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lagen steht di« Aufführung des polnischen FilmsPsn lladdeufz" bevor, der noch dem gleichnamigen berühmten Werk des polnischen Dichters Adam Mickjewiez verfaßt ist. Dos führende Linksblatt Lietunos Zinios" ersucht diew e i ß e n Rosse" undeisernen Wölfe"(litauische nationalistische Kampsverbände), sichwenigstens diesmal ein« Riesenblamage zu ersparen", d. h. die Auf- fuhrung nicht zu stören,

Oer Mummenschanz in Ooorn. Wie Geburtstag gefeiert wurde. Oer König von Bayern gratuliert. redet gegenNovemberverrat" und Pazifismus.

Am 21. Jonaur j eierte der Exkaiser in Doorn seinen 70, Geburts- tag. Dabei ging es selbstverständlich ohne Besuch aus Deutschland und ohne Reden nicht ab. Ebenso selbstverständlich ist, daß auch bei dieser Gelegenheit allerhand Unsinn geredet wurde. Das alles wäre eine Privatsache, die die Welt weiter nichts anginge, wenn nicht jetzt in Deutschland gedruckte Propagandaberichte herumschwirr- ten, die an einen bestimmten Leserkreis gerichtet find und einen recht eindeutigen politischen Zweck verfolgen. Anwesend waren in Doorn Vertreter der ehemaligenLeib- regimenter" und der Offiziersverbände der alten Armee. Diese haben dann über das, was sie in Doorn erlebten und genossen, an ihre Ofsiziersvereine Bericht erstattet, wodurch ein über ganz Deutschland verbreitetes Propagandanetz entstand. Einer dieser Berichte liegt uns gedruckt vor. Er ist von einem alten General verfaßt und meldet von der Geburtstagsfeier mancherlei Interessantes. Hauptredner war der Feldmarschall v. Mackensen, der dem Geburtstagskind versicherte, daß es nurfeiner steten Für- s o r g e zu danken sei, wenn die Armee so gewaltige Taten im Welt- kriege habe vollbringen können."Er versicherte Seine Majestät der unerschütterlichen Treue und Dankbarkeit aller vertretenen Verbände und legte in ihrem Namen dem Kaiser die aufrichtigsten Wünsche z u Füßen." Es wurden dann einige weitere Glückwunschreden gehalten, wobei besonders interessieren mag, daß General Frhr. v. Geb- s a t t« lim Austrag Sr. Majestät des Königs von Bayern" sprach. Da der letzte bayerische König schon lange tot ist. kann damit nur der Exkronprinz Rupprecht gemeint sein, der sich somit in Doorn alsKönig " vertreten ließ! Sodami wird über die Antwortrede des Exkaisers solgendermaßen berichtet: S. M. der Kaiser gab in seiner Erwiderung Seiner Freude darüber Ausdruck, als ersten Gruß zum 70. Geburtstage den Treu - grüß der Vertreter Seines alten Heeres und Seiner alten Marine entgegenzunehmen. Mit allen Fasern fühle er sich mit der alten Wehrmacht verbunden. Di« Arbeit an ihr und mit ihr sei Seine Freude und Sein Stolz gewesen. Vor Seinem geistigen Auge steige die Erinnerung auf an heldenhafte Waffcntaten und unübe-troffene Siege. Ihn erfülle in diesem Augenblick ganz das Gefühl des tiefen Danke's für die Großtaten Seiner Armee und Flotte. Nicht ihre Schuld sei es. daß sie dem Novemberverrai zum Opfer fielen. Auf den Verbänden, die die Herren vertreten, beruhe zum großen

