Internationaler Frauentag

der den betrunkenen Gast vortrefflich mimt, den trefflichen Balance­Künstler Frank und den Dressuraft des Herrn Golemann, der sich die Kleintiere erzogen hat. Hunde, Kazen und sogar zwei Füchse. Die Bianca Fosca Truppe zeigt rhythmische Tänze etwas zu gesucht in buntem Lichtwechsel.

Haftentlassung der Gebrüder Gaß. Es ist ihnen feine Beteiligung am Zreforraub nachzuweisen

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft III ist am gestrigen Sonnabend der Haftbefehl, der gegen die drei Gebrüder Saß wegen Verdachts einer Beteiligung an dem berühmten Tresor­raub in der Filiale der Disconto- Gesellschaft am Wittenberg­plah erlassen war, vom Bernehmungsrichter aufgehoben worden. Trotz der fleißigsten Arbeit der Berliner Kriminal­polizei hat sich bisher kein zur Anklage ausreichender Tat­verdacht ergeben, so daß die drei auf freien Fuß gesetzt

werden mußten.

Die Berhaftung der Gebrüder Saß, die früher zu den gefürchtet sten Banteinbrechern gehörten, aber in letzter Zeit feinerlei Strafen mehr zu verbüßen hatten, war hauptsächlich dadurch entstanden, daß gelegentlich einer Haussuchung von der Polizei einige Wertsachen und Goldstücke gefunden worden waren. Die Kriminalpolizei nahm an, daß diese etwa aus den erbrochenen Schließfächern am Witten­bergplatz stammen fönnten. Als man dann noch weiter festgestellt hatte, daß die Gebrüder Saß Wertpapiere vertauft hatten, worüber fich Aufzeichnungen in einem beschlagnahmten Notizbuch fanden, und als schließlich noch einige Tresorschlüssel entdeckt wurden, schritt die Polizei zur Berhaftung der drei. In der Zwischenzeit hat sich aber trog fieberhafter Arbeit der Kriminalbeamten fein weiteres Belastungsmaterial gegen die Gebrüder Saß auf­finden lassen, die Ermittlungen hatten vielmehr negativen Er: jolg, denn es fonnte nicht nachgewiesen werden, daß die bei Saß gefundenen Tresorschlüssel zu den erbrochenen Safes der Disconto Gesellschaft paßten. Die Gebrüder Saß blieben auch stets dabei, daß fié von dem Einbruch in die Disconto- Gesellschaft nicht das geringste müßten und noch viel weniger dabei beteiligt gewesen seien. Nach Derschiedenen Bemühungen von der Verteidigung hat sich jetzt auch der Bernehmungsrichter der Auffassung angeschlossen, daß sich die Haft nicht länger rechtfertigen lasse. Die Ermittlungen der Kriminal­polizei, die andauernd fortgefeßt merden, haben bisher feine neuen Anhaltspunkte für die Täter erbracht.

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Die Elefanten find los!

Und richten in Reutlingen groben Unfug an.

In der Stadt Reutlingen tam es zu einer aufregenden Elefantenjagd. Bier Elefanten des hier gastierenden Zirfus Krone entwichen ihren Wärtern. Der eine von ihnen rannte vom Güterbahnhof aus in das Zentrum der Stadt und stattete dort mehreren Läden in der Stadt einen Besuch" cb. Zunächst brüdte er die Tür eines Lampenia dens ein, ging durch den ganzen Laden hindurch und begab sich schließlich, ohne größeren Schaden anzurichten, durch eine andere Tür wieder auf die Wilhelmstraße. Der zweite Besuch galt cinem Dptifergeschäft, mo zmei Türen eingebrückt wurden und eine große Bitrine mit Brillen und anderen optischen Artikeln in Trümmer ging. Von hier aus führte der Weg des Elefanten in eine Mujitalienhandlung, wo große Ver­müftungen angerichtet wurden. In einem Herrenartikelgeschäft schlug der Elefant die große Schaufensterscheibe ein. Außerdem fielen ihm ein Motorrad und ein Fahrrad zum Opfer. Auch in den Gärten, die das Tier schließlich durchrannte, entstand Schaben an Zäunen usw. Erst nach einer halben Stunde aufregender Jagd fonnte der Riese mieder eingefangen werden.

Die drei anderen Elefanten hatten sich inzwischen in der Tü binger Borstadt getummelt, wo gleichfalls mancherlei Schaden in Gärten, an Zäunen und Hauseingängen angerichtet wurde. Beim Einfangen der Tiere erhielt einer der Wärter einen Schlag. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Verletzungen find jedoch nicht schmer.

