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Nr. 14946. Jahrgang

** m.

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2. Beilage des Vorwärts

An die deutschen   Bankherren!

Vom Leben und Leiden der Banfangestellten.- Wer kennt es?

Sehr geehrte Herren!

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Sie haben in den letzten Tagen und Wochen wieder gewinn­reiche Jahresabschlüsse veröffentlicht und Sie, die verantwortlichen Chefs, waren mit dem Ergebnis des letzten Jahres noch mehr zu­frieden als Ihre Aktionäre. Sie haben in den letzten Tagen gehört. daß Ihre Angestellten ihre heute immer noch sehr schlechte Bezahlung aufgebessert haben wollen, und Sie waren darüber weniger erfreut als über die Gewinnziffern des letzten Jahres, die Sie veröffentlicht nach recht viel Mühe und Sorgfalt verschwiegen haben. Die Deffentlichkeit hat es nun heute schwer, angesichts des so forgfältig gelentten Trommelfeuers der deutschen   Arbeitgeberver­bände und auch Ihres Reichsverbandes gegen die Begehrlichkeit der Arbeiter und Angestelltenschaft, über die Berechtigung von Lohn­und Gehaltsforderungen sich eine deutliche Vorstellung zu machen. Wir halten es deshalb für eine Pflicht der sozialdemokratischen Breffe, diese öffentliche Urteilsbildung, in unserem Falle besonders über die Lage der Bankangestellten, zu unterstützen. Da Ziffern immerhin noch am deutlichsten sprechen, folge ein Vergleich zwischen den Gehältern der Bankangestellten 1913 und heute, ein Bergleich mit den furchtbaren Elendsgehältern von 1924 und dem Minimum, das die Bantangestellten angesichts der heutigen Teuerung verlangen müssen.

Die Monatsgehälter betrugen brutto( für Männer):

1913 1928/29 1928/29

Mit Gratifikationen¹) Der Ledige im Durchschnitt in Berlin  )

Der Ber­heiratete in Berlin   mit

Sollgehalt nach 1913 Unter Anrech nung eines Teuerungsin der von 150% II III 5. Dienstjahr M. 200 229 199 239 260 301 300 344 275 310 273 338 334 400 413 465 325 375 312 383 373 445 487 513

10.

15.

bei den Gruppen II III H III

2 Kubern II III

1) Ueblich war ein Monatsgehalt zu Weihnachten und ein Monatsgehalt zum Abschluß. 3) Ohne tarifliche Berankerung empfiehlt der Reichsverband der Bank. leitungen die Zahlung eines halben Monatsgehalts als Gratifikation zu Weih­nachten.

Diese Tabelle, in der die Gruppe I der Bankgehilfen, die Boten und die gewerblichen Angestellten wegen der fehlenden Vergleichs­möglichkeiten weggelassen werden mußte, lehrt nun, daß selbst der Berliner   hochbezahlte" ledige Angestellte der Gruppe II, gleidhviel ob im fünften, zehnten oder fünfzehnten Dienstjahr, heute au nominell noch weniger an Gehalt bezieht als im Jahre 1913! Die Angehörigen der Gruppe III liegen um ganz wenige Mart nominell höher als 1913. Nun gab es 1913 feinen Unterschied zwischen Verheirateten und Ledigen und die Unmöglich­feit einer so schlechten Bezahlung ist wenigstens für die Verheirateten und Kinderreichen anerkannt worden durch die sozialen Zuschläge, die gewährt werden mußten. Rechnet man aber felbft den Vor­friegsgehältern für die Geldentwertung 50 Proz. des kümmerlichen Lebenshaltungsinder hinzu, so zeigt sich, daß sowohl in Gruppe II als auch in Gruppe III die heute gezahlten Gehälter auch bei Berheirateten mit zwei Kindern noch bis zu einem

mular- und Durchschreibeverfahren, Ihre selbst in den Depositenfaffen weitgehend durchgeführte Zentralisierung der Buchhaltung und durch die Unzahl anderer Maschinen ist die Arbeit der Banfangestellten heute weitgehend Fabritarbeit geworden. Wie in einem Fabrikbetriebe handelt es sich bei Ihnen heute fast ausschließlich noch um die Erzeugung von beliebig austauschbaren Leistungen, deren höchfter Effekt für Sie dann vorliegt, wenn er mit einer möglichst billigen Arbeitskraft sichergestellt wird. In Ihren Be­trieben herrscht unsichtbar das laufende Band, das der Arbeit jede individuelle Färbung und jede Möglichkeit der Hingabe entzieht.

