Donnerstag
14. März 1929
Unterhaltung und Wissen Wiſſen
Beilage des Vorwärts
Er mar zu lang, mußte niemals, was er mit seinen dünnen Armen und Beinen machen sollte, und stieß außerdem mit der Zunge an. Aber er wollte zum Theater. Wollte es mit der Inbrunst, die mur die unerfüllbaren Wünsche haben. Wahrscheinlich deshalb, weil fein Kopf so wunderbar schön war. Ja, das war er. Unter hoher gemölbter Stirne samtige dunkle Augen, die Nase schmal, gerade, griechisch und die lächelnden, ewig tußbereiten Lippen eines jungen
Gottes.
Aber wenn er einem Theaterdirektor etwas vorsprach, so warf ihn der schon nach den ersten Worten hinaus.
Er faß im Filmtaffeehaus und der Ober jah ihn böse an, meil er den Moffa von der Borwoche noch nicht bezahlt hatte. Ein Film regiffer, der vorbeikam, bemerkte den schönen Kopf und bestellte den jungen Mann ins Atelier. Aber es war nichts zu wollen. Der Unglückliche tonnte nicht gehen und nicht stehen, und wenn er spielen" sollte, so machte er bloß unglückliche Schwimmtempi. Der Regisseur brüllte, die anderen Darsteller lachten. ,, llnmöglicher Mensch!"
Er schrieb Adressen, um Geld zu verdienen.
Er puzte Stiefel an einer Straßenede. Mädchen, deren Blick fich in seinem herrlichen, famtdunklen Auge verfing, gingen lang famer. Stellten ihre kleinen Füße auf das Puzbrett. Er bürstete die Schuhe, steckte das Geld ein und verstand nicht. Seine Sehnsucht wies ganz wo anders hin: zur Bühne.
Also gründefe er, nachdem er monate und jahrelang geipart hatte, einen Berein, der den 3med hatte, Dilettantenvorstellungen zu veranstalten. Aber als man bereits im flaren war, welches Stüd gespielt werden sollte, wurde der einstimmige Beschluß gefaßt: ér müsse an der Kaffe sizen. Denn eine junge Dame fonstatierie es schonungslos Menschen mit Sprachfehlern gehören nicht auf
die Bretter."
Er war getränkt und meldete seinen Austritt aus dem Berein. Man nahm das zur Kenntnis. Er ging.
Er füllte, wie weiland Demosthenes , seinen Mund mit Kiesel steinen und versuchte, da keine Meeresbrandung in der Nähe war, in der Hauptverkehrsstraße der Stadt seine Stimme trotz dieses nicht unbeträchtlichen Hinderniffes ertönen zu lassen.
Da geschah es. Ein Auto stieß an ihn. Er fiel nieder, schluckie seine Kiesel und wurde außerdem überfahren.
Rettung. Spital. Eritus. Anatomie.
Ein Student, dem der schöne Kopf auffiel, wollte ihn einbalja. mieren. Aber das mar nicht erlaubt. Ein anderer schälte Haut und Muskeln ab, legte das Stelett tunstvoll bloß und nahm den schönen, regelmäßigen Totentopf mit nach Hause.
Da stand er auf einem Bandbrett, wies hohläugig zwei Reihen Zähne und die filia hospitalis fchlug ein Streuz, so oft sie die Bude
betrat.
Dann brauchte der Student Gelb. Der Schädel sollte versetzt merden. Aber im Leihamt wollte man ihn nicht nehmen. Ein Trödler faufte ihn. Da lag er zwischen den verschiedensten alten Gerätschaften, bis ihn ein Theaterdirektor für seinen Fundus erstand.
Und jetzt mag es geschehen, daß vor andächtig lauschendem Saale Hamlet, dunkel und bleich, den schönen Kopf, dessen ganzes Sehnen die weltbedeutenden Bretter waren, in der Hand hält und mit wehmütigem, Tremolo spricht:
,, Dies ist Yerrids Schädel!"
Monte Carlo, wie man es nicht sieht
Monte Carlo, herrlich weich in die blühende Riviera gebettet, ist eine Stadt von blendender Schönheit, von einer Helle, einem freundlichen Licht ohnegleichen: eine Märchenstadt also, wie wir von der Natur so überreich begünstigte Orte zu nennen pflegen. Freilich: man tann diese Märchenstadt auch bei richtigem Namen nennen und Don einer Stadt der angedichteten Märchen sprechen. Das poefiereiche Monte Carlo, seine Raturüppigteit, seine wundervolle Lage und Umgebung find befannt und berühmt genug. Weniger befannt, allerdings auch weniger berühmt, ist die Prosa Monte Carlos, sofern man unter ihr nicht ausschließlich das Spiel verstehen will.
