Bleibt er der Berliner Opernwelt erhalten?
Wie wir erfahren, hat der Aufsichtsrat der Städtischen Oper in seiner gestrigen Sitzung die Berlängerung der Arbeitsgemeinschaft der Berliner Staatsoper auf weitere drei Jahre beschlossen.
Wir haben wohl wenig Grund, diese Nachricht ohne Vorbehalt mit besonderer Genugtuung aufzunehmen. Im Vorwärts" ist immer wieder auf die schweren prinzipiellen Mängel hingewiesen worden, die dieses System einer halben Gemeinschaftsarbeit in sich schließt, und wir haben volles Recht, die höchst unbefriedigende Gesamtlage des Berliner Opernlebens zum größten Teil auf dieses System zurückzuführen. Das heißt nicht, daß die Idee einer Arbeitsgemeinschaft an sich, sondern, daß die bisherige Art ihrer Durchführung sich schlecht bewährt hat. Es ist kein Geheimnis, daß in Erkenntnis der fundamentalen Mängel an denen unser Opernmejen krankt, der städtische Generalmusikdirektor Bruno Walter sich seit längerer Zeit um eine gründliche Alenderung der Berhältnisse unter seiner Führung bemüht hat. Bor ein paar Wochen hat er der städtischen Behörde einen großzügigen Plan zur fünftlerischen Sanierung der Berliner Opern vorgelegt. Der leitenden Idee dieses Planes, die bisher nur verwaltungmäßige Arbeitsgemeinschaft" zu einem tatsächlichen Zusammenschluß auch in allen fünstlerischen Dingen, vor allem in der Frage der Sänger engagements zu verdichten dieser Idee, als dem zurzeit allein
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aussichtsvollen Versuch, aus der verfahrenen Opernfituation herauszukommen, hat von staatlicher Seite der preußische Kultusminister Becker im Hauptausschuß des Landtags seine grundsätzliche Zustimmung ausgesprochen.
Wir wollen, so sicher auch umlaufende Gerüchte es wissen wollen, zur Stunde noch nicht glauben, daß die verantwortliche Stelle in der Stadt sich wirklich entschlossen habe, ihr definitives Nein einem Projekt entgegenzustellen, von dessen Verwirklichung es nun in der Lat abhängen wird, ob die unschäßbare und unersehbare Kraft Bruno Walters der Berliner Opernwelt erhalten bleibt. Daß es auf die bisherige Art feinesfalls weitergeht, darin find wir mit ihm bedingungslos einig. Wenn er in seinem Pessimismus so weit gekommen ist, seine weitere Mitarbeit für verloren zu halten, sofern im übrigen alles beim alten bliebe, so müssen wir daraus den höchst bedenklichen Schluß ziehen, daß in der Tat die Arbeitsverhältnisse noch viel unbefriedigender, ja unhaltbarer find, als fich von außen ertennen läßt. Ein Künstler wie Bruno Walter braucht nicht gegen die Unterstellung verteidigt zu werden, als ob er in einer frisenhaften Situation wie der gegenwärtigen, in der es sich tatsächlich um die Rettung der Berliner Oper handelt, irgendwelche Ziele für jeine Person nebenher verfolgte. Aber für die Stadt Berlin wäre es schlimm, wenn sie in einem solchen Augenblick nicht in der Lage wäre, den Mann zu halten, der heute in seinem Fach als fünftlerischer Opernleiter unbestritten der erste der Welt ist. Und es müßte sich an jedem rächen, der jetzt irgendwie zu einem negativen Ergebnis der Berhandlung beitrüge, die nun zwischen der städtischen Behörde und Bruno Walter wird geführt werden müssen.
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Das Ringen am Südpol . Byrd erreicht seine vermißten Kameraden.
New York , 20. März.( TU.) Byrd erreichte seine vermisten Gefährten, worauf Balchen und June zurückflogen, während Byrd, Gould und Hanson zurückblieben. Das Flugzeug Balchens ist durch den Sturm völlig unbrauchbar geworden, Byrd, Gould und Hanson sollen später von einem Hilfsflugzeug abgeholt werden.
Deutscher oder norwegischer Flieger?
