Gefängniß verurtheilt wurde, ist in der Strafanstalt Plößensee, es ist, daß vor dem Halleschen Thor ein Feuerwehrbepot errichtet[ ihm hochverehrte Schwager, beffen äußerst mißliche Verhältnisse wo er seine Strafe verbüßt, schwer erkrankt.
Eine Sigung der Stadtverordneten- Versammlung wird in dieser Woche nicht abgehalten.
werde.
Die Arbeitsverhältnisse, welche theilweise im modernen Bauwesen herrschen, erhalten durch folgende Mittheilung eine Beleuchtung: Der Schloffermeister Hartmann erbaute Anfang vorigen Jahres in der Marienfelderstraße zu Groß- Lichter felde ein Fabrikgebäude, in dem er sein eigenes Handwerk, wie auch die Tischlerei betrieb. Die Tischlerwerkstatt wurde am 1. Oftober an einen Tischlermeister Kaulfuß aus Berlin verpachtet. Bis zum 23. November bekam jeder der dort beschäftigten elf Arbeiter regelmäßig den verdienten Lohn ausbezahlt; von da an aber haperte es damit und die Refte sammelten sich so an, sundbrunnen. daß Kaulfuß seinen Gesellen am 11. Januar 530 M. Lohn schuldig war. Als an diesem Tage der Meifter erklärte, daß er für die verflossene Woche überhaupt keinen Lohn zahlen könne, legten die Arbeiter am darauffolgenden Montag die Arbeit nieder. Sein Versprechen, das Geld bis zum Mittag herbeizuschaffen, hielt Kaulfuß nicht, und als die ArLeiter am folgenden Morgen wiederkamen, erklärte Herr Hart mann ihnen, daß sie fortan wieder bei ihm selber beschäftigt werden könnten; von der Auszahlung des Lohnes, den K. ihnen schuldig geblieben, war aber feine Rede, die Arbeiter waren um das sauer verdiente Geld geprellt worden. Ein Zahlungsbefehl blieb ohne Erfolg.
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Als infolge der Begnadigung am Sonnabend Abend gegen 8 Uhr zahlreiche Gefangene aus dem Moabiter Gefängniß entlassen werden sollten, baten wie ein Berichterstatter mit theilt verschiedene der Beglückten dringend, man möge sie doch wenigstens die bevorstehende Nacht noch drin" laffen, da sie nicht wüßten, wo sie um diese Zeit hinsollten.
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Bum Spandauer Kaffenraub erfahren wir, daß sich ber Verdacht gegen fünf Personen richtete, die mit der Geschützgießerei in engerer oder weiterer Berbindung geftauben haben. Alle haben jedoch ihr Alibi nachgewiesen und sind nunmehr frei von jedem Berdacht. An weiteren Anhaltspunkten zur Ermittelung der Thäter fehlt es jetzt gänzlich, so daß es fraglich erscheint, ob in das Dunkel überhaupt Klarheit tommen wird.