99 Prozent der Monte- Carlo - Besucher kommen des Spiels wegen. Es geht sie weiter gar nichts an, als der Roulettetisch und das Bac carat. Für die Natur haben sie taum ein Auge. Bom Hotel geht inan morgens in den Speisejaal, ist zu Hause das Dejeuner und macht fich wieder auf, um fein Glüd aufs Spiel zu feßen. Ein Außen stehender, der nur mal" im Spieljaal gewesen ist, fann sich schwerlich einen Begriff machen, was an einem Tage hier verspielt wird. Man muß schon im Cercle privé" gewesen sein und eingehende, fachmännische Etudien gemacht haben, um sich ein Urteil über den Reichtum der großen Spieler machen zu können.. Es kommt ihnen absolut nicht dareuf an, ein Spiel mit 10 000 Franken zu machen", diese zu verlieren und die ganze Nacht so weiter zu spielen. Das Geld spielt in Monte Carlo teine Rolle. Im Hafen von Monato liegen die großen Jachten der schwerreichen Amerikaner. Wer von Mil lionären spricht, unterschätzt den Reichhunn der Leute: es sind alles Milliardäre, die eine Abwechslung darin finden, ihre Millionen auf eine Starte zu feßen und dann, kaum weniger reich, in ihr Land zurückzukehren. Leute, die mit Leichtigkeit ihre 1000 Franken täglich im Zugushotel bezahlen, denen es nicht darauf ankommen würde, halb Monte Carlo aufzufaufen.
Drinnen, an den Spieltischen, figen die Frauen: drei, vier, sechs bis acht, Diamanten tragen sie auf ihren Fingern, deren einer den Wert eines Hauses hat. Es tlingt dies übertrieben, nicht mahr, unglaublich, unmöglich, aber mer Augen hat, fann fich von der Tatsache dieses Reichtums sehr wohl überzeugen. lleber trieben allerdings, durchaus ummahr, das Märchen von ben schönen Frauen an der Riviera. Es ist nicht mehr als ein Märchen. Man sieht zu den Bremieren in der Oper ben erbentlichsten Staat, den höchsten Lurus, die unausbentbarste Berschwendung, aber eigentliche Schönheit trifft man boch selten. Man sieht alte, por nehme Damen, mit aller Stunft versehen, die Jugend hervorzuzaubern und Alter zurüddrängen fol. Es wird hier mit dem bewunderungswürdigsten Geschicklichkeitsverfahren operiert.
Auch die Natur draußen felber, so verschwenderisch fröhlich fie ouch ist, verspricht nicht immer das, was man in weiter ferne Bestes von ihr hält. Man rühmt Monte Carlo, der Riviera, emigen Frühling nad), man schwärint von ter glühenden Süd sonne und der lachenden Blumenpracht. Aber man pergißt zu er mähnen, daß es auch, wenn auch nur selten, Schnee und Cis gibt, daß Cannes , Nizza , Monaco , Monte Carlo, die ganze Riviera,
Zu seinem 50. Geburtstag am 14. März
Der Name Albert Einstein ist in der ganzen Welt bekannt und geschätzt. Dieser Mann hat in erster Reihe mit dazu beigetragen, die deutschen Vertreter der ihrer ganzen Natur nach internationalen Wissenschaft wieder in Berührung mit den Vertretern der Wissenschaft in anderen Ländern zu bringen, von denen sie während des Krieges fast völlig abgeschnürt waren, fehr zum Nach teil der wissenschaftlichen Entwicklung, für welche der lebendige Verkehr ihrer Vertreter über die staatlichen Grenzen hinaus eine Notwendigkeit iſt.
