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Erffer Frühling. M
Südlich der Mainlinie, an der Bergstraße , wo der Oden wald mit seinen sanften, meergleich wogenden Höhen fast etwas Geheimnisvolles hat, zeigt sich der erste Frühling. Es ist, als nähme er überhaupt von hier seinen Ausgang. An der Bergstraße beginnt im April das Blühen, dieses duftige Schäumen der Natur, das sich in weißen und rosa Blütenströmen zögernd fortjeẞt und am mittleren Rhein noch den Mai vollkommen ausfüllt. An der Bergstraße mischen sich unmittelbar vor den Wäldern die Obstgärten, die Blumengärten, die Beerengärten, die Treibhäuser. Durch die Felder ziehen hohe, schattige Alleen, über Gartenmauern hängen die Ranken. Ueberall ein reiches, pflanzliches Leben, aus dem zuerst das Blühen der fremden Gäfte, der Mandeln und Pfirsiche, hervorbricht. Der Berghang ist breit und fanft wie ein Kanapee. Alles ist der Sonne offen, alles atmet Wärme. Hier, wo das Jahr lang dauert und viel Arbeit im Freien möglich macht, treibt neben nüßlichen Gewächsen auch das Unkraut und die Arbeit verdoppelt sich fast zwischen Feld und Garten.
Der leichtgesprenkelte, violettbraune Boden der Buchenwälder deckt alte Fährten, Mauerreste verschollener Burgen. Da sind immer wieder auf den Höhen die Felsenmoore, die erstarrter Lava gleichen. In schmalen, vom Gedränge der Baumwipfel verfinsterten Tälern stehen zerbröckelte Kruzifire, zum Schweigen gekommene Mühlen. Doch die Bergstraße ist die breite, sonnige Landschaft, vor der das graugrüne Meer des Odenwaldes Halt macht, wie mit einem einzigen Saum. In der Höhe reiht sich Kuppe an uppe, jede breit und behaglich gelagert, feine ohne einen Turm, ein Gemäuer, das Aussicht bietet. Wälder kommen von diesen Höhen, fie fließen ins Tal hinab, fie zeigen über Weinbergen und hellen Wiesen ihre durchsichtigen Ränder. Nirgends schließen sich die geraden Pfeiler der Buchenstämme, die Spigbogen der Wipfel feierlicher zusammen als an jener Stelle, nicht weit von Auerbach, die Notgottes heißt. Im Waldboden freigelegt sind die Grundmauern einer längst ver
Bulgariens Blutstrom."
Eine sehenswerte Ausstellung am Kurfürstendamm . Bor etwa fünf Jahren, im Juni 1923, gelang es, in Bulgarien 3antoff und seinen Unhängern mit Unterstügung des Königs die verfassungsmäßige Regierung Stambolisti zu stürzen und die öffentliche Gewalt an sich zu reißen. Auf Zantoff folgte Liaptscheff: aber die Regierungsweise der beiden war gleich: faschistische Methoden blutiger Unterdrückung des Andersdenkenden murden mitleidslos durchgeführt.
Die furchtbaren Zustände in Bulgarien werden durch eine Ausstellung beleuchtet, die in den Sturmsälen Kurfürften damm 53 unter dem Titel„ Bulgariens Blutstrom" veranstaltet wird und vom 22. bis 31. März 1929 dauert. Statistiken, Photo: graphien, Zeichnungen geben ein entfehliches Bild. In den legten Jahren wurden in dem kleinen Bulgarien nicht weniger als 27 000 Menschen aus politischen Gründen umgebracht. Unter den Opfern findet man ebenso Arbeiter und Angestellte mie Rechtsanwälte, Merzte und frühere Minister. Jede oppofitionelle Tätigkeit wird mit den Mitteln des Terrors unterbrüdt, jebe Bersammlungs-, jede Breffefreiheit ist aufgehoben. Die Zahlen mit ihren Folgen von
Dort
mit tödlichen Folgen. Der 31jährige Heizer Rudolf Topp fam der Startstromleitung zu nahe und wurde auf der Stelle getötet. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt. Ein weiterer tödlicher Arbeitsunfall trug sich am Sonnabendnachmittag auf dem Hauptdepot am Ostbahnhof zu. stürzte der 48jährige Maurer Wilhelm Beliz aus der BrauhausStraße 7 in Weißensee aus beträchtlicher Höhe von einer Leiter und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Noch bevor ärztliche Hilfe zur Stelle war, trat der Tod ein.
