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Vieustag S März 192S

Unterhaltung unö Aljissen

Settage des Vorwärts

81m Waria 3iud: iöd* SiUMld �Clig

tyetet faß 6« feiner Braut imb hatte mit ihr dl« letzten Ein- .�lheiter. zur Hochzeit besprochen. lieber den Tisch hin hatten ihre HSnde sich gesunden und tarnen nicht mehr los voneinanher. Auch ihre Gespräch«, die brcD und immer miefcerhtrfertb nun um un­wichtige Einzelheiten gingen, trugen jenen geheimen Sinn, sich nicht freizutassen. Feng, der mtitze Spitz, Lisas Hund, saß abseits auf einer bunten Decke und hielt seine klugen Augen untx'rrbor auf de? Herrin. Äislleicht hielt er sich oerpftichtet, hier scharf zu beobachten, obgleich es ihn langweilte, und seine scharsgezähnt« Schnauze häusig gähnend klaffte. Endlich rang sich Peter aus dem süßen, betäubenden Jnoin, anderstarrsn los und sprang aus. Sie küßten sich rasch und heiß. Da war auch Fang hoch, begann ei» wüste« Gekläff, hieb mit der Rute den Teppich und benahm sich überhaupt wie ei» schwer gereizter Nebenbuhler. .Biest.' knurrt« der Bräutigam..Fällt mir übrigens erst jetzt ein. Lifo, wo läßt du den SU-ü während unserer Hochzeitsreise?' .Losten? 8a-* Peter- im wirst mich doch nicht von Feng trennen? Ich Hab das Tier sieben Jahr«, das ist doch schon fast ein Lebenskamerair' »Setzt hast du mich zum Kameradenk' »Ja. Peterl Und es wird sich nach sieben Iahren erwiese» haben, ob du so treu, aufmerksam und gewissenhast bist wie Feng. Geh her, Feng, gib dem Herrn die Pfote schau dir einmal dies« Augen an. Schatz na, weißt du, mit Tritten wirst du dir nicht gerade sein« Zuneigung erwerben,--' Pei«r hatte einen leicht«» Stoß mit der Stieselspitz« nach Feng ausgeführt: seine Stirn rötet« sich. Lisa sah ihn mit großen Augen an, während sie des Tieres Kopf streichelt«. »Karmst du den» Hund« nicht leiden?' fragt« sie vorwurfsvoll. .Dummheiten! versteh mich doch-- was soll ein Dritter in unserer jungen Ch«? So ein Vieh macht Kosten. Unbequem- lichkeiten, ist zu nicht» nütz«. Wie soll sich der Köter auf der langen Seeiahrt beschäftigen? Weiden wir nicht bester« Ding« zu tun ihröen. als ihn zu unterhalten?' .Der Hund fordert gar nichts gar nichts.' Lisa wurde leiden- schastlich..er fühlt, wenn man ihn nicht sehen mag, er liegt dann weit weg in einem Winkel und nur seit« Augen betteln rührend. Er ist zartfühlender als ein Mensch sein kann, er errät ssd« Seelen- regung.' .Du erregst dich ja, Lisa? Das ist nicht nötig. So soll er meinethalben mit, der Wundevhund.' .Ach lern« ch» nur kennen. Peter, du wirst ihm gut fein,' rief das Mädchen erfreut. Sie gingen auseinander und wußte» beide in Unruh«, daß eist Fehler begangen worden war. Man hatte ein« Lösung von sich fortgeschobe», die Knsts würde drängender wiederkommen. Feng benahm sich tadellos; schmeichelte mit weißem Seihen- seil um dt» Röcke seiner Herrin, solange sie allein war, und schlug einen Bogen, den Kops mißtrauisch geduckt, wen« Peter dazutrat.

