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MchskWsmnz der Arbeiterivohlfchrt. Gewaltige Leistungen zum Wohle der Arbeiierschast.
Zcdtiksurl a. m.. 27. März.(Eigenbericht.) Von der Abg. F r a u I u ch a c z mit herzlichen Begrüßungs- warten eröffnet, begannen am Mittwoch früh im großen, reich de­korierten«aale des Frankfurter   Volksbildungsheimes die Arbeiten der R« i ch s k o n f e r e n z der Arbeiter» wohlfahrt. Neben den etwa 400 Beauftragren der Organisation sah man zahlreiche Vertreter der kommunalen und städti- schen Behörden aus ganz Deutschland  . Einen Einblick in das gewaltige Arbeitsfeld der Organisation gaben am Vortage die Kommissionsoerhandlungen. Was allein an ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen der kommunalen und staat- liehen Wohlfahrts- und Jugendpflege aus den Reihen der Arbeiter» schaft durch die Arbeiterwohlfahrt herangebildet und zur Verfügung gestellt worden ist, darüber einige Zahlen: Zw letzten Berichtsjahr wurden durchgeführt: Zig Surfe und Lehrgänge von ein- bis sechsmonatiger Dauer. 3n 308 Arbeitsgemeinschaflen wurden die wichtigsten sozialen Themen in Kursen bis zu sechs Monaten verarbeitet. 1187 Einzelvorträge und 6g Wohlfahrtskonferenzen wurden ver. anstallet. vom 4. bis 1l. Februar tagte die erste Reichs- sch ul ungswo che de» haulktausschnsses, an der sämtliche Ve- zirke beteiligt waren, vom S. bis 13. Oktober waren die in den ofi- deutschen   Provinzen tätigen Helfer zum gleichen Zweck versammelt. Es kommen hinzu unzählige allgemeine Vorträge«ad werbever- anstaltungen. Schulungskurse und ein großes. Lehrzwecken dienen- des PsingstKesfen. Um geeignete Kräfte au, den Reihen der Ar- beiterschast sür die sozialen Berufe heranzubilden, werden zins- und fristlose Studiendarlehen gegeben, mit Hilfe deren staatliche Schulen besucht werden können. Unter der Leitung von Hedwig Wachenheim   hat die Arbeiter- wohlfahrt eine eigene wohlfahrlsschule errichtet. Zahl- reiche Heime. Kindergärten, horte. RS h st üben, Beratungsstellen für Zugend, für Gesundheitspflege und alle sozialen Gebiete bis zur Gerichlshilse und G e- sangenensürsorge bilden das gewaltige Arbeitsseld. E» ist nicht ein einziges soziales Gebiet, das nicht betreut, für das keine Einrichtungen geschossen, über das nicht immer neu berate« und gewirkt worden wäre. Ueber l9S0 Ortsgruppen der Arbeiterwohlfahrt bestehen in Deutschland  . Kein Wunder, wenn am offiziellen Eröffnungstage die Stadt Frankfurt   durch ihren Bürgermeister den Dank der Stadt für die durch die Arbeiterwohlfahrt geleistete Hilfe aussprechen ließ Frau Quarck-Hamni erschlag hieß die Delegierten im Auftrage des Bezirks Hesfen-Nafsau willkommen, und darauf begonnen die vorgesehenen Referate. Als erst« sprach Käte Buchrucker- Berlin   überDer Stand der wohlfahrtspflegerischen und sozialpädagogischen Aus- bildung". Die Refcrentin betonte vor allem, daß dem Bolksschülcr der Weg zu den sozialen Berufen geöffnet werden müsse. Der Lehr- körper in den Schulen sei umzuformen, damit er einen Geist habe, der dem unseren entspräche. Dl« Arbeitsmorktlag« für die Für» sorgerinnen fei erschreckend gut. Der Bedarf an Kräften könne jedoch nicht gedeckt werden. Es gebe noch lange nicht genug Gesundheits- Pflegerinnen, denn der Verschleiß an Menschen im Fürsorgeberuf sei zu groß, weil starke Leistungen an Körper und Seele gestellt würden. Als nächstes Thema behandelt« Stadtmedizinalrat Dr. Franz G oldma n n» Berlin   dieFrage der sozialhygienischen Ausbildung