Aus Bologne wird gemeldet, daß am Dienstag nachmittag, furz nach 2 Uhr, in der Nähe des Leuchtturmes von Calais ein deutsches Flugzeug, das sich auf dem Wege nach Oslo befand, abgestürzt ist und Feuer fing. Der Pilot wurde am Kopf schwer verlegt und erlitt außerdem Quetschungen am ganzen Körper. Dem einzigen Passagier namens Meyer wurde ein Bein gebrochen. Pilot und Passagier wurden in das Krankenhaus nach Calais übergeführt.
Eine andere, dasselbe Unglück betreffende Meldung sagt: Ein mit zwei Norwegern besetztes leinflugzeug, das in der Nähe des Leuchtturms landen wollte, geriet im Nebel in eine Hochspannungsleitung, wodurch der Benzin tan! in Brand gesetzt wurde. Das Flugzeug stürzte ab. Die beiden Insassen wurden verlegt.
Flugzeug- Unfall- Statistik Amerikas .
Washington, 20. März Nach einer von der Luftverkehrsabteilung des Handelsminifteriums veröffentlichten Statistik ereigneten sich im Jahre 1928 in den Ver einigten Staaten 1062 Unfälle von Handelsflug zeugen. Dabei wurden 368 Personen getötet, 322 schwer und 359 leicht verlegt. Die amerikanischen Flieger legten insgesamt 125 millionen Flugtilometer zurüd.
Der schwedische Reichstag genehmigte den Beitritt Schwedens zum Kellogg Bakt. In der ersten Kammer wurde ein Antrag des sozialistischen Bürgermeisters von Stockholm Lind hagen auf vollständige Abrüstung abgelehnt
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Kunstprobleme des Theaters.
Aus der Tagung der Bühnengenossenschaft.
Die Bühnengenossen balgten sich um Brot. Es ging nicht sehr fanft zu. Feind und Feind wollten sich bis auf die Knochen bloßstellen, und nicht einmal die persönliche Ehre wurde geschont. Da faßte man den Entschluß, in diesen Tagen der großen wirtschaftlichen, Auseinandersetzung auch wieder von den geistigen Problemen und von dem Schöpfergeheimnis der Theaterkunst zu reden.
Das sollte beim Theater eigentlich nicht so selten vorkommen, aber da der Brotforb den Schauspielern in diesen traurigen Zeiten so hoch hängt, hat man längst nicht mehr darauf gehofft, daß Pandora ihre schöneren Gaben noch einmal spenden könnte. Gestern abend war wieder Hoffnung. Man besann sich wieder, um über diese Kunstprobleme des Theaters zu reden.
Es sprachen die vorzüglichsten Bühnengenossen für die deutschen Schauspieler und ihre Freunde. Es sprach Emil Lind als Sammler der Ideen und als Herold für den ganzen Kreis der Männer, die in ihr schöpferisches Talent einen Einblick gewähren wollten.
Dann folgte Leopold Jeßner . Einmal war er auch Schauspieler. Er ist mit dem Herzen bei den Komödianten geblieben. Im Gegensatz zu vielen seiner heutigen Berliner Kollegen hat er niemals mit Grundstückspachten und ähnlicher Ware gehandelt. Wir haben uns oft gewundert, daß dieser bis zur Abenteuerlichkeit unternehmungsluftige Theatermann auch dann experimentierte, menn ein Drama die Ueberpflanzung in den Armeleutestil unserer Tage weder geistig noch materiell ertrug. Man denke an Hamlet " und ,, Egmont". Jezt begriffen wir, da er sich erklärte, daß er nicht nur spintisiert, um den Glanz und den Geist aus den klassischen Dramen herauszuquetschen. Indem er sich nur in der Andacht vor dem Schlichten, Unromantischen und Zeitlosen des großen Dramas gefällt, will er auch seine Weltanschauung dokumentieren, die ganz auf die Einfachheit der persönlichen und sozialen Gedanken hinzieft. Solches Bekenntnis ist sehr angenehm zu hören. Werden dann die Augen und die Ohren aufgefordert, die Freude an dem Regiewert empfänglich aufzunehmen, dann verwandelt sich natürlich die moralische Teilnahme für den tapferen Mann. Man will jenseits des Gewollten auch das absolute Gelingen der Absicht entdecken. und die Kritik beginnt. Neuerer vom Schlage Jeßners werden immer zugleich geliebt und attadiert,
Deutsches Künstlertheater.
" Pottasch und Perlmutter als Detektive."
