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Freitag S.Mörz 1929

Unterhaltung unö AVissen

Beilage des Vorwärts

3>ie Siöhlensfädle der Indianer 5m äußersten Südwesten vsn Kolorndo erhebt sich ein Hoch- land. der sogenannte»grün« Tisch " oder Mesa Verde , der ein einzig- artiges Denkmal der ältesten amerikanischen Kullur birgt, nämlich die ersten Wohnställen der Indianer. Das Gebiet, dos heute als nationaler Schutzpark gepflegt und eifrig durchforscht wird, ist im Dezember l8W zufällig von zwei Brüdern!8icharb und Alsrej» Wetherill in seiner Bedeutung für die älteste Geschichte Nordamerikas erkannt worden. Als sie den ersten Bericht von den Ruinen einer geheimnisvollen chöhlsnstadt brachten, wurden ihre Angaben ange- zweifelt, obwohl sie genau die schmale Schlucht beschrieben, in der sie unter einer herabhängenden Klippe gut erhastene Mauerreste ge- funden hotten. Spätere Forschungen ergaben dann, daß sich hier im unzugänglichen Felsgewirr tatsächlich eine Auinenstadt befindet. Wie 5. F. Milacsek in der Franksurter WochenschriftDie Um» schau" ausführt, ist es«in« zusammenhängend« Schlucht von etwa ZW) Wohnungen und 23 Kiva». wie die dem Gottesdienst dienenden Versammlungsräume genannt werden. Der Zugang war durch Ge- röll und Felsstücke derartig verborgen, daß die Auffindung tatfäch- lich nur durch einen Zufall möglich war. In den gro'esi geformten Höhlen des Hochplateaus Mefa Verde suchten die ersten Bewohner Nordamerikas Schutz vor den Unbilden der Witterung und d«» wahrten wohl auch hier den Crnteiiberfchuß auf, um Borrät» für die Jahre de, Mißwachscns zu sammeln. Als sie dann von No- madenhorden bedrängt wurden, deren Ziel diese Kornkammern waren, suchten die Jklippenbewohner" die Höhken zu verteidige» und erbauten bis vier Stockwerke hohe Bastionen sowie Wachttürm«, von denen Späher nach den heranziehenden Feinden Umschau hielten und bei drahender Gefahr durch Trommelschläge das Dolk zur Flucht in die Felsenburg mahnten. Im Innern der Wachttürme wurden Grabstätten angelegt. Die ältesten Bewohner dieses Gebietes, die wohl schon ums Jahr 2000 o. Chr. in den vielen kleinen und größeren Höhlen hausten. werdenKorbmacher " genannt, denn die Töpferei war ihn«n unbe- könnt, und wenn auch von ihren Kordarbeiten nichts erholten ist, so weisen doch die gesunden«« Werkzeuge darauf hin. daß sie korb- ähnliche Behälter zur Aufbewahrung des Getreides anfertigten. Ihre unmittelbaren Nachfolger haben dies« Kunst von Ihnen über« riommev. Als Wafse dierrte diesen Vertretern der ältesten vor- kolumbischen Kultur dasaebett", ein Wurfstab, dem Bumerang der Südseeinsulaner ähnlich.(500 bis 800 Jahre später nahmen die Rach-Korbmacher" von diesen Höhlen Besttz, die schon die Töpferei übten und die Träger der zweiten und dritten vorkolumbischen Kulturepoch« waren. Die Erbauer de? Bastionen und Türm«, die aus dieser uralten Höhkonstadt ein« uneinnehinbar« Festung machten, de, sogenanntenfllipp-nbewohner". sind das Volk der vierten und letzten vorkolumbischen Kulturepoche und dürsten die Vorfahren dar Vuebtv-Indiancr in Arizona und Neu-Mexiko gewesen sein. Die Bauwerke wie die Rest« ihrer Töpierkunst beweisen, daß dies Volt ein« hochentwickelte Kul'ur besah: über ihr« Religion geben die Reste des Sannentompel» Aufschluß, der aus dem höchsten Punkt des grünen Tifchs" entdeckt wurde, und noch unzählig« Reste dies« Ge. sittung harren der wissenschaftlichen Erforschung