Keine Zensur!
Die Polizei macht sich mehr Gorgen, als nötig ist.
Die jungen Schriftsteller Deutschlands haben heute allen Grund, neidvoll auf ihren Kollegen Peter Martin Lampel zu bliden. Er hat das unerhörte Glück gehabt, die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zu lenken, die von seinem neuen Stüd Giftgas über Berlin " eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit befürchten. Seit Tagen wird ein Verbot dieses Stüdes erwogen. Dergleichen wirkte schon in der Kaiserzeit als das sicherste Mittel, für einen Autor und sein Werk Reklame zu machen. Um so größer muß die Wirkung heute sein, da doch die Zensur aufgehoben ist und Verbote mur noch durch eine ziemlich gequälte juristische Konstruktion - indem man nämlich das Allgemeine Breußische Landrecht über die Reichsverfassung stellt möglich sind. Da fragt sich jedermann: wie gefährlich muß doch dieses Stück sein, wenn es troß alledem verboten werden soll, wie gefährlich und wie interessant!
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Aus der Geschichte wissen wir, daß Verbote niemals die Aufführung eines irgendwie bedeutenden Literaturmerfs oder gar seine Berbreitung im Druck auf die Dauer verhindert haben. Niemals ist dadurch der Ruf eines Autors gefchädigt worden, desto häufiger aber der Ruf der verbietenden Behörde. Selbst Stücke, die in den Zeiten des Absolutismus so eminent gefährlich erscheinen mußten wie„ Emilia Galotti"," Die Räuber "," Rabale und Liebe", ..Wilhelm Tell " haben sich durchgesetzt. Und sie haben den Staat nicht in Gefahr gebracht, während in Brüssel 1830 bei der recht harmlosen Oper Die Stumme von Portici " die Revolution aus brach. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, daß diese Revolution nicht ausgebrochen wäre, wenn man die Oper verboten hätte.
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Politisch stellt sich die Frage so: Leben mir wirklich in einer so gefährlichen Zeit, daß die Aufführung eines aufregenden Theaters stüdes eine Explosion hervorrufen könnte? Diese Frage ist glatt zu verneinen, und darum ist. von der Rechtsfrage abgesehen ein mirklich durchschlagender Grund für ein Verbot nicht zu finden. Die Polizei soll sich doch ihre Aufgabe nicht überflüssig schwer machen. Die Schöpfer der Reichsverfassung haben, indem sie die Zensur abschafften, die Verantwortung dafür übernommen, daß es bei einer Theateraufführung auch einmal zu einer Keilerei kommen kann, und die Polizei sollte froh sein, daß ihr diese Verantwortung abgenommen morden ist. Spricht sie sich trotzdem das Recht zu, Aufführungen zu verbieten, so ladet sie sich damit eine sehr unbequeme Pflicht auf, deren Grenze schwer zu erkennen ist. Aengstliche Gemüter werden bei jeder Gelegenheit nach Berboten schreien, und kommt einmal ein reaktionäres Regime, so werden wir eine neue Hochblüte der von der Berfassung abgeschafften 3enjur erleben.
Die Sorge der Behörde um die Aufrechterhaltung der Ordnung und Ruhe ist etwas durchaus Anerkennenswertes. Neben ihr aber muß der Respekt vor der geistigen Freiheit stehen. Wir würden es schwer ertragen, wenn von Sozialdemokraten in amtlicher Stellung mit einem Schein von Recht behauptet werden fönnte, die Sorge um Ordnung und Ruhe habe sich bei ihnen zur bureaukratischen Mengstlichkeit entwidelt und der Refpeft vor der geistigen Freiheit sei ihnen darüber verloren gegangen.
Die Schreibmaschine als Berräter.
Die Untersuchung der Ruffenfälschungen.
