Einzelbild herunterladen
 
  

Im Wandel der Zeilen.

Als Prinzessin Schaumburg-Lippe außer Wettbewerb kor» concours!

Als Krau Zoubkoff in Konkurs!

Kupprecht und Stahlhelm. Ein Wttielsbach- hohenzollernscher Froschmäusekrieg.

hohen - rufen

Der bayerische Exkronprinz Rupprecht steht mit dem Stahlhelm in Verhandlungen wegen der Uebernahme des Protektorats über einen.Reichssrontsoldatentag". der im Sommer in München abgehalten werden soll. Er hat die Annahme des Angebots abhängig gemacht.won bestimmten. den bayerischen Belangen Rechnung tragenden Vor- cmssetzungen. die ihm bei der früher nicht klar föderalistischen Einstellung des Stahlhelms nötig erschienen seien." Die Fühlungnahme des Exkronprü�en mit dem' Stahl- Helm beginnt nun, sich nach zwei Testen auszuwirken.-Auf der einen Seite zeigt sich die Bayerische Volkspartei verstimmt. auf der anderen" sind. aber auch., gewisse preußisch- '' oller nsch'e Rio aslstäie n« Das

auf Lest' Plan T,_..____ ien. töas völkische»Lwrtsche Lasebl«stt?! macht zu ihreM Sprachrohr. tndeM es schrewt: Zunächst: Hat man schon je einmal einen Höh eNzotlern in« Berücksichtigungpreußischer Belange" als DsdioM-ng für irgend- etwa» stellen sehen? Zum andern: Hat der Stahlhelm schon einmal einem chohenzollern dasProtektorat" über einen Reichsfront- soldateniag in Preußen angeboten? Es tut sich etwas." Die völkischen Sameroden«N Stahchelm haben vielleicht die Freundlichkeit, bei der politischen Leitung ihres Verbandes anzufragen, ob das uns zutommends Gerücht richtig ist, daß«in bekannter Stahlhelms ührer erklärt haben soll: Ts fei doch nicht so schlimm, wenn zunächst einmal ein Wittels- bacher auf den Thron käme"...

Was unsererseits dazu geschehen kann, dieseStabilisierung des mnerpolitischen Kurses" in Deutschlaich zu verhindern, wird geschehen.'' Selbst ans Kosten derbayerischen Belange", die anscheiiiend entgegen der Ansicht Bismarcks heute für gewisse Leute dach noch den Einsatz der Knochen preußischer Grena - diere wert sind. Vorausgesetzt naturlich, daß diese preußischen SrckdätencknHchep. den Morsch in den lichtvollen Süden nu dnachen. Der notwendige Gleichschritt' bei dieser Eroberung Münchens scheint uns vorläufig nicht vorhanden zu sein ' Die Vermutung, daß sichetwas tut", scheint uns ganz richtig zu sein, mag es sich auch nur in einem kleinen Si'mof ach'swliM Einstmeilen ist nur soviel sichtbar, daß die preußisch- hohenzosternsche� Linie des Monarchismus einen b a n e r i- Tsch-fe|Ntch;H i d-f p u t f ch mit Hilfe des�.ONWstms signall- sterk und chre i Absicht ankündigt, diesekt Putsch ,�u ver- hindern". Beginnt damit ein neuer Streit der Dynastien um den deutschen Kaiserthron? Dann würde sich wieder einmal das Wort von Marx bemahrhesten, daß sich oft als Farce zu wiederholen pflegt, was sich einmal in der Weltgeschichte als Tragödie abgespielt ha,. Abgesehen davon bleibt bemerkenswert, daß dem Stahl- Helm jetzt van monarchistischer Teste bayerische Königsmacher­pläne nachgesagt werden, wenige Tage nachdem er dem Präsidenten der Deutschen Republik seine Loyalität gegenüber der geltenden Verfassung erklärt hat.

