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namment, mas übrigens auch ihre Wahlaussichten nicht per­beffern würde.

Das scharfe Regime Dr. Seipels, dessen Bort nach der Wiener   Julischlacht teine Milde!" so bezeichnend war, hat nicht nur die Gegensäße der Parteien verschärft, sondern auch die Kirchenaustrittsbewegung erheblich ge fördert. Benn unter der Regierung eines fatholischen Prä laten und Kirchenrechtsprofessors in fünf Jahren rund 200 000 Menschen aus der katholischen Kirche austraten, so ist das für die Kirche außerordentlich peinlich, zumal die Be­wegung mit unverminderter Stärte weitergeht. Es fann mohl sein, daß Bedenten gegen ein Regieren laut ge­worden sind, das folche Folgen hat. Bedenken im eigenen Lager, vielleicht auch im Palais des Kardinalfürsterzbischofs von Wien   und warum schließlich nicht auch im Batikan? Solche Erscheinungen haben in einer fatholischen Partei ganz besonderes Gewicht, und es ist außerdem anzunehmen, daß unter den Christlichsozialen auch die Gegnerschaft gegen die Heimwehrprotettion und die ganze Schärfe der Seipelschen Regierungsführung stärker geworden ist.

Wenn nun wahrscheinlich die Bürgerblodregie rung noch einmal erneuert wird, aber unter der Leitung eines gemäßigteren Führers, so ist zunächst die Bahn frei für neue Verhandlungen über den Mieterschuh, denen sich die Sozialdemokraten nicht entziehen merden. Ob jedoch diese beherrschende Frage in dem jezigen Nationalrat überhaupt zu lösen ist, wird die Zukunft lehren.

Anklage gegen Orlow fertiggestellt. Baldige Hauptverhandlung.

Die Staatsanwaltschaft des Landgerichts II   in Berlin  hat die Anklage gegen die in der ruffischen Dokumentenfälscher. affäre beschuldigten Orlow und Roßmann fertiggestellt. Die Hauptverhandlung soll bald stattfinden. wird auf die Boruntersuchung verzichtet werden.

Möglicherweise

Opposition gegen Hugenberg  .

Der Kampf bei den Hamburger Deutschnationalen  .

Hamburg  , 3. April.  ( Eigenbericht.)

Den vom Ehrenrat der Deutschnationalen Boltspartei in Ham­ burg   vollzogenen Ausschluß des Senatspräsidenten. v. Dassel  hat ber deutsch nationale Berein Hamburg Eilbed damit beantwortet, daß er v. Daffel einstimmig zum Vor­figenben wählte. Dieser deutschnationale Berein betreibt eine scharfe Opposition gegen das Hugenberg- Regime.

Kaum war ihm das Wort entfahren...

Herr Dr. Quaak, deutschnationaler Reichstagsabgeordneter und Anhänger des Hugenbergfurjes, hetzt den Spuren des Meifters folgend gegen die deutsche   Währung. In einem Aufsatz in der Hugen­bergschen München- Augsburger Abendzeitung" entfährt ihm das folgende Wort:

Dieselben Kreise, die die Inflation vorhergesehen, ge fördert und ausgebeutet haben, fie warten auf eine er neute Währungszerrüttung!" Dieselben Kreise" das waren die Leute um Stinnes   und Sugenberg. Es ist noch nicht vergessen, daß es die sogenannten nationalen" Streise waren, die aus der Währungszerrüttung eine Baffe gegen, Reparationszahlungen machen wollten. Am 7. Sep: tember 1922 segte Hugo Stinnes   dem Unterhändler Bemelmans im Beisein ausländischer Sachverständiger den ,, Segen der Inflation für Deutschland  " auseinander.

Hugo Stinnes   ist tot, aber Herr Hugenberg ist übriggeblieben. Er redet aufs neue von deutscher   Inflation und Herr Quaaß, das Unglüdstind, warnt mit Hugenberg   bei Hugenberg por- Hugen berg!

Zurück zur Sozialdemokratie!

Die Erfenninis bei den Kommunisten wächst.

