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Wir wollen sein ein einig Bolt von Brüdern, In feiner Noth uns trennen und Gefahr" herunterdeklamiren, ohne daran zu denken, daß der vierte Theil des deutschen Volkes, und zwar die Blüthe der Arbeiterschaft, also der Klasse, die allein ein Reich wirt lich zu stützen vermag, geächtet ist, während die Partei der Hammersteine die meisten Staatsämter besett hält und trot vereinzelter Abweisungen von oben doch die mächtigste, die maßgebende Partei im Reiche ist?-

Der Gnadenerlaß in den verschiedenen deutschen Bundesstaaten soll, wie aus einer amtlichen Schrift des Hamburger Senats hervorgeht, auf eine Anregung des Raisers erfolgt sein.

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Referent in uns Sat, be Herr von Tschoppe, be at be shatte, hat jetzt auch das Wort ergriffen fmannov. Courier." Gr Aften den gruglichen Hochverraths- Conat( Versuch) rute dresselt hadd, was wahnsinnig un sturm of as en Wahnsinnigen. Den hadden sei tan rechten Tid inspunnen fullt, denn wiren dusende von Familien vör unnüt Glend un Angft bewohrt blewen."

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So fam einen

Herrn Eschenbach ergeht es wie manchen anderen Leuten

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hIwardt

erklärt, daß er in der Unterredung vom 19. September nicht den Versuch gemacht habe, den Oberstaatsanwalt zu einer Pflicht- Ber­legung zu verleiten. Er habe auf das Grfuchen um das Anklage­material gegen Herrn von Hammerstein den Poftschein und Ab­( Fritz Reuter's , ut mine Feftungstid" G. 27.) schrift der Anzeige vorgelegt. Dann sagt er weiter: ,, Bei dem Punkte des Pensionsfonds nahm ich im Laufe der Hofpredigers Gladiatorengruß. Der Hofprediger Erörterung Gelegenheit, dem Herrn Oberstaatsanwalt der­Faber hat bei den Feierlichkeiten am 18. Januar eine zulegen, daß nach meiner Ansicht bezüglich deffelben wohl Predigt gehalten, die er nach einem Bericht der Nordd. kaum eine strafbare Handlung würde fonftruirt werden können, fondern einzig nur eine zivilrechtliche Haftbarkeit, die allerdings Allg. 8tg." mit den Worten beschloß: Ich sehe euer Auge in Thatenlust flammen; ich höre den auch zweifellos sei, obwohl es sich im Verwendung des Betrages Herzschlag der liebevollen Begeisterung in eurer Brust. Wir für politische 3wede im Interesse der ton­geloben aufs neue für Raiser und Reich Zrene bis an den Tod!... servativen Partei gehandelt habe. Morituri, Caesar, Te salutant!( Buchstäblich die Ausbeutung des Falles" als solcher durch Theil der Presse und gewiffer politischer politischer Seiten zur Ueber die vorzeitige Veröffentlichung des taiser. fo in der Nordd. Allg. 3tg." gedruckt zu lesen.) Auf Dich aber, Herr Jesu Chrift, hoffen wir, und wir Sprache, wobei ich meinerseits äußerte, daß ich selbst, lichen Gnadenerlaffes an Militärpersonen durch den wissen, daß Da uns aushilfst. Wir laffen Dich nicht, Du segenest wie auch urtheilsfähige Kreise der Ansicht feien, Vorwärts" entrüstet sich neben der Staatsbürger- Beitung" uns denn. Amen." daß ja Freiherr v. Hammerstein nicht nur schon verurtheilt, und der Deutschen Tages- Zeitung" vor allem die" Post", Der von dem christlichen Hofprediger in einem Athem sondern bereits gerichtet sei, und daß gegen diefe fo außer ein Blatt, das sich offen rühmt, uns im eigenen Hause be- mit einer Anrufung Jesu Chrifti angeführte lateinische ordentlich bedeutungsvolle