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Rr. 156 46. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Auf dem Weg zum Delmonopol.

Durch Produktionseinschränkung zu Marttherrschaft und Preisdiftat.

In demselben Maße, wie ein immer größerer Teil der In duftrie und des Transports fich auf den Verbrauch von Del anstatt von Kohle umstellt, wie z. B. die Automobilverwendung zunimmt und das Motorschiff den Dampfer verdrängt, in demselben Maße mird der Delpreis zu einem für die Wirtschaft immer wichtigeren Fattor.

Wachsende Delproduktion- schwankende Preise. In der Welt stieg die Delproduktion von 1913 bis 1927 auf mehr als das Dreifache( von 53 auf 174 Mill. Tonnen), boch ist in Deutschland der Verbrauch vorläufig noch ver hältnismäßig gering. Er betrug 1927 nur fnapp 1,2 mill. Tonnen, wovon mehr als 90 Broz. aus dem Ausland eingeführt wurden. Ist aber der deutsche Verbrauch gegenwärtig noch gering, so geht doch die Berbrauchssteigerung in schnellem Tempo vorwärts. 1924 belief sich der Verbrauch Deutschlands an Erdöl auf insgesamt noch nicht 300 000 Tonnen; 1926 aber schon auf etwa 890 000 Tonnen. Die Preisentwidlung hat vielfach starte Schwankungen gezeigt. 1913 betrug in New York der Preis für ein Faß( Barrel) Roh- Petroleum 7,3 Cents, 1925 waren es im Durchschnitt 10,9 und 1927: 9,2 Cents( 1 Cent= 4,2 Pf.). Schon bei diesen Preisen haben die großen Betroleum- Produzenten und Raffineure, wie die Geschäftsabschlüsse zeigen, mit sehr gutem Gewinn gearbeitet. In der letzten Zeit mehren sich die Anzeichen, daß die großen Petro­leumtrusts daran gehen, ganz systematisch die Welt­marttpreise für Erdöl und Erdölprodukte z12 stabilisieren, d. h. in ähnlicher Form wie das internationale Rupferkartell die Kupferpreise stabilisiert hat. Stabilisieren von Breisen ist nämlich ein beschönigender Ausdruck für Einrichtungen, die den Preisfall verhindern, den Preissteigerungen aber feine Schranken fett. Delfonferenzen. Die Gründung einer Exportorganisation. Im Sommer vorigen Jahres fand in Schottland eine Konferenz der drei maßgebenden Betroleum- Magnaten statt: B. C. Teagle, Präsident der amerikanischen Standard Dil Company of New Jer sen; Deterding. Generaldirektor des englisch - holländischen Shell: Konzerns ,, und I. Cadman, Präsident der englischen Anglo Ber : fian Oil Company. Im Vordergrund dieser Besprechung stand die Frage, ob schon jetzt eine Einschränkung der internatio nalen Betroleumproduktion möglich sei, d. h. eine Ver minderung der Konkurrenz zwischen den großen Konzernen und eine grundsäßliche Verschiebung des Verhältnisses zwischen Ange­

gebiet nom Staat mehr verpachtet würde. Auf den Hinweis, daß dies eine allgemeine Betroleumteuerung beschleunigen würde, foll er nach Pressemeldungen ausdrücklich erklärt haben, daß er sich vollkommen im flaren sei, daß sich diese seine Entscheidung wahrscheinlich auch auf die Preisentwicklung auswirken werde.

Die Rechnung ffimmt noch nicht ganz.

Der Beschluß der Petroleumgesellschaften, die gesamte Tages probuftion tünftighin auf etwa 2 Millionen Barrels herabzudrüden, braucht nun allerdings noch nicht unbedingt ein Erfolg im Interesse des Delkapitals zu sein. Erstens ist die Einigung zwischen den größten amerikanischen Gruppen einerseits und der englischen Gruppe andererseits offenbar nur provisorisch, wenn es auch ziem­lich sicher ist, daß sich die Wünsche Deterdings nach einer allgemeinen Delpreiserhöhung bald erfüllen werden. Denn wenn erst einmal die Produktion eingeschränkt ist, während der Bedarf weiterhin steigen muß, dann wird natürlich der Preis sehr schnell diese Ber.