Der Schwant Bottasch und Perlmutter" hat vor einigen Jahren einen ungeahnten Erfolg erzielt. Das hat die Verfasser Montague Glaß und J. E. Goodman veranlaßt, sich eine
Fortsetzung auszudenken, in der ihnen einige, allerdings ziemlich alberne Einfälle gelungen sind. Der Mißerfolg der ersten Fortsetzung hat sie dann zu einer zweiten, hoffentlich letzten, ermutigt. Sie liegt durchaus auf dem einmal eingeschlagenen Entwicklungsgang: es ist ihnen überhaupt nichts Vernünftiges mehr eingefallen. Bottasch und Berlmutter, die Helden aus der Konfettion, übernehmen erbschafts: halber eine Detektei. Sie sollen einen Jumelenraub aufklären und stellen sich dabei so dumm an, daß sie schließlich selbst ins Kittchen fommmen. Die dünne Handlung ist verworren, die Situationen find stets nur halb zu Ende gedacht, die Wize an den Haaren herbeigezogen. Baul Gräß und Karl Ettlinger versuchen, dem lendenlahmen Stüd mit eigenen Mitteln auf die Beine zu helfen. Es bleibt ein Versuch am untauglichen Objett.
Hotelgeheimnisse."
Dgr.
Ein Abenteurerfilm im Primus- Palast. Hoteldiebstähle, besonders solche, die von Frauen ausgeführt werden und die Verbindung mit einer Liebesgeschichte ermöglichen, sind für den Film bereits ein ergiebiges Thema. Abgesehen von dem kriminellen Interesse bieten solche Filme Gelegenheit, das Leben und Treiben in großen modernen Hotels abzuspiegeln, Einblicke in das Lurusleben der großen Welt zu tun und gleichzeitig schöne Landschaftsbilder vorzuführen. Der deutsch - russische Film, mit dem mir es heute zu tun haben, macht von all dem reichlichen Gebrauch; er weiß unter der Regie von Friedrich Feher Spannung zu erzeugen und auch ein gemisses menschliches Interesse zu erwecken. Denn die Diebin ist zunächst ein braves Mädchen, das zwar in die Affäre eines Hochstaplers, ihres Geliebten, verwickelt wird, aber doch unschuldig ist. Sie muß für seinen Juwelendiebstahl auf zwei Jahre ins Gefängnis. Wir treffen sie dann wieder in Biarritz in mitten eines mondänen Lebens, das sich in einer herrlichen Landschaft entfaltet. Nun ist sie wirkliche Diebin, und wir erleben die Sensation der Hoteleinbrüche mit. Der Staatsanwalt, der sie einst verurteilte, sieht sie hier wieder, verliebt sich in sie und rettet sie in einer sehr gewagten Situation vor dem Zugriff der Polizei. Sie wird an feiner Seite ein neues Leben beginnen.
Magda Sonja ist zunächst das einfache Mädchen, das sich aber sehr bald in die elegante Hochstaplerin umzuwandeln versteht. Sie ist äußerst charmant und weiß sich in der vornehmen Gesellfchaft einen anziehenden Nimbus zu geben. Eine höchst eigenartige Charakterstudie gibt Gertrud Ensoldt als alte gelähmte Herzogin, die in allen Luxusorten herumreist und mit ihren Juwelen prahlt; wie sie mit allen kosmetischen Mitteln den förperlichen Verfall zu verdecken versteht, ist föstlich charakterisiert.
T.
Zu entnehmen ist aus dem Jeßnerschen Vortrag noch der hohe Genuß der Erinnerung an die Umgangsmethoden, die er an seinen Schauspielern üben will. Er will sie behorchen, er will die Art, die zu ihrem besonderen Naturell gehört, kultivieren, ohne den Schauspieler mit einem Tyrannen- oder Sklavenkult zu bedrücken. Der Regisseur Jeßner resprettiert den Komödianten, er hütet sich, ihn zu überreizen, in dem er allen Reiz der Persönlichkeit gewaltsam aus dem Komödianten herauslodt. Der Regisseur Jeßner will ein hygienischer Regisseur sein, der dem Schauspieler wohltut, allerdings nicht im banalen Sinn weichlicher Tanten. Man merkt, daß ein Mann mit solcher Aesthetik auch moralisch zuverlässig ist, sobald er die Alltags- und Arbeitsverhältnisse der Schauspieler regelt. Ein solcher Regisseur respektiert zugleich die Kaffe und das Gemüt des Schauspielers.