Nach dem bisherigen Ergebnis der Untersuchung gegen die russischen Dokumentenfälscher Orloff und Pawlonowski ist es faum mehr zweifelhaft, daß Orloff der eigentliche Leiter und Urheber der Fälschermerfstatt gewesen ist, obwohl gerade er sich nur sehr langsam zu einem umfassenden Geständnis bequemt. Als gemiegter Routinier leugnet er zunächst alles und gibt nur diejenigen Punkte zu, die ihm von den Kriminalbeamten haarscharf bewiesen werden fönnen. So hatte er, wie gestern gemeldet, der Polizei die reichlich phantastische Erzählung aufgetischt, daß er den chiffrierten Brief mit den Belastungen des Senators Borah aus einem echten Dokument durch Aenderung der Chiffrierung und des Schlüssels hergestellt habe. Für die Polizei ist es jetzt aber einwandfrei erwiesen, daß auch dies angebliche Originaldok
ment in der Botsdamer Straße 119 hergestellt worden ist. Zum Berräter ist nämlich die dort mitbeschlagnahmte Schreibmaschine geworden, die, wie jede, gewisse Eigenarten im Typenanschlag zeigt. Diese spezifischen Eigenarten stimmen aber ebenso wie die Schrift haargenau mit dem Schriftbild des angeb= lichen Originalbofuments überein. Mit Hilfe der mikroskopischen Photographie hat man die schon zum Teil mit dem bloßen Auge ertembare Identität nachgewiesen, so daß Orloff nichts weiter übrig blieb, als zuzugeben, daß auch das Originaldokument" in seiner Fälscherwerfftatt fabriziert worden ist. Boraussichtlich schon im Laufe des heutigen Tages wird von der Abteilung IA eine genaue Darftellung über das bisherige Ermittlungsergebnis veröffentlicht werden.
Immer wieder Steuerstreifhetze.
Die Folge des Versagens der Gerichte.
Jhehoe, 5. März.
Die Landvolkbewegung hatte zu einer Kundgebung der not leidenden Stände nach hier aufgerufen. Dem Aufrufe waren am Montag nachmittag etwa 2000 Berfonen gefolgt. 2s Hauptrebner sprach Dr. Stabler Berlin . Im Anschluß an die Kundgebung wurde eine ,, Nothilfe" gegründet, deren Vorsiz Landwirt Hamfens- Tetenbuell übernahm. 21s erste Maßnahme wurden die in Ms die Versammlung mitgebrachten Steuerbescheide und Pfändungsurteile in großen Säden gesammelt; fie
fichtig abwartende Stellung ein. Im übrigen weichen die in den Blättern gebrachten Meldungen und Kommentare so start voneinander ab, daß es schwierig ist, allen auftauchenden Gerüchten auf ihren wirklichen Wert hin nachzugehen. So will der nach Brüssel entfandte Sonderberichterstatter des Algemeen Handels blad" dort aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß die Dokumente, die Heine nach Holland verkauft haben will, mit Mitwirkung belgischer Generalstabsoffiziere angefertigt worden feien. Ferner läßt sich et Bolt" aus Brüssel berichten, daß es nicht unwahrscheinlich sei, daß der nach Amsterdam entfandte Sonderberichterstatter des Brüsseler Soir" niemand anders set als der in Brüssel verhaftete Franf- Heine, so daß das berüchtigte Interview des ,, Soir" mit Heine anscheinend vollständig von Heine selbst Derfaßt worden ist. Es fällt auf, daß der Soir" seit fünf Tagen Angaben veröffentlicht, die von Heine in seiner ,, Unterredung" diese Angaben von eine felbft stammten.
Die Vorgeschichte der Veröffentlichung. nach der Berhaftung bestätigt wurden. Man behauptet, daß alle
Reue Erklärung des Utrechter Blattes.
