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Iii 46. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Vonnerstag 7. März 4929
Die Schlammflut ist da! Rinnsteine sind nicht gereinigt, GuUis sind verstopfi.
Die Gchneeschmelz« hat mit Wucht«macsetzt. Die Tchn«. Massen lösen sich in Dreck und Wasier auf. die Verschmutzung der Strotzen und Plötze kennt keine Grenzen. Gewitz ist es für die Stadtverwaltung schwer, die ganzen Schnee- mengen diese» Winter  » auf einmal zu beseitige». An die Straßen- reinigung werden in diesem Jahr ganz besondere, seit langem nicht dagewesene Ansorderungen gestellt. Aber auf einen besonders großen Uedelstand mutz hingewiesen werden: dringende Aufgabe ist es. die Gullis und die Vinn st ein« freizumachen. hauptsächlich au den Strotzenecken haben sich, und zwar gilt da» vor» zugsweise für die Außenbezirke und die Vorort«, riesengroße Teiche gebildet« dl««m Verkehrshindernis darstellen und die zu Futz zu überqueren beinahe unmöglich ist. Besonders älter«, beleibte oder gebrechliche Leute sowie Sriegsbeschödigte sieht man in diesen Tagen öfter» hilflos an der Strotzenecke stehen: sie wiflen nicht. wie sie über diesen Ozean von Schmutz hinwegkommen sollen! Kraftwagen, die an den Ecken entlangsausen, lasten die dunkle Brüh« in dicken Strahlen auf den Lürgerstelg spritzen, so daß die Pastanten von oben bi» unten mit Dreck bedacht werden. E» ist notwendig, daß zum mindesten hier die Verwaltung Verlins so schnell wie irgend möglich Abhilfe schafft, vi« Polizei sollte dafür sorgen, dotz die Auto» langsamer fahren. Uebrigen» kann man sehr wohl, fall» die Auwfahrer keine Rücksicht nehmen, sie wegen Sachbeschädigung haftbar machan.
Ewer unserer Zeitungsfahm, der ein Motorrad benutzt, be- richtet uns hierzu:In diesen Tagen fuhr ich die Torckstrotz« in Richtung Potsdamer Straße   entlang. Gleich hinter der letzten Unter- führuno find große Löcher in der Fahrbahn, so daß man sie, nament- lich bei der Schlammflut« mir mit Lebensgefahr passieren kann. Dazu kommt noch die mangelhafte Beleuchtung. Vei dieser Fahrt
bade ich mir meinen Scheinwerfer durch das dauernde Anprallen beschädigt, so daß ich meine Maschine schieben mußte. Detin wäre ich ohne Licht weitergefahren, hätte ich mit einer Anzeige rechnen müssen. Zur Ruwo werden überall Plakat« zur Unfallverhümnz ausgehängt. Wo bleibt aber die Sicherheit auf der Straß« für die Fahrer?' Die Hochwassergefahr steigt. Schuhmaßnahmea überall eiageleitet. Au, allen deutschen   Slromgebielcn liegen ZNeldungeu vor. nach denen die Hochwassergefahr im Steigen begriffen ist. Behörden und Bevölkerung ergreifen alle Maßnahmen. u« der Gefahr zu begegnen. Das Rheineis bei Emmerich sst in Vewegung. Gestern mittag war ein« größer« Eisfläch«, etwas über«inen Kilometer lang, im Wanken. Schiff« wurden wie Spielzengschochteln von der
alle Lorsorge oetroffen worden. Auf der E l b e ist es den Eisbrechern gelungen« bis Lauen» bürg vorzustoßen. Auf der Leine wurde» beim Schnellen Graben, der st« mit der Ehm« verbindet, durch«ine Pionisrabteiluna Eisspren» gungen vorgenommen. Es wird damit der Gefahr begegnet« daß die Eisblöcke Brücken und alles, was m den Weg kommt« zu Tal reißen. Hochwassergefahr bleibt auch im Mittellauf der Oder w hohem Maß« bestehen. Vesonders groß ist sie im Landkreis Landsberg   a. d. W., wo zum Teil uneingedeichte Warthe­bruchdörfer am schwersten ausgesetzt sind. Der Landrat hat das Vieh aus zehn ungeschützten Ortschaften wegbringen lasten. Sehr bedrohlich ist auch die Lag« für die an der Reiße und ihren Nebenarmen gelegenen Teile der Lausitzer Tuchstadt Forst.
