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Nr. 111 46. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Großbank Nummer 5.

Deutsche Bank ist die größte D: Bank geblieben.- Häufung von Reserven.

Mit der Deutschen Bant hat jetzt die dritte D- Bant und die fünfte Berliner   Großbant ihren Jahresabschluß bekanntgeeben. Die Deutsche Bant, mit der besonders die Disconto tonturriert, ist die größte D- Bant geblieben. Sie hat heute 181 Niederlaffungen, 103 Stadtniederlagen, darunter 37 in Berlin  . Zum Berdauen anderer Banten hat sie einen guten Magen. 1928 hat sie die Hildes heimer Bant aufgenommen, im Jahre 1929 ist die Osnabrücker Bant gefolgt. Das Jahr 1928 war für die Deutsche   Bant

scheinbar besonders glücklich.

Die Gesamtsumme der fremden Gelder, mit denen sie ihre Geschäfte macht, ist von 1872 auf 2454 millionen, alfo um weit über eine halbe Milliarde oder um faft 30 Broz. in dem einen Jahr ge: stiegen. Aus Atzepten hat sie ihre fremden Gelder um 14,6 auf rund 105 Millionen erhöht.

Lösung Schwierigkeiten. Bant- und Schabwechsel offenbar einge rechnet entfiel auf den einzelnen Wechselim Durchschnitt ein Betrag pon 1626 M.

Neues zur Konjunktur.

Selbstfinanzierung und stille Reserven in der Wirtschaft.

Recht wertvoll scheint uns ein Verfuch von Prof. Dr. Palyi, über deffen Ergebnisse wir nach dem Borliegen des Geschäftsberichts noch Näheres mitteilen wollen. Dr. Baini hat bei 500 der Deutschen Bant nahestehenden Unternehmungen eine Statistit über die Entwidlung der Vorräte im vergangenen Jahr aufgenommen, aus der sich ergeben soll, daß im Laufe des letzten Jahres Borräte im erheblichen Maße vertauft worden seien, woraus sich allein erklären laffe, daß bei gleichgebliebenem inländi fchen Umsatz und im wesentlichen nicht veränderter Brobuftion dennoch der Export um eine Milliarde vermehrt werden konnte. Eine Feststellung, die denjenigen des Konjunkturinftituts nicht ganz entsprechen würde.

Donnerstag, 7. März 1929

Niederschlesischer Bergbau.

Der Montantruft im Waldenburger Hungergebiet.

Der Zusammenschluß der Waldenburger Kohlenzechen und die Dor anderthalb Jahren erfolgte Gründung der Niederschlejiv fchen Bergbau A.-G., die außer dem Grubenbesiz des Fürsten Bleß sämtliche Zechen dieses Repiers vereinigt, war von der Not bittiert. Der Waldenburger Kohlenbergbau befizt zwar reiche Rohlenvorkommen in Höhe von etwa 600 Millionen Tonnen, doch arbeitet er unter den denkbar ungünstigsten geologi= [ chen Berhältnissen. Auch der Eigenverbrauch des Reviers beträgt wegen der fehlenden Großindustrie nur 10 Broz, mährend er in anderen Steinfohlenbezirfen bis zu 60 Proz steigt. Die Baldenburger Zechen sind also fast ausschließlich auf Fern= abfag angewiesen, der aber seinerseits durch die schlechten Frachtverhältnisse sehr erschwert ist.

Die Berlustwirtschaft der Zechen vor der Berschmelzung, die nicht einmal durch die Glanzkonjunktur des deutschen   Kohlenberg­baues 1926/27 beseitigt werden konnte, stempelte das Waldenburger Kohlenrevier mit seinen rund 27 000 Mann Gesamtbelegschaft zu einem ber finstersten Glendsgebiete in Deutschland   ab. neuen Montantrusts läßt aber unzweifelhafte Erfolge Der jegt veröffentlichte erste Jahresabschluß des der Berschmelzung und eine gewisse Entspannung der age erfennen. Das Gesamtergebnis der Kohlenförderung iſt mit 3,56 Millionen Tonnen günstig. Auch die Kofsproduktion weist mit rund 715 000 Tonnen höhere Ziffern aus. Die Belegschaft des