in de� gcheimni� vollen Höhlenstadt._ Wiederbelebte Vtumlen 5b den letzten Iahren wurden namentlich von russischen gor- scher« verschicken« versuch« angestellt, um mumifiziert« Tier« und ihr« Körperteil« wieder lebendig zu mache». Schon 1922 hatte Krawkow Kaninchenohren und TOpnIchenfinger. die monatelang ein. getrocknet waren, durch Ausweichen wiederbelebt, so daß sie aus pharmakologisch« Präparat« reagierten. Der Gelehrt« schloß darau». daß die Gewebe tn diesen Organen ihre Labensfähigkeil bewahr«». Slawtzow trocknet« Dannabschnitte von Kaninchen und Meer- schweinch«» und bracht« st« später in«in« Tyrodelösung. Da wurden nun die für dieses Präparat charakteristischen Darmkontraktlone» beobachtet, und der«Darm tonnt» sogar noch Eiweiß verdauen. Schmidt trocknete ganz sunge Frösche und«röten aus di« Hälft« ihres Gewichte»«in: wurden si, dann wieder ins Passer zurück­versetzt. dann lebten si« wieder aus. B. V. Moros ow beschreibt nun in derMedizinischen West" die Versuche, die er an Kamnchenahren ongestcllt hat. Beim Eintrocknen durste er kein? Temperaturen über 50 Grad anwenden und auch nicht zu langsam trocknen. Nach dem Einweichen der beinhart getrockneten Ohren gewonnen dies« ihre Elastizität wieder, und gesäßverengernde Mittel riefen in den Arterien ein« wenn auch geringe Wirkung hervor. Der Gewichts- verlust hatte 73 Proz. betrogen, bei der Untersuchung der Geweb« fand man aber, daß Haarzwiebeln, Talgdrüsen und Gefäße in Form und Bau In senem Zustand gut erhalten waren, in dem sie sich während des Gebens befanden. Ein Froschherz wurde aus V> Praz. seitiM Gewicht« eingetrocknet und noch dem Einweichen pon Ringer- scher Lösung durchipült. Da traten stundenlange Herzbewegung«» «in. die durch da« Zufügen des Herzhormons noch gesteigert wurden. Ein Apolotlherz war auf 20 Proz. ausgetrocknet worden, und wenn man ein bis drei Millime'er groß« Stückchen davon In ein« Nähr- lös, mg übertrug, dann pulsierten sie durch 03 Tage und zeigte» noch Zellenwachstum. Aehnlich« Pulsationen fand man bei Fragmenten von Hühner, und Menschenembryonenherzen. die 75 bis 78 Proz. an Gewicht verloren hatten und verrunzelt. Ijart und trocken war«». Doch können di- Herzen nicht länger« Zeit in, irackenen Zustand aufbewahrt worden.__ Iis« Alpen wandern. Schon seil langem hat man im Alpen - vorland die Beobodjteng gemacht, daß die Entfernung zwischen München und den Alpen tnnner geringer wird-, da, kommt m der Veränderung der trigonometrischen Punkte zum Ausdruck. Nach den kürzlich verSfsenllichten Untersuchungen von Prof. Kayser. A-er die Rudolf Hundtin d-rLeipziger Illustrierten Zeitung" berichtet. hat sich der trigonometrische Punkt auf dem Wendelstein in den letzten 100 Jahren um«In Viertelmeter noch Nordosten verschoben Die Loge Münchens hol sich in dieser Zeitspanne nicht verändert. Die Alpen wandern also. Da« läßt sich auch schon aus den Braun- tohlenslözen bei Miesbach feststellen, da die Schichten dieser Flöze alpenwärts überkippt werden. Auch daraus geht l)«roor, daß die Alpen sich nach Norden vorwärts bewegen. Freilich ist das Tempo ihrer Wanderung überaus langsam, und man hat berechnet, daß der Wendelstein bevor er in da« ihm am nächsten gelegene Fellndach eindringt, noch 3 Millionen Jahre zu srtn-r Manderschoit brauchen mürbe Bis der Wendelstein nach Rossnheim kommt, werden noch fast 7 Millionen Jahr« vergehen, und bi««r in München anlangt, nahezu 23 Millionen Jahr«.