In einem längeren Schreiben an den Borfizenden der Neu­tölner Parteiorganisation, den Landtagsabg. Genossen Harnisch. beantragt der fommunistische Organisationsleiter und Barteisekretär Bezirksverordneter Richard Borgsdorf in Neukölln seine Aufnahme in die Sozialdemo­tratische Partei.

Deutschnationale Außenpolitif.

Unverantwortliches Spiel mit dem Feuer.

Die deutschnationale Breffe Berlins   beschränkt sich zu­meist darauf, gegen die auswärtige Politif Deutschlands   zu heßen, ohne zu sagen, was denn an ihre Stelle gefeßt werden foll. Sie fühlt sich zu sehr beobachtet, als daß fie fich trauen würde, mit pofitiven Zielfezungen nach ihrem Herzen auf. zumarten. Die deutschnationale Presse im Reiche ist viel aufrichtiger, und so verlohnt es sich mohl, auch einmal einen Blid in ihre Spalten zu werfen.

"

Wir nehmen die Bommersche Tagespost" und die ,, Ham burger Nachrichten" vom gleichen Tage, dem gestrigen Mitte moch. In dem Stettiner Blatt finden wir einen Leitauffaz, in dem unter der Ueberschrift, können wir noch warten" eine dunkle Sorte von ,, aftiper" Politit im Osten gepredigt wird. Da liest man nun Säge wie bie folgenden:

Frankreich   wird Bofen nicht im Stich laffen und tann es auch bei seiner Einstellung, troß Stresemanns Freundschaft nicht. Es wird sich nur mit uns einigen, menn wir unser Recht auf die geraubten Provinzen aufgeben und wenn mir zugeben, daß fie voll. tommen entdeutscht werden.

Das sind aber unmögliche Forderungen, die wir nie und nimmer erfüllen werden. Sie gehen gegen unsere Ehre und unsere mirt schaftlichen Interessen.

Bir brauchen unseren Gebensraum im Often, den man uns genommen hat und mir brauchen die Berbindung zu der abgetrennten Provinz Ostpreußen  .

Bir fönnen uns nicht gedulden. Wir müssen sofort Taten fordern, die dem Often feine wirtschaft und seine Kultur reften. Im Osten liegt die Zukunft des deutschen   Boltes.

PP

Belcher Art die Taten" sind, die sofort gefordert werden, verrät der Artikelschreiber nicht. Der Bersuch, eine Grenzrevision im Sinne des Artikels 19 des Bölterbunds.

statuts herbeizuführen, hat, wie der Berfasser sicherlich doch auch meiß, nicht die gerinste Aussicht auf Erfolg. Wäre bie Regierung so töricht, ihn zu unternehmen- mie mürde dann die deutschnationale Bresse über ihren leicht vorauszusehenden Mißerfolg höhnen und zetern. Welche fofortige Taten" aber meint der Verfasser sonst? Will er sich nicht vielleicht etwas deutlicher ausdrüden?

Er tut es nicht. Die Hamburger Nachrichten" tun es. Sie veröffentlichen eine Auslaffung Arnaldo Mussolinis, des Diftatorbruders, um sie mit dem folgenden Kommentar zu versehen:

Italien   tann seine Ziele nur verwirklichen auf Kosten anderer Bölter. Sind diese nicht geneigt, Italien   freiwillig vom eigenen Befiz und von der eigenen Macht abzugeben, so ist eine Auseinandersetzung mit den Waffen unausbleiblich. Der Krieg st ein Naturereignis, als solches furchtbar und schrecklich, aber oft wie diese un abwendbar.

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Dieser gemütvollen Darlegung folgt unmittelbar ein Seufzer: Bir Deutsche könnten aus der Nachkriegspolitik Italiens   lernen was wir natürlich nicht tun werden." Dem tönnen wir nur zustimmen. Natürlich wer den wir von Italien   nicht lernen, weil wir aus dem Welt­frieg genug gelernt haben! Natürlich werben wir von Statien nicht lernen, denn die Millionen sozialdemokratisch gesinnter und gewerkschaftlich organisierter Arbeiter werden niemals dulden, daß ein faschistisches Regiment hochkommt und Deutsch­Iland in einen neuen Krieg führt.

