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Revolverstilzchen. Hvgenberg läßt Friedrich Ebert beschimpfen. Hugenbcrgs Presse ist das große Sanm«wecken für alle trüben Gewässer, die sich je durch die Gefilde der deutschen Iauralistit ge- wälzt haben. Auf der Journalistentribüne des Reichstages hält sich Hugenberg einen A. Stein, der unter den Pseudonymen„Ä." und „Rumpelstilzchen* ganze Serien von Schmähschriften gegen die So- zialdemokratie losgelassen hat. Daß er sich dabei den Ruf eines demagogischen Hetzers gewann, hat ihn für Herrn Hugenberg b«- sonders werwoll gemacht. Selbiger Stein hat nun am Dienstag auf der Reichstagstribüne die Rede des Genossen Stampfer gehört und darin auch Stampfers �uruf an die Deutschnationalen:„Mit Ihnen werden wir über den Begriff des Landesverrats nicht rechten, mit einer Partei, die es fertig gebracht hat. einen Friedrich Ebert als Landes- Verräter niederzuhetzen.* Durch diese Worte fühlte sich der gewisse Stein anscheinend schwer getroffen und er weiß wohl warum: hat doch„A.* zu den Hauptpamphletisten gegen Ebert gehört. Deshalb wetzt er hurtig fein Federlein und schreibt, nachdem er Stampfers Worte dahin umgebogen hat, daß die Deutschnationalen Ebert.in den Tod* ge- hetzt hätten, folgendes: Leider liegt Lindeiner mit Grippefieber zu Bett. Wäre er anwesend, könnte er Herrn Stampfer, der trotz vielen Gestiku- lierens nicht auf Touren kommt, ruhig sagen, daß Friedrich Ebert an Blinddarmentzündung gestorben, der Landes- verrat ihm aber durch gerichtliches Urteil attestiert t st. Die Roten sollten den Fall Friedrich Ebert nicht immer er- wähnen: er bringt ihnen keine Ehre. Friedrich Ebert und sein Wirten bringt der Sozialdemo- kratie genau das Gegenteil dessen, was der Deutfchnatio- nalen Partei der Literat A. Stein und. sein Wirken ein» bringt. Diese Feststellung wird uns und allen anständigen Leuten vollkommen genügen. Im übrigen regen wir uns über Herrn Stein nicht auf: Kennen wir doch auch auf der Rechten genug Persönlich- leiten, die von Friedrich Ebert mit größter Hochachtung, von dem Magdeburger Urteil mit schärfster Mißbilligung und von Herrn A. Stein— na, jagen wir milde— mit leichtem Achselzucken sprechen.
Kronzeuge Höllein. Ilationalistische Verteidiger im Bunde mit Kommunisten.
Ltm die Znvalidenversicherung. Erklärung des Reichsarbeitsministers. Im Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstags gab Reichsarbeitsminister Wissel! heute vormittag folgende Er- klärung ab: „Dos Kabinett hat sich am 20. Februar 1929 in eingehender Beratung mit den im Sozialpolitischen Ausschuß behandelten Anträgen für einen Ausbau der Invalidenversicherung befaßt. Es ist der Meinung, daß angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung und unserer reparationspolitischen Belastung eine auch nur teilweise Durchführung dieser Anträge nicht möglich ist. Die Reichsregierung bittet daher, von einer Weiterverfolgung der Anträge, die ja auch von den Antragstellern nur als ein zu er- strebendes Ziel bezeichnet worden sind, zurzeit Abstand zu nehmen. Der Neichsarboitsminsster stellte aber in Aussicht, daß zu der Frage, wieviel Versicherte oei einer Herabsetzung der Invaliditäts- grenze von 66K auf 50 Proz. Anspruch auf Rente erhalten