ja leichter für unproduktive Zwecke der Schwerindustrie und der Großagrarier als für ein wirklich hochwertiges, von fremder Konkurrenz bedrohtes Verarbeitungswerk zur Ver- fügung, wie an �and der erwähnten Beispiele bereits an- gedeutet werden konnte. Aber wodurch sahen sich die Ame- rikaner oeranlaßt, zunächst 125 Millionen Mark in den für ihre Begriffe zwerghaft kleinen Rüsfelsheimer Betrieb hineinzustecken? Sicherlich doch nicht deshalb, weil ihr die Profitmöglichkeiten zu gering sind. Heute weiß man. daß die Opel -Werke mindestens längere Zeit hindurch an ihrem kleinen Wagen, der zu den billigsten Deutschlands gehört, rund die Hälfte der aufgewandten Kosten verdient haben. Die Gewinnspanne mag manchmal ge- ringer gewesen sein, die Umstellung ist aber auch noch nicht vollendet, sondern soll jetzt erst noch forciert werden. Was ergibt sich als Folgerung? Die Amerikaner, die bisher nach Deutschland große A n- leihen legten, beginnen es vorteilhafter zu finden, ganze Werke anzukaufen und ihrem eigenen Säckel die ge- waltigen Profitspannen zuzuführen, die die deutschen Unter- nehmer aus Gründen der„K a p i t a l b i l d u n g" ein- heimsen zu müssen glauben. Warum sollten sie sich auch mit einem bescheidenen Zinsgewinn aus Anleihen zufrieden geben, während ihnen 20, 30 und mehr Prozent in der Pro- duktion winken und sie obendrein dank der famosen deutschen Verbandspreispolitik einen riesigen, durch Ueberteüerung ausgehungerten Markt für billige Waren vorfinden? Der Wunsch nach einer übersteigerten Profitquote, der sich hinter dem Schlagwort von der Kapitalbildung verbirgt, half dem deutschen Unternehmen nicht über die Sibwierigkeit�n hin- weg, die aus der Konkurrenz mit dem stärkeren Ausland zwangsläufig entstehen mußten. Sie wirkte vielmehr als ein Plakat, das nach bewährten Mustern Inschriften trägt wie diese:„Ausländer, kauft deutsche Fabriken" oder: „Immer hereinspaziert, meine Herrschaften, hier wird schauderhaft gewonnen!" Doch es ist grausamer Ernst. Die künstlich erhöhte Profitguote bei künstlich verengtem Markt macht die deut- schen Unternehmungen direkt zum Freiwild für jeden kapitalkräftigen Aufkäufer, der von vernünftigem Produ- zieren und Verkaufen etwas versteht. Steigerung der Profit- quote und weitere Verengung des Marktes aber wären die Folge einer Wirtschaftspolitik, die noch mehr als bisher dem Idol der Kapitalbildung auf Kosten des Verbrauches nachjagt. Daß in Deutschland trotz aller Klagen hoch verdient wird, das weiß natürlich das Ausland. In den fortgesetzten Spekulationskäufen deutscher Aktien kann man das seit Jahren erkennen. Sonst wäre es ja einfach unverständlich, daß die Aktienkurse gut fundierter deutscher Unternehmungen dauernd über dem Stande sind, der durch die Dividende und allgemeinen Zinssätze bedingt ist. Die Dividenden selbst haben längst aufgehört, Gradmesser des Ertrages zu sein. Das sind eben unvermeidliche Folgen einer Politik, wie sie jetzt von den Arbeitgebern höchst offiziell vertreten wird. Geht aber ein deutsches Werk wegen feiner hohen Gewinn- chancen in ausländisches Hände über, dann drücken die Ur- Heber dieser Politik aus ihre nationalen Tränensäcke, daß