Flucht nach Preußen! Oeutschbraunfchweigischaatiouale verlangen Ausnahme. Es geschehen Zeichen und Wunder: Die Deutsch - nationalen des Freistaats Braun schweig haben den Antrag gestellt, die sozialistische Landesregierung solle sofort mit der preußischen Regierung in Verhandlungen ein- treten, um den Anschluß Brauns chweigs an Preußen baldigst herbeizuführen. Die offiziellenMit- tellungey der Deutschnationalen Partei" geben die Tatsache dieses Antrages sozusagen parteiamtlich bekannt,, natürlich nicht ohne diesozialdemokratische Mißwirtschaft" in Braun- schweig in Grund und Boden zu verdammen. Sic sprechen sogar von einem Staatsbankrott des Landes und versichern. daß ihre Parteifreunde den Antrag gestellt hoben, trotzdem er gegen ihre föderalistische Ueberzeugung gehe... Richtig ist. daß die braunschweigische Regierung sich in der Zwangslage befindet, Steuern erheben zu müsien, nnddoß die Vorstellung vom Steuerzahlen bei den DeutschnatraWen und ihren Sesinnungsvermandten Angstzustönde bedenklicher Art hervorruft. Die übrigen b ü r g« r l i ch e n P r t e i« n des Landes Braunschmeig, das jahrelang die Mißwirtschaft einer Stahlhelm-Regiernng übelsten Angedenkens ertragen mußt«, sind durch den deutschnationalen Dringlichkeitsantrag einiger- maßen überrascht. Sie wollen natürlich nicht ins Hintertreffen geraten. So haben denn die Demokraten in Verbindung mit der Wirtfchaftspartei und dem Bauernbund den Antrag gs- stellt, die Landesregierung solle mit der Reichsregieruny ver­bandeln, um Braunschweig zum Rcichsland er- klären zu lassen! Das ist auch nicht übel. Aber besser ist das deutfchnatio- nale Verlangen, das nichts weniger als die Flucht von Braunschweig nach Braun preußen darstellt, nach jenem Braun-Preußen, das sonst in der deutschnationalen Agitation als der Hebel größtes im weiten Umkreis bezeichnet zu werden pflegt. Aber wie auch die Gründe sein mögen, die zu dem Antrag geführt haben, so scheint er uns doch sehr er- wägenswert. Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, daß die Mehrzahl der deutschen Kleinstaaten in schwerer F i n a n z n o t sind, wie übrigens das Reich auch. Das sind die Folgen des Krieges und der daraus resultierenden Dauer- lasten. Es ist deshalb durchaus verlogen, wenn die Deutsch - nationalen den angeblichen Staatsbankerott Braunschweigs aufsozialdemokratische Mißwirtschaft" zurückführen. Man weiß doch aus tausendfachen Klageliedern, wie schlimm es in Bayern und Württemberg um die Finanzen steht. Dort sind seit Iahren deutschnationäl-schwarze Regierungen am Ruder. Aber sie verstehen es, wie Held und Schmelzle, um so lauter aufdasselbePreußenzu schimpfen, bei dem die Brcmnschweiger Hugenberg-Freunde jetzt Zuflucht vor dem heimischen Steuerzettel suchen. -» nebligen» wirb auch im Südwesten de» Reiches die Frage der Anglledenmg tebhast besprochen. Der hessisch« Innenminister, Genosse Seuschner, hat kürzlich öffentlich vorgeichlogen. aus dem bis­herigen Freistaat Hessen unter Hinzuziehung preußischer Gebiets- ieile ein rheinmainische» Reichsland zu errichten, also die Eigenstaatlichkeit Hessens aus Verwallungsgründen aufzugeben. Darauf hat jetzt der-pr e u ß i sch« Innenminister Genosse Grzesins?!' geantwortet. Dieser empfiehlt ein« Lösung der Frage durch einen hessisch - preußischen Staatsvertrag, durch chn tonnte Hessen als ein Perwaltungsgebiet unter«wer besonderen Verwaltung stehen, über deren Charakter und Führung eine Verständigung zu fnden sei. Preußen würde sich verpflichten, in den Gebieten der Provinz Hesfen-Rasfau. die mit dem Land« Hessen zu einheitlicher Verwaltung zusammengefaßt werden sollen, auch eine einheitliche Zuständigkeitsverteilung und Behörde norganifation durchzuführen. Di« Einzelheiten müßten im voraus Mischen Hessen , Preußen und dem Reich vereinbart »«den. Preußen würde sich bereit erklären, dementsprechend auch die Selbstverwaltung des geplanten Gefamtgebietes zu fördern, atso unter Umständen auch solche Ausgaben möglichst der asmeinsamen Selbswenvaltung dieses Gebietes zu übertragen, die in den übrigen preußischen Provinzen nicht Angelegenheit der Selbstverwaltung sind. Daneben käme in Betracht, dem hessischen Bezirksvsrband innerhalb des gemeinsamen Derwaltungsgebiets b e- sondere Selbstverwaltungsrechte einzuräumen.

