ftürtgni&Dnttcn Bruch dadurch aus der Welt zu schaffen, daß dw neuen Begünstigungen nur für die Klein- und Mittel- dauern gelten sollen, während die„Kulaki ", die Großbauern, nach wie vor unter einem wirtschaftlichen wie politischen Aus- nahmczustand bleiben. Die Sowjetmacht schickl sich an,„sowohl die technische wie die s o z i a l e Rekonstruktion des flachen Landes durchzu- führen". Aber sie übersieht, daß die sogenannte„soziale Re- konstruktion", d. h. der Vernichtungskampf gegen die bemittel- ten Bauern in einen schroffen Gegensatz zu der„technischen Rekonstruktion" der rückständigen russischen Landwirtschaft gerät. Denn die linkskommunistische Nivellierungpolitik auf dem flachen Lande führt nicht zur Sozialisierung der Landwirtschaft, sondern nur zu ihrem Zurückbleiben und ihrem Verfall. Die sogenannte„strenge Durchführung der Klassenlinie auf dem flachen Lande" wird eben deshalb in der Praxis mit einer spontanen Vereinigung aller Schichten der Bauern- schaft zu einer Einheitsfront gegen die Wirtschaftspolitik der Diktatur beantwortet. Die neuen Konzessionen der Sowjet- macht werden diese spontan« Einheitsfront kaum zerrütteln, vielmehr noch festigen, da die Dauernschaft als Ganzes diese Kozessionen als den Sieg ihrer„passiven Re- s i st e n z" in der Form des Getreidestreiks betrachtet. Die zahlreichen sogenannten Kulakenbriefe, die jetzt in der „Prawda" veröffentlicht werden, bestätigen, daß sich nicht nur die Großbauernschaft, sondern vielmehr die gesamte Bauernschaft, die aus der Agrarrevolution als eine Klasse der Dorfbourgeoisie hervorgegangen ist, nach der Entfesselung der kapitalistischen Wirtschaftsmethoden in Stadt und Land sehnt. Die Zwangskollektivierung wird in diesen Briefen als „Wiederkehr der Leibeigenschaft" gebrandmarkt. Die neuen Konzessionen werden das politische Selbstbe- wußtsein der Bauernschaft, das auch in den neuen Sowjet- wählen zum Vorschein kommt, nur noch erhöhen. Dasselbe gilt für die kommunistische R e ch t s o p p o f i t i o n. die die Konzessionen an die Bauernschaft dem Polbureau abgerungen bat. Das unaufhörliche Trommelfeuer nach rechts kann den sachlichen Sieg der Rechtsopposition nicht verschleiern. Noch vor kurzem wurden Mandelstamm und manche andere Nechtsoppositionelle grausam gemaßregelt, da sie eine eigenartige„Theorie der Konzessionen" zur Rettung der Parteidiktatur aufgestellt hatten. Jetzt unter dem Druck der wirtschaftlichen und politischen Krise ist die Stalinsche Füh- runa gezwungen, diese„liquidatorische" oder, um mit Trotzti zu sprechen,„im Grunde genommen thermidorische" Theorie in der Praxis anzuwenden. Aber die vorhandene Reserve der Konzessiv- n e n, die der Diktatur zur Verfügung steht, ist sehr be- grenzt. Zu scharf sind die Fragen der Wirtschaftspolitik ge- stellt, zu stark ist die Gärung in den verschiedensten Schichten l'esonders auf dem flachen Lande. Ist aber die Reserve der Konzessionen erschöpft, dann kommt die Sckstckmlsstunde der Diktatur. Von dem akiiven Eingreifen der Arbeiterklasse in den Gang der Ereignisse wird es zum großen Teil abhängen, ob die unvermeidliche Ueberwindung der bolschewistischen Diktatur sich in der Richtung zur Demokratie oder zum Bona- partismus vollziehen wird...
Nachfeier eines 80. Geburtstages. Tirpih der Prophet der Revolution.
