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Die Retter der Nobile-Gruppen. Gamoilowitsch und Tschuchnowfty sprechen in Berlin  .
Das ewige Schweigen des Polareises wird lebendig. ZNalmgren. Roald Amundsen   und die Männer der Alessaadri-Gruppe, alle die Opfer des Zlobile-Mohn- sinns. stehen wieder auf: Zwei sehr schlichle, sehr sympathische Menschen, Professor Samollowilsch, der Leiter der ,.krassin"'ExpediNon. und der Flugzeugführer T s ch u ch- nowsky, sprechen. Es geht ganz wissenschaftlich, ganz historisch, ganz unpolitisch zu auf dem Vortragsabend, den der Aeroklub von Deutschland  , die Internationale Studiengesellschast zur Erforschung der Arktis   mit Luftfahrzeugen und die Gesellschaft für Luftsahrt gestern im Flug- verbandshaus veranstalteten. Dennoch hört sich aus den Worten, liest sich aus den Lichtbildern so manches heraus... Den Höhe- punkt des Abends bildet eine kurze Einzelheit aus dem Bericht des Professors. Tschuchnowsky hat seinen hkstorischen Flug angetreten, er hat die Malmgren-Gruppc entdeckt. Dann muh er noilanden. s Mit den, Mutterschiff stellt er Funkoerbindung her, sein erster Spruch an den.Lrassin"' lautet:ijalte für notwendig, Malmgren? Gruppe vor uns zu retten." Hier tlaift der Unterschied zwischen dem Menschen Tschuchnowsky und dem Menschen Nobile, der, nachdem er Fahne und Krsuz abgeworfen und immer den Helden posiert hatte, als erster die schiffbrüchigen Kameraden verließ. Das ist menschlicher Defekt, hat nichts mit Unterschieden in den Nationolcharakteren, noch weniger mit Unter- schieden in Staatsfonnen zu tun. Waren nicht der italienische j Funker B i a g i, der tschechisch« Gelehrte B«houn«k, funkend, jagend, aufmunternd, die Säulen des Roten Ieltes auf dem Eise,
opferte nicht Frankreich   den tapferen Guilbaud, den Führer von Amundsens UnglücksfahrzeugL a t h a m"? Man sieht die zerbröckelnde Eisscholle, auf der Zapp! und Marians entdeckt wurden, mit Schaudern. Mit noch größerem Schaudern sieht man Zappi, in doppelte, dreifache Mäntel und Stiefel gehüllt, und nach ihm Mariano, halb nackt und mit bloßen Füßen. Und vor einem ersteht als großes Fragezeichen der Name Malmgren. Bewundernd sieht man den Flieger Babufchkin, der acht Tage vermißt war, auf dem Eis« unter dem Jubel der Krassin  "-Leuie landen. Es ist schwer, zu schwer, die Bilder der ungeheuren Eiswüste in Worte zu fassen. Diese Blöcke, die auf dem einen Bild riesengroß sind, auf dem anderen in Wasser zerfallen, sind entsetzliche Feint». Beim roten Zelt derItalia  " liegen die Ueberreste der Luftschiffgondcl, ein kümnrerlich-erbärmliches Häuflein, daneben erscheint Lundborgs, des tapferen Schweden  , schwer- beschädigtes Flugzeug, der zerschmetterte Ceccioni wird mit Mühe zumKrossin" herübergebracht, der Funker Biagi schleppt sein Arbeitsgerät eigenhändig zum rettenden Eisbrecher. In der Kingsbay. wo Nobile seine leichten Wunden auf derCitta di Milano" ausheilt, empfängt den.Lrassin" mit seinen Menschen mit dicken Pelzen, zerschlissenen Röcken und verwitterten abgearbei- teten Gesichtern, die Vertretung der italienischen   Marine, Offiziere und Mannschaften, sauber rasiert und in korrekter Paradeuniform. Noch eins: Norwegische Schiffe, norwegische HafenMtze funken, rufen, bitten: Sucht unseren Amundsen! Umsonst! Der große Mann der Arktis   hatte sich für den General derItalia  " geopfert. Der russische   Gelehrte schließt:Wir durften eine Arbeit der Menschlichkeit verrichten..."
