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Wieder ein Prinz unter Anflage.|

Die Geschäfte Mar Hohenlohes.

München  , 9. April Vor dem erweiterten Schöffengericht München  - Cand begann Vor dem erweiterten Schöffengericht München  - Cand begann am Dienstagvormittag der Prozeß gegen den Mag Hugo Prins zu Hohenlohe  - Dehringen.

Der angeflagte Bring ift beschuldigt eines einfachen Bankrotts und vierfachen Betruges. Hohenlohe bezog bis zum Tode seines Onfels, Christian Fürst zu Hohenlohe  - Dehringen, zusammen mit feiner Gattin, einer geborenen Gräfin Faber- Castell  , und seinen drei Kindern etwa 34 000 m. Der Prinz war aber seit dem Jahre 1922 fortwährend in Zahlungsschwierigkeiten. Bis zu seinem Tode deckte der Onkel sämtliche Schulden. Von da ab war, es Mar Hugo nicht möglich, seinen Berpflichtungen nachzukommen, weshalb zahllose Pfändungen erfolgten. Die Anklage wirft dem Prinzen Hohenlohe vor, daß er das Gut Buchenwinkel im fartal von dem Bankdirektor Schulze- Sandom für 200 000 m. erworben habe unter der Angabe, daß er eine schlesische Mil­lionenerbschaft und ein Legat habe, das ihm eine Einfunft

von jährlich 39 000 m. zusichere. Er verschwieg aber hierbei, daß dieses Legat dann verfallen fei, wenn es laut Teftament der äußert oder verpfändet würde. Ein Forstmeister wurde in ähnlicher Weise um 28 000 m. geschädigt, ein Baumeister um

3000 m.

Der bisherige Prozeßverlauf läßt ersehen, daß der Bring in geschäftlichen Dingen eine geradezu phantastische Leicht. geschäftlichen Dingen eine geradezu phantastische Leicht fertigteit an den Tag legte. Er stellte Blankowechsel in be­liebiger Menge aus und unterschrieb Reverse und Dokumente, ohne fich auch nur im geringsten um ihren Inhalt zu fümmern. Sein luxuriöses Leben war ihm so selbstverständlich, daß er auch heute noch nicht zugeben will, einen seine Kräfte übersteigenden Aufwand getrieben zu haben. Er gab dem Richter wiederholt auf Borhaft offen zu, daß bei ihm eine böse Schlamperei geherrscht habe. Zurzeit schwebt gegen ihn auch ein Entmündigungsverfahren.

Der Maharadscha von Domelanien. Eine abgewiesene Klage.

Das Landgericht I hatte sich mit einem intereffanten Rechtsstreit zu beschäftigen, in deffen Mittelpunkt Harry Domela  , der kurz vorher wieder aus der Haft entlassen war, stand.

Es handelte fich um den von ihm beantragten Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen die Ufa  , Parufamet und den llustrierten Filmturier", wodurch die weitere Benuzung des Filmtitels Der Maharadscha von Domelanien untersagt werden solle. In Begründung dieses Antrags wurde gel­tend gemacht, daß in dem Titel des Films ein glatter Diebstahl an dem Namen Domelas verübt werde. Die Ufa   mache sich die Berühmtheit des Namens für die Reklame ihres Films nugbar, ohne daß sie vorher die Erlaubnis Domelas dazu eingeholt habe. Domela   fet seinerzeit selbst als Schauspieler in dem Film Der falsche Prin 3" aufgetreten, und er habe beabsichtigt, mit einer anderen Filmgesellschaft einen Film ,, Der Prinz von Dome­lanten" herauszubringen, jo daß noch ein Schadenersahprozeß zu erwarten fei, weil die Verwirklichung diess Blanes   jezt durchkreuzt märe. Die Antragsgegner führten aus, es handele fich bei dem Filmtitel durchaus nicht um einen Mißbrauch des Namens, sondern nur um eine Abwandlung, um ein ganz bestimmtes Schidial zu fennzeichnen, was nicht strafbar fel. Ebensowenig, wie

Am ersten Schultag.

Bier Kinder überfahren.

Gleich am er ffen Shultage hat unter den kleinsten der Schulkinder der mörderische Berkehr mehrere Opfer ge­fordert.

In der Brandenburgstraße geriet ber sechsjährige Heinz Schön   beim Ueberschreiten des Fahrdammes unter eine Auto­droschte. Außer schweren Hautabschürfungen hat das Kind den Berlust von drei Fingern der rechten Hand zu beklagen. Auf der Rettungsstelle in der Gitschiner Straße wurde dem Kleinen die erste Hilfe geleistet.