Die deutschnationale Press« hat gestern mit ungeheurem Auf- wand von Zeitungspapier und Druckerschwärze den 80. Geburtstag des Großadmirals a. D. Tirpitz begangen. Man hat feine ongeb- lichen Verdienste stürmisch gefeiert, seine Reden und Schriften massenhaft zitiert. Dabei fällt freilich die Sargsalt auf, mit der um ganz Wesentliches herumgegangen worden ist. Die Leser der Hugen- berg-Presse bekommen nur den„Schäpfer der deutschen Flotte" und den ohne eigenes Verschulden oerhinderten Sieger Im Seekrieg gegen England zu sehen, nicht aber den Mann, der während des Krieges vernichtende Kritik an der Monarchie geübt und die Revolution prophezeit hat. Dorum mag man es als«ine nützliche Ergänzung der Festartikel von gestern betrachten, wenn hier ein paar Sätze aus den Kriegsbriefen des Großadmirals in die Erinnerung zurückgerufen werden. So schrieb Herr v. Tirpitz schon am 23. August 1914: .Lch zittere in erster Linie für unser Deutschland , dem ich die Wucht und grimmige Entschlossenheit nicht in dem Maß zugetraut hätte: aber zuviel Jämmerlichkeit dadroben!" Und am 2. Oktober:„Die Leistung unseres Volkes ist großartig. Darin besteht unsere einzige Hoffnung, die Zügelführung schrecklich!" Am 13. November:„Ich habe gelitten und leid« noch mehr, daß unsere ganz« Politik derletzten Jahre Blödsinn war." Am 17. November:„Im August sind unerhörte Fehler gemacht, kein« Organisation im Bureau de» Generalstab» und später Kopflosigkeit, die, wie jetzt hier allgemein eingesehen wird, zu dem unnötigen falschen Rückzug führte." Am 18. November:„Wenn nur der Kopf ander« wäre, die Nation ist glänzend." Am 22. Januar 1915:„Je mehr ich sehe von der Neichsleitung durch den Kaiser und den Kanzler, je mehr schwindet meine Hoffnung." Am 22. März:„Ich habe diese Zietlosigteit, dies« Fan- saren dabei jetzt seit zwei Jahrzehnten miterlebt und gesehen, wie jedes Ressort für sich arbeitet, alles sich an„Ihn" drängt, dem man den Glauben beibringt, alles selbst zu machen und von dem so große Borteile ausgehen.— B y z a n z I Und nun haben wir diesen furcht- baren Krieg und dasselbe Durcheinander und dieselbe Ziellosigkeit." Am 23. März:„Wir sind nicht nur politisch, sondern auch militärisch in den Krieg hineingetapert." Am 26. März:„Es ist ein unerhörtes Versagen
unserer Oberschicht, mitverfchuldet durch dl« Spitze." Und schon am 20. September 191.4 hieß es: „Vielleicht rettet uns das Volk und feine Kraft. Mit dem bis- herigen Sasien- und Kloffenwefen ist es vorbei. Sieg oder Niederlage. Wir bekommen die reine Demokratie." Und ähnlich am 3. März 1915: „Zch teile deinen Glauben an unser Volk, aber die Gefahr liegt nahe, daß wir e r st durch eine Revolution dnrchmüssen, an Stelle der Evolution." Herr von Tirpitz hat allerdings seine Ankündigung, er werde nach dem Krieg„unter die Sozen gehen" und sich„ßaternenpsähle aussuchen",'nicht wahrgemacht. Cr hat vielmehr sein politisches Asyl, wie es sich gehört, bei den Deutschnahonaleu gefunden. Deswegen hätte ihm aber die deutschnationale Presse doch nicht den einzigen Ruhm, der ihm bleiben wird, versagen sollen: den Ruhm nämlich, ein vernichtender Kritiker der Monarchie, ein Prophet der Revolution und der Demokratie gewesen zu sein. Erich sieht weiße Mäuse. Und muß deshalb vor Gericht. Euxhaven. 19. März. Am Mittwoch findet vor dem Amtsgericht Cuxhaven die Der- Handlung in der Privatklage Sparr gegen Luden- d o r f f statt. Bei dem Prozeh handelt es sich um die Klage des Inhabers eines photographischen Ateliers, Heinrich Sparr, der seit 1920 in Cuxhaven wohnt, gegen den General a. D. Erich Ludendorsf wegen Beleidigung. In dem Buch:„Die Vernichtung der Frei- maurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse", dessen Verfasser Erich Ludendorfs ist, wird auch ein Bild einer Loge gebracht, die während des Krieges in St. Ouentin tagte. In der Erläuterung zu diesem Bild wird gesagt, daß die auf dem Bild befindlichen Deutschen nicht nur Spionage zugunsten der Feinde unterstützt hätten, sondern daß der einzige Zivilist unter den zwölf in Uniform befindlichen Deutschen ein französischer Freimaurer sei. der an dieser Spionage beteiligt gewesen sei. Der angebliche sranzösische Zivilist ist ein einer alten Hamburger Bürgevsamilie entstammender Photo- graph, der in Wandsbek ansässig ist und seit 1920 in Cuxhaven ein phtographisches Atelier betreibt. Sparr hat nun eine Privatklage gegen Ludendorsf wegen öffentlicher übler Nachrede angestrengt.
