Einzelbild herunterladen
 
  

1812- 1929.

f>tr französische Seaeral: �Schabe, hätte ich statt 200 Man« 200000 erfriere« lasse«, wär ich ei« Napoleon?

painlevesStrafmaßnahmen".

Kahndung nach den Anzeigern!

par«». 20.«Urs.(«gnferthL) Vi« tlngelegenheil des Massensterben» der Soldaten der ve- fahnagsannee hat mit den gegen einige höhere 0sflzler« ergriffenen Sanktionen" noch kein Ende gefunden. Nunmehr beginnen, worauf der sozialistische Abg. Barth« in einem Prolestsihretbea an den krlegsminister hinweist, die betreffenden mililSrischen Steven ihrer wnt freien Laus zu lassen: im Rheinland hat eine eifrige Fahndung nach den gemeinen Tätern" eingesetzt, die den Skandal au die Oefsentllchkeit gebracht haben. Sriegsminlster Painlevä beeilte sich, dem Protest Varthcs ein Dementi entgegenzusetzen. Barth« wird wahrscheinlich eine Zaterpellatio» einbringen. Ein Teil der Presse nimmt mit Absicht die von oben aufgezeigte »Spar" aus. nach der schlechte deutsch « Kohleultefe. rangen die Schuld tragen sollen! Vatikan und Glsässerbewegung. Paris . Sanuner. 20. März.(Eigenbericht.) 5n der Weuerberawng der Songregationsgesetze richtete der Sozialist g r 0 t an den Außenminister die Frage, ob die Regierung selbst zu ihren jetzigen Entschließungen gelangt sei oder ob man die oorllegendeu Entwürfe auf den Einfluß de« Latitaus zurückführen müsse...Also," rief Vriand.Sie bezweifeln unsere Unabhängigkeit?" Ariand und Poinrarä beeilten sich dann zu ver� sichern, daß der Inhalt der Besprechungen zwischen der Regierung und dem Dotikan der Oeffentlichkeit stets mitgeteilt worden sei. F r 0 t fragt« weiter, ob der Vatikan nicht gegen die autonomistischen Priester im Elsaß einschreiten könne. Lriand antwortete, daß

dir Vatikan die Stellungnahme de, Bischof, Ruch von Straßburg gegen diese Priester gebilligt habe. Während de» Krieges, fuhr der sozialistische Redner fort, hätten die französischen Katholiken den Vatikan gebeten, Stellung gegen andere katholisch« Mächte zu nehmen: er könne demnach auch heute in einer Frage Stellung nehmen, die für Frankreich so wichtig fei. Ministerpräsident P 0 i n c a r ä ries hier dazwischen, der Vatikan Hab« da» getan; er habe den Bischof von Straßburg verschiedentlich gemahnt, die über ihm stehende Obrigkeit zu respektieren. Gefährliche Teuerung. Paris , 20. März.(Eigenbericht.) Di« langsame, ab« stetige Steigerung der Leben,» Haltungskosten beginnt die französisch« Oeffentlichkeit stark zu beunruhigen. Die Pariser Presse nicht nur die linke weist ans die Gefahre» hin. die für die Volksgesundheit entstehen. Es feien bei Arbeitern, Angestellten und kleinen Beamten Zeichen von Unterernährung festzustellen. Die Betroffenen seien dadurch auch fürKrantheitskeimeoielempfäuglicher. iheute sei es z B. für Wini>er bemittelte ein Festessen, wenn sie sich frisches Gemüse leisten könnten. Fraglos wird in nächst« Zeit die Beamtenschast Gehalt;- «höhungen fordern. Finanzminist« Cheron«klärte auf die Frage«ine» kommunistischen Abgeordneten, er Hab« bereits ein Pro­gramm für die Aufbesserung der Beanüengehälter ausgearbeitet und werde es in den nächsten Tagen vorlegen.