Zu den Geständnis, das Frant Heine abgegeben haben soll, des Inhaltes, daß er die Schriftstücke gefälscht und dem ,, Utrechter Tageblatt verkauft habe, erklärt dessen Chefredaktion. a. folgendes:
,, Die Chefredaktion des ,, Utrechtsch Dagblad" hat sich zu der Ber= öffentlichung des Schriftstückes auf Grund einer Eröffnung entschlossen, die von einer hochstehenden amtlichen nieder= ländischen Bersönlichkeit gemacht wurde, deren persön licher Charakter und amtliche Stellung zu unbedingtem Vertrauen berechtigen.... Die Chefredaktion hat die Schriftstücke mit eigenen Augen gesehen und zitiert und sich nach eigenem Gewissen von der Echt heit überzeugt. Sie hat vor der Veröffentlichung das Urteil eines Graphologen von anerkannter Fachkenntnis über die Echtheit der Unterschrift eingeholt. Außerdem ist die Echtheit der Schriftstücke selbst durch hochstehende Kollegen von untadeligem Namen in hohem Maße für wahrscheinlich gehalten worden, so daß fie, wenn sie ihnen selbst zur Verfügung gestellt worden wären, nicht gezögert hätten, fie zu veröffentlichen.
Die Chefredaktion hält die Veröffentlichung aus folgenden Gründen für gerechtfertigt, da sie mußte,
a) daß den befugten niederländischen Behörden vor der Veröffentlichung Gelegenheit gegeben wurde, fidy auf Wunsch von der Echtheit der Schriftstücke zu überzeugen oder sich über zeugen zu lassen,
b) daß man von sehr hochstehender amtlicher Seite sehr großen Wert auf die Erwerbung der Schriftstücke legte,
c) daß vertrauenswürdige Stellen der obersten Behörden, die in dieser Angelegenheit als unbedingt zuständig gelten müssen, die Richtigkeit und den Inhalt für sehr wahrscheinlich bezeichneten, und da eine dieser Stellen die absolute Echtheit der Schriftstücke vor der Veröffentlichung garantiert hat und diese auch sowohl nach den ausländischen Dementis als auch nach Be fanntwerden des sogenannten Geständnisses als unbedingt un antastbar auf das entschiedenste aufrechterhält."
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Die Hugenberg- Bresse erklärt zu den Mitteilungen des Brüsseler Soir über das Geständnis des Schwindlers Heine, daß Dr. Bährens, der Brüffeler Vertreter des Scherl- Berlages ,,, niemals dem Frank- Heine ein Angebot gemacht hat, die Zeitschrift Frant Heines oder ihn durch Geld aus irgendwelchen Geheimrat Hugenberg nabestehenden Unternehmungen zu unterstüßen. Zwischen Geheimrat Hugenberg, dem Scherl- Verlag oder sonstwie Geheimrat Hugenberg nahestehenden Unternehmungen und dem Frant- Heine bestanden und bestehen feinerlei Beziehungen".
Das Schwindelgenie über sich selbst.
Bürgertum gegen Getreidemonopol.
Bei der Volksabstimmung über die künftige Organisation der Schweizer Getreidewirtschaft wurde der Vorschlag des Bundesrates und der Bundesversammlung, eine staatsmono= polfreie Getreideversorgung durchzuführen, angenom men. Für den Regierungsantrag stimmten alle bürgerlichen Barteien mit 438 000 Stimmen, dagegen die Sozialdemokraten und Kommu misten mit 222 000 Stimmen. Auch sämtliche Kantone, deren Zuſtimmung ebenfalls erforderlich war, erklärten sich mit einer Ausnahme für den Regierungsantrag. Bom 1. Juli an ist also die private Getreide einfuhr in der Schweiz unter einem bestimmten Zollsag zugunsten des einheimischen Getreidebaues wieder frei.
Das Ergebnis dieser Boltsabstimmung tommt nicht überraschend, da das eigentliche Getreidemonopol durch den Boltsentscheid vom 5. Dezember 1926 schon aufgelöst war. Dabei hat sich das Monopol, das 1914 infolge des Kriegsausbruches eingeführt wurde, gut bewährt. So fonnte während seiner Geltung der Körneranbau in der Schweiz so gesteigert werden, daß er den einheimischen Berbrauch bis zu 35 Broz. gegen mur 16 Proz. in der Vorkriegszeit deckte. Nach Schweizer Berichten ist die Abneigung der Bürgerschichten gegen Monopoleinrichtungen entscheidend gewesen, und zwar um fo mehr, als für die Entscheidung der Volksabstimmung die neue Regelung die Vorteile des Monopols voll zu erhalten fucht.
Der Stettiner Fememordprozeß.
