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stadt Hobart ift von dem Rest des Landes vollkommen abgeschnitten, der Funk ist die einzige Verbindungsmöglichkeit. Die Zahl der Toten wird vorläufig mit 23 angegeben, doch fürchtet man, daß fie sich noch beträchtlich erhöhen wird. Am schwersten betroffen ist die Stadt Derby, wo ein riefiger Damm zusammenbrach und etwa 750 Millionen Gallonen Wasser sich über die Stadt ergoffen.

Ein Gallon, die Einheit des englischen Hohlmaßes, faßt etwa 4,5 Liter. Es würde sich also um die ungeheure Masse pon etwa 3,5 Milliarden Liter handeln. Tasmanien   ist der fleinste Staat des britisch- australischen Bundes, ist 70000 Quadratkilometer groß und hat rund 300 000 Einwohner. Die schildförmige Insel liegt vor der Südostspizze Australiens   und wurde nach ihrem Entdecker Tasman genannt. Hobart   ist eine Stadt von 50 000 Ein­wohnern.

Politische Instruktionsoffiziere. Dugenberg verteidigt fie.

Wiederholt ist hier auf die bedenkliche Einrichtung der politischen Juftruktionsoffiziere bei der Reichswehr   hingewiesen worden, deren Borträge von einem geheimnisvollen Dunkel umgeben sind und daher zu sehr seltsamen Gerüchten Anlaß geben.

Hugenbergs Tag" sieht in diesen Hinweisen nichts anderes als einen neuen Beweis für die Wehrmachtfeindlichkeit der Sozial demokratie. Vollkommen beruhigt und höchst zufrieden schreibt er:

Es ist doch selbstverständlich, daß die von den politischen In struktionsoffizieren gehaltenen Vorträge vom Reichswehrmini­fterium geleitet und überparteilich sind. Unter Ueber­parteilichkeit versteht allerdings der Vorwärts" offenbar nur Dinge, die den pazifistischen Ansichten des linken Flügels jeiner Bartei entsprechen. Demnächst werden wir im deutschen Staate Lauscherprämien und Wettbewerbe im Denunziantentum von Amts megen einführen, wo dann derjenige den Preis erhalten wird, der die glaubhaftesten Lügen erzählen kann.

Daß die Hugenberg- Bresse gern ein Preisausschreiben für Lügen haben möchte, ist verständlich. Ist ihr dabei doch, trop des scharfen Wettbewerbs der Münzenberg  - Bresse  , der erste Preis gewiß.

Im übrigen wird die Verteidigung von dieser Seite auf ver­faffungstreue Boltskreise nicht beruhigend wirken. Was Hugen berg und die völkischen Putschisten unter Ueberparteilichkeit  " ver stehen, ist hinlänglich bekannt. Und daß bei den politischen In­struktionen der Reichswehr   gerade diese Sorte von ,, lleberpartei lichfeit" geübt werden könnte, das eben ist es, was befürchtet wird!

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Reichsjuftiz.

Richter, die angeblich nicht befangen" find.

Ermahnte Sachverständige.

Urteil im Langkopp: Prozeß nicht vor Montag.

In der heutigen Berhandlung des Langtopp- Prozesses wurden die Zeugenaussagen fortgesetzt. Auf einen Teil der Zeugen wurde verzichtet, im übrigen sollen nach Möglichkeit die Beugenaussagen heute abgeschlossen werden. Am Montag früh werden dann der Staatsanwalt und die Verteidigung zu Wort tommen und am gleichen Tage soll das Urteil gefällt werden. Zu Beginn der heutigen gleichen Tage soll das Urteil gefällt werden. Zu Beginn der heutigen Berhandlung verlangte der Erste Staatsanwalt Köhler, daß das Gericht für ausreichenden Schuß der Sachverständi gen und Zeugen forge. Gestern, habe eine Anzahl Tribünen­besucher Oberregierungsrat Lazarus auf das schwerste beleidigt. Staatsanwalt Köhler verliest dann den Bericht, den der Vor märts" in seiner heutigen Morgenausgabe unter der Ueberschrift Feine Ausländer" gebracht hat und erklärt, daß er sich unseren Standpunkt, man dürfe nicht Leute als Sachverständige ver­nehmen, die am Tage vorher jedes Maß von Objektivität vermissen ließen, zu eigen mache. Das Gericht beschränkte sich darauf, die beiden Sachverständigen zu fragen, Major a. D. Schaprizel und Herr Trapp gaben ausweichende Antworten, so daß sich der Vorsitzende mit der Ermahnung begnügte, von Sachverständigen müsse man verlangen, daß sie während der Dauer eines Prozesses nicht in Bersammlungen auftreten. Der deutschnatio­nale Reichstagsabgeordnete Pfarrer Wolf gab in seiner Zeugen. aussage zu verstehen, daß weniger das Reichsentschädigungsamt als die schlechte Finanzlage des Reiches schuld daran seien, daß die Auslandsdeutschen so ungünstig abgefunden wurden. Pfarrer Wolf hob noch hervor, daß gerade Oberregierungsrat Dr. Lazarus und auch die Beamten des Reichsentschädigungsamtes volles Ver­ständnis für die geschädigten Auslandsdeutschen gezeigt hätten. Daß nicht alle Fälle so rasch erledigt werden konnten und können, liegt daran, daß der Angestellten- und Beamtenstab im Reichsent schädigungsamt nicht ausreicht.