Bor dem Hause Teltower Str. 47/48 wurde die fechsjährige Irmgard Jung aus der Teltower Str. 48 von einem Auto über­fahren und erheblich verletzt. Das Kind fand im nächsten Kranten­haus Aufnahme.

Ziemlich glimpflich lief ein Unfall ab, der sich um 19 Uhr vor dem Hause Landsberger Allee 137 ereignete. Der sechs= jährige Wolfgang Rad aus der Landsberger Allee 49 lief beim leberqueren der Straße in einen Straßenbahnwagen hinein. Der Junge geriet glücklicherweise in die Fangvorrich. tung, fo baß er nur leichte Berlegungen davontrug. Nach An­legung von Notverbänden im Krankenhaus Friedrichshain   fonnte er in die Wohnung seiner Eltern gebracht werden.

Schließlich wurde noch in der Bülow straße   der zwölfjährige Schüler Alfred 3ierte aus der Winterfeldtstraße von einem Straßenbahnwagen der Linie 64 überfahren und schwer perleßt. Das Kind wurde in das Elisabeth- Kranten. haus in der Lützomstraße übergeführt.

Die Mütter unserer Schulkinder gerade aus den Arbeiter freifen, die ihre Kleinen nicht selbst in den ersten Wochen zur Schule begleiten fönnen, seien gebeten, die Kinder immer wieder auf die Gefahren des Großstadtverkehrs hinzuweisen und zu größter

Achtsamkeit zu mahnen. Darüber hinaus hoffen wir, daß unsere bewährten Berkehrspolizisten in der Zeit nach Oftern auf die sechsjährigen Schulkinder ein besonderes wachsames Auge werfen.

Tragödien der Jugend.

Die Kette der Jugendselbstmorde reißt nicht ab. Erst gestern abend mußten wir von dem Selbstmord eines Bierzehn­jährigen berichten, der sich aus dem im 5. Stockwerk gelegenen Flurfenster auf den Hof hinabstürzte. Der jugendliche Selbstmörder, ein 14jähriger Mag Lemte, der den Todessprung in die Tiefe wegen eines Familienzwistes unternahm, wurde mit schweren Verlegungen in das Lichtenberger Hubertus- Krankenhaus über­geführt, wo er im Laufe des gestrigen Nachmittags gestorben ist.

Schon wieder aber wird der Selbstmordversuch eines Jugendlichen bekannt. In der Wohnung seiner Eltern in der Bein­meisterstraße versuchte sich gestern abend der 15jährige

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feinerzeit der alte Buttfamer dagegen vorgegangen fel, daß man im Scherz von Butttamerun gesprochen habe, tönne Domela etwas dagegen einwenden, wenn man ein Bhantasieland Dome

lanien nenne.

Abweisung des Antrags und legte Domela die Koften des Ber­Die Ziviltammer fam schließlich nach längerer Beratung zu einer fahrens als Antragsteller auf.

Um ein Patent.

Eine Klage der Reichsmarineleitung.

Bor dem Schöffengericht Charlottenburg   hatte sich Regierungs­6aumeister und Ingenieur Hoffmann aus Württemberg   wegen übler Nachrede gegenüber leitenden Beamten des Reichs­wehrministeriums zu verantworten.

Der Angeklagte, der vom Genossen Kurt Rosenfeld   verteidigt wird, hatte im Jahre 1924 eine Erfindung an elettrichen Lenzpumpen, die unter Wasser arbeiten können, der Marine­leitung angeboten. Seine Erfindung ist aber, wie er behauptet, durch Intrigen einiger Beamten der Marineleitung, besonders des Geheim­rats Grauert, von der Konstruktionsabteilung anderen in die Hände gespielt worden. Nach der Mittagspause gab Hoffmann eine Ertlärung ab, Grauert habe es durch sein Borgehen ermöglicht, daß die Konkurrenzfirmen seine Erfindungen ausnutzen tonnten. Die Gründe, aus denen Grauert hierbei gehandelt habe, sehe er in einem Mangel an fozialem Berständnis, in einer Bevorzugung der Großindustrie gegenüber dem tapitalschwachen Erfinder und in einer gewiffen Abneigung einem Außenseiter gegenüber, der eine Erfindung gemacht hätte, die zum besonderen Aufgabenkreis der Abteilung Grauerts gehört habe.

tagung und Ladung des Konteradmirals a. D. Donner. Der Ber­Der Bertreter der Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin Ber­teidiger schloß sich diesem Antrage an und beantragte außerdem Auslegung des vorliegenden Strafverfahrens bis zur rechts fräftigen Entscheidung über den schwebenden Zivilrechtspro­3 und über ein beim Reichspatentamt anhängiges Beschwerde verfahren. Das Gericht beschloß dementsprechend.