Nüglich und notwendig aber ist die Erkenntnis, daß es in Deutschland   auch heute noch Narren und Verbrecher gibt, die es so treiben, wie es die Alideutschen vor dem Weltkrieg getrieben haben.

Der dänische Wahlkampf.

Das sozialdemokratische Programm.

Kopenhagen  , 3. April.  ( Eigenbericht.) in einem Menschenalter aufgebaute Sozialgesetzgebung ist zum erstenmal durch die herabsetzung der Invaliden- und Arbeitslosenunterstügung, der Altersrente ufm. durch löchert morden. Ferner ist ein Strafgesetz angenommen morden, das gegen die Gewerkschaften gerichtet ist und Gefängnisstrafen für die Anwendung der den Arbeitern zur Berfügung stehenden Mittel im Lohnkampf festsetzt. Hinzu kommt die brennende Frage der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Eine Lösung dieser Frage ist nur möglich, wenn der Staat helfend einspringt. Der Staat muß Beistand leisten zur Modernisierung und Konzentrierung der Produktion, ebenso muß auf die Eroberung fremder, noch unerschlossener Martte hingearbeitet merden.

Der Wahlkampf ist in vollem Gang. Die Sozialisten haben ihn in voller Stegeszuversicht begonnen.

Ueber die Frage ,,, morum es sich bei der Wahl handelt, äußerte fich der Führer der dänischen Sozialdemokratie und frühere Mi­nisterpräsident Stauning gegenüber dem Korrespondenten des Soz. Preffedienst" wie folgt: Die Konservativen haben die Zu­fammenarbeit mit der agrarischen Linten beendet, weil man fich sammenarbeit mit der agrarischen Linken beendet, weil man fich über die geplante bedeutende Erhöhung der Ausgabe für mili. tärische Swede nicht einigen fonnte. Die Sozialdemokratische Partei   vertritt den Standpunkt, daß Dänemart außerstande ist, eine der Zeit und den Berhältnissen angemessene Wehrmacht zu schaffen Das Ministerium Madsen- Mygdal   hat sich infolge seines ein und aufrechtzuerhalten. Daher ist die Wehrmacht nach ihrer Ansicht so einzurichten, daß fie lediglich die Neutralitäts- und Bewachungs­so einzurichten, daß fie lediglich die Neutralitäts- und Bemadungs. feitigen Charatters jeder Maßnahme zur Förderung des ins aufgaben erfüllen tann, wie sie dem Lande nach den interländischen Wirtschaftslebens widerfest und den verzweifelten, Stand. nationalen Gesezen obliegen. Daß diefer Standpunkt auch in anderen Ländern geteilt wird, sehe ich als einen Vorteil an. Auf jeden Fall befinden wir uns mit unserer Auffaffung in Weber­einstimmung mit dem Geist des Bölkerbundes.

Bei den Wahlen werden außer dem Mehrproblem aber auch soziale und wirtschaftliche Fragen eine Rolle spielen. Die Wähler werden schließlich zu der gegenwärtigen Regierung und ihrer Bolitik Stellung zu nehmen haben. Das gestürzte Kabinett hat auf der Basis einer ganz geringen Mehrheit im Folfething eine reaf= tionäre und äußerst arbeiterfeindliche Politik getrieben. Die

Ausbau der Volksschule. Bertreterversammlung des Preußischen Lehrervereins. Dortmund  , 3. April.  ( Eigenbericht.)

Am Mittwoch wurde in Dortmund   die 9. Vertreter persammlung des Preußischen Lehrervereins er öffnet. Die Bedeutung der Tagung liegt in der Erörterung des Themas Ausbau der Boltsschule".

puntt eingenommen, daß die Arbeitslosigkeit ben Arbeits. John herabbrüden müsse, Lohnherabfegungen sowie die Berlängerung der Arbeitszeit die rettenden Hilfsmittel feien. Diese arbeiter. feindliche und das Birtschaftsleben schädigende Bolitit ift por der Sozialdemokratie ftets befämpft worden. Sie bilbet einen ber Kernpunkte der Auseinandersetzungen. Die Sozialdemokratie wird für eine wirtlich demokratische Politit somie für dent wirtschaftlichen Wiederaufbau eintreten.