In ihren Personalbureaus wird nicht weniger eraft, nicht weniger rücksichtslos und unpersönlich faltu liert wie in den modernen Fabriken der Serien und Massen­fabritation. Der Beamte, der Angestellte, der sich einmal als Mensch betrachten durfte, ist ausschließlich Unkostenfaftor geworden, nicht anders wie in jeder modernen Fabrik. Wo einstmals nach den Gesichtspunkten der Verläßlichkeit, des Vertrauens entschieden wurde, wobei die Verheirateten nicht zurückgestellt, sondern be­vorzugt wurden, da entscheidet heute die Figigkeit und die Billigkeit. Der Berheiratete und namentlich der Kinderreiche steht um so schneller auf dem Abbauetat, je weniger er der Kon­furrenz, der billigeren und jüngeren Kraft gewachsen sein kann. Ob der Mann für den Posten nicht zu teuer" ist, das ist heute Gegenstand systematischer Untersuchung in ihren Personal­und Betriebsbureaus. Das Maß und das Tempo der Arbeit sind heute mörderisch geworden, mörderisch wie in jeder bis aufs letzte modernisierten Fabrit. Das ist das Urteil, das jeder Bantangestellte heute unausgesprochen über seinen Betrieb mit sich herumträgt.

In der Borkriegszeit hatten die Banken noch den Ehrgeiz, teine billigen und auch grundsätzlich feine weiblichen Kräfte zu beschäfti­gen. Nichts ist damit gegen die weiblichen Arbeitskräfte gesagt. Denn es ist traurig genug, daß das Verdienen müssen sie in die Betriebe zwingt. Aber der einstmals typisch männliche Beruf des Buchhalters wird heute zu 75 Proz. mit billigeren weib­lichen Kräften durchgeführt. Und auch diese weiblichen Kräfte- merden heute das sollte Ihnen wenigstens nicht unbekannt sein genau so zerrädert wie die männlichen, und die Fälle sind bekannt, in denen an der Maschine zusammengebrochenen Frauen der Kün­digungsbrief am nächsten Tage in das Haus geschickt wurde, mit der Begründung, daß sie zur Arbeit ungeeignet feien!

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Kennen Sie die Seele und das Familienleben des Bankbeamten von heute?

Jahrelang ist unter dem furchtbaren psychologischen Abbaudrud dem Wie geht's?" bei allen Unterhaltungen der Angestellten sofort die bange Distuffion über die Unsicherheit der Eristenz gefolgt. Und es ist auch heute noc) so.

In der Familie ist es nicht anders. Einer, den wir

Nach Lohndruck große Gewinne.

Freitag, 29. März 1929

sprachen, hat fürzlich sein 25jähriges Banfjubiläum gefeiert und gehört zu den Höchstbezahlten der Gruppe III. Er hat eine Frau und zwei Kinder. Seine ganze Rücklage für das bald abgeschlossene Ar­beitsleben ist die Jubiläumsgabe, die er von seiner Bank erhalten hat. An die Zukunft denkt man nicht, über die Zukunft spricht man nicht; mögen die Kinder sich selber helfen. Die Kinder etwas lernen zu lassen, ist heute ausgeschlossen. Das war das, was er uns fagte. Und er ist einer der Besten.

Von der Befriedigung von Kulturbedürfnissen ist keine Rede mehr. Die Banfangestellten find vom Vorderhaus ins Hinterhaus gezogen! Von Theaterbesuch, Ferienreisen, Büchern und von einem Notgroschen, mie früher, von der Ansammlung eines Erziehungskapitals für die Kinder, von der Vorsorge fürs Alter und für Krankheit ist keine Rede mehr. Die früher sich freuten nicht den Ludergeruch der Sozialversicherung an sich zu haben, sie sind heute glücklich, daß sie durch die Krankenversiche= rungs pflicht wenigstens den Arzt umsonst" haben. An eine Lebensversicherung fann feiner mehr denken.

