Schlechte Boxartisten.
Zu den ,, Meisterschaften" im Sportpalast.
Wie bereits im heutigen Morgen- ,, Borwärts" mitgeteilt, be| der Titel höhere Börsen bringt, feine Riefeneintrittspreise. Dann hielt Haymann feinen Titel im Kampf gegen Wagner. sieht man sich im Rahmen einer Vereinsveranstaltung BorvorfühAuf das was dabei gezeigt wurde, kann weder der eine noch der rungen an, freut sich der sporttreibenden Jugend, die Ideale hat andere stolz sein. Es war der langweiligste Kampf, der seit langer und freut sich, junge Männer zu kennen, die ihren Körper auch für Zeit gezeigt wurde. Die Tribüne belustigte sich mit Pfeifen, einen Buff im täglichen Leben trainiert haben. Trompetengezwitscher und faulen Wizen. Von Meisterschaftskampf teine Spur. Die Leichtgewichtsmeisterschaft blieb eben falls bei dem bisherigen Inhaber, dem Westfalen Reppel, der Czirson in der 6. Runde für die Zeit auf die Bretter schickte. Hier gab es wenigstens einige erfreuliche Kampfmomente. Hermann Serie unterlag in seinem ersten Kampf nach seiner Amerikafahrt dem fast unbekannten Hamburger Cunow, der ihm schwer zusetzte. Herse, gewohnt, den Kampf selbst zu bestimmen, fam mit Cunows Tempo nicht mit. Bielleicht haben wir bald einen Manager mehr! K. o. Schulz e"-Magdeburg brauchte alle acht Runden um Otto Ziemdorf nach Punkten zu besiegen. Zwei Schläger, die beide so einsteckten wie sie gaben, ohne borerische Qualitäten zu zeigen, sah man in den Halbschwergewichten Harttopp und Heeser. Harttopp erhielt den Punttsieg nach reichlich blutigem Kampf.
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Der deutsche Boxsport ist weder das eine noch das andere. wird er als Leibesübung betrieben, jagt er Rekorden nach; ist er Beruf geworden, rechtfertigen die Leistungen weder das Eintrittsgeld noch den Aufwand an Reklame, Geschäftsbetrieb und wichtig. tuenden Sport ,, Behörden". Nach zehn Jahren deutschen Boriportes ist das Endergebnis fehr mager, es scheint, als sei Deutschland fein Mutterboden für Borer. Deswegen braucht man sich nun wirklich nicht das Leben zu nehmen, denn fo wenig die Turnerei von der auf die Spize getriebenen Turnerei im Barieté abhängig ist, so wenig verliert der Sport als Leibes übung etwas, wenn wir feine hochstehenden Berufsboger haben. Artistik hat mit Sport im guten, alten, überlieferten Sinne gar nichts zu tun. nichts zu tun. Berufssport ist aber Artistit! Der Berufsradsport hat seine Standale bei den Sechstagerummel gehabt, die Berufsborerei hat gestern im Sportpalast erneut bewiesen, daß
sie überfällig, degeneriert ist.
Deshalb Schluß mit dem Mißbrauch des guten Wortes Sport; fagt, daß Berufsbogen Varieté, Artistik ist, aber sagt nicht, daß es in Deutschland gute Artistik ist. Wie eine Schwalbe feinen Sommer macht, macht ein Schmeling feine gute Bogartiſtik!
M. J.
Die deutsche Bogerei ist auf einem Tiefstand angelangt, wo die Frage angebracht ist, ob die ganze Angelegenheit nicht ein faules Geschäft ist, bei dem viel, sehr viel versprochen wird, bei dem aber schließlich die Kunden die Genasführten, um nicht zu sagen die Betrogenen sind. Was den Sportbegeisterten gestern abend wieder im Sportpalast als Meisterschaftsbogtämpfe ferviert wurde, war eine elende Rummelangelegenheit, nur mit dem Unterschied, daß dort 20 Pfennige Eintritt bezahlt wird, während im Sportpafaft der billigste Plaz immerhin den vierten Teil des Tagelegenheit zwischen Mar Schmeling und seinem Manager lohnes eines Handwerters toftet.