Die„Vauernfroni" brüchig. Differenzen am schein. ««n, 19. Marz. "mdesökpiwmierei Bolkig, langjähriges VorstavHsmüglied und stelloeetrstenber Vorsitzender des Rheinischen Bouornnereinz. der größten rheimschen landwirtschaftlichen Organisation, hat seine A e m t a r im Rheinischen Bauernversin niedergel-gt. In einem längeren Schreiben an den ersten Bor- stponden, n. Los. sagt Bollig u. a., aus ernster Sorge um die Zukunft der Landwirtichait und wegen schwerster Bedenken gegen die Verschmelzung de? Organisationen der Bauern- nergine und der Landbünde des Reichslandbundes, sehe er sich zu diesem Schritt gezwungen. Die Verantwortung für diese Ent- Wicklung könne»r nicht tragen. Cr halte die Verschmelzung grundsätzlich nicht für nichtig. Große Teile des deutschen Bauernstondes würden die Verschmelzung sicher ab- lehnen. Er sehe daher in der geforderten Cinheüsorganisation sein« Einheit, sondern Führer und Landvolk zerreibende neue Zersplitterung. Der deutsche Bauernstand bilde im Volks- aanzen nur 27 P r o z., bleibe also angewiesen auf die Zusammen- crbcit mit den anderen Benifsständen. Oer Landvolkmann vor Gericht. Gefängnis wegen Anreizung zur Steuerverweigerong. Flensburg , 19. März. Vor dar Großen Strafkammer des Landgerichts Flensburg als Berufungsinstonz wurde gegen den Bauer Wilhelm Hamtsns aus ?�ts>chüll wegen Beleidigung und Aufreizung zur Steuerverweige- rung verhandelt. Ts handalt sich um zwei Prozesse. Der erste betrifft di« Beleidigung«ine« Steuererheber«. Hamtens, her als Führer bei den sogenannten Landvolkkundgebungen auf- tritt, wurde dafür verantwortlich gemacht, daß ein Gesuch auf Stauerniederschtagung einer Steuer in Höhe von 28 M. abgelehnt wurde. Nach längerer Verhandlung wurde sowohl die Berufung des Angeklagten als auch der Staatsanwaltschaft zilrückgewiesen. Es hle-bt bei dem Urteil der Borinstanz in Höhe von 300 M. Die zweite Anklage behandelt die Aufreizung zur Steuern er- Weigerung. Diese wird in einem offenen Brief erblickt, den der Angeklagte im Auftrag der Landvalkbewegung an die Ge- meindeoorsteher seines Kreises gerichtet hat und in dem er aufforderte, den vorgesetzten Behörden mitzuteilen, daß alle Gemeindcmitglieder nicht länger in der Lage seien, Steuern zu zahlen. Außerdem soll d«r Angeklagte in einer Versammlungsrede zur Steuerverweigerung aufgefordert haben. Die Zeugeimussagen über diese Rede waren widersprechend. Er selbst behauptet, weder in der Bcrsammlung noch in dem offenen Brief zu einer Ttcuervarweigerung aufgereizt zu haben. Das Gkricht war jedoch anderer Ansicht und verurteilte den Angeklagten zu vier Wochen Gefängnis. Am Nachmittag wurde gegen neun Landwirt« aus Dithmarschen , darunter zwei Gemeindevorsteher, verhandelt, die im November vorigen Jahres in Sunden«Ine Pfändung gewaltsam verhindert hatten, inhem sie sechs Ochsen, die auf dem Hamburger Markt ver- steigert werden sollten, auf dern Wege zum Bahnhof in Sunden ob- fingen. Das Schöffengericht in Husum hatte wtf QMdstrosä von 50 bis 100 M. erkannt. Da« Landgericht verurteilte die beiden Gememdevorsteher zu 500 bzw. 400 M. und die übrigen Angeklagten zu j« 300 W. Geldstrus«,_____