JfenrifXairson, Sydney : Clllt$6f*6

Der Mond stieg über dem Rand« einer dunstigen Eben« empor, gefeden in einer Art Tunnel oder Bogen am Rand» des Mulga» gebüsche», hinter welchem wir---? Jack Mitchell und ich unser Lager aufgeschlagen hatten. Die eigentZichen Bäume befanden sich hinter uns und waren sehr stark und ganz im Dunkeln. Der Mond sah aus wie«in neuer, großer Kupserkessel, den man auf den Rand de» Horizonte» auf der Eben« hingestellt hatte, mit dem oberen End« gegen uns zugekehrt, mit einer Meng« aller Fetzen und Stroh. di« in seinem Innern verbrannten. Wir waren unser« sünfundzwonzlq Meilen long aus einer dürren Strecke an einem glutheißen Tage marschiert Ewag- männer. australisch« Gelegenheitsarbeiter wissen, was da» heißt. Dir erreichten das Wasser zwei Stundennach der Dämmerung" Swagmönner wissen, wat dos zu bedeuten hat. Wir setzten uns aber nicht gleich nieder, um zu rasten-, wir hatten die letzten zehn Meilen überhaupt nicht gerastet. Wir wußten, daß wir. wenn wir uns gleich niedergesetzt hätten, überhaupt nicht wehr so rasch aus- zuftqhen vermocht hatten und daß sich unsere Fußsehnen, besonders jene unserer Waden, wie rotglühender Eisendraht gedehm hätten. Wie man also sieht, waren wir noch nicht long« Zeit auf derWalz " wir waren erst den dritten Tag unterwegs. Swagmanner wer- den uns schon verstehen. Zuerst glühten wir den Kesiel an. dann legten wir ein paar Blätter für uns««Letten" zurecht und rollten unser« Rucksäcke auf. Wir dankten dem Himmel, daß wir etwas gekochtes Fleisch und«in paar Liskuitkuchen übrig hatten, denn wir fühlten un» keineswegs zum Kochen aufgelegt. Wir stellten den Teekessel und unsere Proviantsäcke zwischen unsere Häupter, placierten uns«re Pfeifen und d«n Tobak in das Innere eine» alten Hute», wo wir danach langen konnten, ohne aufstehen zu müssen. Dann legten wir uns auf unseren Bauch nieder und nahmen einen Imbiß. Wir aßen nicht viel wir waren zu sehr ermüdet doch tranken wir einen Schluck Tee. Wir gaben unseren Waden Gelegenheit, sich ein wenig auszuruhen. Dann zündeten nzfr unsere Pseisen an und gaben einander auf unsere gegenseitigen Fragen Antwort. Es erschien un» gong behaglich, so lang« wir unsere unglückseligen Beine gerade ausstreckten, und wir bewegten uns mcht allzusehr. Wir fluchten«if die Gesellschaft, weil wir nicht reiche Leute waren, dann sühften wir uns schon besser, und unser Gespräch dreht« lässig sich um verschieden« Gegenständ« und endet« damit, daß wir über da» Rauchen sprachen, Wie ich dazu kam. da» erstemal zu rauchen?" sagt« Mitchell. Höre also." Er dachte«In Weilchen nach.Ich begann mit dam Rauchen, als ich etwa vierzehn