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er nicht fannte, ihn im Stiche lassen würde, 30 000 Mart in Blanko Akzepten gegeben und sich darüber das vor In der Nacht zum Feuer im königlichen Schloffe. Dienstag entstand gegen 1 Uhr in dem nach dem Waffer zu ge- Notar und Zeugen aufgenommene Anerkenntniß des Herrn von legenen Theile des hiesigen föniglichen Schlosses, in welchem die Nathufius ausstellen lassen. Dieser habe nun die Wechsel in fönigliche Hausbibliothek untergebracht ist, ein Schornsteinbrand, Umlauf gefeßt, aber am Verfalltage nicht bezahlt. Die Wechseldurch den ein Regal mit Büchern der oberen Gallerie der lagen hätten fich dann schließlich gegen den Offizier und Bibliothek vom Feuer ergriffen wurde. Die Feuerwehr war nicht gegen v. Nathufins gerichtet, und zwar aus dem einsehr rasch zur Stelle und löschte in furzer Zeit den Brand. Der fachen Grunde, weil durchaus nichts mehr von ihm beizutreiben gewesen sei. Redner belegte das durch Verlesen des angerichtete Schaden ist nicht erheblich. Berichts eines Potsdamer Gerichtsvollziehers, der Herrn Der Königl. Museumsbeamte Berdatsch hat sich am von Nathusius längere Zeit nachstellte, sich aber troy Tag Montag auf dem Begräbnißplage der Zwölf- Apostel- Gemeinde und Nacht aufgewandter Bemühungen doch der Person des erschossen. B. wohnte in der Buttmannstraße am Ge- Herrn v. Nathusius nicht bemächtigen konnte. Auch die in Er bestellte seine in der Nähe wohnenden Berlin u. a. in der Wohnung der Frau G. versuchte Verhaftung Freunde nach seiner in der Kulmstraße belegenen Stamm- sei bei der Schlauheit, mit der sich der Verfolgte benahm, ineipe und gab dort ein Achtel Bier zum beften. vergeblich gewefen. Die wirthschaftliche Existenz des Offiziers Trinkt nur tüchtig, Rinder, wir feiern heute Abschied, habe auf dem Spiele gestanden. Nicht genug aber, daß ihn denn ich will mich erschießen!" rief B. aus und war dabei so Herr v. Nathusius in beschriebener Weise hineinlegte, so habe heiter, daß keiner der Anwesenden die Aeußerung ernst nahm. er ihm dazu noch gedroht, ihn, falls er gegen seinen Nachmittags gegen 2 Uhr reichte B. jedem die Hand und ging Schuldner vorgehen würde, aus dem Offizierstande zu fort. Eine Stunde später traf in dem Restaurant die Meldung bringen. Diese Drohung habe Herr v. Nathusius auch später ein, daß sich auf dem Friedhofe ein Mann erschossen habe, in wahr zu machen gesucht, indem er über die Entstehung des bessen Tasche ein Zettel steckte des Inhalts: Meldet meinen Schuldverhältnisses und das moralische Verhalten des Offiziers Tod meinen Freunden im' schen Restaurant in der Gulm- unwahre Angaben bei dessen vorgesetzter Dienstbehörde anbrachte. straße." Der Selbstmörder hatte sich am Grabe seiner ersten Gegen den Offizier sei thatsächlich auch eine ehrengerichtliche UnterFrau B. hatte vor drei Wochen zum zweiten Male geheirathet fuchung eingeleitet worden. Diese habe aber durchaus nicht den von getödtet. Herrn Nathufius bezweckten Erfolg der Dienstentlassung, sondern Eine furchtbare Viertelstunde durchlebten vorgeftern, nur den einer Warnung für den Offizier gehabt, fich ferner mit Montag, Nachmittag um 42 Uhr die Bewohner der Säufer einem solchen Manne wie Herrn v. Nathufius einzulaffen. Wafferthorstr. 