Hauptsache die rein äußerliche spiteln zu laffen. Die Deutsche Tages- Zeitung" denunzirt Ruf( Die da sterben sollen, grüßen Dich, o Bäsar!) war juridische verurtheilung gleichsam nur Neben­in höchst unanständiger Weise die Setzer der Norddeutschen der Todesgruß, mit dem bei den römischen Kampfspielen die fa che sei und kaum in das Gewichtfalle. Der Herr Ober­staatsanwalt Drescher, der ebenfalls beiläufig bemerkt habe, daß er Allgemeinen Zeitung " und des Reichs- Anzeigers" wegen Gladiatoren den Zäsar von der Arena aus begrüßten, ehe der konservativen Partei, wenn auch nicht angehöre, so doch sehr ihrer sozialdemokratischen Gesinnung. Wäre die ,, Deutsche sie zur Belustigung des Bäsars in der Hofloge und der übrigen nahe stehe, theilte diese Ansicht, und zwar um so mehr, als ich Tages- Zeitung" wirklich so besorgt um die Erhaltung der Dis- Buschauer auf den Tribünen sich gegenseitig abschlachteten. ausdrücklich bemerkte, daß ich diese erwähnte gemeinsame Ab­fretion, so hätte sich das agrarische Blatt doch mit weit mehr Denn die römischen Kampfspiele übertrafen die heutigen schweifung selbstverständlich als einen rein privaten Theil Recht an die Redaktion der ,, Nordd. Allg. 3tg." wenden müffen, spanischen Stiergefechte noch weitaus an entsittlichender Rohheit, der Unterhaltung betrachte, worauf der Herr Oberstaats­die Schriftstücke aus noch nicht abgeschlossenen Untersuchungs- weil es Menschen waren, eigens hierzu abgerichtete Fechter- anwalt entgegnete, daß auch er ihn nur so aufgefaßt habe, da es aften gegen den ehemaligen Abgeordneten Antoine veröffentlicht stlaven, die bis auf den Tod mit einander fämpfen mußten. ia selbstverständlich sei, daß die Gerechtigkeit ihren Gang zu hat. Der Merger der gegnerischen Zeitungen über unsere Eine für römisches Empfinden besonders pikante Schlußszene geben habe, womit ich meinerseits mich ebenfalls nur einverstanden erklären fonnte, zumal ich von niemandem und von keiner guten Informationen ist übrigens lächerlich; jedes der Blätter jedes Bweikampfes war es, wenn der Gäsar und die Seite einen dem jetzt gegen mich gerichteten Angriff etwa ent­sucht sich Nachrichten zu beschaffen, sei es aus Minister- Buschauer durch ein besonderes Zeichen( die geballte sprechenden Auftrag erhalten hatte, noch auch selbst­oder Bundesraths- Sizungen oder aus den Kenntnissen Faust mit abwärts gefehrtem Daumen) dem Sieger verständlich angenommen haben würde." dieses oder jenes Geheimrathes. Dem Vorwärts" anbefahlen, dem am Boden liegenden Besiegten den gönnt man aber feine bevorzugte Stellung in Todesstoß zu geben. Die Unglücklichen, die in Erwartung in der Sache auch. Er wird schwerlich viel Bewunderung era der deutschen Presse nicht. Elender Konkurrenzneid und dieses Ausganges die Arena betraten, hatten allerdings ge- wecken für die Rolle, die er gespielt hat. nichts weiter! Bei dieser Gelegenheit sei auch der uns gründete Ursache, den Cäsar als Morituri", als todtgeweihte- Der Reichstags- Abgeordnete durch den Reichs- Anzeiger" gewordenen Anerkennung Er- Opfer, zu begrüßen. Aber ziemt fich das für einen christlichen in der Fremde. Der General Anzeiger für Elberfeld­wähnung gethan. Während das offizielle Blatt in feiner Priester, diesen historischen Spruch, mit seinen grauen- Barmen" schreibt:" Ahlwardt , der Rektor aller Deutschen , wird Extra- Ausgabe vom 18. Januar alle kaiserlichen Erlaffe erregenden Jbeenassoziationen ein Denkmal