Donnerstag. 4. April 1929

schiebung zwischen Angebot und Nachfrage zum Ausdruck bringen. Und wie beim Kupfer wird es dann heißen, daß die stürmische Nachfrage der Verbraucher" die Produzenten zu solchen Preis­erhöhungen z minge.(!)

Ein zweiter und wichtigerer Bunft ist das vorläufige Abseits stehen Sowjetrußlands in dieser Frage. Wenn auch Sowjetrußland hinsichtlich der Petroleumversorgung einiger wichtiger Märfte, insbesondere Englands und Deutschlands sich der gemeinsamen Front der amerikanischen und, englischen Produzenten bereits angeschlossen hat, so ist doch won Rußland mehrmals sehr energisch erklärt worden, daß das russische Naphtasyndikat auf keinen Fall daran denke, in absehbarer Zeit" seine Produktion oder seinen Export einzuschränken; ganz offenbar beabsichtigt Sowjetrußland vielmehr, seine gegenwärtig noch nicht sehr hohe Quote an der Welterdölproduktion( etwa 5 Proz.) noch erheblich zu steigern, ehe man sich vielleicht auch russischerseits der amerikanisch - englischen Front anschließt. Immerhin ist hier vorläufig in der internatio­nalen Front eine erhebliche Lücke.

Für die europäischen Delverbraucher ist freilich der Trost, daß hier das sich bildende internationale Monopol durch­brochen werden könnte, taum vorhanden, da es ja bekannt ist, daß auch die Russen es nicht verschmäht haben, sich an der Monopolisierung des deutschen und des englischen Marktes zu beteiligen.

Ueberflüssige Sorgen.

Starte Reichsbank Ende März.- Banken verdienen am Reich.

-h.

In den letzten Monaten und Wochen war in Deutschland viel| Gold abgeben, als auch ihre Devisenbestände nicht unerheblich lichten Geschret wegen der Steuererhöhungen, der Teuerung des Geldes, und selbst das törichte Gerede von einer drohenden Infla tion hat unter Hugenbergs trauriger Führung wieder Gläubige im Lande gefunden. Freilich war die Gleichzeitigkeit der Repa­rationsverhandlungen in Paris , der Steuerverhandlungen in Berlin etmas viel für die zahlreichen Steuerscheuen in Deutschland , und die mit der fatastrophalen Kälte verbundene Teurung auf verschiedenen Gebieten hat auch das Bolt beunruhigt. Da inzwischen aber die Eier durch den verstärkten Import und durch den Beginn der neuen Legezeit der Hühner wieder statt 30 mur 13 Bf. fosten, daß die Kartoffeln von ihren hohen Preisen wieder heruntergeklettert und Kohlen auch zu normalen Preisen wieder zu haben sind, ist eine Beruhigung eingetreten, nachdem die Beunruhigung ohnehin zwar verständlich, aber überflüssig war.

müssen. Aber selbst diese Verluste der Reichsbant miegen bis heute nicht zu schmer, was die gute Deckung der in Deutschland um laufenden Noten beweist. Ein Grund zur Verteuerung der Kredite in Deutschland durch die Erhöhung des Zinssatzes bei der Reichsbant besteht vorläufig immer noch nicht. Uebrigens hat auch noch nach Ostern der Zinssatz teine allzu große Höhe erreicht. Das am Ultimo entscheidende tägliche Geld hat 8 bis 8% Pro3. 3insen geloftet, also feineswegs sehr viel. Jedenfalls haben die privaten Banken, die der Reichstasse über den 1. April mit Geldern ausbelfen mußten, eine große Stange Geld am Reich verdient und man drückt sich sehr zurückhaltend aus, wenn man fagt, daß die privaten Banken gegenüber dem Reich mit ihren 3insforderungen alles meniger als bescheiden gewesen sind.

bot und Nachfrage zugunsten der Produzenten und zu Laften der freilich nichts zu tun. Das Geld wurde in Deutſchland teuer und 1161 Millionen Reingewinn!

