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Metallarbeiter in Front!

Kündigung des Lohntarifes.

Das Metallfartell hatte zu gestern abend die Funktio-| 3wischenrufe, daß sie gewillt sind, diefen Thefen nicht zu näre der BBMJ.- Betriebe nach der Bockbraueei zusammenberufen, um mit ihnen über die Kündigung des Lohntarifes zu beraten.

Der Vorsitzende des Metallfartells, Genosse U rich, erinnerte zunächst daran, daß es beim Abschluß des Lohntarifes im vorigen Jahre leider nicht gelungen sei, die Eingruppierungen der einzelnen Arbeiterfategorien so vorzunehmen, wie es die Organi fationen gefordert hatten. Aus diesem Grunde gab es nach dem Tarifabschluß viele Differenzen in den Betrieben, die nicht immer zugunsten der Arbeiter beigelegt werden konnten.

folgen. Genosse Urich zerpfückte in diesem Zusammenhang auch das sogenannte Rampf programm, das angeblich in einer Belegschaftsversammlung der Firma Carl Flohr beschlossen worden, aber der Organisation nur durch einen anonymen Brief­schreiber übermittelt worden ist. Dieser Brief ist auf der gleichen Schreibmaschine geschrieben, auf dem sonst die, oppofitionellen" Anträge zur Generalversammlung fabriziert werden. Daher ist es auch erklärlich, daß ein Teil dieser Forderungen

Verschlechterungen gegenüber dem bisherigen Cohnfaris

Die Herren im Haus Neuerburg.

Bei der Zigarettenfabrit Heus Neuerburg in Wandsbed, bie etwa 3000 Personen beschäftigt, ist es zu scharfen Differenzen zwischen der Firma und der Arbeiterschaft gekommen. Ohne Rücksicht auf die Arbeitslosigkeit unter den Tabafarbeitern ließ die Firma bis zu 30 Ueberstunden in der Woche verrichten. Ebenso führte sie Schichtarbeit ein, um möglichst viele Ar­beiterinnen noch vor dem 1. April entlassen zu können Auch an den neu aufgestellten Tabafauflösemaschinen foll Schichtarbeit ver­richtet werden. Man will auf diese Weise die Zahl der Entlassungen noch weiter steigern. Der Betriebsratsvorsitzende der Belegschaft protestierte in sachlicher und korrekter Form gegen diese Maß­nahmen. Er wurde daraufhin unter nichtigen Gründen fristlos entlassen. Das Vorgehen der Firma hat unter der Belegschaft große Erbitterung hervorgerufen.

Schon der unhaltbaren Eingruppierung wegen hat das Metall enthält. Die Hauptfache an diesen Forderungen ist anscheinend das Der revolutionäre" Flugblattverbreiter

fartell beschlossen, den Funktionären die

Kündigung des Lohntarifes zum 27. April

zu empfehlen. Das Metallfartell ist sich darüber Klar, daß es bei dem BBMI. auf den hartnädigsten Widerstand stoßen wird. Die Metallindustriellen wissen leider ebenso gut wie die Organisationen, daß von den rund 180 000 Metallarbeitern in den BBMI.- Betrieben nur etwa 50 Pro3. organisiert sind. Wie schwer es ist, selbst mit einer gut organisierten Arbeiter schaft erfolgreiche Kämpfe zu führen, hat am besten der Werft. arbeiterstreit gezeigt. Die Lohnfämpfe der letzten Zeit be­weisen ganz eindeutig, daß die Unternehmer nicht nur jeder Lohn­forderung scharf ablehnend gegenüberstehen, sondern sogar zur Lohnabbauoffensive übergehen. Es gilt daher, für den bevorstehenden Kampf der Berliner Metallarbeiter

alle Kräfte zu sammeln und die Arbeiterschaft nicht gegen ihre eigenen Gewerkschaften aufzumiegeln.