Zur Widerlegung der Gerüchte, daß �rotzki gar nicht trank sei, sondern eine Krankheit nur vorschütze, um die Einreiseerlaubnis nach Deutschland zu erhalten, hat sein Vertreter, Rechtsanwatt Dr. Kurt Rosenfeld, der Reichsregierung und der Preußischen Regio- r.ung jetzt«in Gutachten de» Professors Dr. Iulrus Citron überreicht. Aus den Erklärungen dieses Arztes geht hervor, daß Trotzki bereit» im Jahre 1926 in Behandlung deutscher Aerzte ge- wesen ist, daß er damals in Berlin operiert wurde und daß die ärztliche Behandlung nicht abgeschlossen iverden konnte, weil Trotzki vorzeitig noch Rußland fahren mußte. Prof. Citron hat die Notwendigkeit der Fortsetzung der ärzt- lichen Behandlung ausdrücklich bescheinigt und auch erklärt,' daß
dar Wunsch Trotzkis. von den deutschen Aerzten, die chn durch nHih» wöchige Beobachtung und eingehend« Untersuchung am heften kennen, wetterbehandelt zu werden. Medizinisch gerechtfertigt ist. Kriegsprophezeiung Trotzkis. Sonstankinopel, 19. März. fRsuter.Z In einer PreffearilSrung sagt Trotzki . daß aus den Gegensätze« zwischen England und den Dereinigten Staaten im Krieg innerhalb der nächsten zehn Jahr« zum Ausbruch komme« müsic. Gegenwärtig wolle sich Amerika die Herrschaft zur See sichern und Englands marttim« Vorherrschaft brechen. Der Kellogg-Palt beschleunige den Kriegsausbruch.
Verfassungskunde in den Schulen. Dankenswerte Anweisung des preußischen Kultusministers. Nach den Feststellungen der Sachbearbetter des preußischen Kuttusministeriuws bei Schulbesichtigungen entspricht die Einführung der Kinder in das Verständnis der Verfassungen des Reichs und des Freistaates Preußen oft nicht den Ansprüchen, die an die staatsbürgerliche Ilnterweisting in der Schule gestellt werden müssen. Minister Dr. Becker hat die ihm nachgeordneten Regie- rungen daher ersucht, die Schuttätc anzuweisen, diesem Unterrichts- gegenstände ihre besondere Fürsorge zuzuwenden und dabei folgendes zu beachten: Die Richtlinien vom 15. Oktober 1922 fordern die Berücksichti- gung der Verfassungen des Reiches und des Freistaats« Preußen bei der ausführlich und möglichst anschaulich zu gestalten- den Darstellung der gegenwärtigen staatlichen Derhällnisie. Die Voraussetzung für eine befriedigende Lösung dieser Aufgaben ist zu- nächst, daß lehrplanmäßig hie ausreichende Zeit für ein« solche Behandlung der Lersasiungen gesichert wird, sodann aber und vor allem, daß sie planmäßig in dem vorangehenden staats- bürgerlichen Unterricht vorbereitet wird. Nach den Nicht- linien ist Staatsbürgerkunde, d- h. eine dem Verständnis d«r Alters- stufe angepaßte Einführung in unsere staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zustände, von Ansang an im G e sch' ch t s- Unterricht und auch in anderen Fächern zu betreiben. Dabei soll stet« auf die Gegenwart Bezug genommen werden. Die« wird offenbar nichj immer sorgsam genug beachtet. Die abschließende Einführung der Kinder in die Per- fasiuiig, die zwcckinäßigsrweiss nicht paragraphenweise, sondern nach den großen Gesichtspunkten, die dem ganzen Unterricht in der Staatsbürgerkunde zugrunde gelegen haben, zu erfolgen hat, soll zum größten Teil eine klärende und vertiefende Zusammenfassung der bereit» erarbeiteten Erkenntnisse sein, so daß die Aerfasiung als das Ergebnis der bisherigen geschichtlichen Eni- Wicklung erkannt und gewertet wird.