Berbraucher. Das stärkste Interesse an einer solchen Produktions­einschränkung zeigt das amerikanische Deltapital, was sich schon daraus erflärt, daß allein auf die Bereinigten Staaten fast zwei Drittel der Erdölproduktion der Erde entfallen. Fast gleichzeitig mit der November- Besprechung erfolgte in den Bereinigten Staaten die Gründung einer umfassenden Egportorganisation, der American Petroleum Export Association", einer Exportorganisation, an deren Gründung die 16 wichtigsten Delgesellschaften der Bereinigten Staaten beteiligt waren. Durch diese Gründung ist bereits die Konkurrenz der wich tigften amerikanischen Produzenten auf ausländischen Märkten aus­geschaltet.

Am 4. Dezember v. 3. fand in Chifago die Jahresversammlung des amerikanischen Betroleuminstituts statt. Hier erklärte der Prä fident einer großen Delgesellschaft, der Tidewater Oil Company, in Der Eröffnungsansprache, es sei notwendig, die Delproduktion der Welt planmäßig zu regeren.

Die entscheidende konferenz vor zehn Tagen. Nunmehr hat Ende März eine weitere Konferenz statt­gefunden, der die größte internationale Bedeutung zukommt, wenn sie auch der Form nach eine vorwiegend amerika­nische Angelegenheit war. 50 Bertreter der größten amerikanischen Deltonzerne sind sich auf dieser Konferenz darüber einig geworden, daß die amerikanische Delproduktion einge schränkt werden soll, d. h. in den Bereinigten Staaten und benjenigen auswärtigen Delgebieten, die von amerikanischem Kapi­tal beherrscht werden. Es handelt sich um vier wichtige Gebiete: das Rüstengebiet des Stillen Ozeans in den Bereinigten Staaten, das südliche Gebiet der Bereinigten Staaten an der Küste des Golfs von Merito, ferner die Delfelder Meritos sowie die Erdölgebiete in den nördlichen Tei'en Südameritas, insbesondere Benezuelas. Diese Delgebiete lieferten 1927 zusammen rund 145 Mill. Tonnen Rohöl, d. h. fast fünf Sechstet der gesamten Belt: produktion.

Schon diese Tatsache bezeugt ble starte internationale Bedeutung des Einschränkungsbeschlusses. Diese Bedeutung wird aber noch dadurch erhöht, daß der englische Shell Konzern selbst durch einige Untergesellschaften in den Bereinigten Staaten Delproduzent ist, so daß also auch die Shell- Gruppe hinsichtlich ihrer amerikanischen Produktion an den Einschränkungsbeschluß ge. bunden ist. Außerdem war jedoch Henry Deterbing bei den Sizungen und der Beschlußfassung anwesend; er hat ausdrücklich dem Beschluß zugestimmt und mitgeteilt, daß auch der Shell Konzern überall in der Welt, wo er Del produziere( Bereinigte Staaten, Südamerika , Niederländisch- Indien usw.), an der Durch führung des Beschlusses in internationalem Rahmen mitarbeiten wolle. Offenbar hat er darüber hinaus gewünscht, daß die Del preise möglichst sofort in die Höhe gesetzt werden, was jedoch von den Amerikanern abgelehnt wurde. Das amerikanische Betroleuminstitut hat sodann diesem Beschluß der Produzenten feinerseits zugestimmt.

USA - Präsident Hoover mit von der Partie. Eine besondere Rolle in dieser vom amerikanischen Kapital ge führten Erdölpolitik spielt der gegenwärtige Präsident Hoover, ber ja auch auf anderen Gebieten( 3ollfragen, militärische Rüstungen usw.) fich als ein energischer Wortführer der amerita nischen Großindustrie und des amerikanischen Imperialismus erwiesen hat. Er war früher Mitglied des Federal Oil Conservation Board( Bundesamt für Erdölsicherung) und ist auch heute ein über­zeugter Anhänger der Einschränkung der Erdölgewinnung. Um die Bolitik der größeren Produzenten zu unterſtüßen und das Auf tommen neuer Konkurrenten zu erschweren, hat er bereits an­gefündigt, daß in Zukunft tein neues Petroleum

