Statt Haß Berachtung!
Eine bemerkenswerte Stahlhelmfundgebung.
Während die Rechtspresse über die Einstellung der preußischen Regierung zum Stahlhelm tobt, faßt fie fich merkwürdig furz über einen Vorgang, der sich am Freitag im Preußischen Landtag abspielte. In der Debatte über den deutschynationalen Mißtrauens antrag wegen des Pantower Mordes bestieg der Redner der DeutIchen Fraktion, Dr. Bonfid, mit dem Stahlhelmabzeichen sichtbarlich geschmückt, die Rednertribüne und erklärte folgendes:
Es ist nicht richtig, daß der Stahlhelm den gegenwärtigen Staat haßt. Denn zum Haß gehört immerhin noch chtung. Man fann nur hassen, wovor man einen gewissen Respeft hat. Diesen Staat aber verachten wir auf das fleffte. Das ist unser gutes Recht, auch das Recht der attiven Beamten.
Mit dieser Erflärung eines parlamentarischen Stahl, heimvertreters sind die scheinheiligen Beteuerungen der Stahl helmführer vor Hindenburg gekennzeichnet. Nicht einmal Haß, sondern das noch giftigere Gefühl der Verachtung erfüllt nach der Befundung des Herrn Bonfid die Stahlhelmbeamten, die angeblich dem Staate treu und gewissenhaft dienen wollen". Wie man solches miteinander vereinigt, wird das ewige Geheimnis Seldteschen Frontgeistes" bleiben. Der Staat ist jedenfalls im Recht, wenn er fich nicht auf solche Beamte stützen und verlassen will, die ihift Hohn und Berachtung entgegenbringen. Er ist doppelt im Recht, wenn er den Heuchlern mißtraut, die solche Gefühle unter der Maste der Bflichttreue zu verbergen suchen.
Wegen Verfuchs- sechs Jahre. Geheimverfahren wegen Verrats militärischer Geheimnisse.
Unter dem Verdacht des versuchten Verrats militärischer Geheimnisse an Polen hatten sich der Arbeiter Suschta und die Schneiderin Reminiz aus Königshütte vor dem ersten Straf Jenat des Breslauer Oberlandesgerichts zu verantworten. Die Tat foll am 9. August 1928 begangen worden sein; die Angeklagten wurden am 10. August in Neustadt( D.-S.) verhaftet. Die Berhandlung fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Der Straffenat verurteilte Suschka zu drei Jahren Gefängnis, die Reminrz zu drei Jahren Zuchthaus und beide zu je fünf Jahren Ehrnerlust. Die erlittene Untersuchungshaft wurde auf die erkannte Strafe in Anrechnung gebracht. Auch bei der Urteilsbegründung wurde die Deffentlichkeit ausgeschlossen.
Oberschlesien in der Wohnungsfürsorge.
Die Gozialdemokratie fordert höhere Mittel. Dem Preußischen Landtag ist ein fozialdemokratischer Antrag zugegangen, der das Staatsministerium ersucht, den Wohlfahrtsminister zu veranlassen, bei der Verteilung der Mittel aus dem Wohnungsfürsorgefonds die große Not Oberschlesiens burch erhöhte Zuwendungen zu berücksichtigen. Der Antrag wird damit begründet, daß durch den ungeheuren Zustrom der oftoberschlesischen Flüchtlinge und die sträfliche Bernachlässigung des Bohnungsneubaues in der Borkriegszeit die Wohnungsnot in den meisten Städten Ober schlesiens heute noch einen tatastrophalen Umfang habe. Die Lasten, die bisher schon die Gemeinden für den Wohnungsbau auf sich genommen haben, überstiegen erheblich deren Leistungs fähigkeit und könnten nicht weiter gesteigert werden. Es bestehe deshalb die große Befürchtung, daß im Jahre 1929 in Oberschlesien der Wohnungsbau erheblich zurückgeht, wenn nicht mittel aus dem Wohnungsfürsorgefonds über das bisherige Maß hinaus für Oberschlesien bereitgestellt würden.
Wieder ein Kommunistenüberfall.
Ein netter Landtagsabgeordneter.