würden, noch eingehende Erhebungen in Verbindung mit den Landesversiche- rungsanstalten auf Grund des bei diesen vorliegenden Materials angestellt werden sollen. Auch sollen Ermittlungen über U.nfang und Dauer der Arbeitslosigkoit der über SO Jahre alten Arbeiter vorgenommen werden. Der Ausschuß«rNärte sich in seiner Mehrheit mit den Aus- sührungen des Ministers einverstanden und vertagte feine Verhandlungen über diese Materie bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Ergebnis der Erhebungen vorliegen wird. Dabei sprach der Ausschuß den Wunsch aus, daß die Erhebungen tunlichst beschleunigt würden. Minister vor den Etaatsgerichishof. Sejm -Antrag gegen pilsudskis Finanzminister. Warschau , 27. Februar. Zur Tejn» wurde, wie im Morgeublatt bereits kurz berichtet, vor vollbesetztem Hause und vollbesetzter Ministerbauk über den Antrag der Linksparteien ver- handelt» wonach der jetzige Finanzminister Czecho» wie, wegen ungesetzlicher Etatüberschreitnng im Finanz- jähr 1827/23 um 300 Millionen Zloty vor den Ttaats- gerichtshof gestellt werden soll. Der Antrag wurde von dem Führer der demokratischen Bauern- partes Woznicki begründet, der es aus Rechtsgründen ablehnte. für die Etatüberschreitung die gesamte Regierung verantwortlich zu machen. Den Finanzminister verteidigten der Vizefinanzminister Gradinski. und der Finanzsachverständige des Regterungsblocks, Pro- fessor Kryzanowsti. Der Sejmmarschall machte den Vorschlag, den Antrag einer sünfzehngliedrigen Kommission zu überweisen, wie das schon einmal in einem ähnlichen Fall mit einer Anklage gegen den früheren rechtsstehenden Finanzminister Kucharski geschehen sei. Für die oppositionelle Rechte wollte der Fraktionsführer des nationalen Klubs, Professor Aybarski, das Wort ergreifen. Die Regierungsanhänger unterbrachen ihn aber mit stürmischen Zurufen und wiesen daraus hin. daß er als Unterstaatssekrctär des Finanz- Ministers Kucharski an Etatüberschreitungen beteiligt gewesen sei. Die Sitzung mußte infolge der Lärmszenen und des' Fortdauer« der Zusammenstöße zwischen Regierungsanhängern und der Oppo. sition unterbrochen werden., Nach Wiederaufnahme der Sitzung richtete der Sejmmarschall an das Haus einen Appell, die Redefreiheit eines jeden einzelnen Abgeordneten zu achten. Trotzdem erhob sich von den Bänken des Pilfudskt-Blocks ein betäubendes Geschrei, als der National- demokrat Ryborski die Rednertribüne wieder bestieg. Unter unaufhörlichem Rufen und Schreien der Anhänger der Regierungs- Parteien diktierte der Nationaldemokrat seine Rede den Steno- graphen ins Ohr. Nach einem Appell des Ministerpräsidenten Bartel, jie staatlichen Interessen im Auge zu behalten, schritt man zur namentlichen Abstimmung. Mit 219 gegen 132 Stimmen wurde endlich ein neuer Vermittlungsvorschlag des Sejmmarschalls an- genommtn, die Anklage zur Prüfung dem Haushaltung?. ausschuß zu überweisen. ver Albaner vucilerna, der»ach Einstellung des Derfahreus wegen Ermordung des Gesandtenmörders Bebi aus der Haft ent- lassen wurde, wii'-de wegen Ucbertretung des Wastenvatents von der Polizeidircklion Prag mit 24 Stunden Arrest bestraft, aus dem Ge- biet de? tschechoslowakischen Republik ausgewiesen und über die tschechostowakische Grenze gebracht.