römischerEntartung, nicht wieder nach der Heimath zurückkehren. publizirt, veröffentlicht es den von uns publizirten Erlaß für die bei einer firchlichen Handlung auszuwählen als paffendste Als er sich nach Amerita begab, ging er nach dorthin mit der Militärpersonen erst 12 Stunden später. Und mit vollem Charakterisirung für seine und seiner Mitpatrioten Ergeben- festen Absicht, dort für sich und für einen noch nicht mit Namen Rechte. Durch den Vorwärts" hatte der Erlaß weit heitsgefühle gegenüber dem Oberhaupt des Deutschen Reiches? zu nennenden Freund eine Stellung zu suchen. Das hinderte größere Publizität gefunden wie durch ein Extrablatt des Wie niedrig muß er da sich selbst, wie niedrig seine Mit ihn natürlich nicht, sein Reichstagsmandat beizubehalten und um Urlaub nachzusuchen. Wie wir bestimmt mittheilen können, wird Reichs- Anzeigers".- patrioten einschätzen! Welch' frasses Beispiel byzantinischer Ahlwardt in Amerika eine Stellung als Rebatteur antreten.- Die Konservativen, erklären in ihren verschiedenen Knechtseligkeit und Entartung, welcher Beweis für die völlige Ans Glogan wir uns unter dem 18. Januar geschrieben: Blättern, daß sie nicht von dem Antrage Ranih lassen Verwirrung der fittlichen Beg ffe im modernen Reiche der wollen. Die Deutsche Tageszeitung" registrirt, daß die Gottesfurcht und frommen Sitte" ist dieser stlavische Todes: Eine wahrhaft erhebende Feier wurde an dem heutigen Jubel­tage hier in Glogau abgehalten. Auf der Rampe des Stadt agrarischen Bundesführer Haufen von Zustimmungsabreffen gruß entmenschter Gladiatoren aus dem Munde eines christ- theaters fang der hiesige Sängerbund vier schöne Lieber; zunächst erhalten haben. Als Musterperle druckt das Blatt eine Erlichen Hofpredigers!- ein sehr umfangreiches, in dem die Worte start martirt waren: klärung von 200 Hildesheimischen Bauern ab. Wo die nur Die Wahlrechtsliga in Leipzig wurde heute, wie Der Deutsche liebt den Tod." Ob der Deutsche mit diesen so schnell sich zum Erlaß dieses Telegramms zusammen- dem Vorsitzenden Reichstags- Abgeordneten Dr. Bruno Worten den Tod des verhaßten Franzmannes wünscht, oder ob er gefunden haben mögen? Schoenlank an Polizeistelle persönlich mitgetheilt wurde, selbst gerade heute an dem Jubeltage so stark zum Sterben aufgelegt war, fonnte ich nicht deutlich genug unterscheiden. Nach diesem Die Kreuz- Zeitung " setzt getreu ihrer Tradition die von der Polizei aufgelöft. Die Wahlrechtsliga, die bis mächtigen Liede wurde das Volkslied gesungen:" 3u Straßburg Hoffnung darauf, daß es den Junkern noch gelingen wird, jett 28 000 Mitgliedstarten ausgegeben, hatte in der auf der Schanz", das bekanntlich von dem Tode eines jungen auf gewohnten Pfaden einen Umschwung zu bewirken. ersten Ausgabe ihrer Mitgliedstarten infolge infolge eines Deserteurs handelt. Und hierauf sang der Sängerbund das Damit ist es indeß vorläufig noch nichts, denn ein Augen- technischen Versehens, im§ 2 bes Statuts angegeben, daß Lied Es geht mit gedämpftem Trommelflang", das die jubeln zeuge, der an dem Festmable am 18. Januar theilnahm, außer den gesetzlichen Verschriften diejenigen Mitglieder den Zuhörer in die Festesstimmung verfekte, die einer empfand, berichtet im Berliner Tageblatt", daß der Kaiser den werden könnten, die sich mit der Stötteritzer Resolution als er feinen besten Freund erschießen mußte. Ob noch mehr Landwirthschaftsminister Freiherrn von Hammerstein einverstanden erklärten". In