Beim Hören des Namens Einstein denkt man unwillkürlich zu erst an die von ihm begründete und weiter ausgebaute Relativi tätstheorie, welche umgestaltend auf unsere gesamte phyfifalische und philosophische Weltanschauung gewirkt hat. Auf diese zum Begreifen bestimmter physikalischer Erscheinungen ersonnene Lehre kann hier natürlich nicht eingegangen werden, mir so viel fei furz bemerkt, daß Raum und Zeit, die als absolute Anschauungsformen für alle Erfahrung gegolten haben, weil wir nur räumlich und zeitlich wahrzunehmen imstande sind, ihren ab= soluten Charakter nach Einsteins Lehre verloren haben, indem der Raum von der in ihm enthaltenen Materie oder Masse nicht une abhängig ist, und die Beit nicht von der Bewegung der Mafie bzw. des Beobachters, der sie feststellt und mißt. Durch den Ausbau dieser Lehre ist auch auf das mehr als 200 Jahre alte Rätsel der Schwerkraft neues Licht gefallen, und in allerjüngster Zeit ist es Einstein gelungen, die Schwere und den Elektromagnetismus unter einheitlichem Gesichtspunkt zu begreifen.
wegs mit der Relativitätstheorie. Bon seinen zahlreichen anderen wissenschaftlichen Arbeiten sei nur die Lehre von den Lichtquanten erwähnt und die Untersuchungen über die licht= elektrischen Wirtungen
Die hohe wissenschaftliche Bedeutung Einsteins rechtfertigt und erklärt es, daß seiner heute in der ganzen Welt, wo immer man am wissenschaftlichen Leben teilnimmt, ehrend gedacht wird. Darüber hinaus haben wir noch besonderen Anlaß, diefes Mannes rühmend zu gedenken hat er doch so gar keine Spur an sich von dem typischen deutschen Professor, der selbst bei hervorragenden wissenschaftlichen Fachleistungen in politischen und allgemein menschlichen Dingen oft von einer erschreckenden Beschämtheit und Unwissenheit ist und von dem hochmütigen Dünkel, der unsere Universitäten und Hochschulen von jeher zum Hort der ärgsten Reaktion gemacht hat. Bei Einstein mögen die in der Schweiz verlebten Schule und Stu dienjahre dazu beigetragen haben, ihn vor einer ähnlichen Einstel lung zu bewahren. Er hat schon sehr früh sozialistische Anichauungen in fich aufgenommen und ist ihnen auch in seinem späteren Lebensalter treu geblieben. Politisch ist er nicht hervor getreten, dazu ließ ihm wohl die intensive wissenschaftliche Arbeit feine Beit; aber die politifierenden deutschen Professoren hat er ftets sehr richtig eingefchätzt. Als nach dem Zusammenbruch des alten Regimes unser leider zu früh verstorbener Genosse Leo Arons in seinem unverwüstlichen Optimismus die deutschen Universitätslehrer aufrief, sich als geistige Führer des Volkes zu fühlen und sich in die erste Reihe der am Wiederaufbau Tätigen zu stellen, antwortete Einstein ihm mit einem sehr deutlichen Hinweis auf die gänzliche Untauglichkeit deser Gesellschaft, von der Arons sich hoffmungsfreudig Förderung der Volksbewegung versprach.
Die gewaltige wissenschaftliche Arbeit, die Einstein bewältigt hat und die ihn fortdauernd in Ansprudy nimmt, hat ihn jedoch nicht gehindert, stets auch öffentlich für jeden kulturellen Fortschritt einzutreten. Er ist Mitglied der Kommission für die wissenschaft
Zu einem tieferen Eindringen in diese Lehre gehört ein nicht geringes Maß mathematischer und physikalischer Vorbildung. Trozdem hat sie wegen ihres umgestaltenden Einflusses auch auf unfere philosophischen Anschauungen ein sehr lebhaftes allgemeines Inter esse über die Fachkreise hinaus erregt. Natürlich ist sie wie alle großen wissenschaftlichen Leistungen nicht unvermittelt und ohne Borgänger, aus dem Kopfe ihres Urhebers entsprungen, und es ist reizvoll, folchen Zusammenhängen nachzugehen, die bei jeder beliche Zusammenarbeit der Völker und sein Name ist stets zu finden, deutenden wissenschaftlichen Entdeckung und technischen Erfindung vorhanden sind hängen doch die wissenschaftlichen und techmischen Leistungen einer Beit auf bas engste mit ihren gesamten öfonomi. schen und kulturellen Zuständen zusammen.
wenn es gift, gegen Völkerhaß, gegen geistige Beschränkung jeder Art, für fulturellen Fortschritt und Bölkerfrieden einzutreten.