Stettin . 27. Februar. Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Prozeß Heines und Genossen nahm Oberstaatsanwalt Saß im Hinblick auf die gestrige Beanstandung der Beröffenttichungen der Reichswehr durch die Ber - teidigung Veranlassung, sich dagegen zw wenden, daß in einem pom- merschen Blatt von der Tötung des„Verräters* Schmidt gesprochen worden ist. Die Anklagebehörde stehe auf dem Standpunkt, daß Schmidt durchaus kein Verräter gewesen sei und daß Heines«hn nur auf Grund eines ganz faden- scheinigen Verdachtes getötet habe. Sollte die Verteidi- gung dieser Veröffentlichung nahestehen, so bitte er um Vermeidung solcher Auslegungen. Rechtsanwalr Bloch wies diese Unterstellung zunick, während dck? Vorsitzend« die anwesenden Pressevertreter ersuchte, in ihren Berichten kein« etwaigen Feststellungen vorwegzunehmen Dann stellt« Rechtsanwalt Bloch sein« bereits angekündigten Beweisen- träge auf Ladung des Iustlzministers Dr. Schmidt, des Ministerial- direktors Dr. Herrmann vom Preußischen Justizministerium und des Kriminalkommissars Dr. Stumm von der Abteilung 1 A des Polizeipräsidiums. In der Begründung führte der Verteidiger aus, daß in der Reichstagssitzung vom 29. März 1928 der Kommunist Hölle in die Femehetze als„ganz schmutziges, parteipolitisches Wahlgeschäftsmanöver* bezeichnete und weiter erklärt habe, daß sozialdemokratische verantwortliche Minister in Preußen keinen Finger gerührt hätten, um die bereits im August 1923 in allen Einzelheiten bekannten Fememorde zur strajrechtlichen Ahn- dung zu bringen. Hinzu komme, daß im Urteil des Fememord-
Prozesses Pannier betont sei, daß der Staat sich der Befolgung eines politischen Derbrechens auch dann nicht entziehen könne, wenn es zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangt sei. Die Angelegten als politische Ueberzeugungstäter hatten ein Reche dsraui, eine Antwort auf die Frag« zu erhalten, warum nur diejenigen verfolgt würden, deren Tat in der Oesfentlichkeit bekannt geworden fei. während die Strafverfolgung zahlreiche? gleichgclagerler Fälle. die zur Kenntnis der Behörde gelaugt seien, durch Anordnungen der Regierung angehalten worden seien. Im Anschluß hieran stellte Pros. Dr. Grimm«inen weiteren Eventualbeweisantrag für den Fall, daß die Amnestie in diesem Prozeß keine Anwendung sind« Er beantragte die Ladung des Reichsinnenministers Severins, sowie einer Reih« ehemaliger Staatsanwälte und Untersuchungsrichter des Ruhrreviers zum De- weile dafür, daß Straftaten, die im Ausammenhang mit den Geschehnissen des Jahres 1920 während und nach dem Papp-Pulsch begangen worden seien, aus Grund gewisser Richtlinien der BeHorden und einer bestimmten Berwaltungspraxis, wozu auch das van Seoering und Giesberts mit den Gewerkschaftsführern abgeschlossene Bielefelder Abkommen vom 24. März 1920 gehöre, nicht verfolgt worden seien, und schließlich verlangte Rechtsanwalt Graf n. d. Goltz die Ladung zweier früherer Staatsanwälte zum Beweis« dafür, daß auch bei der StaatsanwaUschoft Stettin die von Grimm erwähnte Praxis geübt worden sei, und daß z. B. Kommunisten, die in jener Zeit«inen Zahlmeister erschlagen hätten, auf Grund der allge- meinen Richtlinien der Behörden strafrechtlich nicht verfolfft worden seien. Die Angeklagten hätten Anspruch auf die Forderung: „Gleiches Recht für alle.*
Muß es so sein? Die Elendspolonaise vor den Volksküchen.