Gestern abend wurde in einem Lokal in der Wilsnader Str. 34 in Moabit ein regelrecht vorbereiteter tommunistischer Ueberfall auf bundestreue Arbeiterfußballer verübt. Die Angreifer, die zum Teil dem Rotfrontkämpferbund angehören, schlugen auf jugendliche Sportgenossen in brutaler Weise ein, so daß einer blutüberströmt zusammenbrach. Das alarmierte Ueberfallfommando nerhaftete zwei der Rädelsführer; beide wurden der Abteilung I A im Bolizeipräsidium zugeführt.
Bon einem Augenzeugen, der diese neuerliche Schandtat tommunistischer Rowdys miterlebte, geht uns folgender Bericht zu: In dem Lokal Wilsnader Straße 34 tagte gestern abend der bundestreue Fußballverein Moabit ". Nach Schluß der offiziellen Sigung wurden Lieder gesungen. Der Gesang der Internationale" hatte es den im Schantraum versammelten ,, Revolutionären" an getan. Bewußt provozierte einer dieser Klassenfämpfer" die im Vereinszimmer Bersammelten. Nach einem kurzen Wortwechsel und der Aufforderung des Abteilungsleiters, das Zimmer zu verlaffen, ftürzten vier bis fünf dieser Helden auf den Genossen mit ihrem Schlachtruf Rot- Front !" und schlugen auf ihn ein. Dabei tat fich der kommunistische Landtagsabgeordnete Arthur Gohlte besonders hervor. Während einer der Angreifer die auf dem Tisch stehenden Bteller ergriff und sie auf den Kopf des zu Boden gestürzten Genossen zerschlug, so daß er erheblich blutende Berlegungen erlitt, traten die anderen, barunter Gohlke, mit Füßen auf den am Boden Liegenden herum. Das herbeigerufene Ueber fallkommando konnte noch zwei dieser Rowdys festnehmen Gohlke, der sich tapfer auf seine Immunität berief, wurde unbegreiflicherweise von den Beamten, die sich sonst forrett verhielten, laufen gefaffen. Es handelt sich zweifellos um einen vorbereiteten Ueberfall, da beobachtet wurde, wie sich gegen 8 Uhr an der Ecke Wils: nader und Berleberger Straße ein Trupp dieser, an ihren müßen erfenntlichen Rotfrontfämpfer, versammelte. Es wurde allerdings nicht damit gerechnet, daß sich diese Rowdys friedliche Arbeitersportler als Prügelobjekte aussuchen würden.
Ein gerichtliches Nachspiel wird die Folge für das feige Benehmen dieser Strolche sein.
Ermittlung wegen des Geheimpafts.
In Brüffel eingeleitet.
Brüffel, 2. März. Die Staatsanwaltschaft hat in der Angelegenheit der vom
" Dagblad" veröffentlichten Schriftstücke eine Untersuchung
eingeleitet.
König Alexander verschärft das Pressegesek. In Südslawien wurden die Strafen für Pressevergehen bis zu 20 Jahren Kerker und bis zu 20 000 Dinar Geldstrafe erhöht
Die Industrie will nicht zahlen.
Im Morgenblatt berichteten wir über die Besprechungen im| Mitglieder, die die Summe nicht zu bewilligen geneigt sind, müssen Haushaltsausschuß des Reichstags, die die Gewährung eines wei- diese Nachteile in Kauf nehmen. teren Betrages von 750 000 Mart zu den bereits bewilligten 350 000 Mark für Beteiligung Deutschlands an der Internationalen Ausstellung in Barcelona zum Gegenstand hatten. Die Angelegenheit beschäftigte den Ausschuß nun bereits zum dritten
Male.
Zum Beginn der heutigen Sizung erklärte der General fommissar Dr. Don Schnißler, er habe den Freitagnachmittag benutzt, um festzustellen, ob auf die Wirtschaft mehr ab. gewälzt werden fönne, und er habe sich zu diesem Behufe mit ben maßgebenden Herren der Industrie ins Benehmen gesetzt. Seine Bemühungen seien vollkommen ergebnislos geblieben. nun fühle er persönlich sich Epanien gegenüber gebunden. Durch seine Vermittlung sei der gegenwärtige Zolltarif um ein Jahr oerlängert worden. Die deutsche Gegenleistung sollte die Beteiligung in Barcelona in dem vorgesehenen Umfange sein. Könne er diese Beteiligung nicht durchführen, so werde er sein Mandat dem Herrn Reichswirtschaftsminister zurüdgeben müssen.
