Flurbereinigung.
»Sehen Sie, Herr Srzefinski, dieser Klecken ist so schön herausgegangen. Könnten Sie es mtt den anderen Klecken nicht auch mal versuchen?�
Die zwiespältigen Radikalen. (Scharfe Oppofitiottsrede Oaladiers.— Ltnd Aarbonne?
Bruno Walter scheidet. Au« dem Verband der Stadtischen Oper. Die Iutsttdanz der Städtischen Oper teilt mit. daß zu ihrem grohen Bedauern die Verhandlungen mit Professor Bruno Walter zu keinem posuiven Resultat geführt haben. Professor Walter scheidet nach Ablauf seiner derzeitigen Verpflichtungen aus dein Verband der Städtischen Oper. Aus der krisenhaften Situation, m die mehr und mehr die Berliner Opern geraten sind, ist an ollen maßgebenden Stellen die Einsicht hervorgegangen, daß eine Veränderung der Verhältnisse dringend nottut. Nachdem die staatlich-städtifche Arbeitsgemeinschaft auf weiter« drei Jahre abgeschlossen worden ist, kann die wünfchsns- werte Veränderung mir in dieser Richtung, also in einer Vertiefung und Verdichtung der Arbeitsgemeinschaft, angestrebt werden. In diesem Sinn war vor einiger Zeit der städtische Operndirektor Bruno Walter mit einem großzügigen Sanierungsplan, der dm gesamten Komplex der staatlichen und städtischen Opernbetriebe umschließen sollte, hervorgetreten. Von dessen grundsätzlicher Annahm« glaubte er sein weiteres Verbleiben auf seinem Posten abhängig machen zu sollen. Aber die Erkenntnis, daß der Durchführung dieses Planes fürs erste unüberwindliche Hindernisi«, vor allem von sehen der Staatsoper, entgegenstanden, auf der anderen Seite der all- gemein zutage getreten« Wunsch, dem reichs hauptstädtischen Musikleben die unschätzbare Kraft Bruno Walters zu erhalten, hoben diesen dann bewogen, sich zu einer vorläufigen Kompromißlösung bereit zu finden. Er sollte ohne operndirektional« Verantwortung für den derzaitigen Zustand der Städtischen Oper al» deren General- Musikdirektor sein« bisherig« Tätigkeit in vollem Umfang weiter aus- üben, zunächst für«n Jahr. Selbstverständlich ohne Erhöhung seiner bisherigen Bezüge— die finanziell« Frag« hat übrigen» in keinem Stadium der Verhaftungen im Vordergrund gestanden— und immer im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Ding«, die ja dem gedacht«, künstlerisch« Zusammenschluß mit der Staatsoper nur langsam und allmählich entgegcnreisen können. Auch dies« Kompromißlösung ist nun leider gescheitert: und es ist nicht ganz zu verkenn«, daß im letzt« Augenblick die Haltung der städtischen Behörde entscheidend dazu beigetragen hat. die Ver- Handlung« schließlich zu diesem negativ« Resultat gelangen zu lassen. Wichtiger aber als die Frage noch den Umständen, die endlich zu diesem unbefriedigend« Ergebnis geführt Hab«, ist nun die unabänderliche Tatsache, daß die Musikstadt Berlin einen sehr schwer« Verlust erleidet. Und wichtig vor all«, ist die Frage, was nun geschehm soll und wird. In vierzehn Tagen beendet Walter seine Tätigkeit an der Städtischen Op-r. Daß die Frage der'Nachfolge sich bis dahin be- sncdigend werde regeln lassen, dürfen wir gewiß nicht erwarten. �.ur Stunde mit Dorschlägen aufzuwarten, wäre wohl oerkehrt. Die Meinung ist verbreitet, daß der Name Furtwängler . und nicht nur der Name, hinter der städtischen Musikpolitik der letzt« Monat« stehe. Aber Furtwängler hat selbst vor kurzem erst mit bochster Bestimmtheit öffentlich erflärt und erklären lassen, daß die Uebernahme der Städtischen Oper für ihn keinesfalls in Frage kommt. Der etwaige Berdacht, er stehe mit dem Ausscheiden Walters in einem irgendwie gearteten Zusammenhang, würde sich wohl niemals ganz entkräften lassen, wenn er feine eigene Er. klärung heut« nicht mehr gelten ließe. Und da» wäre für ihn in Berlin kein gutes Operndebm Und schon darum für die Städtische Oper keine gute Lösung. Wir wissen nicht, was die perantwort- lichen Stellen vorhaben: wir wall« aber hoffen, daß ste in dieser schweren Loge da« Rechte finden werden. K. P.