Weiß man ober, was in solchem Hundeherzen vorgeht? Tierlied. Haber behaupten, es sei im Wesentlichen ganz die gleich« Sache, wie bei hc»ms sapiens. Schmerz, Sehnsucht, Ahnung herrschten ebenso, vielleicht intensiver darin. Was Feng anbelangt, so saß er, al» man ihn zum ersten Mal« aus der Kajüte komplimentiert«, auf Deck des Dampfers und heult« ganz hell und leise. Der St«. ward, dem er übergeben war, hatte ihn angekoppelt- Die Nacht war wolkig still; der schwersüß« Geruch der Heumahd strich von der Küft« heran. Lisa lag in der Vergessenheit großen Glück», al» ein ferne» Winseln da» Ohr traf. Es tat ihr weh: sie erhob sich focht und tappt« nach einem Uebergewand. Ihr Gatt« härte sie dennoch und zog sie in seine Arme zurück. .Willst du etwas. Lieb? Hast du Durst, soll ich dir«was Halen?' Und Lisa sagt« und es kam ihr schwer von den Lippen: .Feng jammert irgendwo. Ich kann's nicht mehr hören. Laß ihn herein.' .Nein, nein, da« keinesfalls,' wie« Peter sie ab, und sein» Stimme klang Verdrossenheit bei,.ich werde ihn unter Dach spe» dieren gehen.' Da« tot er auch, nur wenig sänftlich Der Störer de? Hoch. zeitsnacht flog in eine luftlos« Besenkammer. Und wenn sein« Klage nun auch den feinsten Ohren nicht mehr hörbar war, und da» Rauschen der arbeitenden Dampferschraube in Schlummer sang, Lisa horte ihn mit dem Herzen, die garq«, ganze Nacht Und lief früh sogleich, ihn auszusuchen und fand da» Loch, darin er trüb- selig steckte, wirklich ganz ungeeignet für weiß«, feinschnäuzig« Rasse. Hund«, und si« sagt« das auch ihrem-- Feng. In nächster Nacht wurde der Hund mit Koseworten oov seiner Herrin selbst gebettet, bevor sie ihr« Kajüte auffucht«. Nur fand der Hund wenig Ge- schmack an der ganzen Neuordnung; er spazierte an Deck und b«, gann wiederum jenen Klagegesang. Der junge Ehemann hatte herzlich wenig Interesse daran; seinetwegen hätten auch alle de- rufen«, Sänger de» Erdrunds da oben konzertieren können, ohne ihn herauszulocken, aber Lifa empfand Peinliche». Do sich jedoch nichts dm ließ, so sucht« sie wenigstens bei Tag« aC die rührende Lieb« Feng» m<t Zärtlichkeiten zu belohnen. Sie spielt« mit ihm, und es war ein reizendes Bild, wenn sie, selbst zart und lichtblond, an Deck im Liegestuhl ruht« und da« seidenhaarig«, graziös« Tier den Kopf auf ihren Knien hielt. Oder wenn sie mit erhobenem Arm stand und er in wilden Sprüngen nach einer Kugel in ihrer Hand haschte. Peter hatte leid« wenig Blick für derlei; er wußte, daß sein Kopf gern auf diesen Knien lag, und er wollt« den Platz mit nie- mandsm teilen, auch nicht mit einem Vieh. Lisa hatte für diese Regungen den sichersten Instinkt, nur glaubte sie. in der Herrscher- Laune junger Frauen, den männlichen Widerstand als Bagatelle abtun zu dürfen. Cr schalt den Hund; sie lächelt«. Und sie lächelte noch, jene« halb«, unbeschreibbar« Lächeln zur Seit« als er eine» Tages die gange Sache ein« Abscheulichkeit nannte. Dahrschetn« lich verstand sie ihn damals auch nur halb.(Schluß folgt.)

