Nr. 407» 4S. Jahrgang �66 �SOftöOrf 0 Dienstag. S. Mörz �929
Die„Krisis" der höheren Schule. Behörden werden aufmerksam!
Die.?ehlschlSge der Erziehungskunfi«m tat höheren Schulen saugen— nachdem sie die Oesscntlichkelt oft genug in Erregung geseht haben— an. auch die beruseueu Zu- stanzen zu beschäsiigen. Zn einer Rnudversügung de» Vroninzialschnltalleginm» vom 13. Zannar 1S2S wird die Stellungnahme der Lehrerschaft der höheren Schule zu den mitgeteilten Leltsähen de» Vberstudieu- d I r e k t o r s Schlemmer angeregt. Ein Ties erat darüber soll dann aus einer gemeinsamen Direktorenkonscrenz sTNai 1923) auesührlich diskutiert werden. Das Thema ist so gefaßt: ,�Di« Krisis der höheren Schule und die K r i s i s de r I u g« n dbe w e gu ng.- Dos klingt fast sa. als ob die Krisis der höheren Schule, die als solche »atsächiich besteht,«ine Folge der.Krisis" In der Ingertddewegung sei. Wenn die Faffung des Themas so gemeint ist, so wäre das «ine ganz falsch« Beurteilung der Sache. Die Krisis der höheren Schul« ist geworden aus der erstarrten Systematik d«» Unterrichts und seiner Handhabung. Sie ist die notwendige Folge des falschen Bildungsangrists. Sie wäre aber auch vor« Händen ohne eine Krisis in der Jugendbewegung. Ja, man könnt« sogar sagen: Die im Kern durchcms gesund« Jugendbewegung in ihrer Abkehr vom„T a lm i w i ss e n" und �Schein können" hat die Krisis der höheren Schul« verschärft, beschleunigt, aber nicht erzeugt. Von einer Krise hier in Parallele zur Krise dort zu reden, erscheint abwegig. Do» sieht fast so aus, als ob einer„z e r> fohrenen, k n oche n e r w e i cht e n" Jugend(so lauten die Klagen ncunmalNuger Greise) die Schuld an der Krise im „höheren" B i l d un g s i n st i t ut zugeschoben werden soll! Wenn jetzt in den Kollegien und im Mai aus der unsehlbaren Direktorenkonferenz auf solcher Grundlage die Debatte über dies« brennende Zeitfolge geführt werden sollte, so kann man schon heute sagen, daß das Ganze zwar eine schöne Geste, dazu ober«in totes Rennen ergeben wird. In den Leitsätzen ist ganz richtig gesagt, daß die Stellung der höheren Schul« zur Jugendbewegung geschwankt hat zwischen Ablehnung, kühler Reserve und Be- herrsch ungsanspruch. Alle drei Wege haben sich nach An- ficht von Schlemmer als ungangbar erwiesen. Richtig! Im weiteren wird aber behauptet, daß sich der Versuch einer„höheren Schul« aus dem„Geiste" der Jugendbewegung heraus als undurchführbar erwiesen hätte. Das ist eine sehr kühn« Behauptung! Man würde das«knem Mann« wie Sickstemmer gern glauben, wem, uns ein wirklich ernster Versuch nach dieser Richtung hin als gescheitert bekannt wäre. Da das nicht der Fall ist, wird man schau eher annehmen, daß es bisher noch an dem Mut zu einem solchen Versuch gefehlt hat, und zwar deshalb, weil man den wahren Geist der Jugendbewegung