papstmedaille für Offiziere. Der nette Abt*« Italien . Born, Z. April Der Papst hat allen Offiziere» de« Infanterieregiment». das am fiebenjährig« Popstkrönungstag den Ehrendienst versahen hat. silbern« Medaillen geschickt. In dem, Begleitschreiben betont Kardinolstootssekretär G a s p a r ri, daß der Papst sich freu«. ollen Ossizier« des glorreichen Regiment» seinen Dank zu seitd«. was bei den Offizier« und ihren Familienangehörigen die Gefühle der Religion, Barmherzigkeit und Liebe zum Vaterland stärken solle. Ähamberlam und Mussolini . Contoa. 1 April. sEigenberichts Thamderlon, ond Mussolini haben am vvnswg in Florenz «in« Unter ved, mg gehobt. In dem aifiziollon Sonmmniquz heißt«». dost sie'w Verläufe einer längeren Unterredung, die durch die de- stohende herzlich« Freundschaft charakterisiert gewesen sei. neueÄnng» die Herzlichkeit der Beziehungen zwischen England und Italien bestätigt höhen. Uebereinftiwmung fei auch in de., wichtig« politischen Fragen, an denen die beiden Länder inter- esfiert seien, auedriickkich festgestellt worden. * In Florenz gehört« der britische Außeirminister Cham- berlai» zu den besonders bemerkton, wohl auch beifollslustigsten Zuschauern einer ParoS « der Iungfaschisten.
Die Bombe im(Salonwagen. Angebliches Attentat auf eine« indischen Körfien. In dem Salonwagen»in?» Sonderznges. in dem im N i s o m von Heiderabad noch Massur sSüdl. Indien ) rsiste. wurde nach Berichten aus Kalkutta «ln« Bombe gefunden: sie wurde der Polizei zur Untersuchung übergeben, ver Risam van Heiderabad ist einer der reichsten„Herrscher" Indiens mit einen, Jahres- einkomm« von wenigstens lst Millionen Mark. Im vorigen Jahre hatte er einem vom Londoner Indienamt ernannten englischen Studienausschuß«ine Denkschrift unterbreitet, in der er verlangte. daß Heiderabad als unabhängiger Staat behandelt werde.