Der Pfarrer sagt aus.

Als erster Zeuge wurde darauf der deutschnationale Reichstags­abgeordnete und katholische Pfarrer Wolf aufgerufen. Bevor es zu dessen Vernehmung tam, machte Erster Staatsanwalt Köhler   die Sachverständigen darauf aufmerksam, daß sie berechtigt seien, ihrer­seits auch Fragen zu stellen. Sachverständiger Reichskommissar a. D. Glaese: Hätte ich das gewußt, dann würde ich gestern ganz martante Fragen an den Abgeordneten Jadasch gestellt haben. Es hat sich ein furchtbarer Kontrast zwischen den Aussagen der Zeugen Jadasch und Präsident Karpinity herausgestellt. Bors. Es ist nicht üblich, daß die Sachverständigen auf das Recht der Fragen­ihnen das bekannt war. Gacho. Glaese: Dann fann ich wohl nachher bestimmte Fragen an Herrn Langkopp stellen? Bors.: Das steht Ihnen frei. Es begann dann die Bernehmung des Pfarrers Wolf. Vors.: Herr Zeuge, Sie sollen uns Auskunft geben, wie die Stimmung nach Ihren Wahrnehmungen in den Kreisen der Geschädigten war? 3 eu ge: Da ist es mir wohl so gegangen wie allen Kollegen im Reichstagsausschuß. Wir sind mit Buſchriften überschüttet worden, die die Not behandelten und über die Maß­nahmen des Reichsentschädigungsamtes flagten. Ich glaube aber, daß die Klagen mehr auf Untenntnis beruhten, weil die Geschädigten der Behörde die Schuld beimessen, wenn sie nicht zu ihrem Rechte tommen. Ich selbst habe mit dem Reichsentschädigungsamt stets nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich traffe Fälle, in denen ein Familienvater drohte, sich aus Not das Leben zu nehmen, erfuhr, habe ich mich fofort mit dem Reichsentschädigungsamt in Ber­

Die bereits mitgeteilte Berurteilung des tommunist i schen Rebatteurs Hauschild aus Chemnitz   wegen Borstellung besonders hingewiesen werden, ich habe vorausgesetzt, daß bereitung zum Hochperret ist nicht nur deshalb von besonderem Intereffe, weil sie entgegen dem auf Freisprechung lautenden Antrag des Oberreichsanwalts erfolgte, sondern auch noch aus einem anderen Grunde: Zu Beginn der Verhandlung hatte die Berteidigung sowohl den Vorsitzenden des Gerichts, den Senatspräsidenten Lorenz, wie die Reichsgerichtsräte Baumgarten und Dr. Schwarz als befangen abgelehnt.

Diese drei Richter hatten, auch damals schon, entgegen dem An trage des Reichsanwalts als Eröffnungstammer fungiert und von sich aus die Eröffnung des Hauptverfahrens beschlossen. Troßdem erklärten fie fich feßt persönlich für nicht befangen, wirften infolgedessen an der Verhandlung weiter mit und halfen, den An­geflagten verurteilen, trotzdem sogar der Bertreter der Oberreichts­anwaltschaft die Freisprechung für notwendig hielt. Gegen das Urteil des Reichsgerichts gibt es bekanntlich teine Berufung, so daß die Entscheidung des Lorenz- Senats endgültig ist. Es gibt auch keine Instanz, die nachprüft, warum beim Reichsgericht Eröffnungs­richter gleichzeitig unteilsfällende Richter sein fönnen, was bei dem normalen Strafverfahren ausgeschlossen ist.

Wird der neue Reichsgerichtspräsident da nicht einmal auf Ordnung drängen müssen?

Leib Flidermaus.