zu schlecht kennt, um ihn ' in die zweckentsprechende Form gießen zu können. Man darf ruhig der Meinung sein, biß diese bankbore Aufgabe n u r d i« Jugend selbst im Verein tvitthren ebenso emps'inbe nbe n ' iÄ'it h r« r n" einigermaßen lösen wird. Die Erziehungskrisi» der höheren Schule besteht nach den Leitsätzen:-)„in dem Schwinden«nes„allseits an« erkamrten" Billmngsideals, b) in der Einschränkung der Erziehung?. Möglichkeiten der Schule durch dos Vordringen des Elternrechtes, c) in der wachsenden Erkenntnis der Erziehungsgrenzen überhaupt." Dazu sei bemerkt: Zu a: Daß die Jugend das„allseits anerkannte Bildung»' ideal" angesichts der dafür in Anwendung gebrachten verkehrten Mittel für uuwahr und deshalb für unzeitgemäß hält, darf niemanden wundern, der noch ein Fünkchen Sinn für dos Wahre und Echte in sich hat. Sie befindet sich da durchaus in guter Gesellschaft zahlreicher Erwachsener und— dos sei auch einmal deutlich gesagt— im Einklang mit einem nicht unerheblichen Teil neuzeitlicher Pädagogen Daß die Jugend ferner diesen qualvollen
Roman einet Reoolulioti. Von Geeltaei Hettmattn Mosfat O. der Jubel war berechtigt! Anderthalb Jahre hindurch hatte Durchlaucht seiner guten Stadt Vernburg gezürnt,«inen Sommer und einen langen Winter und wieder«inen Winter hatte er mit seinem gesamten Hofstaat in Dallenstedt ver» bracht, und die beiden Sommer waren ohne Jagden und Illuminationen gewesen, und der Winter ohne Bälle, und vor allen Dingen Winter und Sommer ohne Geschäft! Kein« Fleisch-, Brot- und Weinlieferungen für den Hof. keine Wä'che- und Samt- uich Seideverkaufe an die Kavalier« und ihre Damen, keine Zimmervermietungen an die Fremden, nicht einmal an die unsicheren Kantonisten von Komödianten — hatte nicht der Herzog sich in Dallenstedt«in neues Theater bauen lasten, das die guten Bernburger durch erhöht« Steuern seufzend, aber in«ntfpreckend wachsender Einsicht ihrer Berworfenheit, hatten bezahlen müsten? Und dieses Theaterbaus wegen hatte man gefürchtet, daß Durchlaucht nie. niemals zurückkehren würde nach Bernburg , besten Tage als Residenz sowieso gezählt waren, da der Herzog keine di- retten Nachkommen hatte und das Herzogtum Anhalt-Bern- bürg nach seinem Tode vertragsgemäß an Anhalt-Deflau fiel... Rein, man hatte schon Grund gehabt zum Klagen, Deputation auf Deputation war noch Dallenstedt geschickt worden, um die offenen, harrenden Arme der treuen Stadt B'rnburg zu symbolisieren. Deputation aus Deputation hatte gefleht und gejammert, und anderthalb Jahre lang immer umsonst— darum aber hatte man heute auch Grund zum Jubel. Durchlaucht kehrte zurück, er hatte alles vergeben! Nicht, daß man seine bürgerlichen Pflichten vernachlässigt hätte, man hatte noch bis spät in die Nacht di« Preise der Geschäfte auf neu kalkuliert, sie hoffähig gemacht gewisser.