Der Reichswirtschaftsminister Curtius betonte, daß die Bor lage nicht von ihm, sondern vom Kabinett mit Zustimmung des Reichsfinanzministeriums gemacht fei. Wenn der Generalfommissar Jein Mandat nieberlege, so bliebe, da der Reichsverband der Industrie fidh weigere, einen entsprechend höheren Zuschuß zu leisten, nichts weiter übrig, als das Unternehmen zu liquidieren. Daraus würden fich wirtschaftlich und außenpolitisch sehr ungünstige Resultate ergeben. Das hier ausgegebene Geld jei gut angelegt. Mit 150 000 m. tönne die Sache aber nicht zu Ende geführt werden.
Reichsfinanzminister Hilferding erklärte fein Einver ständnis mit der Borlage. Nachdem die Einladung einmal afzeptiert sei, mürde eine nachträgliche Zurückziehung große außen politische und wirtschaftliche Nachteile im Gefolge haben. Diejenigen
Der voltsparteiliche Abgeordnete von Raumer bat, zu berücksichtigen, daß das Reich nicht mehr als loyaler Bertragsgegner angefehen werden würde, wenn die durch den Generalfommiffar eingegangene Verpflichtung nicht nachträglich vom Reich sanktioniert würde. Nach seiner Meinung müßten nicht nur der Wirtschafts- und der Finanzminister, sondern auch der Reichstanzler vor dem Ausschuß erscheinen, um auch seine Stellung zu dieser Frage hier darzulegen.
Abg. Leicht( Bayer. Bp.) führte aus, für ihn spize sich die ganze verwidelte Angelegenheit auf die Frage zu, ob die aus stellende Industrie in der Lage sei, von sich aus das zuzulegen, was das Reich unter dem 3wang der Notwendig teit abstreichen müsse. Er bejahe diese Frage unbedingt und ziehe daraus die Konsequenzen.
Nach zum Teil sehr erregten Entgegnungen der Abgg. Cremer und Raumer bat der Reichswirtschaftsminister, zu erwägen, ob man nicht eine Summe zwischen einer halben und einer ganzen Million festlegen fönne. Man würde sich dann ernstlich bemühen, mit diefer Summe auszutommen. Ein Bertagungsantrag des Abg. Raumer murbe abgelehnt
Gleichfalls der Ablehnung verfiel ein Antrag Raumer, einen Betrag von 300 000 Marf nachzubewilligen. Dagegen wurde mit großer Mehrheit der demokratische Antrag angenommen, der zu den 1928 bewilligten 350 000 Marf noch weitere 150.000 Mart nachbewilligt, so daß damit der ursprünglich von der Regierung angeforderte Betrag von einer halben Million erreicht ist.
In der dann fortgeführten zweiten Beratung des Nachtragsetats des Reichsinnenminifteriums wurde der Don Severing verlangte Ministerialdirektor für die neu zu schaffende fommunalpolitische Abteilung im Reichsinnenministerium ab gelehnt!
Das eingeschneite Kohlenrevier.
Katastrophale Verkehrslage in Mähren. - 15 Meter hohe Schneewände.
Die Verhältnisse auf einigen Abschnitten der Eisenbahnftreden Nord- und Nordost mährens sind geradezu fatastrophal, so daß Militär herangezogen werden mußte, das sich mit den Eisenbahnarbeitern beim Wegräumen des Schnees Tag und Nacht ablöst, weil der Wind die freigelegten Streden immer wieder mit Schnee vermeht.
Die vereiste Offsee.
Einer der finnländischen Eisbrecher melbet durch Funkspruch, daß sich in der Ostsee unter dem Einfluß des Windes große Eis. stauungen gebildet hätten. Das Badeis sei so träftig, daß selbst Eisbrecher es nicht überwinden könnten. Der Eisbrecher, der sich zurzeit mit 12 Dampfern auf der Höhe von Gotland befindet, berichtet weiter, daß der Bottnische Meerbusen in einem Umfange zugefroren fet, wie es zum leßten Male im Jahre 1809 festgestellt wurde. Es bestehe die Gefahr, daß der Eingang zum Finnländischen Meerbusen durch Eisbarren verstopft werde.