der Fürsorgerinnen". Diese Seite dürfe nicht vernachlässigt werden. Der Referent wendet sich gegen die Verlegung der Ausbildung über die Dauer von einem Jahr, was nur Zeitvergeudung fei und«ine Monopolstellung für die bürgerlichen Fürsorge» Pflegerinnen schasse. Außerdem werde durch die Ausblldungs- zeit von zwei Jahren den sozialistischen   Frauen das Eindringen in die sozialen Berufe erschwert. Der Redner fordert« ferner eine qualitativ« Derbesierung der Ausbildung. Der Lehrstoff müfse mehr auf die Bedürfnisse der Masse zugespitzt sein. Kommunen und Staat hätten die Verpflichtung, genügende Stellen zur Ausbildung zu schaffen. Robert Görlinger- Köln sprach darauf über dieWohl- fahrtspflegerische Ausbildung und Laufbahn des mittleren Beamten". Der bureaukratifche Apparat der Wohlfahrtspflege sei immer noch nicht beseitigt. Es gebe noch immer Beamte, die in dem Fürsorge- bedürftigen einen Minderwertigen sehen. Deshalb sei für den Ver- waltungsbeamten«ine eingehende Ausbildung in der Wohlfahrt?» pflege zu fordern. Die bereits tätigen Beamten müßten in Lehr- gängen und Unterrichts kurjen nachgejchult werden. Dr. Karl M e nn icke, der Direktor des sozialpolitischen Sc- Minors an der Deutschen Hochschul« für Politik in Berlin  , referierte überWirtschastslehre und Wohlfahrtspflege". Er beklagte sich darüber, daß man in den Kreisen der Gewerkichoften immer noch auf den Widerstand gegen eine Schulung der Arbeitsvermittler und Berufsberater stoße. Das preußische Wohlfahrtsministerium habe die Schulung bereits in ihr Programm aufgenommen. Selbstver- ständlich müsse die Auslese der Schüler gemeinsam mit den gewert- schaftlichen Organisationen getroffen werden. Als Berufsberater und Arbeitsoermittler können nur Menschen in Frag« kommen, die mehrere Jahre berufstätig gewesen seien. Das ThemaAkademiker und Wohlfahrtspflege" behandelte Dr. Ernst Kantorowicz   aus Kiel  . Wer eine leitende Stelle in der Wohlfahrtspflege bekleiden will, müsse nicht nur praktisches und geistiges Wissen besitzen, sondern auch organisatorisches Können und die geeignete Stellungnahme zu seinen Ausgaben. Die Univer- sitäten könnten dies nicht vermitteln. Qualifikation für eine leitende Stelle gebe nicht die Ausbildung, sondern der Aufstieg. Es fei notwendig, daß in den Universitäten soziale Lebens- künde g-lehrt werde und ebenso die Möglichkeit praktischen Wir- kens. Wer ein leitender Verwaltungsbeamter werden will, müsse sich bewußt sein, daß er soziales Leben zu gestalten habe, daß er fremdes Schicksal bestimme. Er müsse ferner wissen, wie die breiten Voltsmassen leben. Er müsse sie deshalb in ihren Wohnstätten und in den Fabriken aufsuchen. Er müsse das ganze soziale Elend des Volkes kennenlernen. Für die Bekleidung einer leitenden Stelle in der Wohlfahrtspflege sei akademische Ausbildung weder erforderlich noch genügend. Dr. Gudula C a ll» Düsseldorf   sprach über dieForderung an die Leistungen der Ausbildungsstätten" und sagte, daß in den Volksschulen die einzig möglich« Borbildung für den sozialen Beruf lieg«. Die Referentin wehrte sich gegen das Berechtigungswefen. doch fei ein Jahr Ausbildungszeit in der Krankenpflege nicht ge- nügend. Ein Examen sei zu fordern, aber nicht auf der Basis des Berechtigungswesens, sondern weil die Fürsorgerinnen Diagnosen Jii stellen haben, und man müßte wissen, ob sie das können. Besonders ober dann sei das Examen in der Krankenpflege notwendig, wenn wir Einheitsfürsorgerinnen anstreben. Die heutigen Ausbildung»- statten feien zu primitiv. Der Jugenderzieher dürfe nicht nur in der Anstalt ausgebildet werden, sondern er müsse die Jugend draußen im Leben kennenlernen: denn Iugendnot sei Gesellschastsnot.