Weg zur„BiLmng" unter Einbuße starker Persönlichkeitsweri« zähneknirschend geht, ist aus das Konto der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und ihrer geradezu lächerlich gewordenen Ab- stempelungsmechode zu fetzen. Zu b: Daß dem„Vorbringen des Elternrecht«»" von mancher Seite immer noch Tränen nachgeweint werden, ist begreif» lich, da sich dieses Instrument nicht immer zur Zufriedenheit spielen läßt. Daß aber gerade daraus«in«„Verminderung der Erziehungs- Möglichkeiten" der Schule sich ergeben hat, stimmt nur dort, wo man von dem Geiste neuzeitlicher Arbeitsweise entweder nichts gehört hak oder doch nicht fähig ist, sich darauf einzustellen. Bei allen anderen Schulen dürste gerade durch die Mitarbeit der Elternbeiräte«in« Erweiterung der Er- ziehungsmöglichkeiten eingetreten sein. An diesem Segen der neuen Einrichtung des Elternrecht«? werden erst dann alle höheren Schulen Anteil haben können, wenn die Kollegien als Gesamtheit vom alten Autoritätspult hernieder- st eigen in die Gemeinschastssront von Eltern, Lehrern und Schülern. Die höhere Schul« als Institution hat das Vertrauen der Jugend restlos verloren. Das hat man
28 Opfer einer Metenexplosion. Ovplizität der Ereignisse. - In Bulgarien und in England. Sofia , 4. März.(Eigenbericht.) In den Munitionswrrk statten der Armee erfolgte Montag mittag eine katastrophal« Explo» sion. die 2 8 Todesopfer und eine Anzahl Verwundete forderte. Um 11,50 Uhr brach in einer Abteilung, wo Ra» feien gefüllt werden, angeblich infolge Unvorsichtigkeit eines Arbeiters, der dem brennenden Ofen mit einer Pulderkiftezn nahe gekomemn war, Feuer aus. Eine Stichflamme durchfuhr beide Arbeitsräume des einstöckigen HanseS, in dem große Pulbermengen und fertige Raketen lagerten. Das Dach der Fabrik flog in die Luft. Den in der Fabrik arbeitenden Personen, in der Mehrzahl Fronen, war die Flocht ins Freie abgeschnitten, da sich das Fener am Eingang an» stärksten entfaltete, sämtliche Fenster fedoch vergittert waren. Das Fener konnte durch Soldaten und die Feuerwehr jedoch bald gelöscht werden. Die 2 8 Opfer der Katastrophe» die bald«ach dem Unglück ge» borgen werde« konnten, sind in ihrer Mehrzahl Arbeiterfrauen. Ihre Leichen find gräßlich verstümmelt.. Unverletzt blieben 12 Arbeiter des 30 Personen beschäftigenden, Vetriebes. Zur gleichen Zelt im Arsenal von Woolwich. London , 4. März. In dem königlichen Arsenal in Woolwich ereigneten sich kurz nacheinander mehrere Explo» s i o n e«, die einen Brand zur Folge hatten. Durch die Explosionen, die ihren Ursprung anscheinend in den Raketenwerkstätten hatten, wurden 15 Personen zum Teil schwer verletzt. Tie Feuerwehr versuchte mit 40 Leitungen des Brandes Herr zu wer- den. während alle verfügbaren Polizisten in Eile zur Hilfeleistung nach Woolwich entsandt wurden.
maßen— heute aber war Feiertag, heute war man hinaus- gefahren und bildete Spal'er. und die Sonne lachte dazu oder darüber, wie man nun wollte— der Stadtpoet hatte in seinem Festcarmen jedenfalls„darüber" geschrieben, vermutlich des Reimes wegen �.. Und nun klomm der Jubel die Menschenmauern entlang. im schwarzgelben Fahnenflitterkleide, mit zum Beaeisterungs- geschrei aufgerissenem Maul, immer neben den herzoglichen Wagen her, die longsam fuhren, so wundervoll langsam, daß man alles genauestens sehen konnte. Zuerst kam freilich die Stadttapelle. jeder der Musiker hotte ein anders gefärbtes heraldisches Kostüm an, was wahrscheinlich versinnbildlichen sollte, daß jed�r was anderes spielte, sowohl was das In- ftrument als auch was die Melodie anbetraf. Man hörte sie aber gar nicht, denn gleich hinterher kam eine Kutsche mit Hofleuten, denen man vorsichtshalber, aus Schreifrcude und aus Prinzip auch gleich zujubelte, und dann— dann