Sie schmeicheln sich heute, meine Herren, durch Ihre Wohl= fahrtseinrichtungen viel für die Bankfangestellten zu tun. Aber sie scheinen nicht zu wissen, daß Ihre Wohlfahrtseinrichtungen heute echte Wohlfahrtseinrichtungen geworden sind im schlimm- st en Sinne des Wortes; denn sie müssen in Anspruch ge­nommen werden, weil für den Fall plötzlicher Notlage sich kaum einer durch Rücklagen mehr selber helfen fann. Und Sie scheinen auch nicht zu wissen, marum Sie für die Banken

heute teinen Nachwuchs mehr

bekommen, warum die Lehrlinge heute nicht einmal mehr in der tariflich zugelassenen Anzahl zu beschaffen sind, obwohl Sie sich wahrhaft bemühen, durch Werbeschriften, die Ihre Wohlfahrtsein­richtungen preisen, die Schulleiter bei der Berufswahl der jungen Menschen für die Banten ,, karriere  " zu gewinnen. Heute weiß alle Welt, daß es in den Banten feine Aufstiegsmöglichkeiten mehr gibt, und der Banfangestellte von heute läßt seine Kinder lieber überall sonst in Industrie und Handel einen Beruf ergreifen, mur nicht in den Banten, in denen er selbst verkümmert.

So sieht das Bild vom Leben der Banfangestellten von heute aus. Diese Bankangestellten sind alle Proleten geworden, denen feine Banfverwaltung, fein guter Wille einzelner Bankleiter, denen mur noch die gemerffchaftliche und politische Organisation, die In­anspruchnahme der gesellschaftlichen Rechts- und Machtmittel helfen fönnen. Das Erstaunliche aber ist, daß Sie, meine Herren, sich darüber wundern.

Sie wie die breite Deffentlichkeit werden nun aber begreifen, weshalb die Banfangestellten, ohne Unterschied des Geschlechts und der Gruppen, wenigstens eine gerechte Bezahlung wollen. Wie immer aber, wo es sich um die Interessen von Arbeitern und An­gestellten handelt, geht es hier auch um Interessen der Banken und des deutschen   Bankwesens selbst. Mit einer freulofen, verfümmern­den Angestelltenschaft, ohne brauchbaren und zukunftsfreudigen Nachwuchs fann die Funktion der Banten   auch im tapitaliſtiſchen System nicht erfüllt werden. Das fügen wir, meine Herren, in Ihrem Interesse noch hinzu. Hochachtungsvoll

Die Redaktion des Vorwärts".

erhöhten. Die Dividende wird von 6 auf 9 Proz erhöht, hätte wahrscheinlich aber, wenn der tatsächliche Geminn fönnen.

Drittel hinter den Sätzen zurückbleiben, die gerechterweise gezahlt Maschinenkonzern Wolf- Budau zahlt 10 Proz. Dividende. voll verteilt worden wäre, mehr als verdoppelt werden

werden sollten.

Niemand, also auch Sie nicht, wird sich deshalb der Gerechtigkeit der Angestelltenforderungen nach befferer Bezahlung entziehen

fönnen.

Sollen wir die Frage stellen, ob die Banken bessere Gehälter zahlen können? Es sollte bei den notorisch großen Gewinnen der Banten nicht nötig sein. Doch auch hier sind Ziffern sicherer als Behauptungen.

Bier D- Banten

Umjäge

Personal

Handl. Unkosten

1926 514

38 266

.

234,49

1927 1928 677 36 785 242,73

Zinsen und Provisionen in Proz. vom Bruttogewinn

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791 Milliarden 35 998 Röpfe

244,20 millionen

89,1 91,1 93,2 Prozent Man tut feiner großen Bank Unrecht mit der Behauptung, daß der tatsächliche Gewinn auch ohne die Freigabegelder in den letzten Jahren mindestens das Doppelte der ausgeschütteten hohen Dividende auf das vielfach start erhöhte Kapital betragen hat. Daß die Banken höhere Beamtengehälter zahlen tönnen, steht also außer 3 weifel.

Die mitteldeutschen Metallindustriellen tlagen zwar in ihren Ge­schäftsberichten für 1928 sehr, daß der sechswöchige Arbeitskampf im Januar und Februar 1928 fich äußerst ungünstig ausgewirkt habe, jedoch sträubten sie sich damals auch gegen die geringste Her­aufsetzung der weit unter dem Durchschnitt stehenden Stundenlöhne ihrer Belegschaften,

Bei der im November 1928 erfolgten Kündigung der Tarife durch den Unternehmerverband haben wir untersucht, wie es mit der von den Unternehmern immer behaupteten Unrentabili. tät ihrer Betriebe bestellt ist und konnten bei den meisten Maschinenfabriken dieses Bezirks recht ansehnliche Reingewinne und Dividendenzahlungen feststellen. Jetzt veröffentlicht der stärkste mitteldeutsche Maschinentonzern von Wolf Budau in Magdeburg  , der mit 12 Millionen Kapital arbeitet und annähernd 6000 Mann Belegschaft hat, feinen Abschluß für 1928, in dem zum erstenmal die Gewinne der früher getrennten Unternehmen von Budau und R. Wolf verschmolzen sind.