sich ihr Patriotenkummer in wilden Bächen über das staunende Publikum ergießt. Man wird es uns hoffentlich nicht ver- denken, wenn wir für dieses widerliche Spiel kein Verständnis aufbringen können. Wir haben ausländische Anleihen, deren Bewirtschaftung dem deutschen Volke überlassen blieb, immer als erwünscht angesehen, wenn sie nicht übermäßig teuer waren und produktiven Zwecken dienten. Die wirklich zweck- mäßige Verwendung aber war, das wußten auch die ameri- konischen Geldgeber, durch die Organe der öffentlichen Wirt- fchaft verbürgt. Da hat man, um die„kalte Sozialisierung" zu hekämpsen, die Zufuhr von Auslandskapital unterbunden und eine Art Einfuhrsperre gegen festverzinsliches Auslands- kapital aufgerichtet. Der Erfolg ist jetzt da. Wenn der Hunger großer Volksmassen nicht einmal der Erhaltung der Produktionsmittel im eigenen Herrschafts- bereich, fondern ihrer planmäßigen Auslieferung an mäch- tigere unkontrollierte Auslandsgruppen dient, dann haben wir nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als Staats- bürger die Pflicht, uns dem mit aller Kraft entgegenzu- stemmen. Daher ist aktive Lohnpolitik dringend nötig!_ „Die von der Krankheit leben.. Beschimpfung von Arbeiterpatienten auf dem Ehirurgenkongreß. In Berlin tagt gegenwärtig die Deutsche Gesellschaft' für Chirurgie, die sich mit ärztlichen Vorträgen aus dem speziellen Heil- gebiet beschäftigt. Bei der Gelegenheit hat— nach dem Bericht der „Telegraphen-Union"— auch Professor H a b e r e r- Düsseldorf gesprochen und zwar behauptete er, daß sich das„K r a n k e n m a t e r i a l" der Düsseldorfer Klinik bezüglich der Art der Krankheit, der Verträglichkeit von örtlicher Betäubung usw. wesentlich von dem unterscheidet, das er während feiner Tätigkeit in Tirol und Steiermark kennenlernte. Besonders aufgefallen ist ihm aber an seinem Düsseldorfer„Makerial" die ungeheure Zahl der kranken, die als Träger einer Sozlalverfiche- rung nicht den willen und Wunsch zeigen, ganz gesund zu werden oder die. wie der Vorsitzende bemerkt,„von ihrer krankheil leben". Der geistreiche Vorsitzende, der die Arbeiterpatienten als solche beschimpft, die„von ihrer Krankheit leben", ist Herr E. Payr- Leipzig . Man muß sich den Namen merken, aber auch den eines Klinikers, der sein„Ärankenmaterial" nach solchen unterscheidet, die „nicht den Willen und Wunsch zeigen, ganz gesund zu werden", nur weil die Kosten für ihre Behandlung aus der Sozialversicherung getragen werden müssen. Im Volksbewußtsein sind Leute, die„von der Krankheit leben" ganz andere Leute, als die Arbeiterpatienten. Und sie leben auch meistens besser als diese. Es gibt sogar Chirurgen, die erhebliche Einnahmen aus ihrer Arbeit haben. Wird es einem von ihnen, der sich Phantasiehonorare für eine Operation an Nicht- sozialoersicherten zahlen läßt, einfallen, diese Privatpatienten in gleich hämischer Art zu verdächtigen, wie die Mitglieder von Krankenkassen? Der Vortrag Haberers und die Aeußerung des Vorsitzenden werfen wieder einmal ein Schlaglicht aus das mangelnde psycholo- gische Verständnis gewisser Aerztekreise für das„Material", das ihnen aus Arbeiterkreisen unter die Hände kommt!.