41, 42 und 48. Auf dem Hinterlande des Grund- Redner wies noch darauf hin, daß die Wechsel theilweise durch stücks Nr. 42 wird gegenwärtig ein Gebäude für die Privatpost Hilfe von sehr hochstehenden Personen eingelöst feien Gesellschaft errichtet, das bereits bis zum vollendeten zweiten den vorgelegten Schreiben der betheiligten Zivilkabinette hervor Ein Anarchistenprozek in größerem Stile wird heute Stock gediehen ist. Der Maurer B. bekam nun vorgestern ging, es wurde dabei ausdrücklich erklärt, daß die Hilfe durchvor der zweiten Straftammer stattfinden. Die Borgänge, die auf der vorlegten Sprosse einer Leiter in der Höhe des zweiten aus nicht für Herrn v. Nathufius, sondern ausschließlich für fich in dieser Angelegenheit abgespielt haben, stehen im Bu- Stodes einen Schreiframpf und wäre unfehlbar in die Tiefe den Offizier bestimmt gewesen sei. Bezeichnend für Herrn fammenhang mit dem Höllenmaschinen Attentat gegen den gefallen, wenn ihn nicht sofort vier fräftige Arbeitsgenoffen v. Nathusius sei ferner die Thatsache, daß dieser seinerzeit den Polizei Oberst Krause und der Verbreitung ber an gefaßt und eine Viertelstunde lang festgehalten hätten. Laut Offizier gebeten hatte, ihm doch statt des einen Afzepts archistischen Schrift Gretchen und Helene". Gretchen und Helene". Um dieser schreiend liefen die Leute aus den Häusern zusammen und sahen über 10 000 m. lieber drei in diesem Gesammtbetrage zu schicken, da die kleineren Wechsel leichter unterzubringen Schrift habhaft zu werden und den Verbreitern derselben der graufigen Szene zu. auf die Spur zu kommen, wurden besonders in Rixdorf viele Zwei Selbstmorde and Noth werden aus Rigdorf feien. Der Offizier habe diefer Bitte auch entsprochen, aber Herr Umlauf gesetzt, ohne Haussuchungen vorgenommen. Diefelben verliefen jedoch resultatlos. Schließlich wurde der in der Kirchhofstraße wohnende gemeldet. In dem einen Fall handelt es sich um den Bildhauer den Wechsel über 10 000. zurückzuschicken, diesen vielmehr der sich in seiner sich der Offizier Mechaniker R. verhaftet und zwar unter dem Verdachte, bei Wohnung erhängte; in dem zweiten Fall um den Tischler Wenn sich Herr von dem Attentatsversuche auf den Polizei- Obersten Krause be Gärtner aus der Jahnstr. 5 in Berlin , dessen Leiche man Nathusius auf die Zeugin 3. berufe, so sei das ganz besonders zugefügte Schaden noch vermehrt habe. theiligt zu sein. Dieser Verdacht erwies sich jedoch als am Montag früh an einem Zaun in der Pannierstraße vor charakteristisch, denn die G. sei im hannoverschen Spielerprozeß mit grundlos und mußte und mußte K. wieder entlassen werden. Ginige fand. In beiden Fällen waren bittere Noth das Selbstmord- sammt einer Frau 2. als gewerbsmäßige Vermittlerin bei der BeTage später wurde K. jedoch wiederum verhaftet und zwar motiv. mucherung der jungen Offiziere entlarvt worden. Trotzdem und auf Anzeige eines Mannes, den er bei einem Feste in Johannes- Bei einem Einbruch in die Wohnung eines Steinmeß- obwohl er sich nach einem vorliegenden Schreiben felbft sehr abfällig thal fennen gelernt hatte und dem er auf vieles Bitten das polizeilich verbotene Büchelchen„ Gretchen und Helene" verschafft straße 12 in Rixdorf wohnhaften Arbeiters wurde am Sonntag über diese Person ausgesprochen habe, bie ganz unzuverlässig sei, hatte. Jufolge der weiteren Recherchen und Haussuchungen, die Abend der häufig vorbestrafte Klempner Theoder Wintler habe er doch bei ihr gewohnt. Nach alledem erachtete der Anwal in Rigdorf großes Aufsehen erregten, wurde schließlich gegen sieben abgefaßt und der Polizei übergeben. W. war erst Tages zuvor eine Schuld des Herrn v. Nathusius in Höhe von noch 32 000 Perfonen die Antlage erhoben, auf deren Ausgang man füglich infolge des Gnadenerlasses aus dem