Genosse Urich ging dann näher auf die Richtlinien Losowstis ein, die mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit ertennen lassen, wo die Spalter der deutschen Gemertschafts­bewegung figen. Die Funktionäre bewiesen durch ihre entrüsteten

Verlangen nach Bildung von Rampfleitungen", die unter Ausschaltung der Gewerkschaften mit den Unter­nehmern verhandeln sollen. Es wird aber auch in Zukunft so bleiben, daß die Gewertschaften die Streits führen. Genosse Urich empfahl der Bersammlung zum Schluß, sich die bereits im vorigen Jahre aufgestellte Forderung zu eigen zu machen, wonach der

Mindesteinstellungslohn 1,20 Mark pro Stunde

betragen soll und die Eingruppierung gerechter ist.

Lediglich zwei kommunistische Diskussionsredner versuchten, für die kommunistische Gewerkschaftstartit Propaganda zu machen, ohne jedoch bei der Versammlung Anfang zu finden. Der vom Genoffen Urich im Auftrage des Metallfartells unterbreitete Borschlag wurde von der Versammlung, in der etwa 1300 Funktionäre aus den Betrieben anwesend waren, gegen 10 Stimmen an= genommen. Die Abstimmung sowohl wie der gesamte Verlauf der Versammlung war der beste Beweis dafür, daß die Stimmung unter den Berliner Metallarbeitern eine ganz andere ist als sie die ,, Rote Fahne" täglich ihren Lesern glauben zu machen versucht. Die Funktionäre haben jedenfalls den tommunistischen Gewerkschafts­zerstörern eine Antwort gegeben, die auch in der Kleinen Alexander­straße nicht mißverstanden werden dürfte.

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,, Mit der Polizei gegen die Opposition." SPD. - Betriebsrat von Zwietusch- Charlottenburg läßt oppositionelle Flugblattverteiler verjagen." Das sind die knalligen Ueberschriften über eine fom­munistische Anekdote der Roten Fahne", deren Inhalt und Winzige teit mit den Ueberschriften und beide mit der Wahrheit nicht über­einstimmen. Selbst nach dem tommunistischen Märchenerzähler ist der Flugblattverteiler nicht verjagi" worden.

Wie uns der Vorsitzende des Betriebsrats, Genosse Ewald Fischer, dazu schreibt, hat er von der Verteilung der Flugblätter erst Kenntnis erhalten, als er nach Arbeitsschluß aus dem Betrieb tam und den Flugblattverteiler in Gesellschaft eines Schutzpolizisten fah. Fischer, der auf einen Kollegen wartete, ließ sich ein Flugblatt geben und hörte eine Weile der freundschaftlichen Unterhaltung zwischen Schupomann und KPD. - Mann zu, ohne sich irgendwie in das Gespräch zu mischen, geschweige denn den KPD . Mann beim Schupomann zu ,, denunzieren". Aber so geht das. Erst schwindelt der KPD. - Mann seinen Auftraggebern etwas vor, um sich in ein revolutionäres" Licht zu stellen, dann überschwindelt die ,, Rote Fahne" den Schwindler.

Schiedsspruch für den Bergbau in Oberschlesien

Vor dem vom Reichsarbeitsministerium ernannten Sonder­

Keine Einigung in der Zigarrenindustrie. hat, außer den Angestellten der Landessteuerverwaltungen auch An schlichter Profeſſor Dr. Brahm wurde am Mittwoch über den von

Appell an den Reichsarbeitsminister.

Die Tarifverhandlungen für die 3igarren industrie, die dieser Tage in Deynhausen fortgeführt worden waren, find gefcheitert. Die Beauftragten des Reichsverbandes deutscher Zigarrenhersteller wie die Bertreter der Tabalarbeiter verbände verharrten auf ihrem bereits Ende Januar in Hannover eingenommenen Standpunkt. Nunmehr wird das Reichsarbeits­ministerium zur Schlichtung angerufen werden. Das gegen wärtig bestehende Tarifverhältnis foll bis zur Erledigung des Schlichtungsverfahrens bestehen bleiben.

Wieder ein Zwei- Pfennig- Schiedsspruch. 3n der thüringischen Metallindustrie.