Jeßner nennt sich einen dramaturgischen Regisseur. Das ist also ein Mitdichter, der dem dramatischen Wortedichter dient, wenn dessen Werk noch unfertig oder nicht träftig genug ist, um ganz und gar die Redekunst des Schauspielers und die Regiekunst des Regiffeurs zu vertragen. So ging der Redner auch auf das literarische Gebiet ein. Es ist das unsicherste Gebiet für seinen an vielen Theaterkühnheiten interessierten Geist.
Hier müssen wir fritisch fondieren, doch diesmal geschehe das nicht. Berichtet werde nur noch, wie nobel der Münchener Heldenspieler und Regisseur Friedrich Ulmer zu den Ideen Jeßners trat. Der Münchener , der ein universaler Welt- und Kunstbetrachter ist, warnte auch davor, den Schauspieler nur als einen leeren Schlauch zu betrachten, in den der eigensinnige Regisseur nun ungestraft sein phantastisches Stroh hineinstopfen darf.
Emil Birch an, Berlins Staatstheaterdekoratur, Bern hard Diebold , der an den Dramatikern kritische Bivisektion übt, weil er aus ihrem geistigen Eingeweide das Geheimnis unserer Zeit erfragen möchte, schließlich Otto Erhardt, der Dresdener Oberregisseur, beteiligten sich auch an diesem Redekampf. Sie brannten selber in Leidenschaft und übertrugen, mas in ihnen flammte, auf die Hörer. Die deutschen Schauspieler glaubten wieder, sie würden etwas leichter in ihren Daseinstampf gehen können, da sie sich über das Geheimnis ihrer Zauberkunst etwas klarer geworden sind. Max Hochdorf .
daß in jeder beliebigen Tierform, die er damals gehabt haben mag schon die ganzen Entwicklungsmöglichkeiten zu dem Menschen, wie wir ihn heute auffassen, gelegen haben. Wie diese Anbildern: die Tiere haben sich in den Epochen der Weltgeschichte nahme zu begründen ist, zeigte Prof. Daqué an vergleichenden Lichtvom Zwergwuchs zum Riesenwuchs entwickelt, haben die Gestalten Gattung tragen alle charakteristischen Merkmale dieser Gattung. immer wieder verändert und gewandelt: aber alle Varianten einer Bei Urmensch und Affen ist aber diese Gemeinsamfeit nicht vorhanden. Als technische Leistung der Natur steht der Affe weit über
dem Menschen. Prof. Daqué fam zu dem Schluß, daß, weil für die Technik des Körperbaus geringere Kräfte nötig waren, alle bei dem Menschen auf die Entwicklung des Gehirns einwirten fonnten. Die Sagenwelt, die von 3mergvölfern, von Fisch und Bogelmenschen, von Menschen mit einem Auge auf der Stirn einem urzeitlichen Organ erzählt, berichtet von Dingen, die wir ähnlich aus der vorgeschichtlichen Tierzeit heute durchaus fennen. Wie wüßte aber der Mensch davon, der seit Jahrtausenden, Bölkern bei fast allen der Erde, diese Sagen erzählt? Dr. Daqué vertritt die Ansicht, daß eben schon in Zeiten, aus denen wir keine Menschen kennen, Ur ,, menschen" gelebt haben, das heißt Geschöpfe mit dem charakteristischen, mur bei den Menschen vorhandenen Denkapparat.
Ein Heim für Girls in Paris.
1z.
Der Reporter des Quotidien" gibt in seinem Blatt einen anschaulichen Bericht über ein Heim für englische Revue- Girls, das ihnen in der Weltstadt Paris ein Stückchen Heimat bieten soll. Diese Fürforge für die Girls bildet gewissermaßen ein Gegenstück zu den Erlebnissen deutscher Tänzerinnen in Spanien , die in Madrid in einem verrufenen Hause ihrem Schicksal überlassen wurden und nur mit großen Schwierigkeiten in die Heimat zurückkehren konnten.
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Es ist bekannt, daß die Tanzgirls in Frankreich meist aus England importiert werden. Sie erhalten in London oder in Manchester ihre Ausbildung und es wird von ihnen verlangt, daß sie sehr blond", gelentig und sehr jung sein müssen. Mit geringer Ausrüstung, die oft nur aus einer Puppe und einer Schachtel Schokoladenplätzchen, sowie dem Vertrag ihres Managers in der Tasche besteht, tommen sie in Paris an. Der fremden Sprache nicht mächtig, geben fie ihr Gepäck in einem der Hotels des Montmatre ab. Um sie vor den Gefahren der Weltstadt zu bewahren, hat der englische Pfarrer Cardew ihnen ein eigenes ständiges Heim errichtet.
