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Beilage

Mittwoch, 27. Februar 1929

Der Abend

Spalausgabe des Vorwärts

Der Soldat als Staatsbürger

Wie es unter verschiedenen Regimes in Frankreich   war

Das Behrprogramm ber Sozialdemokratie hat nicht nur die ausgefochten Reaktionäre mit der Fauft auf den Tisch schlagen laffen, weil die

Verleihung der staatsbürgerlichen Rechte an die Soldaten

"

A

die Bolschemisierung der Reichswehr   bedeute, sondern hat auch manchem schwachherzigen Demokraten heiße Zähren entlodt, meil er sich nach Geßlers Vorbild mit der Politisierung des Heeres nicht zu befreunden vermag. Dabei hat es, zwar nicht in Deutschland  , aber in Frankreich   Zeiten gegeben, in denen der Soldat, unbeschadet der Kriegstüchtigkeit und Schlagfertigkeit der Truppe, politische Rechte besaß und ausübte.

Wie die Große Revolution nur dadurch zum rafchen Erfolg durchftieß, daß das aufgebotene Militär, mit revolutionärem Gärstoff durchsetzt, sich mit den aufständischen Bürgern verbrüderte, fo fah sich durch diese atemraubende Umwälzung der Soldat auch zum ersten Male in die Politik hineingeschleudert. Wohl hafteten auch die revolutionären Machthaber anfangs noch an der Bor stellung, daß

Politif und Disziplin

einander ausschlössen; die Konstituante verbot durch Dekret vom 19. September 1790,, allen Bereinigungen und Gesellschaften, unter irgendeinem Bormand Berbindung mit den französischen, Schweizer  und fremden Regimentern zu unterhalten, die die Armee bilden", aber sechs Monate später verbreitete fich als Abgeordneter Alexandre de Beauharnais  , der erste Gatte der späteren Kaiserin Josephine  , in einem Bericht in ganz anderem Sinne über die militärische Disziplin: In einem freien Staat, wo die Armee nicht aus Automaten besteht, müssen die Soldaten die militärischen Gesetze tennen lernen und fönnen sich ohne Gefahr über Inhalt und Zubehör der Verfassung unterrichten, in der fie einen wichtigen Blag einnehmen... Die Ausschüsse( der Ronstituante) sind der Ansicht, daß die Beteiligung der Soldaten an den Gesellschaften der Freunde der Berfassung, weit entfernt, der Subordination zu schaden, sie nur noch mehr sichern fann; sie sind der Ansicht, daß es wertvoll ist, alle Menschen über die Pflichten aufzuflären, die sie zu erfüllen haben." Das Parlament beschloß also, und in der Folge jah man Mitglieder der bewaffneten Macht häufig-

in den Sihungen der Jakobinerflubs,

und da die Freiwilligen des Jahres 1793 in der neueren Geschichte die ersten waren, bei denen die Begriffe Soldat und Staatsbürger in einen verschmolzen, unterhielten fie auch aus dem Felde enge Verbindung mit den Brennpunkten des politi schen Treibens in der Heimat. Mit Begeisterung stimmten die Truppen für die Annahme der Berfassung von 1793, der demo­fratischsten, die Frankreich   je gehabt hat, und Freund und Feind mußten anerkennen, daß bei den Soldaten der Republik   gerade das Interesse für das öffentliche Leben der Nation, das Bewußtsein, für ein politisches und soziales Ideal zu kämpfen, zu einem mächtigen Unterpfand des Sieges wurde.

Die Bandlung in der Armee, die mit dem Aufstieg Napoleon Bonapartes Hand in hand ging und das Heer zum Werkzeug eines einzelnen machte, ließ das politische Interesse wie die politischen Rechte der Soldaten arg einschrumpfen. Immerhin beteiligte sich auch die Truppe an den Plebisziten über die Einführung des Konsulats auf Lebenszeit und über die Errichtung des Kaisertums; obwohl die Abstimmung öffentlich mar und in den Kajernen unter den Augen der Vorgesetzten erfolgte, gab es, namentlich in der Artillerie, nicht wenige, die mit Rein!" votierten; non 50 Mann einer Kanonierkompanie in Ajaccio  , dem Geburisort Bonapartes  , erflärten fich 38 gegen die Berlängerung seines Konsulats auf Lebensdauer! Allmählich aber erseßte der Bann, in den der persönliche Zauber Napoleons   feine Armee schlug, alle anderen Beweggründe; mit fanatischem Vive l'empereur!" stürzten sich die armen Teufel von Proletariern, die meist nicht wußten, mofür sie kämpften und starben, in Schlacht und Tod. Erst recht jahen nach 1815 die zurückgekehrten Bourbonen darauf, daß