Eisenbahnkatastrophe in Südostafrika. In B e i r a(Portug.- Mozambique) entgleiste ein Güterzug beim Rangieren und z e r- trümmerte drei Hütten von Eingeborenen. 18 Einge- borine wurden getötet oder schwer verletzt,
Die Rechtskommunisten um Lrandler haben an das Zentralkomitee der KPD. ein Schreiben gerichtet, in dem sie ihre Bedingungen für eine gemeinsame Führung des Wahl- kampfes in Sachsen aufstellen. Die Hauptbedingungen sind: Eine Erklärung, daß die KPD. bereit ist. eine sozialdemokra- tische Minderheitsregierung zu unterstützen. Aufstellung eines Programms, von dessen Anerkennung und Durchführung die parlamentarische und auß.-rparlamentarisch« Unter- stützung einer Minderheitsregierung durch die Kommunistische Par tei abhängig zu machen sei. Vorschlag der Listenverbindung an die Sozialdemokratische Partei . Mit Hilfe dieses Programms unid der„Einheitsfronttaktik" soll eine kommende linkssozialdemokratische Regierung als„bürgerliche" Regierung entlarvt werden. Der Brief der Drandlensten erklärt darüber hinaus der kom- munistischen Zentrale mit dürren Worten, daß die Annahme dieser Vorschläge eine radikale Aenderung des bisherigen Kurses der kommunistischen Zentrale und die Mcverausnahme der Opposition in die Kommunistische Partei zur Voraussetzung habe. Die Brandleristen verlangen von der kommunistischen Zen- trale ultimativ Antwort bis Freitag, den 5. April, widrigen- falls sie eigene Kandidaten bei der sächsischen Landtagswahl aufstellen würden. Die Kommunistenspaliung in Böhmen . Nur Sekretäre hinter dem Politbüro. kladno. 4. April. Die kommunistisch-oppositionelle„Swoboda"(Freiheit) be- richtet über das Ergebnis der Plenaroersammluiig des Kladncer Kreises am 2. April: Bei der Abstimmung trug die Opposition mit 179 gegen 122 Stimmen den Sieg davon. Das Blatt behauptet, daß die Haltung der oppositionellen Abgeordneten und Senatoren
die Zustimmung der größeren Orte und Zentren der kommunistischen Bewegung gesunden hat. Während hinter dem Politbureau nur einige Sekretäre ständen, vereinige die Opposition alle bedeutenden Männer der Partei in Kladno und die Bürgermeister zahlreicher Gemeinden. Die Ar- beiterschast bekunde an dem Streit des Politlxureaus mit der Opposition nur eine verhältnismäßig geringe Teilnahme. Das Blatt folgert, daß in der Kommunistischen Partei eine vollkommene Spaltung beginne, für die fast alle Vorbereitungen ge- troffen seien. Mitglieder- und Leserschwund. Prag , 4 April. (Eigenbericht.) Eine Plenarsitzung der kommunistischen Funktionäre Groß-Prags hat eine Entschließung angenommen, in der der Ausschluß der Abgeordneten oder Senatoren Iilek, Touzil, Skalak, Houser, Eibulka und Sture oerlangt wird. In Kladno nahmen die kommunist schen Funktionäre eine. Entschließung an, in der dem Politbureau mit 179 gegen 122 Stimmen das Mißtrauen ausgesprochen wird. Wie das oppositionell-kommunistisch« Brünner Blatt berichtet, sinkt die Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei von Tag zu Tag. Aus dem Papier habe die Partei zwar noch 79 009 Mitglieder, es seien aber nur 25 000 zahlende Mitglieder vorhanden. Die Auflage d«s Prager Parteiorgans sei auf 2Z00 gesunken. Trohki. T r o tz k i hat der Reichsrcgierung und der preußischen Staats- regierung durch seinen Rechtsvertreter.Dr. R o s e n s e l d mitteilen lassen, daß er bereit sei. zur Widerlegung der falschen Zeitungs- »achrichten, nach denen er nicht hossnungslos krank sein soll, sich von einer ärztlichen Prüfungskommission unter- suchen zu lassen. Außerdem erklärte sich Trotzki bereit, Deutschland nach der Beendigung seines Kuraufenthaltes wieder zu verlassen.
Die Beratungen über den Zto'chsetat. Jraktionssihungen am Oienstag. Die Finanzsachverständigen der Sozialdemokratie, des Zentrums, der Deutschen Volkspartei , der Demokraten und der Bayerischen Volkspartei setzten am Donnerstag die Beratungen über den R e i ch s e t o t s und die Deckungsvorlagen fort. Vereinbarungen find nicht getroffen worden. Die Verhandlungen werden am Freitag fortgesetzt. Die Mitglieder der in der Regierung vertretenen Fraktionen sind für Dienstag, den 9. April, telegraphisch zu F r a k t i o n s- f i tz u n g e n nach Berlin berufen worden.