Alinislerpröfldimns um das vierzigfache, von 200000 Zloty auf acht Millionen Zloty, gestiegen feien. Der sozialistischeRobotnik" weist heute darauf hin, daß dieses eigentümliche Anschwellen des Dispositionsfonds gerade in d i« Borbereitungszeit für die vorjährigen Wahlen zu Sejm   und Senat fällt. Es sei offenbar, daß diese ungeheuren Summen als Wahlgelder für den P ilsudf li. B lo ck oerwendet worden feien. So sehe also die moralische Sanie- rung aus, in deren Namen im Mai 1926 Blut in den Straßen Warschaus   vergossen worden fei!
Ich haW einen Kameraden.. Die Orgelfuge des Verteidigers. In großer Aufmachung berichtet dieDeutsche Tageszeitung" über«ine schwebende Gerichtsverhandlung.Ich hatt' einen Ka  - rneraden...", die Anfangszeile des wehmutsvollen llhiandschen Liedes, das in ganz Deutschkind zur Erinnerung an gefallen« Kameraden gesungen wird, prangt als zweispaltiger lieber- schriftsbalken, jedermann in die Augen springend, an der Spitze des Ganzen. Dos Kameradfchaftsmotio kehrt im Text wieder, als die Rede de» Verteidigers mit den bewegten Sätzen gefchil- dert wird: Diese Rede des Grafen von der Goltz wurde dicht vor der Schwelle der Urteilsoerkündigung noch einmal das große Ereignis dieses historische» Gerichtsdramas, und es wäre zu wünschen, daß das ganz« deutsche   Volk sie hören möchte, daß jeder aufmerke, in dem ein Tropfen alten Soldotenblutes lebt und der den Krieg mitgemacht hat. Denn hier, das war das Er- greifende und Erhebende, sprach der ehemalige Kriegsleutnant für den alten Kriegsfeldwebel. Hier trat der O f s i z r'e r für seinen Soldaten ein, hier war jedes Wort echt und traf ins Herz. Es war mehr als ein Verteidigungsplädoyer, es war eine lebende O r g e l f u g e auf das Thema des alten Liedes der Soldaten- treue: 3ch hakt' einen Kameraden.. Und mm wollen wir unseren Lesern verraten, um welchen Prozeß es sich handelt: das Plädoyer des Grafen von der Goltz wurde gehalten als Verteidigung für die Stettiner Feme  - mörder. Fememordverteidigung unter dem MottoIch hatt' einen Kameraden", das ist allerdings der Gipfelpunkt des Geschmacks. Man wird das Uhlandfche Lied künstig in neuer Fassung zu singen haben: Eine Kugel kam geslogen im dunkeln Waldrevier. Ich habe ihn gemeuchelt und Tränen dann geheuchelt, als wär'» ein Stück von mir!
Wegen Tauwetters abgesagt« Oer Aufmarsch kann nicht stattfinden. Im kommunistischen  Klassenkampf" für Halle-Merseburg vom 9. März wird von der KPD.  , dem RFV. und allen sonstigen kom- mumstischen Ueberorganisationen mitgeteilt, daß der für den 17. März vorgeseheneBitterfelder Aufmarsch" aus- fällt. In der Begründung heißt es: Ferner hat das stark einsetzende Tauwetter alle Wege für längere Zeit unpassierbar gemocht... Hinzu kommt die Hochwassergefahr, zu deren Bekämpfung der RFB. in Alarmbereitschaft liegt." Ist es nicht anerkennenswert, daß die Kommunisten drei Wochen nach den Sozialdemokraten einsehen, daß die Zeit des Tauwetters »nd des Hochwassers nicht sehr geeignet zu Demonstrationen im Freien ist?