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Owen young soll entscheiden! Krankreich enigegenkommender als die anderen?

Paris . 20. März.(Eigenbericht.) Der Präsident der Pariser Sachverständigeakoaserenz. Owen P o u n g. hat am Dienstag nacheinander die Führer der verschiede­nen Delegationen, darunter zulehl auch den Reichsbankpräsideulen Dr. Schacht, empfangen. Es handelte sich bei allen diesen De- sprechungen immer wieder darum, die reinen Reparationssorderun- gen der Alliierten mit den Zahlungsmöglichkeiten Deutschlands in Einklang zu bringen. Selbst die Pariser Presse gibt auch heute wieder zu. dah die Einigung noch in weitem Felde liege. Das Entgegenkommen Frankreichs , das die Rmkerstattuug nur der Hälfte seiner Wiederaufbaukosten verlangle, habe nur sehr wenig oder gar keine Nachahmung gesunden. DerMalin" richtet daher au Owen Poung die berechtigte Aufforderung, er möchte einen Schiedsspruch fällen, um endlich einen Ausgleich zwischen den Alliierten und Deutschland herbeizuführen. Die Deutschen , schreibt das Blatt weiter, hätten in manchen Fällen nicht ohne Erfolg zu beweisen versucht, dah bei einer Addition der Zurückzahlung der interalliierten Schulden und zur Wiedergutmachung der reinen Reparationskosten geforderten Summen manchmal Beträge heraus­kämen. die nicht zu rechtfertigen feien. Die Schwierigkeiten in Paris . London . 20. März. Der Pariser Korrespondent derTimes* sagt: Nach vorheriger gemeinsamer Beratung teilen jetzt die Führer der alliierten Dele- gationen gesondert dem Vorsitzenden Owen Poung ihren Standpunkt mit. Es muß anerkannt werden, daß die Möglichkeit einer so ernsten Meinungsverschiedenheit, daß die ganze Arbeit des Aus- schusses gefährdet werden würde, nicht ausgeschlossen erscheint. Es ist Deutschland während der Verhandlungen klar ge» macht worden, daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten keine Vereinbarung dulden werden, die eine ernste Gefahr eines Zusammenbruchs des deutschen Kredits mit sich bringt. Aber es sind Forderungen von anderer Seit« möglich, deren Annahme für Deutschland sehr schwierig sein würde. Di« bisher von den deutschen Delegierten genannten Zahlen haben geschwankt zwischen einer Gesamtsumme, die offenbor unannehmbar für die Alliierten ist, und einer Summe, die sich mehr dem nähert, was zum mindesten die britische Regierung für ein vernünftiges An-

gebot holten würde. Aber in Erwartung des Beginns des ent- scheidenden Stadiums sind Anzeichen für eine Berstelfung in der französischen Haltung bemerkbar. Man glaubt, daß Moreau in seiner Unterredung mit Owen Uaung eine Mindestsumme genannt hat, unter die Frankreich nicht gehen könne, die eine viel größere Zahlung seitens Deutschlands er- sondern würde als irgendeine Summe, die bisher die deutsche Dele- gation ins Aug« zu fasten geneigt schien. D«r Korrespondent sagt: Frankreich würde durch einen Fahlschlag der Verhandlungen und durch eine Rückkehr zum Dawes-Plan weniger zu ver- lieren haben als irgendein anderes Land, wenn auch oll« Alliierten es sich lestten können, sich mit einem solchen Ergebnis abzufinden. Die Meinungsverschiedenheit zwischen dem französischen und dem deutschen Standpunkt scheint augenblicklich die h e i k e l st e Seite der Verhandlungen zu sein. Andererseits würde ein Fehlschlag nach so langen Arbeiten sicher derartig ernste Rückwirkungen nicht nur in Deutschland ausüben, daß Grund zu der chosfnung besteht, daß die Nationen in ihrem eigenen Interesse eine Regelung zustande bringen werden. Dem Poriser Korrespondenten derFinancial Times " zufolge nannte Moreau als Summe, die Frankreich von der Mobilisierung der deutschen Schuld erwarte, 1l> Milliarden Mark, Großbritannien soll 4 Milliarden und Belgien 3 Milliarden Mark erwarten. Großbritannien hat einige U e b e r- r a s ch u n g dadurch hervorgerufen, daß es erklärte, die Balfour -Note beziehe sich nicht auf die Ansprüche der Dominions, und Groß- britannien erwarte Mckzohlungen a conto der früher von ihm an Amerika gezahlten Kriegsschulden. Die Gesamtsumme der vorgebrachten Ansprüche würde eine deutsche Annuität von 1240 Millionen Mark bis IVä Milliarden Mark erfordern. Es bestehen Anzeichen, daß Deutschland es ablehnen wird, die Zahlung einer derartigen Summe zu erwägen. Dem Pariser Korrespondenten derDaily News" zufolge erklärte Moreau in seiner Unterredung mit Owen Poung, weniger als 8 Milliarden Mark würden für Frankreich u n a n- n ehm b a r fein.