Wir wünschen dem heute Fünfzigjährigen noch viele Jahre glücklichen Erfolges, ihm selbst zur inneren Befriedigung, den Bölfern der Erde zum Segen.
Erik Juel: Jdoras Absatz
Semowitsch ist wohlhabend, zugleich ist er fnickerig. Das foll man nicht sein, wenn man eine junge Frau hat. Es rächt sich immer in einer oder anderer Weise.
Wenn Semowitsch hier nicht ausdrücklich als reich und geizig und seine Frau als in der Blüte der Jugend stehend bezeichnet und seine Frau als in der Blüte der Jugend stehend bezeichnet werden, so geschieht dies, um den Vorwurf der Uebertreibung zu Dermeiden.
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Er hat dora erst vor furzem geheiratet und ist bis über beibe Dhren verliebt. Er fann wohl zufrieden sein, ein Mann in jeinem Alter eine Frau zu haben wie Idora.
Ihre Anmut soll nicht des längeren und breiteren beschrieben werden, ebensowenig wie die förperlichen Mängel des Herrn Semomitjch aufgezählt werden sollen. Man würde nur ein Borurteil gegen Idora fassen. Man würde sagen, daß sie ihn nur wegen des Geldes genommen habe, um versorgt zu sein, um unter die Leute au tommen und ihren Schmuck zu zeigen und ihre neuen Kleider, zu alle die schönen Dinge, die Semowitsch seiner Frau angeschafft hat; denn er ist wirklich stolz darauf, sie überall zu zeigen.
Wenn er sein Haus in der Taborstraße verläßt, meint er die Einwohner flüstern zu hören: Sehen Sie, da geht Semowitsch mit seiner hübschen jungen Frau. Wie prachtvoll fie angezogen ist." Er fühlt ihren Neid im Nacken und das tut ihm gut, er schüttelt fich vor Wonne, richtet sich gerade auf, so daß der kleine, fugelrunde Bauch hervorquillt.
Es gab wohl einige, die Semowitsch warnten, als er sich verheiraten wollte. Seine alten Freunde zogen sich zurück. Eine junge Frau sagten sie sie wird sich wahrscheinlich langweilen, sie wird allerlei Schmuck haben wollen. Du bist ein alter Trottei Semowitsch, fagten sie, und dann gingen sie ihrer Bege
Aber Semowitsch heiratete nichtsdestotrotz und es zeigte sich, daß Idora alle Prophezeiungen der Freunde zuschanden machte. hatte sie auch nur ein paar seidene Strümpfe während all der Monate verlangt, die sie nun schon verheiratet waren?
Zugestanden, Eemowitsch hatte sie ja mit allem ausgestattet hatte den Schmerz der Ausgaben auf einmal getragen. Ja, man dente, Semowitsch geht mit seiner Frau zum Tanz, sowohl zum Vormittags- wie zum Abendtanz der großen Etablissements. Semowitsch jazzt mit 3bora im Arm und fühlt sich glücklich dabei, fein Eigentum zu zeigen.
Winterſtürme haben, daß die Palmen voll Schnee sind und in den Riviera- Tunnels Eiszapfen hängen. Mit der Blumenpracht ist es zu mancher Jahreszeit nicht immer so reichlich bestellt. Die Beete und Blumen in den Anlagen werden vorsorglich schon immer am Spätnachmittag mit Tüchern bebedt, daß die jungen Blüten nicht nachts erfrieren. Ach, es gibt, bei näherer Betrachtung, fopiele Dinge, die einem auffallen fönnen und auf das Konto Märchen von Monte Carlo" fallen.
Gehört es nicht auch zum anderen Monte Carlo", menn fich da ein armer, Don Krämpfen befallener Menschenbruder im Rinn stein wälzt und feiner von den Umstehenden hinzutritt, um Hilfe zu schaffen? Da eilen und stürzen die vielen Reichen zu Fuß und in ihren eleganten Autos in den Klub, aber teiner denti da an das Leid der anderen. Die Rücksichtslosigfeit triumphiert. Gerade biefer fall prägte fich mir als typisch ein. Auch der Armut an und für fich schenkt man menig Gehör und Barmherzigkeit. Aber auffallend, wie man die ,, Armen" im Klub ,, unterstügt", ein trauriges. Stapitel Monte Carlo . Da suchen sich bessere Damen" an reiche Spieler 311 drängen und halten unter Erklärung ihrer Notlage die Sand auf. Es gibt auch Spieler bort, bie tagelang fein Mittagessen in den Magen bekommen haben, meil sie heller und Pfennig per
Kommt einmal jemand, der für Jdora infliniert, jo fann es Semowitsch auch einmal einfallen, feine Zustimmung zu einem Tanz zu geben. Da fißt er denn und sieht zu und paßt auf. Nein, er hat allen Grund dazu, mit seiner Frau zufrieden zu sein. Bescheiden, hingebungsvoll und genügsam sie ist wirtlich eine ideale Frau. Bald tommt Jdoras Geburtstag. Der erste in ihrer... Ehe und Semoroitsch fragt sie, was fie fich wünscht. Eine Flasche Parfüm? Handschuhe? Eine rote Blume für ihren Mantel?