Immerhin aber sah die Geldlage in Deutschland in den letzten Wochen doch recht bedrohlich aus. Mit Inflation hatte, das knapp, weil die Häufung der Zahlungen in den Wochen zum 1. April in allen Jahren immer am stärksten ist, weil in diesem Jahre durch die famose Sparpolitif" der früheren bürgerlichen. Kabinette das Reich eine gute Milliarde Mart für die ersten April die Banten selbst nicht wußten, wie sich der Geldmarkt unter diesem tage für seine Kaffen neu zu beschaffen halte und well im übrigen Druck verhalten werde. Dazu tam, daß seit Monaten bereits in der ganzen Welt eine starte Geldteuerung eingetreten ist, daß man in London , in Rom , in Madrid und in Amsterdam den Diskontsatz erhöht hat, und daß von den massenhaften aus­ländischen Geldern bei den deutschen Banten doch recht große Be träge wieder ins Ausland zurückgeflossen sind, was die Geldtlemine in Deutschland verschärfen mußten. So hat man allerseits dem 31. März, den sogenannten Frühjahrsultimo, der in diesem Jahre noch zusammeniel mit dem Geldbedarf für die freilich gründlich perregneten Osterretsen, mit großen Gorgen entgegengesehen.

Es hat sich aber jest gezeigt, daß diese Sorgen über flüssig waren. Freilich hat dazu beigetragen, daß die Wirtschafts­lage in Deutschland nicht sehr erfreulich ist und die Nachfrage nach neuen Wirtschaftskrediten deshalb gering. Daß die Landwirtschaft noch nicht richtig arbeiten fann, das Bauwesen nur sehr langsam in Schwung tommt, hat die Kreditfrage außerdem niedrig gehalten. Schwung kommt, hat die Krebitirage außerdem niedrig gehalten. Jedenfalls ist die Inanspruchnahme der Reichsbant, bei der sich jede trisenhafte Zuspigung auf dem Geldmartt deutlich zeigen muß, feineswegs groß. sondern fast geringer als normal gewesen.

Nach dem Aus meis der Reichsbant vom 28. März wurden an neuen Krediten gegenüber der Bormoche insgesamt nur 771,4 millionen verlangt

gegen die Bormoche am 28. März 1929 am 26. Februar 1929 am 31. Dezember 1923 am 31. März 1928.

Mehr Wechsel Mehr Lombarddarlehn Zusammen

679,9

. 417,6

744,9 724,4

( in Millionen Matti 91,4 258,8

138,5 53,5

771,3 676,4

883,4 777,9

General Motors macht seine Reforobilanz.

General Motors , der durch den Dpellauf in Deutschland noch betanuter gewordene amerikanische Autotongern, hat jetzt für 1928 Bilanz gemacht. Die Bilanz weist den phantastischen Reingewinn bekannter gewordene amerikanische Autofonzern, hat jetzt für 1928 für das eine Jahr 1928 von 267,47 millionen Dollar oder rund 1161 Millionen Mart aus. Gegenüber 1927 ist noch eine Steige­rung des Reingewinns um 17,6 Broz. eingetreten. Seit 1925 haben sich die Reingewinne bei General Motors von 116 auf 186, dann auf 235 und endlich auf 267 Millionen Dollar erhöht. Im ver gangenen Rekordjahr haben die Verkaufsgesellschaften von General Motors nicht weniger als 1 842 000 Personen- und Lastmagen ab­gefeßt, das sind noch faft 288 000 mehr als im Jahre 1927. Außer halb der Bereinigten Staaten sind die Autoverkäufe gegenüber dem Borjahr von 194 000 auf über 282 000 Wagen geftiegen und der Bert der Auslandsverkäufe hat sich um 172 auf 252 Millionen Dollar erhöht.

Zusammenschluß der Genossenschaften. Künstliche pessimistische Mache der rheinischen Obstruktion.

Die rheinischen Bauernvereine, geführt von Freiherrn von Loĕ, gefallen sich schon seit langem darin, noch rüdichrittlicher als der Landbund zu sein. In der in Köln erscheinenden Bestdeutschen Tageszeitung" wurde vor einigen Tagen auch mit­geteilt, daß der Zusammenschluß der landwirtschaftlichen Genossen­schaften deshalb gefährdet sei, weil zwischen der Preußischen Zentralgenossenschaftstasse und der Rentenbanffrebitanstalt die finan­ziellen Berhandlungen noch zu teinem Ergebnis geführt hätten. Mit dieser Mitteilung murde natürlich nur schlechte Luft gemacht, um die Barauslegungen der Berständigung zu verschlechtern.