Oer Vatermord. (Fortsetzung von der I. Seite.) Es ist übrigens nicht das erstemal, daß um ein Fideikommiß unter dem hohen und mittleren Adel mit Mitteln, die gegen die Strafgesetze verstoßen, gekämpft wird. Im Jahre 1921 erregte der Fall der Gräfin Schlieffen Aussehen, die mit ihrem Sohne zusammen Mörder dang, um den Majoratsherrn umzubringen und so in den Besitz des Erbes zu gelangen. Der Borsatz der beiden war durchaus ernst, sie fielen ober Er- prestcrn in die chände, die keineswegs an die Ausführung des Mordes, sondern nur an den Bezug möglichst hoh:r Geldsummen von der an sich schon stark verschuldeten Gräfin dachten. Das außer- ordentlich mild« Urteil der Görlitzer Richter die beiden gräflichen Ucbeltäter gingen fast straffrei aus erweckte seinerzeit allgemeinen Unwillen. Um die Jahrhundertwende sprach ganz Europa von dem Streit um Wroblewo, den Majoratsbejitz der Grafen Kwilecki, in dessen Verlauf die etwa fünfzigjährige Gräfin in Berlin von der Anklage der Kinde«unterschiebung freigesprochen wurde. Namenllich die Gegenpartei focht damals mif den schmutzigsten und unlautersten Mitteln. Es war ein typisches Bild des Adels unter sich...

Thälmann -Gcharnhorst.; Von Gnaden der Oevtschnationalen. Wir haben kürzlich auf Grund der Denkschrift des ousgeschlostenen Reichsführers der Roten Jungfront die organisatorischen Verhältnisse beim Rotsrontkänrpferbund beleuchtet, namenllich die gewaltige Fluk- tuation der Mitglieder und den tatsächlichen Zyprozentigen Mit- gliederschwund im letzten Jahre. DerDeutschnational« Zeitungsdicirst hält auf Grund dieser Zahlen den Rotfrontkämpferbund für ganz besonders gefährlich: denn, so schreibt er: Weiter oben ist schon erwähnt worden, daß 1927 60000 und 1928 40 000 Rotfrontkämpser wieder aus dem Bund austraten. Das sind zusammen 100 000 Mann, die den Geist dieses Bundes in sich ausgenommen haben, die entsprechend geschult worden sind und imn eine große stille Reserve des Roten Front- kämpferbundes bilden, auf die die Dundesleitung jederzeit zurück- greisen kann, wenn es notwendig werden sollte. Wir haben also in Deutschland nicht ein cheer von militärisch aus- und durchgebilde- ten Rotfrontkämpfern in Stärke von hunderttausend Mann, w i r haben«in« Rote Armee , die vielfach stärker ist." Mit dieserRoten Armee " ist es genau so bestellt, wie mit jener Roten Armee " unter Radeks Führung, die im Kapp-Putfch im Norden Berlins operierte und den Kappisten als Vorwand für ihr hochverräterisches Verbrechen dient« sie ist nur in rechtsradikalen Köpfen vorhanden. Immerhin wissen nun die T h ä l m a n n und L e o w. wie sie den Verfall ihrer Organisation zu verteidigen haben. Sie werden mit den Deutschnationalen sogen: je mehr davonlaufen, um so größer wird die Rote Armee , der Mitgiiederfchwund ist nur ein geheimes Krümpersystem, und Thälmann wird in Heldenpose als der kom- munistisch« Scharnhorst von Gnaden der Deutschnationaien dastehen. Warum diese deutschnationale Uebertreibung? Um Vorwändc für den Stahlhelm zu haben.