Achtung den Reichsfarben! Em Erlaß der Reichsregierung. Entsprechend einer vom letzten Reichstag gefaßten Entschließung hat die Reichsregierung folgenden Erlaß herausgegeben: „Die Reichsregierung erachte es als ein« nationale Pflicht und staatspolitische Notwendigkeit, daß bei Veranstaltungen, an denen Vertreter der Reichsregierung oder der ihr nach. geordneten Behörden teilnehmen, dem Gedanken der Reichs- einhöit und der Reichstreue durch eine würdige Hervor- Hebung der verfassungsmäßigen Reichssorben Schwarzrotgold deutlich Ausdruck verliehen wird. Sie ord- net daher an, daß Vertreter von Rsichsbehörden an Veranstal- tungen, bei denen Flaggenschmuck verwendet wird, nur dann teil- nehmen dürfen, wenn die Reichsfarben an hervorragen- der Stelle gezeigt werden und ihnen überhaupt ein a n g e° messener und würdiger Anteil an dem Flaggekischmuck eingeräumt wird. Vor der Entscheidung über die Teilnahme der Behörden- Vertreter ist festzustellen, ob und inwieweit den Erfordernissen dieses Erlasses genügt ist. Nötigenfalls ist auf eine entsprechende Aus- schmückung in den Reichsfarbcn hinzuwirken. Diese Feststellungen und die etwa erforderliche Einwirkung aus die Veranstalter liegen — gegebenenfalls nach Fühlungnahme mit der am Orte befindlichen Landesbehördc— dem Leiter der in Abschnitt 2 des Erlasses über Hohestsanordnungen vom 20. März 1929 genannter Behörde ob. Die hiernach zuständige Stelle hat das Ergebnis ihrer Fest- ftellungen den übrigen Reichsbehörden, Reichsstellcn und Reichs- anstalten mitzuteilen." Nach Waldeck Lippe. Neue Anschlußverhanvlungen zwischen Schaumburg-Lippe unv Preußen. Bückeburg . 4. April. Der Schaumburg-Lippische Landtag beschloß in seiner heutigen Sitzung, in der zu der Frage des Anschlusses Schaumburg-Lippes an Preußen Stellung genommen wurde, die Landesregierung zu e r- mächtigen, neueVerhandlungen mit Preußen aufzunehmen, nötigenfalls unter Vermittlung des Reichsministers des Innern Die Verhandlungen sollen unter grundsätzlicher An- erkennung des Standpunktes geführt werden, den Preußen der Landesregierung gegenüber in einem Schreiben vom 4. März d. I. eingenommen hat und in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß ein Land, welches in Preußen ausgehen will. Preußen soviel Staatsbesitz einbringen müsse, wie der Kopsanteil des preußischen Staatsbürgers im preußischen Staatsbesitz, vervielfacht mit der Einwohnerzahl des anschlüßsuchenden Landes, ergebe. Krach im Hugenöerg-Lager. Oeutschnationaies Durcheinander in Hamburg . Hamburg , 4. April. (Eigenbericht.) In den Kreisen der Hamburger Deutschnationalen ist jetzt ein neuer Konflikt zu verzeichnen. Der deutschnationale Rechtsanwalt und Biirgerschastsabgeordnete Ja c o b se n hat kürzlich in einem Beleidkhungsprozeß gegen Luden- dorff als Anwalt diesen als einen„großen Schädling des deutschen Volkes" bezeichnet. Rechtsanwalt Iacobfen, ein wütender Judenfresser und sehr völkisch orientierter Mann, war
während des Kapp-Putsches zum Zivilkommissar von Hamburg aus- gerufen worden und hat mit dem Kreis um Ludendorss stets eng« Beziehungen unterha'ten. Um so größeres Aussehen erregte natur- gemäß sein Urteil über Ludendorss. Der auch den Deutschnatio- nalen sehr nahe stehende Tannenbergbund hat nun gegen Iacobfen als prominentes Mitglied der Hamburger Deutschnationalen Volkspartei eine scharfe Erklärung losgelassen und Iacobsens Aeußerung als Beleidigung„unseres großen Deutschen " bezeichnet. Durch den Vorsitzenden der Hamburger Deutschnationalen Dr. L i e- n a u erfährt der Tannenbergbund jetzt eine förmliche Unterstützung. In der Monatsschrift der Hamburger Deutschnationalen veröffentlicht Dr. Lienau eine Erklärung, in der es heißt, es sei wegen Erkrankung Iacobsens leider noch mcht möglich gewesen, über die tatsächliche Form der Aeußerung eine authentisch« Mitteilung zu erhalten. Er nehme bestimmt an, daß der veröffentlichte Wortlaut einer Aeuße- rung über ülidendorff nicht richtig sei. Sollte die Aeußerung aber eine ähnliche Auslegung auch nur dem Sinne nach Zulagen, so erkläre er mit aller Bestimmtheit, daß der Landesverband Hamburg oon einer solchen Aeußerung mit aller Entschiedenheit abrücken w-'de. Die Erklärung Lienaus zeigt, daß die Gegensätze lrei den Hamburger Deutschnationalen sich immer weiter zuspitzen. Hugenbergs Schützling Lienau ist auf dem besten Wege/ den Ham- burger Landesverband auseinanderzureißen.