oder fünfzahn Lahre all war. Ich rauchte irgendein« Art Unkraut den Namen Hab« ich natürlich vergessen doch Tabak war«» nicht. Dann raucht« ich Zigaretten, solch«, di« je Stück«inen Penny kosten. Dann dacht« ich, wenn ich solch» rauche, könnte ich auch«in« Pseis« rauchen." Er dacht« nach. Dawal, lebten wir in Sydney . Surry Hill». Da» war da- mal? ganz ander,: der Ort tpar fast ganz und gar sandig. Mein« Ellern wgren damals noch am Leben, und wV waren ollq zu Haufe, mit Ausnahm« von Tom." Gr dacht« wieder noch. »Ach ja!..... Nun schön, glso eine? Tage, spielt« ich vor unserem Hause.Kugeln", al» mir«in Bursche, der mir bekannt war. seine Pfeif« zum Aufbewahren zak>, während«r zu einer Mesie in die Kirche ging. Di- kleine Kirch« war gerade gegenüber man hieß si« die.Kapell«'." Er dacht« wieder nach. »Di« Pfeif« war angezündet. Es war eine Tonpfeife und Neherkopstabak drinnen. Die Mutter war rückwärts In der Küche beschäftigt und wusch gerade das Teegeschirr ob, und als ich hinein- kam. da sagt« st«: Du hast wohl geraucht? Nun, ich tonnt« e» nicht tn Abrede stellen es war mir viejl zu übel, als daß ich«» vermocht hätte, oder es war. mir schließ- lich ganz piep«. Aid mir die Pfeif«! sogt« sie. Ich sagt«, daß ich si« woggegsben habe. Und wo. ist st«? fragte st«. Jim Brown hat st« bekommen, antwortet« ich, es war sein«.

Dann werde ich Jim Brown schon mein« Meinung sagen. meinte sie, und tat e» auch. Doch tonnte Jim Brown ja nicht» dafür, denn er hatte st« mir�fo bloß zum Aufbewahren gegeben." Mitchell überlegt« wieder und blickt« gegen den Mond. Er war gchzz klar geworden, war kleiner, schien kalt und schoul« sehr hell aus und schwamm noch rückwärts, zwischen die Stern«. In der Früh' war mir schon etwas besser zu Mut«, ober ich wurde nicht geheill obgleich ich die ganze Nacht trank davon war und mich wie tot fühlle. Im Gegenteil, ich kaust« mir ein« Tonpseis« und Tabak, aber mein« Mutter kam mir daraus und steckte alles In den Ofen. Dann kapft« ich mir wieder«ine neue Pfeife und Tabak dazu, und st« sucht« selbstredend danach, und fand e» schließlich auch. Doch lvars sie diesmal den Tabak nicht mehr in den Ofen sie hatte an Erfahrung gewonnen. Ich weiß nicht, was sie damit tat. Ich versuchte, da» Ding ausfindig zu machen, ober es gelang mir nicht. Ich vermute aber, daß mein alter Dater davon Besitz ergriffen hatte, denn ich sah ihn mit einem Stück Tabak, da» dem meinen verflucht Shnlick» sah." Er dacht« wieder nach. Doch ich wurde nicht kuriert. Ich kaufte mir ein« Kirfchholz- pfeife. Ich dachte mir, daß si« dies« nicht so leicht zerbrechen könnt«. im Falle sie sie fände. Ich pslegt« setzt den Kopf