Tschechisch-polm'scher Zwischenfall. Legionäreinfall in Teschen . Tesche«. 19. März. In der vorgestrigen Nacht wurde aus eine polnische Druckeret bei Teichen ein U e b e r s a l l von ehemaligen tschechischen Legio» nären au« der Tschechoslowakei oersucht. Sie demolierten di« ganze Einrichtung, wurden dann aber durch Revoloerschüffc ans der Druckerei verscheucht. Die Täter entwichen vor den sie ver- folgenden Polizeibeantten überdieSrenz«. In dieser Druckerei waren vor kurzem Schriften gegen die tschechojlawatijchen Legionäre gedruckt worden. Die Stadt Teschen im ehemaligen Oesterreichi Ich- Schlesien ist von den Weisen in Versailles zwischen der Tschechaslowakei und Polen geteilt worden, was natürlich dauernd Konsliktstpff gibt.
Bergwerksunglück bei Waldenburg. Zwei Bergleute erschlage». Waldenburg. IS. RWrz. Aus Grube Rüben der Reuroder hohlen, und Tnnwerke wurden durch einen;y Bruch gehenden Pfeiler mehrere Perglevle verschöllet. Der Steiger ksildebrandt und der Bergmann Herden wurden durch die eisernen Träger erschlagen. Die übrig« verschütteten könnt« noch lebend geborgen«erden.
Der Kamps um die Missionare. Voncour verteidigt die Regierungsvorlage. Parls. 19. Marz. sEig-nbsrlchi) Die Kammer setzte am Dienstag nachmittag die Beratungen über die Äonzregationsgesegs fort, nachdem die Sazioltsteit ihr«» ursprünglich geplanten Bectogungsantrag zurückgezogen hatteir. Paul-Boncour psrteidigte in seiner Eigenschost ql» Bor, sitzender des auswärtigen Ausschüsse« die neu« Bor- löge und betont«, daß die Kommission sich in völligem Cinpernehmcn mit der Regierung besind«, nachdem diese den von ihr angenommenen Entwurf zu dem ihren gemacht habe.(Auch in diesem Punkt geht Boncour seine eigenen Wege. Bereits bei der letzten Abstimmung über diese Frage hat er im Gegensatz zu der Haltung der gesamten Fraktion sich der Stimme enthalten. Diese Haftung wird in der Partei scharf kritisiert. Red. d.„V.".) Der Berichterstatter H ö r o u d betonte, daß bereits die Urheber der Trennungsgeletzgebung daran gedacht hätten, die Gesetz« in einigen Punkten zu verbessern. Man habe nicht gewollt, daß die Kongregationen eingehen, sondern daß ihre Existenz gesetzlich sei. All« sranzäsischen Außenminister hätten seither die Kongregationen im Auslände unterstützt. Es müsse betont werden, daß die vom Staat unterhallenen Laienschulen, die 34 Mil- lionen Zuschüsse erhiellen, im ganzen nur 10 000 Kinder unterrichten, mährend die Kongregationen bei 7 100 000 Franken eine Gesamt. schülerzahl von 500000 erreichen. Italien unterstützt seine Mis- sionen. ebenso Deutschland . Wenn dl« sranzösische,, Missionen heute verschwänden, so geschehe die« nur zum Sölden des fron- zösischen Einslusies. Es handele sich um die Zukunft der französischeu Geltung im Auslände.