Trotzkis Einreisegesuch. Mitteilungen seines Anwalts an die Regierung. Ale Rechtsvertreter Trotzkis hat Reichstagsabgeordneter Dr. Kurt Rosenfeld der Reichsregierung und der preußischen Re- gierun'g mitgeteilt, daß Trotzki lediglich den Mensch hat. m Deutschland ' Kuraufenthalt zu nehmen, um sein« Gesundheit roiederherzustellen, daß er keinesfalls in öffentlichen Versammlungen auftreten will und daß er nur den Wunsch hat, im Rahmen der d«ut- jchen Gesetze eine schriftstellerische Tätigkeit auszuüben. Stach Mit- teuungen Trotzkis hat ihm die russische Regierung neuer» ding» versichert, daß st« ihrerseits alles getan Hobe, was sie könne, um die deutsch « Regierung zur Erteilung der Einreiseerlaub- ni» zu veranlassen.(?) Da außerdem bekannt geworden ist, daß der preußisch« Innenminister gegen die Einreise Trotzkis in Preußen nichts einzuwenden hat, darf nu-nmshr erwartet werden, daß Trotzki sich in einen preußischen Badeort begeben kann. Empfang bei Trotzki . Koastaattnopel, 16. März.(Eigenbericht.) Trotzki empfing die hiesigen Vertreter der deutschen Presse und unterhielt sich mit ihnen mehr als eine Stunde. Der Haupt- grund seines Wunsches, nach Deutschland zu übersiedeln so erklärte er, sei die Notwendigkeit spezialärztlicher Behand- l u n g. Falls ihm Deutschland nur einen befristeten Aus- enthalt gewähre, würde er sich noch Beendigung seiner Kur in Wiesbaden , entweder in Norwegen oder Holland niederlassen. Die Meldung, daß er ein Landgut in Südsrankveich gekauft habe, sei l e i d e r f a l s ch. Trotzki äußerte sich auf Wunsch auch über die gegenwärtigen Verhältnisse in Rußland . Nach seiner Auffassung bedeutet der Bolschewismus für das russische Volt die S e l b st- erhallung. Ein kapitalistisches Rußland wäre nach dem ver- lorsnen Krieg«in« Kolonie Amerikas geworden. Die Hoff- nung der Weißgardisten auf einen baldigen Zusammenbruch des Sowjetregimes würde sich nach stlner lleberzsugung nicht erfüllen: ein« Gegenrevolution hätte nur faschistischen Charakter. Dem Berichterstatter desDaily Telegraph " sagte Trotzki u. a.. Deutschland sei das einzige Land, wo er zu wohnen wünsche. Er wolle jedoch eranal sehr gen» da» Britisch « M»se»« be-

suchen, und er frage sich, ob er die Erlaubnis der britischen Regie- rung dazu erhalten würde. Es fei unbedingt notwendig für England, die diplomatischen und die Handelsbeziehungen mit Sowsstrußland wiederaufzunehmen. Beide Länder müßten bis zu einem gewissen Maße das Vergangen« aus-' löschen. Der Tag werde kommen, an dem Großbritannien an der Tür Rußlands werde klopfen müssen. Es steh« in der. großen Gefahr, von Amerika verdrängt zu werden. Trotzki betont« schließlich, er wolle nichts mehr mit der aktivenPolitikzutunhaben, und sich künstig ganz schrift- stellerischer Arbeit widmen._