Erfurt , 22. März.

gestellte der tommunalen Verwaltungen, deren Aufgabengebiet auf das Reich übergeht, in die Reichsfinanzverwaltung zu übernehmen. Eine besondere Würdigung im Rahmen diefer Sigung fanden auch die Fragen der gründlichen Berufsausbildung sowie die grundsäglichen und wichtigen Fragen, die mit den Dienstver hältnissen der Angestellten, mit der Uebernahme von Angestellten in das Beamtenverhältnis, mit der Erlangung von Beamten eigenschaft" infolge Ausübung obrigkeitlicher Funktionen sowie auch mit der Anwendung des Betriebsrätegefeßes( insbesondere des§ 13 Absatz 4) auf Angestellte im Zusammenhange stehen.

Zum Schluß nahm der Reichsfachausschuß noch zu Organisations­fragen und zu den vielseitigen Verbandseinrichtungen zur Schulung der Mitglieder des 382. und zum Verbandszeitschriftenwesen Stellung

Opfer des Fortschritts.

In dem Tarifftreit in der Thüringer Metallindustrie wurde nach unaufhalfamen Bordringens der Bentral und Fernheizung von Die Beschäftigungsmöglichkeit für Töpfer wird infolge des breitägigen Berhandlungen am Freitag früh ein Schiedsspruch ver. tündet, demzufolge der Stundenlohn für Facharbeiter, Angelernte Jahr zu Jahr schlechter. Wie der Fachgruppenleiter der im Bau­und Ungelernte über 18 Jahre um 2 Bf. erhöht wird. Diese gewertsbund organisierten Berliner Töpfer Dreher in der Jahres­Löhne bilden auch die Grundlage für die Affordberechnung. versammlung am Mittwoch berichtete, sind von den rund 24 000 Das Lohnabkommen tritt am 1. April 1929 in Kraft und fann mit Wohnungen, die im vorigen Jahr in Berlin gebaut wurden, 38,9 einmonatiger Frist erstmalig zum 30. Juni 1930 gekündigt werden. Prozent mit Zentralheizung versehen worden. Das ist eine 3u Im Fehlguß- Abkommen vom 24. Oftober 1928 wird geändert, daßnahme gegenüber 1927 um rund 11 Prozent. Ebenso find in in Grau- und Stahlgießereien für Fehlguß anstatt bisher 75 Broz. den neuen Wohnungen nur etwa 4000 Kochherde aufgestellt worden, nur noch 65 Broz.( 1) vergütet werden, soweit nicht andere günstigere so daß hier ein Ausfall von 20 000 5erden gegenüber Betriebsvereinbarungen bestehen. Former und Gießereiarbeiter in 16 000 im Jahre 1927 gewesen ist. Graus und Stahlgießereien erhalten einen Zuschlag von 10 Proz auf den vereinbarten Lohn.

Zagung der Kommunalangestellten.

Der Reichsfachausschuß für die im Zentralverband der Ange. stellten organisierten Angestellten bei Gemeinden, Gemeindever­bänden und fomamunalen Betrieben beschäftigte sich in seiner jüngsten Sizung mit den wichtigsten, die Interessen der von ihm vertretenen Gruppen der Behördenangestellten berührenden Fragen. In Bordergrund stand die Erörterung über die Schaffung einer Alters. und Hinterbliebenenversorgung für Kommunalangestellte.

Der Zentralverband der Angestellten hat 1928 wieder eine große Zahl von Tarifverträgen für Kommunalangestellte vereinbart. Eine Reihe wichtiger Tarifverhandlungen schwebt.

Bezüglich der Reichstagsverhandlungen über das Steuer pereinheitlichungsgeleg nahm der Reichsfachausschuß Kenntnis davon, daß der Verbandsvorstand im Reichstage beantragt

Diese anhaltend schlechte Arbeitsmarttage beeinflußt naturge­mäß auch die Entwicklung der Löhne in diesem Berufe. So war es erst im Herbst möglich, die feit langem geforderte Erhöhung der Löhne und Atforde um 10 Prozent durchzusetzen.