Gefängniß in Spandau für zweifellos und die Zwangsvollstreckung aus der notarielles entlaffen worden. Urkunde, die einem vor Gericht abgegebenen Schuldanerkenntni gespannt sein darf. gleich zu achten sei, für durchaus gerechtfertigt. Bu bemerken Zwei Menfchen verbrannt. Ein Brand von großer Ausist, daß diese zwangsvollstreckung vor einiger Zeit bis zur dehnung, wobei elf Menschen in Lebensgefahr schwebten und Entscheidung dieses Prozesses ausgesetzt worden war. leider eine Frau und ein vierjähriges Mädchen den Erstickungs Senat feste am 6. Januar die Entscheidung noch aus tod fanden, beschäftigte Montag Abend die Feuerwehr. Gs wird und erkannte gestern im Sinne der Ausführungen des Mandarüber berichtet: Nach 4 Uhr brach in dem Eckhause des datars des Herrn v. Nathusius, und zwar also lediglich aus Rentners A. Klose, Bergmannstr. 24 und Friesenstraße, gegen formellen Gründen, unter Aufhebung der Vorentscheidung über der Markthalle am Marheinekeplay, in dem Posamentierwaarenladen von F. Müller aus noch nicht aufgeklärter Ursache Zu dem Raubmord Versuch im Hause in der Krant bahin, daß der Verklagte aus jenem notariellen Schuld Feuer aus, das sich schnell den oberen Stockwerken mittheilte. ftrake wird noch berichtet, daß der Thater sich bei der Polizei anerkenntniß des Herrn v. Nathustus allein und trotzdem dieser Der Rauch füllte die Treppen an, sodaß an ein Betreten nicht schließlich für einen Studenten ausgegeben hat, eine Wohnung fich darin selbst der sofortigen Zwangsvollstreckung unterworfen, zu denken war. Um 1/25 Uhr wurde der Feuerwehr von mehreren aber nicht befigen will. Ob das zutrifft, steht noch dahin. Der doch noch nicht das Recht zur Zwangsvollstreckung herleiten Seiten Meldung erstattet. Sie rückte sofort zur Brandstätte Thäter ist ein junger Mann von erst 20 Jahren. Dem Gast tönne. Gegen das freisprechende Urtheil, das vom Landgericht aus, wo sie nach taum zehn Minuten Fahrzeit eintraf. Die wirth Bormann waren bereits gegen Abend bezüglich seiner Lage war bereits sehr bedrohlich für die Hausbewohner geworden. Bedenken aufgestiegen, doch war der gleichfalls mit ein Magdeburg am 29. Auguft v. J. in dem gegen einige Aus den unteren Stockwerken schlugen die Flammen und der geladene Stallmeister aus dem Tattersall derartig von dem Anarchist en gerichteten Geheimbunds Prozeß ver Qualm heraus und aus den Fenstern der oberen Stockwerke riefen Gaste bezaubert, daß er Bormann's Bedenken beschwichtigte und fündet worden war, hatte die Staatsanwaltschaft Revision eindie geängstigten Frauen und Kinder laut um Hilfe. Branddirektor ihm erklärte:" Das ist ein feiner Junge, dem fommt es gelegt. Das Reichsgericht erkannte am 20. Januar auf Ber. Giersberg, der mit dem Stabswagen persönlich erschienen war, auf einen Tausendmarkschein nicht an, für den sage ich werfung der Revision. ließ sofort mit drei Rohren den Angriff eröffnen und eine Stect gut in jeder Höhe." Der junge Verbrecher hat ursprünglich Leiter mit mehreren Hafenleitern von außen bis in die 5. Etage wohl die Absicht gehabt, ben Stallmeister und nach deffen Be feitigung auch den Bormann unter den Tisch zu trinken, um einschlagen. Feuermänner begaben sich in die einzelnen Stockwerke, bann leichteres Spiel zu haben. Ein Droschtenkutscher, der ihn um die Bewohner vor übereilten Schritten abzuhalten und ihnen und Bormann nach Berlin fahren sollte, war bereits um 10 Uhr Verband deutscher Barbiere, Friseure und PerrückenMuth zuzusprechen, andere versuchten, auf dem Bauche kriechend, vor