Illusionen erweckt, an die sie selbst nicht mehr glaubt, ist innerlich unwahr. Die Folge davon ist, daß die politische Amoralität und der Zynismus bei ihren Führern immer stärker hervortreten. Der Entartung der Führer folgt die Entartung der ganzen Partei. Da der (Zlaube fehlt, fehlt auch das Vertrauen in die geistige Macht der eigenen Zielsetzung. Der Andersdenkende ist für die Kommunistische Partei   nicht mehr der Mann, der durch Auf- kkärung überzeugt und gewonnen werden muß, sondern den man pressen will. An die Stelle des geistigen Kampfes treten die P r ü g e l m e t h o d e n der Zentrale-Kommu- nisten. Wo die innere Ehrlichkeit fehlt, triumphiert die Faust und der Schlagring. Die Methode des Lumpenproletariats tritt hier hervor. Sie bestimmt immer mehr Inhalt und Tonart der kommunistischen   Presse. Die von Brandler und Thalheimer geführte Rechtsoppo- fition wendet sich sehr scharf gegen diese Entartung der Kom- munistischen Partei. Aus einem einfachen Grund: Di« lumpenproletarischen Methoden der Zentrale-Kommunisten richten sich auch gegen ihre eigenen oppositionellen Partei- genossen. Aber bedeutet diese Wendung der Opposition gegen die Methoden der kommunistischen   Zentrale, daß sie für eine Politik der Ehrlichkeit und des ehrlichen geistigen Kampfes eintreten? Es ist sicher, daß ein Teil der kommunistischen   Arbeiter, angewidert von der Entartung der Kommunistischen Partei, das tiefe Bedürfnis hat, zurückzukehren zur politischen Ehr- lichkeit. Die kommunistische Rechtsopposition erblickt in dieser Stimmung nur ein Mittel, um diese Arbeiter für sich zu ge- winnen. Sie gibt sich den Anschein, als ob sie die Berechti- gung dieser Stimmung anerkenne, in Wahrheit will sie sie ausnutzen, um eine große Täuschung der anständigen Elemente unter den kommunistischen   Arbeitern vorzunehmen. Das Hauptargument der Rechtsopposiition gegen die Zen- trale-Kommunisten besteht in dem Vorwurf, daß die Methode der Zentrale-Kommunisten im Kampfe gegen die Sozial- dsmokratie nicht effektiv feien. Auch die kommunistische Rechtsopposition verfolgt das Ziel der Schwächung uno der Sprengung der Sozialdemokratie. Auch sie will sich an die Fersen der Sozialdemokratie hängen, um ihren stetigen Vor- marsch im Kampf um Arbeiterrechte zu hemmen. Es ist charakteristisch, daß der Gebrauch derrevo- lutionaren Phrase und der scheinrevolutionären Prophezeiungen im Lager derer um Brandler und Thal- heimer eher stärker ist als im Lager der Zentrale-Kommu- nisten. Die Führer der Rechtsopposition sind ebenso wie die Führer der Zentrale-Kommunisten fest davon überzeugt, daß die revolutionäre Phrase nur ein Mittel zum Zweck ist, das keinen inneren Wahrheitswert besitzt. Was die Zentrale- Kommunisten mit den Mitteln der plumpen Gewalt er- streben, sucht die kommunistische Rechtsoppostiton auf dem Wege der L i st und der Täuschung zu erreichen. Die parlamentarische Politik der opositionellen Kommunisten unterscheidet sich von der der offiziellen Kommunisten allen- falls durch die Tonart, nicht aber im Wesen. Auf dem Ge- biete der Gewerkschaftsbewegung bekämpft die Rechtsoppo- f'tion die plumpe Taktik des gemeinsamen Kampfes mit den Unorganisierten gegen die Gewerkschaften, aber nur, um an ihre Stelle die Taktik der Unterwühl ung von innen heraus, des unehrlichen haßerfüllten Kampfes gegen die Gewerkschaften in den Gewerkschaften zu setzen. Erbitterte