3>er Urmensch im£ichl neuer&unde

Soeben erst hat«teder dt« Nachricht von einem Urmenschen- fund in Südafrika , der als der wichtigst« bisher im schwarzen Erd- teil gemachte hingestellt wird, das Aufsehen gelehrter Kresse erregt, und solche Nachrichten sind in den letzte» Ähren de» öfteren ge- kommen, ohne daß man sich Über ihr« Bedeutung für die Urgeschichte de» Menschen klar wurde. Der Erlanger Prähiswriksr Dr. Andreas Pratje nimmt nun in einem Aufsatz der.Deutschen Medizünschen Wochenschrift' zu diesen neuen Funde» Stellung. Afrika hat in letzter Zeit mehrere hervorrage«« Beiträge zur Urgeschichte ge. liefert. Viel besprochen wurde der 1924 von Prof. Dart im Betschuanalande gefunden« sogenannt« Taungs-Schädel. der ein« Reih« menschlicher Merkmal«, so die starke Ausbildung des Gchirnfchädels. das fast vollständige Fehl«» der Ueberaugenwülstc und« Profillinie der Stirn, daneben aber auch Merkmale der heutigen Menschenaffen, wie die Form der Nase, die vorspringende Schnauze und die kleine Lücke neben dem Eckzahn, zeigte. Da es sich bei diesem Fund« um ein jugendliches Wesen im Atter von etwa sechs Iahren handett, so muß man zum Vergleich den Schädel eines gleichaltrigen Affen heranziehen, mit dem er auffallende Ueberein- stimmung auswies. Da der Affenschädel in der Jugend ein« viel größere Menschenähnlichteit als im Alter besitzt, so ist denn auch der Entdecker Dart zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich hier um keinen Menschen, sondern um einen neuen Menschen- äffen handett, den ersten, der aus der T-rtiarzeit in Afrika ge- sundcn worden ist und den Namen.Austrslopitbecu» airicanus er­hallen hat. Ein afrikanischer Urmensch trat aber dann tn dem Fund« von Broten-Hill zutage, der in Nordrhodesien im Ouellgebiet des Sambesi gemacht wurde. Außer einem Schädel wurden noch ein vderfchentelknochen. Teile vom Schienbein, ein Teil de» Beckens und des Kreuzbein« und ein Stück des Schullerblalls geborgen. Der Schädel überrascht durch sein« ungeheure Mächtigkeit; er hat ver­schiedene primi ive Merkmale, so da» flache und niedrige Schädel- dach, die stark fliehende Stirn, die gewaltig entwickelten Ueberaugen- iDÜlstc, die großen, fast viereckigen, dabei schräg gestellten und well voneinander entfernten Augenhöhle», die breite Nase und den vor­springenden Oberkiefer. Während er in diesen Eigenschaften noch den Neandertal-Menfchen an Alter übertrifft, weist er andere Züge aul. die aus«ine» jüngeren Typus als den des Neandertalers hin­weisen. Da, Hinterhauptloch ist nach vorn gelegen und läßt auf ausrechten Gang schließen, der Gaumen groß und hochgewölbt. die Zahnreih« hufeisenförmig. Di« großen Zähne haben menschlich« Form und sind von Fäulnis angegriffen, was bei keinem Neander» talfchädel nachgewiesen ist. E» ist also«ine eigentümsiche Mischung von primttwen und fortgeschrittenen Merkmalen, wie fi« bisher noch hei keinem Schädelfund« zu bemerken waren. Der Träg« des «ch-ik-l. hat daher den Namen..Homo rtodesiensis' erhalten. Die zeitliche Einordnung de» Rhvdefiermenschen ist sehr schwlerm Pra j« glaubt, daß« sich um«irtta Seitenzweig der Menschheit handelt, der stch unter den besonderen Bedingungen w Afrika ab- meichend von den Menschen in Europa entwickelt hat. In Asien . ha, man ja vielfach für die Urheimat de, Menschen HSV , wo aber bisher noch keine ganz primitive« Menschenfund« gemacht worden