Bei der Berwendung dieser Gelder zeigt sich in voltswirt. fchaftlicher Betrachtung dasselbe Bild wie bei den anderen Groß­banken. Der größte Teil der neuzugegangenen fremden Gelder wurde für die Gewährung von Wirtschaftskrediten Herr Baffermann von der Deutschen Bant gehört erfreulicher verwendet und mur ein geringer Teil der Spekulation zur Verweise nicht zu den kapitalistischen   Unternehmern, die aus ihrem fügung gestellt. Die Bechselbestände stiegen um 241 auf rund Herzen eine Mördergrube machen. Er ist der Meinung, daß die 672 Millionen Mark oder um 50 Broz., die auf lagernde oder ver­Unternehmungen so viel als möglich Selbstfinanzierung treiben und fionen oder um rund 80 Pro3. Die in laufender Rechrauung ge­währten Kredite erhöhten sich um 179 auf 1186 Millionen oder um mehr als 15 Proz. Dagegen wurden im Umkreis des Börsen und Effettengeschäfts sehr viel weniger Gelder verwendet. Am Schluß des Geschäftsjahres waren die Börsen und Lombarddarlehen gegen das Vorjahr um 25 auf 157 Millionen erhöht. Es fieht so aus, als ob die Attivgeschäfte der Deutschen   Bant sich im vergangenen Jahre to start vermehrt haben, daß man troh der rückgängigen Konjunktur, besonders im letzten Vierteljahr, die flüssig bereitgehaltenen Mittel nicht mit Absicht besonders gestärkt hat.

frachtete Waren gewährten Kredite stiegen um 140 auf 317 Mile stille Reserven aufhäufen sollen. Das gelte insbesondere für die Unternehmens ist um etwa 1500 auf insgesamt 17 000 Mann zurüc

Die Gewinne jcheinen besonders groß gewesen zu sein. Wenn Herr Baffermann fagte, er hoffe, andere werden mit der Bilanz der Deutschen Bant ebenso zufrieden sein wie er es ist, so hat das seinen Grund. Rein äußerlich möchte das zwar an­ders scheinen; denn die Gesamtsumme der Einnahmen wird mit 128,1 gegen 129,1 Millionen um 1 Million niedriger ausgewiesen ats im vorigen Jahr. Aber wenn das Ronto der Provi fionen, das bei anderen Großbanten entweder nicht oder nur sehr wenig gestiegen ist, mit 72,1 gegen 68,8 Millionen um faft 4 Millionen höher ausgewiesen ist daneben find die Zins. und Distonteinnahmen um 2,1 auf 50,0 Millionen erhöht dann ist an einer sehr beträchtlichen Steigerung der Gewinne fein 3meifel mehr möglich. Dafür spricht auch folgendes: Aus dem Wertpapier und Konsortialgeschäft werden nur je 1,5 Millionen in die Ein­nahmen eingestellt, im ganzen nur ein Drittel gegenüber dem Borjahr; der große Rest wird stille Reserve. Daraus ergibt sich sehr deutlich, daß die Einnahmen für 1928 viel höher sein müssen als im Jahre 1927.

Da man nur die gleiche Dividende von 10 Proz. auf das 150 Millionen Kapital verteilen wollte, da die Handlungsuntosten mit 82,1 millionen ja noch um 1,3 Millionen niedriger liegen ofs im Vorjahre und die Steuern mit 13,74 Millionen nur um 500 000 m. höher, mußte natürlich nach allen Regeln der Kunst an Gewinnen versteckt werden, was zu verstecken war. Auf diese Weise tommt die Deutsche Bank zu einem Reingewinn von 23,87 gegen 23,58 Millionen im Vorjahr, der mur mit 15 Millionen für die Dividende gebraucht wird, mit 5 Millionen aber( gegen 2,5 im Bor: jahr) die offene Reserve stärkt, den Beamtenpensionsfonds auf 8 Millionen erhöht( mit dem doppelten Betrag als im Vorjahr) und noch eine Sonderabschreibung von 1,5 Millionen auf den Grund­besiz erlaubt.

Dazu brachte das Jahr 1928 noch einen in der Bilanz bisher nicht aktivierten reinen Vermögenszufluß von 13 Millionen Mark aus der Freigabe von in Amerika   beschlagnahmten Ver­mögen, aus dem weitere 7,5 Millionen an die offene Reserve gehen, so daß sich diese bei einem Kapital von 150 Millionen jetzt auf 90 Millionen oder 60 Proz. des Kapitals erhöht.

Dem Personal wurde eine gewaltige Arbeit zu gemutet, 1927 war der Umfaz um 42 auf 207 Milliarden gestiegen; das Personal wurde um 1000 Köpfe reduziert 1928 stieg der Umjaz um 18 auf 225; weitere 500 Mann wurden entlassen. Das muß beachtet, darf auch in der Deutschen Bant nicht vergessen werden.

Bolkswirtschaftlich intereffante Mitteilungen.