Der Lofaltermin in Jannowih.

Liegt doch nur Fahrlaffigkeit vor?

Gestern fanb in Jarmowiß ein Botaltermin ftatt, an dem außer den Berliner   Kriminalbeamten Oberstaatsanwalt Dr. Engel, Untersuchungsrichter Spaethe sowie Bizepräsident Bilfe von der Liegnitzer Regierung wie auch der verhaftete Chriftian teilnahmen. Irgendwelche neue Momente, die den Ber­dacht bestärken, daß ein Mord vorliegt, haben sich nicht ergeben. Am Nachmittag begab sich die Mordfommission wieder nach Hirschberg zurück. Ueber das Ergebnis des Lofaltermins wird am Mittwoch ein amtlicher Bericht herausgegeben werden.

Bei dem Lokaltermin hat Christian Friedrich versucht, vor der Untersuchungstommiffion die Situation zu rekonstruieren, wie fie war, als Graf Eberhard von dem tödlichen Schuß getroffen wurde. Friedrich als durchaus glaubhaft und zum mindesten nicht Die Sachverständigen sollen die Angaben des Grafen Christian widerlegbar bezeichnet haben. Es ist demnach nicht unwahrschein­lich, daß die Antlage nur wegen fahrlässiger Tötung erhoben wer­den wird.

Schüler Sally B. durch Einatmen von Leuchtgas zu vergiften. Die Tat wurde durch die heimkehrenden Eltern rechtzeitig entdeckt, so daß die Wiederbelebungsversuche der alarmierten Feuerwehr von Erfolg waren. Auf Anordnung des hinzugezogenen Arztes mußte der Junge jedoch in das Hedwigs Krantenhaus übergeführt weren. Das Motiv zur Tat ist nichtverseßung...

Es geht vorwärts!

Die weltliche Schule in Brih.

Dank der unermüdlichen Arbeit unserer Genossen auf dem Ge­biete fortschrittlicher Schulpolitik geht es auch in Brig   mit der weltlichen Schule rüftig vorwärts! Wohl ist ein feftes Ge bäude noch nicht vorhanden, doch werden in allernächster Zeit Baraden in der Barchimer Allee aufgestellt, die acht Klassen, und zwar zwei Achte", zwei Siebente", je eine Sechste", Fünfte", Bierte und Dritte" aufweisen. Eine weitere Barade ist als Lehrer- und Lehrmittelzimmer gebacht. Zu Ostern find erfreulicher meije recht viele Anmeldungen zu der weltlichen Schule in Brig   vorgenommen worden, so daß die beiden Anfangstlassen geteilt werden mußten. Nach der Aufstellung der Baraden halten insgesamt 280 Kinder dort ihren Einzug! Beim geftrigen ersten Schultag unserer Jüngsten in der Halle auch nur die eigentliche Aufnahme vollzogen werden. Mit sicherer, der Groß- Siedlung ging es recht lebhaft zu. Schließlich follte ja manchmal auch mit etwas zaghafter Stimme vermeldeten die fleinen Schulraben beim Namens aufruf ihre Anwesenheit. Hin und wieder bedurfte es einer kleinen Aufmunterung durch die anwesende Mutter, ehe der neugebackene ABC- Schüße seinen Mund auftat, um dann aber munter sein hier" abzugeben. Ein echter Berliner  aber schrie, als er seinen Namen hörte, froh und frei: Ice  " Bersteht sich, daß alles herzlich lachte! Nach der Aufnahme blieben Schüler und Lehrer turze Zeit allein zusammen, um sich näher bekannt zu machen. Rasch wurde Freundschaft gefchloffen.

Funkwinkel.