waren, hat man jetzt den ersten Fund eine» Neandertaler » gewacht. Es ist dies das Schädelfragme ot von Galiläa, das m einer größeren Höhl« im Tal von Adi-el-Amud nördlich non?!berias am See Genezareth gefunden wurde. E» ist«in Stirnbein mit Resten der Nasenbeine, Resten de« rechten Iochbogens mit Teilen de» Oberkiefers und des linken Keilbein», du nach de» mit ihnen zusammen gefundenen Steinwerkzeugen etwa der Moustörienkuttur angebören müsien. Der englisch « Anatom keith vertritt die Auf- fassung, daß der Galiläa-Mensch in die direkte Entwicklungsreihe des europäischen Menschen gehöre, während der Neandertaler , mtt dem der Galilaa-Schädel sehr viel Gemeinsame« hat, eine Reben- linie darstelle. Ein wichtiger Fund eines stark fossilen, kindlichen Schädel» ist 1926 bei Gibraltar gemacht worden. Auch in Deutschland ist uns aus den Steinbrüchen von T a u b a ch- Ehringsdorf bei Weimar in den letzten Jahren ein neuer Fund des Neandertalers beschert worden, ein« leider vollkommen zertrümmerte Schädelkalotte. die eine Uebergangsform zwischen dem Neandertaler und dem spä'paläoliihischen Schädeln von Brünn , Ero-Magnon usw. darzustellen scheint und dem Schädel von Laltläa ähnlich ist..D>« letzten Jahr«', sagt der Dersasser, abschlk-ßend, haben un» eine ganze Reihe wertvoller Funde gebracht, aber iwch immer ist die Zahl der Funde des Menschen aus der Altsteinzeit er- schreckend gering, viel zu gering, um näher« Schlüsse über Rasten. Rastenmischung und die Entstehung der Menschheit überhaupt daraus ziehen zu können. Und wenn uns auch jeder der neuen Fund« wen- volle Erweiterungen unserer Kenntnisse gebracht hat, so müssen wir doch noch viel mehr von der Zukunft erwarten, namentlich von Funden in außereuropäischen Ländern.

ßefähtchle Dokumente soim galilei&rozefl? Schon vor längerer Zell tauchten in wistenschasllichen Kreisen Vermutungen auf, daß in den Prozeßakten, die von der römischen Inquisition in dem Versahren gegen Galllei angelegt wurden. nachträglich Radierungen und Korrekturen vorgenommen sein sollten. Galilei hat während des Prozestes seine Lehr« widerrufen: es ist aber ungewiß, ob die» au» eigenem Willen geschah oder unter dem Zwang« der Foller. Bei den Untersuchungen der Prozeßakten handett et sich nun darum. Anhalte punkte für die ein« oder andere Hypothese zu finden. Die Notgemeinschaft der deutschen Wistenschast hat ta Jahre 1926 ein Reiicftipenbium an Herrn Dr. Lämmel. Dornburg a» der Saab., gegeben, um ihm ein« genaue Untersuchung und Einsicht- nahm« i» die in Rom befindlichen Prozeßakten zu ermöglichen. Die Untersuchung der Dokumente erfolgte mit Hilf« von Quarzlampen. und dabei wurde festgestellt, daß in den Akten tatsächlich Radierstellen mtt darübersiegenden Korrekturen vorhanden sind-* eine Tatsache. die zw Annahme der Hypothese beitragt, daß der Widerruf Galileis umer der Foller erfolgt ist. In kurzer Zeit wird Dr. Lämmel die Ergebniste seiner in Rom vorgenommenen Untersuchungen w einem Buche der OefsenLichkett imterbreiten._'