Dienstag, 16. April, 191, Uhr: 4 öffent. Frauenkundgebungen Pharussäle, Müllerstr. 142; Prachtsäle am Märchenbrunnen, Friedrichs­ hain ; Kliems Festsale, Hasenheide 13-14; Spichernsale, Spichernstr. 3 Chorgesänge, Film, Ansprachen Eintritt frei!

Der Farmerprozeß vor dem Ende.

Der Verzicht auf die Sachverständigen.

unter 5000 bis 7000 Mart, dazwischen liegen die mittleren Schäden. Die Entschädigung Langtopp gehört also zu den mitt­leren. Bei den Entschädigungen ist das System so aufgebaut, daß bei kleinen Schäden 100 Proz. vergütet werden, dann nimmt der Prozentsaz ab. Bei Großgeschädigten liegt der Sah unter 27 Proz.

Der Staatsanwalt

Die Berteidigung mill nun auf weitere Sachverständige ver­zichten, menn auch die Staatsanwaltschaft von der Bernehmung ihrer Sachverständigen Abstand nehmen würde. begrüßt diese Anregung, weist aber darauf hin, daß in der Deffent­lichkeit manches gesagt worden ist, was nicht unwider­iprochen bleiben fann. Trotzdem würde er auf weitere Gutachten verzichten, wenn als wahr unterstellt wird, daß viele vorgebrachte Schadensfälle nicht zu der Zuständigkeit des Reichsentschädigungs­amtes gehören, sondern daß dafür ganz andere Gesetze und andere Behörden maßgebend waren. Ferner müsse als wahr unterstellt werden, daß 70 Proz. der entschädigten Auslandsdeutschen hun= bertprozentig entschädigt worden sind. Regierungsrat Lazarus führt aus, die kleinen Sachschäden seien bis zu 5000 Mart Doll abgefunden worden. Wir hatten insgesamt 335 000 Sach­schädensfälle zu bearbeiten, davon waren 270 550 fleine Sachschäden bis zu 5000 Mart. Diese sind hundertpozentig abgefunden worden, wenn man die Vorkriegsmark der jezigen Goldmart gleichsetzt.

Jm Prozeß gegen den Farmer Canglopp fanden| Schäden sind solche über 200 000 Mart, die kleinen Schäden liegen gestern nur belanglose Bernehmungen statt. Das Haupt­interesse nahmen das Gutachten des Sachverständigen Ca. zarus und die Aussagen des Präsidenten karpinsky vom Reichsentschädigungsamt in Anspruch. Nachmittags wurde zunächst der Regierungsrat Denjom aus dem Reichsentschädigungsamt vernommen, mit dem Langtopp drei Tage vor dem Attentat über seine Schadensangelegenheit gesprochen hat. Der Zeuge sagt aus, daß Langtopp ihn um die Gewährung eines Ausreise darlehens bat. Er forderte Langfopp auf, darzulegen, daß er wirklich die Absicht zur Ausreise hätte, und dann fönnte er ein Darlehen von 5000 Mart erhalten. Darauf vernahm der Staatsanwalt noch einmal den Präsidenten Kar pinsty. Staatsanwalt: Die Herren Abgeordneten haben immer von Berzweiflungsschreiben erzählt, die sie erhalten haben. Haben Sie, Herr Präsident, aber auch Dankschreiben? Zeuge: Wir erhielten eine große Anzahl von Dantschreiben. Sie find gesammelt und können dem Gericht vorgelegt werden. Ich schäze, daß in der Zeit der Schlußentschädigung drei oder vier: hundert Dankschreiben eingegangen find, im ganzen find wohl 1500 bis 2000 eingelaufen. Darauf führte der Sach­verständige, Regierungsrat 2 azarus, aus, daß die Gejezze zwischen freiwilliger Abwanderung und Berdrängung unterscheiden die freiwillig nach Deutschland zurüdfamen, werden nur ent­schädigt, wenn ihr Eigentum inzwischen geplündert worden ist. Der Angeklagte Langlopp steht immer wieder auf und fragt den Bräsidenten, wie er nun heute zu seinem Rechte tommen fönne. Darauf entwickelt der Zeuge Karpinsfn noch einmal die Rechts­lage in dem Falle Langtopp. Staatsanwalt: Es wurde hier wiederholt von fleinen und großen Geschädigten ge­sprochen, was für Unterschiede machen Sie da? Zeuge: Große

Der Tod in den Wellen.