Das Theatre Girls Host e I" befindet sich in der Nähe des Plazzes Pigalle. Die Penfion bildet zugleich eine Art Klub für jene Girls, die nicht im Hause wohnen. In den wohnlich ausgestatteten 3immern hausen die jungen Mädchen zu fünf und sechs an der Zahl; sie fühlen sich hier ganz wie zu Haus. Der Preis für die Benfion ist ihren geringen Einfünften gemäß äußerst niedrig gehalten, er beträgt für die volle Pension nur 150 Franc in der Woche. Die Einzelpreise für Frühstück betragen 5,50 Franc und für Mittagessen 7,50 Franc. Freundschaft und geselliges Leben verbindet die Girls untereinander, so daß, einmal zusammengeschlossen, sie sich auch auf ihren sonstigen Reisen nicht trennen wollen.
Die Leiterin, eine fluge ältere Dame, betreut ihre Schutzbefohle
Entwicklungslehre, Menschheit und Gagenwelt nen mit mütterlicher Sorgfalt. Sie muß Finanzier und Beichtvater
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Die Entwicklungslehre ist seit den Forschungen Darwins und Hädels populär geworden aber nur im darwinistischen Sinné. Mit der hypothetischen Feststellung: der Mensch stanmme vom Affen ab, ist die volkstümliche Kenntnis von der Urgeschichte der Mensch heit eigentlich erschöpft, obgleich die Wissenschaft heute bereits weiß, daß es zwar sicherlich enge Lebenszusammenhänge zwischen Mensch und Affen gibt aber feineswegs so einfache, wie es nach diesem Schlagwort scheinen müßte. Prof. E. Daqué, München , hielt im Verein für fosmotechnische Forschung einen Vortrag über„ Entwidlungslehre, Menschheit und Sagenwelt". An Hand zahlreicher eindrucksvoller Lichtbilder zeigte er, daß aller Wahrscheinlichkeit nach der Mensch in seinen Uranlagen schon in sehr alter Zeit existiert hat; denn in vielen seiner charatteristischen Körpermerfmale weist er auf Zeiten zurüd, die weit vor denen liegen, aus denen uns Menfchen bekannt sind. Der Affe ist in seinem Stelett viel höher ent wickelt als der Mensch. Wie der Mensch" dieser Urzeit freilich ausgesehen haben mag, fönnen wir uns heute nicht vorstellen. Prof. Daqué steht jedoch in der Reihe der Wissenschaftler, die glauben,
in allen ihren Nöten fein. ,, Beraten, ein wenig schimpfen, ermutigen!" so nennt die Dame ihre Pflichten, die viel Takt und ein gutes Herz erfordern.
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Im Salon, an dessen Wänden der Baumschmuck vom letzten Weihnachten hing, fand der Berichterstatter ein Dutzend junger Mädels vor. Einige von ihnen hatten schon große Weltreisen zurüd- wie sie bedauerten als unverheiratet aus gelegt und waren eben Amerifa zurückgekehrt. Man feierte gerade den Geburtstag eines dieser Girls, es zählte an diesem Tage- 17 Jahre. Die Fröhlichkeit in ihrem Kreise ließ nicht darauf deuten, daß fie vom Heimweh geFriedrich Natteroth. plagt seien.
Der Deutsche Mufifer- Verband veranstaltet am 24. März, vorm./, 12 Ubr, ein Wohltätigkeitskonzert zum Beiten notleidender Musiker. Dirigent: Prof. Bruno Walter . Solist: Kammerfänger Roch, München . Orchester: Insge famt ca. 270 Stünstler. Cintrittspreise von 2,- bis 10,- Mt. Starten an der Abendkaffe der Städt. Uper, Bertheim Theaterlassen und im MufilerBerband, Kommandantenstr. 63-64 zu haben.
Colomitglieder des Balleits der Staatsoper, Clifabeth Grube. Zugunsten der Gesellschaft der Tanzlunstfreunde veranstalten die Daily Spies, Rudolf Stolling, am 24., mittags 12 hr, im Gloriapalast eine Tanzmatinee.