schwundenen Kirche. Einsam liegen zwischen Darmstadt und Heidelberg all die freundlichen Heinen Städte, die vielen Dörfer, verstreut zwischen Bahnstrecke, Autostraße, abseits auf Hügeln und in den Seitentälern. Sie sind wie eine lockere Kette von hellen Häusergruppen, zuweilen sind schon Gebäude aus dem roten Neckarsandstein hineingemischt, diese stehen besonders gut in den Pfirsichblüten und Apfelblüten des Frühlings, im roten Schwarzdorn des Sommers und im fupferigen Herbstlaub. Doch gibt es auch alte Fachwerthäuser, grobes Bauerntum neben den Sommer wohnungen, die sich die Stadtleute von Frankfurt , Darmstadt , Heidel- Programm). Karten sind noch im Theater zu haben. berg und Mannheim an die Bergstraße gebaut haben. In diesem Landstrich verdient der Frühling seinen schönen Namen wirklich. Bon dem sauberen Darmstadt mit dem baroden Schloß in der Mitte, den langen, geraden Straßenzügen, den frummen, landstadtmäßigen Gassen des älteren Stadtteils und den Billenvierteln, die ein einziger Park von Gärten und Baumgruppen sind, führt eine Allee von alten funstvoll verkrüppelten Kiefern zum Großen Boog, der in der Richtung zum Rheine liegt. Und wie fast alle Städtchen und Dörfer der Bergstraße ihren östlichen Ausgang gleich in die Wälder öffnen, so umschlingen stille, geebnete Waldpfade die Stadt, nach den Höhen zu fast ins Unendliche.
Bezittsbildungsausschuß Groß- Berlin. Heute, den 24. März, nachmittags pünktlich 3 Uhr, im Staatlichen Schiller- Theater Charlottenburg , Dedipus". Nach Sophokles , übersetzt und bearbeitet von Heinz Lipman, in Szene gefeht von Leopold Jegner. 1. Teil: Dedipus der Herrscher, 2. Teil: Dedipus auf Stolonos. Preis 1,50 M.( einschließlich Garderobe und
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Der Gemischte Chor Groß- Berlin", Mitglied des Deutschen ArbeiterSänger- Bundes, veranstaltet am Sonntag, dem 25. März, abends 8 Uhr, ein Konzert in der Eingakademie, Unter den Linden , Hinter dem Kastanien wäldchen. Programm: Alte und neue Meister. Hervorzuheben sind die vier Lancashirelieder von Echerchen und die Mitwirtung des bekannten Organisten Frig Sleiner. Eintrittstarten für 1 M. find noch an der Staffe erhältlich. Für Jugendliche beträgt der Eintrittspreis nur 50 Pf. und für Erwerbslose( mit Legitimation) 30 Pf.
SEJ
Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin
Einsendungen für diese Rubrit nur an das Jugendfefretariat Berlin G 68. Lindenffraße 3
Für unsere hentigen Jugendweihen im Großen Schauspielhans benötigen wir Selfer und Selferinnen. Beteiligt euch zahlreich. Eingang Schiffbaner bamm. Pünktlich 8 Uhr. Heute, Sonntag, 24. März:
Auf verschlungenen Wegen von Tal zu Tal geht es dann zum Auerbacher Schloß, der größten Ruine unter den vielen Burgen der Bergstraße . Schön ist dort der Blid von der Zinne, die Berge liegen offen wie die Ebene. Nicht weit davon liegt Bensheim ; von hier führt eine Allee in das dörflichere Heppenheim , und nun ist schon der Uebergang ins Badische nicht mehr weit. Das Hessische reicht nur quer über den Odenwald mit schmaler Zunge dorf: Seim Wilhelmsaue 123. Gefelliger Abend. Steglig: Heim Albrecht. zum Neckar hinüber, es erreicht ihn bei Hirschhorn , dann ſezt es fich bis nahe ans Württembergische fort mit seiner berühmten Ertlave, der Reichsstadt Wimpfen. Ein Frühlingstag in Heidelberg , grün wie Laub, mie frische Baumblätter. Der Neckar glänzt in der Sonne, fleine weiße Dampfer und Ruderboote ziehen dahin. Durch den hellen Laubwald ziehen sich die dunklen Linien der Tannen den Berg hinunter.