Feinde der geschlossenen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung sind beide Teile. Der Kampf der kommu- n istischen Richtungen untereinander ist im Grundejjenommen die Folge der Stärke und des Wachstums der Sozialdemo- kratie. Die revolutionären Illusionen sind verflogen, der Haß gegen die Sozialdemokratie ist geblieben. Aber die Sozialdemokratie geht unbeirrt von allen kommunistischen  Angriffen ihren Weg weiter. Sie kann wohl durch die Zer- splittcrung der Arbeiterbewegung im Fortschreiten gehemmt, ober nicht aufgehalten werden. Deshalb experimentieren die Kommunisten mit den Methoden des Kampfes gegen die Sozialdemokratie. Sie geraten in Streit miteinander, weil keines der Experimente zum Ziel führt, und die Patent­lösung gegen die Sozialdemokratie nicht zu finden ist. Die Sozialdemokratische Partei   hat deshalb keinen Anlaß, einer dieser Richtungen sympathischer gegenüberzustehen als der anderen. Wir haben weder für die Patentlösung der Brand- l-risten noch für die Patentlösung der Thälmanner Sympathie. Die Sozialdemokratie steht der Selbstzerfleischung der Kom- munisten als kühler Zuschauer gegenüber. Sie wird sich be- mühen, durch ihre praktische Politik und durch die unauf­haltsame Stärkung ihrer Organisation den Kommunisten noch mehr Anlaß als bisher zum Wüten gegeneinander zu geben.
Von der Gpalierpartei. Kommunistische Anweisungen zur Organisationszerstörung. Di« Kommunistisch« Zentrale hat Miterm 25. März«in Rund­schreiben an alle Bezirksleitungen und Redaktionen der KPD  . er- lassen mit der Anweisung, eineMassenkampagne" wegen der ernsten Warnung des preußischen Innenministers Grzefinski an die Radau- vrganifationen zu veranstalten. Ein«Flut von Protestresolutionen" soll entfesselt werden. Im Rundschreiben finden wir diese Anweisung: Wo irgendwie die Möglichkeit besteht, mit Handzetteln oder sellsst hergestelltem Material an die SPD.  - Zahlstellen oder Mitgliederversammlungen heranzukom- men� muß das ausgenützt werden. In geschickter, kam«- radsschaftlicher Form muß den SPD.  -Arbeitern aufgezeigt werden, wohin die Politik der gesamten Sozialdemokratie führt." Die SPD.  -Arbeiter werden für die gefchickt-kameradschaftstche Belehrung bestens danken, sie wissen, was es damit auf sich hat, besonders, da erst vor kurzem zwei SPD.  -Arbeiter von feigen Mord- buken aus dem Rotsrmitkämpserkund von hinten meuchlings erstochen worden find. In den organisatorischen Richtlinien des lllundschreibens wird ferner jedem Kommunisten zur Pflicht gemacht, einer oder mehrerer der Massenorganisationen anzugehören, die unter sozialdemokratischer Führung stehen(Gewerkschaften, Genossenschaften, Arbeitersport, Freidenker, Kriegsopfer, Jnvalidenorganisationen usw.). Zweck: Zellen bildung zur Zerstörung der Organisation. Die Zellenbildung soll auch in christlichen und Hirsch-Duncker schen G c- werkj choften durchgeführt werden. Es heißt im Rundschreiben: In jenen Gebieten, in denen die christlichen und Hirsch- Junckers ch« n Gewerkschaften größere Arbeitermassen erfassen, soll der Eintritt in diese Organisation und die Aufziehung einer Organisation mit Ihrer Hilfe organisiert werden." Spaltet, spaltet, heißt die Parole der Kommunisten! Wieviele solch-r Rundschreiben mögen die Drahtzieher in der Kommunistischen Zentrale jahraus jahrein schon fabriziert haben, ohne daß ihre Hofinungen in Erfüllung gegangen sind?
