein als Mann tnapper Worte befannt ist, hat er also, trop Kirchhoff, erheblich mehr als den von Kirchhoff zugelaffenen Schreitraum gebraucht. Die Formeln, die er entwickelt, umfpannen eben unser ganzes Weltall; ihr eigent die er entwickelt, umspannen eben unser ganzes Weltall; ihr eigent licher Inhalt geht über den Rahmen alles verfügbaren Schreib­papieres hinaus. Es war bisher Einsteins größte Leistung ge­wesen, die Schwerkraft und das Licht in berechenbare Beziehungen zu bringen. Er hat sein Wert nunmehr getrönt durch die Ein­beziehung auch der elettrischen Kraft in die Formeln, die Gravitation und Licht umspannen. Er hat damit die brei gewaltigsten Er­fcheinungen des Weltalls, die in den Behrbüchern der Phyfit sauber getrennte Abschnitte einnehmen, auf eine und dieselbe Basis gestellt. ihrem ganzen Umfange zu folgen, foll außerordentlich flein feint. Das menschliche Hirn tann bem Tempo, in dem eine Anzahl weit Dorauseilender Geister in der Wissenschaft voranschreitet. mur langfam

hr Ratsmeister und Rat der Stadt zu Nordhaufen! Bisset, daß wir alle unfere Juden haben verbrennen fe der Christenheit getan haben, indem sie mit Gift töten wollten, laffen, fomeit unser Land reicht, der großen Schuld wegen, die das fie in alle Brunnen geworfen haben. Darum raten wir euch, daß ihr eure Juden töten laßt, Gott zu Lob und Ehre und zur Seligkeit der Christenheit, damit sie die Christen nicht schwächen tönnen. Bollte einer deshalb gegen euch flagen, so wollen wir euch vor unserem Herrn, dem Könige, und vor allen Herren bet Bogt von Salza, zu euch senden; der fol eure Juden der vor stehen. Auch wiffet, daß wir Herrn Heinrich Suose, unferen genannten Schuld anflagen, die sie an der Christenheit getan haben. Darum bitten wir euch fleißig, daß ihr ihm dazu helft. Das wollen wir zu eurem Besten. Gegeben zu Eisenach  , am Sonnabend nad Balpurgis, unter unferem Siegel Friedrich

Man begreift die furchtbaren Folgen solchen Erlasses, ment man bedenkt, daß sich das zu einer Zeit abspielte, in der die Dumpf beit und Berwirrung ber Geister ihren Höhepunkt erreicht hatte. Wagte es doch erst im Jahre 1631 der Graf Friedrich Spee, gegen die Scheußlichteiten eines ährlichen Aberglaubens, die Herenprozeffe. einen offenen Rampf zu führen.

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