dem der Polizei eingereichten Jubellieder dieser Art gesungen wurden, weiß ich nicht, weil ich wegen dessen tags zuvor im Reichstage gehaltenen Rede Statut sowie in dem Text der weiter zur Ausgabe gelangten schon durch diese drei Lieder so begeistert wurde, daß ich nach Mitgliedskarten war dieser Satz weggelassen. Troßdem der Hause lief, um in meiner Klause aus vollem Herzen Surrah" Indeß die Junker hoffen dennoch; es ist noch nicht zweite Borsigende Genoffe Buhl auf Befragen der Polizei Liegnik, 20. Januar. Der Biegn. Anz." meldet: Der aller Tage Abend. - erklärt hatte, daß der der Polizei eingereichte Text des Landgerichtsdirektor Branfetvetter's Tod. Uns Statuts der authentische Wortlaut sei, löste die Polizei die Regierungspräsident Dr. v. Heyer hat verfügt, daß fortan teiner der Regierungsunterbeamten mehr wird berichtet: Am Sonnabend Nachmittag um 2 Uhr ist Wahlrechtsliga auf, weil die Liga ein doppeltes Statut feine dienstfreie Zeit dazu verwenden darf, eine Neben­in der Dr. Scholinus'schen, ehemals Dr. Mendel'schen Heil- habe und weil die Polizei in der bekannten Stötteriger beschäftigung zu treiben. Hauptsächlich richtet sich diese anstalt für Nerven- und Gemüthskranke in Pankow der Resolution, über die unbeanstandet abgestimmt worden war, Verfügung gegen die Beamten, die als ehemalige Militär­Landgerichtsdirektor Brausewetter verstorben. B. war aus eine Bedrohung des Königreichs Sachsen erblickte. Bwar musiter an Sonn- und Feiertagen bei Ausführung von Tanz­der Gnauck'schen Heilanstalt, wo er angeblich einen erkläre der§ 1 des Statuts so führt die Polizei aus mufiten in öffentlichen Lokalen mitzuwirken pflegten und dadurch Selbstmord versuch ausgeführt hatte, nach der er- daß der Kampf für das Wahlrecht mit allen gesetzlich mit den Berufsmusikern in Wettbewerb traten. Költ, 18. Janner . Großes Aufsehen erregt die Wers wähnten Anstalt vor etwa 14 Tagen überführt worden; zulässigen Mitteln" geführt werde, die staatsgefähr die behandelnden Aerzte hatten den Zustand des Patienten liche Stötteriger Resolution aber fordere den Kampf haftung des Oberfeuerwerkers Nürnberg von von vornherein als unheilbar bezeichnet, da derselbe mit allen zu gebote stehenden Mitteln", also auch der Siegburger Geschoßfabrik. Die Verhaftung Nürnberg's er­am Delirium acutum" litt. Namentlich in den legten unter Umständen mit Gewaltthätigkeiten. Zugleich enthalte folgte in Erfurt , wo er auf Urlaub weilte; er wurde unter 8 Tagen war der Tod des Landgerichtsdirektors täglich die Resolution, in der es heißt: Der schamlose Angriff starker Bedeckung in Siegburg eingeliefert. und stündlich zu erwarten, umsomehr, als zu der der liberalen und konservativen Volksfe'nde auf das Land­schweren Melancholie auch noch Tobsuchtsanfälle tags- Wahlrecht ist ein schlecht verhüllter Staatsstreich", nicht traten, die das Ende Brausewetter's Soun- nur eine schwere Beleidigung der liberalen und konservativen abend Nachmittag 2 Uhr herbeiführten. Die Einsegnung Abgeordneten des sächsischen Landtages", sondern auch der der Leiche fand am Sonntag Nachmittag um 3 Uhr in föniglich sächsischen Staatsregierung, die ja erklärt habe, der Dr. Scholinus'schen Anstalt statt, alsdann wurde die eine den Wünschen der Landtagsmehrheit entsprechende Leiche mittels Bahn nach Königsberg i. Pr. überführt, wo. Wahlrechtsvorlage einzubringen. selbst die Beisetzung in der Familiengruft am Mittwoch statt­finden soll.