das Heer in ftarrem Sadavergehorsam gehalten werde, aber menn einer der Vorfämpfer des Liberalismus, General Fon, 1822 in der Kammer ausführte, vor dem Feinde sei unbedingter, bei inneren Unruhen nur bedingter Gehorsam ge­boten, so suchten auch in der Armee die Gegner des föniglichen Ab­folutismus für die freiheitlichen Grundsäße zu werben. Sowohl

die Verschwörung, die die franzöfifchen Karbonari für Ende 1821 in Belfort   angezettelt hatten, als die andere, die im Frühjahr 1822 in La Rochelle   zur Erhebung führen sollte, rechneten im wesentlichen auf die Mitwirkung des Militärs; die vier Sergeanten von La Rochelle  , die nach dem Scheitern des Plans auf der Guillotine endeten, leben bis auf diesen Tag in der demokratischen Heldengeschichte Frankreichs  . die Julirevolution

Auch

siegte nur, weil die zur Niederschlagung des Aufstandes aufgebotene Als Truppe selbst vom Geist der Rebellion ergriffen wurde. Talleyrand   erfuhr, daß die Infanterieregimenter 5 und 53 zum Bolte übergegangen feien, zog er die Uhr und sagte zu dem lleber­bringer der Nachricht: Merten Sie sich, junger Mann,

unferen, grollten, daß die Einführung des politischen Geistes in 1 stand, sind wir über die Haltung der einzelnen Truppengattungen,

die Truppe Disziplin und soldatischen Geist untergrabe, traten bei den Kammerwahlen des April 1848 die Soldaten zum ersten Male an die Urne; jeder hatte sich für einen der Kandidaten zu ent­scheiden, die in seinem Heimatbezirk aufgestellt waren. In dem so gewählten Parlament faßen nicht weniger als 24 Generale und gewählten Parlament faßen nicht weniger als 24 Generale und Admirale neben anderen hohen und niederen Offizieren, die allen Parteien vom Ultraronalisten bis zum Republikaner angehörten; auch Unteroffiziere eroberten ein Mandat wie der vielgenannte Boichot, der sich als Sozialisten ausgab und am Wahltag mit 128 000 Stimmen den Marschall Bugeaud   mit 107 500 Stimmen 128 000 Stimmen den Marschall Bugeaud   mit 107 500 Stimmen geschlagen hatte! Mit jedem Schritt, den die Reaktion vorrückte, wurde freilich

das Wahlrecht des Soldaten

geschmälert, und da es dem dritten Napoleon   darauf ankam, ein Prätorianerheer fest in der Hand" zu haben, durften die An­gehörigen der Armee nur in der Gemeinde abstimmen, in der sie vor ihrem Diensteintritt gewohnt hatten und auch nur, wenn sie am Wahltag gerade ihren Urlaub dort verbrachten. Damit war die Wahlbetätigung der Truppe in der Tat so gut wie auf Null heruntergebracht, aber das parlamentarische Wahlrecht behielt auf dem Papier wenigstens der Soldat auch unter dem zweiten Kaiser­reich, um es erst unter der dritten Republif einzubüßen. Auch blieb während der ganzen 18 Jahre, die Na pofeons III. Herrschaft währte, dem Heer

das Plebiszitrecht.