an einem gewisie» Orte zu verstecken, das Rohr an einem anderen, denn ich dacht« mir, wenn sie schon dos eine fände, müßte si« nicht das ander« finden. Heute natürlich betrachtet man so etwas als keine ganz besonder« Idee, damals aber kam es mir wie ein« Inspiration vor! Kinder haben oft merkwürdige Ideen." Und wieder sann er nach. Nun schön also. Eines Tages nahm ich ein paar Züge im Hofe, al» ich sie plötzlich nahen hört«: ich zog also eiligst das Rohr heraus und versteckte den Kopf hinter dem Wasserdottich und di« Röhre irgendwo unter dem Haus«. Mutter kam. um Wasser zu schöpfen. Ich schaute, daß ich so rasch wie möglich außerhalb Ihres Gesichtskreises kam, denn ich sah nicht sehr unschuldig aus und holte auch �eine Zeit dazu, eine solche Miene auszusetzen. Doch der Pfeifenkopf war heiß, und sie roch die ganze Geschichte. Sie ging überall herumschmüsselnd herum, zuerst aus die eine Seile des Wasserfasses, dann aus die andere, bis sie dem Geruch nach welter- forschte und endlich den Pfeisenkopf enddeckte. Also hatte ich bloß noch den Stiel unenldeckt. Sie forschte auch nach diesem, aber kannte den natürlich nicht heraueriechen. Doch Ich selber konnte mit dem nicht viel Gescheites ansangen. Hast du d!« Streichhölzer bei dir? Dann also gab ich das Pfeisenrauchen ein« Zellkang auf und rauchte Zigarren. Das war unter den gegebenen Umstände» das Sicherste und Besriedigendste. aber das kam mich aus zwei Schil- kinge s» Woche zu stehen, da» konnte ich nicht bestreiten: so begann ich also wieder Pseis« zu rauchen und endlich gab di« Mutter Rick. Gott schenk ihr den Frieden und Gott vergebe mir und uns all«" wir verdienen es. Sie Ist setzt seit siebzehn langen Jahren tot!" Mitchell wurde nachdenklich. Und wa» machte dein Wer. al» er daraufgekommen war, daß du rauchst?" fragte ich. Er sann nach. Nun. er schien gewissermaßen zuexst darüber erfreut zy sein. Du mußt nämlich misten, daß er von meiner Mutter tn einer Art Vormundschaft geholten wurde, und st« ihn sein knapp hielt. Nun. er schien gewistennaßen erfreut darüber, geradezu auszuleben als er entdeckte, daß ich zu rauchen begann." Das war di« Wirkung? Genau so wie bei meinem Vater, auch r? ermuntert« mich. Doch was tat dein Vater, ich mein«, was sagte er?" Nun," sagt« Mitchell sehr longsam,.das erste, was er tob war, daß er mich um ein Stück Tabak zum Stopfen der Pfeif« anging." Er dachte nach. Ach. was für einen feierlichen, gedankenvollen, alten Pfeif«»- zug taten wir zusammen im geheimen- der aste Mann und ich!" Und ist dein aller Vater schon gestorben. Mitchell?" fragte ich mild«. .Lang, lang« schon seit zwölf Jahren." gab Mitchell zur Antwort.