Gpattung der Kuommiang. Starker Anhang ZengyuhsiaugS. Schaaghai üb« Paris . 20. März.(Ag. Zadopactflque.) D« Rücktritt des Marschalls Fengyuhfiang als Sriegsminlster hat aus den Kongreß d« Kuomintang eine unmittelbare Ruck- Wirkung ausgeübt, v« frühere Chef des Generalstabes von �eagynhsiang, General Lutschungluu. hat beschloffen. Nanking zu verlassen, ebenso äer frühere Leiter der Kuomintang. Duyaogea. sowie zahlreiche Delegierte. Die Haltung .�enayuhswngs läßt eine militärische Aktion wegen des Hönau-Zwischenfalls vermuten. Zeltensalls zeigt feine Opposition gegen den dritten Kongreß, daß et nicht mehr gewillt ist, mit Tschiaogkalschek zusammenzuarbeiten. Fengynhfiang, von dem«an behauptet, daß« krank sei. soll sich jedoch in Petschuea rege mit der Reorganlsiernng seiner Streitkräfte beschäf- tigen. und man meldet bedeutende Truppenbewegungen. Rat« den Kongreßleilaehmeru herrs�l große Verbitterung trotz d« Versicherung der leitenden Personen, daß die Tagung bis zu ihrem Ende durchgeführt werde, da eine künstliche Mehrheikdurch Gewaltstreiche geschaffen worden sei und der Exekntiv- ausschuß selbst seine Deleglerke» ernenne. Hastbefehle gegen frühere Minister. Paris . 20. März. Ag. Jndopacifique meldet, daß die sstanking-Regierung dem Bürgermeister von Peking Weisung ertellt habe, die früheren Mnister Tfoojuling, Tschangtschuts chao und Lutsungyu zu verhafte». Japaner entwaffnen Negierungstruppen. T0N0. 19. März. An der Grenze der japanischen Besatzungszone in China ist ein« Brigade der Nanking-Arme« von japanischen Truppen ent- waffnet worden, als sie die Grenze überschreiten»wllte. AnSländerfluchf. Conbo«, 19. Mörz. In Echanghai treffen ununterbrochen ouständische Frauen und Kinder aus Nanking ein, ohne Erklärung, warum die Abreise aus Nanking nahegelegt wurde. Der engtisch« Kreuzer ..Berwick" hat einen dringenden Defehl nach Nanking erhalten. Zwei englische Kanonenboot« erwarten ähnliche Befehle. Eine Erklarirng für diese Vorgänge fehlt vorläufig noch vollständig. Neben ein« offenbar wieder stärker ansteigenden a l l g e m e i- 11 e n Ausländerfeindseligkeit liegen Anzeichen nicht vor, die derartige Ausweisungen rechtfertigen könnten. Verschwörersuche in Vritisch-Zudien. Ueberau Derhastungea uuö Haussuchungen. Samba?. 20. März. Zw Zusammenhang mit der Angelegenheit öuer verschmi. rung l» Meerut hat die Polizei 120 Haussuchung-» vorgenommen, unter anderem l» de» Lokalen der Arbeiter. gemerkschastea.der kindischen Freien Preffe" und im Haupt. marki« der Gesellschaft junger Männer in der Wohnung des swara- üstljcheu Gemeinderales Zlarlmau. Drei Arbeiterführer wunden verhaftet, zahlreiche Bücher uvd Papiere beschlag­nahmt. Zu der ganzen Stadt waren umfangreiche Sicherheilsmaß- nahmen getrosten. Polizei und Truppen besetzten all« strategischen Punkte, bei de» Spinnereien find bemastnele Wächter aufgestellt. Räch Haussuchungen in Poona morde der ehemalige Vorsitzende de« Gemerkfchaft«. k an g reffe» ont« der Anschuldigung verhaftet, den Krieg gegen den König vorzubereiten. Zu derselben Angelegenheit wurden in Kalkutta Z5 hansfvchun- neu vorgenommen. Die Polizei verhaftete dort wehr«« Arbeil«. führ« und beschlagnahmte viele kommunistische Schriften. Als die Arbeit« der Spinnereien im Norden von Bombay Scnnkais davon«hielten, daß mehrere Arbeikerführ« verHaftel worden seien,»«liehen sie in geschlossene« Zuge dl« Be- »riebe. 20 000 Arbeit« aus sechs Spinnereien haben die Arbeil niedergelegt. 3« nördlichen Stadtteil von Bombay herrscht starke Erregung. Oer Prozeß angekündigt. Rem Delhi. 20. März. A»f Veranlaffung der Regierung wird ein Versahren gegen 31 Kommunisten i» verschiedenen Testen Indiens eröffnet werden, die beschuldigt werden, eine Verschwörung gegen den Lizekömg von Indien angezettelt zu haben. Die Hastbefehl« find von der Behörde in Meerut «lasten wachen, und wahrschetnSch wich dort auch das Verfahren gegen sie durchgeführt merden.