Gelang der Staatsstreich des 2. Dezember 1851 mur, men Generalität und Offizierkorps famt den wichtigsten Körpern der Wehrmacht hinter dem nach der Krone langenden Abenteurer ftanden, so hatten doch 39 000 Angehörige der Armee, also ein Behntel ihres Bestandes, den Mut,

in öffentlicher Abstimmung

bei der Boltsbefragung, den Verfassungsbruch zu verwerfen. Aus dem Munde des späteren Marschalls und Präsidenten der Republik, Mac Mahon  , der damals als Stabsoffizier in Oran  ( Algier  )

zum mindesten in seiner Garnison, bei diefer Gelegenheit unter richtet. Bei einem Infanterieregiment überwog das Ja; Zuaven und das Reiterregiment ,, Afrifanische Jäger" stimmten so gut wie einhellig für den Staatsstreichler, die Artillerie etwa zur Hälfte dafür, zur Hälfte dagegen; die Pionierabteilung brachte eine große Mehrheit von Nein auf; die Zephyrs", die Mannschaften der Straffompanien, lehnten sämtlich ab. Außer diesen von Natur der Gesellschaft und der Autorität feindlichen Elementen bestätigten also die Truppenteile, in denen der Bauer vorherrschte, Infanterie, Kavallerie, Zuaven, den neuen Absolutismus, während sich die Intelligenz"-Formationen, in denen der städtische Handwerker und Arbeiter den Ausschlag gab, Pioniere und Artillerie, für die De mokratie entschieden. So blieb auch die Stimmung im Heere trog aller Versuche, es ganz und gar zu einer Leibgarde des Herrschers zu machen. Als das wankende Kaiserreich im Mai 1870 noch einmal nach der Stüße eines Plebiszits griff, gaben rund 40 000 An gehörige der Armee, ein Siebentel des Heeres,

einen Nein- Zettel ab. Da der Anteil der Nein- Stimmen dem in der bürgerlichen Bevölkerung entsprach, von der etwa 6 760 000 mit Ja, 1 450 000 mit Rein gestimmt hatten, erwies sich, daß selbst ein so auf die Absperrung vom Zivil aufgebautes Heer dem allgemeinen politischen Fluidum unterlag.

Schließlich ging auch aus den Reihen des napoleonischen Offiziertorps jener General Cluseret hervor, der zwei Jahre, ehe er Oberbefehlshaber der Pariser Kommune   ward, in seiner Schrift ,, Armée et Démocratie" nicht nur für den Weltfrieden eine Lanze brach: Eines Tages wird der Mensch, dem es eine fällt, von Kriegskunst, das heißt Organisation des Mordes und Besoldung und Belohnung der Mörder, zu reden, als Narr und Feind des Gemeinwohls betrachtet werden," sondern auch für die politischen Rechte des Soldaten die Trommel rührte:

Niemals darf der Soldat aufhören, Bürger zu sein,

im Gegenteil, muß er tätigen und unmittelbaren Anteil an den Angelegenheiten seines Landes nehmen!" Hermann Wendel  .

Unterwelt vor 100 Jahren

Der falsche Graf von Sainte- Hélène

Balzac   hat im ,, Bater Goriot" die Affäre des falschen Grafen von Sainte- Hélène erwähnt, die verhandelt wurde, als er noch junger Student der Rechte war. Hier haben wir den historischen Kern, aus dem sich das Bild des Vautrin und der Unterwelt vor hundert Jahren entwickelt hat.

Pierre Coignard war der Sohn eines Winzers in Langeais. Man hatte ihn zu einem Hutmacher   in die Lehre gesteckt, als das Jahr 1789 heranbricht. Noch eine furze Weile, und bald müssen auch die jüngsten Burschen zu den Fahnen, um Frankreich  gegen die Weißen und die verbündeten Tyrannen zu verteidigen. Pierre ist ein guter Soldat; er wird bald Korporal. Da lernt er ein Mädchen kennen, das ihm zum Verhängnis wird. Er will mit ihm fliehen. Das Geld nimmt er aus der Kaffe der Brigade  . Der Diebstahl wird entdeckt, Coignard zu vierzehn Jahren Bagno ver­urteilt. In Bicêtre wird er an die Kette geschmiedet, zufammen mit Darius, seinem Leidensgefährten. Dann geht es nach Toulon  ins Bagno. Erst gegen Ende der Strafzeit gelingt die lange ge­plante Flucht. Nach unsäglichen Entbehrungen konnte Coignard die Grenze nach Spanien   überschreiten, wo der Guerillaaufstand gegen Napoleon   tobte. Er gibt sich als französischer Emigrant aus, der es mit dem kaiserlichen Regime verdorben habe. In einer Dorf­schente trifft er ein spanisches Mädchen, Rosa, das seine Geliebte wird. Roja hat früher einmal einen wirklichen französischen   Emi­granten betreut, den Grafen Sainte- Hélène des Pontis, den eine Herzkrankheit plößlich dahingerafft hat. Der Graf hatte alle seine Verwandten in der Revolution verloren; nur aus Bor­ deaux   hatte ihm ein Freund der Familie öfter geschrieben. Das Paket Briefe und ein paar Familienandenken hatte er sterbend Rosa