Im Schlepptau Hitlers  . Oer Erfolg Hvgenbergfcher Zührertünste. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei   und die Deutschnationale Volkspartei   haben im Preußischen Landtag folgende Große Anfrage eingebracht: Die schriftliche und mündliche Agitation der Sozial- d e m okratischen Partei hat im ganzen Lande eine Stim- mung hervorgerufen, die die öffentliche Ordnung und Sicherheit der nicht zur Sozialdemokratie gehörenden Staats- bürgcr in immer stärkerem Maße gefährdet. Hand in Hand damit geht die gleiche Agitation der Kommuni st ifchen P a r t e i, die sich gerade in den letzten Wochen in einer Reihe von Gewalttaten gegenüber Nationalsozialisten, Stahlhelmern und An- gehörigen anderer Verbände und Parteien geäußert hat. Die sozialdemokratischen Inhaber der Vermalt ungs- st ellenin Preußen lassen diese Agitation zu, ohne dagegen ein- zuschreiten. Noch immer ist die Ermordung des Bismärcker» Walter Rudntck, des Nationalsozialisten Renz und vieler anderer Angehört- ger der obengenannten Parteien und Verbände ungesühnt geblieben. Insbesondere die sozialdemokratische Presse übersteigert in den letzten Wochen ihre Hetze gegenüber Anders- g e f i n n n t e n. Wir fragen: Ist das Staatsministerium bereit, den deutschen   Teil der Bevölkerung Preußens vor den überwiegend dem Judentum angehörigen marxistischen   Hetzern zu schützen und alles zu tan, um diese intellektuellen Urheber der Gewalttoten gegen nationalgesinnte Deutsche der oerdienten Strafe zuzuführen und ihnen ihr Handwerk zu legen?" Man ist diese Mischung von Lausbubendummheit und dreister Verlogenheit bei den Hitler  -Leuten gewöhnt. Das Strolchtum in der Politik hat kein politisches Renommee mehr zu verlieren. Bemerkenswert ist, daß die Deutschnationale Dolkspartei unter der Aera Hugenberg auf dieses Niveau herunter- gesunken ist und im Schlepptau.Hitlers   hängt. Wer derartige parlamentarische Aktionen unternimmt, verzichtet end- gültig darauf, politisch ernst genommen zu werden. Das ist nun der große Erfolg der Führung Hugenbergs: die Hitler  , Strasser, Goebbels   und Kompagnie geben für die Deutschnationale Voltspartei den Ton an. Stahlhelm und Hitlerianer schließen im Zeichen Hugenbergs eine Einheits- front und die Deutschnationale Volkspartei   wird zum An- hängsel der neuen Front. Firma Hitler   und Hugenberg  , wobei Hitler   die Führung hat, und Hugenberg   die beste Chance den politischen Ruhm Ludendorffs zu gewinnen! Eine politische Gtrolcherei. Wo Deulschnationale und Hakenrrcuzler sich in der Beschimpfung der republikanischen Regierungen und besonders ihrer sozialistischen Mitglieder zu überbieten suchen, darf die Vertretung gewisser indu-