Eilzugiempo im Gchnellbahnausbau. Zwei neue Eitylinien. Der Magistrat hat in seiner Sitzung am 6. März dem Lue- bau der Verlängerung de» Schnellbahnnetz«» zu» gesttmnrt. Di« Baukosten In Höhe von rund 80 Millionen Mark werden durch Zuschüsse des Staat«» und des Reiches(zirka 15 Millionen Mark) und aus einer aufzunehmenden Anleihe der Berliner   Verkehrs-A-G.(KS Millionen Mark) zu decken fein. Es sollen gebaut werden: Di« Verlängerungea der Nords üdhaha im Norden von Bahn- hos Soestroße bis Scharnweberstraß«(S.KS Kilometer), im Süden von Tempelhof-Südring bis zum Teltowkanal(1.7 All»- Meter). der S lammstrecke der Hochbahn im Norden vom Bahnhof an der Mühlenstraß«, der, wie wir bereit» mitteilt« im Dezember diese» Jahre» fertig gestellt sein soll, bis Breite Straß«(Pankow  ) (1,75 Kilometer), und der Lahn   Gefnudbruaaen Neukölln im Süden von Thomasstraße bis zum Südring(Hennannstraß«) KZ Kilo. meter), msgesamt rund 6,3 Kilometer. Für zwei neue Eilyliuien. und zwar für die Linie Alex« onderplatz Leipziger Straß« Potsdamer Platz Potsdamer Straße K l« ist p a r t(5,1 Kilometer) und die Linie Hallesches To r Potsdamer Platz Lehrter Bahnhof K r i m i. n a l g e r i ch t(5 Kilometer) sollen die Konzesstonsertellung durch
die Aufsichtsbehörden betrieben und die nötigen Verhandlungen mit der Reichsbahn über die Gestaltung de» Bahnhofes Potsdamer Platz geführt werden. Oer Zuhälier semer Krau. Seheimer Terror de« Ringverein« im Sericht«saal. Auf längere Zeit wurde der Schlosser Hermann Sügler unschädlich gemacht, der sich vor dam Schöffengericht Ber- l i n- M i t t« wegen Zuhälterei zu verantworten hatte. Der An- geklagt« gehört zu jenen gemeingefährlichen Elementen der Groß- stobt, die sich von Frauen ernähren lasten. Ja dem vorliegenden Fall» hatte Kügler seine eigen« Frau auf die Straße geschickt. Gleich nach der Heirat hatte Kügler seine Ehefrau zu de« schimpflichen Gewerb« gezwungen. Gr kn«lt sie die ganzen Jahre durch die rohesten Mißhandlungen und schwerste» Beschimpfungen in Schrecken. Aus ihren Gängen nachts am Kur­ fürstendamm   stand sie unter ständiger Beobachtung ihres sau- baren Ehemannes. Wenn sie nicht genug Geld heimbrachte, bekam sie ein blaue» Auge. In der Wut riß der Unmensch dann seiner Frau die Kleider vom Leibe. Die Frau fürchtet« sich vor Gericht, Aussagen zu machen und warf ängstlich« Böcke nach dem Zuhörer- räum. Amtsgerichtsrat Burkert schloß darauf die Oefsentlichkeit aus, da ohnehin ein« Gefährdung der Sittlichkeit zu erwarten war. Nachdem nun die Repräsentanten der Ringvereine verschwunden waren, atmete die Zeugm erleichtert auf und meint«: .Nun brauch« Ich ja keine Angst mehr zu haben.' Trotzdem war
sie in den Beschuldigungen gegen ihren Ehemann sehr zurückhaltend und erklärt« immer wieder, daß ihr an semer Bestrafung nichts liege. Sie wollte weiter nichts, als nach den Jahren der Hölle auf Erden ihre Ruhe haben. Die Bewelsaufnvhm« bestätigte in vollem Umfange di« gegen den An- geklagten erhoben« schwere Anklage. Das Schöffengericht hielt es daher für angebracht, eine emp- findlich« Straf  « zu oerhängen und verurteilte Kügler zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis und A Jahren Ehrverlust. Wegen der Höhe der Strafe wurde der Angeklagte im Gerichtssoal ver- haftet. Ms er von der Anklagebank weg ins Gefängnis abgeführt werden sollte, reichte er zum Abschied seiner Frau die Hand, in demselben Augenblick aber erhob er den anderen Arm. um seinem Opfer mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Nur dem energischen Zugriff des Justizwachtmeisters Ruda war es zu danken, daß eine Ausschreitung in, Gerichtsfaat durch den An­geklagten verhindert wurde. Zähneknirschend ließ sich Kügler dann abführen, ohne weiteren Widerstand zu lessten.