Mißbrauch der Reichswehruniform. Erlaß des Reichspräsidenten über das Tragen der Uniform. Der Reichspräsident hat folgende Verfügung getroffen: Der Zweck der Uniform und die Rücksicht auf die überparteiliche Stellung und das Ansehen der Reichswehr erfordern. daß für die ausgeschiedenen Reichswehrangehörigen die Ausübung des ihnen auf Widerruf gewährten Rechtes(§ 30 des Wehrgesetzes) zum Tragen einer Reichswehruniform an bestimmte B e- dingungen geknüpft wird, um Mißdeutungen in der Oeffent- lichkeit und Angriffe gegen die Wehrmacht zu vermeiden. Ich erlasse daher zum 8 30 des Wehrgesetzes folgend« Ausführungsbestim­mungen: 1. Die beim Ausscheiden verliehene Uniform darf nicht getragen werden a) in der Ausübung eines neuen Berufs einschließlich des Vor- bereitungsdienftes dazu(gleichviel ob Staatsdienst oder sonstiger Denis), b) bei allen Veranstaltungen, an denen die Reichs- wehr auf Grund der zum 8 36 des Wehrgesetzes erlassenen Be- stimmungen nicht teilnehmen darf. Auskunft darüber können auf Anfrage die Kommandanturen und Standortskommandos er- teilen. Die grundsätzliche Befreiung der ausgeschiedenen Wehrmacht- angchörigen von politischen Beschränkungen wird dadurch nicht be- rührt. 2. Iin übrigen unterliegt die Ausübung des Rechtes zum Tragen einer Uniform keinen Beschränkungen, sofern nicht das An- sehen des Soldatenstandes das Tragen von selbst verbietet.

Revision im Heines-Prozeß. Staatsanwalt und Angeklagte legen sie ein. In dem Stettiner Heines-Prozeß ist gegen dos Urteil des Schwurgerichts vom 13. März vom Staatsanwalt Revision eingelegt worden. Auch die Angeklagten Heines, Ottow, Fräbel und Bär hoben durch ihre Verteidiger Revision gegen das Urteil beantragt.

Rachwahl in Liverpool . Konservativer Stimmenrückgang. London , 20. März.(Eigenbericht.) Die am Dienstag vorgenommen« Nachwahl in Toxteth, Bezirk Liverpool , ergab an sich keine Veränderung des bisherigen konservativen Besitzstandes. Immerhin stellt das Wahlergebnis eine Niederlage der Regierung dar. Der konservativ« Kandidat Mond, ein Sohn des Jnduftriomognaten Lord Melchett, erhielt 9692 Stimmen. Das sind 45 Proz. weniger als fein Bor- ganger im Jahre 1924 erhalten hat. Verhältnismäßig g u t haben die Liberalen abgeschnitten, deren Kandidat 6206, d. h. rund 2000 Stimmen mehr als 1924 erhielt. Di« Snmmenzahl der Arbeiterpartei blieb mit 6563 st a b i l.

Die neuesteVerschwörung gegen«emal Pascha" soll eng­lische Teilnehmer haben. Die Konstant uro peler Presse behauptet, daß vor drei Monaten der englische Oberst Edward Walter an einer Berschwörersitzung teilgenommen habe. Die türkische Polizei ''oll viel belastendes Niäterial über die Tätigkeit dieses Engländers habe».

Auch das gibi es! Wir lesen in derNationalliberalen Eorrespon- de nz": Wi� Arbeiter in der Deutschen Volkspartei .." Bei der Schaffung sozialer Gesetze finden wir d i e Abgeordneten der Deutschen Volkspartei füh­rend..." Wir Arbeiter innerhalb der Partei...* Innerhalb der Deutschen Volkspartei ! Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre, daß es immer noch Arbeiter gibt die sogar der Deutschen Boltspartei nachlaufen und dann behaupten, diese Partei sei führend in der Sozialgesetzgebung!