Jr gedruckte Geschäftsbericht der Deutschen Bant liegt noch nicht, aber in der Pressebesprechung hat Direttor Waffer mann einige Ausführungen gemacht, die auch volkswirtschaftlich von Bedeutung sind und darüber hinaus pon einem Willen zur Publizität sprechen, wie er bei der Deutschen Bant zwar vorans gesetzt wird, bei anderen Banfen nichtsdestoweniger zur Nachahmung empfohlen fei. So wurde gesagt, daß der Anteil der ausländi Gläubiger an den fremden Geldern in allen inländischen Niederlassungen auf 35 Broz. gestiegen sei. Von den im Inland in Reichsmart gewährten Krediten entfallen dem Betrage nach 18 Broz. auf Kredite bis 5000 M, 26,59 Broz. auf Kredite von 5000 bis 50 000., 6.42 Broz. auf Kredite von 50 000 bis 100 000 m., 16,95 Proz. auf Kredite von 100 000 bis 1 Million Mark und 32,04 Broz. auf kredite ponüber 1 Milton Mart. Die in Reichsmart gewährten Kredite haben sich um 26,4 Proz. er­höht Auf der anderen Seite entfallen auf die in Reichsmart her­eingenommenen fremden Gelder( Kreditoren) 89 Proz. aller Ronten( 1) auf Beträge bis zu 5000 m. und 97,5 Proz. auf Be träge bis zu 20.000 m. Hier wäre wünschenswert, daß nicht mur bie Kontenzahl, sondern auch die betreffenden Kreditoren fummen aufgegliedert würden. Soweit wie die Midland Bant, nämlich bis zur Berteilung der Kredite an die ein zelnen Industrien, ist auch die Deutsche   Bant hier noch nicht gegangen.

Die Sicherheit des Wechseldistontgeschäftes, do mit die Sicherheit im Wirtschaftsleben allgemein, fennzeichnet eine andere Ziffer. Von den 2 Milliarden Mark( ohne Bant- und Schatz­mechsel) bei der Zentrale im Jahre 1928 hereingenommenen Waren mechseln famen 0,53 Broz. zu Protest, d. h. sie fanden bei der Ein­

Banten. Daß das ehrlich und volkswirtschaftlich gedacht sei, ergebe sich daraus, daß die Direktoren von Großbanfen als Großattio= näre ihrer Institute ja selbst ein Interesse daran hätten, möglich viel Dividende zu bekommen, daß fie aber als Mitglieder der Bantenverwaltung eventuell Brozesse gegen die Aktionäre führen, um, wie er fühn sagte, das Dividendeneinkommen der Direttoren nicht zu erhöhen". Er sprach dabei von der deutschen  Balls wirtschaft als einem Knaben, der heute erst fünf Jahre alt set seit dem vollkommenen Zusammenbruch der In­flation. Es sei falsch, wenn dieser Knabe danadh strebe, allzu schnell ein Mann zu werden. In dieser Linie siege auch die Begründung, weshalb Selbstfinanzierung und Bildung stiller Re­serven voltswirtschaftlich eine Notwendigkeit sei.

Wir finden mun diese Art der Begründung sehr offen, mensch lich und nett. Wir glauben nichtsdestoweniger, daß Herrn Wasser manns Anschauungen falsch find. Ganz abgesehen davon, daß seine Kollegen in Banten   und Industrie Selbstfinanzierung treiben und stille Reserven bilden, das vor der Deffentlichkeit aber streng geheim halten, und dann nicht genügend jammern und fchimpfen fömmen über sozialpolitische Berschwendung und steuer­politische Ausmucherung, scheint es uns auch für die Wirtschaft niglicher, wenn die Banten zuerst einmal ihre Kreditge= währung verbilligen. Denn billigere Stredite, geringere Provisionen und eine fleine Zinsmarge nügen der Boltswirtschaft durch Kostensenkung mehr als große Gewinne durch unangemessene Kapitalpreise, die mir durch die Erhöhung der Kreditkosten in der Wirtschaft erreicht werden können.

Arbeitslosigkeit auf dem Höhepunkt.

Berichten der Landesarbeitsämter noch langsam gestiegen, sie hat Die Arbeitslosigkeit ist in der Woche zum 2. März nach den damit den Höchststand des Krisenjahres 1926 um etwa eine halbe Million überschritten. Neben den unmittelbaren Folgen des Winters treten wachsend mittelbare Folgen auf. Infolge Kohlen­mangels find immer noch Betriebe gefchloffen. Die völlige Arbeits­ruhe auf dem Baumarkt drüdt schwer auf die Entwidlung im Metall- und Holzgewerbe. Die Kaufteaft ist geschwächt, zumal der große Bedarf an Hausbrand fie von sonstigen Berbrauchsgütern abzog.