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zu schreien.

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Der Verhaftete

steht im Verdacht, militärische Zeichnungen, darunter solche von Geschüßen, angefertigt und verkauft zu haben. Weitere Ver­haftungen stehen bevor, da die Behörde Spuren aufgefunden hat, wonach Nürnberg mit anderen Personen in lebhafter Korresondenz gestanden hat. Bei einem bereits Berhafteten wurden wichtige Schriftstücke beschlagnahmt.( Bolts- 3tg.")

- Sönderjylland( Süderjütland) für Nord­Schleswig ist nunmehr auch nach einem Urtheile des Ober­Landesgerichts strafbar. Es dürfen deshalb die in Deutschland wohnenden Dänen ihre Muttersprache nicht auf geographische Bezeichnungen ausdehnen.

worden sind.

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München, 20. Januar. Infolge des militärischen Gnaden Erlasses hat nun auch der aus der Pschorr bräu Affaire her bekannte Sieutenant Schöffer, welcher fürzlich zu 30 Tagen Stubenarrest verurtheilt wurde, eine Strafe nicht abzubüßen.-

Ein sozialdemokratischer Erfolg wird uns aus dem Reichslande telegraphisch gemeldet. Bei der Stichwahl zum Bon ärztlicher Seite wird dem Berliner Tageblatt" Straßburger Bezirtstag von unter Elsaß siegte versichert, daß die Prodromalerscheinungen( Vorläufer) Benoffe 28 8 5 le mit 2144 Stimmen über den Klerikalen Meß, find nur zwei nicht begnadigt worden, zwei ledige Burfchen, und München , 18. Januar. Von den Fuchsmühler Verurtheilten der Erkrankung Brausewetter's sehr weit zurück­zwar beshalb, weil sie, abgesehen von der Waldaffaire, auch noch Liegen müßten und daß aus diesem Grunde es für der blos 2019 Stimmen erhielt. den Mediziner keinem 3meifel unterliege, daß er Chronik der Majiftätsbeleidigungs- Prozesse. wegen einer gegen die Gendarmerie am 1. Januar 1895 began fchon seit geraumer Beit für sein Thun Wegen Majestätsbeleidigung außer Bergenen Demonstration wegen Aufruhrs( verurtheilt und Lassen nicht voll verantwortlich zu folgung gesegt wurde ant Sonnabend ein seit einigen machen sei. Tagen im Kieler Gerichtsgefängniß inhaftirt gewesener Das Schicksal, das Herrn Brausewetter ereilt hat, andmann aus der Umgegend von Kiel . In demselben nimmt uns die Möglichkeit, in diesem Augenblick über ihn Gefängniß befindet sich seit einigen Tagen ein Schlosser als Person ein Urtheil zu fällen. Eine Würdigung in Haft, der bei seiner Arretirung wegen totaler Trunken­seiner gesammten Wirksamkeit im Kampf für Ordnung, heit sich einer Majestätsbeleidigung schuldig gemacht haben Sitte und Religion müssen wir uns indeß vorbehalten. Es soll. ist das um so mehr erforderlich, da ihm zum Jubelfeste am 18. Januar noch eine offizielle Anerkennung durch die Verleihung des Rothen Adlerordens IV. Klasse zugedacht war. Ob ihm Mittheilung davon noch vor seinem Tode zugegangen ist, ehe die Tobsuchts­anfälle bei ihm zum Ausbruch kamen, wissen wir nicht. Jedenfalls ist die Veröffentlichung dieser Ehrenbezeigung erst erfolgt, als Herr Brausewetter bereits zwei Tage lang verstorben war.