der Weinstube erschienen. Der Herr Baron" bewirthete geführten Generalversammlung legte der Kassirer Friedrichs macher, Zweigverein Berlin . In der am 16. Januar zu Ende auf den Treppen in die oberen Stockwerke zu gelangen, hierbei zunächst auch den Kutscher mit Wein und schickte ihn dann auf Die Quartalsabrechnung vor. Die Einnahme betrug 49,05 M., alle erreichbaren Thüren und Fenster mit ihren Werten einschlagend, ben Bock schlafen, bis die Fahrt nach Berlin vor sich gehen sollte. Die Ausgabe 12,58 M. Dem Kassirer wurde Decharge ertheilt. damit der Rauch freien Abzug betam. Als gemeldet wurde, daß mehrere Frauen im 1. und 2. Stock in Lebensgefahr schwebten, Bezüglich der That hat ber Verbrecher schließlich so gethan, als Die Neuwahl des Borstandes hatte folgendes Resultat: Klosterob er von der ganzen Sache nichts mehr wisse. Bormann hat erging fofort der Befehl, die gefährdeten Menschen heraus- Die letzte Nacht nicht besonders gut verbracht; er hatte Wund: mann erfter, Majewski zweiter Vorsitzender, 3wirner zubringen. Mit eigener Lebensgefahr drangen bie Feuerwehr männer in die verqualmten Wohnräume und schafften nach und fieber. Nach ärztlichem Gutachten ist er aber dennoch gut weg- barbt und Jatobi Revisoren. Zu dem am 16. und nach Frau Postfekretär Brosowsky mit ihrer 21/ 2jährigen Tochter, gekommen. 17. März in Frankfurt a. M. stattfindenden Verbandstag wurden Frau Buchhalter Franke mit ihren zwei Kindern Margarethe folgende Anträge gestellt: 1. Wahl eines Vertrauensmannes oder und Charlotte, ferner Frau Barbier König, Frau Steinfeger einer Sentral- Agitationstommiffion für Deutschland ; 2. der VerBönsch, Frau Günther und die drei Kinder des Kaufmanns bandsausschuß übernimmt gleichzeitig die Funktion einer PreßCohn ins Freie und alsdann nach dem Krankenhause am Urban. tommission; 3. falls der Druck der Zeitung in Berlin bleibt, die Hier wurden alle bis auf die Frau Possekretär Brosowsky und Expedition dahin zu verlegen; 4. daß Defizit des Zweigvereins die vierjährige Margarethe Franke ins Leben zurückgerufen. 2Berlin niederzuschlagen. Der Schriftführer wurde beauftragt, Nach 8 Uhr war der Brand gelöscht. Der Materialschaden sich mit den Zweigvereinen Botsdam und Magdeburg zur ist sehr bedeutend, größtentheils aber durch Versicherung gedeckt. Herr v. Nathufius( Ludom) als Geschäftsmann. Das eventuellen Wahl eines gemeinsamen Delegirten in Verbindung Zu dem Brande wird noch von Augenzeugen berichtet: Das Kammergericht( 4. 8.-S.) erkannte gestern in dem Prozesse zu sehen. Mit einem Hoch auf die internationale Arbeiter Feuer entstand um 3/45 Uhr anscheinend durch eine Gasexplosion. des früheren Chefredakteurs der Kreuz Zeitung " Herrn bewegung wurde die Versammlung geschlossen. Der Glühstrumpf einer im Schaufenster angebrachten Lampe v. Nathufius( Ludom) gegen feinen Schwager, einen Hauptplakte, die durch den Riß austretende Stichflamme sprengte den mann der Armee. Diesem hatte, wie früher mitgetheilt wurde, Bylinder und sprang fofort auf die zunächst hängenden Waaren Herr v. Nathusius ein notarielles Anerkenntniß ausgestellt, daß über, sie in hellen Brand setzend. Die im Laden anwesenden Personen er von ihm 30 000 Mart in Gefälligkeitsatzepten erhalten verloren bei dem an und für sich geringfügigen Feuer völlig die und daß er bei Nichteinlösung der Wechsel sich der sofortigen Geistesgegenwart. Anstatt die Innenthür des Schaufensters ab- Bwangsvollstreckung aus dieser notariellen Urkunde unterwerfe. zuschließen und den Gashahn