Am Freitag vormittag stach der große lettländische Eisbrecher in See, um die Eisverhältnisse im Rigaischen Meerbusen festzustellen. An Bord befindet sich auch der lettländische Staatspräsident. Der Rigaer Hafen ist durch das Eis völlig blodiert. 34 Dampfer liegen im Hafen fest. Libau und Bindau sind vorläufig eisfrei.
Seit gestern herrscht in Italien neue Kälte, bie von Stürmen und Schneefällen begleitet ist. Blättermeldungen zufolge ver
Die Schneemaffen erreichen an manchen Stellen eine Höhe bis zu acht Metern. Die Eisenbahnstrede führt in zahlreichen Abschnitten durch Schneewände, die beiderseits bis 3u 15 meter Höhe erreichen. Die Feldwege find spurlos verschwunden. Bäume sind bis in die Kronen verweht. Die Dörfer jind ohne jede Berbindung. Jeder Verkehr auf den Landftraßen ist unmöglich. Geffern ist von Olmüß ein Bataillon Jufantraßen ist unmöglich. Gestern ist von Olmüß ein Bataillon Jufan terie mit Sonderzug an den meist betroffenen Abschnitt der Haupt. firede Oberberg - Prerau nach Bohl gefahren. Hier bestand die Gefahr, daß der Verkehr auch auf dem einzigen Gleis hätte eingeftellt werden müssen, wodurch überhaupt jegliche Berbindung des Oftrauer Gebietes mit dem übrigen Mähren und Böhmen unmöglich und die Kohlenbeförderung überhaupt eingestellt worden wäre. Auf sämtlichen Bahnhöfen der Strede Prerau- Oderberg sfehen unabgefertigte Güterzüge, die bereits mehrere Tage vollkommen eingeschneit sind und wie unförmige Schneebergezeichnet Mailand eine Temperatur von plus 1 Grad, Neapel non aussehen. Die deutsche Eisenbahnverwaltung in Oppeln ersuchte um Einstellung des Frachtgutverkehrs über die tschechoslowakische Grenze, da die Züge weder auf deutscher noch auf tschechoslowakischer Seite aus Mangel an Maschinen und wegen Berstopfung der Stationen übernommen werden können. Die große Anhäufung nicht abgefertigter Güterzüge ist besonders in mährisch. Off rau, Privoz und auf den Sohlenbahnhöfen eingetreten. Während der gestrigen. Nacht wurde nicht ein einziger Güterzug aus dem Oftrauer Gebiet in die Richtung nach Prerau abgefertigt. In Mährisch- Oftrau stehen 34 nicht abgefertigte Züge. Auf den Grubenbahnhöfen hatten sich gestern 330 Waggons mit Kohlen angehäuft. In einigen Stationen der Strede Oderberg Prerau stehen über 30 Kohlenzüge. In Petromih befinden sich 250 Waggons mit oberschlesischer Kohle für Oesterreich und 150 Waggons mit anderer, Cadung für Offrau. Im ganzen Bereich der Olmüßer Bahndirektion befinden sich 200 nicht abgefertigte 3üge.
Todessturz aus dem dritten Stockwerf.
In der Islandstraße 11 spielte sich in der vergangenen nacht ein aufregender Borfall ab. Aus dem Schlafzimmerfenster ihrer im dritten Stockwert gelegenen Wohnung ftürzte sich die 32jährige Frau Martha Engelhardt auf die Straße hinab. Mit schweren inneren Berlegungen wurde die Selbstmörderin durch die Feuerwehr ins Lazarus- Krankenhaus gebracht, wo sie bald nach ihrer Ginlieferung gestorben ist.
Am Schlesischen Busch wurde gestern nacht gegen 2 Uhr
ein junger Mann mit einem schweren Schläfenschuß leblos aufgefunden; neben ihm lag eine Mehrladeptftole. Baffanten brachten den jugendlichen Selbstmorder, der etwa 20 Jahre alt ist, zur Rettungsstelle am Görliger Bahnhof, wo der Arzt jedoch nur noch den inzwischen eingetretenen Tod feststellen konnte.