Wir hatten erwartet, diesen Namen in der völkisch- antisemiti. schen Presse in Sperrbrud mit einigen Ausrufungszeichen bahinter zu finden. Die Gelegenheit, einen so urfomischen oftjüdischen Namen zu veruffen, läßt sich doch ein waschechter Hafenkreuzler nicht gern entgehen. Namentlich, wenn ihm Gelegenheit gegeben wäre, noch etwas ungünstiges von dem Namensträger zu berichten: beim Taschendiebstahl festgenommen... oder: wegen Steuerhinterziehung angeflagt wurde der Galizier Leib Flidermaus. Man kann dann noch Bezeichnungen hinzufügen, wie ,, Schmarohergesindel", östliches

bindung gefeht und habe stets gute Erfolge gehabt. indem derartige Fälle bevorzugt und beschleunigt wurden. Ich muß auch objektiv sagen gegenüber Regierungsrat Dr. Lazarus, daß gerade dieser für derartige schwierige Fälle volles Berständnis hatte und in einer ganzen Anzahl von Fällen fofort eingegriffen hat. Es steht fest, daß die Verhältnisse beim Reichsentschädigungsamt, allerdings nicht in Berlin  , sondern bei der Zweigstelle in Oppeln  , zeitweise im argen liegen. Es wurde dort in formeller und materieller Hinsicht manches vergriffen und in den Bersammlungen in Oberschlesien   find viele Beschwerden zur Sprache gekommen. Diese Mißstände sind aber sofort abgestellt worden, nachdem sie zur Kenntnis des Herrn Präsidenten gekommen waren. Es sind Beamtenversetzungen vor­genommen worden und Herren an die Stelle der Beamten gefom men, die die besondere Psychologie Oberschlesiens   beffer tannten. Die Geschädigten haben es dann aber sehr verübelt, daß die Zweigstelle

Barafitentum" sowie den vielfagenden Hinweis: Wie diefer eine, so Tornado in den Bereinigten Staaten.

find fie alle! Namentlich eine humorvolle Bemerkung über die Wasserscheu dieses Paiesjuden" wäre des Erfolgs sicher ge­mejen.

Nun aber hat es mit Leib Flidermaus eine etwas andere Be mandinis. Der Amtliche Preußische Pressedienst" teilt mit, daß das Staatsministerium die Rettungsmedaille am Bande ver­liehen hat neben anderen an: Leib Flidermaus, Student in Berlin  , für Rettung eines Menfchen vom Lobe des Er­trintens.

Und deshalb ist in der dölkischen Presse der Name Leib Flider­maus nicht zu lesen. Merkwürdig...

Jonathan.

Der Krieg mordet weiter... Granate zerreißt Pfarrer und zwei Schüler. Schüler aus Bille machten über Ostern einen Ausflug nach den Schlachtfeldern Berduns, auf denen vor etwa einem Jahr zehnt Taufende franzöfifcher und deutscher Soldaten verbluteten. Der patriotische" Lehrer, der nationale" Pfarrer wollten den Kin dern den Heroismus einer hoffentlich für immer vergangenen Epoche vorführen und schildern. Nach der Besichtigung des Schlachtfeldes zündeten die Schüler in der Nähe einer Barade ein Feuer in einem breiten Granattrichter an. Blößlich erfolgte eine furchtbare Detonation: Eine im Trichter verborgene Granate war

explodiert. Der Pfarrer und ein Schüler waren tot, zwei Schüler

wurden schwer, zahlreiche andere leicht verletzt.

Der Krieg, der für immer vergessen sein sollte, schwieg nicht: Bieber mordete und vernichtete er Menschenleben. Eins aber muß gofagt sein: Werden nicht alle franzöfifchen Lehrer und Pfarrer endlich einsehen, daß es beffer ist, die Jugend für die große Idee der Bolterverständigung zu begeistern als fie auf Schlacht felder zu führen, die Stätten gegenseitigen Mordens

Leber 30 Tote.

New York  , 6. April.

Die neuen Stürme im Westen der Bereinigten Staaten, über die bereits furz berichtet wurde, haben auch in Wisconsin  , Nebrasta und Jova große Berheerungen angerichtet. Die Zahl der Toten beträgt jetzt schon dreißig, dürfte sich aber noch erhöhen, da vielfach einsam liegende Farmhäuser betroffen worden sind. In Wisconsin   allein ist eine Strede von 15 Meilen von dem Tornado vollständig verwüstet worden.

Aus Jannowitz nichts Neues. Noch teine Anflageerhebung gegen Christian Stolberg  .