Bier Ahlbeder Fischer ertrunken.

Leute,

Ein schweres Unglüd, bei dem vier Fischer den Tod in den Wellen fanden, ereignete fich in der Offsee einige Kilometer vor Ahlbed. Beim Aussehen der Neke wurde ein Fischerboot von einer Schneebõe überrascht und zum Kentern gebracht. Alle vier Infaffen find nach einem verzweifelten Kampfe mit den hochgehenden Wellen erfrunten.

Es handelt sich um pier Ahlbeder Fischer, die sämtlich a milienpäter sind und insgesamt 13 Kinder hinterlassen. Das Unglücksboot wurde am Sonnabend bei Ahlbed an den Strand getrieben. Von den Leichen fonnte noch feine geborgen werden.

" Das gesamte Stationspersonal schuldig." Die Eisenbahnfatastrophe in Rumänien . Butarest, 6. April.

Nach furzer Beratung verfündete Landgerichtsdirektor Ziegel als Gerichtsbeschluß: Die weitere Bernehmung von Sachverständigen ist nicht erforderlich. Das Gericht verzichtet auf weitere Beweis­erhebung. Es foll lediglich noch Landrichter Rieffel per­nommen und auf Montag 9% Uhr geladen werden. Die Berhand­lung wurde darauf für heute geschlossen und auf Montag früh 9% Uhr verta gt. Nach kurzer Beweisaufnahme werden am Montag gleich die Plädoyers beginnen.

Deutschen Reiche maren durch das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Berlin , Botsdamer Str. 120, Gymnasien, Enzeen und Mittelschulen gebeten worden, an dem Wettbewerb teilzuneh men. Dem Deutschen Reiche wurden drei Auszeichnungen zugesprochen; zwei davon erhielt die 1. Mädchenmittel­schule Berlin . Neutölln, Donaustr. 120, welche ebenfalls die Ausstellung mit Zeichnungen aus allen Klaffen der Schule he= schickt hatte. Die beiden Diplome sind vor einigen Tagen der Schule zugestellt worden.

Unentgeltliche Hauskrankenpflege.

Das Gesundheitsomt Reutölln hat feit September 1928 die Einrichtung einer unentgeltlichen Haustrantenpflege getroffen, um den Kranten, melche das Krantenhaus nicht aufsuchen wollen oder der Krankenhausbehandlung nicht mehr bedürfen, eine Kra tenschwester in ihrer Wohnung zur Verfügung zu stellen. Ist im Hause eines unbemittelten Kranten eine Wirt­schaftshilfe nötig, so wird durch Bermittlung der Haustrantenschwester eine solche beim Wohlfahrtsamt angefordert. Die Melbestelle beim Gesundheitsamt Neukölln im Rathaus, Berliner Str. 62/64. 1 Treppe, Zimmer 176, ist auch telephonisch unter F 2 0011, Haus­leitung 142, zu erreichen. Für Fälle dringender Art außerhalb der Dienststunden oder an Sonntagen besteht in der Frensprechzentrale stelle. Allen Kranten wird die Haustrantenpflege ohne Prüfung der des Krankenhauses Neukölln ( Telephon: F 2 3601) eine zweite Melde mirtschaftlichen Verhältnisse unentgeltlich gewährt.

Der rumänische Verkehrsminister, der an Ort und Stelle eine Untersuchung über die Ursache der Eisenbahnkatastrophe von Boboc vorgenommen hat, erklärte, die Untersuchung habe ergeben, daß das gesamte personal der Station ein­schließlich des Stationsvorstehers wegen nichtbeachtung der Vor­schriften für den Unfall verantwortlich zu machen sei. Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Geyer : Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Bisher sind 12 Tote und 58 Berlette festgestellt worden.

Es scheinen bei den rumänischen Bahnen tolle Zustände zu herrschen. Herr Maniu und seine Kollegen haben Gelegenheit, nach dem Rechten zu sehen.

Die Internationale Bereinigung für Jugendwohlfahrt veran= staltete im August 1928. in Genf einen internationalen Wettbe werb für Kinderzeichnungen. Alle Länder haben fich beteiligt. Im

Gemertschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton: R. S. Döscher; Lokales and Sonstiges: Fris Raritäbt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6 m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdrnderel und Berlagsanftalt Baul Ginger u Co., Berlin G 68. Lindenstraße& Hierzu 4 Beilagen und Unterhaltung und Bissen".

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