Das Wohlergehen der Arbeiterklasse ist das wesentlichste Ziel unserer Politik."

zen mit der Richtung seiner Bolitif einverstanden ist. Häufiger Biderspruch aus der Bersammlung heraus bemies aber auch, daß der entschiedene Wille zum Fortschritt, der in der Lehrerschaft lebt, vom Minifter mehr Taten wünscht.

In einem großzügig angelegten Referat des Geschäfts­führers des Preußischen Lehrervereins wurden die gegenwärtigen Aufgaben des Vereins aufgezeigt und die Stellung­nahme zu den brennenden schulpolitischen Gegenwartsfragen dargelegt. Auch hier fam wiederholt bei allem Berständnis für die Bemühungen bes Unterrichtsministers der Gegensatz zum Ausdruck, der zwischen Lehrerschaft und dem Kultusministerium vorhanden ist. Die Tagung findet am Donnerstag ihren Fortgang mit einens grundfäßlichen Referat über den Ausbau der Volksschule.

Im Rahmen der Begrüßungsansprache sprach Minister Beder über die preußische Schulpolitif und die Reyder ordnung der Lehrerbildung. Die Bolksschullehrer mür den jetzt auf pädagogischen Akademien mit Hochschulcharatter por

mung nach Geschlechtern habe den lebhaften Widerspruch der Lehrerschaft und aller am Fortschritt der Schulpolitik interessierten Kreise hervorgerufen.

Zur Begründung führt er an, daß er sich nicht mehr hinter die Bolitik der Kommunistischen Partei stellen könne. Jene Politik mürde nicht getragen von dem Willen der Mitgliedschaft, sondern diftiert von einigen schmiegsamen Strebern, die die Befehle der Sentrale bedingungslos ausführen und jede Korruption deden. Damit könne er nichts mehr gemein haben. Der starte Rüd- gebildet. Die Konfeffionalisierung der Akademien und ihre Tren gang der kommunistischen   Partei ohne die Massen ausschlüsse sei der Klarste Bemeis für die flache politische Plattform, Don ber die Maffen immerhin abrüden. Die Erfahrungen be währter Führer würden in den Wind geschlagen; zu, bestimmen hätten nur die Schachfiguren Mostaus. Jeber ehrlich benfende Arbeiter sollte sich von dieser Bolitit foslösen und der einzigen Bartei anschließen, die für die Arheiterschaft in Betracht fommt: der Sozialdemokratie! Arheiterschaft in Betracht fommt: der Sozialdemokratie!

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So hat die tommunistische Berlogenheit mieher einen ange Jehenen Funktionär aus der versumpften Bartei hinausgetrieben. Gewissermaßen, um die äußere Rechtfertigung für diesen Schritt der Reinigung zu geben, muß das fommunistische Mittagsblatt ben Don uns schon gekennzeichneten Schwindel über einen Geheim­vertrag zwischen der SPD.   und dem Ulstein- Konzern" wiederholen und ihn noch vertiefen durch die Behauptung, der Borwärts" Der­liere dauernd an Lesern und deshalb müßten sich die sozialdemo fratischen Führer in die bürgerliche Preffe flüchten. Der 3wed Bresse dieses Geredes ist sehr durchsichtig, aber gerade deshalb wird auch der Schwindel um so leichter erkannt. Tatsächlich befindet sich der Borwärts" in einem stetigen Aufstieg, der nicht einmal durch die riesige Arbeitslosigkeit unterbrochen ist. Im Gegensatz zu der kommunistischen   Parolefabrikation beruht die Stärke der Sozial demokratie und ihrer Presse in der ruhigen und fachlichen Arbeit, die schrittmeise, aber unaufhaltsam aufwärts führt!