Infizierte Schulkinder.
Beit über Berlin hinaus hat die Nachricht von der Erkrankung Neuköllner Schulkinder an Gonorrhoe Schreden hervorgerufen. Wenn jetzt die Kommunisten in ihrer Breffe die Erfrantung der Kinder zum Gegenstand einer Hege gegen sozialdemo fratische Kommunalpolititer machen, fo tit baburch wieder der Beweis erbracht, daß ihnen die Heilung der Kinder wenig bebeutet, die Berunglimpfung des politischen Gegners aber alles. Der breitesten Deffentlichkeit ist bisher unbekannt geblieben, anläßlich der Grtranfung von Kindern in einem Kinderheim die daß vor einigen Monaten es gerade Sozialdemokraten waren, die Anweisung gaben, daß im Einverständnis mit den Eltern auch eine Untersuchung der Geschlechtsorgane zu erfolgen habe. In der Neuföllner Bezirksversammlung war der kommunistische Stadtrat Dr. Schminke im Bunde mit dem Renegaten
es
plus 6 Grad und Iriest von minus 1 Grad. In Toscana und in den Marken ift während der Nacht reichlicher Schneefall eingetreten. In den Niederungen liegt der Schnee bis zu 8 3entimetern hoch. Die Stürme haben insbesondere auf den elektrisch betriebe nen Linien zu großen Betriebsstörungen geführt. Der Pariser Luruszug traf mit neun ftündiger Beripätung in Rom ein. Bei Catanzaro wurde eine Bäuerin mit ihren zwei Kindern auf dem Heimwege von der Feldarbeit von einem Schneefturm überrascht. Man fand sie später über ihren Kindern liegend tot auf. Sie hatte die Kleinen in ihre eigenen Kleider gehüllt und ihnen auf diese Weise das Leben gerettet. Der Schaden, ben die Kälte auf den Feldern angerichtet hat, wird allein im Gebiet von Pistoja auf drei Millionen Lire geschäßt. In Irie ft hat eine Bora von 120 Stun denkilometern einigen Schaden im Hafen ángerichtet. In Nordund Mittelitalien maren die Telephon- und Telegraphenverbin Idungen 24 Stunden lang fast vollständig unterbrochen.
Kloth, die eine wüste Hege gegen unseren Bürgermeister Scholz und unsere Genoffin Fürsorgeärztin Franfenthal wegen dieser Berordnung einleiteten. Wenn jetzt vor Verschidung in ein Erholungsheim bestimmte Kinder in ihrem eigensten Inter effe unterfucht werden, so werden die Eltern das nur begrüßen. Die Zustände auf diesem Gebiet in einigen Kinderheimen und Schulen haben die Notwendigkeit der seinerzeit von der Genoffin Frankenthal im Einvernehmen mit dem Bürgermeister Scholz erlaffenen Berordnung bewiesen. Den Kommunisten fommt daran nicht der geringste Verdienst zu. Wenn es aber nach Herrn Dr. Schminke und seinen deutschnationalen Bundesgenossen gegangen wäre, so würden die Kinder der Ansteckungsgefahr noch weiter ausgefeßt bleiben.
Gelbstmord einer Operettensängerin.
Die erst seit dieser Spielzeit dem Breslauer Schauspielhaus angehörende erste Sängerin Dorit Jenny hatte in der Nacht zum Montag einen Selbstmordversuch unternommen. Sie nahm in ihrer Wohnung eine große Anzahl von Beronaltabletten und mußte in die Klinik gebracht werden, wo sie in den heutigen Morgenstunden gestorben ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Für die fommende Saison batte fie bereits eine fefte allererste Berpflichtung an die große Städtische Bühne in Frankfurt a. M. Der Grund zur Lat ist noch nicht aufgeflärt.
Zeitungsverbot in Offpreußen. Der Dberprafident der Broninz bas Ostpreußische Tageblatt" in Insterburg wegen eines Artifels, der eine grobe Belchimpfung und herabwürdigung der verfaffungsmäßig festgestellten republfanischen Staatsform enthält, auf die Dauer von vier Wochen verboten.
Ostpreußen hat auf Grund bes Gefeßes zum Schuße der Republik
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