Teil die Hoffnung auf Deutschlands Zukunft. Unsere stolze Vergangenheit lege uns Pflichten auf. An uns fei es, das verlareneErbeunsererVäterwiederzugewinncn Unser krankes Volk drohe im Pazifismus zu verkommen. In ihm und vor allem in unserer Jugend den Wehrgedanken zu wecken und zu stärken, sei unsere erst« Ausgabe. Unsere Jugend müsse wieder lernen, daß es Pflicht des wehrhasien Mannes ist. mit eigenem Blut, mit der Waffe in der Hand, fein Vaterland zu verteidigen. Unerschütterlich schloß der Kaiser sei S«n Glaube an Deutschlands Zukunft, an ein neues mächtiges deutsches Kaiserreich." Zu Mittag gab es sodann: Königinsuppe, Steinbuttschnitte». Kalbsbraten garniert und Pfirsich Melba. Zur Suppe Sherry , zum Fisch Weiß, oder Rotwein, zum Braten Kiedricher und zum Nachtisch Sekt. In den Nebemäumen wurden Mokka, Likör, Zigarren und Zigaretten gereicht. Nach einer Spazierfahrt folgte die Abendtafel: Gänselober in Kruste, Truthahn mit Gemüse, Gefüllte Sahnenspeise, Weiß- und Rotwein, aber keinen Sekt, wie der gewissenhafte Berichterstatter man weiß nicht recht, ob zustimmend oder kritisch bemerkt. Aus­führlich werden die Toiletten der.Kaiserin Hermine" geschilden Auch der Exkaiser wechselte natürlich mehrmals die Uniform. An tragikomischen Details fehlt es nicht. Da die Generale zum Fest in Uniform antraten, deren Tragen auf der Straße nichi erlaubt war, zogen sie Zioilmäntel drüber und setzten Filzhüte auf den Kopf. Diese Vermummung wirkt ebenso symbolisch wie der ganze Vorgang überhaupt. Man diktiert dem Volke die Pflicht, sei» Blut zu vergießen, und setzt sich dann an den stets gut gedeckten Tisch. Es hat keinen Zweck, di« Beschimpfungen, mit denen der ExkaiserSein" Volk bedachte, ausführlich zurückzmveifen und dar- zulegen, was es mit demNooemberverrat" und derVerkommen- heit" auf sich hat. Wer kann den Ernst bewahren, wenn e i n A u s- r e i ß e r von Mut und Treue spricht! Bedenklich aber bleibt, daß die Offiziere der alten Armee, die Pensionäre der Republik , in ihren Vereinen eine Art Geheimbund bilden, in dem derartige geheim« Propagandalitcratur verbreitet wird. Die Herren mögen sich selber fragen, welches Recht sie haben. die gehätschelten Pflegekinder der Republik zu bleibe� die sie bisher gewesen sind!

Oer Mord von Agram. Wie der Leiter des Regierungsblattes getötet wurde. Agram. 23. März. Zu dem Mordanschlag auf den Chesredaktsur der Zeitung ,No- vosti", Anton Schlegel, wird noch bekannt, daß Schlegel am Freitagabend gegen 8 Uhr die Redaktion derNovosti" verließ und eine Aurotox« bestieg, um in seine Wohnung zu fahren. Er traf dort aber erst kurz vor 9 Uhr ein und es ist bisher unaufgeklärt. warum die Fahrt so lange gedauert hatte. Er fand das Haustor schon geschlossen und war gerade im Begriff, es zu öffnen, als zwei Männer auf ihn zutraten, ihn ansprachen und bald darauf schössen. Schlegel sank mit einem Aufschrei zusamnlen, während beide Männer flüchteten. Der Chauffeur verfolgte sie, konnte sie aber nichtmehrerreichen. Die Polizei sperrte den Häuserblock ab. doch blieb die Suche nach den Mördern erfolglos. Hausbewohner hatten mittlerweile den tödlich Verunglückten in seine Wohnung ge­bracht, wo er, ohne das Bewußtsein wieder zu erlangen, verschied. Anton Schlegel war deutscher Abstammung seine Mutter war «in« Gräfin Wurmbrand und einer der bekanntesten Journalisten Kroatiens . Schlegel war 1879 als Sohn eines Güterverwalters geboren. Er war zuerst Priester, trat 1903 aus dem Priesterstand aus und wurde exkommuniziert. Später wurde er Pro- testont, um heiraten zu können. 1905 trat er als Mitarbeiter des Organs der kroatischen Fortschrrttler und Schüler Masaryks ..Pokrot" ein, wo er mehrere Jahr? tätig war. 1911 ging er zur Redaktion des damaligenAgramer Tagblait" über, wo er bis 1919 verbli-b. Damals wurde er vom Agramer Nationalrat an die Spitze des neue» Nachrichtenbureaus gestellt, das er etwa ein Jahr lang leitete. Später übernahm er die Redaktion derNovosti", die er zu einem der führenden Blätter Südslawiens emporbrachie. Zwei Tage vor dieser Mordtat wurde in Agram eine Entführung aus dem Untersuchungsgefängnis verübt. Als der politische llntersuchungsgefangene Horvai zum Untersuchungsrichter geführt wurde, stürzte sich in einein dunklen Gang ein Unbekannter auf den Wächter und streute ihm Pfeffer in die Augen. Hierauf flüchteten Horvai und der Unbekannte in einem bereitstehenden Automobil.