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Semowitsch macht diesen und jenen Vorschlag. Aber er steckt doch gewisse Grenzen, wie man sieht. Er rechnet mit einer annehm baren Summe.
Aber Idoras Bescheidenheit überwältigt ihn. Sie legt ihre Wange an seine Wange ein paar neue Absätze für ihre Tanzschuhe das ist alles, was sie sich wünscht. Ein paar neue Abfäße! Semowitsch lacht. Ein paar neue Abfäße, hat man so etwas schon gehört! Wie die Wigeleien der Freunde zuschanden werden. Die feinsten und hübschesten Absätze, die es in der ganzen Frembe gibt, soll Idora haben. Das schwört Semowitsch, lind wenn Semowitsch schwört, hält er sein Wort, das ist mun einmal fein Geschäftsprinzip. An irgend etwas muß der Mensch sich doch halten.
Beim Juwelier in der Kärtnerstraße stehen ein paar hohe Abfäße für Tanzschuhe aus vergoldetem Silber mit eingelegter fönigs= blauer Emaille. Diese Abfäße hat Jdora gesehen, diese Abfäße will fie haben für ihre Tanzschuhe.
Semowitsch beklagt sich, er jammert, er zerstört seine Frisur beim Raufen der Locken, aber er bezahlt.
Er hat geschworen, also hält er sein Wort.
Die neuen Abfäße für Idoras Schuhe kosten nicht weniger als 300 österreichische Schillinge. Semowitschs Giüd hat einen Stoß bekommen. Nicht wegen der Ausgabe die Dreihundert nimmt er von seinem Bankkonto und er bekommt sie wohl bei einem guten Geschäft wieder herein.
Nein, darum handelt es sich nicht, hingegen darum, daß die Klügere den weniger Klugen hineingelegt hat und daß er, Iman Semowitsch, der zweiten Stategorie angehört und nun auf der Hut fein muß, wenn es sich um Idora handelt.
Armer Semowitsch, ihre neuen Abfäße haben fast sein Herzchen zertreten. ( Autorisierte Uebersehung von David Luschnat)
spielt haben und nun auf die großen Gewinner warten, die ihnen von ihrer Fülle einen Brofamen abgeben, der dann natürlich wieder aufs grüne Brett geworfen wird. Gerhard Krause,
gesellschaft hat aus blinden Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren Ein blindes Kinderorcheffer. Eine New- Yorker Wohltätigkeits. ein Orchester gebildet, das regelmäßig Konzerte veranstaltet, deren Erträgniffe in die Blindenfürsorgefasse fließen. Ein befannter amerikanischer Komponist hat für diese seltsamen Musikanten eine besondere Sinfonie tomponiert. Das Orchester ist sehr vielfarbig besetzt, es find Bioline, Piano, verschiedene Trommeln, Triangel, Simbeln, Tamburins und Gongs vertreten.
Die Berbreitung der englischen Preffe. Die Londoner Zeitungen werden föglich von 40 Millionen Menschen gelefen. Die Morgen blätter haben allein in England einen Kreis von 9½ Millionen Lejern, die Abendblätter einen folchen von 6½ Millionen, wäh rend die Sonntagszeitungen 11 bis 12 Millionen Interessenten mit der Bemerkung herausgegeben, daß fie nur für das englische finden. Diese Bahlen werden vom Verband der englischen Presse Gesamtreich Geltung haben. Hingu lommen, die im Auslande per triebenen Eremplare, die die Ziffern beinahe verdoppeln. Jeboch ist hierüber eine genaue Zahl merkwürdigerweise nicht festzustellen.