anvertraut.

sich ein neues Gesicht" zu verschaffen? Als Graf Sainte- Hélène Konnte es für Coignard eine willkommenere Gelegenheit geben, meldet er sich, wie so viele andere französische   Emigranten, bei der nächsten spanischen   Guerilla. Seine Kriegstaten machen ihm bald unter den Spaniern einen Namen. Ein Jahr lang hält es ihn bei den Guerillas, dann sucht er anderes, besseres. Als die Spanier einen großen Schlag gegen die Nachhut Marschall Soults por bereiten, läßt er sich als lleberläufer zum Marschall führen; seine Angaben werden nachgeprüft und der Graf wird als ehemaliger aftiver Offizier( die Truppenführer wurden damals rar) Adjudant Major im französischen   Heer.

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am 29. Juli 1830, mittags 12 Uhr 5 Minuten, hat der ältere Aber das bedeutete noch lange nicht das große Glück. Die Zweig der Bourbonen aufgehört, über Frankreich   zu herrschen." Offiziersgage ist knapp, der Luxus, der sich um das Abenteurerpaar Nicht minder war 18 Jahre später bei der Februarrevolution herum breitmacht, wirkt wie eine Herausforderung. Coignard ver­das Verhalten des Militärs entscheidend. Obwohl die Art der Resucht, Fortuna   zu forrigieren. Er wird Stammgast der Spielklubs. trutierung die Armee hinderte, ein Boltsheer zu sein, fehlte die Eines Abends läßt ihn ein Fremder aus der Spielhölle rufen. Erst innere Fühlung zwischen Truppe und Maffe nicht. Das Offizier in einer Seitengasse gibt er sich zu erkennen: es ist sein Bruder torps war durchweg monarchistisch gesinnt, aber Unteroffiziere und Alexander, der Pierres Geschichte in Erfahrung gebracht hat. Mannschaften zeigten sich vielfach demokratischen und republikanischen Allerander ist an einer fleinen Einbrecherbande beteiligt, die ihren Gedanken zugänglich. Auf jeden Fall sah sich General   Bedeau, Geschäftsbetrieb" gern ausdehnen möchte. Pierre ist ihr Mann. als Kommandeur der 1. Militärdivision von Paris   ein rechter Er verfügt über die nötigen gesellschaftlichen Berbindungen, er kann Eisenfresser, während der Straßenkämpfe des Februar 1848 zu dem stets in Erfahrung bringen, wann eine reiche Familie aufs Land Befehl an das 52. Linienregiment gezwungen, die Wachen sofort an das Boff auszuliefern, weil die Truppe es sonst von sich aus getan Bande braucht, ausspionieren. Pierre fährt und ihre Wohnung unbewacht läßt, er tann alles, was die er weiß es ist Alexan­hätte. Die Prinzipien, die auf den Februarbarrikaden siegten, ders Gefangener. Ist er nicht mit ihm und seinen Kumpanen, so droht ihm die Anzeige, und dann, ade, Grafenwürde und Offiziers rod! Im Schlupfwinkel der Bande wird der Vertrag geschlossen; am nächsten Tage nimmt die neue Gesellschaft" die Arbeit auf.

brachten es mit sich, daß

der Soldat vollkommen afs Staatsbürger gewertet und mit dem aktiven und passiven Wahlrecht ausgestatte! wurde, Obwohl die Reaktionäre damals, genau wie heute die