Ueber Groß-Berlin erstreckt sich ein verhältnismäßig dichtes Netz von städtischen Volksküchen, in denen an j«dem Mittag der unendlich großen Schar von Invaliden, Altrentnern, bedürftigen Arbeitslosen für wenig Geld oder gratis eine warme Mahlzeit ver- abreicht wird. Diese Einrichtung ist ohne Zweifel ein Verdienst der städtischen Verwaltung. Aber trotzdem, es darf nicht abgeleugnet werden, daß heute noch vieles mit Mängeln behastet ist, die bei einigem Verständnis und einiger Mühe abgestellt werden könnten. Es sei darum der Zweck dieser Ausführungen, einige der Oeffentlichkeit vor Augen zu führen und eine positiv« Kritik daran auszuüben. Warum gibt es in den Voltsküchen Neuköllns, Schönebcrgs usw. ein besseres Essen als in anderen Stadteilen? Warum, so fragen sich viele, die an jedem Mittag den Weg in die entfernteren Stadtteile nicht scheuen, um etwas kräftigeres Essen zu bekommen und dann die bstresfenden Stadt- 'küchen überfülleck? Wdhl wurde die«Hedem so zersplitterte Stadt vereinheitlicht und bekam einen einzigen„Kops". Aber ist nicht der Zweck dieses.Kopfes" die Schaffung einer disziplinierten Organi- sation und nicht die Konservierung von Privilegien der wohlhabenden oder sozial bewußter vertretenen Stadtbezirk«? Diese Frage verdient der korrekten Beantwortung und Behandlung. Volksküche Neukölln, Flughafenstraße. Ein besonders schwieriges Kapitel. Jedermann weiß, daß man dort«in besonders kräfttges Essen erhält. Und so strömen Hunderte, um zu warten, zu frieren und schließlich doch vergeblich gewartet zu haben. Besonders an Sonntagen, wo zudem die meisten Küchen geschlossen sind, setzt nach dort eine reich« Völkerwanderung «in. Es ist immer die gleiche Schar von Verbitterten, Entrechteten,
hungrigen Armen und hilflosen Alten. Dsan wartet geduldig stunden- lang in der grimmigen Källe und schaut nur sehnsüchtig nach den geheizten Räumen, in die man durch die schmale rotbraune Tür hineinlugen kann. Dort in dem Raum postiert sich ein umformiericr Beamter. Polizei! Mit aufmerksam strengen Blick mustert er die Menge. Man schaut sich gegenseitig an und denkt: Sind wir Der- brecher, Schuldige? Nein, nein, es sind alles nur hilflose ge- brochene Menschen.„Ihr laßr die Armen schuldig sein...*„Garz genau wie im allen Polizeistaat!* ertönt müde, abgespannt und flüsternd eine Stimme. Die anderen hören es, aber nur die schweig- samen, gequälten Augen antworten und reden lauter als jede bereiete Sprache. Welches ist der Zweck des Schupobeamten? Ordnet er dieses Ehaos anstehender wartender Menschen, die im wilden Knäuel vor den warmen Räumen geballt, daß sie in leicht beweglicher! Reihen in dem geheizten Raum an den Zahllisch herantreten können? Nein. Er steht müßig beiseite, zeigt seinen Polizeiblick, und die Meng« fährt fort, sich zu schieben, zu drücken und vorzudrängen und draußen in der grimmigen Källe zu warten. Da tritt jemand aus der Meng« heraus, geht zu dem Beamten und sagt ihm höflich, wie man ordne» könnte. Der Schupobeamte mustert ihn nur schweigend. Nun will der junge Mann selbst Ordnung schaffen. Er erklärt der Menge, wie man sich aufzustellen hat. Aber man hört nicht auf ihn. Was Hot er uns zu sagen? denkt man nur und drängt sich weiter, um ja der erste zu sein. Nur der Polizist antwortet dem jungen Mann:„Reden Sie nicht soyiel?* So bleibt schließlich alles beim allen, bis der städtische Angestellte von der Küche au? verkündet: „Alle Fleischpartioncn sind ausgeteilt!* Alles Warten war nun vergeblich und in viele Herzen zieht Haß und Verbitterung ein. Man weiß: Die Aufgabe der Angestellten dieser Ausgabestelle ist an solchen Togen eine große. Aber muß alles so sein?