Zentraler Zeppelm-Klugplatz. Magistrat beschließt den Antauf vom Flogplah Staaken. Der Magistrat beschloß in semer gestrigen Sitzung, den Flugplatz Staaken   für die Stadt zu erwerben. Es wird nicht nur der eigentliche Flugplatz inBerli» und D a l g o w in Größe von 263 Hektar erworben, sondern es werden auch hinzu- gekauft die sämtlichen Bau. und Jndustriegeländ« zwischen den Hallen und dem Staakener Bahnhof in Größe von rund 35 Hektar. Die Stadt tritt gleichzeitig in die Optionsverträge «in. welche seitens der Zeppelinluftschiffbaugesellschoft mit der Film­werk« Staaken A..S. abgeschlossen sind. Diese Optionen belaufen sich neben dem Hallengrundstück auch auf die Gelände zwischen der Film- hall« und der Feldstraße in Größe von 87 000 Quadratmeter zu einem Optionspreise von ö Mark pro Quadratmeter. Der Magistrat bo- wertet die Hallen mit einem Preis« von 2 Millionen, so daß für das gesamt« Flugplatzgeländ« und Jndustriegeländ« sich etwa ein Durch- schnittspreis von 2 Mark pro Quadratmeter errechnet. Die Stadt hat bei dep Auflassung eine halbe Million anzuzahlen und eine weitere halbe Million am 1. Oktober dieses Jahres zu entrichten. Der Rest des Kaufgeldes soll auf eine längere Reche von Jahren stehen bleiben und in der Zwischenzeit zu einem mäßigen Zinsfuß verzinst werden. Der Ankauf bezweckt die Sicher- stellung eine» Flugplatzes für Zeppelin-Luft- schiffe im zentraien Europa  . Das tödliche Gas. Gestern wurde der 46jährige Eisenbahnobersekretär Arthur Kiehler in seiner Wohnung in der Ri�sstr. 33 zu Friedenau  durch Gas vergistet leblos ausgesunden. Die hinzugerufen« Feuer- wehr stellte Wiederbelebungsversuche an. die jedoch ohne Erfolg waren. Nach den polizeilichen Ermittlungen ist K. das Opfer eines Unglücksfalle« geworden. Der Hahn der Goslampe war nur halb geschlossen, so daß größere Gasmengen ausströmen konnten, die den Tod des Mannes herbeiführten. Am Ufer des Spandauer Schiffahrtskanals in der Näh« der PuttLtzbrück« sah gestern ein Spaziergänger einen Damenmantel und eme Handtasche liegen. Der merk- würdige Fund ließ auf einen Selbstmord schließen und der Mann aürmierte Polizei sowie Feuerwehr. Beim W>- suchen de« Wassers stießen die Beamten nach einiger Zeit auf eine Erauenleicha. Wie aus Papieren hervorgeht, die in der Hand- fch« vorgefunden wurden, handelt es sich um«ine Frau Karoline K i t o w s k i aus der Triftstraße 51. Der Grund z» der Ber- zweiflungstat ist noch unbekannt.