Wie die Bergarbeiter wählen! Bochum , 23. März.(Eigenbericht.) Vorläufiges Lelriebsräteergebnls im Ruhrbergbau aus ISO Schachtanlagen:

Bauernaufstand in Indien . Englische Beamte getötet. London , 23. März. Wie aus P o t n a in Indien gemeldet wird, sind bei A g r a r- unruhrn in der Umgebung zwei Beamte getötet und sechs verwundet worden. Die Beamten wurden bei einer Be- fichtigung von 500 Bewaffneten angegriffen. Obwohl die Polizei so rasch wie möglich herbeieilte,, war der europäische Beamte, der die Besichtigung leitete, spurlos verschwunden. Er wird noch immer vermißt. Amanullah im Vormarsch. Dank russischen Geldes, sagen Engländer. Peschowor, über London . 23. März.(Daily Telegraph .) Amanullah hat zur Einleitung seines Feldzugcs eine kleine Streitkräfte mit Artillerie aus Kandahar nach K?lat-i-Gilzai entsandt. In der Nähe van Mokur kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Stamm, der unter Berufung auf seine Neutralität den Durchzug der Truppen nicht gestatten wollte. Beide Parteien erlitten Verluste. Ein Kampf zwischen Gilzais, die Amanullah unterstützen, und H a z a r a s,' die Anhänger Bacha-i-Sakaos sind, war für beide Parteien sehr verlustreich. Der Afridi- stamm erließ ein Ultimatum, in dem es heißt, nur ein Mann von königliciMm Blut werde ihm als König annehmbar sein. Nadir Khan , der sich i» Matum an der Ostgrenze des Landes, südöstlich von Kabul befindet, hofft, die Stämme zu sammeln. Rußland übt einen wichtigen Einfluß auf die Gestaltung des Schicksals Afghanistans aus. H e r a l und Kandahar sind die beiden Mittel- punkte, denen sich die Aufmerksamkeit der Sowjetregierung zu- wendet. Ersteres ist teilweise, das zweite ganz für Amanullah . Die dortigen Stämme sind jedoch nicht stark genug, um Amanullah zu ermögliche», auf Kabul zu marschieren, aber der sehr wichtige M o h in a n d st a m m hat sich auch für Amanullah erklärt. Diese Unterstützung ist durch Verteilung großer Geldsummen und Versprechung weiterer Zahlungen gesichert worden. Dieses Geld stammt nicht von Amanullah , der nicht über großen Reichtum verfügt, sondern aus einer auswärtigen Quelle, nämlich Moskau . Oer Kührer der Schinwaris ermordet. Konstontinopel. 22. Mörz. Nach afghanischen �Meldungen ist in der Nähe von Dschcll. globad dar Führer des e-chinwari-Stammes. NahadKhon, einem politischen Mord zum Opfer gefallen. Angeblich soll der Mord auf Betreiben Hobibullahs erfolgt sew. weil der Ermordete bc- obsichtiglc, zu Amanullah überzugehen. UeU'Delhi . 22. März. Der Sekretär für auswärtige Angelegenheiten erklärte in der Gesetzgebenden Versammlung Brstisch-Jndiens, die Wirren in » Afghanistan hätten zwar unvermeidliche Verluste an Gut noch sich gezogen, jedoch sei auch nicht ein Brite oder Inder getötet worden: ein« Anzahl Deutscher, Türken, Perser und Russen seien noch in Kabul .