Der Schwergewichtsmeister Don Deutschland, Ludwig Haymann, sollte seinen Titel gegen den Herausforderer, Ermeister Rudi Wagener verteidigen. Nach dem was recht und billig ist, war also ein Kampf von Brominenten zu erwarten, denn schließlich ist der Meistertitel eine Bezeichnung für Leute, die in irgendeinem Fach etwas leisten, Meister sind. Was man gestern gezeigt bekam, war eine Provinzvorstellung, war schlimmste Schmiere. Ueber einen Kampf der Meister", die ständig aufgefordert werden müssen zu kämpfen, die deswegen öffentlich verwarnt werden und denen der Ringrichter androht, den Kampf abzubrechen, ist jede Kritik überflüssig. Die Frage steht doch so: Entweder läßt man Berufsbortämpfe gelten dann verlangt man eben Rämpfe von Bogern, die das Boren nicht mehr als Leibesübung, sondern als Brot. ermerb betreiben, dann aber auch etwas über den Rahmen des Amateursportlichen Hinausgehendes zeigen fönnen, oder Boren bleibt Leibesübung, Leibestraining dann brauchen wir teine Borunternehmer, feine Kanonen, feine Professionalmeister, denen
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Handball
Spiele am 7. März.
Am tommenden Sonntag nimmt die Frühjahrsserie der Ar. beiterhandballer in allen Bezirken ihren Fortgang. Im 1 Bezirk steyen fich FTGB.- Osten 1 und Fürstenwalde um 16 Uhr in Hohen. Schönhausen , Sommerstraße, gegenüber. Dberspree empfängt Bildau um 10% Uhr in Niederschönewelde, während Köpenid mit Raulsdorf um 14 Uhr in Köpenid, Marienstraße, spielt. Die Platzvereine müßten hter die Sieger sein. Im 2. Bezirk fährt FTGB. Norden nach Eberswalde , während die 2. Mannschaft um 10 Uhr gegen Moabit 1 auf dem Exerzierplatz spielt. Von den Hennigsdorfern spielt die 1. Mannschaft gegen FTGB- Rosenthal um 10 Uhr in Rosenthal, Hauptstraße; die 2. Mannschaft besucht Steinfurth 1. Außer beim letzten Spiel, sind hier die Gäste die Buntteanwärter. Die Hennigsdorfer Frauen empfangen Moabit ; die spielerfahrene Mannschaft ist Moabit . Im 3. Bezirk finden alle Spiele in der Provinz statt. Nowames empfängt Brandenburg 1 Abt.; der Gast dürfte leer ausgehen. FTGB.- Wedding 1 hat in Born : ftedt einen leichten Gegner. Drewig wird von seinem Nachbar verein Potsdam besucht. Brandenburg 2. Abt. empfängt FTGB.Wedding 3. Im 4. Bezirk spielt FTGB.- Friedenau gegen FTGB.Neukölln um 11 Uhr in Friedenau , Offenbacher Straße. Der Ausgang dieses Spieles ist ungewiß, beide Mannschaften haben gleiche Stärke. Wilmersdorf besucht Luckenwalde und dürfte die Punkte mit nach Hause nehmen. Die wichtigsten Gesellschaftsspiele find. Belten gegen Süden um 16 Uhr in Betten. Weißenfee Schwimmer gegen Friedrichsthal um 13 Uhr im Weißenseer Stadion. FIGB. Neukölln 2 gegen FIGB. Norden 3 I um 9 Uhr in Neutölln, Herzbergplay. Frauen: FTGB.- Friedenau gegen FTGB. Neukölln um 10 Uhr in Friedenau . Nowawes gegen Schöneberg in Nomames und Belten gegen FTGB.- Süden in Belten.
Jn Sachen Bülow- Schmeling. Der Sportausschuß des Verbandes Deutscher Faustkämpfer hat in der Vertragsange. Arthur Bülow folgenden Spruch gefällt: Bis zur endgültigen Regelung des Vertragsverhältnisses Bülow- Schmeling wird der Manager Arthur Bülow von der Ausübung seiner Lizenz bis auf weiteres suspendiert. Für diese Suspendierung waren folgende Gründe, die den deutschen Berufsborsport aufs schwerste geschädigt haben, maßgebend: Das Verhalten Arthur Bülows gegenüber der Deffentlichkeit und der Boxsportbehörde Deutschlands anläßlich der Abreise Schmelings nach Amerika , die von Bülow gegen den deutschen Berufsborsport schriftlich und mündlich ausgesprochenen schweren Beleidigungen, daß Nichteinholen der von Schmeling dring. lichst geforderten Starterlaubnis zu seinen Kämpfen in Amerita. Durch diese einstweilige Suspendierung Bülows hat Mag Sch me. ling das Recht, Berträge felbft abzuschließen. Durdy diesen Vorentschied, der sich lediglich mit der sportlichen Seite des Bertrages befaßt, wird in die finanziellen Bindungen des BülowSchmeling- Vertrages nicht eingegriffen. Die Internationale BoringUnion- Paris und die State Athletic- Commission- Amerika werden von dieser Entscheidung benachrichtigt.