_ Kommunisten uniereinander. Polizeisozialist Brandler. DieRote Fahne  " berichtet unter der UeberschristPolizei- s o z i a l i st B r a n d l e r" über Versammlungen der rechten Opposition: In Chemnitz   und Hartau sprach Brandler. Als feine Anhänger sahen, daß sie in beiden Bersammtungen in hoff- nungsloser Minderheft waren, alarmiert«in siediePolizei. Gestützt auf Polizisten und Krmünalbeamte ließen sie die Versamm- lungensäubern". Jeder Arbeiter, der gegen Brandler, der im Auto vorfuhr, auftrat, wurde durch Polizisten unter Gewalt. anwendung aus den Versammlungslokalen herausgeschafft. In An- Wesenheit der Polizisten hieft dann Brandler seine Referate. Ein Arbeiter zahlte ihm als Quftwng für seine Gemeinheiten in Hartau ein paar schallende Ohrfeigen." Das kommunistische Organ freut sich über jede Prügelei. Politik mit Ohrfeigen ist echt kommunistisch« Methode. Sie prügeln einander in öffentlicher Sitzung. Halle. 13. März. I» der Dienstagsitzung der Stadtverordnetenversammlung kam es zu einem großen Tumult. Zwischen einem Kommunisten und einem Linkskommunisten kam es zu einem heftigen Wortgefecht, das zu einer wüsten Schlägerei ausartete. Durch das Dazwischen- treten weiterer Stadtverordneter wurde dem Kampf ein Ende gemacht. Bei der Weiterberatung des Haushalts lärmten dann die Tribünenbesucher. Die Tribüne mußte schließlich poli- zeilich geräumt werden._ Störung einer Totenfeier für Sunjatsen Provokateur Heinz Reumann betätigt sich. Die deutsche Sektion der Kuomintang veranstaltete gestern eine Gedächtnisseier zu Ehren des Todestages S u n j a t s e n s. Der Kommunist Heinz Neumann  , der junge Mann Stalürs in der Zentral« der KPD.  , störte die F««r mit widerwärtigen Zwischen- rufen und Provokationen. Er wurde schließlich abgeführt. Dieser Jüngling wird von der kommunistischen   Opposition nie anfcers alsder Bursche Hsinz Neumann" genannt und als Pro- votateurvon Kanton bezoichnet, dem die intellektuelle Schuld für das Kantoner Blutbad zukommt. Die provokatorische Störung einer Totenfeier für Sunjatsen kennzeichnet ihn. DieRote Fahne  " veröffeytlicht über den Zwischenfall einen Bericht, in dem besonders Genosse Furtwängler vom ADGB  .. der auf ineser Feier gesprochen hat, bespuckt wird. Der Bericht ist ebenfalls Rsumannscher Prägung: jeder Satz eine Lüge.
Wetter für Berlin  : Größtenteils bewölkt, morgens etwas neblig, Temperaturen über Null.   Für Deutschland  : Ziemlich trübe und vielfach neblig, Tagestemperatnren über Null, nur in: Nordosten etwas ömenhliing
Aegypten gegen England. Wer darf über den �Zeppelinflug entscheiden? London  , 13. März.(Eigenbericht.) Der ägyptische Außenminister hat der Presse am Dienstag auf Grund der gegen die Regierung in der Oeffentlichkeit wegen der umstrittenen ZeppelinsahrtnachAegypten gerichteten An- griffe eine Erklärung übermittelt, in der es heißt, daß dos Recht zur Erteilung der Einreiseerlaubnis für zivile Flugzeuge und damit auch Zeppelinfahrten ausschließlich der ägyptischen Re- gierung zustehe. Es fei der ägyptischen Regierung nicht be- kannt, daß Verabredungen oder Verordnungen irgendwelcher Art vorlägen, die der englsschen Regierung das Recht der Mitbestimmung in dieser Frage gäben. Di« Dinge lägen völkerrechtlich so, daß aus- schließlich Aegypten   die Einreise zu bewilligen habe und sie nach technischer Prüfung des Falles auch geben würde. Aegyp- ten würden sich freuen, den Zeppelin über seinem Hoheitsgebiet begrüßen zu können.