Die Ausraubung von Torreou. Arbeiter ond Säuern sichern die tZisenbaha. Mexiko�llty , 20. März.(Eigenbericht) Vor dem Mzug ans Torreon hat der Robellengeneral Escobar bei den Banken und größer«» Geschäftshäusern Bargeldsmnwen von 1023 000 Pesos vegiunert: auch große Warenpost««. wertvolle Materialien und chausgegenstände wurden mitge­nommen. Die Regierung hat zur Sicherung der im Derorniz-Staat ver. kehrenden Eilenbahnzuge an 3000 Arbeiter des Orizaba-Indu- itnedistrikts Waffen verteilt. Bewaffnete Arbeiter und orga- msierte Bauern kontrollieren abwechselnd die Bahnstrecken, um Attentate der Rebellen zu verhindern.

Nationale Klucht aus der Mark. Die Folge der Hugenbergfchen Agitation. Vor den Kulissen«scheinen Hilgenberg und die Seinen als die Gralshüt« der deutschnationalen Interessen, hinter den Ku. lissen ober arbeiten sie heimlich, still und leise gegen Deutschland , gegen die deutsche Währung, gegen die deutschen Wirtschafts- ivteresten. Es ist vor kurzem der auffehenerregende Fall mit- gcieilt worden, daß ein sehr �iiamhaster sächsischer Textil- industrieller in einem Schreiben an einen spanischen Ge- -chäftsisreund sein« Zweifel an der Festigkeit der deutschen Mark ausgedrückt und gebeten hatte, die Geschäfte nicht mehr in deutscher Reichsmark. sond«n nur in spanischen Peseten zu be- rechnen. Run hat sich herausgestellt, daß dies nicht ein verein- zelter Fall war. Die.Frankfurter Zeitung ", die diesen Fall aufgedeckt hat, hat mehrfach Zvfchrist-n erholt««.« de «» f«fb-

gestellt wurde, daß i» d« letzte» Zeit derartig« Fälle»i«b«e» holt beobachtet worden find. Das ist einerseits die Folge der chugenbergschen Hetze, anderer. felis die praktische Vaterlandsliebe jener Wirtschasts. kreis«, die Hugenberg nahestehen. Diese praktische Latertandslieb« äußert sich wie in den Zeiten der Inflation in einer.Flucht aus der Mark". Wir tasten dahingestellt, ob es wirklich Besorgnis ist. die zu so wahnwitziger Haltung führt, oder die bewußt« Absicht der Pauikmacherei zu politischen Zwecken, der Dersuch, die prioatwirtschaftliche Position zu einem politischen Angriff gegen die Interessen des eigenen Landes auszunutzen. Glücklicherweise ist heute ein solcher Dersuch zur Erfolglosigkeit verurteilt. Jene Kreis«, die sich, gestützt auf ihre Erfahrungen in der Inflationszeit, vielleicht einbilden, ont solcher Taktik Geld zu oerdienen, werde» nur die Er­fahrung machen, daß sie bei der Spekulation gegen die Mark die Leidtragenden sei» werden. Das Witt» verdiente, gerechte Strafe fei«. Die Oeffentlichkeit hat jedoch alle» Anlaß, sich nicht bei dieser Strafe zu beruhigen, sondern sehr taut Protest zu erheben gegen dies« Treiben wie. gegen jene deutschnationalen Gralshüter der nationale» Interessen. die« gefüffentlich hervorgerufen habe».