Selbstmord und Jllkohol Tot Zusammenhänge zwischen Alloholismu» und der Zahl der Selbstmorde sind von jeher Gegenstand wistenschastlicher Erörterung gewesen. Man hat die Ergebnist« dieser Forschungen für und gegen den Alloholismu» ausgebeutet und die Diskussion ist auch jetzt noch nicht zum Stillstand gekommen. Dr. Rudolf Bändel berichtete vor einiger Zell in dar.Münch«- ner Medizinischen Wochenschrift' über die Beobachtungen, die auf diesem Gebiete tn den letzten Iahren in Bayern gemacht wuttieiu In den Iahren vor dam Kriege war die Zahl der Selbstmord« auch in Bayern allmählich häufiger geworden. Sie betrug im Durch- schnitt der Jahre 1967 bt» 1913 in Bayern für da» Aller von 29 bi« 79 Iahren ,1,88 pro Zehntausend bei den Männern und 1,15 bei den Frauen. Eine ausfallende und plötzliche Veränderung der bis dahin stell. gen Auswärtsbewegung der Seldstmoidziffern brachte die Vor- und Nachkriegszeit. Man hat die Selbstmordziffer der Männer im Alter von 29 bis 59 Jahren für die Zeit non 1915 bis 1918 als für die Kriegsperiode bis 2,17 pro Zehntausend für die Männer und von D9S für die Frauen geschah. Die Selbstmorde nahmen während de» Krieges bei den Männern erheblich ab. und zwar bei den sünge» ren in einem ganz ungewöhnliche, u bei den älleren in ziemlich er» heblichem Maße. Während gleichzeitig beim weiblichen Geschlecht die Selbstmordzissern in allen Altersstusen zugenommen haben. Auch nach dem Kriege zeigte sich noch dieselbe Erscheinung. Bändel ist der Ansicht, daß der Krieg auf die Männer in der Weise einwirkte,daß sie sich dem Gefühle de» Lebensüberdruste» weniger Hingaben al« in ruhigen Zellen, während die Frauen durch die Zerstörung bräut, lichen od«? ehelichen Glücks der Verzweiflung am Leben häufiger anheimfielen. Schließlich brachte es der Krieg ja mit sich, haß die Lebensmüden der Sorg« enthoben wurden, selbst Hand anzulegen. Der Staat führte an den Fronten den schweren Entschluß der Selbst- mörder aus, kein Wunder, wenn die Statistik da unvollkommen ist. Bändel erkennt aber selber, daß mtt dem psychologischen Einfluß des Krieges die seltsame Erscheinung der Nachkriegszeit, die durch ein« Verringerung der Selbstmorde unter den Männern und eine ständige Steigerung bei den Selbstmoodziffern der Frauen gekenn» zeichnet ist, nicht genügend erklärt wird. Er sucht einen anderen Grund für da» Absinken der männlichen Selbstmordziffer vom 30. Lebensjahre auswärts und stößt hier auf die Frage des Alkohol«. Er nimmt an. daß der Fortfall des Alkohols oder zumindest de» Zllkoholübermaßes mtt eine der Ursachen für die Verringerung der männlichen Selbstmordziffer ist. Da in den Iahren 1921 1925 nach Beendigung der Inflation dt« männlichen Selbstmordziffern wieder erheblich steigen, so will er darin eine wettere Bestätigung seiner Ansicht sehen, indem er darauf hinweist, daß dies« neu« Steigerung der Selbstnwrdzifter mit einer Erhöhung des Alkoholverbrauch« im Zusammenhange steht. In ausführlichen Berechnungen kommt Bändel dann zu dem Ergebnis, daß die AlkoholselbstmorivSterde- ziffer, die man früher im allgemeinen mit 25 Proz. annahm, beut« erheblich höher eingeschätzt werden muß. nämlich mtt 19 Proz. Bändel schließt seine Betrachtungen mtt den Worten:Daß der Alkohol so häufig den Selbstmord mitverschuldet, ist nicht zu vor» wundern. Einmal zerstört er das wirtschaftlich« Gedeihen und damit den Lebensunterhalt und die Lebenslust, sodann aber erzeugt «r mit und ohne wirtschaftlichen Zusammenbruch da« Gefühl der Untüchtigkett und Minderwerllgkett und damtt einen Ekel am Leben. Dazu kommt aber zu allem noch die erregend« Wirkung des Alkohols, sei es. daß der Alkoholist in plötzlicher Aufwallung von Reu«, Aerger und Witt hemmungslos nach dem vielleicht schon länger in der Tasche herumgettagenen Revolver greift oder daß er zu dem fett geraumer Zell schon gehegten Plan sich«rst den Mut antrinken muß. Fehlt aber der Alkohol, so unterbleibt in solch,» Fällen die Ausführitng de» Selbstmordes.