abzusperren, flüchteten fie theils Er löste die Wechsel nicht ein, erhob vielmehr hinterher Klage nach der Straße, theils nach dem Hofe, wobei sie die Thüren gegen den Offizier mit dem Antrag, ihn zur Anerkennung zu veroffen stehen ließen. Der so entstandene große Luftzug fachte nun urtheilen, daß er gegen ihn( v. Nathufius) aus dem notariellen Aninnerhalb weniger Sekunden die Flammen derartig an, daß im erkenntniß teine Zwangvollstreckung herleiten könne. Begründet Handumdrehen alle Vorräthe des Ladens lichterloh brannten. In- batte Herr v. Nathusius den Antrag namentlich mit der Behaupzwischen schrien und lärmten viele Menschen auf der Straße und riefen tung, baß die erwähnte notarielle Ürkunde unter Täuschung des Feuer". Dadurch erschreckt, öffneten die Bewohner der oberen Notars über die wahren Absichten der Parteien nur zum Scheine Stockwerke die Fenster und sahen hinaus, als plöglich eine ge- ausgestellt worden sei. Das Landgericht Potsdam erachtete diese Be waltige Stichflamme aus dem brennenden Laden vom Schau- hauptung durch die Beweisaufnahme widerlegt und erkannte, daß fenster aus an dem Hause emporloberte und in den Wohnungen die Zwangsvollstreckung aus dem notariellen Schuldanerkenntniß ge des ersten und dritten Stockes Gardinen und in der rechtfertigt sei. Herr v. Nathustus legte Berufung bei dem Nähe der Fenster befindliche Möbelstücke in Brand fette. Kammergericht ein, das, nachdem ein Sühneversuch erfolglos Bis dahin war die Lage für die Hausbewohner noch geblieben war, am 6. Januar d. J. in die Verhandlung über nicht kritisch. Jetzt rissen die geängstigten Bewohner die die Berufung eintrat. Der Mandatar des Herrn v. Nathusius Rorridorthüren zu dem schon start verqualmten Treppenhause bezog sich in bezug auf die von seinem Auftraggeber be auf und von diesem Augenblick an war die Lage der hauptete Intention der Parteien unter anderem namentlich Bewohner lebensgefährlich. In wenigen Sekunden füllten sich auf das Zeugniß eines Agenten und einer Frau G. und führte die Wohnungen mit undurchdringlichem schwarzen Rauch; was dann aus, daß vor allem die Urkunde selbst einen Anspruch Fener8brunft in Budapest . Ein großes Schadenfener zerbis jetzt noch nicht geflohen war, sant ohnmächtig zusammen. des Offiziers nicht begründe. Es fei gegen die Natur ftörte in der Nacht zum Dienstag das Mittelgebäude des Auf der Straße war man fich über Die Gefahr einer rechtsgiltigen Urkunde, wenn sich jemand darin Etablissements der Schlick'schen Eisengießerei, Maschinenfabrikder im Hause Burückgebliebenen flar, und tlar, und noch immer sofort der Zwangsvollstreckung unterwerfe; diefe tönne Aktiengesellschaft. Infolge der Zerstörung der Maschinen für war die Feuerwehr nicht zur Stelle! Endlich, nach langen, erst durch gerichtliches Urtheil ausgesprochen werden. Die Brückenkonstruktionen ist eine längere Betriebsstörung im langen Minuten rafselten die ersten Büge der Feuerwehr heran. Auch sei der Schuldgrund nicht flar. Ueber die Entstehung der Brückenbau wahrscheinlich. Der entstandene Schaden beläuft sich Leider war das nächste Feuerwehrdepot Safenplay viel zu weit Schuld meinte der Mandatar des Offiziers, diefer habe schon als auf 80 000-100 000 Gulden. Die Entstehungsursache des Feuers entfernt von der Unglüdsstätte; beim besten Willen hatte der Kadett unter der Obhut seines viel älteren Schwagers gestanden ist unbekannt. auerst gerufene Bug nicht eher eintreffen können. Was unsere und zu diesem, der als Chefredakteur der Kreuz- Zeitung " braven