kam das bohe Paar! Zunächst gabs freilich den Kammerherrn von Kügelgen zu sehen, der neben dem Kutscher auf dem Bock saß und das Abzeichen seiner Kammerhermwürde, den großen, goldenen Schlüssel, um den Hals trug— die Damen waren gerührt: so lana« hatte man den nicht gesehen! Gleich danach aber ging die Rührung fast zu Tränen über: o. wie blaß, wie leidend, wie teilnahmslos sah Seine Durchlaucht aus, Herrgott, wie hatte man ihn zugerichtet durch die grimmige Enttäuschung des 19. Mörz, wie hatte er sich's zu Herzen genommen, sogar zu Koos, er sollte ja in letzter Zeit immer Kopfschmerzen haben, hieß es— na. der Jubel seiner treuen Bernburger würde ihm die schon vertreiben, man brüllte um so lauter, und wenn sich auch eine lindernde Wirkung auf Seine Durchlaucht nicht sogleich feststellen ließ, so dankte Ihre Durchlaucht doch um so erstellter und sah um so besser aus. Sogar an der Friedhofsmauer schwieg diesmal der Jubel nicht— gewiß, auch die vierzehn Opfer des 19. März lagen dahinter, in Gräbern ohne Schmuck und ohne Stein und ohne Namen— aber du lieber Himmel, jeder muß mal sterben, warum mußten sich die Leute auch mit solchen Sachen einlassen und immer vorneweg sein, und hatte sich Durch'- laucht nicht unglaubhaft huldvoll erwiesen und heute, i gelegentlich seines Wiedereinzuges, Calm und die übrigen mit 1
mittlerwelle auch schon bemerkt und man glaubt, diese Tatsache durch Debatten aus falscher Grundlag« beseitigen zu können. Die Beratungen der Lehrerschaft sowie di« Direttorenversannn- lung werden nur dann etwas Ersprießliches hervorbringen können. wenn sie mit einem völligen Abbau selbstherrlicher Lehrerautorität und Schulleitung beginnen. Georg Arndt, Neukölln.
Noch immer keine Kohlen. Mangelhafte Belieferung der Kleinhändler Noch immer gehen uns Klagen zu Wer di« mangelhaste Be- lieferung Lerlins mit Kohlen. Hauptsächlich macht sich dieser Hebel- stand gerode bei den Kleinhändlern fühlbar, und st» ist es. wie immer, die ärmere Bevölkerung, di« Arbeiter, und An- gestelltenschaft, die unter dem langen Anhalten des Winter- wetters besonders zu leiden hat. Diese Kreise aber sind es auch, die von den übrigen Folgen der Witterung am schwersten betroffen roerden. Mit Recht fragt da zum Beispiel ein Leser, wanim auf dem Görlitzer Bahnhof die beiden Haupttohlenstränge 14 und 17 leer sind. Täglich müssen, nach seiner Schilderung, drei bis vier Trecker mit drei Anhängern, die jeder rund 2000 Zentner Briketts abfahren können, unverrichteter Dinge wieder nach Haust fahren. Es wäre Zeit, daß hier endlich einmal organisatorisch durch- gegriffen wird, um den unhaltbaren Zuständen ein Ende zu mache«. Di« städtischen Behörden müssen dafür sorgen, daß vor allen Dingen die Kleinhändler ausreichend beliefert werden.
Teilgeständnis des russischen Fälschers. Die amerikanischen Fälschungen sollen nach Berlin . In der Dokumentensälschungsafsäre des russischen Staatsrats a. D. Wladimir O r l o f f und des früheren Geheimagenten und Gesandtjchastsangestellten Michael Sumarokow alias Pawlo- n o wf k i ist die Untersuchung am gestrigen Tage einen westnttichen Schritt vorwärtsgekommen. Obwohl Pawlonowski die Fälschungen eingestanden hotte, leugnete Orloff bisher entschieden, mit den FA- schungen etwas zu tun gehabt zu hoben. Jetzt ist es gelungen, von ihm wenigstens ein Tei lg« stä ndni s zu erlangen, und er hat unter dem Druck des gegen ihn vargebrachten Materials zugeben müssen, daß er ebenfalls an der Fälschung der Dokumente beteiligt ist. In den Verhören hat Orloff, wenn auch immer mit Ein- schränkungen und Ausslüchten, ausgesagt, daß er an der Fälschung einer der drei Schriststücke, die dem amerikanischen Journalisten zum Kauf angeboten worden sind, mitgewirkt hat. Er gibt zu, daß daß chiffrierte