Angesichts aller dieser Vorgänge und Thatsachen drängt sich gebieterisch die Frage auf: Was wird die preußische Regierung thun im Interesse der Opfer eines Mannes, der nach ärztlichem Zeugniß seit geraumer Zeit für sein Thun und Lassen nicht voll verantwortlich zu machen war?-

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Deutsches Reich .

Mannheim , 18. Januar. Das hiesige Schwurgericht ver urtheilte heute den Pfarrer Dekan a. D. Wilhelm Einwächter aus Hüffenhardt wegen Unterschlagung von 37 000 M. Kirchen­geldern zu 7 Jahren Gefängniß. Es wurde festgestellt, daß die Unterschlagungen fich über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgedehnt hatten. Die Verschleierung seiner unredlichen Kassen­führung war dem Angeklagten durch eine höchft mangelhafte Kontrolle möglich geworden.( Bolts- 3tg.)

Defterreich.

Ungarn .

Budapest , 20. Januar. In politischen Kreisen verlautet,

Ricardo und Mary Agrarier. Zu dieser Ruhland'schen Fälschung schreibt der Reichsbote": Die liberale Presse hatte diese Thesen weiblich ausgenugt, die Boff. 3tg." besonders brachte mehrere bekannte Mitglieder des Bundes der Land­wirthe in die Polemit hinein. Sie hatte u. a. gefagt, daß die Männer, die unter der Führung des Herrn v. d. Gröben- Freundnachbarliches. Die Grazer Polizei verbot Arenstein ihre Hilfe im Kampfe gegen den Umfturz anboten, auf grund der ihr vorgelegten Reden die zum Andenken an die jetzt bereits bei der Sozialdemokratie Anleihen Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches geplante Feier. in a che n und zur Verherrlichung des wissenschaftlichen Vorkämpfers der Umsturzpartei nicht wenig beitragen." Dazu bemerkt jetzt der Abgeordnete v. d. Gröben- Arenstein in einer öffentlichen Zuschrift: Ohne mich meinerseits auf eine daß demnächst die Nationalparteiler Heransky und Kritit der Aeußerungen des Herrn Dr. Ruhland einzulaffen, Graf Deffeffy ins Minifterium berufen werden. Erfterer soll Aus der Zeit der Demagogen- Verfolgungen. erkläre ich, daß ich die Auffassung dieses Herrn feineswegs theile Ackerbauminister, der zweite Justizminister werden. Frig Reuter, der bekanntlich sieben Jahre lang in und daß die Verbindung, in welche man meine Agram, 20. Januar. Infolge der ungarfreundlichen Rede des preußischen Gefängnissen und Festungen hat zubringen Person zu den Bestrebungen bezw. Ansichten kroatischen Abgeordneten Tomasics im ungarischen Abgeordneten­müssen, schreibt über seine Erfahrungen während der des Herrn Dr. Ruhland gebracht hat, überhaupt hause fam es gestern Abend zu heftigen Demonstra. tionen, denen die Polizei mit blanter Waffe ein Eriminalgerichtlichen Untersuchung folgendes: Der arme Ruhland! Bon seinen neuesten Brotgebern so im Ende machte, Biele Ruheftörer wurden verhaftet.- " It heww mal en tweifnidiges Web( Meffer) feihn, womit en Stiche gelaffen zu werden!- Wahnsinnige en Minschen umbröcht hadd, mi grugte vör dat Meg, un eben so grugt mi of vör - Herr Rechtsanwalt Eschenbach, der als Ver­en tweisnidig Gesetz, wat 3um Fall Arton wird aus Budapest gemeldet: fann, wennen as treter des Grafen Finckenstein in der Hammerstein Angelegenheit en natten Hanschen( Handschuh), taumal, wenn dit Gefeß in de nach Aussage des Oberstaatsanwalts Drescher bei den Unter- Beim Notar Dr. Edmund Pery in Karlsburg beschlagnahmte Hand von' nen Wahnsinnigen gewen ward. Un de sogenannte handlungen die politische Seite des Hammerstein- Prozesses betont die Polizei eine große Rifte mit Briefschaften des Pariser

einer breihn 1111

nicht existirt."

Frankreich .