Berliner   Konsum im Februar.

Wieder 30 Prozent Umsatzsteigerung in der KGB. Troß der durch die schwere Kälte start gesteigerten Arbeits losigkeit und den damit verbundenen Kauftraftverlust en vieler Zehntausende von Mitgliederfamilien konnte die Konjum­genossenschaft Berlin   im Februar ihren Ilm   saz gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 1312 998 Mart von 4 416 887 auf 3 729 885 Mart, d. h. um 29,7 Proz. erhöhen. Dabei hatte der diesjährige Februar einen Bertaufstag weniger als der Februar 1928. Die Fleisch abgabestellen haben mit 113,8 Proz. ihren Umfag am stärksten erhöht, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß ihre Zahl innerhalb Jahresfrist von 17 auf 29 vermehrt wurde. Die Warenhausabteilung bleibt sehr interessanteimeise hinter dem Durchschnitt der Umsagvermehrung mit 15,8 Proz. Steige­rung zurüd. Hier zeigt sich meiferscharf, wie die ver ringerte Kauftraft der Massen in erster Linie den le bensbring lichsten Bedarf befriedigt und den Einkauf von Bekleidung, Wäsche und Hausrat aus 3mang vernachlässigt.

Der Mitgliederzustrom zur Genossenschaft hält un verminderi an; 2848 Familien schlossen sich im Februar der Genossenschaft an. Die Mitgliederzahl stieg auf 168 025, die bisher allerhöchste, selbst in der Inflation mit ihren Papiersoldaten nicht erreichte Biffer. Das einzelne Mitglied hat auch erheblich mehr gekauft; im Februar 1928 nur für 29,62 Mart, im Februar 1929 dagegen für 34,10 Mart.

In der Sparkasse der KGB. überstiegen die Einzahlungen um 1091 285 Mart die Auszahlungen. Der Einlagenbestand stieg da mit zum Februarende auf 32 507 890 Marf.

Große Steigerung der Delausbeufe bei der Shellgruppe. Einen mächtigen Aufschmung hat im letzten Jahre der englisch holländische Delfonzern der Shellgruppe, das Unternehmen des befannten Bolschewiftenfressers Deterding, genommen. Die jest bekannt gewordenen Produktionsziffern an Roböl schlagen alle bisherigen Reforde. Während die Förderung im Jahre 1926 mur 15,5 Mil­lionen Tonnen betrug, und im folgenden Jahre fich auf 16,9 Mill. Tonnen erhöhte, stieg fie im legten Jahre sprunghaft auf 22,1 Mill. Tonnen erhöhte, stieg fie im legten Jahre sprunghaft auf 22,1 Mill. Tonnen. Da die Weltproduttion 1928 auf etwa 190 Mill. Tonnen geschätzt werden fann, ist der Anteil der Shellgruppe in einem Jahre von 9,5 auf über 11,5 Broz. gestiegen. Die stärkste Zunahme von den einzelnen Deldistrikten der Gesellschaft bat Venezuela   aufzuweisen, das mit rund 7 Mill. Tonnen eine Steigerung feiner Ausbeute um mehr als 60 Proz. gegenüber dem Borjahre aufweist.

gegangen, fo baß die Leistungen je Kopf und Schicht sich bedeutend erhöht und zu sintenden Selbstfost en geführt haben.

friedigendem Koblenverlauf wurde in dem Berichtsjahr 1927/28 Bei gutem Kotsabfag und bis zum Sommer gleichfalls be­ein Rohgewinn von 5,14 Millionen Marf erzielt. Nach Absetzung verbleibt ein Reingewinn von 385 000 Mart. Berücksichtigt man, der Untoften, Steuern und Abschreibungen von allein 2,6 Millionen daß das erste Betriebsjahr 1927/28 noch ein Jahr der Um stellung und Neuorganisation mar und daß die unter sehr günstigen Bedingungen gegebenen Staatsfredite von 11 Millio­nen noch nicht in Anspruch genommen wurden, so ist dieser Abschluß nach der jahrelangen Berlustwirtschaft nicht ungünstig. Bei Fort­fchung der notwendigen Rationalisierung wird sich erweisen, daß die in dem Oftoberfampf erzwungene Lohnerhöhung der Beleg­schaften dem Unternehmen nichts geschadet hat.

Die Gewinne im Maschinenbau.