tammer in Moabit wegen Arbeitszeitüberschreitung im Wiederholungsfalle zu 2000 mt. Geldstrafe verurteilt worden. Der Staatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis beantragt. Wenn man das Vorstrafenregister dieses Herrn ansieht, so ist die Höhe der Strafe verständlich. Es setzt sich zusammen aus Strafen für Gewerbevergehen, Preistreiberei, Rahrungsmittelfäl schung, Steuervergehen und zweimaligem vorherigen Arbeitszeitvergehen. In dem zur Anklage stehenden Fall hat W. seine Verkäuferinnen durchschnittlich 10% Stunden und die Gesellen 11% Stunden täglich, das find 69 Stunden pro Woche, beschäftigt, ausschließlich der Baufen. Gegen das Urteil hatte B. Berufung eingelegt, die vor der 7. Straftommer in Moabit zur Verhandlung fam. Herr W. fühlte sich naSein Berteidiger leistete sich allerlei Veruntürlich unschuldig. glimpfungen der Arbeiter. Aber auch das half nicht. Die Straf fammer per warf die Beufung und bemerkte in der Begründung ausdrücklich, daß schon die vorige Instanz milde geurteilt hätte, da ja nach den Borstrafen des Angeklagten Gefängnis am Blaze gewesen wäre. Ob dieser soziale" Arbeitgeber nun endlich begreift, daß auch die Arbeitskraft der Verkäuferinnen und Gesellen vom Gesez geschützt ist, muß die Zeit lehren. Nach dem Dorangegangenen ist es faum anzunehmen.
Namen scheinen troden, aber fie reben eine graujame Sprache. Die Katastrophe in der Schönleinstraße
Gelbst bürgerliche Blätter aller Länder bezeugen die bhitige Mißwirtschaft 3antoffs, Liaptscheffs und ihrer Anhänger. Man liest die kurzen Meldungen mit Entsezen. Christo Jassen off, ein hervorragender bulgarischer Schriftsteller, wurde wegen eines Aufrufes gegen die Terrorherrschaft von faschistischen unverantwortlichen Faktoren in der Heizung der Sicherheitspolizei in Sofia lebendig verbrannt. Ein oppofitioneller Abgeordneter, der im staatlichen Krankenhaus Heilung suchte, wurde ermordet. 1925 wurden in 150 Prozessen 6370 Berfonen verurteilt, davon 350 zum Tode, 20 zu lebenslänglichem Kerker und die übrigen zu insgesamt 7500 Jahren schweren Kerfers.
Ein ehrfamer Handwerksmeister". Jm Betriebe des Fleischermeisters Josef Wodzinski, Brummenftr. 163, der 6 Berkäuferinnen und 14 Gesellen beschäftigt, waren Arbeitszeitüberschreitungen in höchstem Maße an der Tagesordnung. Griff die Sektion Fleischer des Verbandes der Nahrungsmittel und Getränfearbeiter ein und erstattete An zeige, verstand es dieser ehrsame Meister", immer durch Entlasjungen und Neueinstellungen der Belegschaft eine andere Zusammensetzung zu geben. Wehmütig erschien er dann im Verbandsbureau und verpflichtete fich unterschriftlich, für Einhaltung des Tarifes in seinem Betriebe einzustehen. Allerdings vergaß er das dann sehr schnell wieder.
Im Januar dieses Jahres war Herr Wodzinski von der Straf
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Anflageerhebung und Haftbefehl gegen Trotti.
Gegen den Fabrikanten Friedrich Trogti hat die Staatsanwaltschaft II wegen des Brandunglüds in der Schönleintraße Anlage erhoben. Trogti wird beschuldigt, sich der fahrlässigen Tötung unter Außerachtlassung von Berufspflichten schuldig gemacht zu haben. Bekanntlich find an den Folgen des Brandunglüd's bisher fünf Personen verstorben. Der gegen Trogti wegen der Schwere der Tat und wegen Fluchtver dachtes erlassene Haftbefehl ist von der Straffammer des Bandgerichts II bestätigt worden.