Wie mir erfahren, haben die Verhandlungen zwischen Ren tenbankfrebitanstalt und Breußenfasse zu einem befriedigen=

"

Raiffeisen bzw. Landbundgenossenschaften geschlossenen Verträge sind infolgedeffen entgegen den geheimen Wünschen der Westdeutschen Tageszeitung" feineswegs gefährdet, so daß der in den nächsten Tagen zusammentretende Große Ausschuß eine flare Situation vor­finden wird.

Die Wechselbestände der Reichsbanf erhöhten sich um 622,9 auf 2293,8 millionen, dazu tamen noch Reichschaden Ergebnis geführt. Die zwischen der Preußentaffe und den mechsel im Betrage von 57 Millionen. Berlangt wurden außerdem 91,4 Millionen neue Bombarddarlehen, so daß sich deren Bestand auf 135,1 Millionen erhöhte. Bergleicht man diese In anspruchnahme der Reichsbant mit den wichtigsten früheren Terminen, so zeigt sich, daß gegenüber Ende Februar d. 3. die Inanspruchnahme für Ende März nur um 95 Millionen Mark höher war und gegenüber Ende Dezember v. 3. jogar noch um 112 Millionen zurückblieb. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Borjahres mit der damals noch sehr starten Konjunktur und dem früher in Gang gekommenen Landbau- und Baumarkt besteht auch noch eine Differenz von 6 Millionen zugunsten dieses Jahres Die fremden Gelder auf Girokonto nahmen nur um 50,2 auf 478,1 Millionen Mark ab.

Der Notenumlauf der Reichsbant stieg im Zusammenhang mit diesen Veränderungen um 789 auf 4822 Millionen Mart. Der Umlauf an Rentenbanffcheinen vermehrte fich um 38,5 auf 503,6 Millionen Mart. Auch der Gesamtumlauf an Bapiergeld ist dem

nach in durchaus natürlichen und normalen Grenzen ge: blieben. Das zeigt sich auch bei den Deckungsverhältnissen. Die Goldbestände betragen 2682,7 Millionen Mart, die deckungsfähigen Devisen haben um 31 auf 36 Millionen abgenommen. Die Dedung der Noten durch Gold allein ist aber mit 55,6 Broz. noch immer refordmäßig günstig und die durch Gold und dedungsfähige Devisen zusammen mit 56,4 Broz. noch außergewöhn­lich start. Freilich hat die Reichsbank durch die allgemeine Teuerung des Geldes in der Welt, durch den Abzug von ausländischen Geldern aus Deutschland , die beide die Nachfrage nach amerikanischen Dollars und englischen Pfunden start erhöhen mußten, sowohl etwas

Friftgemäße Ueberweisung an den Reparationsagenten. Die am 1. bzw. 2. April fällig gewordene erste Halbjahrsrate der In­dustriebelastung für das 5. Reparationsjahr in Höhe von 150 Millionen ist frist und ordnungsgemäß von der Bank für

deutsche Industrieobligationen an den Generalagenten für Repa­rationszahlungen überwiesen worden.

Konfurje nehmen zu. Nach Mitteilung des Statistischen Reichs­930 neue Konturse und 352 eröffnete Bergleichsverfahren amtes wurden im März 1929 durch den Reichsanzeiger" bekanntgegeben. Die entsprechenden Zahlen für Februar stellen sich auf 775 Stonturfe bzm. 335 Bergleichsverfahren.

Die Saugpumpe des internationalen Cinoleumfrufts. Der Ber­Berwaltungsrat des internationalen Linoleumtrusts hat befchloffen, für das leßte Geschäftsjahr wieder eine Dividende von 15 Broz auszuzahlen. Der Trust, der unter deutscher Führung fast sämtliche Linoleumwerke des europäischen Kontinents vereinigt, hat in furzer Zeit sein Machtbereich durch Aufkauf der Aktienmehrheit des bedeutenden holländischen Außenseiters, der und durch Erwerb einer starten Beteiligung bei einem der stärksten N V. Nederlandsche Linoleumfabrit Krommenir franzöfifchen Unternehmungen erweitern können. Da der Trust mit den englischen Fabrikanten ein Preisabkommen ge­troffen hat, befißt er in Europa ein lückenloses Monopol, das, wie die Dividende zeigt, für die Unternehmer auch Früchte trägt.