Billige Fischlage. Durch tue eingetretene meld« Witterung werden größere Fänge in Seesischen gemeldet und sind die Preise heruntergegangen. Vom Donnerstag und folgende Tage kommen zum Verkauf: Prima Kabliau im.ganzen Fisch pro Pfund 30 Pf. an. im Anschnitt entsprechend teurer. Ferner sind grüne Hertng« preiswert, pro Pfund von 25 Pf. an.
Konum eittee Reaolufion. Don GezUarl Heermarn« floslst Trossgk erwiderte an des Herzogs Stelle mit knappen Worten und ließ di« Stadt Bernburg   hochleben man war ja ein bißchen enttäuscht, daß der Fürst nicht selbst gesprochen halle, aber schließlich tonnte man wirklich nicht oerlangen, daß er nun die ungetreue Stadt gleich wieder hochleben ließ. Es folgt« ein Vertreter der Geistlichkeit, es antwortete ihm der neue Führer der Bernburger   Kriegsmacht, der Major von Zitzewitz, der anfangs in wohlgesetzten Worten Christus als den besten Heerführer bezeichnete, dann aber aus dem Konzept kam und sich ebenfalls mit einem Hochruf aus der Affäre half:Unser Herr Jesus Christus   er leb« hoch, hoch, hoch!' Alles stimmte ein, lediglich die Geistlichkeit hüllte sich in würdiges Schweigen; sie wäre anscheinend mehr für .�allelusa' gewesen. Und der Maffenchor sang noch«in Lied, und das hohe Paar nebst den Hofleuten bestiegen die Kutschen, und um- drängt und gefolgt von der jetzt etwas ruhigeren Bevölkerung g'ngs zum Schloß, und für diesmal wars aus, aber am Abend'ollte es ja noch Schloßbelellchtung geben Und die müd?getrampeste Landstraße draußen streckte sich erst jetzt endgültig erleichtert aus und ließ sich vom Nach- mittagswind die Fahnenfetzen und Stullenpapiere vom Rücken fegen: der ein« Mensch, der jetzt scheu aus dem einsam gewordenen Krumbholz trat, war sa noch zu tragen. Cr war so leicht geworden, daß sie Ihn kaum svürte, kaum wiedererkannte: den schiefen Calm. Anderthalb Jahre Einzelhaft in verdunkester Zell« das nahm das Fletsch weg und ließ nur di« Knochen, das machte die Augen schwach, so daß die Sonne ihnen weh tat, das machte den Mund irre, daß er immer lauter Unverständliches vor sich hinsagte, wie es von einem ebenfalls trank gelittonen Geist diktiert wurde. Der schiefe Calm schritt auf die Stadt zu, schiefer al» je. Der Ausdruck seines Gesichtes war stumpf, nur die Stirn
fallet« sich dunkel, glättete sich, furcht« sich wieder, in immer- währendem Wechsel: und als die ersten Häuser begannen und aus einem das breite Lachen eines heimgekehrten Fest- teilnohmers wieherte, zuckte Calm entsetzt zusammen und floh durch da» Friedhofstvr, das an der gegenüberliegenden Celle   der Straße«inen trübdunklen Efeukranz in den Glanz des Tages wand. Calm ging den menschenleeren Friedhofsweg enllang, sah unter den graugewordenen dicken Brauen mll gequält blin­zelnden Augen nach rechts und links, ging zuweilen zwischen Gräbern oder schlug die Zweige eines Lebensbaums ausein, ander. Er sucht« etwas, schüttell« den Kopf, schien nicht zu finden. Oft ging er die Wege auf und ab: die Kühle des Abends kam: ihn fröstelte. Endlich kam er an eine Ecke am rückwärti- gen kleinen Tor: hier wurden Selbstmörder und Land- strelcher ohne geistlichen Beistand eingescharrt. Calm blieb stehen und starrte auf zwei Reihen von Gräbern, die ohne Schmuck und Stein von Gestrüvp notdürftig überfleckt. Löcher ins du"«« Grün rissen. Seine Augen zähllen:«s waren zweimal sieben Gräber. Sein Kopf fiel auf die Brust. Er hatte begriffen. Sein« Hände hob-n sich abwehrend, als schöben sie