Oer Separatist unter Meineidsanklage. Beginn des Meineidsprozesses Limbourg. Köln  , 13. März. Bor dem hiesigen Schwurgericht begann heut« der M e i n e i d s- prozeß gegen den Gutsbesitzer Peter Li mbourg. Die Anklage geht aus den wiederholt erwähnten Prozeß Dr. Joseph Limbourg gegen den Schriftleiter Dr. Rodens vom hiesigenStadt- anzeiger" zurück. Dr. Rodens hatte in seinem Blatt die Brüder Limbourg   separat! st ischer Umtriebe verdächtigt. Dr. Limbourg hatte darauf im Oktober 1927 wegen Beleidigung ge- klagt. Der Beklagte aber trat den Wahrheitsbeweis an und wurde freigesprochen. Gegen dieses freisprechende Urteil legte Dr. Lim- bourg Berufung ein, die im Januar 1928 damit endete, daß der Kläger   nach aussehenerregenden Enthüllungen des Beklagten seine Berufung zurückzog. In der Berusungsverhandlung hatte der Verteidiger des Be­klagten dem Bruder des Klägers. Peter Limbourg. die Frage vor- gelegt, ob er jemals an den bekannten Separatistenführer Dr. D orten einen Brief geschrieben und ob er im Jahre 1923 ihn besucht und veranlaßt habe, verschiedene Bftburger Bürger aus- zuweisen. Beide Fragen wurden von dem Zeugen unter Eck» entschieden verneint. Der Verteidiger legt« daraus zwei Briese vor, aus denen das Gegenteil hervorging. Peter Lim- bourg hatte damals diese Briese für echt erklären müssen, hatte sich aber durchaus nicht erinnern wollen, sie jemals geschrieben zn haben. Er wurde daraufhin unter dem Verdacht des Meineides in Haft ge- nommen. Die Boruntersuchung hat sich über ein Jahr hingezogen. Peter Limbourg ist inzwischen gegen Bürgschaftsleistung auf freien Fuß gesetzt worden. Für die Verhandlung sind vorläufig drei Tage angesetzt._
Verhaftungen in Wöhrden  . Als Folge der Tumulte. kiel  . 13. März.(Eigenbericht.) Am Dienstag sind unter dem Verdacht der Beteiligung an den Tumulten in Wöhrden   zwei kommunistische Arbeiter fest- genommen worden. Sie wurden mit dem bereits am Sonntag ver- hasteten Kommunistenführer Heuck nach Altona   gebracht.
Raubüberfall im Kino. Mit Pistolen und Auto.- Oie Täter entkommen. Ein verwegener Raubübersall wurde in der vergangenen Ztachl aus ein Kino in der Sanlstraße verübt. Auf dem Grundstück Nr. öl, ganz in der Nähe der Wiliners- dorfer Straße, werden dieÄa n t- L i cht s p i c le" betrieben, die sich durch drei Stockwerke erstrecken. Außerdem befindet sich dort noch ein Hotel und eine Möbelindustriegesellschast. Der Kassenraum der Lichtspiele liegt eine halbe Treppe tief im Souterrain in der Nähe eines Personaletnganges, der ober bei starkem Andrang öfter auch vom Publikum mftbenutzt wird. In der vergangenen Nacht gegen im Uhr befanden sich unten in den Räumen noch der ge- schäftsführende Direktor Westphal, der Kapellmeister Daus, die Vor- führer Schweng und Banmann und der Kontrolleur Scholz. Plötz- lich trat ein Mann in den Raum, zog eine Mauserpistole, Kaliber 7,SZ und schlug mit dem RufHönde hoch! Geld her!" auf Westphal an. Dt« anderen Anwesenden kannten nicht einschreiten, weil sie von einem anderen an der Tür stehenden Räuber mit der Psstolo in Schach   gehalten wurden. Der Räuber nahm IIS Mark Privat geld aus der Briestasche des Direktors und fand schließlich
auch das Kassengeld, im ganzen 410 Mark. Nachdem er sich überzeugt hatt«, daß nichts mehr zu holen war, entfernte sich der Räuber rückwärts langsam nach der Tür zu und trat hinaus, während der zweite mit gezogener Pistole noch einen Augenblick stehen blieb, um den Rückzug zu decken. Dann verschwand auch er. Der Direktor rief jetzt das Ucberfollkommando, während die Angestellten den Räubern nachliefen. Diese hatten augenscheinlich wieder den Personaleingang benutzt, waren über den Hof gegangen und auf der Straß« nicht mehr zu sehen. Nach Bekundung von Passanten sollen sie mit einem grünlich lackierten Auto davongefahren sein. Ob man es mit derselben Bande zu tun hat, die in der Nacht zum 18. Februar d. I. den Ueberfoll auf die Kandelhardt-Garaoe verübte, steht noch nicht fest._ Selbstmord eines Supen'ntendenien. Auf dem Bahnhof erschossen. Oer bOjührig« Superintendent Dr. Buchholz aus Treuenbrietzen   hat sich gestern abenb in den Abortanloqcn des Deffauer Bahnhofes erschossen. Er Hot Briefe an seine An- gehörigen hinterlassen, di« von der Staatsamoaltichaft ihrer Bc- ftimmung zugeleitet werden.