zür den Ausbau der Volksschule. Die Beschlüsse der Lehrertagung. Dortmund . 4. April. (Eigenbericht.) Im Mittelpunkt der Tagung des Preußischen Lehrer- Vereins stand am Donnerstag ein Dortrag des Lehrers Thor» m a n n- Halle über den Ausbau der Bolksschul«. Der gegenwärtige Ausbau und die innere Gestaltung unseres Volkslchulwefens, so führte Thormann aus, entspreche nicht der Forderung nach einem organischen Aus- und Ausbau des gesamten Bildungswesens der Republik . Die geistige, pädagogische, gesell- schastliche und wirtschaftliche Entwicklung unserer Zeit stelle an die Arbeit und an die Gestaltung der Volksschule Ansprüche, die diese in ihrer heutigen Form nicht erfüllen könne. Di« Rot der Volksschule sind« ihren Ausdruck in dem Fehlen eines bestimmenden Bildungscharakters, in der weltanschaulichen Zersplitterung in der öffentlichen Geringschätzung. Ein wirklich modern/r Volkcschulaus- bau müsse vor allem eine Befriedigung des Bildungs- bedürfnisses der breiten Volksmoffen bringen. Es gelte, den Weg zu einem in Geist und Gestalt einheitlichen Bildungs- wefen zu ebnen. Aus der Tagung heraus wurde die Forderung laut, die V o l k s- schul« bis zum Ende des zehnten Schuljahres grad- linig fortzusetzer». Die Volksschule müsse auch die Aufgaben der Mittelschule bis zu einem gewisser» Grade mit übernehmen können. Zu erstreben sei eine Bereinigung wenig gegliederter Land- schulen zu eigenen Systemen. Die Aufbauschule sei in erster Linie berufen, zwischen Volksschule und höherer Schule die Verbindung herzustellen. Das Berufs- und Fachschulwesen sei mit der Volks- schule in engster Verbindung zu halten. In einer umfangreichen Entschließung wurde die D i s s e- renzicrung in der Bewertung der von den einzelnen Lehrergruppen der verschiedenen Schularten geleisteten Arbeit. wie sie in der Besoldung zum Ausdruck kommt, abgelehnt. Ge» fordert wurde«ine N o v e l l e z u m Besoldungsgesetz Die großen Unterschiede zwischen dem Gehalt der Volksschulklassenlehrer und dem der Schulleiter solle durch Gleichstellung der preußischen Volksschullehrer mit den besser besoldeten Lehrern der übrigen deutschen Länder ausgeglichen werden. In der I u n g l« h r e r s r o g e wurde aus der Tagung die Nichtbewilligung neuer Mitte! für die Iunglohrerschast durch den Hauptausschuß des Landtages kritisiert. Gefordert wurde die Ein- stellung der noch nicht bcichästigten Schulamtsbew-rber in den Schuldienst und vor allem Erhöhung der Monatsoergülung für Hilfslehrer oon l6ö auf 180 M. Die Forderung nach einer kollegialen Verfassung der Leitung und Verwaltung des Schulwesens—«ine alte Forderung des Preußischen Lehrer- Verbandes— wurde von zahlreichen Rednern unlcr stürmischem Beifall abermals erhoben. In verschiedenen Enischließungen wurde Abtrennung der Klüsterdienst« vom Schuldienste und Schulamt und Uebernahme der persönlichen Schullasten aus den Staat gefordert. Im Anschluß an die Tagung findet in Dortmund eine Zu- sammenkunst der sozialdeni akratischen Dele, gierten der Vertreterversammlung statt.