Wie gut die Fusion den beiden Unternehmen bekommen ist, zeigt sich zunächst darin, daß diesmal auf das gesamte Kapital von 12 Millionen eine Dividende von 12 Pro3. gezahlt wird, während im vergangenen Jahre nur Budau die gleiche Dividende ausgeschüttet hatte, Wolf dagegen ohne Dividende blieb. die doppelte Summe, 1,2 Millionen Mart, fließen also diesmal den Aftionären zu.

Genau

Die Beschäftigung in den einzelnen Betrieben war gut, besonders in Lokomobilen, Baggern und Brifettpressen. Der Um fatz im Lokomobilgeschäft erreichte die höchsten Ziffern feit der Stabilisierung der Marf. Der Gesamtumfaß des Ron zerns dürfte nach der starken Produktionssteigerung im letzten Jahr 45 bis 50 Millionen erreicht haben, was einem vierfachen Umschlag des Kapitals entsprechen würde.

Rentable Zechen.

Die Banken haben aber auch die moralische Verpflichtung dazu, denn den Bankangestellten ist in den letzten Jahren ein Arbeits pensum und ein Arbeitstempo zugemutet worden, das in der Geschichte der Banken unerhört ist. Bei den vier Berliner  D- Banken sind von 1926 bis 1928 die Umsätze von 514 auf 791 Mil­liarden gestiegen, das Personal murde aber trotz dieser gemaltigen Vermehrung der Geschäfte von 38 266 auf 35 998 Köpfe reduziert. Dabei sind die gesamten Handlungsunfosten in diesen drei Jahren um ganze 10 von 234 auf 244 Millionen gestiegen. Zieht man aber die fofort voll eingesetzten Maschinenkosten ab, dann sind die Hand­lungsunfosten jogar gefunden. Allein die Einnahmen aus Zinsen und Provisionen aber erforderten 1928 nur noch einen Zuschuß aus den übrigen beträchtlichen Gewinnen von knapp 7 gegen fnapp 11 Proz. im Jahre 1926, um daraus sämtliche Infosten einschließlich Direttorengehältern und tantiemen, Steuern, Dividen den und offenen Reserven zu bezahlen, bzw. aufzufüllen. Zu den gut rentierenden Zechen gehört auch die Essener Gerechtigkeit, Möglichkeit und Moral für die Steinfohlenbergwerts A.-G., die von dem Lokomotiv­Zahlung befferer Gehälter sind also auf der Seite der Angestellten. Konzern Henschel u. Sohn in Kassel   beherrscht wird. Obwohl die Kohlenförderung im vergangenen Jahre um 7,24 Pro3. gegenüber 1927 zurüdblieb und obwohl die Abschreibungen um eine halbe Million auf 3,84 Millionen Marf erhöht wurden, blieb ein Reingewinn von 4,68 Millionen, aus dem die für reine Bechen sehr hohe Dividende von 8 Proz. verteilt wird. Die Kofs: erzeugung stieg um mehr als 13 Proz., die Brifettherſtellung um fast 4 Proz.; ebenso hat die Erzeugung von Nebenprodukten und Gas nicht unerheblich zugenommen. Ein großer Teil der Mehr gewinne stammt also aus der Kohlenverarbeitung und der Erzeugung von Nebenprodukten.

Einst und heute.

Nun wissen wir sehr wohl, daß einige unter Ihnen sich gern ein soziales Verständnis zutrauen und sogar vorgeben, etwas tun zu wollen, menn heute der Bankleiter Herr im Haufe märe, wenn die Gehälter nicht gebunden wären durch Tarife und Schlich tungswesen, und wenn die Gewerkschaften sich nicht zwischen Die Bankverwaltung und die Angestellten geschoben hätten.