Dokument, aus dem die Bestechung des amerikanische » Senators Borah hervorging, von ihm gefälscht worden sei. Allerdings behauptet er, daß es sich um«in echtes Dokument ge handelt hat. das ihm zur Unterlag« seiner Fälschung gedient hat. Interessant ist. daß man di« in Amerika ausgetauchten photographischen Wiedergaben der Borah belastenden Dokumente— das Original ist nie zum Vorschein gekommen—, die dem Senat i» Washington und dem eingesetzten Untersuchungsausschuß vorgelegen haben, nach Berlin kommen lassen will. Die hier zum Kauf an- gebotenen Dokumente sind zwar, wie bereits feststeht, nicht mit den lif Amerika vorliegeirden identisch, die Berliner Polizei hofft ober durch Vergleiche feststellen zu können, ob sie nicht etwa aus derselben Fässcherwertstatt, nämsich der Orlossschen, stammen. O r( o s j hat übrigens ein recht abenteuerliches Leben nach dem Zusammenbruch des russischen Reiches hüiter sich. Wie bereits gemeldet, war er«ine Zeitlang bei der russischen Tscheka, der politischen Geheimpolizei des Sowjetregimes, tätig, die in ihren Methoden denen der Ochrana ziemlich ähnlich roar. Unter den» Namen Orlinsti hatte Orloff es noch der Revolution»»erstanden, Untersuchungsrichter eines Voltstribunals der Sowjets zu werden. Er amtierte dort auch germime Zeit, bis es gelang festzustellen, daß Orlinski mit dem Untersuchungsrichter Orloff der Ochrana ideirtisch sei. Orloff mußt« dann, um der Erschießung durch die Bolschewisten zu entgehen, die Flucht ergreifen und ließ sich schließlich in Berlin nieder, wo er in den Kreisen der russischen Emigranten eine große Rolle spielte.
Gefängnis bestraften Krakeler amnestiert nach anderthalb Jahren schon, und dem reuigen Sünder Kniephacke sogar den T'tel„Hofböttchermeister" verliehen? Da, in der Tür der Wohnung, stand ja auch die Frau Hofböttchermeister— Gott nee, was die dick wurde!— und hielt den brüllenden kleinen Alexander Carl Kniephacke hoch in die Luft— es war man ein zartes, schwächliches Kind, ein Siebenmonatskind eben, aber Durchlaucht war das ja schließlich auch gewesen, es paßte sehr schön so. und überdies war Durchlaucht doch ein guter und kluger Herr geworden. Der Herr Hofböttchermeister hin- gegen war nicht zu sehen, er sollte gerade heute morgen krank geworden sein, hieß es, und in der Hinterstubc im Bett liegen — wie mochte der arme Kerl sich ärgern, daß er das nicht sah! Da lenkte auch schon ein neuer Eindruck die Aufmerksam keit ab: hotte doch den Barbier Fricko das Beispiel jenes be- rühmten Berliner Schneiders nicht schlafen lassen, der bei der Illumination für Friedrich Wilhelm IV. einen leuchtenden Adler an seinem Hause angebracht hatte mit dem Spruch: ..Unter deinen Flügeln kann ich ruhig bügeln", und hatte der Tausendsassa Fricke mcht einen schön gemalten Bernburgischen Bären über der Tür, und stand nicht darunter� in großen Buchstaben: Unter deinen Tatzen Kann ich ruhig kratzen"...?? Schön, sinnig, rührend geradezu— aber da begaim schon der Markt. Der Markt! Ja, der sah freisich ganz anders aus als damals, als der Jude, der schiefe Ealm, auf den Schultern zusammengelaufenen Volkes stand und etwas von..Nicht schießen" faselte, als man die Republik ausrufen wollte— brrr, die Republik , schütteln muhte man sich bei dem Wort, na, ausgelacht hatten ja auch damals die Soldaten den Juden, einfach ausgelacht!—, als Blut und Hirn von Auf- rührern spritzte, als das Unheil begann, das heute endete. Heute—: ja heute war eine Tribüne gebaut vor dem Regierungsgebäude mit einer tevnichbelegten Trepve, die das Herzogspaar und Trosegk und Kügelgen und alle Herrschaften vom Hof nun hinaufstieqen, unter ohrenbetäubendem Jubel. Dann kam ein langer Trompetenstoß— �andächtige Stille setzt« ein: die Feier begann.(Fortsetzung folgt.)