Eishockey.
Die Eishodenwetttämpfe zwischen ber Göta". Stockholm und dem Berliner Schlittschuh- Club zu Ostern stehen noch in bester Erinnerung. Beide Begegnungen gingen nach mitreißendem, erbitterndem Kampf unentschieden aus, die Mannschaften waren fich völlig ebenbürtig.
Die Bemühungen, die Schweden zu einem nochmaligen Wett spiel zu gewinnen, hatten Erfolg. Die beiden führenden Stocholmer Vereine Göta und Carlberg Boll Clubben entsenden eine besonders starte Auswahlmannschaft für tommenden Sonnabend und Sonntag, um nochmals zu versuchen, das sieggewohnte internationale Team auf seiner eigenen Kampfbahn im Sportpalast zu bezwingen. Die Schweden haben auch diesmal ihr Tor dem aus. gezeichneten Sucksdorf anvertraut. Die Berliner haben ihre erste Garnitur vollständig zur Stelle, auch Brüd steht zur Verfügung. So wird man also nochmals vor Schluß der Saison mit der Begegnung Stocholm- Berlin Kämpfe ganz großen Formats erleben, deren Ausgang völlig ungewiß ist. Die beiden großen Gegner werden fich zweimal gegenübertreten, das erste Spiel findet am Sonnabend und das Rückspiel am Sonntag( Beginn jeweils 20 Uhr) statt.
Auch die Weltmeisterin Sonja Henie , die in diesen Tagen ihren siebzehnten Geburtstag feiert, hat zugefagt, an beiden Tagen ihren fiebzehnten Geburtstag feiert, hat zugefagt, an beiden Tagen ihre Meisterfür zum Vortrag zu bringen.
Arbeiter- Wafferrettungsdienst! Rettungsschwimmer 1. Kreis Arbeiter- Turn- und Sportbund . Sonntag, 14. April, vormittags 10 Uhr, findet in Saatwinkel( Restaurant Seeblid) eine Besichti gung der Rettungsboote des Arbeiter- Samariter- Bundes statt. Fahr verbindung Untergrundbahn bis Wilhelmplak, Ringbahn bis Jungfernheide, von dort mit der Straßenbahn Linie 55 und 64 bis Fafelhorst bzw. Gartenfelde. Behn Minuten Waldweg bis Saat
winfel.
Das wahre Gesicht der Spalter im Arbeitersport.
Das Ziel der Kommunistischen Partei im Arbeitersport ist, durch Fraktions- und Zellenarbeit große Arbeitersportgruppen für ihre Parteiinteressen zu gewinnen, um die Arbeitersportverbände zu willigen Parteiwerkzeugen zu machen. Nur dort, wo die Opposition in der Minderheit ist, beanspruchte sie für sich demokratische Behandlung. Wo sie in der Mehrheit ist, übt sie rücksichtslos prole= tarische Demokratie" aus, das heißt: nur ihr Wille gilt. Der ehemalige Borsigende des Sporttartells in Duisburg fennzeichnete den Standpunkt der Opposition. wie folgt:
„ Wir stören uns an nichts; wo wir kommunisten die Mehrheit haben, da greifen wir durch!"„ Wir machen eventuell unferen eigenen Laden auf. Unsere Partei will es jetzt jedoch anders haben, wir sollen drin bleiben und unsere Arbeit leisten" Arbeiter- Turn- und Sportbundes erbrachte untrügliche Beweise Die Spaltung der westdeutschen Arbeiterfußballbewegung des dafür, daß alles im Auftrage der KPD . vor sich geht. Im Bezirk Düsseldorf weigerten sich Fußballgruppen beharrlich, Bundes beschlüsse durchzuführen. Sie trieben es so weit, daß nichts anderes übrig blieb, als die Abteilungen außerhalb des Bundes zu stellen. mit den Ausgeschiedenen Spiele abzuschließen, um nicht Gefahr zu Andere von der Opposition beherrschte Fußballvereine zögerten. laufen, sich dadurch außerhalb des Bundes zu stellen. Die KPD . Bezirksleitung Niederrhein hat darauf den Sportfraktionsleitern in einem Rundschreiben gehörig die Leviten gelesen und dabei die Handlungen der Düsseldorfer Fußballspieler gerechtfertigt. Es heißt
in dem Rundschreiben:
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Wir glauben betonen zu müssen, daß alle Handlungen im 7. Bezirf nach reiflicher Aussprache mit uns getätigt wurden, alfo teine willkürlichen Handlungen der Sportler selbst vorliegen."