Die Ermittlungen in der Jannowiger Mordfache nehmen ihren Fortgang. Ihr gegenwärtiger Stand läßt jedoch die Beganntgabe von Einzelheiten nicht zu. Die Meldungen einiger Blätter, daß die Anflageerhebung schon für die kommende Woche zu erwarten ist, entbehren der Begründung, ebenso die Nach richten über ein Verfahren gegen den Berwalter Gombert wegen Begünstigung.

Millionenverluste.

Unregelmäßigkeiten bei der Rheinischen Berkehrsgesellschaft.

Del Rheinische Berkehrsgesellschaft, die im Rhein­ land   eine Reihe Autobuslinien unterhält, hat, wie die Rhei­ nische Zeitung  " in Köln   berichtet, durch die unvorsichtige Wirtschaft einiger Borstandsmitglieder einen ungeheuren Verlust erlitten. Wie das Blatt erfährt, ist das erhebliche Defizit der Gesell. fchaft in erster Linie auf die fahrlässige Berwaltung zurüdzuführen. Eine große Anzahl Wagen ftand längere Zeit un­benuht in den Garagen. Man spricht von einem Fehlbetrag, der in Da Bulgarenfönig Boris hält sich auf seiner Rundreise jezt in die Millionen geht. Die Stadt Köln   allein soll, dem Blatt nach, Berlin   auf. mit 400 000 bis 500 000 m. daran beteiligt sein.

waren?

von Oppeln nach Breslau   verlegt wurde, weil jeder den Wunsch hat, möglichst direkt mit der Behörde zu verkehren. Borf.: Ist Ihnen die Kurve der Leidenschaften aufgefallen. Die Berteidigung be­hauptet, daß dies Attentat zu einer Zeit der Hochspannung sich ereignete. 3e uge: Das fann ich bestätigen. Ich führe die Er­regung darauf zurück, daß die Geschädigten zuerst Summen betamen, die alsbald entwertet waren. Ich selbst habe in meiner Schutz­entschädigung dasselbe erlebt, bin dann aber ohne Antrag später nachentschädigt worden. Bors.: Zu dem in Frage tommenden Zeitpunkt war die Inflation doch schon vorbei? 3euge: Das Schlußentschädigungsgefeß war in Borbereitung und in dieser Zeit erreichte die Not den Höhepuntt. Es gab viele Geschädigte, die drei bis vier Jahre gewartet hatten. Dadurch wurde die Erbitterung auf das höchste gesteigert. Erster Staatsanwalt: Lag die Er­bitterung mehr an der Handhabung der Gesetze oder daran, daß die Gesetze schlecht waren oder daran, daß kein Geld da war? 3euge: Ich muß fagen, daß subjektiv die Klagen berechtigt waren, objektiv aber nicht. Ich glaube, daß die Beamten des Reichs­entschädigungsamtes alles getan haben, um den Geschädigten gerecht zu werden.

Aus den Statistiken, die dem Reichstag   regelmäßig vorgelegt wurden, ist mir bekannt, daß eine enorme Arbeit geleistet worden war. Diese Arbeit wurde aber lahmgelegt, als infolge der finanziellen Not des Reiches ein großer Teil der Beamtenschaft abgebaut werden mußte. Dadurch wurden die Entschädigungsfachen verzögert und das löfte wiederum große Erbitterung aus. Nicht die Beamten, sondern das Gesetz ist schuld an der Erbitterung. Es gab niemand im Aus= schuß des Reichstages, der nicht von der Unzulänglichkeit des Gesetzes überzeugt war. Das lag aber daran, daß der Reichsfinanzminister immer erklärte, es sei kein Geld vorhanden. Bors.: War es nidt etwa so, daß die Leute nur ihr leeres Portemonnaie sahen und e= bittert waren, ohne zu fragen, wer die Schuld habe? 3euge: Das ist ganz richtig. Der Zorn und Unwille der Leute richtete sich gegen Erster das Reichsentschädigungsamt und die Zweigstellen. Staatsanwalt: Ist denn in den Versammlungen von den leiter den Persönlichkeiten nicht auf diese Umstände hingewiesen worden? 3euge: Das ist eine heifle Sache. Ich habe in allen Versamm lungen den Leuten gesagt, was schuld an der Ratastrophe sei. Cs ist aber auch von anderen Leuten anders operiert worden. Da hick es, die Schuld liege am Reichsentschädigungsamt und den Beamten: Erster Staatsanwalt: Wollen Sie damit sagen, daß die Ge schädigten nicht genügend aufgeklärt sind. 3euge: Bielleicht ja.