�An die Laterne mit dem Kerl!" Prozeß nach einem Sturm auf dem Güterbahnhof. Di« Große Strafkammer des Landgerichts 1 hatte sich als Berufungsinstanz mit dem gerichtlichen Nachspiel einer stürmischen nächtlichen Szene aus dem Hamburger Güter- bahnhof am Spreeuser zu beschöstigen. Dort werden nach:? zwischen 2 und 3 Uhr die holländischen Gemüsezüge von den Großhändlern der Zentralmarkthall« entladen. Schon lange herrschte eine große Erregung. Man wollte näm- lich beobachtet haben, daß die Wagen des Großhändlers Gesch schon seit längerer Zeit in ausfälliger Weise zuerst an die Reihe kamen, während die anderen warten mußten. Man brachte diese Tatsache niit einer Bevorzugung Geichs durch den leitenden Stationsbeamten in Zusammenhang. Eines Morgens wuchs die Mißstimmung zu einem Sturm an. Di« entrüsteten Kon- kurrenten des Gesch schoben dessen Wagen zurück und rückten dem Beamten zulelbe, wobei der Ruf ertönte:„A n d i e L a t e r>i e m i t dem Kerl!* Als einer der Hauptbeteiligten und Rädelsführer wurde der Fuhrherr Rättig, der 16 Gespanne unterhält, herausgegriffen und wegen Landfriedensbruchs ange- klagt. Das Schöffengericht Mitte hatte den Angeklagten zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Bei dieser Berhandlung hatte sich ein aufsehenerregender Zwischenfall ereignet. Zwei Zeugen waren bei einem Scherzwort, das der Verteidiger in seinem Plädoyer gebrauchte, in lautschallendes Gelächter ausgebrochen. Der damalige Borsitzende hatte gegen die Zeugen wegen Ungebühr vor Gericht drei Tage Haft verlangt, und sie auch sofort abrühren lassen. Der eine Zeuge, ein Gemüsegroßhändler, war mit seinem eigenen Auto zum Gericht gekommen, und der Wagen stand nun stundenlang herrenlos an der Schutzinsel bei der Löwengruppe vor dem Alten Krimüralgericht, bis er am Abend von den Angestellten des in Halt genommenen Zeugen abgeholt wurde. In der Berhandlung war Gesch als Nebenkläger durch Rechtsanwalt Waller Bahn oertreten. Der Angeklagt«, der seine Teilnahme an der Zusammenrottung bestritt, hatte durch die Rechts- anwälle Dr. Puppe und Beschütz dreißig Zeugen laden lassen. Es soll u. a. Beweis für die Zustände aus dem Hamburger Güterbahnhof angetreten werden.
Sprcchchor für Proletarische Feierstunden. Die zu morgen, Donnerstag, angesetzte Uebungsttunde kann wegen Verhinde- rang des Leiters nicht stattfinden. Sie findet bestimmt am Donnerstag. 7. März, statt.
Deutscher Amokläufer in Ttew �ork. Schreckensszene ans der Llntergrvndbohn, 5 Personen verletzt. New Park, 27. Februar. Große Aufregung rief ein Mann hervor, der auf der Station Times Square der Untergrundbahn fein Unwesen trieb. Während der Hauptverkehrszeit zog der Mann ein riesiges Messer hervor und st a ch damit u m sich. Er verwundete fünf Personen. Die zu Hilfe gerufene Polizei drang nstt Schuß- waffen gegen diesen Amokläufer vor, wagte jedoch wegen der vielen Menschen nicht zu schießen. Schließlich gelang es ihr. den Mann niederzuringen, der als ein deutscher Einwanderer namens Kipp sestgestellt wurde. Krawall im Wohlfahrtsamt Mitte. Im Wohlfahrtsamt Mitte in der Chaussee- straße 4 2 kam es heut« vormittag zu Krawallen. Em Er» werbsloser, der von dem Lorsteher des Wohlfahrtsamtes mit einem Antrag zurückgewiesen wurde, schlug«ruf den Lorsteher ein. Ein« Polizeistreise, die herbeigerufen wurde, räumte das Wohlfahrtsamt und sperrte ans Veranlassung des Vorstehers das Amt ab. Die Arbeitslosen, die darüber verbittert waren, verimmnelten sich vor dem Haus« in der Chausseestraße. Schließlich gelang es der Polizei, die Ansammlung ohne Zwsschensäll« zu zerstreuen. Furchibare Benzinexplosion. In der Saalburgstraße zv Tempelhof . Heute mittag ereignete sich in der Benzinfabrik der Deutsch - Anrerikanischen Petroleum» Gesellschaft in der Taalburgstraße 4 in Kemperhof ein« schwere Gxplosion. Aus bisher«och ungeklärter Ursache flog ein Benzinbehälter mit 22 OOv Liter F n- halt unter gewaltiger Detonation in die Luft. Zahl- reiche Fensterscheibe« ber umliegenden Fabriken gingen in Trümmer. Menschen find, soweit bisher bekannt geworben, nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr ist bei RebaktionSschlust noch an ber Gjr- plosionsstelle tätig. Riegen Maschineustäruag konnte ein Teil unserer heutigen Fruhovsgabe den Abonnenten im Osten Berlins erst verspätet zugestellt«erde».