Weitere Sanktionen in der Rheinarmee Auch gegen Zivilpersonen. Staub statt Kohlen geliefert? Paris , 20. März.(Eigenbericht.) Der Skandal des Massensterbens in der französischen Rheinarmee scheint noch weitere Folgen ziehen zu wollen. DerMatin" teilt heute mit. daß in den nächsten Togen eine Reihe weiterer Sanktionen nicht nur gegen Militär- sondern auch gegen Zivilpersonen ergriffen werden. Alle Fehler und Verstoße, die von der Untersuchungskommission oder von den Interpellanten in der Kammer berichtet worden seien, würden ein- gehend untersucht und selbstverständlich bestraft werden. Einige Lazarelle hätten nur sehr ungenügende Mengen Kohlen erhallen können, man Hobe aber festgestellt, daß verschiedene Kohlen- lieserungen auf Reparationstonto nur von sehr schlechter Qualität gewesen seien. Anstatt Kohle sei nur Staub geliefert worden. Man darf sich wohl fragen, ob dieser letzte Satz des Matin" etwa die versteckte Drohung enchalten soll, daß die neuen Sanktionen auch gegen deutsche Staatsangehörige verhängt werden sollen. Der sozialistischeP o p u l a i r e" protestiert heute erneut gegen dieseKomödie der Sanktionen" und zitiert gleichzeitig die Namen einer ganzen Reihe von Offizieren, die die Verantwor- tung für das Massensterben tragen sollen.

Die Generalskrise in China . Ohne größere Bedeutung. Schanghai , 19. März.(Vom Privatkorr. des MTB.) Die Folgen des plötzlichen Rücktritts Kriegsminsster F e n g- j u h s i a n g s und des ebenfalls mit Gesundheitsrücksichten be- gründeten Rücktritts General Peichunghfis ist zwar in ihrer weiteren Entwicklung noch nicht zu übersehen, jedoch im Augenblick und für die Dauer des Kuomintangkongrcsses kaum bedrohlich. Die Meldung, Fengjuhsiang verweigere die Ausführung der Rankingcr Beschlüsse und Anordnungen, ist vollkommen erfunden. Deutsche Beobachter glauben, daß die akuten Schwierigkeiten überbrückt werden, da die führenden Männer einschließlich Fengjuhstangs wissen, daß neuer Zerfall und Kampf alle außenpolitischen Erfolge der Einigung unter der Nankingregierung sowie alle weiteren Hoff- nungen auf politische Erfolge gegenüber dem Ausland oder poli- tische und wirtschaftliche Hilfe vom Ausland zunichte machen würde. Daher dürfte das gemeinsame Interesse schließ- lich überwiegen und die Beilegung der latenten Differenzen herbeiführen. Dergleichen Manöver mit Rücktritts- g e f u ch e n und Abreisen, wie auch die heutige plötzlich« Erklärung des alten Kuomintangführers Tfoijuanpai, wegen Erkältung von Schanghai nicht nach Nanking zum Kongreß zurückkehren zu können, sind altechinesischeBerzögerungstaktiten und lassen keine oiettgehenden und definitiven Schlüsse nach europäischer Art zu. Dagegen verlautet zuverlässig, daß Fengjuhsiang tatsächlich krank sei. Sein Rücktrittsgesuch ist in diesem Moment, abgesehen von Krankheit, auch zu erklären aus ssiner nicht unbedingt klaren Persönlichkeit und gewissen politischen Divergenzen wegen der NichtHinzuziehung der Vertreter des linken Kuomintang-

flügels zu dem Partcikongreß. Jedoch betonte Fengjuhsiang stets die Notwendigkeit der Ausrechterhollung der politischen Einig- t e i t. Der Rücktritt Peichunghsis erklärt sich aus seinem Gefühl der Unsicherheit seiner Stellung, da seine Truppen angeblich u n- zuverlässig sind, weshalb er schon lange lavierte. Sein Rück- trittsgesuch ist daher wenig bedeutsam.