ä)ie ideale Steismng Sich die nötig« Wärme zu verschaffen, ist ein Gebot, das in diesem Winter dringender an uns herantritt als je zuvor. Aber nicht nur die nötige, sondern auch die gesündeste Wärme sollen wir in unsere Zimmer zu bringen suchen. Der englische Hygieniker Dr. Saleeby hält die heute so wett verbreitete Zentralheizung dafür nicht geeignet. Si« bringt eine trocken«, leblos« Lust, die von der natürlichen, durch die Sonne gespendeten Wannt sehr abweicht. Auch das Kohlenfeuer ist unter diesem Gesichtspunkt nicht zu emp» iohlen. Es verursacht sehr viel Rauch, der die Lust verdirbt und den Lungen schädlich ist. Für die ideal« Heizung hält der Gelehrt« die Gasfeuerung, die allerdings früher den Fehler hall«, uns aus der einen Seit« zu braten, während die dem Feuer vlbgewandte Seite fror. Die neuesten Verdesserungen der Gasheizung, die besonder» von dem Finsenschen Institut in Kopenhagen ausgearbeitet worden sind, haben jedoch jetzt eine Art künstlicher Erwärmung gebracht, die der Wärmestrahlung der Sonne nahe kommt, indem sie uns die ultraroten Strahlen der Sonn« vermittelt. Diese Strahlen liege» im Spektrum hinter den roten Strahlen, die die letzten sind, die wir mit unseren Augen wahrnehmen können. Wenn wir aber auch die ultraroten Strahlen ebenso wenig wie die ultravioletten sehen können, so vermögen wir doch, die Ainvesenheit dieser Strahlen wahrzunehmen, weil sie es sind, die auf unserer Haut die Wärme- empfindung hervorrufen. Würde die Sonne nicht diese wärmenden uttraroten Strahlen aussenden, dann würden wir all« längst den Kältetod gestorben sein Sie sind zum Leben nicht weniger not» wendig als die uttraviolettelr Strahlen. Die Aufgabe bestand nun darin, ultrarote Strahlen gleich denen des Sonnenlichtes hervorzubringen, die uns nicht verbrennen. Dazu ist das Gas imstande, wie die Elektrizität allein dazu verhilft, die ultravioletten Strahlen zu gewinnen. In dem dänischen Finsen- Institut hat Prof. Sonne nach langwierigen Untersuchungen nach» gewiesen, wie die ultraroten Strahlen des Sonnenlichts vom Blut aufgenommen werden und es erwärmen, nachdem sie durch die Haut ohne jode Schädigung hindurchgedrungen sind- Die für da» ultra» violette Licht bestimmte Metalle, so z B Tung stein, benutzt werden, um genau die Strahlen zu gewinnen, die wir brauche», so hat man zur Erzeugung der ultraroten Strahlen in der für un» notwendigen Welse mehrere Verbindungen von Element«« erprobt. Bei der Verwendung dieser Stoffe innerhalb der modernen Gasheizung werden uns die richtigen ultraroten Strahlen zugeführt, die uns die ideale Form der Erwärmung vermitteln. Nach der Angabe von Dr. Saleeby kann diese Verbesserung an jedem Gasofen ohne de» sondere Koste» angebracht werden._