Die Einschließung Torreons. 3000 VundeSsoldaten gegen 5000 Rebellen. Mexlko. 16. Htärj. ver Fäll der Stadl Torreon, vor der Z0S0 Wann der Armee Calle»' stehen, wird für die vächftev 24 Stunden erwartet, vi« Auf­ständischen in Torreon sollen über 5000 Wann verfügen. Aus- ständische, die au» Durango flohen, konnten Torreoo nicht«ehr erreichen. Ein Siegesbericht der Gebellen. Zuarez über New Fork, 16. März.(Associated Preß .) Das revolutionäre Hauptquartier gibt bekannt, daß die Stadt A g l a s C a l i e n t e, die auf halbem Wege zwischen der Haupt­stadt Mexiko und Torreon liegt, durch Rebellentnuppen erobert worden ist. Bei der Einnahme der Stadt wurden viele Soldaten der Bundestruppen getötet und ein« große Anzahl gefangen- genommen. Das revolutionäre Hauptquartier mißt der Ein- nähme von Aglas Caljentes große Bedeutung bei, da hier- durch die Verbindung zwischen den aus Torrean vorrückenden Bundes- armeen unterbrochen werde., Stephan Walsh, britischer Gewerkschaftsführer und Abgeovd- neter, Kriegeminister in der Arbeiterregierung Maodonald, ist«n Alter oon 70 Jahren g e st o r b e >r. Der Konkurs der Frau Subkoff, der Schwester des Exkaisers, ist ji. a. daraus zurückzuführen, daß sie Wechselverpflichtungen in Höhe oon 80 00» Mark hat und außerdem den Preis für einen an- gekauften Rennstall in Höhe von 137 000 Mark nicht zu entrichten weiß. Spaß muß sein..Kynll Romanow ,einzig berechtigter russischer Thronprätendent" und Dauergast Frankreichs , erläßt ein Manifest, wonach er das Kaisertum herstellen, ab« das Sowjetsystem beibehalten wolle»

Amanullahs Wiederkehr. Auch von Engländern anaeküadiqt. Peschawar über London (Daily Telegraph "), 16. März. Der afghanisch*! Führer H a sch i m Khan, der mit General Nadir Khan zusammen Peschawar verlassen hatte, beabsichtigt am 18. März in Höda südlich Jellalabad eine Dschirga(Rat) der Stämme abzuhalten, bei der versucht werden soll, eine Vereinbarung für k ü n f t i g e Aktionen zu erreichen. General Nadir Khan hat sich mit ähnlicher Absicht nach Khost begeben. Habibullahs Einfluß schwindet in Kabul infolge Geld- u n' d L« b« ff»rn i t t« l- mangels rasch. Seine Truppen desertieren, und«s sei nicht un­wahrscheinlich, daß sich sein Regime schnell dem End« nähert. Amanullahs Einfluß wächst dagegen, sein Vormarsch auf Kabul wird wahrscheinlich sehr bald beginnen. Ultimatum Amanullahs an Habibullah Nach Meldungen aus Moskau Hot Amanullah an Habibullah «in Ultimatum gerichtet, in dem er die Usbergab« der Stadt Kabul innerhalb 72 Stunden verlangt. Kabul wird von Tnippen Amanullahs eingeschlossen.

Gtraßenschlacht in Tokio . 9 Tote, 27 Verwundete Tokio , 16. März. Die linksgerichteten japanischen Gewerkschaften veranstalteten am Freitag eine Gedächtnisseier zu Ehren des kürzlich ermordeten japanischen Kommunistenjührers, Abg. I a m a m o t o. Während der Kundgebung o e r h a f t e t e die Polizei einen der Redner. Nach Beendigung der Versammlung gab es Zusammenstöße. Die Polizei, angeblich angegriffen, gab drei Salven ab, wodurch neun Personen getötet und 27 verwundet wurden.

3n Riga hat die politische Polizei da? Zentralkomitee der (illegalen) Kommunistischen Partei Lettlands bei«ncr Geheimsitzung überrascht, alle sieben Anwesenden und zahlreiche Schriftstücke, dar- unter Moskauer Instruktionen sowie Abrechnungen über Propa- - gandagelder wurde» beschlagnahmt. Unter den Berhastoten sind zwei, die mit falschen Pässen' nach Lettland gekommen waren, ferner ein Stadtverordneter und ein Beamter der Sowjethandelsvertre- tung. Hausfuehungen bei den Mitgliedern des Zentralkomitees Haft «» w«»t«r« P«rtzajä»»g«» zur Foto«.