Neue(Spur in Iannowih? Die Berliner Kriminalbeamten an Ort und Stelle. Heute mittag lraseu die Berliner Kriminalbeamten Kriminalrat Hoppe, Krimiaalkommissar Braschwitz und Kriminalsekretär Meyer in Hirschberg ein. um sich dem Untersuchungsrichter Dr. Thomas zur Mitarbeit au der Auf. klärung der Bluttal«ms Schloß Zannowih zur versügung zu stellen. Reue Gerüchte laufen in 5)irschberg um. Mau spricht von einem Mann, der in der kritischen Nacht in Iannowitz aus einem Fahrrad auftauchte, zur Zeit der Hilferufe am Schloß war und dann wieder oerschwand. Nach ihm forscht man. Etwa um 22 Uhr tauchte er am Bahnhof Iannowitz auf, es ist nach den Angaben der Bahnbeamten, mit denen er sprach, ein etwa 25jähriger Mensch. Er gab an, seine aus Breslau kommende Frau abholen zu wollen und bat, beim Einlaufen des Zuges eine Frau Schramm aufzurufen. Eine Frau dieses Namens befand sich aber nicht im Zuge. Der Mann schwang sich auf sein Rad und fuhr in der Richtung des Schlosses Iannowitz davon. Inzwischen war eine Frau Schramm in einer Nachbarstation ausgestiegen und telephonierte nach Iannowitz, um nach dem Verbleib ihres Mannes zu fragen. Seitdem ist der Rad- fahrer verschwunden. Der Oberstaatsanwalt ordnete an. daß dieser ungeklärte Vorfall, der vielleicht bedeutungsvoll, vielleicht aber auch völlig harmlos ist, durch die Polizei aufgeklärt werde. Sollte sich die Vermutung bewahrheiten, daß der geheimnisvolle Motorrad- sahrcr tatsächlich mit dem Mord in Zusammenhang steht, so würde dies die These stärken, daß der sestgenommene Christian Friedrich schweigt, um einen Dritten, der ihm be- kannti st, zudecken. Sehr schwer wird es für die Berliner Beamten sein, jetzt nach bald einer Woche den Lotalbefund im Schloß Iannowitz zu rekonstruieren. Bei den primitiven Polizeiverhältnissen auf dem Lande konnte für die Sicherung des Befundes in den ersten Stunden nach der Entdeckung des Mordes, also für eine der allerwichtigsten kriminalistischen Arbeiten, nicht in ausreichendem Maße Sorge ge- tragen werden. Heute nachmittag findet die Beerdigung des getöteten Grafen Eberhard Stolberg statt. Es sollen deshalb heute keine Vernehmungen vorgenommen werden. Man könnte sich fragen, ob eine solche Rücksichtnahme auch bei einer Arbeiterfamilie angewandt würde.

Mißverstandene Blutsbrüderschast. Die Llrsache der Zndertrogödie in Lichterfelde . Zu' der blutigen Tragödie, die Freitag abend in dem Hause Kitcsebeckstraße 10 in Lichterfelde-West, in der Nähe des Wannsee - bahnhofes, mit dem Tode zweier Inder endet«, erfahren wir noch folgende Einzelheiten. Ein Nazar Mohamed, der am 1. Januar 1899 in Eo- lombo geboren wurde, kam vor acht Jahren nach Deutschland , um hier die Inflationskonjunttur geschSsttich auszunutzen. Als er sah, daß ihm das glänzend gelingen würde, ließ er seinen Freund Ali Zarcem, am 20. März l89l in Colombo geboren, nachkommen. Die beiden hatten Blutsbrüderschast geschlossen, die noch mohammedanischer Sitte Gütergemeinschaft zur Folge hat. Do? Hauptgeschäft bestand darin, daß in Berlin nicht weniger als 13 Housgrundstücke erworben wurden. Um die Ver- 'waltung dieser Grundstücke kümmerte sich besonders Mohamed. Daneben begründeten aber die Freund« auch noch ein großes Exportgeschäft, in dem Zareem tätig war. Mohamed heiratete vor fünf Iahren eine Photogrophin, die in der Knesebeck- straße 10 im 3. Stock ein photographisches Atell.-r betreibt. Die Freundschaft der beiden Männer war lange Zeit i-«getrübt. Dann entstand jedoch Zwist, der sich immer mehr verstärkte. Seinen Ur- sprung Halle er darin, daß Zareem der Leitung des Exportgeschäftes nicht gewachsen war. Diese Verhältnisse brachten Mohamed auf den