Töpfer im Vordergrund. Am treffendsten waren die Ausführungen In der Diskussion stand die Frage des Eriftenztampfes der eines Mitgliedes der Fachgruppenleitung, der vor einer zünstlerischen Beurteilung der Streitfrage Kachelofen - oder Zentralheizung warnte, da fein Mensch dem Rad der technischen Entwicklung in die Speichen fallen fönne, ohne selbst zermalmt zu werden. Es habe leider auch menig 3wed, wenn man zu beweisen versucht, daß die Kachelofen­heizung hygienischer sei als die Dampfheizung. Die Frage des Miet­preises der Neubaumohnungen mit Zentralheizungen sowie das Problem der Uebergangsheizung in solchen Wohnräumen müffen mehr als bisher in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt werden. Jedenfalls fonnte die Fachgruppenleitung beweisen, daß fie alles getan hat, um der Verdrängung des Kachelofens entgegen zu wirken. Die Anerkennung der Versammelten für ihre Fachgruppenleitung tam in deren einstimmiger Biedermahl am besten zum Ausdrud.

beiden Seiten gefündigten Manteltarif und das Arbeitszeitabfom­men im oberschlesischen Bergbau verhandelt. Da am Bormittag teine Einigung zustande fam, wurde am Nachmittag eine Schlichterfammer gebildet, die in später Abendstunde einen Schiedsspruch fällte, wonach die Arbeitszeit über Tage eine Bertürzung von einer halben Stunde erfährt, mährend diejenige unter Tage weiterhin a cht Stunden betragen soll. Das Abkommen foll bis zum 1. Oktober 1930 Gel­tung haben. Die Erklärungsfrist für die Parteien läuft am Montag, dem 25. März ab.

Versicherungsangestellte und Arbeitsrecht.

Am 19. März sprach in der gut besuchten Bersammlung der Bersicherungsangestellten im Zentralverband der Angestellten Ge­noffe Brente über die Bedeutung des Arbeitsrechts für die Ver­ficherungsangestellten. Er ging besonders auf die Auswirkungen der einzelnen Gefeße auf die Bersicherungsangestellten ein. An das mit starkem Beifall aufgenommene Referat schloß sich eine lebhafte Debatte an.

Bom Reichsfachgruppenleiter Genoffen Brillte wurde über die Besprechung mit dem Arbeitgeberverband deutscher Versiche rungsunternehmungen berichtet, wobei er auf die Argumente der Unternehmer einging, die auf Grund der Wirtschaftslage im Ber tonnten. lleberzeugend mies er an hand von Geschäftsberichten sicherungsgewerbe angeblich feiner Gehaltserhöhung zustimmen nach, daß von dem deutschen Bersicherungsgewerbe ein angemessene Gehaltserhöhung der Angestellten durchaus getragen werden fann, also getragen werden muß­

Berbanb ber Gemeinde- und Staatsarbeiter. Montag, 25. März, 19% Uhr, im Saale unferes Berbandshauses, Johannisstr. 14-15, Fortbildungsabend für unfere Funktionäre, die in ben Rörperschaften für Sozialversicherung tätig find. Serr Engelte, Direttor der Betriebstrantenlaffe der Stadt Berlin , spricht über das Thema: Rationalisierung der Krankenversicherung ". Die Ber­anstaltung verspricht, sehr intereffant zu werden, es wird deshalb um rege

Teilnahme gebeten. Die Ortsverwaltung.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Achtung, Wanderleiter! Denkt an die Anmeldung der Anträge fir Fahrpreisermäßigung. Legter Tag der Anmeldung Dienstag, 26. Mäta, bis 18 Uhr. Achtung! Besucht die Ausstellung Wien im Bild", im Gefundheitshaus Kreuzberg, Am Urban 10-11. Geöffnet bis zum 31. März, Werktags von 9-21 Uhr, und Sonntags von 10-14 Uhr. Eintritt frei,

Juaendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Heute, Connabend, 20 Uhr, Boltstanzkursus im Jugendheim Lehrter Straße 18-19.

Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhäfer; Gevartschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lotales and Sonstiges: Kris Karstadt: Anzeigen: Th. Glocke. fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag Gm b. S.. Berlin Drud: Bormärts- Buchbruderet und Berlaasanftalt Baul Singer u Co.. Berlin G 68. Lindenstrake 3. Sierzu eine Beilage,., Unterhaltung und Wiffen" und Jugend- Borwärts".

trias

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