Auch 1928 war ein gutes Jahr. Umfagsteigerung und erhöhte Geminne find das Kennzeichert des Abschlusses der Maschinenfabrik und Eisengießerei e gelin und Hübner 2.-G. in Halle. Das ganze Jahr 1928 murde voll gearbeitet, in einigen Abteilungen sogar in drei Schichten. So konnte die Gesellschaft trotz des sechswöchigen Streifs ihren Roh­geminn von 0,86 auf 0,98 millionen Mart und den Rein­geminn auf 370 000 m. ft eigern, so daß auch die in den letzten drei Jahren gezahlte Dividende von 7 auf 8 Proz herauf­gelegt wird. Der Auftragsbestand im neuen Jahr ist gleichfalls gut, und die Verwaltung rechnet daher mit dem gleichen hohen. Gewinnergebnis für 1929.

Die Hallesche Maschinenfabrit 2. G. tam zwar ihren Aktionären auch 6 Proz. gegen 7 Proz. Dividende im Vor­jahre auszahlen, jammert aber Stein und Bein über die sozial­politische Entwicklung in Deutschland  , die auch die leßten spär lichen Gewinne not aufzehre. Dabei steht die Gesellschaft finanziell glänzend da, denn bei einem dicken Bant polster von 690 000 m. und über 500 000 m. weiteren Forde­rungen, betragen die Schulden noch nicht 360 000 m., zu denen noch 175 000 m. Anzahlungen der Kundschaft kommen. Auch dieses Unternehmen, das hauptsächlich Maschinen für die Zuderindustrie baut, hat für mehrere Monate Arbeit vorliegen. Zu gleicher Zeit wird bekannt, daß die Badische Maschinen. fabrit in Durlach   für 1928 mieber 11 Proz. Dividende zahlen wird. Die Lage im deutschen   Maschinenbau hat sich im letzten Jahr, nach diesen Abschlüffen zu urteifen, im Durchschnitt also feineswegs verschlechtert.

Wohnungsbauwirtschaft und Wirtschaftlichkeit im Bauen." Die große Tagung der Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen, die gemeinsam mit über 40 Ber­bänden, darunter der Fachgruppe Bauindustrie sowie der Fach­gruppe Steine und Erden des Reichsverbandes der Deutschen In­dustrie, dem Verein Deutscher Ingenieure  , dem Bund Deutscher Architekten  , dem Deutschen Werkbund   usw. durchgeführt wird, ist auf den 15. bis 17. April 1929 festgelegt worden.

Kartellabwehr der Textilienkäufer. Wie die Handels­zentrale Deutscher Kaufhäuser mitteilt, haben sich sechō führende Tertileinkaufs- Berbände in Berlin  , Chemniß, Hamburg  , Düsseldorf  , Dortmund   und Erfurt   zu einer Schußgemeinschaft unter dem Namen Bereinigte Legtil Gintautsverbände" zusammengeschlossen. Da der Einkauf dieser Jechs Gruppen meiter­hin getrennt erfolgt, so ist in der Gründung feine Bertrustung des Einkaufs von Tertilfabrifaten zu sehen, sondern es soll eine ge­meinsame Abwehrfront gegen willkürliche Bestimmungen der Lertilfartelle geschaffen werden. Da diese Organisation einen ährlichen Umfag von 400 Millionen hat, ist sie auch start genug, um rigorosen Kartellmaßnahmen wirksam zu begegnen.

Frachtenverteuerung für gefrodnete Jufferkartoffeln aufge­gehoben. Auf Antrag des Reichsminifters für Ernährung und Landwirtschaft hat die Reichsbahn- Gesellschaft mit Bir­fung vom 1. März 1929 den Tarif für getrodnete oder gedörrte Kartoffeln zu Futterzweden dahin ge ändert, daß für die Frostberechnung die vor dem 1. Oftober 1928 gültig gemejenen Frachtjäze anzuwenden sind. Damit wollen die Stellen die Berfütterung von Frost. beteiligten fartoffeln fördern.

Bielefelder Fahrradverluste. Die Goride ahrraba werfe 2.-G. in Bielefeld   legt nach einem Berlust von rund einer Million, der größtenteils durch notwendige hohe Sonder­abschreibungen auf Anlagen und Vorräte entstanden ist, ihr Kapital von 2,1 auf 1,05 Mill. M. zusammen. Der schlechte Abschluß hängt mit der allgemeinen Uebersetzung im Fahrradbau zusammen. Jekt ist die Gesellschaft nach den Ausführungen der Berwaltung mit Aufträgen so gut eingedeckt, daß bis Mai die Leistungs­fähigkeit der Betriebe auf das äußerste anges spannt sei. Zur Beschaffung neuer Mittel wird das Kapital nach erfolgter Sanierung auf drei Millionen heraufgesett.