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Die Gesamtzahl der Einbrüche und sonstigen schweren Dieb

stähle, die auf das Konto der Bande Coignard   zu setzen sind, ist niemals voll aufgeklärt worden. Sicher ist, daß sie in die Hunderte ging. Gleich einer der ersten Coups verschafft dem Unternehmen die erforderlichen großen Betriebsmittel. Der falsche Graf hatte durch einen Zufall in Erfahrung gebracht, daß ein höherer Beamter des Kriegsministeriums, Sergent de Sampignŋ, eine tost­bare Münzensammlung besaß. Ein unauffälliger Besuch erleichterte ihm den Angriffsplan. Um jeden Verdacht abzulenfen, meldete sich Coignard   im Ministerium bei dem Opfer genau zu der Zeit, in der der Einbruch vor sich ging. Für viele hunderttausend Franken an Gold und Silber fielen den Banditen in die Hände. In aller Ruhe fonnte man jetzt meiter arbeiten. Ein Einbruch jagte den anderen, ohne daß die geringste Spur sich entdecken ließ. Ganz Paris   war in Aufruhr. Erst später, als die Bombe längst geplaẞt war, stellte man fest, daß die Diebstähle ausschließlich in Häusern zu beklagen waren, in denen Graf und Gräfin Sainte- Hélène verfehrten. Wer follte aber damals Verdacht schöpfen? Das Paar dehnte seine gesellschaftlichen Beziehungen immer weiter aus. Der gute, alte Name der Familie Sainte- Hélène, die Stellung des Grafen, der Lurus, den man in ihrem Heim antraj, alles erleichterte der beiden Erfolge auf dem Parkett der verwöhnten Pariser   Gesellschaft jener Tage. Die Beute, die die Bande machen konnte, wurde immer größer.

Bei der Frühjahrsparabe des Jahres 1818 fah man den Grafen von Sainte- Hélène stolz zu Roß an der Spize seines Regiments. Der Oberst, dem der Paradeerfolg seiner Gen Augen auf ihn hefteten und in die verborgensten Linien seiner darme die größte Sorge machte, bemerkte nicht, daß sich gierige

Physiognomie zu bringen suchten. Am Tage darauf wünschte ein Hélène zu sprechen. Als der Mann vorgelassen wird, geht er auf wenig vertrauenerweckendes Individuum den Obersten von Saite­

es

den Obersten zu und begrüßt ihn: ,, Guten Tag, Coignard!" war Darius, der ehemalige Bagnogefährte. Wäre Coignard nicht gerade die Beschaffung der Geburtsurkunde gelungen, so hätte der sich vermutlich reiflich überlegt, wie ein solcher Besucher zu empfangen fei. So aber fühlte er sich zu sicher und wies ihn ab.

Das weitere vollzog sich folgerichtig. Coignard   murde bald darauf vor den kommandierenden General   zitiert und seinem Ans fläger gegenübergestellt. Coignard wußte genau, was ihm drohte. Er hatte gegen das erste Gebot des Bagnofoder verstoßen, nach dem man einen ehemaligen ,, Fanandel"( Gefährten) niemals im Stich laffen darf. Er mußte auch feststellen, daß die Polizei in den wenigen Tagen, die ihr zur Verfügung standen, schon einen Teil des Rätsels hatte lösen können. Der Hausarrest wurde über ihn per hängt.

Coignard   sah ein, daß die Polizei schon zuviel erfahren hatte, daß die Berteidigung mit Hilfe der gefälschten Urkunde feinen Sinn mehr habe. Es gelang ihm, den Offizier, der zu seiner Bewachung kommandiert worden war, zu übertölpeln und mit Rosa und seinem Bruder Alexander zu entkommen. Den größten Teil der Beute fonnten die drei in Sicherheit bringen.

Mit der Flucht hatte man die Bestätigung der furchtbaren An­flage. Nach mehreren Monaten verhaftete man bei einem Einbruch ein Mitglied der Bande, von dem man den Schlupfwinkel Coignards in der Rue Saint- Maur erfuhr. Nach verzweifelter Gegenwehr und einem längeren Feuergefecht ergab sich der falsche Graf. Er wurde zu lebenslänglichem Bagno verurteilt, L. Steinfeld,