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Janaczed's Oper Jenufa" wurde aus der Staatsoper, Unter den Linden  , übertragen, technisch sehr unzulänglich, so daß der musikalische Eindruck von dem Wert und den Sängern schwach blieb. Eine gute Einführung wurde der Oper mit auf den Weg gegeben. Der Bortragende stizzierte das Gebiet der modernen Opernmufit, dem das Werf entstammt, und bereitete die Aufmerksamkeit der Hörer für das Wesentliche der nachfolgenden Musik vor leider nur durch das Wort, nicht durch den Ton Gerade für dieses nicht leicht verständliche Wert wären flangliche Hinweise wertvoll gewesen. llebrigens hatte der inhaltlich flare und leichtverständliche Bortrag einen Fehler, dem leider noch sehr viele, vielleicht die meisten Rundfunkvorträge aufweisen: er war stilistisch nicht volkstüm= Itch genug. Solche einführenden Vorträge sind doch in der Haupt­fache nicht für Leute mit höherer Bildung oder für besonders Auf­nahmebereite bestimmt, sondern für den einfachen Mann. Die ganze fachen Leuten: das wird immer wieder vergessen! Höchstens bei der Zensurierung des Stoffes denft man daran. Aber ein guter Rechner wird es verstehen, ein Gebiet. das er selber be­herrscht, auch voraussegungslos, einfach im Sazbau, ohne Fach­pekabeln zu behandeln. Les.

Für die Gesundheit! große Rundfuntgemeinde beſteht im wesentlichen aus folchen ein

Fachinger Versandstelle, Berlin   SW 11 Schöneberger Str. 16a. Tel. Lützow 8260-61

Fall Saß und Polizei.

3orgiebel will genaueste Untersuchung.

Der Polizeipräsident von Berlin   fellt mit: Wie bereits gestern mitgeteilt wurde, find die Ermittlungsaften über an­gebliche Mihandlungen eines der Brüder Saß durch Kriminalbeamte der Staatsanwaltschaft zugeleitet worden. Diefen Aften liegen natürlich eingehende Ermittlungen des Polizei­präsidenten zugrunde, und zwar Ermittlungen, die mit allem Nach­drud und der größten Genauigkeit durchgeführt worden find. Da Austlärung der erhobenen Vorwürfe gelegen ist, ersuchte ec dem Polizeipräsidenten aber selbstverständlich an einer restlosen die Staatsanwaltschaft, die Untersuchung einzuleiten. Der General­staatsanwalt hat auf diese Bitte des Polizeipräsidenten hin um­gehend eine Untersuchung ohne Mitwirkung von Polizei­beamten eingeleitet.

Die Markthallen im Festgewand. Der Beginn der Werbewoche.

Martthallen werbewoche! Da stehen sie in Reih und Glied die prächtigen, rotwangigen Amerikaner", jedes einzelne Stück fein auf Glanz poliert und nebenan schneeige Berge von Blumenkohl, dann wieder saftiggrüner Spinat! Et, und da gucken ja schon die ersten Spargelstangen hervor und neue grüne Gurfen. Und die Schweinstöpfe tragen ein Röslein im Schnäuzchen und einige von ihnen haben sogar ganz fofett- dort, wo der leckere Schinken beginnt, ein Sträußchen angeſtedt. Das winkt und lockt und ruft: Nimm mich mit!

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Das Wasser läuft einem beim Anblick all der apetitlich an= mutenden Herrlichkeiten nur so im Munde zusammen. Jeder Stand ist mit Lampions, bunten Fähnlein und Tannenreifig geschmückt, und launige Sprüchlein zeugen vom goldigen Berliner   Humor, der unterkriegen läßt. Da heißt es: Wurst, Wurst und wieder Wurst!" fich, durch alle Fährnisse der schweren Zeiten hindurch, gottlob nicht ober: Mensch, warum ins Kaufhaus loofen, tannste hier nich scheener foofen?" Amanullah  - Wurst heißt die zur Werbewoche neu geprägte Wurstforte, dann gibt es eine 3. 3 usw. Ueberall wird noch die letzte Hand angelegt, da eine Girlande, dort ein Blumen­topf hindrapiert, und die fleinen Steptes belagern eifrig die Stände wegen der heißbegehrten bunten Fähnlein und der schmucken Werbeheftlein. Wohlgefällig ruht der Hausfrau Auge auf all der eßbaren Bracht.