strieller Kreis« nicht fehlen. Aus einer Münchener Wochenschrift .Handel und JiGuftrie" druckt das amtlich« Organ der beiden Industrie- und Handelskammern für Magdeburg  und Halber st adt einen Aufsatz ab. der sich gegen die angebliche Vergnügungesucht der Deutschen   richtet, in Wirklichkeit aber«ine einzige Beschimpfung führender Sozialdemo- traten darstellt. Es wird z. B. von einem großen Berllner Kostümfest berichtet, das unter dem Titel einesLumpenballes" ging. Bei diesem Kostümfest soll sich einfrüherer sozialdemokratischer Reichskanzler" beteiligt und sichhöchst persönlich seinem Ganoven- volk" gezeigt haben! Heuchlerisch wird gefragt, ob man sich vor- stellen könne, daß der englische Außenminister an eineroffiziellen Veranstaltung der Londoner   Huren und Zuhälter' teilnehme. Nach dem so«in Kostümfest, wie es überall während der Faschingszeit stattfindet, in eine Veranstaltung vonHuren und Zuhältern" um- gedichtet wurde, ist der rechte Boden gefunden, um die moralische Entrüstung etwa in dieser Form an den Mann zu bringen: So sehen die sozialistischenStaatsmänner von Format" aus. die uns zum Gespött des Auslandes machen! Trägt es viel- leicht zur Hebung des deutschen   Ansehens bei, wenn fortlaufend ausländische Zeitungen unter voller Namensnennung der Betei- ligten darüber berichten können, daßsozialistische Pro- minent«" in höchsten Amts- und Staatsstellungen A b e n d f ü r Abend bei Sekt und Kaviar die spendabelsten Stamm- gaste der teuersten und verrufen st«n Nachtlokal« des Berliner   Westens sind? Das beschämend Traurig« ist, daß man über all diese Dinge viel mehr in den ausländischen Zeitungen als in der deutschen   Presse lesen kann." Wenn irgendein obskures Hakenkreuzlerblatt oder«in noch schmierigeres kommunistisches Winkelorgan solche Verleumdungen veröffentlicht, so würde es sich nicht lohnen, davon auch nur Notiz zu nehmen. Da aber das offizielle Organ zweier Han- d e l s k a in m e r n sich zur Verbreitung dieser sinnlosen Schwatzereien hergibt, so bleibt nichts anderes übrig, als den Erguß niedriger zu hängen als ein weiteres Zeugnis von der tiefenBildung", die diese Jndustrievertreter auszeichnet. Im übrigen sind in den Kreisen der Handelskammer von Wagds- bürg jene Hintermänner zu suchen, die die Justizfrondeur« K ö l l i n g und H o f f m a n n antrieben, und mit Herrn B«Wersdorfs sympathisierten.
Da» Verbot der ZeitungDas Landvolk". Der viert« Straf- senat des Reichsgerichts in Leipzig   hat auf eine Beschwerde gegen das Verbot der Jizehoer ZeitungDas Landvolk" veEllgt, dag das Verbot nur bis 28. d. M. aufrechtzuerhalten ist: im übrigen wurde die Beschwerde verworfen. In der llnlerstichungehasl erhängt. Wie erst jetzt bekannt wird. hat der 31 Jahr« alle Lehrer Duda aus Leipzig   sich am Sonntag im Untersuchungsgefängnis de» Landgerichts erhängt. Duda war ein bekannter Funktionär der KPD  . Es schwebte gegen ihn ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochoerrat. Zn Ungarn   verhostet, und zwar in der Fabrik der Freiburger Firma Metz u. Söhne, wurde der Wcrkführer Adam Lipp,«in Reichsdeutscher, wegenungarsemdlicher Aeußerungen, die die un- gavischen Arbeiter zu einem Demonstrationsstreik veranlagten".