Gedanken, seinen Sozius aus den Geschäften herauszubringen. Dein gegenüber berief sich aber Zareem stets auf die Blutsbrüderschast. die ihn berechtige, an den Einkünften und dem Besitz im gleichen Maß­stabe teilzunehmen wie Mohamed. Das lehnte Mohamed be- sonders auch deshalb stets ob. weil er verheiratet war. Diese Streitigkeiten waren in der indischen Kolonie in Verlin schon länger bekannt und man war auch bemüht, sie aus der Welt zu schaffen. Zu diesem Zweck hatte man'den angesehenen indischen Prosessor Habar gebeten, der Mittelsmann zu sein. Habar hatte zugesagt. die beiden Gegner waren auch einverstanden. Die Zusammentunst fand am Freitag abend statt. Mohamed mußte aber wohl gegen seinen Blutsbruder einen unüberbrückbaren Haß empfinden, denn un- mittelbar, nachdem Prosessor Habar die beiden Parteien zusammen- gebracht halle, übersiel Mohamed seinen Freund und versetzte ihm mit einem schweren Stock einen Hieb über den Kopf. Der Ueber- fallene und Professor Habar wollten jetzt das Zimmer verlassen, fanden aber, daß es abgeschlossen war. Bevor sie mit Gewalt öffnen tonnten, ging Mohamed in ein Nebenzimmer, in dem er«ine Selbstlade pistole und Munition aufbewahrte. Als ei mit geladener Waffe wiederkam, hatte Zareem gerade geöffnet und den Korridor erreicht. Mohamed stürzte ihm nach und schoß blind» lings auf ihn. bis der ganze Patronenrahmen leer war. Während Zareem stöhnend zusammenbrach lud Mohamed von neuem und schoß weiter auf den am Boden Liegenden, bis auch der zweit« Rahmen leer war. Frau. Freundin und die Haus- angestellte versuchten umsonst, ebenso wie Professor Habar. den Ra- senden zu beruhigen. Auch sie bedrohte er mit der Waffe. Während sie das Ueberiallkommando riefen, lud Mohamed zum dritten Male, begab sich in das Kontor nebe» dem Atelier, uni sich selbst zu erschießen. Man wollte chn noch daran verhindern, aber er rief:Er ist mein Blutsbruder, ich muß mich auch erschießen!" Dann brachte er sich vier Schüsse bei. der letzte war ein Herzschuß. Als die Polizeibeamten erschienen, war er bereits tot.

Ein Gchiedsgerichi im Müllerstreik. KeineArbeitswilligen" mehr in der Schüttmühle. Gestern abend wurde zwischen den Vertragsparteien über dl? Beilegung des Konflikts in den Berliner Mühlen verhandelt. Es wurde schließlich vereinbart, die Schlichtung des Lohnkonslikts einem freien Schiedsgericht zu übertragen, das bereits heute nachmittag zusammentritt. Im Streik der Mühlenarbeiter selbst hat sich die Situation lnsofern verändert, als jetzt auch in der Schüttmühle dte A'beit vollständig ruht, in der bisher noch etwa 20 zuAngeftell- t«n" gemachte Arbeiter Stroikbrechcrarbeiten verrichteten.

Oie Arbeitszeit verkürzt! In den Reichselettrowerken. Dem Zentraloerband der Maschinisten und-Heizer und dem Deutschen Metallarbeiteroerdand ist es in freier Vereinbarung ge­lungen, die Arbeiiszcit der Arbeiter der Tagesschicht in den Reichs- elektrowerken wöchentlich um 11- Stunden zu verkürzen Die Arbeitszeit an Sonnabenden beträgt fortab nur 0',* Stunde n. Die Nachprüfung einer Arbeitszeitverkürzung für die in durch- gehenden Betrieben Beschäftigten erfolgt durch eine besondere Kam- Mission.

W eder offene Türen bei der Straßenbahn. Di« Verkehrsabteilung der BVG. teilt mit, daß im Interesse einer Verkehrsbeschleunigung wie im Vorfahre auch in diesem Jahre, und zwar ab Montag, dem 2 5. März, den Fahrgästen der Straßenbahn die Benutzung der Vorderplattformtür der Trieb- und Anhängewagen zum Ein- und Aussteigen wieder gestattet wird. Die Fohrgäsl« werden gebeten, zur Vermeidung von Zug- tust die Vorderplattformtür nach Benutzung wieder zu schließen uiid sie beim Aussteigen auch nicht vorzeittg zu öffnen.