eine Schuld weg, fielen wieder hilflos: diese Hand« waren zu schwach ge- worden, um so etwas fortichieben zu können. Er trat einen Schritt näher, blieb wieder stehen Wieder einen Schritt.. Immer kleiner, zager, furchtsamer wurden die ein'-lnen Schritte. Minuten dauerte es. bis er vor dem ersten Grab stand. Er schien den Hügel nicht zu sehen, tat noch einen Schrllt, fiel-- Calm blieb liegen drehte süss auf den Rücken, sah in den langsam erblassenden Himmel. Seine Stirn wechselte noch immer zwischen Furche und Glätte, zwischen Dunkel und Licht Sie schien das Schlachtfeld des Kampfes zu sein, den de? Geist hinter Ihr kämpfte. Als es länast dunkel geworden war. gegen neun Uhr, donnert« vom Schloß her ein Böllerschuß. Zischen, neues Kracken folgte. Calm sprang aus. Er schien aus einem Traum zu kommen. Ueber dem Schloß war der Himmel rot. .Letzt brsnnts!', schrie«r gsllend.Jetzt brennts nunner! Er warf die hageren Arm« empor, wollte zum Tor laufen, stürzte wieder schlug hin, blieb wimmernd liegen,
schlief ein Auch im Schlaf kämpft« seine Stirn, redete sein irrer Mund. Die Herbstnacht war kall  . Betrunkene, di« lange nach Beendigung der Schloßillumination über den Friedhof tau- Mellen, sahen ihn nicht. Erst am andern Morgen fand man ihn Fieber und Frost schüttellen die schmerzenden Glieder. Man mußte ihn nach Hause tragen Seine zuckenden Augen glitten über die Iubelschildor, die noch von gestern hingen 18. Der goldene Schlüssel. Der Kammerherr Wilhelm von Kügelgen   rannte in einer Sommernacht des Jahres 1858 in geradezu grauen- hafter innerer und äußerer Verfassung durch die Straßen Gott sei dank nicht Dernburgs, sondern Cöthens, wo andere Leute Kammerherren waren, und wo ihn die Untertanen nicht kannten. Mo mochten die wenigen Passanten der nacht- lichen Gasse in Gottesnamen lachen über sein« wehenden Mantelschöße, über den krampfhaft mit zllttiaen Händen fest- gehaltenen, federgeschmückten Hut, über die schon gebrechlichen und dennoch zur Hast verurteillen Beine, über den nach Atem japsenden Mund. Konnten sie wissen, was ihm passiert war, durften sie es wiflen, was einem in untadeliger Pflichter- füllung ergrauten Herzoglich-Bernburgischen Kammerherrn passieren konnte. Aber alles lag an der verteufelten Eisen» bahn, die Alexander Carl   hatte bauen lassen. Wäre Durchs laucht nur, so fluchte der verzweifelte Kammerherr innerlich während des Laufens, bei seinem Versprechen geblieben, das er Anno 18, in Kügelgens Gegenwart, der Bürgerdeputation gegeben hatte! Wäre Durchlaucht nur nicht zwecks«iner Aus» sähnuna ins Lustschloß seines Cöthener Vetters nach Bien» dork gefahren, da» an Anhalt-Bernburgs Grenze lag dann hätte er auch di« Kleinbahn nicht gesehen, die sein pomp- liebender Berwandter sich hatte bauen lassen, um schneller und bequemer von seiner Stadt Cöthen in sein Schloß Bien» darf zu gelangen: dann hätte Alexander Carl   auch nicht jenes berühmt geworden« Wort gesprochen:.Letzt will ich auch «ine Eisenbahn hoben, und wenn sie tausend Taler kostet. und den Plan auch ausgeführt, wenns auch etliches mehr gekostet hellte, das Dreihundertfache etwa! Und dann hätte her Kammerherr von Kügslgen nicht im herzoglichen Salon- wagen der Eisenbahn nach Dessau   fahren müssen, sondern in der allen, lieben Kalesche, und als er die furchtbare Ge- schichte bemerkt«, hätte er den Wagen einfach noch einmal zurückfahren lassen ein« Eisenbahn aber ging nicht mehr zurück!(Fortsetzung folgt.)