Zugführer erschossen. Im Rachtschnellzug Poris-Ranrh. Eine geheimnisvoll« Bluttat ist am Dienstag auf dem Nacht- schnellzug Paris   Nancy   verübt worden. Bei der An- kunst auf der ersten Station hinter Paris  , Epernoy, wurde der Zugführer des Schnellzuges vermißt. Mau fand ihn nach kurzem Suchen im Packwagen tot auf. Die nähere Untersuchung ergab, daß er durch vier Revolverschüsse getötet worden war. Im Packwagen fand man außerdem fünf leere Patronenhülsen. Die näheren Umstände der Tot sind vorläufig noch vollkommen rätsel­haft, zumal aus dem Packwagen kein Gegenstand fehlt.
Knedensschluß Bucharin   Stalin? Buchann in de« Moskauer Sowjet gewählt. Moskau  , 13. März.(Ost-Expreß.) In den politsschen Kreisen hat die Wahl Bucharins fn dem Moskauer Sowjet großes Aufsehen erregt. Buchorin, dessen ganze Stellung wegen seiner rechtsoppositionellen Neigungen als erschüttert gilt und der auch bei der großen Jubiläumssitzung der Komintern an: 4. März nicht anwesend war, was damals viel be- merkt wurde, ist von der Arbeiterschaft der elektro- technischen Werkstätten gewählt worden, die seinen Namen trogen. DiePrawda" weist besonders darauf hin, daß ihm nach seiner Erwählung Ovationen bereitet wurden. Bucharin   hielt dann eine R e de, die indessen nicht ans das oppositioirelle Programm eingestellt war. Er übernahm vielmehr die von der Parteimehrheit vertretene Formel in der Frage der Industrialisierung und erklärte, die innere Entwicklung mache in der Landwirtschaft die Durchführung der Kollektivwirtschaften notwendig. bei gleichzeitiger Unterstützung der armen und mfttleren bäuerlichen Individualwirtschasten, mit Fortsetzung des Kampfes gegen die Kulaken. In den politischen Kreisen Hot diese Rede großes Aufselzen er- regt und wird viel besprochen. Man will darin Anzeichen einer zeitweilige>l Verständigung zwischen der Rechts- oppositon und der Mehrheit sehen. Nach den Ergebnissen der Moskauer   und Leningrader Parteikonferenz, die sich ganz in der Richtung Stalins entschieden haben, wäre die vorsichtig« Hallung der Rechtsoppositton begreiflich, da sie ihre Stunde noch nicht als gekommen ansieht.
Methylalkoholprozeß in Baden  . Oer Täter zu 5 Iahren Zuchthaus verurteilt. Emmendingen  (Baden  ), 13. März. Im Methylalkoholprozeß Bruchsaler   wurde nach sechstägiger Verhandlung das Urteil gesprochen. Bruchsaler   war an- geklagt, in großen Mengen Methylalkohol als Hochpro- zentigen Sprit vertaust zu haben. An dem Genuß dieses Bronmwcins" sind in Kehl   zwei Personen gestorben und in Marl  (Westfalen  ) eine Person auf dem rechten Auge völlig erblindet. Der Staatsanwalt beantragte die Höchst- strafe von 10 Iahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Gericht verurteilte Bruchsaler   zu 5 Jahren Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Zeitdauer, serner wurde ihm die Führung eines Geschäfts zur Herstellung oder zur Verteilung von Lebensmittel« verböte«,