Nach kurzer Befragung einiger Sachverständigen verzid­teten sowohl Staatsanwaltschaft wie Berteidigung auf die Sad­verständigengutachten. Das Gericht zieht sich zur Beraturg zurück und verkündet furz vor 1 Uhr den Beschluß, von der Anhörur der Sachverständigen abzusehen und am Montag früh lediglich no einen Zeugen, Amtsrat Kleffel, der über den Charakter der Kr. geklagten aussagen foll, zu hören. Danach werden dann Stact:- anwaltschaft und Verteidigung zu Worte tommen.

Bei Langkopps Gesinnungsfreunden.

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Der Selbsthilfebund der Auslandsgeschädigten rief seine Mitglieder zu einer Bersammlung in die Residenzfeftjäle. Da sprachen eine ganze Reihe von Juristen, die je nach Redner gabe und Temperament dem Märtyrer Langfopp tiefstgehende Worte widmeten ein dramatisch angehauchtes Gebicht wurde rezitiert, und von weinenden Schöffen, Borfizenden und Zuhörern war le Rede, Andere wieder versuchten durch schwungvolle Musterplä­boyers zu glänzen. Abgeordnete der äußersten beiden Pole fanden sich hier in völliger llebereinstimmung der Gefühle. Kampf, Rampi und nochmals Kampf! Es wurden scharfe Reden gegen das Reichs entschädigungsamt und seine Berwaltungsbeamten geführt- der eine Redner drängte auf den Sturz Karpinitis und sämtlicher Beamten, die er als Tagediebe und leberbureaufraten bezeichnete-, es wurde scharfe und schärffte Kritik an der Presse geübt und die teilnahmlos lasche Behandlung des Langkopp- Prozesses wurde schaf gerügt. Dann nahm ein Geschädigter selbst das Wort, der leider vorher etwas sehr tief ins Blas geguckt hatte und allerlei wirres, unverständliches Zeug durcheinander redete. Das ging denn do selbst diesen Zuhörern über die Hutschnur und sie dankten für solce Fälle aus der Pragis".

Zum Schluß gab es eine große Mitgliederwerbung und die Bekanntgabe der nächsten Dampferfahrt.

Selbstmord einer Kranken.

Leichenfund bei Wuffermart.

Heute vormittag wurde in einem Hause unweit des fogenannten Sperlingstruges an der Chaussee Wustermart- Rohr­bed ein junges Mädchen erschossen aufgefunden. Bewohner des Hauses, die sie fanden, setzten die Ortspolizei in Kenntnis. Da nach Lage der Leiche ein Berbrechen nicht ausge­schloffen erschien, wurde die Berliner   Kriminalpolizei benachrichtigt.

Unmittelbar vor Redaktionsschluß fommt die amtliche Nachricht, daß tein Verbrechen, sondern ein Selbstmord vorliegt. Die Tote ist eine aus Dallgow   gebürtige 20 Jahre alte Arbeiterin Gertrud Stolle, die in dem Hause zusammen mit einem Zimmermann B. Stube und Küche bewohnte. Bei einem Streit zog das Mädchen, offenbar in einem Anfall von Hysterie, plötzlich die Waffe hervor und jagte sich vor den Augen des Verlobten eine Kugel in die Brust. Den Zimmermann trifft feinerlei Schuld.

Der Tote aus Pankow   festgestellt.

Die Persönlichkeit des Mannes, der, wie berichtet, in einer ist jetzt ermittelt worden. Es ist der 48 Jahre alte Justiz wacht­Laube in Pantow- Heinersdorf seinem Leben selbst ein Ende machte,

meister Karl Binz aus der Choriner Straße 54. der beim Amtsgericht Berlin- Schöneberg tätig war. Binz   war Schmertriegsbeschädigter und infolge seines Gebrechens gegen 3 Uhr feine Wohnung und hinterließ einen Abschiedsbrief, in in lezter Zeit sehr nervös. Am Donnerstag verließ er nachmittags dem er feinen Entschluß, aus dem Leben zu gehen, mitteilte. Bing war verheiratet und Vater von mehreren Kindern.

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin. Achtung! Die Meldungen für Ludenwalde müffen bis Montag, 8. April, an Amandus Briegel, n. 20, Stettiner Str. 22, gesandt werben. Sonntag einen Ausweis erhalten haben, haben zu der Filmvor -Kreis Charlottenburg  . Die Jugendweihfinder, die am führung am 7. April um 19 Uhr im Wohlfahrtssaal der Bauge noffenschaft Rönigin- Elisabeth- Str. 6. gegen Borzeigung des Aus. weises reien Eintritt.