kalinin ist jetzt zehn Jahre Präsident der Sowjetrepublik. Die R« i ch» r e g i« r u n g hat chn beglückwünschen lassen. Ei« Zvnggesellenst«« in der Türkei einzuführen, sst In der Kammer beantragt worden. Junggesellen zwischen 25 und 45 Jahren sollen doppelte Steuern zahlen. Da In der Stoattkasse Ebbe ist, die meisten Abgeordneten verheiratet sind, findet dieser Antrag allgemeine Zustimmung. Die Barsitzend« der Türkischen Frauen- Vereinigung begrüßt den Vorschlag aufs«ärmste. Die erste Gesetzgebende versammlano Iran«sordaniens ist zu Amman in Anwesenheit des Emir» Abdullah zusammengetreten: ßeU,«mahlt,
Pari». 3. April. (Eigenbericht.) Der Führer der radikalen Partei. Daladier , hat am Montag in Bergerac eine große politische Rede gehalten, der angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen besondere Bedeutung zuzumessen ist. Daladier skizzierte vor gllem die Gefahren der Reaktion, die unter dem jetzigen Kabinett Poincarc be° stehe und protestiert« gegen die vollständige Untätigkeit der Re- gierungsmehrheit, die sühllos gegenüber der drohenden Wirt- fchaftskrise stehe. Di« Regierung Hobe bisher nur die eine Sorg« gehabt, die Reaktion hinsichtlich der Durchführung der Laien- gesetzgebung zu beruhigen.„Deshalb," fuhr Daladier fort,„sei jede Zusammenarbeit zwischen der radikalen Partei und den reaktionären Kräften aller Schottienmgen unmöglich. Unmögllch sei auch der Gedanke ein« helligen Allianz unter dem vormand eine» Krenzznge» gegen den SoziaNomu». Kam- muaismu» und die Revolution. Für die Rodhalen bestünde die Hauptaufgabe der moderne« Poll- tit vor allem in der Ausrechterhaltung der politischen Kon» troll« über die Wirtschaftsorganisation«» und Kartell«, deren Gefahren schon Walther Rathenau ge- schildert hob«, weiter In der Steigerung der Produktion. der Reform des Aktienrechts, des Steuersystems und der sozialen Gesetzgebung. Es gelte, einen Zustand des Vertrauens zwischen dem Steuerzahler und dem Fiskus her- zustellen, es gelt«, massive Erleichterungen durchgusühren, gleich- zeitig aber jede Steuerhinterztahung unmöglich zu machen, und es gelt« vor allem, die Zinssätze für langfristige Anleihen zu vsrbil- ligen, deren übertriebene Höhe die Wirtschast lähmten und das Budget mit einem Defizit bedrohten. Kurz, es gelt«, der von der Regierung Poincont und ihrer Mehrheit betriebenen Politik der Steuerfaulheit und der sozialen Untätigkeit ein« Politik des Fort- schritt«« und der Erneuerung entgegenzissetzen." * Diese Red« des ostiziell«» Führgxs der Radikalen Partei ist in der Hauptsache«in« progrommatssche Kundgebung zu den kommen. den Kommunal wählen. Ader sie bedeutet auch ein« indirekte Stellungnahme zu den Vorgängen im Wahlkamps von Rar- bann« Es ist hier bereit» berichtet worden, daß der Radikalen Bezirk». verband des dortigen Wahlkreises beschlossen hat. ein« Gegenkandi- dotur gegen Leon Blum auszustellen. Das wäre an sich nicht» Ungewöhnliches, da gerade Blum stet» Wert darauf gelegt hat. den Trennungsstrich zwischen Sozialisten und Radikalen deut- lich zu ziehen und dabei in Artikeln und Reden die Radikale« wiederholt recht unsanft behandelt hat. Ob es allerding» in diesem Fall« angebracht war. Revanche zu üben, wo e» sich darum handelt, einem van der Reaktion am messten gefürch- teten Führer die Rückkehr im Parlament zu ermöglichen, Ist«in« Frage, di« die Radikalen mit ihrem Genossen abzumachen haben. Inzwischen hat sich ober gezeigt, daß dies« Gegenkondidotur gor keine linksdemokratisch« ist. sondern in Wirklichkeit nur eine Sammelkondidatur der vereinigten reaktionären Kräfte gegen den gefürchtet«» Sozialistenführer. Nicht ollein. daß sie von den führenden reaktionären Blättern Südsrankreichs leb- hast gefördert wird, di» Partei