Das Gericht gegen Ausdehnung ins Ulferlofe.
In dem Fememordprozeß Heines und Genossen hat das Gericht fast restlos alle Beweisanträge der Berteidigung abgelehnt. Das Gericht ist der Ansicht, daß Zeugenvernehmungen über die Borgänge in Oberschlesien und im Ruhrgebiet mit dem gegenwärtigen Prozeß nichts zu tun haben. Die Berteidigung fündigte an, daß sie eine Reihe von Zeugen direkt laden werde, u. a. Reichs minister Severing, Ministerialdirektor Dr. Spieder, preußischen Justizminister Dr. Schmidt. Der Vorsitzende teilte mit, daß er bei der Vernehmung dieser Zeugen jede Frage ab lehnen werde, die nicht zu der zur Berhandlung stehenden Sache gehört. Der Oberstaatsanwalt nahm gegen die direkte Ladung diefer Zeugen aus progefjualen Gründen Stellung.
Die weitere Bernehmung der Zeugen ergab nichts wesentlich Neues.
Abermals Herr Gerefe.
Er fenn es nicht laffen.
Amsterdam , 5. März. Die Brüsseler Meldungen über die dort in der Angelegenheit der Beröffentlichung des Utrechter Tageblattes erfolgten Beröffentlidungen haben in Holland beinahe in noch größerem Ausmaße jenjationell gewirkt als die ersten Beröffentlichungen des Blattes. Die in den Kommentaren der holländischen Blätter zum Ausdruc Solberg, 5. März.( Eigenbericht.) tommenden Meinungen sind durchaus geteilt. Mehrere Blätter, Der Präsident des Verbandes der preußischen Landgemeinden, wie der Amsterdamer Telegraaf", der seinerzeit sehr entschieden Landrat a. D. Dr. Gerele, erklärte in der Generalversammlung gegen die in den Enthüllungen des Utredyter Tageblattes erblickte des and bundes Kolberg Röslin, es gelte wieder beffere militärische Bedrohung der holländischen Neutralität Stellung nahm, Berhältnisse unter der Fahne Schwarzweißrot zu und das sozialdemokratische Parteiorgan het Bolt", bas bereits schaffen. Diese nationalistische Bhrase leistete fich Herr Gerefe, ob vor mehreren Tagen auf Grund von Meinungsäußerungen belgischer wohi ihm vom Borstand des preußischen Landgemeindeverbandes Sozialisten an der Echtheit der Utrechter Dokumente zu zweifeln unlängst anläßlich seiner unverantwortlichen reaktionären Schimp begann, zeigen sich nunmehr von der Unechtheit der legteren völlig ferelen in Stettin eine scharfe Rüge erteilt und ihm empfohlen überzeugt. Die meisten anderen Blätter nehmen jedoch eine vor| wurde, sich in Zukunft mehr zurüdhaltung aufzuerlegen.
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follen dem Finanzamt als nicht anerfannt wieber sugestellt werden. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß die ,, Nothilfe" gegen ben Staat Anflage megen Er= preffung und Ausbeutung auf Grund des§ 164 stellen soll.
Die Heger zum Steuerstreit sind bisher von den Gerichten sehr milde behandelt morden um so frecher werden sie. Der Dr. Stadler zeichnet sich durch undeutliche Beschimpfungen der Republik aus, die ein Gericht für zulässig erflärt hat. Die Folgen der standalösen antirepublikanischen Rechtsprechung zeigen sich jetzt!
Tödliche Liköre.
13 Personen in einer amerikanischen Stadt geftorben.
Wie aus New Bort gemeldet wird, sind in Peoria im Staate Jülinois in den letzten 48 Stunden 13 Personen nach dem Genuß von Citören gestorben. Die Polizei hat einen alkoholschmuggler verhaftet, der eingestand, daß er die Spirituosen nach einem„ neuen Berfahren herstellte und in den Handel brachte. Das Verfahren bezeichnete er im Berlaufe der Bernehmung selbst als anscheinend nicht so gut".
" Brandstiftung " in der Dachstube.
Er wollte es einmal richtig warm haben.