Aber wir haben aus allen Unterhaltungen, die wir gelegentlich mit Ihnen gepflogen haben, mur gesehen, daß Sie meist nicht wissen, was der Banfangestellte einst war und was er heute ist, was der Bankbetrieb geworden ist, und daß der heutige gemert­schaftliche Kampf der Angestellten um bessere Arbeits- und Lebens­bedingungen nur noch der Ausdrud jener vollendeten Pro­letarisierung ist, der diese ganze einst dem Mittelstand zu gerechnete Schicht heute verfallen ist.

Durch Ihre Buchungs, Rechen, Saldiermaschinen, Ihr For

Berliner   Mörtelwerke verdienen schwer.

Das Baujahr 1928 war in Berlin   glänzend. So berichten die Bereinigten Berliner   Mörtelmerke. Die ausgewiesenen Einnahmen find um fast 25 Broz. auf 3,38 Millionen gestiegen, während sich I fämtliche Untoften und Steuern nur von 2,29 auf 2,77 millionen

Krupp hat Millionenaufträge für die Mandfchurei. Die Süd­mandschurische Eisenbahngesellschaft will Stahl und Walz­werte für den selbständigen Ausbau von chinesischen Eisenbahnen errichten. Der Krupp- Konzern soll auf den Gruson  - Werken in Magdeburg   dafür die schweren Walzenstraßen bauen; die Eisen­hochbauten werden von der Friedrich- Alfred- Hütte errichtet, mäh­rend die Krananlagen und Stahlwerkseinrichtungen von der Demag­Die Gesamtausführung erfolgt durch Duisburg   besorgt werden.

Krupp.

Werden wir 1929 Kapital zum Bauen haben? Ueber diese für die Bauwirtschaft und damit auch für die Wirtschaftsentwicklung entscheidend wichtige Frage meint die Disconto- Gesellschaft in ihrem legten Monatsbericht, daß die Beschaffung von Zwischenkrediten an= scheinend in genügender Höhe sicherzustellen sei. Die Disconto- Gesell­schaft erwartet, daß die diesjährige Bautätigkeit im Rahmen der vorjährigen tapitalmäßig durchgeführt werden könnte.

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Auf dem Wege zum Delmonopol. Russische Zugeständnisse. Herr Deterding, der holländisch- englische Delfönig, ist in New Yort zu einer Delfonferenz eingetroffen. Er meinte, die Delfonzerne Don USA., Meriko und Venezuela   fönnten die Delproduktion auch Dabei ohne Mithilfe der europäischen   Gesellschaften regulieren. hat er wahrscheinlich auch die fürzlich gebildeten ähnlich wie bei Kupfer- amerikanischen Delexportgesellschaften im Auge. Die Ab­sichten bei den New Yorker Besprechungen laufen auf die Errichtung eines Weltmonopols hinaus. Wenn Herr Deterding dabei versuchte, die Bedeutung der russischen Delproduktion zu verkleinern, so hat er mohl aus einer 3mangslage heraus gehandelt. Inter­effant aber ist, daß Herr Deterding noch einmal ausdrücklich wiederholte, daß der 5prozentige Rabatt, den die Russen bei ihren Lieferungen an das englische und amerikanische   Deltapital zugestanden haben, für die Entschädigung der von Ruß­ land   enteigneten Rapitalisten bestimmt sei und daß Rußland   damit die Unrechtmäßigkeit des Delfelderbesizes anerkannt habe. Inzwischen ist für Amerita ab 1. April eine Beschränkung der Erzeugung um 8 Proz be= schlossen worden, was den Beginn der monopolistischen Marktregelung bedeutet.

Englische Handelsdelegation in Moskau  . Die englische Handers­delegation, die aus 84 Mitgliedern besteht, ist in Moskau  eingetroffen. Sie wurde von Bertretern der Westlichen Handels­fammer der Sowjetunion   empfangen, die einen Ausschuß zum Empfang der Delegation gebildet hatte.

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Neue festverzinsliche Anleihen. Die Preußische Centrale Bodentredit Attiengesellschaft lädt zur Zeichnung von a chi prozentigen Goldpfandfriefen und acht­Goldkommunalschuldverschreibun prozentigen gen ein. Beide Anleihen sind ausgefertigt in Abschnitten zu 100 bis 5000 Goldmart. Die Zeichnung auf einen Teilbetrag von 8 000 000 Goldmart bzw. 4000 000 Goldmark findet statt vom 4 bis 17. April 1929 zum Kurse von 97% Proz. bzw. 94 Proz., während der Börsenturs 98 Proz. bzw. 94% Proz. notiert. Weitere Zeichnungsbedingungen in unserem Anzeigenteil.

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