In der ehemaligen Bierstadt Milwaukee, der deutschesten Stadt non USA  , hat sich bei einer Boltsabstimmung eine Mehrheit gegen das Alkoholverbot ergeben, an bem fie jedoch nichts ändern fann,

Früher habe eine dünne Schicht auf der Univerfi. tät gebildeter Menschen das Niveau der Boltsbildung be­stimmt. Heute seien die Ansprüche der Maffe zu gebührenber Gel­mg gelangt, und es sei notwendig, durch gründliche Vorbildung der Bolfsschullehrer dem dringenden Bedürfnis der breiten Bolts maffen gerecht zu werden. Diesem Ziel habe sich die Lehrerbildungs reform untergeorbnet. Sie habe ihre Gelege aus dem Bedürfnis der Bolksschule zu entnehmen. Ueber die Form der Behrerbildung bitte er nicht zu streiten. Der Lehrer dürfe nicht nur 8ach gelehrter sein, sondern er müsse als Erzieher der Jugend fo­maht, mie als Führer der Erwachsenen, meit über feine eigentlichen Berufsaufgaben hinausgehend, Pflichten erfüllen. 2017 slehrer und Bolfsbildung gehörten zusammen. Alle Bolts. schularbeit sei nur dann beständig, wenn sie voltsnahe bleibe, auf das Bolt und seine Bedürfnisse Rücksicht nehme. Wer wolle behaupten, daß die Universitäten diese Aufgabe erfüllen? Sie fpe zialisierten sich auf reine Berufsarbeit und vernachlässigten die all­gemeine menschliche Bildung. Der Lehrer wäre verloren, wenn er statt zum Menschenbildner zum reinen Fachlehrer erzogen würde. Wir hätten genug gelitten unter der Verwissenschaftlichung der Kultur. Wir wollten zurüd zu einer richtig verstandenen Humanität. Bon ihr müsse der Lehrer der Zukunft erfüllt sein, wenn er die Not des Arbeiters, menn er die Seele des Groß­stadt und dds Industrietindes, wenn er die Sorge des Landes in lebendigem Herzen tragen solle. Diese Boltsbildung sei die geistige Untermauerung des neuen Staates, und fo merde der Bolfserzieher der Baumeister auch unserer staatlichen Zukunft der deutschen Republik, werden.

Starter Beifall zeigte dem Redner, daß die Lehrerschaft im gan

Die gefährdete Sittlichkeit.

Die Schnüffler blamieren sich- und Deutschland  . Neustadt  ( D.-S.), 3. April

Bor einigen Tagen maren ber jozialdemokratische Barteisekretär Bajchte und einige 3eitungshändler zum hiesigen Polizei. infpeftor geladen worden, weil eine Eingabe von dem Jugendamt und dem Magistrat Stellungnahme gegen die Gefährdung ber Jugend in fittlicher Beziehung" durch Aushänge forderte! Diese Eingabe stammte pon dem Lehrerfollegium und dem Elternbeirat des Ratholischen Gymnasiums, die sich so als Sittligteits ihnüffler herausstellten. Es handelte sich hauptsächlich um den Wahren Jacob", der am Rolfsgarten an der bortigen Blatattafel zum Aushang gelangt, ferner um Bolt und Zeit fomie die Ju­ftrierte Reichsbannerzeitung". Unserem Genossen wurde anheim geftellt", Bilder, die die Jugend sittlich gefährden fönnten, in 3u funft nicht zum Aushang zu bringen, um den Wünschen der katholischen Gymnasiallehrer Rechnung zu tragen! Hierzu er flärte der Bertreter unserer Bariei, daß die betreffenden Zeitungen bisher an feinem Orte beanstandet jeien, demnach liege auch in Neustadt keine Veranlassung vor, einigen Sittlichkeits­aposteln und Moralpredigern Rechnung zu tragen. Gerade die Jugend vom Katholischen Gymnasium in Neustadt hätte den Beweis erbracht, daß fie politisch gefährdet sei. Beim Berlassen des Gymnasiums spazierten seine Schüler mit den Abzeichen des Stahlhelm stolz in Neustadt herum und risen alle Aushänge am Bolfsgarien herunter. Erst auf eine Beschwerde beim Leiter ber Schule sei eine Besserung zu verzeichnen. Für das Lehrerfollegium und den Elternbeirat bestände zunächst die Verpflichtung, die Jugend moralisch zu bilden und im republitanischen Sinne zu erziehen.