Ein besseres Eingeständnis, daß die sogenannte„ Oppositionsarbeit" Parteiarbeit ist, gibt es wohl faum. Als fürzlich in der sozialdemokratischen Tagespresse nachgewiesen wurde, daß in Düsseldorf- Rath bundestreuen Fußballspielern von der Opposition 100 m.. geboten wurden als Preis für einen am Bund zu begehenden Berrat, da hieß es in der KPD.- Presse Schwindelnachricht der SPD ." Man leugnete es ab, daß der Rubel rollt und er rollt doch! Hier der Beweis: Zu dem vom Bundesvorstand am 3. März in Barmen einberufenen Kreisfußballtag hatte die KPD . alle ihre Mannen aufgeboten. Einer ihrer Beauftragten versandte ein vertraulich bezeichnetes Rundschreiben an die der KPD. ergebenen Bereinsleitungen, in dem es heißt:
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„ Sollte es euch wegen Geldschwierigkeiten nicht möglich sein, nach Barmen( zum Kreisfußballtag am 3. März) zu kommen, werde ich dafür sorgen, daß euch die Fahrgelder von der Partei ( KPD .) vergütet werden, so daß ihr keine Unkosten zu verzeichnen habt."
Die Kommunistische Partei läßt sich also die Spaltung des ArbeiterTurn- und Sportbundes einen ordentlichen Bazen Geld fosten. Aber man ist am Ende des Lateins. Die Phrase von der Einheitsfront" brachte nichts ein, sie ist im Berstummen. Die auf den Einheitsleim Gefrochenen mußten bald einsehen, daß ihnen nur ein Unterordnen unter die kommunistischen Parteibefehle zukam. Wie nun weiter im Arbeitersport? Ein eigener Laden soll helfen. Das Einheitsfrontgeschwafel wird abgelöst durch die offenen Aufforderungen an die Arbeitersportler: Brecht eure Verbandsdisziplin! widersett euch den Bundes. beschlüffen!" Das fordert eine Partei, die in ihren eigenen Reihen verlangt, daß ihre Befehle widerspruchslos durchgeführt merden; wer sich nicht fügt, der fliegt! Der Zweck der Aufforderungen ist, daß noch mehr Bereine außerhalb des Bundes gestellt werden, um den eigenen Laden recht großzügig aufmachen zu fönnen. Losowski, der Führer der Kommunistischen Gewerk schaftsinternationale, erklärte öffentlich:
,, Jawohl, unfere Anweisung bedeutet Spaltung. Wir befinden uns in einer Sadgaffe, aus der wir nur durch die Spaltung der reformistischen Verbände herauskommen."
Und das sollen die deutschen Arbeiterorganisationen alles widerspruchslos über sich ergehen lassen. Organisierte Abwehr ist doch wohl das geringste, was man ihnen zugestehen muß; es zeugt aber von wahrhaft jesuitischer Gerissenheit der Moskauer Bolschewisten, daß fie diefe Abwehr, die Notwehr ist, als„ Spalterei" bezeichnen. Ihre deutschen Söldlinge dagegen tann man nur als Psychopathen oder Verbrecher behandeln.
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75 000 erreicht!
Die Mitglieder des Arbeiter- Turn und Sportbundes wissen, was sie der Idee des Arbeitersportes schuldig sind. Die überaus zahlreichen Bormeldungen zum 2. Bundesfest vom 18. bis 21. Jufi in Nürnberg beweisen es. Trotz allgemeiner Wirtschafts
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Für Schule und Sport
Knaben- Ulster aus rötlich- braunem Cheviot, kariert, mit Gürtel
für fünfjährige Knaben M. 11.25
Knaben- Ulster aus hellmode kariertem Cheviot mit Ringsgurt
Jgl.- Schul- Anzug, graumeliert. Cheviot, mit Breeches oder Kniehose,
ganz gefüttert Gr. 38- M. 30.Jgl.- Schul- Anzug, apart gemusterter Cheviot, neue Schattierungen,
für sechsjährige Knaben M. 14.50 mit Knickerbocker Gr.38 M. 36.
Knaben- Schlüpfer, kleidsamste Form aus farbigen melierten Cheviots
Jgl.- Schul- Anzug, modebraunerCheviot, hervorr. Qual., mit Breeches
für sechsjährige Knaben M. 21.50 oder Knickerbocker Gr.38 M. 43.
Leineweber
C KOLLNISCHER FISCHMARKT
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