Angst vor der eigenen Courage. vrannschwelg, 20. März.(Eigenbericht) In der Mittwachsitzung desHaushaltsausschnssesdes Braunschweigischen Landtage»«klärt« der deutsch nationale Führer Profestor Dr. Roloff, die Deutschnationalen hätten niemals behauplet, daß das Land Lraunschweig Pleite fei. Sie wollten mir rechtzeitig Verhandlungen mit Preußen sichern, da- mit man bei einem etwaigen Anschluß noch mit Vermögenswerten aufwarten könne. Plötzlich Angst vor der eigenen Courage! Oer endgüliige Reichswirtschastsrat. Derffärkung der Arbeitervertre<ung.- Gelbe ausgeschlossen. Der Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichs- tags beschäftigte sich om Mittwoch mit der endgültigen Zu­sammensetzung des Reichswirtschaftsrats. Es wurde u. a. beschlossen, die Zahl der Arbeitnehmerver- tret er von 48 aus 55 zu erhöhen. Sie sind zu benennen von dem Allgemeine» Deutschen G e we rt scha st» b und. dem Allgemeinen freien A n g est ell t en bu n d, dem Ge- samtoerband der christlichen Gewerkschaften Deutschlands , dem Ge- famtnerband Deutscher Angestelltengewerkschaften und dem Gewerk­schaftsring Deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenoerbände (mit Ausnahme seiner Beamtengvuppe). Unter ihn« müssen sich in angemessener Zahl Vertreter der Angestellten befind« und hierunter mindesten» je ein Vertreter der Abgestellt« der Landwirtschaft und

der Forstwirtschaft. Unter d« Vertretern der Arbeiter müssen sich befind«: mindestens neun(bisher acht) Vertreter der Arbeiter der Land- und Forstwirtschaft und müGestens ein Vertreter der Heim. orbeiter. Die Deutschnational« hatten durch den Abg. Cverling be­antrag« last«, auch d« gelben Gewerkschaften ein« Vertretung smzuräum«. Darauf erwiderte der Abg. Tarnow (Soz.), diese angeblich« Arbeitervereine sei« nur H i l f S- trappen de» Unternehmertums. Auch ein Regie- rungsoertreter erklärte, daß zur Vertretung im Reichswirt- schaftsrot nur Spitzenverbände in Frage kommen, die gegen­über de» Arbeitgebern unabhängig find.

Kommmlisten gegen Polizei. Ei» Demonstrant verletzt. Roch Schluß einer Versammlung der rouunlUllstlsch« Jugend. die gester» abend in dm Pharussäl« stattfand, formierte sich in der Müllerstraße ei» Demonstrationszug, der singend ab- marschierte. Di« Polizei oersuchte den Zug ohne Gewaltanwendung aufzulösen- Als aber bona die Beamten beschimpft und sogar tätlich angegriffen wvrd«, mußte ein Schupabeawtar von semer Dienstwaffe Gebrauch machen. Hierbei wurde dar 21 jährige Rudolf Sei, hart. Nordufer IS. durch ein« Schuß i» de» Oberschenkel»erletzt. Fünf Rädelsführer wurde» festgenommen und der Abteilung l B im Pnlizeiprästdann zugeführt. Der Fürst vau Momuo hat vor einiger Zeit den Nationolrat aufgelöst und die Reuwchil verschoben. Dogegen protestiert« 800 von den 700 Wahlberechtigten in einer Versammlung und verlangt« den Rücktritt des Fürsten Louis zugunsten seines Schmiegersohne«: wenn er bin»« einem halb« Jahr nicht pariert, soll Monaeo Republik werden._

Sie Spernkrise noch nicht entschieden. Entscheidung erst am Freitag. Die Alarm nach richten einiger Abendblätter, nach den« Pro- fessor Walter eine Erneuerung seines Vertrages mtt der Städtischen Oper abgelehnt Hab« und nach Leipzig überzusiedeln gedenke, um dort die Gewandhouskonzerte zu letten, bewahrhetten sich glücklicher- weis« nicht. Es wird von allen maßgebeich« Stellen mtt Prof. ZSaster weiter verhandelt, um in letzter Stund« noch ein für olle Seit« befriedigende? Ergebnis zu«rzieen. Di« Entschei- düng dürste erst om Freitag fallen, und so ist zu hoff«, daß es gelingt. Walter für Berlin zu erhalten und die dringend«rfordersichr Reform unserer Opern Verhältnisse herbeizuführen.