Er. dem dies passierte, war durch Arbeitslosigkeit und harte Sorgen genötigt, den ganzen Winter hindurch in einer falten Stube zu leben. Er wohnte in der Aderstraße in einem Hause hoch oben unter dem Dache und das Frieren hatte er gründlich satt. Da fam er auf den Gedanken, zwei kleine Bänke und einen Tisch, außer zwei Matraßen, auf denen er schlief, die einzigen Einrichtungsstüde der Behausung. zu Kleinholz zu machen. Das legte er auf die Matraßen und steckte es dann mitsamt seiner Schlafdece an. Als
er den Qualm aufsteigen fah, tamen ihm aber Bedenten. Statt das Feuer wieder zu löschen, lief er davon. Während die Feuerwehr noch auf der Stelle war, kehrte der arme Mieter zurück, gestand, was er gemacht hatte und stellte sich selbst der Polizei. Bor dem Branddezernat der Kriminalpolizet erklärte er sein Beginnen weiter. Er hatte ausgerechnet". daß ihm die Brandstiftung wohl 3 3ahre 3uchthaus einbringen werde. Er bat nun, ihn bis zum Frühjahr festzuhalten und ihm bann bis zum Herbst Strafaufschub zu gewähren. Frühjahr und Sommer über werde er sich nach Arbeit umsehen, im Herbst werde er wiederkommen, um die Strafe weiter zu verbüßen. So sei er denn zur talten Winterzeit wieder bis er seine Strafe ganz verbüßt habe. untergebracht. Ebenso möge man es für die nächsten Jahre machen,
Verkehrsstörung auf der U- Bahn.
Der Hochbahnvertehr wurde heute früh von einer Zwischen den Stationen empfindlichen Störung betroffen. Gleisdreied und Bülow straße wurde ein in Richtung Westen fahrender 3ug defett und blieb mitten auf der Strede liegen. Troß den Warnungen, die im Innern der Wagen angebracht find, verließen, wie die Pressestelle der Berliner Berkehrs- 2.- G hierzu mitteilt, zahlreiche Fahrgäste ungeachtet der großen Gefahr die Wagen, um den nächsten Bahnhof zu Fuß zu erreichen. Die Störung, die etwa 10 Minuten gedauert hätte, wurde dadurch auf eine halbe Stunde ausgedehnt, da inzwischen die ganze Strede stromlos gemacht werden mußte. Um 8.20 11hr war der Schaden behoben und der Betrieb fonnte wieder aufgenommen werden.
Luftschuh. Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit weist in einer Petition an den Reichstag auf die Nuglofigangriffe und das völlige Berjagen jeglicher Abwehrmaßnahmen teit aller Schutzmaßnahmen für die Zivilbevölkerung gegen Gasgegen Fliegerangriffe hin. Sie fordert, daß die von der deutschnationalen Reichstagsfrattion beantragten 3 Millionen Mark zur Förderung des Luftschußes abgelehnt werden, da sie eine finanzielle Berschwendung bedeuten.
Cieber nicht nach Madrid . Der Bölferbundsrat wird im Juni, entgegen seiner anfänglichen Absicht, nicht in Madrid tagen. Die angefündigte Einladung der spanischen Regierung ist ausgeblieben, und zwar angeblich infolge des Todes der spanischen Königinmutter. In Birklichkeit dürfte der Verzicht auf eine Einladung auf die gegen wärtigen unsicheren politischen Berhältnisse in Spanien zurüdzuführen fein.
Hungersnot in Nordfitauen. In den Gebieten Nordlitauens, die im Dorigen Frühjahr und Sommer von Ueberschwemmungen heimgesucht wurden, wütet Hungersnot. Eine Kommission berichtet erschütternde Dinge. Rund 8000 Menschen hungern. barunter 2500 Sinder. Bu ihrer allernotwendigsten Ernährung find monatlich 200 000 Lit erforderlich.
Wegen der Zerstörungen in der Sowjetausstellung in Brüffel wurde ein Angetiagter zu einem Monat Gefängnis mit dreijähriger Bewährungsfrist verurteilt, zwei weitere Angeklagte freigesprochen.