20 Jahre Jugendorganisation. Anläßlich seines 20jährigen Bestehens trat der erband der jüdischen Jugendvereine Deutschlands mit einigen Festveranstaltungen an die Deffentlichkeit. Der Verband will durch die Ueberwindung der Parteizerflüftung im deutschen Judentum zu einer Schulung aller Kreise der jüdischen Jugend auf jüdisch überparteilicher Grundlage gelangen. Der Verband hat 12 000 Mitglieder und ist damit die stärkste jüdische Jugendorganisation in Deutschland . In einer der Werbeveranstaltungen am Sonnabend sprach Dr. Wiener von den Aufgaben des Bundes, unter denen er an erster Stelle wieder positive Neutralität" anführte. Nur dadurch soll es möglich sein, die Spanntrait zu gewinnen, die Gegenfäße zu überwinden. Dr. Klein gab einen Rückblick über die geleistete Arbeit. Der Bund zählte einmal 40 000 Mitglieder. Heute hat er andere Arbeitsmethoden mie 1909. Sport wird in stärkerem Maße berüdfichtigt. Für die Jugendlichen selbst sprach Herbert Felsenthal. Bei dem Festabend am Sonntag brachte Leo Gallanin jüdische Gesänge sehr eindrucksvoll zu Gehör. Mag Ehrlich hatte ben mehr heiteren Teil übernommen.
Zwei tödliche Arbeitsunfälle.
Im Beleuchtungsfeller des Metropol Theaters in der Behrenstr. 55 ereignete sich gestern abend ein schwerer Unfall
erludoabnschebe.
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Rosenthaler Vorstadt: Heim Tiedftr. 18, Heimabend. 18 Uhr, Wilmers. straße 47. Seimabend um 19 Uhr. Lichterfelde und Steglig: Besuch der Ausstellung Wien im Bild". Treffpunkt 94 Uhr Rathausplat Steglig. Zehlendorf : Seim Bahnhofstr. 3. Lefeabend. Friedrichshagen : Heim Fried richstr. 87. Heimabend. Reinidendorf- Oft: Seim Lindauer Straße. Seim abend. Werbebezirk Schöneberg: Heimabend 19% Uhr Hauptstr. 15. Werbebezirk Lichtenberg : Seim Gunterstr. 44. Bunter end. 19% Uhr. Werbebezirk Neukölln: 9-12 Uhr Ueben im Saalbau Bergstr. 148 für Web bem, ber ligt". Alle Genossen müssen pünktlich erscheinen. Lustiger Film. abend im Saalbau Bergstr. 148. 19% Uhr Eröffnung. Beginn 20 Uhr. Untoftenbeitrag 50 f.
Morgen, Montag, 25. März, 19% Uhr:
Der Singkreis übt pünktlich 19% Uhr im Lindenheim. Faltplag 1: Schule Sonnenburger Str. 20. Arbeitsgemeinschaft. Fall. Sumannplag II: Schule Connenburger Str. 20. Osterfahrtbesprechung. plag: Heim Scherenbergstr. 7. Vortrag: Freitörpertultur Frankfurter Biertel: Heim Litauer Str . 18. Vortrag: Faschistisches Italien CharRudow: Schule Neulottenburg- Nord: Heim Olbersstraße. Balladenabend. töllner Straße. Hosemann- Abend. Baumschulenweg: Heim Ernstste. 16. Uebungsabend. Treptow: Heim Wildenbruchstr. 52. Osterfahrt." Borsig walde: Schule Conradstraße. Vortrag:" Bub und Mädel".
Köpenid: Stadttheater, Friedrichstr. 6. Filmabend: Frohe Welt". Beginn 20 Uhr. Eintritt 30 Bf.
Werbebezist Mitte: Heim Zehdenider Str. 25. Vorsitzenden.Konferenz. Werbebezirk Schöneberg: Schule Mühlenstraße. Boltstanzkursus. Werbebezirk Lichtenberg: Heim Sauffstraße. Uebung für„ Spielmanns Schuld". Alle Beteiligten missen erscheinen. GGG. Mitte: Heim Landsberger Str. 50. Bortvag: Die Arbeiterdichtung". 17% Uhr.
Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: G. Klingelhäfer; Gevertschaftsbewegung: 3. Steiner; feuilleton: Dr. John Schitowski; Lokales and Sonstiges: Frig Karstädt: Anzeigen: Th. Gloce. jämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts.Buchdruderel und Berlaasanftalt Vaul Ginger u G.p Berlin SW 68. Lindenstrake& Sieran 5 Beilagen,„ Unterhaltung und Wissen" und Blid in die Bücherwelt.
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