Marin hat ausdrücklich be- schlosen, ihrerseits auf die Ausstellung einer KandÄotur zu ver- zichten und den„radikalen" Bewerber mit allen Krästen zu unterstützen, um der„sozialistischen Gefahr" zu begegnen. Bisher Hot die Parteileitung der Radikalen zu diesen Vorgängen geschwiegen, obwohl sie im„Populaire" wiederholt zum Sprechen ausgefardert wurde. Der Innenminister der Regierung Poin- rorli, Andrö Tordieu, glaubte kürzlich, in einer der letzten Sitzungen der Kammer vor den Osterierien. einen geschickten Schach- zug gegen die vereinigte Opposition der Sozialisten und Radikalen Im Parlament auszuführen, indem er in einem Zwischenruf auf das Durcheinander im Wahlkampi von Rarbonne hinwies. Er erreichte damit nur. daß der Fraktionsführer der Sozialisten, Ge- nasse Vincent-Auriol. in einer zündenden Erwiderung b«. merkt», daß di« Rückkehr Laon Blums in das Parlament für di«I«s eine Ehr« sein würde. Be- diesen Worten klatschten nich, nur dl« Soziallsten, sondern auch ein großer Teil der radikalen Ab geordneten Bestall. Ader.zu einem offiziellen Abrücken von ihrem Bezirksverbond in Narbonn « hat sich die radirot« Parteileitung bisher nicht aus-
raffen können. Auch die Wendungen, die Daladier am Montag gegen das Zusammengehen mit irgendwelchen reaktionären Krästen und gegen eine antisozialistische„Heilige Allianz " sind bestensalls nur eine Anspielung aus Rarbonne. aber keine eindeutige Stellung- nähme. Mit welchen Mitteln gegen Blum gearbeitet wird, mag man daraus ersehen, daß in der Versammlung der nationalistischen Marin-Partei, in der für den radikalen" Bewerber Stimmung ge- macht wurde, mehrere Redner Blum als einen„Fremdling" be- zeichneten, der als„W a s s« r t r i nk e r" unmöglich Verständnis für die Gefühle und Nöte einer Winzcrgcge nd' ausbringen könne Der bisherige Behaus des Kampfe» berechtigt zu der Hoff- nung, daß Lion Blum dennoch siegen wird, vielleicht so- gar schon im erste« Wahlgang. Sollte o» aber umgekehrt kämmen. dann würden an einem solchen Ergebnis, has ausschließlich die Reaktion und die Kommunisten mit Freud « erfüllen würde, die Radikalen die Hauptschuld und zugleich die Folgen bei den Korn- munalwahlen tragen. Andorra will kein Monako sein. Gegen NMiarismns und Hazardkasino. Paris , 2. April. (Eigenbericht.) Die Pyrenäenrepublik Andorra zwischen Frankreich und Spanien sst in ihrer Freihest bedroht. Wohrend außer der Schutzherrschaft eines spanischen. Bischofs* und des Präsidenten der französischen Republik, die für das Land die Pflicht jährlicher Tributleistung mit sich bringt, bisher kein« fremde Macht die Unabhängigkeit Andorras ankostete, will der spanische Diktator die Söhne Andorras nunmehr zum Dienst im spanischen Heer zwingen. Außerdem aber soll die Republik durch ein Finanzsyndikot endlich der Zioisation erschlossen werden: man plant den Bau eines aroßsn Spielkasinos. Natürlich wäre je«ine Bahn von Spanien und Frankreich her notwendig, um d!« gewünschten Touristenströme aus äller Welt.zum Kasino zu führen. Große Hotels, Golfplätze/ Tennisplatz« sollen erstehen. Allen diesen Projekten aber stehen di« Andorrer nut äußerstem Mißtrauen gegenüber. Sie haben deshalb beschlossen, an den Präsidenten Doumergu« einen Protest zu richten.
Oas Kampfgebiet in China . Die Nankinger Presse verössenllicht ein Telegramm de»„chrtft. lichen" General» Fe ng an Tschiangkatschek. in welchem Feag mitteilt, daß er auf feiten der Zcnkrairegierung von Nanking
sieh« und um Zuteilung eines Frontabschnitte» ersuche. Da Feng rund 100 000 Mann kommandier», dürste sein Entschluß, de» er noch langem Zögern gesaßl hat. die gegenwärtigen inneren kämpfe zugunsten der Zentratregierung entscheiden.
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