£. Dernbach: 3)ie haiVOSSC

Di« merkwürdigsten fing««erden von diesen riesenhaften Seevögeh, erzählt, und tri« Eeleut« hoben eine fast abergläubische Scheu vor ihnen. Nur selten fasse» sie Mir!. Jagd auf sie zu machen, obwohl da» Fleisch wohlschmeckend ist, denn es geht die Sag«, haß di« Albatrosse sich rächen, wenn ihnen nachgestellt wird. UnermMich folgen sie dem Schiff, und wird«in Mann über Bord gespült, so fährt der Schwärm der ousgeregten Vögel auf die izläch« de? Meeres nieder. Dann ist kein- Rettung mehr für den Ueberbordgegangenen. denn dos erst«, wonach die gierigen Vögel hock««, sind di« Augen. Im südlichen China wendet man die Mbatross« zum Fischfang an. Aus einem kanuahnlichen, langen, schmalen Boot sahven mehrere Mann«? zum Fang hlnau». Am Bootsrand sind Stäbe befestigt, an denen di« großen Albatrosse mit starken Tauen fest- gebunden sind. Diese Vögel sind seit Tagen nicht gefüttert worden und tauchen daher gierig In de» Fluß, sobald sie«inen Fisch er. blicken. Dann springen vi« Männer auf und ziehen die Böget an den Stricken zurück, reißen ihnen den gefangenen Fisch aus dem Schnabel und iverfen den Yang in geslochtene Körbe. Jedem der Bogel ist ein Ring um den Hals gelegt, damit«r keine anderen als nur die allerkleinsten Fisch« hinunterschlucken kann. Wer so ein Buot mit den angebundenen slügelschlogenben Vögeln über das Wasser gleiten steht, hat den Eindruck, daß die Vögel das Boot ziehen, ja«s scheint, als könnten sie sich jeden' Augenblick in die Luft heben und das Boot emportragen. Diese Sage erzählt von einem Fischer, d«r sehr grausam gegen sein« Vögel war und sie dauernd hungern ließ und sie schlecht be- handelt«. Er nahm all« gefangenen Fische für sich und gab den Vögeln nicht elnmas nach Beendigung de» Fanges ihre Belohnung. Die Böge! wurden insoigedesien überaus hungrig und fingen noch mehr Fisch« als gewöhnlich. All«, di« den Fischer kannten, warnten ihn. denn st« bemerkten, wie die Vögel begreiflicher Weise mit jedem Tag« raubgieriger wurden, da sie nur dt« allernötigst«

Nahrung bekamen. Wütend schlugen st« mit den Flügeln, wenn der Fischer ihnen den Fang entriß. Auf diese Weis« tonnte es nicht ausbleiben, daß der Fischer sehr viel Geld durch den Fisch- fang oerdient« und ein reicher Mann wurde. Eine» Tage» war er krank und tonnt, nicht mit den Vögeln hinausfahren, deshalb hat er«Inen Nochbarn, es statt seiner zu tun. Der aber kam inlt blutenden Händen heim, hatte mit den Vögeln gar nicht fertig werden können und riet dem Fischer, die Vögel frei zu lassen. denn es seien keine gewöhnlichen Vögel, sondern«in« Schar böser Geister. Aber der Fischer lachte üb«? ihn und befolgt« seinen Rat nicht, und« behandelte sei« Nägel nicht ander» al» hlshe?. Ueberhaupt wuchs mit seinem Reichtum sein« Herrschsucht und all« Mensche», sa, seine eigenen Kinder fürchteten sich vor ihm und per, steckten sich vor ihm, sobald sie ihn kommen härten. Einer seiner kleinen Söhne aber liebte diese stolzen, trotzigen Seevögel und jeden Abend schlich er sich heimlich zu ihnen und bracht« ihnen zu fressen. Auch spielte«r ihnen bisweilen auf seiner kleinen Bambus- flöte vor, weil er ihnen dadurch Freude zu machen hofft«. Da aber wurde er krank und mußte In, Bett bleiben, so daß er«in«. Abend» den Vögeln kein« Nahrung bringen konnte. Sie wäre» daher noch viel hungriger als gewöhnlich, als der Fischer am nächsten Tage mit ihnen auszog. Sie saßen denn auch ungewöhnlich stA aus ihren Stöben, und obwohl zu beiden Seiten de» Boote» di« bkonkeu Leiber der Fische vorbeihnschten, blieben sie regungslos und schössen nicht wie sonst in» Wasser hinab. Plötzlich aber entfallet«« all« Vögel ihre Schwingen, stießen einen heiseren Schrei aus und hoben sich In die Lüste, so daß das Boot wie»ine Wieg« zwischen Ihnen hing. Di« Menschen in den Häusern hörten das Kreischen der Vögel und das Rauschen ihrer Flügel, eilten hlnau» und sahen voll Entsetzen, wie da» Boot mit dem Fischer«mpargelrogen wurde, höher und immer höher. Den Fischer hat niemals iemanb wieder gesehen. Das war di« Rache d« Albatrofl«