Feuerwehrleute in dem rauchvergifteten Hause geleistet, sei eine bedeutende Stellung einnahm und stets viel von seinen noch ganz besonders hervorgehoben. Wiewohl ein großer Theil der hohen Verbindungen zu erzählen wußte, das vollste Bertrauen Sappeure in dem verqualmten Borderhause fast nicht mehr verweilen gehabt. Gleich nach der Berheirathung des Offiziers mit einer fonnte, einige Feuerwehrleute sogar betäubt niederfanken, verließ doch wohlhabenden Dame sei nun Herr von Nathusius bei ihm erteiner der Hetter seinen gefährlichen Posten, bis es gelungen schienen und habe ihn gebeten, ihm aus einer Gelbverlegenheit war, die meistentheils bewußtlos gewordenen elf Personen heraus: au helfen, die aber nur vorübergehend sei, da es ihm werde, fich 811 arrangiren. zuholen. Die Meldung lief erst 13 Minuten nach Ausbruch des bemnächst sicher gelingen Brandes auf dem Feuerwehrbepot ein. Die Leistungen der Der Offizier habe ihm nun, da es ihm unangenehm Berliner Feuerwehr find allen Lobes würdig. Aber dieser gewesen sei, die Hilfe der Familie seiner Gattin in Anspruch zu traurige Borfall hat aufs neue dargethan, wie nothwendig I nehmen, und da er sich gar nicht denken konnte, daß der von
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Wetter Prognose für Mittwoch, 22. Januar 1896.Etwas tälteres, ziemlich heiteres Wetter mit mäßigen füdöstlichen Winden; keine oder unerhebliche Niederschläge. Berliner Wetterbureau.
Gerichts- Beitung.
Versammlungen.
Kassirer, Blant erster, Mofi zweiter Schriftführer, ber
Arbeiter Bildungsschule. Unterricht am Mittwoch. Sübost= Geschichte. Nordschule, Müllerschule, Waldemarfiraße 14: ftraße 179 a: Deutsch . Beginn abends ühr, Schluß 10% Uhr. Die Schulräume sind zur Benugung der Bibliothet und des reichhaltigen Beitschriftenmaterials schon von 8 Uhr an geöffnet. ben anuar, abends 8% upe: Gesgäftliche Sigung im Bereinslokal, Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu Berlin . Mittwoch, Restaurant Kommandanten- Garten, Kommandantenftr. 10/11. Sonntag, ben 2. Februar, abends 6 Uhr: Anatomischer Vortrag des Naturarztes
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Berrn Oito Grundmann in Th. Bolg's Festsälen, Alte Jakobftr. 75. Deutscher Verein für internationale Friedenspropaganda von 1874. mittwoch, ben 22. Januar, hält Fräulein da Altmann in Dräſel's Feſt: fälen, Mene Friedrichstr. 35, einen Vortrag über:" Gintge Stimmen über die vereinigten Staaten von Europa ." Freie literarische Vereinigung. Heute Mittwoch, den 22. Januar abends 8% Uhr: Bortrag des Dr. W. Förster, Direttor ber Sternwarte, über Das Wesen der Naturerkenntniß und ihre sittliche Bedeutung." Gäfte habe:: freten Zutritt, Muhk- Vergnügungsverein Andante. Mittwoch, den 22. Januar, abends o uhr, Fennstr. 6 bet Krüger: uebungsstunde. Mitglieder erwünſcht. Große öffentliche Versammlung aller Markthallen- Standinhaber und Geschäftsleute Berlins heute Mittwoch, den 22. Januar, prästfe 9 Uhr, in Boltz's( Feuerstein's) Festfälen, Alte Jakobftr. 75. Tagesordnung: Wie stellen sich die Markthallen- Standinhaber gegenüber bem Straßenhandel und zur Gewerbe- Ordnungs- Novelle im Reichstage. Referent Herr Ad. Färber.
Vermischtes.
abends
Briefkasten der Redaktion. Vertrauensperson Rigdorf. Die Abstempelung der Mits theilungen sollte nicht vergessen werden. W. B. Von morgen Mittag ab. Gruß. C. Stehr. Von dieser Sache ist schon in gestriger Nummer Mittheilung gemacht worden.
5. M. 11. Wenden Sie sich an den Vereinsvorsitzenden A. Massini, Solmsstr. 37, Berlin ,