Urteil im Limbourg-prozeß. Neun Monate Gefängnis. Köln , 20. Mörz. Heute wurde das Urteil im Meineidsprozeß gegen Peter Limbourg verkündet. Der Angeklagte wurde zu neun Monaten Gefängnis verurteill, wovon fünf Monate als durch die Unier- suchungshaft verbüßt gelten.

Oer Kahrdamm brennt! Gasousbruch in Lichtenberg . In Lichtenberg auf der Straßenkreuzung der Möllen - darf- und Norman nenstraße brach heute vormittag unter dem Fahrdamm aus noch ungeklärter Ursache das Gasdruck- rohr. Große Gasmengen strömten aus und verbreiteten auf den Straßen einen penetranten Gasgeruch. Durch einen Passanten, der einen Zigarettenstummel achtlos wegwarf, wurde das Gas entzündet. Ein« meterlang« blaugelbe Stichflamme schoß über den Fahrdamm, der in einer Ausdehnung von etwa 12 bis 15 Quadratmetern brannte. Auf Alarm eilte die Feuerwehr und eine Kolonne der Städtischen Gaswerke an die Unfallstelle, die inzwischen von der Polizei ab- gesperrt worden war. Es gelang, die Flammen, die unaufhörlich aus dem Pflaster herausschlugen, durch siarkes Wassergeben und U oberwerfen von Asbesttüchcrn bald zu ersticken. Im An- schluh an diese Arbeiten wurde die Bruchstelle freigelegt, um dos schadhafte Rohr auszuwechseln. Der Verkehr muß aus diesem Grunde für einige Zeit umgeleitet werden.

Oer Toie im Cisblock. Im Eise eingefroren war die Leiche eines unbekannten Mannes, die Dienstag nachmittag aus dem Spandauer Schiff- fahrtskanal gelandet wurde. Spaziergänger, die sich aus der Eisdecke bewegten, sahen sie und benachrichtigten die Polizei und die Feuerwehr. Diese hackte sie aus der»och festen Decke heraus und brachte sie nach dem Schauhaus Der Tote dürfte etwa 30 Jahre alt sein, Hot aber schon leicht ergrautes Haar, mittlere Gestalt und volles Gesicht mit Stumpsnase. Seine Hände sind gut gepflegt. Der nur etwa 1,65 Meter große Mann trug blauen An- zug, gestreiftes Oberhemd und Strümpfe und schwarze halbe Schnürschuhe. Sein Trauring ist K. D. 24. 12. 23. gezeichnet, das Oberhemd N. W. Sein schwarzledernes Portemonnaie enthielt 5,41 Mark. Di« Leiche mag wohl schon acht Wochen im Wasser gelegen haben.

Slrasser soll vorgeführt werden. Der Geschöstsordnungsoue- schuß des Reichstags lehnte in seiner Sitzung am Dienstag eine größere Anzahl von Strosverfolgungsonträgen gegen Mitglieder des Reichstags ob. Gegen die Stimmen der Deutschnationaien wurde dagegen einem Borsührungsbesehl gegen den Abg. S t r a s s e r(Rat.-Soz.) zugestimmt, ebenso wurde in ei nein zweiten Falle beschlossen, der Strafverfolgung gegen den Abg. Strasscr wegen Beleidigung statt.zugeben. Auch einZubiläuw". Die Völkerbundspolitik, als deren Vor­kämpfer sich die französische Regierung gern bezeichnen läßt, Hinbert Frankreich keineswegs an der Verfolgung einer Bündniepolttik im alten Stile. Während der Osterfeiertage wird.zum Beispielunter dem hohen Protektorat des Außenministers B r i a n d und des Herzogs von Connaught" in Nizza der 25. G e- burtstag der Entente cordiale durch.zahlreiche Fest- lichkeiten gebührend gefeiert werden. Eine besondere Feier soll vor dem Denkmal des Königs Eduard Vll., dem die Begründung der Entente cordiale besonders am Herzen lag, stattfinden.