Bom 8. bis 13. April dauert die Werbewoche, in beren Ber­lauf am Mittwoch ein Rundfuntvortrag, fowie die Bor führung des Markthallenwerbefilms die Propaganda der Stand­befizer noch unterstüßen sollen. Der Werbefeldzug fann als ein Sieges felbzug der neugegründeten Arbeitsgemeinschaft be­trachtet werden, und der Erfolg, die Kaufluft und das Publikums­intereffe zu heben, wird nicht ausbleiben. An der Besichtigungs­fahrt durch die Markthallen Alexanderplatz  , Aderstraße, Wedding Eisenbahnstraße, von denen die letzte ganz besonders feftlich wirkte, nahmen Bertreter des Oberpräsidiums von Brandenburg  , des Land­wirtschaftsministeriums, der Fleischerverbände ufw. teil.

U- Bahnen werden weiter gebaut.

Durchbruch zur Lindenstraße.

Der Haushaltsausschus der Stadtverordneten. versammlung erledigte in feiner Sigung vom 9. April eine Reihe von wichtigen Borlagen, über die die Stadtverordnetenver­fammlung voraussichtlich bereits am 11. April endgültig Beschluß faffen wird.

bahnneßes wurde einstimmig angenommen. Danach wird die Die Vorlage über den weiteren Ausbau des Schnell. Bersammlung ersucht, die Berlängerung des bestehenden Schnell­bahnneges mit Bautoften in Höh von rund 80 mil lionen Mart, von denen ein Teil durch Zuschüffe des Staates und des Reiches in Höhe von etwa 15 millionen Mart, der andere Teil in Höhe von 65 Millionen Mart aus einer aufzunehmenden Anleihe der Berliner   Berkehrs- A.- B. zu decken ist, zu genehmigen. Es soll gebaut werden: Die Berlängerung der Nord­fübbahn im Norden von Bahnhof   Seeftraße bis Scharnweber­ftraße( 2,05 Rilometer), im Süden von Tempelhof- Südring bis zum Teltowfanal( 1,7 Kilometer), der Stammstrede der Hoch bahn im Norden vom Bahnhof an der Mühlenstraße bis Breite Straße( Bankow)[ 1,75 Kilometer], der Bahn Gesundbrunnen­Neukölln im Süden von Thomasstraße bis zum Südring ( Hermannstraße)[ 0,8 Kilometer], insgesamt rund 6,3 kilometer. Für zwei neue Citylinien, und zwar die Linie Alleganderplaz- Leipziger Straße  - Potsdamer Plaz Potsdamer Straße- Kleiitpart( 5,4 Kilometer) und die Linie Hallesches Tor­Botsdamer Plaz- Lehrter Bahnhof- Kriminalgericht( 5 Kilometer) sollen die Konzessionserteilung durch die Aufsichtsbehörden betrieben und die nötigen Verhandlungen mit der Reichsbahn über die Ge­ftaltung des Bahnhofes Potsdamer Plaz geführt werden. Der Vertrag zwischen der Stadt Berlin   und dem Deutschen lich der Budower Chaussee für Zwecke der Deutschen Ber­Reich wegen Ueberlassung des Briger Geländes west­uchsanstalt für Luftfahrt wird angenommen in der vom Grundstücsausschuß der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Form, wonach der Bahnhof der Untergrundbahn nach Brig in die Nähe des Flugplages zu verlegen ist, wenn die Untergrundbahn dort­hin gebaut wird.

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Der Abänderung des Fluchtlinienplanes für die Verlänge. rung der Lindenstraße von der Kommandantenstraße bis zur Beuthstraße und der Ausführung des Straßendurchbruchs zum 1. Ottober 1929 wird zugestimmt.

Eine Gastragödie spielte fich im Hause Rheinsberger Straße 43 ab. Dort wurde die 76jährige Witwe Fröhlich und ihre 33jährige Hausangestellte Marie Leibner durch Gas ver­giftet leblos aufgefunden. Die Wiederbelebungsversuche der Feuer­wehr waren nur bei der jüngeren Frau von Erfolg. Zuerst wurde vermutet, daß die Greisin die Gashähne aufgedreht hatte, um Selbstmord zu verüben und daß durch die ausströmenden Gase die die von der Kriminalpolizei aufgenommenen Ermittlungen hat sich in der Küche schlafende Hausangestellte betäubt worden sei. Durch inzwischen aber ein ganz anderer Tatbestand ergeben. Zeugen, die ermittelt werden konnten, haben nämlich ausgesagt, daß Marie Leibner des öfteren Selbstmordgebanten geäußert hat, die auf Liebestummer zurückzuführen waren. Die Bermutung der Kriminalpolizei, daß das Mädchen sich durch Gas vergiften wollte und nicht an ihre betagte Wirtin dachte, scheint sich somit mehr

und mehr zu bestätigen.

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